artmano
18.10.2004, 18:04
Hallo,
ich habe eine Anregung hier aus dem Forum aufgegriffen und mir eine Camedia 8080 Widezoom kommen lassen, um sie mit der A2 zu vergleichen.
Das vergangene Wochenende habe ich dann hauptsächlich mit der C 8080 verbracht, um Erfahrungen damit zu sammeln.
Weil es noch andere Forumsnutzer gibt, die sich ähnliche Fragen stellen wie ich, möchte ich hierüber nun zwar keinen ausführlichen Bericht geben, aber doch ein paar Anmerkungen dazu machen.
Vorbemerkung: Meine Erfahrungen sind sehr subjektiv, weil ich nicht methodisch vorgehe, keinen Wert auf allgemeingültige Maßstäbe lege und nur auf meine eigenen Vorlieben und Fotografier-Gewohnheiten achte.
Und noch eine Klarstellung gleich zu Beginn: Die Minolta A2 bleibt für mich die Nummer 1.
1.) Begonnen habe ich mit einigen "Macro-Aufnahmen", eigentlich nur Nahbereichsaufnahmen von kleinen Gegenständen. Angeregt durch psylogens Macroaufnahme (ccd mit 1-Cent-Münze) versuchte ich mich an etwas Ähnlichem, aber weil ich kein Plagiat begehen wollte, nahm ich eine 2-Cent-Münze ;-) und ein kleines Schmuckkreuz mit Halskettchen.
Mein Ergebnisse im Vergleich der beiden Kameras ließen die 8080 etwas besser dastehen, mit der A2 brachte ich die letzte Schärfe nicht überzeugend zustande. Im Handling ist hier die 8080 klar überlegen, sie erlaubt ein Herangehen an das Objekt bis auf (geschätzte) 3 oder 4 cm.
2.) Es schloss sich ein Spaziergang bei etwas düsterem Wetter an, und hier kam die größte Überraschung für mich. Von der Monitoranzeige ausgehend hatte ich den Eindruck, ich müsste eigentlich bei Farbe und Kontrast etwas nachstellen, Vorschau und Ergebnisse schienen einfach flau (wer im Forum hat da von "knalligen Farben" und "quietschbunten Bildern anderer Kameramarken" gesprochen?). Bei der Einstellung Colour +1, Kontrast +1 trat aber keine Verbesserung ein, vielmehr eine auf dem Kameramonitor sichtbare Farbverfälschung hin zu Purpur- und Blautönen, so dass ich davon schnell wieder Abstand nahm. Die nächste Überraschung war dann, dass die Kamera bei Auto-ISO-Einstellung nicht im geringsten auf mangelnde Helligkeit reagierte, sondern mir z. B. 1/12 sec f 2,4 offenbar bei ISO 50, anzeigte und gleichzeitig durch Symbol die Einschaltung des Blitzes empfahl. Ich musste manuell die ISO-Einstellung erhöhen, um noch aus der Hand fotografieren zu können.
Im übrigen sind die bei diesem Spaziergang entstandenen Aufnahmen teilweise recht gut geworden und in der Qualität in etwa mit meinen von der A2 her gewohnten Ergebnissen vergleichbar.
3.) Ich will mich kürzer fassen und nur noch von einer weiteren Station sprechen, nämlich der Vergleichs-Aufnahme einer Bücherwand in meinem Arbeitszimmer bei Tageslicht. Die Aufnahme erfolgte aus einem Abstand von ca. 4 m mit Weitwinkeleinstellung 28 mm (worüber beide Kameras verfügen), so dass die Wand das Format völlig füllte.
Die Ergebnisse verglich ich auf Foto-Ausdrucken im Format 10 x 15, der Augeneindruck beider Bilder war gleich, keines schien schärfer als das andere. Nur bei Zuhilfenahme einer 5-fach-Lupe war festzustellen, dass bestimmte Buchtitel auf der Olympusaufnahme gerade noch entzifferbar waren, die ich bei der Minolta-Aufnahme nicht mehr entziffern konnte.
4.) Dieses Ergebnis fasste ich als Kompliment für meinen Fotodrucker auf. Überhaupt ist es eine Eigenheit von mir, dass nicht so sehr das Ergebnis auf dem Computerbildschirm für mich wichtig ist, als vielmehr die Papierdarstellung, und die können etwas unterschiedlich ausfallen. Manchmal brauche ich eine Nachbearbeitung mit Photoshop, um auf dem Monitor ein angenehmes Ergebnis zu haben, und dann stellt sich heraus, dass der Druck von der ursprünglichen Datei aus ein besseres Papierergebnis liefert. Muss wohl am Bildverarbeitungsprogramm meines Druckers liegen, der natürlich als eine weitere Komponente im Prozess eine Rolle spielt.
5.) Ansonsten fiel mir auf, dass das gescholtene Motorzoom bei der Olympus genauso einfach und handlich zu verstellen ist wie das manuelle Zoom der A2. Das liegt daran, dass es nicht mit der üblichen flachen Wippe bedient wird, sondern mit einem hakenförmigen Hebel, der über dem Auslöseknopf liegt, mit dem Zeigefinger gegriffen wird und ein bisschen an den Verschluss-Spannhebel früherer Zeiten erinnert. Das Zoom reagiert schnell, allerdings nicht ganz so präzise wie ein manuelles Zoom, manchmal muss man mehrmals etwas hin- und herfahren, bis der gewünschte Ausschnitt ganz exakt stimmt.
Im übrigen ist das Handling natürlich gewöhnungsbedürftig, die Menueführung ist relativ übersichtlich, und jedenfalls kommt man beim Navigieren durch die Menues schneller ans Ziel als bei der Nikon 8700, aber nicht schneller als bei der A2. Auch bei dieser Kamera gibt es speicherbare Benutzereinstellungen, hinter deren Geheimnis ich allerdings noch nicht gekommen bin. Viele Eingriffe sind auch direkt über Einstellknöpfe und Rad möglich.
Es gibt ein Handbuch, aber nicht sehr ausführlich, eigentlich eher eine Schnellanleitung. Die eigentliche Anleitung liegt als PDF-Dokument (CD) bei, aus meiner Sicht aber nicht sehr gut gemacht.
6.) Besonders vermisst habe ich den flexiblen Fokuspunkt und natürlich das AS, außerdem das gute Gefühl, das einem die A2 in der Handhabung und auch schon allein ergonomisch beim Anfassen vermittelt. Die 8080 liegt einfach nicht so gut in der Hand. Ein negativer Punkt ist für mich auch noch die Langsamkeit beim Speichern, die einem das Sucherbild erst nach Sekunden wieder freigibt. Hier ist die A2 (gemessen an der Größe der zu speichernden Dateien) ein wahrer Weltmeister unter den Kompakten, sie speichert schnell und im Hintergrund, während Sucherbild oder Monitor gleich nach dem Auslösen wieder aktuell sind.
7.) Zusammenfassend möchte ich sagen, dass ich die Stärken der 8080 eher im Nahbereich sehe und in der wohl etwas besseren Auflösungsfähigkeit des Objektivs. Im Telebereich macht das die A2 schon durch ihren größeren Zoombereich (200 mm statt 140 mm - äquivalent zu Kleinbildformat) wett.
Insgesamt macht die 8080 auf mich einen ordentlichen Eindruck, aber ein Gerät zum Verlieben ist sie eigentlich nicht. Die banale Schluss-Erkenntnis ist die, dass jede Kamera ihre Stärken und Schwächen hat und man den Kompromiss nach den eigenen Bedürfnissen suchen muss (hat sicher jeder im Forum schon vorher gewusst).
Für mich sehe ich keinen Grund zu wechseln, aber eine ganze Reihe Gründe, bei der A2 zu bleiben.
ich habe eine Anregung hier aus dem Forum aufgegriffen und mir eine Camedia 8080 Widezoom kommen lassen, um sie mit der A2 zu vergleichen.
Das vergangene Wochenende habe ich dann hauptsächlich mit der C 8080 verbracht, um Erfahrungen damit zu sammeln.
Weil es noch andere Forumsnutzer gibt, die sich ähnliche Fragen stellen wie ich, möchte ich hierüber nun zwar keinen ausführlichen Bericht geben, aber doch ein paar Anmerkungen dazu machen.
Vorbemerkung: Meine Erfahrungen sind sehr subjektiv, weil ich nicht methodisch vorgehe, keinen Wert auf allgemeingültige Maßstäbe lege und nur auf meine eigenen Vorlieben und Fotografier-Gewohnheiten achte.
Und noch eine Klarstellung gleich zu Beginn: Die Minolta A2 bleibt für mich die Nummer 1.
1.) Begonnen habe ich mit einigen "Macro-Aufnahmen", eigentlich nur Nahbereichsaufnahmen von kleinen Gegenständen. Angeregt durch psylogens Macroaufnahme (ccd mit 1-Cent-Münze) versuchte ich mich an etwas Ähnlichem, aber weil ich kein Plagiat begehen wollte, nahm ich eine 2-Cent-Münze ;-) und ein kleines Schmuckkreuz mit Halskettchen.
Mein Ergebnisse im Vergleich der beiden Kameras ließen die 8080 etwas besser dastehen, mit der A2 brachte ich die letzte Schärfe nicht überzeugend zustande. Im Handling ist hier die 8080 klar überlegen, sie erlaubt ein Herangehen an das Objekt bis auf (geschätzte) 3 oder 4 cm.
2.) Es schloss sich ein Spaziergang bei etwas düsterem Wetter an, und hier kam die größte Überraschung für mich. Von der Monitoranzeige ausgehend hatte ich den Eindruck, ich müsste eigentlich bei Farbe und Kontrast etwas nachstellen, Vorschau und Ergebnisse schienen einfach flau (wer im Forum hat da von "knalligen Farben" und "quietschbunten Bildern anderer Kameramarken" gesprochen?). Bei der Einstellung Colour +1, Kontrast +1 trat aber keine Verbesserung ein, vielmehr eine auf dem Kameramonitor sichtbare Farbverfälschung hin zu Purpur- und Blautönen, so dass ich davon schnell wieder Abstand nahm. Die nächste Überraschung war dann, dass die Kamera bei Auto-ISO-Einstellung nicht im geringsten auf mangelnde Helligkeit reagierte, sondern mir z. B. 1/12 sec f 2,4 offenbar bei ISO 50, anzeigte und gleichzeitig durch Symbol die Einschaltung des Blitzes empfahl. Ich musste manuell die ISO-Einstellung erhöhen, um noch aus der Hand fotografieren zu können.
Im übrigen sind die bei diesem Spaziergang entstandenen Aufnahmen teilweise recht gut geworden und in der Qualität in etwa mit meinen von der A2 her gewohnten Ergebnissen vergleichbar.
3.) Ich will mich kürzer fassen und nur noch von einer weiteren Station sprechen, nämlich der Vergleichs-Aufnahme einer Bücherwand in meinem Arbeitszimmer bei Tageslicht. Die Aufnahme erfolgte aus einem Abstand von ca. 4 m mit Weitwinkeleinstellung 28 mm (worüber beide Kameras verfügen), so dass die Wand das Format völlig füllte.
Die Ergebnisse verglich ich auf Foto-Ausdrucken im Format 10 x 15, der Augeneindruck beider Bilder war gleich, keines schien schärfer als das andere. Nur bei Zuhilfenahme einer 5-fach-Lupe war festzustellen, dass bestimmte Buchtitel auf der Olympusaufnahme gerade noch entzifferbar waren, die ich bei der Minolta-Aufnahme nicht mehr entziffern konnte.
4.) Dieses Ergebnis fasste ich als Kompliment für meinen Fotodrucker auf. Überhaupt ist es eine Eigenheit von mir, dass nicht so sehr das Ergebnis auf dem Computerbildschirm für mich wichtig ist, als vielmehr die Papierdarstellung, und die können etwas unterschiedlich ausfallen. Manchmal brauche ich eine Nachbearbeitung mit Photoshop, um auf dem Monitor ein angenehmes Ergebnis zu haben, und dann stellt sich heraus, dass der Druck von der ursprünglichen Datei aus ein besseres Papierergebnis liefert. Muss wohl am Bildverarbeitungsprogramm meines Druckers liegen, der natürlich als eine weitere Komponente im Prozess eine Rolle spielt.
5.) Ansonsten fiel mir auf, dass das gescholtene Motorzoom bei der Olympus genauso einfach und handlich zu verstellen ist wie das manuelle Zoom der A2. Das liegt daran, dass es nicht mit der üblichen flachen Wippe bedient wird, sondern mit einem hakenförmigen Hebel, der über dem Auslöseknopf liegt, mit dem Zeigefinger gegriffen wird und ein bisschen an den Verschluss-Spannhebel früherer Zeiten erinnert. Das Zoom reagiert schnell, allerdings nicht ganz so präzise wie ein manuelles Zoom, manchmal muss man mehrmals etwas hin- und herfahren, bis der gewünschte Ausschnitt ganz exakt stimmt.
Im übrigen ist das Handling natürlich gewöhnungsbedürftig, die Menueführung ist relativ übersichtlich, und jedenfalls kommt man beim Navigieren durch die Menues schneller ans Ziel als bei der Nikon 8700, aber nicht schneller als bei der A2. Auch bei dieser Kamera gibt es speicherbare Benutzereinstellungen, hinter deren Geheimnis ich allerdings noch nicht gekommen bin. Viele Eingriffe sind auch direkt über Einstellknöpfe und Rad möglich.
Es gibt ein Handbuch, aber nicht sehr ausführlich, eigentlich eher eine Schnellanleitung. Die eigentliche Anleitung liegt als PDF-Dokument (CD) bei, aus meiner Sicht aber nicht sehr gut gemacht.
6.) Besonders vermisst habe ich den flexiblen Fokuspunkt und natürlich das AS, außerdem das gute Gefühl, das einem die A2 in der Handhabung und auch schon allein ergonomisch beim Anfassen vermittelt. Die 8080 liegt einfach nicht so gut in der Hand. Ein negativer Punkt ist für mich auch noch die Langsamkeit beim Speichern, die einem das Sucherbild erst nach Sekunden wieder freigibt. Hier ist die A2 (gemessen an der Größe der zu speichernden Dateien) ein wahrer Weltmeister unter den Kompakten, sie speichert schnell und im Hintergrund, während Sucherbild oder Monitor gleich nach dem Auslösen wieder aktuell sind.
7.) Zusammenfassend möchte ich sagen, dass ich die Stärken der 8080 eher im Nahbereich sehe und in der wohl etwas besseren Auflösungsfähigkeit des Objektivs. Im Telebereich macht das die A2 schon durch ihren größeren Zoombereich (200 mm statt 140 mm - äquivalent zu Kleinbildformat) wett.
Insgesamt macht die 8080 auf mich einen ordentlichen Eindruck, aber ein Gerät zum Verlieben ist sie eigentlich nicht. Die banale Schluss-Erkenntnis ist die, dass jede Kamera ihre Stärken und Schwächen hat und man den Kompromiss nach den eigenen Bedürfnissen suchen muss (hat sicher jeder im Forum schon vorher gewusst).
Für mich sehe ich keinen Grund zu wechseln, aber eine ganze Reihe Gründe, bei der A2 zu bleiben.