PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verlaufsfilter


JohannesN
03.08.2012, 09:28
Hy Forum,
ich habe mir erst vor kurzem eine SLT-65 gekauft, und habe mich jetzt über diverse Filter informiert und gegoogelt, dabei fand ich Fotos mit einem sogenannten Verlaufsfilter...
Nun zur eigentlichen Frage: Wie funktioniert dieser, was brauch ich dafür?
Muss/kann ich dann Langzeitbelichtungen beim Tag machen? Da diese Fotos fast immer beim Wasser sind, und das so aussieht als ob es immer Langzeitbelichtungen sind...
Und gibt es da eig. nur den LEE Filter? ich fand immer nur diesen?

Danke für eure Unterstützung,
Johnny.

steve.hatton
03.08.2012, 09:57
Such mal im Internet unter ND grad dann findest Du mehr als Lee , also auch Cokin oder Hitech oder SinghRay.

Es gab hier in letzter Zeit auch ein paar Threads zu diesem Thema.

1. Grauverlaufsfilter "benötigt" man wenn zB der Himmel sehr hell ist und der darunter liegende Wald eher dunkel - diese extreme Dynamik kann die Kamera nicht mehr schaffen - belichte auf den Himmel und belichte auf den Wald und Du wirst den großen Unterschied erkennen - also dunkelt man per Grauverlaufsfilter den Himmel ab.

2. Je nachdem ob die Kante zwischen hell und dunkel eindeutig ist (zB Horizont am Meer) oder eher nicht eindeutig (Berge ) nimmt man einen weichen oder harten Grauverlaufsfilter, sonst könnte man im BIld nachher die Verlaufsgrenze genau sehen.

3. Dann gibt es noch unterschiedliche Stärken, also 0,3 0,6 , 0,9 oder gar 1,2.

4. und jetzt kommt`s: Will man den Schnittpunkt z.B. Himmel - Wasser nicht immer in der Bildmitte haben, so kann man Schraubfilter vergessen, weil diese den Verlauf immer in der Mitte des Filters haben.

Man muss also andere Filtersysteme wie die oben bereits genannten verwenden, hat dann einen Rahmen, den man auf das Objektiv schraubt und dort setzt man die Glasscheiben ein - hier wiederum gibt`s kleinere und größere Scheiben für kleinere und größere Objektive ( Frontlinsendurchmesser) und dann noch rechteckige oder quadratische Filter, wobei die quadratischen Filter m.E. die Verschiebung des Übergangs beschrängen, je größer der Filterrahmen desto geeigneter für Weitwinkelobjektive und je größer der Filter, desto mehr Möglichkeiten den Übergang auch weiter weg von der Bildmitte zu setzen.

Es gibt Leute die sagen/schreiben Lee und Cokin seien nicht optimal farbneutral, was bei einem NeutralDichte-Filter wohl sein sollte, sprich verfärben das Bild minimal oder weniger minimal, Hitech soll hier besser sein und SInghRay optimal, aber da google mal den Preis selbst.

Ich persönlich habe mir über Wex Cameras von Hitech einen Filterhalter für 77mm gekauft, der zwei FIltereinschübe hat und ein Step-Down Ring auf 72 mm somit kann ich den Filterhalter sowohl am Sony 16-50SSM (72mm- Filtergewinde) und am Tokina 11-16 (77mm) oder 70-200 (77mm) und auch 70-400 (77mm) verwenden. Dazu ein jeweils ein 0.6 Filter von Hitech, die rechteckigen in soft und hard, mal so für den Anfang. Man kann übrigens auch einen 0,3 und einen 0,6 übereinander nutzen um eine stärkere Abdunkelung zu erzielen, sprich ob man jetzt alle 4 Stärken in hard und soft benötigt muss man selbst entscheinden.

Bei SWW Objektiven muss man auch noch aufpassen, dass der Filterhalter das Objektiv nicht abschattet...also aufpassen was man kauft.

Zu guter letzt kann man natürlich auch erst mal einen 0,6 Schrau-ND-Filter kaufen und damit üben, üben, üben und später auf ein Filtersystem wie oben beschrieben umsteigen, oder wie andere den Glasfilter einfach vors Objektiv halten. Ersteres habe ich unterlassen, weil ich nicht 2 x kaufen wollte und letzteres habe ich ein bisschen probiert, dann den Filterhalter nachbestellt:mad:, weil´s einfach unbequem ist, Filter hinhalten, dann Abblendtaste um die Verlaufsgrenze sauber zu setzen, dann ....oh Filter verrutscht, wieder von vorne....
Hier was zum lesen:

http://www.luminous-landscape.com/tutorials/understanding-grads.shtml
http://www.outdoorphotographer.com/how-to/shooting/using-graduated-neutral-density-filters.html
http://singh-ray.com/grndgrads.html
http://www.formatt.co.uk/default.aspx

amateur
03.08.2012, 10:30
Und noch als Ergänzung. Wenn Du Dir Grauverlauffilter kaufen solltest, dann fange mit solchen Exemplaren an, die einen weichen Übergang haben.

Viele Grüße

Stephan

Erlanger
03.08.2012, 10:39
@Steve: Danke für die gute Zusammenfassung.

Da ich mich auch mit der Anschaffung eines ND Grad Filtersystems beschäftige, hier auch noch ein paar Links:

http://www.redbubble.com/people/peterh111/journal/4421304-the-ultimate-guide-to-neutral-density-filters

http://www.leefilters.com/index.php/camera

Auf der LEE Seite gibt es auch einige Tutorials. Von LEE gibt es auch ein Buch und eine DVD, wo die verschiedenen Filter und Beispiele erklärt werden.

@amateur: Ich hab genau das Gegenteil gelesen, dass die meisten eher die Hard Edge Version bevorzugen :?:

RainerV
03.08.2012, 10:59
...
@amateur: Ich hab genau das Gegenteil gelesen, dass die meisten eher die Hard Edge Version bevorzugen :?:
Schau Dir die Beispiele an, die es zuhauf im Netz gibt an (da gibts im DSLR-Forum einen ewig langen Bilderthread). Filter mit einem harten Übergang, führen zumeist zu abrupten Helligkeitsübergängen im Bild. Ein unnatürlich heller Vordergrund vor einem deutlich zu "dramatischen" Himmel ist die Folge. Dazwischen unschöne "Säume", da der Horizont eben nicht ganz mit dem Helligkeitsübergang des Filters übereinstimmt. Gleichmäßig helle Gegenstände, die in den Himmel hineinragen, sind dann nach oben hin abgedunkelt, aber im unteren Bereich sehr hell. Das sieht einfach nur übertrieben und unnatürlich aus. Die Wirkung und damit sinnvollerweise benötigte Stärke hängt aber von Blende und Brennweite ab, so ganz einfach ist das Thema also nicht, aber ich würde mich dennoch ganz klar Stephans Tip anschließen.

Zur Frage nach "Langzeitbelichtungen bei Tag". Das macht man mit sehr starken Graufiltern, die je nach Filterdichte bei den starken Filtern sehr viel Licht schlucken, so daß sich die Belichtungszeit auf das 64-Fache oder gar das 1000-Fache verlängert. Das sind dann aber keine Verlaufsfilter, sondern die Lichtreduktion ist über den ganzen Filter gleichmäßig. Und da gibt es viele namhafte Anbieter, wie B+W, Heliopan und Co. Einschraubfilter sind hier sehr sinnvoll. Bei starken Filtern wird man aber sehr häufig einen Farbstich bekommen.

Also Verlaufsfilter um zu große Helligkeitsunterschiede im Bild auszugleichen (gleißend heller Himmel und dunkle Schatten), Graufilter um einfach auf längere Belichtungszeiten zu kommen. Das erwähnte Wasser, das verwischt, aber auch das Auto oder die Person, die durchs Bild fahren/laufen und Dank Langzeitbelichtung gar nicht oder nur als "Wischeffekt" im Bild erscheinen.

Rainer

amateur
03.08.2012, 12:13
@amateur: Ich hab genau das Gegenteil gelesen, dass die meisten eher die Hard Edge Version bevorzugen :?:

Wo hast Du diese meisten gefunden? In welchen Motivwelten hast Du ne mehr oder weniger gezirkelte Kante, an denen Du den Übergang dann legen kannst? Das ist ja sogar bei Meereshorizontmotiven allein schon wegen der Wellen oft nicht so.

Für mich hat sich eher erwiesen: Je softer, je universeller brauchbar.

Stephan

Erlanger
03.08.2012, 14:03
Für mich hat sich eher erwiesen: Je softer, je universeller brauchbar.
Ok, wenn ihr meint - habe noch keine Erfahrung mit den Filtern...
Welchen Hersteller würdet ihr empfehlen? LEE oder Hitech oder ...?