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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lightroom trotz Adobe Bridge und Camera RAW?


corenight
20.06.2012, 14:25
Hallo Zusammen

Ich stelle mir eine Frage die Ihr vielleicht besser beantworten könnt als ich.

Ich beschäftige mich relativ frisch mit Photoshop CS5.
Bisher habe ich immer nur das in PS gemacht was ich eh schon wusste, was jedoch nicht gerade viel war. Seit neuestem möchte ich mich in das Thema vertiefen und habe mir ein sehr dickes Buch über PS gekauft und bin dies nun am durchgehen.

Ein wichtiges Thema ist natürlich die Bildverwaltung und sowie die RAW Daten.
Dafür wäre eigentlich ja Lightroom bestens geeignet als "Zusatz"-Programm sozusagen.
Nun habe ich in dem Buch die Kapitel Adobe Bridge und Camera Raw durchgearbeitet welche ja bei PS CS5 gratis dabei sind und mehr oder weniger die Aufgaben von Lightroom ja übernehmen.

Ist lightroom dennoch unverzichtbar? Wenn ja warum?
Oder reicht mir Bridge PS und Camera Raw ?

Ich danke euch jetzt schon für eure Nachrichten :o)

Grüsse Corri

gstART
23.06.2012, 10:00
Hallo Corri,

mit Lr4 und zusätzlich PS5 ist das zum einen Geschmacksache und zum anderen
eine Frage der Menge an Bildern, die Du verwalten möchtest (Geld spielt natürlich auch noch eine Rolle).

Ich habe zu anfang meiner Fotografiererei vieles ausprobiert: iPhoto: war nach den ersten 1000 Fotos "zu klein" und hatte auch einen zu geringen Funktionsumfang. Dann Bridge + PSE8: Mit Bridge kam ich nicht wirklich zurecht - PSE8 nutze ich heute auch noch manchmal, da es sehr einfach zu bedienen ist, bei guten Resultaten.

Letztendlich nutze ich nun Lr4 mit der Complete Collection von Nik und PS5.5.
Ich verwalte rund 25000 Bilder (pro Monat kommen circa 500 dazu) und hatte noch
keinen Ausfall oder Probleme.

Durch die Nik Collection und die wirklich guten "Gimmicks" von Lightroom bearbeite
ich 90 bis 95 % meiner Fotos in Lightroom. PhotoShop nehme ich nur für Spezialitäten, wie Montagen etc.

Letztendlich ist das alles aber eine Frage des Geschmacks. Ich rate Dir aber vor einem Kauf, mit 30-Tagen-Testversionen die jeweilige Software auszuprobieren.

Ich hoffe ich konnte Dir etwas helfen.

Viele Grüße

Gerd

WinSoft
23.06.2012, 10:06
Lightroom ist auf Verwaltung getrimmt, Photoshop auf Bildbearbeitung.

Zwar kann auch LR 4 einige Bildbearbeitungsschritte, jedoch bei weitem nicht so viele wie in PS 6. Einige Bearbeitungsschritte kann LR gegenüber PS überhaupt nicht.

Ich verwende beide Programme und entscheide mich je nach Priorität für das eine oder andere, meist jedoch PS.

koopi
24.06.2012, 09:39
Für mich ist der ausschlaggebende Grund LR 4 zu nutzen (und zusätzlich PSE), dass LR4 unglaublich intuitiv ist und für meine Bedürfnisse den richtigen Funktionsumfang hat. Für die Bearbeitung reicht mir ebenfalls in den meisten Fällen LR4, wenn nicht (maximal 1% der Bilder) gehe ich doch mal in PSE.
Seit Version 4 ist Lightroom auch nicht mehr ganz so teuer. Lad dir doch einfach mal die Testversion runter und probiere 30 Tage, ob es in deinem Fall Sinn macht.

metallography
24.06.2012, 11:21
Lightroom ist auf Verwaltung getrimmt, Photoshop auf Bildbearbeitung.

Hallo Herr WinSoft,

dieser Satz gibt in seiner Pauschalität meiner Meinung nach den unterschiedlichen/ähnlichen Nutzwert von LR und PS zu reduziert wieder und erweckt damit in meinen Augen einen falschen Eindruck.

LR ist ein Programm mit dem man innerhalb eines Programms
- zum einen umfangreiche Verwaltungsfunktionen nutzen kann rund um seinen Bildbestand
- zum anderen kann man umfangreiche Bearbeitungs-/Entwicklungsmöglichkeiten nichtdestruktiv auf seine Bilder anwenden. Diese Bearbeitungsmöglichkeiten stehen gleichwertig für JPGs, RAWs, Tiffs und auch für Videos zur Verfügung.
- weiter bietet LR diverse Optionen zum Veröffentlichen/Ausgeben von Bildern/Bildgruppen.

Die Bearbeitungsfunktionen "beschränken" sich dabei auf Dinge die das Bild als eine Einheit betreffen und diese Einheit bleibt in allen Schritten erhalten, auch wenn ich die Möglichkeiten habe diverse Bearbeitungschritte auf Bild(teil)bereiche zu beschränken.

Für mich ist, was meine Digitalfotos betrifft, LR zu 99% absolut ausreichend bzw. fast schon überdimensioniert.

Was nicht geht sind Sachen wie Montagen (mehrerer Bilder), komplexe Retuschen (entfernen bzw. austauschen von (größeren) Bildteilen) und z.B. das Freistellen von Objekten.
Das sind für mich aber Bearbeitungsschritte die ich nicht mehr als primäre Bildbearbeitung sehe, sondern als Bildmanipulation bzw. Composition in einem Schritt der Erstellung von etwas neuem.
LR bietet hierfür Schnittstellen bzw. Exportfunktionen um das Bild an andere Programme weiterzugeben und dies damit zu erledigen.

Durch das konsequent nichtdestruktive Vorgehen von LR spare ich mir zudem viel Speicherplatz, den ich früher verbraucht habe weil ich Bearbeitungen in einer physikalischen Kopie des Originals gemacht habe und damit immer min. zwei Dateien hatte.
LR liest das Original, speichert sämtliche Bearbeitungsschritte als "Kochrezept" und wendet sie physikalisch erst an, wenn ich wirklich eine neue Datei brauche. Diese wird dabei dann nicht vorsorglich in max. Größe und Qualität gespeichert, sondern genau so groß wie benötigt.
Dabei nimmt mir LR noch bei dem Arbeitsschritt der Ausgabeschärfung Entscheidungen ab, die ich selber nicht so treffen könnte.

Die Verwaltungsfunktionen stehen wenn ich das möchte zum großen Teil übrigens auch zur Verfügung, wenn das Bild selber auf externen Laufwerken ausgelagert und dieses gerade nicht am Rechner selber angeschlossen ist.



PS bietet im Kernprogramm fast beliebige Bearbeitungsfunktionen incl. Montage und Komposition für fast beliebig viele Bildformate mit und ohne Masken und Ebenen, in beliebiger Form.
Nichtdestruktive Arbeitsweisen stehen in der Profiversion ebenfalls zur Verfügung.
Wenn ich aber z.B. ein RAW entwickeln will, dann muss ich in/aus PS das mitgelieferte ACR oder einen Sonstigen RAW-Konverter als Zusatzprogramm starten.
Und für Verwaltungszwecke kann ich das mitgelieferte Bridge oder ein anderes Programm verwenden, aber ebenfalls als eigenes Programm.



Für mich ist LR im Moment der bessere Weg.
Die Möglichkeiten in PS brauche/bräuchte ich z.Zt. mal in Ausnahmefällen bei Panoramen, evtl. bei richtigen HDR-aufnahmen, bei Freistellungen und bei Collagen.
Alles mache ich sehr, sehr sporadisch und für das meiste gibt es auch andere bzw. spezialisierte (teilweise Freeware) Programme mit denen ich das machen könnte.

Zudem hasse ich es beim Arbeiten mit ein und derselben Einheit/Datei/Bild zwischen verschiedenen Programmen hin und her springen zu müssen und dabei eine entsprechende Reihenfolge einzuhalten bzw. die Schritte innerhalb des jeweiligen Programms endgültig fertig machen zu müssen. LR erspart mir das die meiste Zeit, da es sein "Kochrezept" selbstständig "sortiert".

Ich will dabei die Möglichkeiten von PS nicht schmälern, ich habe die Möglichkeiten PS zu nutzen wenn ich es brauche, und komme immer lieber darauf zurück als auf andere Programme, aber als Fotograf brauche ich es im Ersten Schritt nicht wirklich.
Erst wenn es um Arbeiten geht, die dann ins Grafikdesign gehen, dann brauche ich es.

Meine Empfehlung für jemanden, dem es primär erst mal um um die Bilder an sich geht, ist daher LR.
Wenn jemand mit seinen Bildern eher neue Sachen machen will, dann eher PS.



MfG
Wilma Leykamm

Elric
24.06.2012, 12:11
Genauso wie Wilma sehe und handhabe ich das auch.
Gerade bei großen Bildermengen hat man nur mit PS keinen Spaß.