Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Telekonverter???
Hi,
zur a550: habe ich die Tamrons: fest 60mm, 10-24mm; 17-50mm; 18-270mm
Mir wurde zum Telekonverter 1,4 oder 2,0 geraten um die Brennweite zu verlängern. Wie sie sich verlängert ist mir klar, was wird mit der Lichtstärke und macht das bei meinem Brennweitenbereich überhaupt Sinn? Das 18-270 x 2 brauche ich mit Sicherheit nicht.
Beim 60er fest hab ich keinen Plan.
Danke schon mal für gute Tipps.
Wenn du keine 378mm (1,4-fach) bzw. 540mm (2-fach) Brennweite benötigst, dann brauchst du auch keinen Telekonverter. Mit deinen 10-24mm- und 18-270mm-Objektiven deckst du einen recht großen Brennweitenbereich ab.
Das 60mm- und das 17-50mm-Objektiv sind aus dieser Sicht unnötig.
Die Ausnahme wäre eine bessere Abbildungsqualität, die du durch diese Objektive erreichen könntest.
Grüße
Steffen
moin,
an Weitwinkel- oder Normalbrennweiten, egal ob "Fest" oder "Zoom" sind Telekonverter (TK) in keinem denkbaren Anwendungsfall sinnvoll. Damit fallen Dein 10-24 und 17-50 als Einsatzbereich aus.
An einem Superzoom 18-270 mit Blende f/6.3 am "langen Ende" ergäbe ein 1.4xTK ein 380mm f/9 und ein 2xTK ein 540mm f/13. Damit ist kein AF mehr möglich und die Belichtungszeiten selbst bei Sonnenschein werden für eine solche Brennweite unangemessen lang bzw. der ISO-Wert muss sehr hoch gewählt werden. Dazu kommt noch, das Superzooms nicht gerade die höchste Bildqualität liefern und ein TK die Bildqualität immer verschlechtert. Damit ist auch an Deinem 18-270 der Einsatz eines TK nicht sinnvoll.
Bleibt das 60mm f/2 Makro, hier kann ein TK verwendet werden, um den Abbildungsmaßstab zu vergrößern: die Nahgrenze wird durch den TK nicht verändert, somit sind statt 1:1 dann 1.4:1 bzw. 2:1 erreichbar. Das ist aber ein sehr spezieller Anwendungsfall!
Die Brennweitenverlängerung am 60mm f/2 zu 85mm /2.8 bzw. 120/4 ist weniger interessant, ein SAL-85/2.8 ist kaum teurer als ein TK, aber sicher optisch besser als die Kombi 60/2+1.4xTK.
Grundsätzlich sind TK nur an hochlichtstarken Telefestbrennweiten wie z.B. 300/2.8 oder 500/4 wirklich nutzbringend verwendbar, mit Einschränkung noch an Hochleistungszooms wie z.B. dem 70-200/2.8-SSM.
Für einige spezielle Anwendungsfälle wie Mond- oder Planetenfotografie oder halt Makro/Telemakro sind TK auch mit einigen anderen Objektiven verwendbar.
Aber an Standard-Telezooms oder Superzooms haben TK m.E. nix verloren.
Die Original-Konverter passen daher schon mechanisch nur an die weißen Supertele, zudem ohne AF an das 70400G-SSM, das (nicht mehr produzierte ) APO-TeleMakro 200/4 und das 135/2.8[T4.5]STF (das STF dient zum Justieren der TK beim Service, vmtl. ist die Möglichkeit, mit dieser Kombi zu Fotografieren, nur ein "Abfallprodukt").
Fremdkonverter von Kenko (unter verschiedenen Namen im Handel) passen mechanisch auch an viele andere Objektive, aber nicht alle diese Kombinationen funktionieren und/oder liefern brauchbare Bildergebnisse.
Thomas hat ja schon recht ausführlich geantwortet.
Ich will nur hinzufügen, oder untermauern, dass der Einsatz eines Telekonverters mit dem Makro manchmal durchaus sinnvoll sein kann, etwa um größeren Abstand bei gleichem Abbildungsmaßstab zu ermöglichen, oder in Extremfällen auch mal noch größere Abbildungsmaßstäbe.
Das geht mit einem 85mm schlicht nicht.
Die Bildqualität leidet natürlich mit dem TK, aber es kommt ja nicht immer auf die höchstmögliche BQ an. Oftmals ist man froh mit dem TK einen Schuss machen zu können der anders gar nicht gegangen wäre, oder nur durch nachträgliches Croppen.
Ich verwende den Kenko 1,4x Teleplus Pro 300 DG oft am Minolta AF Makro 100/2.8, seit neuestem auch an der A77. Dabei stelle ich kaum eine BQ-Verschlechterung fest.
Einziger kleiner Wermutstropfen mit dem TK ist dass die Blendenanzeige an der Kamera nicht mehr stimmt, denn die weiß nichts von der Brennweitenverlängerung und davon verursachten (relativen) Blendenverkleinerung. Damit kann ich gut leben, man (oder jedenfalls ich) kann das ja im Hinterkopf behalten wenn man den TK verwendet.
Anfangs - noch mit der A55 - habe ich den Kenko auch gelegentlich ans 70-400G geschnallt, aber das funktioniert nicht so gut. Die Maximalöffnung ist dann bei voller Brennweite nur noch 1:8, damit funktioniert der AF nur noch bei guten Licht- und Kontrastverhältnissen. Und weil die Kamera und damit der AF ja nichts von der Brennweitenverlängerung durch den Kenko weiß, fährt der AF erst mal um Faktor 1,4 verkehrt. Das wird dann zwar umgehend korrigiert, aber so ein-, zweimal pumpt der AF damit eben bis er richtig sitzt. Und das dauert insgesamt schon erheblich länger als ohne TK.
Deswegen, und auch weil ich jetzt ja eine A77 habe deren Auflösungsreserven auch mal einen etwas stärkeren Crop ermöglichen, verwende ich den Kenko inzwischen kaum noch mit dem 70-400G.
Ich danke euch für die ausführlichen und verständlichen Schilderungen.
Da ich mit dem 60er voll und ganz zufrieden bin und eher noch zu einer längeren Festbrennweite tendiere hat sich das erledigt.