Dana
12.08.2012, 22:50
Liebe MitleserInnen und FotoanguckerInnen. :D
Da ich anlässlich meines Geburtstages Anfang August mit Gottlieb zwei Tage in Paris verbracht habe und der Wunsch geäußert wurde, einen bebilderten Bericht darüber lesen zu dürfen, mache ich mich hiermit an dessen Erfüllung. ;) Freut mich ja, dass meine Berichte gerne gelesen werden.
In Paris ist wieder so einiges passiert – wir haben viel erlebt!
Tag 1 – und Paris lachte!
Pünktlich am Morgen des 4.8. fuhren wir nach einer sehr kurzen Nacht gen Paris los. Da ich ein sehr ungeduldiges Geburtstagskind bin (und das abendliche Duschen irgendwie extrem nach hinten verschoben hatte), blieben wir bis 0.00h auf, ich bekam einen Teil meiner Geschenke, einen dicken Schmatz und dann schliefen wir wie die Weltmeister noch bis halb sechs.
Trotz des wenigen Schlafes, waren wir aufgedreht und wach. Wir freuten uns beide auf die Tour. Gottlieb, weil er noch nie in Paris war und ich, weil ich es schon oft war und davon nicht genug kriegen kann. Die letzten Jahre war für Paris irgendwie wenig Platz gewesen…so war dies jetzt ein schöner Anlass, ein Wochenende dort zu verbringen. Natürlich ist das für eine Stadt wie Paris viel zu wenig. Aber SO weit ist es auch nicht weg (ca. fünf Stunden), so dass man auch irgendwann nochmals ein Wochenende dort verbringen kann…und vielleicht noch mal eins. ;)
Das Wetter war wunderbar, ruhig und sanft, heiter und sonnig, die Autobahn war leer und Paris rückte immer näher! In der Stadt angekommen, aufgrund der Blödheit des Navi und meiner eigenen Blödheit, hätte ich uns fast nicht lebend zum Hotel gebracht. Navi sagte LINKS AB und ich tat das, weil auch kein sich in meinem Sichtfeld befindliches Verkehrsschild das Gegenteil behauptete. Beim Um-die-Ecke-Biegen sah ich dann drei Spuren…aber alle drei hatten Pfeile in die entgegen gesetzte Richtung!! Und dann spielt sich alles in EINER Sekunde in deinem Kopf ab:
Du bist in Paris, einer Riesenstadt mit unglaublich vielen Autos.
Du fährst gerade dreispurig falsch, ohne Ausweichmöglichkeit.
Du kannst jetzt entweder zurück fahren oder durchstarten.
DENN GLEICH KOMMEN NE MENGE AUTOS AUF DICH ZU!!!!
Und ich schoss los und hatte ein Mordsglück. Es war nur ein kurzes Zubringerstück und danach konnte ich sofort wieder links abbiegen und war auf der richtigen Seite in der richtigen Richtung unterwegs. Die Fahrzeuge, die uns einen Unfall gebracht hätten, hatten glücklicherweise noch Rot gehabt…fuhren dann aber los. Ok…wir waren dann wach. Wie das Navi darauf gekommen war, dort LINKS AB zu befehlen und wie ich so blöd sein konnte, meinen gesunden Menschenverstand abzuschalten…ich weiß es bis heute nicht. Aber nun weiß ich, wie diese schweren Unfälle entstehen können, bei denen Autos in den Rhein fahren oder von Zügen überrollt werden. Man vertraut der Technik viel zu sehr.
Wir hatten überlebt (!!!) und kamen, immer noch mit Herzklopfen, am Hotel an. Das Etap-Hotel an dem Pariser Ring war schon mal mein Hotel gewesen, daher kannte ich es und wusste: Parkplätze waren Mangelware und teuer. Da das Hotel aber saniert worden war, hoffte ich einfach, dass sie da eine Lösung gefunden hatten. Als wir ankamen, war direkt vor dem Hotel auf dem Seitenstreifen, wo man halt zum Einchecken parken kann, ein Platz frei. Todesmutig stürzte ich mich in die Lücke (nebendran rauschte es vierspurig an mir vorbei) und parkte (Zufall) perfekt ein. Wir packten unser Gepäck und marschierten zum Empfang.
Ich kann Französisch sprechen, aber wenn ich es länger nicht mache, roste ich ein. Aber ich HASSE es, wenn ein Franzose dann versucht, mir auf Englisch zu helfen. Das werte ich immer als persönliche Demütigung! :D Erst ging alles auf Französisch, dann wechselte er ins Englische. Ich innerlich: GRRRRR….sagte aber freundlichst, dass er doch bitte im Französischen bleiben solle, damit ich etwas sprechen kann. Er wechselte zurück und war sehr geduldig. :lol: Als das Zimmer dann eingecheckt war und wir den Zimmercode hatten, brachten wir das Gepäck hoch.
Ouha. Die neuen Etaps haben NOCH kleinere Betten. War das früher schon eng, sind jetzt sicher nochmals zehn Zentimeter abhanden gekommen…für Gottlieb und mich, die wir ja eher nicht morgen verhungern, war das schon heftig, aber es würde gehen. Kurz gesetzt, Fotokram gepackt und wieder runter an die Rezeption und nach einem Parkplatz gefragt.
Haben Sie mittlerweile Parkplätze? Wo können wir unser Auto parken?
Nein…leider nicht…Sie müssen in der Umgebung gucken…wo stehen Sie denn?
Direkt vor der Haustür auf dem Seitenstreifen da.
Dann bleiben Sie um Gottes Willen da stehen!!! Jetzt im August kostet es dort nichts, es sind ganz normale Parkplätze.
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHH!!!!! :lol:
Ich glaube, ich bin ne halbe Stunde neben Gottlieb rumgetanzt, weil ich es nicht fassen konnte, in PARIS einen KOSTENFREIEN Parkplatz für die komplette Dauer unseres Aufenthalts ergattert zu haben! :mrgreen: Wir zogen fröhlich los zur nächsten Métrostation, die ungefähr 300m von unserem Domizil entfernt lag und die die Endstation der Métro 4 ist. Die Linie 4 ist meine absolute Lieblingslinie. Ich weiß nicht, warum…vielleicht, weil sie auf dem Plan fliederfarben-lila ist…oder weil sie mit als einzige Linie nicht waagrecht oder total wild auf dem Plan verläuft, sondern einfach senkrecht nach oben führt, genau kreuzend zu den anderen Linien (und somit eigentlich alle anderen Linien trifft), oder weil es einfach die Linie ist, mit der ich als Jugendliche am meisten rumgefahren bin und somit Nostalgie dran hängt…egal, auf jeden Fall kauften wir unsere Tageskarten und stiegen ein, denn die Métro stand schon da.
Endstation, morgens… = LEER.
Ein einzelner Mensch saß schon drin und war anscheinend auch noch müde.
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Unser erstes Ziel war der Eiffelturm. Natürlich, was sonst! Dazu mussten wir ein paar Stationen fahren. Ich hoffte, dass Gottlieb einige der „Besonderheiten“ von Paris miterleben dürfte, so zB die Bongospieler an verschiedenen öffentlichen Plätzen, die Straßenmusiker, die Straßenkünstler…jedes Mal, wenn ich in Paris war, habe ich eine schöne Sache erlebt, das hoffte ich nun für ihn auch, denn das sind Dinge, die man sich besonders im Herzen behält. Und was hatten wir Glück! Wir waren ein paar Stationen gefahren, da stieg ein Musett-Spieler zu uns in die Bahn! Und er war GUT. Er spielte wunderbare Pariser Musettemusik und Gottlieb stieg das Wasser in die Augen, weil er das so toll fand. Und mir stieg es in die Augen, weil ich es toll fand, dass Gottlieb so glücklich war. :D Wir genossen die Fahrt also sehr – und als wir umsteigen mussten, fanden wir das direkt schade.
Am Trogadéro stiegen wir aus. Gottlieb hatte den Eiffelturm vorher schon erblickt und war etwas verunsichert, weil die Bahn dran vorbei fuhr. Da ich mich auskannte, beruhigte ich ihn und konnte ihm dann recht zeitnah den großen Turm in voller Pracht präsentieren. Vom Trogadéro aus hat man einen wunderbaren Blick auf den Eiffelturm mitsamt seiner Anlage.
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Bevor wir allerdings dort entlang spazierten, wollten wir einen schönen Crèpe essen…mit Zucker…hmmmmmmm! Wir stellten uns an und ich sagte in meinem schönsten Französisch: „Deux Crèpes au sucre, s’il vous plaît!“ Die sehr launige Verkäuferin, bei der ich eh das Gefühl hatte, nur so „dazwischen“ mal drangekommen zu sein, nahm einen Crèpe und fing an, Nutella drauf zu schmieren. Ich guckte ihr mit großen Augen zu und dachte dann, dass vielleicht noch ein Kunde vor mir dran wäre, der den kriegen würde. Sie hielt ihn mir muffig hin und ich sagte freundlich: „Nononoooon…ich sagte, mit ZUCKER.“ Daraufhin maulte sie mich lautstark an, ich hätte mit Nutella gesagt, was ich jetzt doch etwas ärgerlich von mir wies. Selbst Gottlieb hatte verstanden, was ich wollte und der ist kein Eingeborener. :D Sie schmiss den Nutellapfannkuchen erbost vorne gegen das Tresenglas und haute mit Verachtung auf zwei neue Crèpes Zucker drauf. Dann klatschte sie mir die beiden in die Hand…und ich überlegte noch, ob ich ihr das Geld so auf den Tresen hauen sollte, dass es ihr überall hin sprang oder ihr den Crèpe genüsslich auf den Kopf schmieren…aber ich entschied mich dagegen, da sie anscheinend niemanden hatte, der sie lieb hatte…oder einfach nen schlechten Tag. Wir aßen unsere halbkalten Crèpes also und mussten irgendwann dann total drüber grinsen. Was ne Sache. Um sich zu ärgern, war es einfach viel zu schön hier. Das Wetter war angenehm, Sonne, 25 Grad, leichter Wind…total schön.
Dann nahmen wir uns den Eiffelturm zur Brust, während wir auf ihn zuliefen:
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Wir stellten übrigens fest, dass es mit der Höhe des Eiffelturms nicht wirklich so weit her war. JEDE Lampe war größer als der!
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Und auf dieses Foto, das jetzt kommt, bin ich stolz:
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Ich hatte da gerade das Jupiter9 drauf, eine alte, manuelle, russische M42-Linse. Die Familie schritt rasch aus und das Kind war SO niedlich! Also rannte ich mit fliehenden Fahnen hinterher, immer die Kamera im Anschlag und wild am Fokusrad drehend. :lol: Und ich freue mich, dass mir das Bild doch halbwegs gelungen ist.
Kurz vor dem Eiffelturm angekommen, sahen wir am Straßenrand sehr lustige „Dreiräder“:
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Wir amüsierten uns darüber und gingen dann weiter. Während wir dann allerdings weiter gingen, reifte vor allem in mir der Wunsch, mit so einem Teil den nächsten Teil der Strecke (nach Notredame) zurück zu legen – aber das soll später erzählt werden.
Als wir unter dem Eiffelturm ankamen, war ein riesen Gedränge im Gange. Vieleviele Leute und eine Baustelle. Der Eiffelturm sollte demnächst neue Gebäudeteile bekommen, die unten und oben angebracht wurden. Ziemlich modern, ziemlich viel Glas…und in der Mitte ein „Guckloch“ von etwa zwei, drei Metern, durch das hindurch man dann genau die Mitte des Eiffelturms nach oben fotografieren können dürfte. Momentan war das nicht möglich, weil ein großer Bauzaun dieses Vorhaben im Keim erstickte.
Was lustig war: viele Menschen kamen auf uns zu, um darum zu bitten, von uns fotografiert zu werden. Sie hielten ihre kleinen Knipsen hin und ich warf mich fast vor ihnen auf den Boden, um sie UND die Sehenswürdigkeit, bei der wir uns gerade befanden, mit drauf zu bekommen. Es war total süß. Ich gab den Pärchen dann ihre Kamera zurück und sagte: Schauen Sie, ob es Ihnen so passt. Sie guckten drauf, die Augen wurden groß und es kam ein „brilliant…“ oder ein „perfect…!!!“ :lol: Das freute mich dann – und sie natürlich auch. :D Wahrscheinlich dachten sie sich: „Die hat so ne fette Cam um, die rennt sicher mit unserer nicht weg…zumal sie mollig ist und wir sie einholen könnten…“ :mrgreen: Dass dann noch ein akzeptables Foto dabei rumkam, war dann natürlich angenehmes Beiwerk. ;)
Am Eiffelturm dann sprach mich dann ein Pärchen mit Fahrrädern an. Man sah, dass sie Biker waren, die mit ihrem Fahrrad reisten. Sie sprachen schnell und Französisch, aber ich hörte heraus, dass sie von Dijon mit dem Fahrrad hierher gereist waren und just gestern ihr Fotoapparat den Geist aufgegeben hatte. Jetzt waren sie an ihrem Ziel, ENDLICH…aber kein Foto konnte gemacht werden! Ob ich so freundlich wäre, mit meiner Kamera…und an ihre Emailadresse…? Aber klar. Nur…wie kriegte man jetzt zwei Leute UNTER dem Eiffelturm MIT dem Eiffelturm auf ein Bild??? Ich lieh mir die A77 von Gottlieb aus und sein Einbeinstativ. Dann baute ich alles genau anders herum und hielt Stativ und Kamera wie ein großes Alphorn vor mich, zu Füßen der beiden. Liveview und Funkauslöser als Hilfsmaterial. Die machten große Augen und lachten sich kaputt. Dann versuchten wir es, es gelang und sie schrieb mir ihre Emailadresse auf, zum Schicken des Bildes. Als wir uns verabschiedet hatten, betrachtete ich das Bild mal in 100% und merkte, dass es nicht komplett scharf war. Ich rannte also zurück und wir wiederholten die Prozedur unter Gelächter nochmals. Das war so mit die witzigste Begegnung mit fremden Pärchen, die ein Bild für sich brauchten. :D
Wir liefen dann auf dem Platz noch etwas herum
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und ich war so voller Glück. Es war einfach paradiesisch, auch wenn so viele Menschen da waren. Ein Mann war wohl so ungefähr ähnlicher Meinung:
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:D
Wir hatten überlegt, auf den Eiffelturm zu fahren, aber angesichts der Schlange und des Tempos ließen wir es. Wartezeit zwischen drei und vier Stunden. Dafür hatten wir wirklich nicht die Zeit.
Ich lief um den Eiffelturm herum und überlegte, wie ich ihn mal in anderen Perspektiven als den üblichen kriegen könnte…KOMM, sprich zu mir!!!! Seine Antwort möchte ich euch hier gerne präsentieren:
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Und dann haben wir noch eine Flasche für Heikelein gefunden. :D
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So langsam wurde es Zeit, Richtung Notredame abzudüsen, damit wir später auch noch genug Zeit für Sacré Coeur und den Montmarte hatten. Das waren die drei Punkte, die ich für uns heute auf dem Plan hatte. Die ganze Zeit schon bohrte sich der Gedanke in mein Hirn, doch mit einem dieser Dreiräder und offenem Dach durch Paris zu Notredame zu fahren! Außerdem hatte ich ja Geburtstag, da durfte man ruhig etwas unvernünftig sein! Jawoll! Gottlieb kennt mich ja gut und wusste genau, was so in meinem Kopf vor sich ging…ich hatte es vorher leicht angedeutet, dass so ne Fahrt ja was Tolles sei…und schon saßen wir in so einem Gefährt drin und fuhren durch Paris! DAS war toll!!! Gut, die Musik war etwas laut und ich hatte gefühlte drei Tonnen Haare in Mund, Nase und Augen, zudem einige Panikattacken, weil der Typ echt extrem „platzsparend“ fuhr, aber es war einfach eine tolle Erfahrung.
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Bei Notredame angekommen, musste ich erstmal meine Perücke, die fast zwischen die Schulterblätter gerutscht war, wieder ordentlich richten und dann überlegten wir, ob wir in die Kirche hinein gehen sollten oder nicht. Die Schlange war beträchtlich.
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Ich meinte aber mich zu erinnern, dass es recht flott ging und der Schein nur trog. So stellten wir uns an und nach zehn Minuten durchschritten wir auch schon das Eingangsportal. Ich LIEBE Notredame. Erstens gibt es so schöne Geschichten über diese Kirche (nicht nur den Glöckner) und zweitens ist sie perfekt ausgeleuchtet, finde ich. Zwar ist sie insgesamt sehr dunkel, aber das Licht sitzt genau richtig und leuchtet die Bögen aus und…ach, seht selbst!
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Und dann die tollen Rosettenfenster!
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Leider sind die SO dunkel, dass es echt schwierig ist, sie ordentlich, ohne Stativ aufzunehmen. Und Stative sind da nicht erlaubt. Blitzen übrigens auch nicht. Ich knipste gerade den Oberbereich des Altarraums:
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und neben mir stand einer mit Kompaktkamera.
*BLITZ*
Sofort kam eine Dame (wohl dort angestellt) hinter mir wie eine Furie angeschossen und keifte los. NO FLASH!!!!! NO FLASH!!!!!!
…..aber sie keifte…MICH an. :shock:
Ich…hab ne Alpha900. Was das heißt, wisst ihr ja, denke ich. :lol:
Ich war erst so verdattert, dass ich eine Weile mit großen Augen ihrer Tirade lauschte, bevor ich dann genug Mut hatte, ihr zu entgegnen, dass meine Kamera überhaupt keinen Blitz besaß. Aber sie war so in hellster Aufregung, dass sie mir überhaupt nicht zuhören wollte. „Madame! Ma camera n’a pas un flash!! Regardez!!“ Ich hielt ihr die Kamera hin, aber sie schloss die Augen und keifte weiter.
Ich gab es auf, sie auch…ich war anscheinend so verdorben, da war sowieso Hopfen und Malz verloren. Die Leute um mich rum grinsten, ich glaube, sie hatten einfach mal einen Blick auf meine Kamera geworfen und konnten bei dieser Situationskomik nicht ernst bleiben. ICH hingegen war echt sauer. Blöde Kuh!!!! (Sorry, Boss, ich weiß, in deinem Haus und so…aber…BLÖDE KUH!!!!!!). Ich klagte Gottlieb mein Leid, der gerade woanders gewesen war und er tröstete mich ein wenig. Dann war’s auch schon wieder gut.
Langsam meldeten sich unsere Mägen und wir gingen „rüber“ ins Quartier Latin, um in einem der zahlreichen Restaurants etwas zu uns zu nehmen. Da geht es ja zu wie auf der Nuttenzeile. Anders kann man es nicht beschreiben. Überall stehen welche und versuchen, dich in IHRE Läden zu ziehen. Ich suche mir aber gerne selbst aus, wo ich esse und wir fanden ein Lokal, das lustig aussah und setzten uns dort hinein. Das Dreigängemenü war günstig und die Qualität war okeeeee…aber für den eh schmalen Geldbeutel war es angemessen. Leider hatte ich mir vorher nicht die Wände angeguckt. Überall hingen tote Tiere an der Wand! Köpfe von Gazellen und Wildschweinen… :shock: Sowas kann ich ja gar nicht ab. Ich hielt das trotzdem aus, bis wir fertig waren, drängte dann aber zum Gehen. Buaaah….
Weiter ging’s nun zu Sacré Coeur. Métro rein, ab damit….die Pariser Ubahn ist einfach genial gemacht. Ich bin immer wieder begeistert über dieses Netz. Wir stiegen dann bei „Anvers“ aus und liefen die Straße hinauf. Die Gegend da ist etwas herunter gekommen. Ein Mekka für Fotografen!! :lol:
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Das obere Bild ist WIRKLICH ein Bekleidungsgeschäft…man wühlt sich einfach das Passende da raus. :mrgreen: Die vorbei gehenden Touris musterten mich total skeptisch. „Was fotografiert DIE denn???“
Das! :D
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Am Fuße von Sacré Coeur angekommen, zückten wir unsere Tageskarten, die uns die Bahnfahrt nach oben ermöglichen. Diese Kirche liegt nämlich auf einem Bärsch…unn der Bärsch is hoooch! :D Naja, es geht eigentlich, aber es sind schon so um die 500 Stufen da hoch. Ich bin das EINMAL gelaufen. Danach wollte ich drei Stunden lang nur noch sterben. :lol: Tageskarte geknutscht und hochgefahren. :mrgreen:
Leider war das Licht schon etwas weiter, als wir den Weg vollendet hatten, aber die Aussicht war auch so schön.
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Viiiieeeele Leute waren dort.
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Sowas würde es in Deutschland nicht geben. Da würden die Treppen sofort wieder frei gepustet…Feuerwehrbestimmungen und so. Hier konnte man sich einfach setzen und alles genießen…und trotzdem ging alles gut. Die Stimmung war bombastisch. Überall waren Künstler, Akrobaten, Straßenverkäufer…überall klang und sang es, überall bewegte es sich und es herrschte ein tolles Lebensgefühl. Auch wir setzten uns auf die Treppe, in die Nähe eines Puppenspielers, der „Noah und die Arche“ zum besten gab.
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Mit wie viel Mühe diese Hintergründe gemalt waren! Ich war total begeistert, wurde allerdings dann abgelenkt.
Hinter uns, an einem Geländersockel, hatte vorhin schon ein „Kunstfußballer“ ein paar Tricks gezeigt. Er war auf diesen ca. 1,50m hohen Sockel geklettert, der nicht viel breiter war als er selbst und hatte dann Balanceübungen mit dem Ball gemacht, gekickt, aufgefangen mit Fuß, mit Kopf, mit Rücken…und den Ball auch nie verloren, total toll. Aber als ich dann wieder mal hin schaute, sah ich, dass er….seht einfach selbst!
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Der Verrückte war die nebenstehende Straßenlaterne hoch geklettert!!! Und die war HOCH, wie man sieht! Er hing da…und dann kickte er da weiter! Und kein einziges Mal verlor er den Ball! Das war SO der Hammer…so was hab ich noch nie gesehen. Ich knipste aus der Ferne, weil ich Angst hatte, er sei fertig, bis ich in seiner Nähe sein konnte und dann schmiss ihm nach den Kunststückchen mein ganzes Kleingeld in den Hut! :D Traumkörper, blaue Stunde, weiße Mütze...klasse.
So langsam begann es dann aber doch, dunkel zu werden:
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Witzigerweise an manchen Stellen früher, an manchen später:
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Wir machten uns auf den Weg zu Montmartre, was ja „um die Ecke“ liegt. Dort gab es einen Pantomimen, der total klasse war, dem ich was in den Hut schmiss, der mich aber kein einziges Mal anguckte (und JA, es WAR Geld und kein Knopf!). Daraufhin löschte ich alle seine Bilder wieder. :mrgreen: Wir liefen dann noch durch dieses Künstlerviertel, mit einigen Einblicken:
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Leider ist es nicht mehr so wie früher. Früher waren viele Maler da…Künstler, die ihre Werke präsentieren…heute ist der ganze Platz von den umliegenden Restaurants okkupiert, die ihre Terrassen ausgebaut haben und es laufen noch ein paar arme Straßenmaler herum, die für einen Appel und ein Ei von den Touris eine eher schlechte als rechte Karrikatur anfertigten, bei der man zwanzig zufällig heraus gegriffene Frauen hätte nebeneinander stellen können und das Kunstwerk hätte allen auf gleiche Weise NICHT ähnlich gesehen.
…und dann fing es an zu regnen. ÄÄÄH….och nee. Wir wollten in dem eben gezeigten rosa Haus einkehren, um dort etwas zu trinken…schmiss die Bedienung uns wieder raus, weil wir hätten ESSEN und trinken müssen, um das Recht auf einen Tisch zu haben…boah. Wir standen also ungeduldig und frierend (ok, Gottlieb stand geduldig und nicht frierend) da rum und als es nur noch etwas tröpfelte, beschlossen wir, weiter zu laufen. Das Phone zeigte eine Ubahnstation nicht so weit von uns, allerdings lagen einige Höhenmeter dazwischen. Ich bin mal bei Regen eine Schräge ziemlich heftig und ziemlich weit herunter gefallen und habe da ein kleines Trauma. Immer, wenn es irgendwo schräg und nass ist, habe ich Panik, ich rutsche und falle hin. Die Métrostation lag UNTEN und es hatte gerade geregnet. Ihr könnt euch meine Freude vorstellen, als wir uns wieder in Marsch setzten. Doch ich kam heil unten an, wenn auch mit zwei grauen Haaren mehr.
Wir hatten immer noch Durst und setzten uns in ein Sportcafé, das gerade Fußball zeigte. Wir tranken einen total überteuerten Milchshake Banane (wenigstens war echte Banane drin) und hörten den Männern beim Johlen zu. Dann bewegten wir uns zügig zur Ubahn und fuhren los. Ich hatte vorher die Station nachgeschaut, zu der wir mussten, um in die 4 einsteigen zu können. Sie kreuzten sich ein paar Stationen weiter. Wir erreichten die Bahn, sie stand schon da und war recht leer. Ich sagte freudig, dass alles so gut klappen würde und wir voll Glück hätten…
…hätte ich mal lieber gelassen.
Auf dem Plan IN der Ubahn war zu lesen, dass sie wegen Bauarbeiten nicht durch fuhr, sondern nur bis EINE STATION VOR dem Treffen mit der 4!!! Och nee!! Aber ein Bus würde uns weiter bringen. Och neee. Pariser Busse und ich sind Todfeinde. Ich bin EINMAL Pariser Bus gefahren, es waren gefühlte 80 Grad da drin und auf den 350 Stehplätzen standen ungefähr 3059620456 Leute…ich hätte damals fast in das Fahrzeug gek… und das wollte ich auf keinen Fall wiederholen. Lieber wollte ich diese eine Station laufen.
Wir stiegen also aus und gingen die Treppe hoch. Zum Ausgang hin mussten wir an der Gegenrichtung vorbei und ich las, dass diese die 4 nochmals „weiter unten“ kreuzte. Sie fuhr zwar etwas durch Paris durch, aber fast parallel zur 4, nur mit kleinen „Rundungen“ und nicht so straight. Ich war müde und quengelte, dass wir doch nun mit der Bahn zurück fahren könnten und dann halt unten in die 4 einsteigen. Gottlieb wollte nicht. Die 4 kreuzte hier oben nur eine Station nach der Endstation und würde also schön leer sein. Unten am Kreuzpunkt war sie sicher sehr voll. Mit viel Geduld und Liebe erklärte er mir flunschigem Wesen, dass wir nun diese eine Busstrecke durchhalten und dann munter und heiter in der Bahn nach Hause sitzen würden.
OKEEEEEEE………………
Wir gingen also raus, aber meine Laune war mies. Ich hatte Hunger, ich war müde, ich musste aufs Klo, ich wollte heim. Dazu war nach dem Regen die Luft warm und unglaublich feucht…und der Schweiß rann einem nur so den Rücken runter. Egal, ab zum Bus. Wir fanden die Bushaltestelle auch und fuhren eine Station weiter. Dort angekommen suchten wir die Métrostation.
Ähm.
Hä?
Wo…
Ähm…
Häääää?
Wir liefen um den Platz. Wir liefen um die Ecken. Gottlieb hat so eine App, bei der ALLE Métrostationen eingezeichnet sind. Wir liefen, laut dieser App, direkt ÜBER die Station drüber…drum herum…und ich wurde wahnsinnig. Die Ecke, in der wir ausgestiegen waren, war echt etwas…na ja, nicht die schönste. Es war dunkel und mir war extrem unheimlich. Zudem hatte ich Hunger, ich war müde, ich musste aufs…na ja, ihr wisst schon. Nachdem wir eine Weile rumgeguckt hatten und wirklich keine Station in der Nähe war, nahm ich das Zepter in die Hand. Grund: ICH HAB GEBURTSTAG UND ICH BESTIMME JETZT!!! Best Argument ever.
Somit stiegen wir in den Bus zurück und nahmen die Métro in die „andere Richtung“. Natürlich war die 4 dann an der Kreuzsstelle brechend voll, aber das war mir dann egal, obwohl meine Füße sehr wehtaten. Ich wollte einfach nur noch heim.
An unserer Station ausgestiegen, kaufte ich uns noch einen Sandwich und etwas zu Trinken bei einem kleinen Laden, der um halb elf noch offen hatte und musste die Begeisterungsstürme des Besitzers aushalten, der SO FROH war, eine Deutsche in seinem Laden zu haben und sein brüchiges Deutsch wieder mal anwenden zu können. Er LIEBE Deutschland ja so sehr…ich rang mir noch ein freundliches Lächeln ab, er packte alles liebevoll ein und fragte, ob ich das auch tragen könne. Jaja…könne ich. Und zack, ab nach Hause und dann ins Zimmer.
Der Moment, sich nach einem total anstrengenden und erlebnisreichen Tag aufs BETT schmeißen zu können…das ist wie alle Feiertage im Jahr zusammen. Wir rissen uns die klebrige Kleidung vom Leib und picknickten in Unterwäsche auf dem Bett. :D Dann ließen wir noch einen Moment den Tag revuepassieren…und schliefen anschließend den Schlaf der Gerechten.
GUTE NACHT! :D
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Morgen dann Teil 2: „Und Paris weinte“. :mrgreen:
Da ich anlässlich meines Geburtstages Anfang August mit Gottlieb zwei Tage in Paris verbracht habe und der Wunsch geäußert wurde, einen bebilderten Bericht darüber lesen zu dürfen, mache ich mich hiermit an dessen Erfüllung. ;) Freut mich ja, dass meine Berichte gerne gelesen werden.
In Paris ist wieder so einiges passiert – wir haben viel erlebt!
Tag 1 – und Paris lachte!
Pünktlich am Morgen des 4.8. fuhren wir nach einer sehr kurzen Nacht gen Paris los. Da ich ein sehr ungeduldiges Geburtstagskind bin (und das abendliche Duschen irgendwie extrem nach hinten verschoben hatte), blieben wir bis 0.00h auf, ich bekam einen Teil meiner Geschenke, einen dicken Schmatz und dann schliefen wir wie die Weltmeister noch bis halb sechs.
Trotz des wenigen Schlafes, waren wir aufgedreht und wach. Wir freuten uns beide auf die Tour. Gottlieb, weil er noch nie in Paris war und ich, weil ich es schon oft war und davon nicht genug kriegen kann. Die letzten Jahre war für Paris irgendwie wenig Platz gewesen…so war dies jetzt ein schöner Anlass, ein Wochenende dort zu verbringen. Natürlich ist das für eine Stadt wie Paris viel zu wenig. Aber SO weit ist es auch nicht weg (ca. fünf Stunden), so dass man auch irgendwann nochmals ein Wochenende dort verbringen kann…und vielleicht noch mal eins. ;)
Das Wetter war wunderbar, ruhig und sanft, heiter und sonnig, die Autobahn war leer und Paris rückte immer näher! In der Stadt angekommen, aufgrund der Blödheit des Navi und meiner eigenen Blödheit, hätte ich uns fast nicht lebend zum Hotel gebracht. Navi sagte LINKS AB und ich tat das, weil auch kein sich in meinem Sichtfeld befindliches Verkehrsschild das Gegenteil behauptete. Beim Um-die-Ecke-Biegen sah ich dann drei Spuren…aber alle drei hatten Pfeile in die entgegen gesetzte Richtung!! Und dann spielt sich alles in EINER Sekunde in deinem Kopf ab:
Du bist in Paris, einer Riesenstadt mit unglaublich vielen Autos.
Du fährst gerade dreispurig falsch, ohne Ausweichmöglichkeit.
Du kannst jetzt entweder zurück fahren oder durchstarten.
DENN GLEICH KOMMEN NE MENGE AUTOS AUF DICH ZU!!!!
Und ich schoss los und hatte ein Mordsglück. Es war nur ein kurzes Zubringerstück und danach konnte ich sofort wieder links abbiegen und war auf der richtigen Seite in der richtigen Richtung unterwegs. Die Fahrzeuge, die uns einen Unfall gebracht hätten, hatten glücklicherweise noch Rot gehabt…fuhren dann aber los. Ok…wir waren dann wach. Wie das Navi darauf gekommen war, dort LINKS AB zu befehlen und wie ich so blöd sein konnte, meinen gesunden Menschenverstand abzuschalten…ich weiß es bis heute nicht. Aber nun weiß ich, wie diese schweren Unfälle entstehen können, bei denen Autos in den Rhein fahren oder von Zügen überrollt werden. Man vertraut der Technik viel zu sehr.
Wir hatten überlebt (!!!) und kamen, immer noch mit Herzklopfen, am Hotel an. Das Etap-Hotel an dem Pariser Ring war schon mal mein Hotel gewesen, daher kannte ich es und wusste: Parkplätze waren Mangelware und teuer. Da das Hotel aber saniert worden war, hoffte ich einfach, dass sie da eine Lösung gefunden hatten. Als wir ankamen, war direkt vor dem Hotel auf dem Seitenstreifen, wo man halt zum Einchecken parken kann, ein Platz frei. Todesmutig stürzte ich mich in die Lücke (nebendran rauschte es vierspurig an mir vorbei) und parkte (Zufall) perfekt ein. Wir packten unser Gepäck und marschierten zum Empfang.
Ich kann Französisch sprechen, aber wenn ich es länger nicht mache, roste ich ein. Aber ich HASSE es, wenn ein Franzose dann versucht, mir auf Englisch zu helfen. Das werte ich immer als persönliche Demütigung! :D Erst ging alles auf Französisch, dann wechselte er ins Englische. Ich innerlich: GRRRRR….sagte aber freundlichst, dass er doch bitte im Französischen bleiben solle, damit ich etwas sprechen kann. Er wechselte zurück und war sehr geduldig. :lol: Als das Zimmer dann eingecheckt war und wir den Zimmercode hatten, brachten wir das Gepäck hoch.
Ouha. Die neuen Etaps haben NOCH kleinere Betten. War das früher schon eng, sind jetzt sicher nochmals zehn Zentimeter abhanden gekommen…für Gottlieb und mich, die wir ja eher nicht morgen verhungern, war das schon heftig, aber es würde gehen. Kurz gesetzt, Fotokram gepackt und wieder runter an die Rezeption und nach einem Parkplatz gefragt.
Haben Sie mittlerweile Parkplätze? Wo können wir unser Auto parken?
Nein…leider nicht…Sie müssen in der Umgebung gucken…wo stehen Sie denn?
Direkt vor der Haustür auf dem Seitenstreifen da.
Dann bleiben Sie um Gottes Willen da stehen!!! Jetzt im August kostet es dort nichts, es sind ganz normale Parkplätze.
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHH!!!!! :lol:
Ich glaube, ich bin ne halbe Stunde neben Gottlieb rumgetanzt, weil ich es nicht fassen konnte, in PARIS einen KOSTENFREIEN Parkplatz für die komplette Dauer unseres Aufenthalts ergattert zu haben! :mrgreen: Wir zogen fröhlich los zur nächsten Métrostation, die ungefähr 300m von unserem Domizil entfernt lag und die die Endstation der Métro 4 ist. Die Linie 4 ist meine absolute Lieblingslinie. Ich weiß nicht, warum…vielleicht, weil sie auf dem Plan fliederfarben-lila ist…oder weil sie mit als einzige Linie nicht waagrecht oder total wild auf dem Plan verläuft, sondern einfach senkrecht nach oben führt, genau kreuzend zu den anderen Linien (und somit eigentlich alle anderen Linien trifft), oder weil es einfach die Linie ist, mit der ich als Jugendliche am meisten rumgefahren bin und somit Nostalgie dran hängt…egal, auf jeden Fall kauften wir unsere Tageskarten und stiegen ein, denn die Métro stand schon da.
Endstation, morgens… = LEER.
Ein einzelner Mensch saß schon drin und war anscheinend auch noch müde.
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Unser erstes Ziel war der Eiffelturm. Natürlich, was sonst! Dazu mussten wir ein paar Stationen fahren. Ich hoffte, dass Gottlieb einige der „Besonderheiten“ von Paris miterleben dürfte, so zB die Bongospieler an verschiedenen öffentlichen Plätzen, die Straßenmusiker, die Straßenkünstler…jedes Mal, wenn ich in Paris war, habe ich eine schöne Sache erlebt, das hoffte ich nun für ihn auch, denn das sind Dinge, die man sich besonders im Herzen behält. Und was hatten wir Glück! Wir waren ein paar Stationen gefahren, da stieg ein Musett-Spieler zu uns in die Bahn! Und er war GUT. Er spielte wunderbare Pariser Musettemusik und Gottlieb stieg das Wasser in die Augen, weil er das so toll fand. Und mir stieg es in die Augen, weil ich es toll fand, dass Gottlieb so glücklich war. :D Wir genossen die Fahrt also sehr – und als wir umsteigen mussten, fanden wir das direkt schade.
Am Trogadéro stiegen wir aus. Gottlieb hatte den Eiffelturm vorher schon erblickt und war etwas verunsichert, weil die Bahn dran vorbei fuhr. Da ich mich auskannte, beruhigte ich ihn und konnte ihm dann recht zeitnah den großen Turm in voller Pracht präsentieren. Vom Trogadéro aus hat man einen wunderbaren Blick auf den Eiffelturm mitsamt seiner Anlage.
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Bevor wir allerdings dort entlang spazierten, wollten wir einen schönen Crèpe essen…mit Zucker…hmmmmmmm! Wir stellten uns an und ich sagte in meinem schönsten Französisch: „Deux Crèpes au sucre, s’il vous plaît!“ Die sehr launige Verkäuferin, bei der ich eh das Gefühl hatte, nur so „dazwischen“ mal drangekommen zu sein, nahm einen Crèpe und fing an, Nutella drauf zu schmieren. Ich guckte ihr mit großen Augen zu und dachte dann, dass vielleicht noch ein Kunde vor mir dran wäre, der den kriegen würde. Sie hielt ihn mir muffig hin und ich sagte freundlich: „Nononoooon…ich sagte, mit ZUCKER.“ Daraufhin maulte sie mich lautstark an, ich hätte mit Nutella gesagt, was ich jetzt doch etwas ärgerlich von mir wies. Selbst Gottlieb hatte verstanden, was ich wollte und der ist kein Eingeborener. :D Sie schmiss den Nutellapfannkuchen erbost vorne gegen das Tresenglas und haute mit Verachtung auf zwei neue Crèpes Zucker drauf. Dann klatschte sie mir die beiden in die Hand…und ich überlegte noch, ob ich ihr das Geld so auf den Tresen hauen sollte, dass es ihr überall hin sprang oder ihr den Crèpe genüsslich auf den Kopf schmieren…aber ich entschied mich dagegen, da sie anscheinend niemanden hatte, der sie lieb hatte…oder einfach nen schlechten Tag. Wir aßen unsere halbkalten Crèpes also und mussten irgendwann dann total drüber grinsen. Was ne Sache. Um sich zu ärgern, war es einfach viel zu schön hier. Das Wetter war angenehm, Sonne, 25 Grad, leichter Wind…total schön.
Dann nahmen wir uns den Eiffelturm zur Brust, während wir auf ihn zuliefen:
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Wir stellten übrigens fest, dass es mit der Höhe des Eiffelturms nicht wirklich so weit her war. JEDE Lampe war größer als der!
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Und auf dieses Foto, das jetzt kommt, bin ich stolz:
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Ich hatte da gerade das Jupiter9 drauf, eine alte, manuelle, russische M42-Linse. Die Familie schritt rasch aus und das Kind war SO niedlich! Also rannte ich mit fliehenden Fahnen hinterher, immer die Kamera im Anschlag und wild am Fokusrad drehend. :lol: Und ich freue mich, dass mir das Bild doch halbwegs gelungen ist.
Kurz vor dem Eiffelturm angekommen, sahen wir am Straßenrand sehr lustige „Dreiräder“:
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Wir amüsierten uns darüber und gingen dann weiter. Während wir dann allerdings weiter gingen, reifte vor allem in mir der Wunsch, mit so einem Teil den nächsten Teil der Strecke (nach Notredame) zurück zu legen – aber das soll später erzählt werden.
Als wir unter dem Eiffelturm ankamen, war ein riesen Gedränge im Gange. Vieleviele Leute und eine Baustelle. Der Eiffelturm sollte demnächst neue Gebäudeteile bekommen, die unten und oben angebracht wurden. Ziemlich modern, ziemlich viel Glas…und in der Mitte ein „Guckloch“ von etwa zwei, drei Metern, durch das hindurch man dann genau die Mitte des Eiffelturms nach oben fotografieren können dürfte. Momentan war das nicht möglich, weil ein großer Bauzaun dieses Vorhaben im Keim erstickte.
Was lustig war: viele Menschen kamen auf uns zu, um darum zu bitten, von uns fotografiert zu werden. Sie hielten ihre kleinen Knipsen hin und ich warf mich fast vor ihnen auf den Boden, um sie UND die Sehenswürdigkeit, bei der wir uns gerade befanden, mit drauf zu bekommen. Es war total süß. Ich gab den Pärchen dann ihre Kamera zurück und sagte: Schauen Sie, ob es Ihnen so passt. Sie guckten drauf, die Augen wurden groß und es kam ein „brilliant…“ oder ein „perfect…!!!“ :lol: Das freute mich dann – und sie natürlich auch. :D Wahrscheinlich dachten sie sich: „Die hat so ne fette Cam um, die rennt sicher mit unserer nicht weg…zumal sie mollig ist und wir sie einholen könnten…“ :mrgreen: Dass dann noch ein akzeptables Foto dabei rumkam, war dann natürlich angenehmes Beiwerk. ;)
Am Eiffelturm dann sprach mich dann ein Pärchen mit Fahrrädern an. Man sah, dass sie Biker waren, die mit ihrem Fahrrad reisten. Sie sprachen schnell und Französisch, aber ich hörte heraus, dass sie von Dijon mit dem Fahrrad hierher gereist waren und just gestern ihr Fotoapparat den Geist aufgegeben hatte. Jetzt waren sie an ihrem Ziel, ENDLICH…aber kein Foto konnte gemacht werden! Ob ich so freundlich wäre, mit meiner Kamera…und an ihre Emailadresse…? Aber klar. Nur…wie kriegte man jetzt zwei Leute UNTER dem Eiffelturm MIT dem Eiffelturm auf ein Bild??? Ich lieh mir die A77 von Gottlieb aus und sein Einbeinstativ. Dann baute ich alles genau anders herum und hielt Stativ und Kamera wie ein großes Alphorn vor mich, zu Füßen der beiden. Liveview und Funkauslöser als Hilfsmaterial. Die machten große Augen und lachten sich kaputt. Dann versuchten wir es, es gelang und sie schrieb mir ihre Emailadresse auf, zum Schicken des Bildes. Als wir uns verabschiedet hatten, betrachtete ich das Bild mal in 100% und merkte, dass es nicht komplett scharf war. Ich rannte also zurück und wir wiederholten die Prozedur unter Gelächter nochmals. Das war so mit die witzigste Begegnung mit fremden Pärchen, die ein Bild für sich brauchten. :D
Wir liefen dann auf dem Platz noch etwas herum
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und ich war so voller Glück. Es war einfach paradiesisch, auch wenn so viele Menschen da waren. Ein Mann war wohl so ungefähr ähnlicher Meinung:
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:D
Wir hatten überlegt, auf den Eiffelturm zu fahren, aber angesichts der Schlange und des Tempos ließen wir es. Wartezeit zwischen drei und vier Stunden. Dafür hatten wir wirklich nicht die Zeit.
Ich lief um den Eiffelturm herum und überlegte, wie ich ihn mal in anderen Perspektiven als den üblichen kriegen könnte…KOMM, sprich zu mir!!!! Seine Antwort möchte ich euch hier gerne präsentieren:
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Und dann haben wir noch eine Flasche für Heikelein gefunden. :D
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So langsam wurde es Zeit, Richtung Notredame abzudüsen, damit wir später auch noch genug Zeit für Sacré Coeur und den Montmarte hatten. Das waren die drei Punkte, die ich für uns heute auf dem Plan hatte. Die ganze Zeit schon bohrte sich der Gedanke in mein Hirn, doch mit einem dieser Dreiräder und offenem Dach durch Paris zu Notredame zu fahren! Außerdem hatte ich ja Geburtstag, da durfte man ruhig etwas unvernünftig sein! Jawoll! Gottlieb kennt mich ja gut und wusste genau, was so in meinem Kopf vor sich ging…ich hatte es vorher leicht angedeutet, dass so ne Fahrt ja was Tolles sei…und schon saßen wir in so einem Gefährt drin und fuhren durch Paris! DAS war toll!!! Gut, die Musik war etwas laut und ich hatte gefühlte drei Tonnen Haare in Mund, Nase und Augen, zudem einige Panikattacken, weil der Typ echt extrem „platzsparend“ fuhr, aber es war einfach eine tolle Erfahrung.
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Bei Notredame angekommen, musste ich erstmal meine Perücke, die fast zwischen die Schulterblätter gerutscht war, wieder ordentlich richten und dann überlegten wir, ob wir in die Kirche hinein gehen sollten oder nicht. Die Schlange war beträchtlich.
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Ich meinte aber mich zu erinnern, dass es recht flott ging und der Schein nur trog. So stellten wir uns an und nach zehn Minuten durchschritten wir auch schon das Eingangsportal. Ich LIEBE Notredame. Erstens gibt es so schöne Geschichten über diese Kirche (nicht nur den Glöckner) und zweitens ist sie perfekt ausgeleuchtet, finde ich. Zwar ist sie insgesamt sehr dunkel, aber das Licht sitzt genau richtig und leuchtet die Bögen aus und…ach, seht selbst!
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Und dann die tollen Rosettenfenster!
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Leider sind die SO dunkel, dass es echt schwierig ist, sie ordentlich, ohne Stativ aufzunehmen. Und Stative sind da nicht erlaubt. Blitzen übrigens auch nicht. Ich knipste gerade den Oberbereich des Altarraums:
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und neben mir stand einer mit Kompaktkamera.
*BLITZ*
Sofort kam eine Dame (wohl dort angestellt) hinter mir wie eine Furie angeschossen und keifte los. NO FLASH!!!!! NO FLASH!!!!!!
…..aber sie keifte…MICH an. :shock:
Ich…hab ne Alpha900. Was das heißt, wisst ihr ja, denke ich. :lol:
Ich war erst so verdattert, dass ich eine Weile mit großen Augen ihrer Tirade lauschte, bevor ich dann genug Mut hatte, ihr zu entgegnen, dass meine Kamera überhaupt keinen Blitz besaß. Aber sie war so in hellster Aufregung, dass sie mir überhaupt nicht zuhören wollte. „Madame! Ma camera n’a pas un flash!! Regardez!!“ Ich hielt ihr die Kamera hin, aber sie schloss die Augen und keifte weiter.
Ich gab es auf, sie auch…ich war anscheinend so verdorben, da war sowieso Hopfen und Malz verloren. Die Leute um mich rum grinsten, ich glaube, sie hatten einfach mal einen Blick auf meine Kamera geworfen und konnten bei dieser Situationskomik nicht ernst bleiben. ICH hingegen war echt sauer. Blöde Kuh!!!! (Sorry, Boss, ich weiß, in deinem Haus und so…aber…BLÖDE KUH!!!!!!). Ich klagte Gottlieb mein Leid, der gerade woanders gewesen war und er tröstete mich ein wenig. Dann war’s auch schon wieder gut.
Langsam meldeten sich unsere Mägen und wir gingen „rüber“ ins Quartier Latin, um in einem der zahlreichen Restaurants etwas zu uns zu nehmen. Da geht es ja zu wie auf der Nuttenzeile. Anders kann man es nicht beschreiben. Überall stehen welche und versuchen, dich in IHRE Läden zu ziehen. Ich suche mir aber gerne selbst aus, wo ich esse und wir fanden ein Lokal, das lustig aussah und setzten uns dort hinein. Das Dreigängemenü war günstig und die Qualität war okeeeee…aber für den eh schmalen Geldbeutel war es angemessen. Leider hatte ich mir vorher nicht die Wände angeguckt. Überall hingen tote Tiere an der Wand! Köpfe von Gazellen und Wildschweinen… :shock: Sowas kann ich ja gar nicht ab. Ich hielt das trotzdem aus, bis wir fertig waren, drängte dann aber zum Gehen. Buaaah….
Weiter ging’s nun zu Sacré Coeur. Métro rein, ab damit….die Pariser Ubahn ist einfach genial gemacht. Ich bin immer wieder begeistert über dieses Netz. Wir stiegen dann bei „Anvers“ aus und liefen die Straße hinauf. Die Gegend da ist etwas herunter gekommen. Ein Mekka für Fotografen!! :lol:
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Das obere Bild ist WIRKLICH ein Bekleidungsgeschäft…man wühlt sich einfach das Passende da raus. :mrgreen: Die vorbei gehenden Touris musterten mich total skeptisch. „Was fotografiert DIE denn???“
Das! :D
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Am Fuße von Sacré Coeur angekommen, zückten wir unsere Tageskarten, die uns die Bahnfahrt nach oben ermöglichen. Diese Kirche liegt nämlich auf einem Bärsch…unn der Bärsch is hoooch! :D Naja, es geht eigentlich, aber es sind schon so um die 500 Stufen da hoch. Ich bin das EINMAL gelaufen. Danach wollte ich drei Stunden lang nur noch sterben. :lol: Tageskarte geknutscht und hochgefahren. :mrgreen:
Leider war das Licht schon etwas weiter, als wir den Weg vollendet hatten, aber die Aussicht war auch so schön.
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Viiiieeeele Leute waren dort.
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Sowas würde es in Deutschland nicht geben. Da würden die Treppen sofort wieder frei gepustet…Feuerwehrbestimmungen und so. Hier konnte man sich einfach setzen und alles genießen…und trotzdem ging alles gut. Die Stimmung war bombastisch. Überall waren Künstler, Akrobaten, Straßenverkäufer…überall klang und sang es, überall bewegte es sich und es herrschte ein tolles Lebensgefühl. Auch wir setzten uns auf die Treppe, in die Nähe eines Puppenspielers, der „Noah und die Arche“ zum besten gab.
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Mit wie viel Mühe diese Hintergründe gemalt waren! Ich war total begeistert, wurde allerdings dann abgelenkt.
Hinter uns, an einem Geländersockel, hatte vorhin schon ein „Kunstfußballer“ ein paar Tricks gezeigt. Er war auf diesen ca. 1,50m hohen Sockel geklettert, der nicht viel breiter war als er selbst und hatte dann Balanceübungen mit dem Ball gemacht, gekickt, aufgefangen mit Fuß, mit Kopf, mit Rücken…und den Ball auch nie verloren, total toll. Aber als ich dann wieder mal hin schaute, sah ich, dass er….seht einfach selbst!
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Der Verrückte war die nebenstehende Straßenlaterne hoch geklettert!!! Und die war HOCH, wie man sieht! Er hing da…und dann kickte er da weiter! Und kein einziges Mal verlor er den Ball! Das war SO der Hammer…so was hab ich noch nie gesehen. Ich knipste aus der Ferne, weil ich Angst hatte, er sei fertig, bis ich in seiner Nähe sein konnte und dann schmiss ihm nach den Kunststückchen mein ganzes Kleingeld in den Hut! :D Traumkörper, blaue Stunde, weiße Mütze...klasse.
So langsam begann es dann aber doch, dunkel zu werden:
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Witzigerweise an manchen Stellen früher, an manchen später:
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Wir machten uns auf den Weg zu Montmartre, was ja „um die Ecke“ liegt. Dort gab es einen Pantomimen, der total klasse war, dem ich was in den Hut schmiss, der mich aber kein einziges Mal anguckte (und JA, es WAR Geld und kein Knopf!). Daraufhin löschte ich alle seine Bilder wieder. :mrgreen: Wir liefen dann noch durch dieses Künstlerviertel, mit einigen Einblicken:
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Leider ist es nicht mehr so wie früher. Früher waren viele Maler da…Künstler, die ihre Werke präsentieren…heute ist der ganze Platz von den umliegenden Restaurants okkupiert, die ihre Terrassen ausgebaut haben und es laufen noch ein paar arme Straßenmaler herum, die für einen Appel und ein Ei von den Touris eine eher schlechte als rechte Karrikatur anfertigten, bei der man zwanzig zufällig heraus gegriffene Frauen hätte nebeneinander stellen können und das Kunstwerk hätte allen auf gleiche Weise NICHT ähnlich gesehen.
…und dann fing es an zu regnen. ÄÄÄH….och nee. Wir wollten in dem eben gezeigten rosa Haus einkehren, um dort etwas zu trinken…schmiss die Bedienung uns wieder raus, weil wir hätten ESSEN und trinken müssen, um das Recht auf einen Tisch zu haben…boah. Wir standen also ungeduldig und frierend (ok, Gottlieb stand geduldig und nicht frierend) da rum und als es nur noch etwas tröpfelte, beschlossen wir, weiter zu laufen. Das Phone zeigte eine Ubahnstation nicht so weit von uns, allerdings lagen einige Höhenmeter dazwischen. Ich bin mal bei Regen eine Schräge ziemlich heftig und ziemlich weit herunter gefallen und habe da ein kleines Trauma. Immer, wenn es irgendwo schräg und nass ist, habe ich Panik, ich rutsche und falle hin. Die Métrostation lag UNTEN und es hatte gerade geregnet. Ihr könnt euch meine Freude vorstellen, als wir uns wieder in Marsch setzten. Doch ich kam heil unten an, wenn auch mit zwei grauen Haaren mehr.
Wir hatten immer noch Durst und setzten uns in ein Sportcafé, das gerade Fußball zeigte. Wir tranken einen total überteuerten Milchshake Banane (wenigstens war echte Banane drin) und hörten den Männern beim Johlen zu. Dann bewegten wir uns zügig zur Ubahn und fuhren los. Ich hatte vorher die Station nachgeschaut, zu der wir mussten, um in die 4 einsteigen zu können. Sie kreuzten sich ein paar Stationen weiter. Wir erreichten die Bahn, sie stand schon da und war recht leer. Ich sagte freudig, dass alles so gut klappen würde und wir voll Glück hätten…
…hätte ich mal lieber gelassen.
Auf dem Plan IN der Ubahn war zu lesen, dass sie wegen Bauarbeiten nicht durch fuhr, sondern nur bis EINE STATION VOR dem Treffen mit der 4!!! Och nee!! Aber ein Bus würde uns weiter bringen. Och neee. Pariser Busse und ich sind Todfeinde. Ich bin EINMAL Pariser Bus gefahren, es waren gefühlte 80 Grad da drin und auf den 350 Stehplätzen standen ungefähr 3059620456 Leute…ich hätte damals fast in das Fahrzeug gek… und das wollte ich auf keinen Fall wiederholen. Lieber wollte ich diese eine Station laufen.
Wir stiegen also aus und gingen die Treppe hoch. Zum Ausgang hin mussten wir an der Gegenrichtung vorbei und ich las, dass diese die 4 nochmals „weiter unten“ kreuzte. Sie fuhr zwar etwas durch Paris durch, aber fast parallel zur 4, nur mit kleinen „Rundungen“ und nicht so straight. Ich war müde und quengelte, dass wir doch nun mit der Bahn zurück fahren könnten und dann halt unten in die 4 einsteigen. Gottlieb wollte nicht. Die 4 kreuzte hier oben nur eine Station nach der Endstation und würde also schön leer sein. Unten am Kreuzpunkt war sie sicher sehr voll. Mit viel Geduld und Liebe erklärte er mir flunschigem Wesen, dass wir nun diese eine Busstrecke durchhalten und dann munter und heiter in der Bahn nach Hause sitzen würden.
OKEEEEEEE………………
Wir gingen also raus, aber meine Laune war mies. Ich hatte Hunger, ich war müde, ich musste aufs Klo, ich wollte heim. Dazu war nach dem Regen die Luft warm und unglaublich feucht…und der Schweiß rann einem nur so den Rücken runter. Egal, ab zum Bus. Wir fanden die Bushaltestelle auch und fuhren eine Station weiter. Dort angekommen suchten wir die Métrostation.
Ähm.
Hä?
Wo…
Ähm…
Häääää?
Wir liefen um den Platz. Wir liefen um die Ecken. Gottlieb hat so eine App, bei der ALLE Métrostationen eingezeichnet sind. Wir liefen, laut dieser App, direkt ÜBER die Station drüber…drum herum…und ich wurde wahnsinnig. Die Ecke, in der wir ausgestiegen waren, war echt etwas…na ja, nicht die schönste. Es war dunkel und mir war extrem unheimlich. Zudem hatte ich Hunger, ich war müde, ich musste aufs…na ja, ihr wisst schon. Nachdem wir eine Weile rumgeguckt hatten und wirklich keine Station in der Nähe war, nahm ich das Zepter in die Hand. Grund: ICH HAB GEBURTSTAG UND ICH BESTIMME JETZT!!! Best Argument ever.
Somit stiegen wir in den Bus zurück und nahmen die Métro in die „andere Richtung“. Natürlich war die 4 dann an der Kreuzsstelle brechend voll, aber das war mir dann egal, obwohl meine Füße sehr wehtaten. Ich wollte einfach nur noch heim.
An unserer Station ausgestiegen, kaufte ich uns noch einen Sandwich und etwas zu Trinken bei einem kleinen Laden, der um halb elf noch offen hatte und musste die Begeisterungsstürme des Besitzers aushalten, der SO FROH war, eine Deutsche in seinem Laden zu haben und sein brüchiges Deutsch wieder mal anwenden zu können. Er LIEBE Deutschland ja so sehr…ich rang mir noch ein freundliches Lächeln ab, er packte alles liebevoll ein und fragte, ob ich das auch tragen könne. Jaja…könne ich. Und zack, ab nach Hause und dann ins Zimmer.
Der Moment, sich nach einem total anstrengenden und erlebnisreichen Tag aufs BETT schmeißen zu können…das ist wie alle Feiertage im Jahr zusammen. Wir rissen uns die klebrige Kleidung vom Leib und picknickten in Unterwäsche auf dem Bett. :D Dann ließen wir noch einen Moment den Tag revuepassieren…und schliefen anschließend den Schlaf der Gerechten.
GUTE NACHT! :D
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Morgen dann Teil 2: „Und Paris weinte“. :mrgreen: