PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kompaktkamera zum Schnorcheln?


Sir Donnerbold Duck
12.06.2012, 17:01
Hallo,

ich bin für den Urlaub auf der Suche nach einer Kompaktkamera, die ich zum Schnorcheln im Mittelmeer mitnehmen möchte. Da das Gebiet der Unterwasserfotografie für mich Neuland ist, ist mir das Anforderungsprofil noch etwas unklar. Wasserdicht muss die Kamera natürlich sein, aber dann? Auf was muss ich denn beim Kauf achten? Wie sieht es aus mit dem Brennweitenbereich - unter Wasser müsste sich ja der Bildwinkel ändern?

Fragen über Fragen... Vielleicht hat ja der eine oder andere Forent etwas Erfahrung auf dem Gebiet und kann mit Empfehlungen dienen.

Gruß
Jan

BeHo
12.06.2012, 17:28
Mit günstigen UW-Kompakten macht es Spaß zu knipsen. :)
Richtig gute Ergebnisse habe ich im Mittelmeer aber nicht bekommen.

Vielleicht meldet sich ja noch Dat Ei. Der hatte kürzlich tolle Fotos gezeigt, die mit einer Canon PowerShot G1 X im UW-Gehäuse - und im Roten und nicht im Mittelmeer - entstanden. Ist aber schon ein wenig teurer als eine dieser UW-tauglichen Spaßknipsen.

Ich habe mir z.B. die Lumix FT-2 zugelegt, nachdem meine Pentax regelrecht abgesoffen war. Unterwasser habe ich die Lumix aber noch nicht richtig ausprobiert, da ich mich nach dem Kauf urlaubszielmäßig umentschieden hatte. Mal sehen, ob sie dieses Jahr auf den Azoren zum Einsatz kommt.

Dat Ei
12.06.2012, 17:46
Danke für die Nötigung Steilvorlage, Bernd! :top: :umarm:

In der Tat ändert sich im Wasser der Bildwinkel. Die Brennweite verlängert sich ca. um den Faktor 1.3. Da es sich eh nicht empfiehlt, unter Wasser mit langen Brennweiten zu agieren (Verdichtung des Blaus, Verlust der Farben) und die Maßgabe "Geh näher ran, Du Feigling!" lautet, sollte man eher auf die Brennweite am unteren Ende achten. Mit den 28mm an meiner G1 X hatte ich kürzlich das Problem, daß ich die Delfine und Schildkröten nur noch filetieren konnte, da sie auf Armlänge herankamen.

Des weiteren sollte man drauf achten, daß der AF halbwegs flott und die Auslöseverzögerung nicht zu groß (Bilder von blauem Wasser mit halben oder gar keinen Fischen will kaum einer sehen!) ist. Auch sollte man im Hinterkopf behalten, daß das Licht schneller verschwindet, als man denkt. In Kombination mit den kurzen Belichtungszeiten, die man als Schnorchler anstreben sollte (Der Fisch schwimmt, und Du und das Meer schwappt!), ergibt sich schnell die Notwendigkeit höherer ISOs.

Du siehst, man bekommt schnell einen Anforderungskatalog zusammen, der nicht unbedingt durch allzu simple Kompaktkameras zu erfüllen ist.

Aber neben der reinen Investition in Technik sollte man auch mal ein paar Euro in ein Buch investieren, um die übelsten Fehler zu vermeiden. Ebenso ist es für das Seelenheil sehr hilfreich, sich bei Zeiten auf eine katastrophale Ausschußrate im Vgl. zur Überwasserphotographie einzustellen.


Dat Ei

Sir Donnerbold Duck
12.06.2012, 18:35
Danke für die Antworten. Das von Dat Ei skizzierte Anforderungsprofil ist so etwa das, was ich mir auch gedacht hatte. Wobei ich wohl kaum Probleme mit filetierten Delphinen bekommen werde: Einsetzen möchte ich die Kamera im französischen Nationalpark Port-Cros. Da ist mit Wassertiefen von meist etwa 1 m - 1,5 m zu rechnen. Und mit Mengen von Fischen, die ziemlich zutraulich (bisweilen sogar zudringlich) sind. Aber das größte animalische Motiv wird da wohl eine ordentliche Dorade (kann man natürlich filetieren) bzw. ein Schwarm Fische sein.
Was die Ausschußrate angeht, so gebe ich mich da keinen Illusionen hin. Das wird grauenhaft... Aber wenn ein gutes Bild dabei ist, dann lohnt sich das.

Dass sich das Anforderungsprofil nicht mit einer "Planschkamera" für 49 € erfüllen lässt, ist mir klar. Ich habe ja auch eine NEX-5 am Start. Da wäre es natürlich eine Überlegung, sich dafür ein UW-Gehäuse zuzulegen (wenn es das denn gibt) und die mit dem 16er einzudosen.

Gruß
Jan

Sir Donnerbold Duck
12.06.2012, 18:49
Kurz gegoogelt: UW-Gehäuse für NEXen gibt es, aber das wird dann sehr schnell sehr teuer. Das scheidet also aus.

BeHo
12.06.2012, 19:26
Mit Spaßknipsen meinte ich durchaus welche im 300-Euro-Bereich.

@Dat Ei: Kannst Du ein gutes Buch für jemanden empfehlen, der z.B. wie ich mit einer Lumix FT unterwegs ist?

Dat Ei
12.06.2012, 20:12
Moin Jan,

die Nex als solche ist in der Tat eine sehr feine UW-Lösung, die aber deutlich das überstieg, was ich selbst im größten Wahn bereit war zu investieren. Die brauchbaren UW-Gehäuse fangen, wenn ich das recht in Erinnerung habe, so bei 8-900,-€ an. Bei mir wäre dann noch Nex und Objektiv hinzugekommen.

Mit der Brennweite solltest Du Dich nicht vertun. Gerade wenn Fische zutraulich sind, oder gar Fischschwärme drohen, ist eine möglichst kurze Brennweite sehr wichtig. Die Wassertiefe allein hat nur bedingt eine Aussagekraft - wir haben in ca. 1m tiefem Wasser Kontakt mit einer grünen Meeresschildkröte gehabt, die die stattliche Größe von 1,50m erreicht! Da muß man zwangsweise mehr Abstand halten, als man müßte und möchte, damit der Brummer auf´s Bild paßt. :shock:



Moin Bernd,

ich war von dem Buch "The Underwater Photographer" von Martin Edge (http://www.amazon.de/The-Underwater-Photographer-Martin-Edge/dp/0240521641/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1339527730&sr=8-1) angetan. Es ist in englischer Sprache verfaßt (liest sich aber ganz easy!) und deckt einen sehr großen Bereich der UW-Photographie ab, vom kleinen Equipment über SLR-Lösungen mit ext. Bliten bis hin zu Tipps zur Aufnahme, dem Workflow und der Entwicklung.


Dat Ei

BeHo
14.06.2012, 16:18
ich war von dem Buch "The Underwater Photographer" von Martin Edge (http://www.amazon.de/The-Underwater-Photographer-Martin-Edge/dp/0240521641/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1339527730&sr=8-1) angetan.
Danke für den Tipp. Ich hab's mir jetzt mal bestellt.

Dat Ei
14.06.2012, 16:42
Moin Bernd,

Danke für den Tipp. Ich hab's mir jetzt mal bestellt.

dann hoffe ich mal, daß Dir das Buch gefällt. Viel Vergnügen - auch beim Betrachen der Aufnahmen!


Dat Ei

kneffi
15.06.2012, 08:10
Ich hab mich auch mit dem Thema beschäftigt. Nach einigen Beiträgen über Wasserdichte Kameras ohne Gehäuse in die Wasser gelaufen ist und sich die Hersteller nicht kulant zeigten habe ich mich für eine gebrauchte alte Ixus aus der Bucht entschieden. Die haben auch alle ein UW-Modus.
Die Ixus 30/40/50 teilen sich das UW-Gehäuse AW-DC 10. Bekommst du zusammen für rund 70-90 Euro.

Bei den Ixen kannst du ein legales Programm auf die SD-Karte spielen mit dem du dann sogar in RAW aufnehmen kannst.
Google mal nach CHSK

Ich bin mit der Lösung sehr zufrieden, da die Aufnahmen sehr gut geworden sind

Reisefoto
15.06.2012, 16:54
Wie schon gesagt wurde, kommt es auf einigermaßen brauchbares Rauschverhalten sowie ausreichend schnellen AF an. Für richtig gute Unterwasserfotos sollte man natürlich auch einen guten Unterwasserblitz haben.

Es geht aber behelfsmäßig auch mit einer Kompaktkamera. Ich habe Kompaktkameras sowohl im Roten Meer als auch zweimal am Great Barrier Reef sowie an einem westaustralischen Riff eingesetzt. Am besten bewährt hat sich bei mir die Fuji Finepix F30, die bis zum Auftauchen der Sony RX100 die Kompaktkamera mit der besten Bildqualität war. Beispiele für Bilder, die ich mit der F30 aufgenommen habe, findest Du unter
http://www.mi-fo.de/forum/index.php?showtopic=26874&view=findpost&p=262438
und
http://www.mi-fo.de/forum/index.php?showtopic=26874&view=findpost&p=265980

Die Kamera hat auch ein Motivprogramm für Unterwasserfotos. Aus der Kamera sehen die Bilder allerdings noch ziemlich flau und farbarm aus. Nachbearbeitung ist also für gute Ergebnisse notwendig. Ein Klick auf die intelligente Autokorrektur in Photoshop Elements reicht aber häufig schon aus.

Zur F30 gibt es (oder gab es?) für ca. 150 Euro ein Unterwassergehäuse von Fuji. Von irgendwelchen Unterwasserbeuteln kann ich hinsichtlich Handhabung und auch Funktion nur abraten. Ich habe mal einne billigen Tauchbeutel von Digipac gekauft. Der war schon kaputt, als ich die F30 am Great Barrier Reef in den Beutel gepackt habe. Glücklicherweise könnte ich mir an Bord noch eine Tauchkamera mieten, deren Qualität aber nicht auf dem Niveau der F30 lag.

In der Praxis auf dem schwappenden Wasser habe ich aber die Grenzen der Ausrüstung schon deutlich gemerkt. Der AF hätte gern deutlich schneller sein dürfen und das Display war unter der senkrecht stehenden Sonne auch nicht immer gut zu erkennen. Man muss also viele Bilder machen und hinterher den Ausschuss aussortieren. Hier kann man sich darüber freuen, dass die F30 ca. 500 Bilder (CIPA) mit einer Akkuladung aufnehmen kann. Das reicht für einen Tauchtag und man muss das UW-Gehäuse nicht unterwegs öffnen. Sowohl ich selbst als auch einmal die Kameravermietung auf dem Boot haben das UW-Gehäuse mal nicht sorgfältig genug geschlossen. Die Folgen waren teuer (einmal für mich und einmal für die Kameravermietung).

Der Zoombereich der F30 entspricht dem Bildwinkel eines KB-Objektivs von ca. 35-105mm. Nicht an jeden Fisch kommt man so einfach und schnell heran, daher war das Zoom sehr nützlich. Zumindest beim Schnorchelknipsen finde ich die große Schärfentiefe der Kompaktkamera sehr willkommen. Für nachlassende Schärfe mit der Entfernung und Bokeh sorgt schon das Wasser. Ich habe im Automatikmodus fotografiert. Die Lage zum Motiv im Wasser einigermaßen stabil zu halten, hat mich im Meer schon genügend beschäftigt.

Die F30 wird schon seit vielen Jahren nicht mehr hergestellt und sie ist daher nur gebraucht zu bekommen. Seitdem ging es mit der Bildqualität der Kompaktkameras bergab. Mit der Canon S100 gibt es aber inzwischen eine akzeptable Alternative (aber nur 200 Bilder CIPA pro Akkuladung). Mit der RX100 von Sony kommt nun eine Kamera auf den Markt, die im Kompaktbereich neue Maßstäbe setzt, sowohl hinsichtlich der Bildqualität, als auch des Preises. Sie soll auch einen sehr guten AF haben. Bei mir steht sie auf der Einkaufsliste. Ich hoffe nur dass es dafür auch ein bezahlbares UW-Gehäuse geben wird. Dann kann ich mich von der F30 trennen.

Brazoragh
18.08.2012, 13:21
Der Thread ist ein bisschen älter, aber ich werfe mal die Olympus TG-1 ins Feld. Wasserdicht bis 12m und noch viel wichtiger: F2.0. :shock:

Außerdem soll das Rauschverhalten ganz gut sein...
Dazu kommt Höhen- und Tiefenmesser, Kompass und GPS.

Da es nächste Woche auf den E5 geht und in 2 Monaten wieder nach Hawai'i bekomme ich gerade mal wieder ernsthafte Zuckungen in Richtung "bestellen". ;)

Was meint Ihr? Klint doch recht vielversprechend...

Zum Dynamikumfang finde ich aber leider nichts... :?

Gruß
Michael

Sir Donnerbold Duck
28.08.2012, 21:44
Ja, mit der Olympus habe ich auch schon geliebäugelt. Es ist dann aber eine Lumix FT-4 geworden, die nun auch schon den ersten Praxiseinsatz hinter sich hat. Die hier von einigen dargelegten Erfahrungen kann ich nur bestätigen: Man produziert massenhaft Ausschuss, aber es macht Spaß und das ein oder andere Bild ist dann auch ganz nett geworden. Ich poste mal ein paar Bilder in der Fotokiste: Klick (http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?p=1356006#post1356006).

Die FT-4 hat sich im Einsatz ziemlich gut bewährt. Die Akkuladung reicht für einen Tag Schnorcheln gut aus, was ganz praktisch ist, denn ein Akkuwechsel am Strand ist nicht unbedingt der Wasserdichtigkeit zuträglich. Als größtes Manko habe ich das Display empfunden, das unter Wasser im Sonnenlicht nicht gut ablesbar war und zur zuverlässigen Schärfebeurteilung der Aufnahmen nicht brauchbar ist. Daher habe ich die Aufnahmen erst daheim am PC aussortiert. Ansonsten ist das Handling der Kamera unkompliziert und die Bildqualität ganz ordentlich.

Der limitierende Faktor beim Unterwasserfotografieren war für mich erstmal nicht die Ausrüstung, sondern ich selber... Man sollte nicht unterschätzen, wie schwierig es ist, unter Wasser so etwas wie eine Bildkomposition zu machen: Das Display ist nicht gut zu sehen, die Brille beschlägt (Kurzsichtigkeit noch dazu), Fotograf und Motiv schwappen im Wasser umher etc.. Wenn man schnorchelt, dann ergibt sich damit nicht immer eine fotografisch sehr attraktive Sichtweise der Unterwasserwelt. Luftanhalten und Abtauchen ist also angesagt. Problem dabei ist es, sich dann unter Wasser in eine stabile Lage auszutarieren, was (mir zumindest) nicht möglich ist. Der Auftrieb im Meerwasser ist nicht zu unterschätzen. Pro "Tauchgang" waren damit meist nur ein bis zwei Aufnahmen drin. Aber was soll ich sagen: es macht einen Sauspaß :D!

Gruß
Jan

Dat Ei
29.08.2012, 08:11
Moin Jan,

schön hier einen kurzen Erfahrungsbericht von Dir zu lesen.

Die hier von einigen dargelegten Erfahrungen kann ich nur bestätigen: Man produziert massenhaft Ausschuss, aber es macht Spaß und das ein oder andere Bild ist dann auch ganz nett geworden.

Wenn man emotional auf die schmerzliche Erfahrung des hohen Ausschusses vorbereitet ist, hält sich der Ärger in Grenzen, und der Spaß am Photographieren beim Schnorcheln sowie die Freude über ein paar gute Schüsse überwiegt.

Der limitierende Faktor beim Unterwasserfotografieren war für mich erstmal nicht die Ausrüstung, sondern ich selber...

Das kann sich schnell ändern, wenn die Fische schneller werden und/oder das Licht weniger.

Man sollte nicht unterschätzen, wie schwierig es ist, unter Wasser so etwas wie eine Bildkomposition zu machen: Das Display ist nicht gut zu sehen, die Brille beschlägt (Kurzsichtigkeit noch dazu), Fotograf und Motiv schwappen im Wasser umher etc..

Gegen den Beschlag der Brille kann man was machen. Die simple Immer-dabei-Lösung ist, beherzt mahrfach in die Brille zu spucken, die Spucke kräftig mit Druck zu verteilen (bis es quietscht) und dann die Brille kurz durch´s Wasser zu ziehen. Alternativ, aber da muß man dran denken: statt der Spucke etwas Spüli oder Baby-Shampoo verwenden. Die teuren Anti-Fog-Mittelchen des Fachhandels kann man sich m.E. nach sparen.

Wenn man schnorchelt, dann ergibt sich damit nicht immer eine fotografisch sehr attraktive Sichtweise der Unterwasserwelt. Luftanhalten und Abtauchen ist also angesagt. Problem dabei ist es, sich dann unter Wasser in eine stabile Lage auszutarieren, was (mir zumindest) nicht möglich ist. Der Auftrieb im Meerwasser ist nicht zu unterschätzen.

Du hast die Problematik erkannt. Neben der Unattraktivität von Photos mit Sicht von oben auf die Fische ist der Sonnenstand, das Photograhieren mit langen Brennweiten oder auch das Photographieren entlang der Wasseroberfläche ein Problem. Und das alles in einem Medium, in dem man nicht zuhause ist, im Moment des Auslösens und der Faszination zu berücksichtigen, ist alles, nur nicht trivial.

Aber was soll ich sagen: es macht einen Sauspaß :D!

Glückwunsch zum neuen Virus!



Mit der RX100 von Sony kommt nun eine Kamera auf den Markt, die im Kompaktbereich neue Maßstäbe setzt, sowohl hinsichtlich der Bildqualität, als auch des Preises. Sie soll auch einen sehr guten AF haben. Bei mir steht sie auf der Einkaufsliste. Ich hoffe nur dass es dafür auch ein bezahlbares UW-Gehäuse geben wird. Dann kann ich mich von der F30 trennen.

Irgendwie erinnert mich das an eine Diskussion, die hier unlängst lief... :roll:


Dat Ei

Brazoragh
29.08.2012, 09:15
Da vielleicht jemand damit was anfangen kann, hier kurz meine Eindrücke (aus eigenen kurzen Tests und unzähligen veröffentlichten Testberichten).

Ich muss gestehen, dass ich gerade alle relevanten Modelle zu Hause habe. :roll:


Sony TX10 (die TX20 isst wohl kaum besser)
Nikon AW100
Panasonic FT4
Olympus TG-620
Olympus TG-820
Olympus TG-1


Viel Zeit zum ausprobieren hatte/habe ich nicht, weil eine sehr spontane halbe Alpenüberquerung dazwischen kam... :mrgreen:

Die Sony ist wirklich unglaublich leicht, klein und "stylish". Die BQ scheint mir durchaus gut zu sein - auch bei available light. Was mich stört ist das dann rauschende Display (nur das Display, nicht die Bilder). Das ist wiederum extrem unsexy ( :oops: ). Was mich aber am meisten stört ist die quasi Unmöglichkeit von halbwegs schnellen manuellen Einstellungen (z.B. ISO). Entgegen den meisten Tests komme ich zwar gut mit dem (scharfen aber kleinen) Tochscreen klar, aber man ist den Automatiken auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Man bekommt an der Kamera nichtmal nach dem Foto raus, mit welcher ISO das Bild geschossen wurde! :twisted:
Außerdem kann die kleine als einzige im Testfeld keine SloMo Videos aufnehmen... das würde mich vielleicht mal interessieren. Übrigens arbeitet sie wie alle im Testfeld recht flott (Auslöseverzögerung, ...). Da kennt man von früher schlimmeres. ;)

Die AW100 ist für mich einfach nur unauffällig (erst recht in Camouflage Optik :mrgreen: ). Alles ist irgendwie eher "mittelmäßig". Sie hat zwar GPS, aber keinen Höhenmesser. Außerdem kann man sie nicht über USB laden. Das stört mich ein wenig (Ladegeräte, Urlaub).

Gleiches gilt für die FT4. Dafür hat die einen Höhenmesser. Allerdings findet man erschreckend viele Berichte zu Undichtigkeiten und zu wenig kulanten Reaktionen dazu. Also auffällig viele, sonst würde ich das nicht erwähnen. Und das Display ist so wirklich gar nicht zeitgemäß.

Letzteres gilt auch für die TG-620 - außerdem kommt mir das Menü etwas "zäh" vor. Einfach unsexy. Sie hat kein GPS oder Höhenmesser und die restlichen Eigenschaften sind eher unauffällig (nichts schlechtes!). Die Menüstruktur von Olympus (bei allen 3 Modellen identisch) und die Informationsdarstellung im Display ist imho die mit Abstand beste, für "Leute wie uns". Man sieht alles und kann ähnlich wie übere "unsere FN-Taste" alles (ISO, WB, ...) recht flott einstellen.

Das Display ist bei der TG-820 besser - außerdem ist die robuster. Dafür ist sie spürbar dicker und schwerer. Der Rest ist allerdings mehr oder weniger identisch.

Die TG-1 ist noch robuster, schwerer und etwas länger (der Unterschied ist aber nicht sehr groß) und hat ein ziemlich sexy Display mit ähnlich höher Auflösung und vielen knalligen Farben (OLED). ;)
Außerdem hat sie GPS und Höhenmesser (letzteres hat mich überrascht - sieht man im Netz kaum beschrieben) und ein Steuerkreuz statt Joystick, was mir persönlich lieber ist. Hier macht mir die Bedienung richtig Spaß. Und neben Live-Histogramm, Markierungen für den goldenen Schnitt und die aktuelle ISO (!) sieht man (nur) bei der TG1 vor der Aufnahme auch die aktuelle Höhe/Tiefe.
Das ganz Besondere ist und bleibt aber das Objektiv. F2.0 ist gegenüber F3.9 (z.B. bei Sony - der Rest ist nicht weit weg) ein riesiger Unterschied. Fast die 4-fache Lichtmenge bedeutet 1/60s statt 1/15s oder ISO400 statt ISO1600! Ein Spiel mit der Tiefenschärfe ist allerdings trotzdem nicht wirklich möglich, weil der Sensor so klein wie die Anderen sind (alle 3 Olys haben den Gleichen).
Außerdem gibt es einen Fisheye-Aufsatz und einen Tele-Konverter. Kosten allerdings pro Stück 180€. :?

Die Panasonic habe ich trotz Höhenmesser (was ich toll fände) als erstes ausgeschlossen. Display und Unsicherheiten bzgl. Dichtigkeit.
Dann die Nikon, weil sie nirgendwo heraussticht - außer das man sie nicht über USB laden kann.
Die Sony bleibt im Rennen, weil sie einfach soooo hosentaschentauglich ist. Dafür fliegt die TG-820 raus, denn die Vorteile der TG-1 überwiegen deutlich, die Nachteile haben kaum Relevanz. Nicht mal die Kosten, denn man bekommt sie bei Amazon Warehouse gut erhalten gebraucht.

Es bleiben also die winzige "Vollautomatikknipse" von Sony und die fette TG-1 mit "absoluter Vollausstattung" (bis auf RAW :( ) im Rennen. Und die TG-620 als "Kompromiss". Ich schwanke noch (vielleicht nehme ich auch gar keine), aber momentan tendiere ich zur TG-1.

Auf jeden Fall habe ich schon mal einen externen Akku-Pack zum Nachladen (http://www.amazon.de/gp/product/B001BWQTOC/ref=oh_details_o00_s00_i00) bestellt. Der hat sich am Wochenende schon beim Smartphone bewährt. ;)

Gruß
Michael

Sir Donnerbold Duck
30.08.2012, 08:59
Ja, die Berichte über Undichtigkeiten haben mich zunächst auch verunsichert. Aber die finden sich bei allen Herstellern. Meiner objektiven Meinung nach ist das in den meisten Fällen wirklich auf Bedienungsfehler zurückzuführen. Ein winziges Sandkorn in den Gummidichtungen reicht schon, um die Kamera absaufen zu lassen. Ich habe daher die Dichtungen der Kameraklappe immer vor dem Einsatz im Haus sorgfältig mit dem mitgelieferten Pinselbürstchen gereinigt und niemals am Strand geöffnet. Wenn man da achtsam ist, dann sollte die Kamera eigentlich auch dicht sein.

Gegen den Beschlag der Brille kann man was machen. Die simple Immer-dabei-Lösung ist, beherzt mahrfach in die Brille zu spucken, die Spucke kräftig mit Druck zu verteilen (bis es quietscht) und dann die Brille kurz durch´s Wasser zu ziehen. Alternativ, aber da muß man dran denken: statt der Spucke etwas Spüli oder Baby-Shampoo verwenden.
Den Trick kenne und benutze ich auch, aber so richtig wirksam ist der bei mir nicht. Ich werde mal das Spüli ausprobieren.

Gruß
Jan

swivel
30.08.2012, 15:24
Hi,

hab meinem Sohn vor zwei Jahren so eine Olympus gekauft. Wasserdicht bis 12m.
Gab es damals für sensationelle 120€ (..kostet immer noch deutlich mehr).

Wir haben das Teil schon gewaltig gestresst, - auch unter Wasser bis (allerdings nur) etwa 4m.

Alles dicht, sehr robust und solide. Die Bildqualität ist gut.

Macht großen Spaß damit. Und bei 120€ denkt man weniger an eventuelle Verluste.

Zwei Bekannte haben sich für Ihr teures Canon System solche recht teuren "Beutel" gekauft (>200€) und aus Angst vor Undichtigkeiten eigentlich nie benutzt.

Wir nehmen die kleine Kompakte dagegen ständig überall mit ins Wasser.

"Natürlich" ist das aber auch mehr Spaßfotografie und dahingehend der Anspruch an die Qualität etwas! geringer.

LG

Andy.Oldy
30.08.2012, 16:01
Hallo

ich hatte mal eine pentax optio w20 die hielt nicht lange nach 2 tagen schnorcheln wassereinbruch.
dann hatte ich die optio 30
auch leider wassereinbruch ich denke da war ich selber schuld denn ich habe den akku am strand getauscht.

nun habe ich die lumix ft2
damit bin ich wirklich sehr vorsichtig umgegangen immer mit der siliconhülle betrieben
am strand niemals eine abdeckung geöffnet
nach dem strandtag die kamera ins wasserbad getan und dann trocknen lassen.
die dichtungen jedesmal kontrolliert und mit dem pinsel gereinigt.

im ersten jahr ging alles gut
im zweiten urlaub sah ich die ersten "wasserflecken" im display
seit dem beschlägt mir ständig die linse von innen
und das leider nicht nur im wasser
hier mal ein kleines video von mir
http://www.youtube.com/watch?v=C5xSU6XgVDg

eigentlich ne gute kamera (macht tolle videos)aber ich traue sich damit nicht mehr ins wasser.

und nun wieder 400.- euro für eine neue ausgeben die wieder nur ein jahr dicht ist?

vielleicht doch besser ein unterwassergehäuse?
gruss
andy

Dat Ei
30.08.2012, 16:26
Moin, moin,

beide UW-Gehäuse, die ich im Einsatz habe und aus dem Zubehörprogramm des Kamera-Herstellers (Preis von beiden unterhalb von 250,-€) stammen, haben bisher keinerlei Undichtigkeiten gezeigt. Allerdings gehe ich mit den Gehäusen sehr vorsichtig und pfleglich um. Dazu gehört auch, daß das Gehäuse samt O-Ringen nach jedem Einsatz mit Süßwasser abgespült und abgetrocknet wird, daß das Gehäuse nie in der prallen Sonne liegt, sondern maximal in Handtüchern gewickelt oder in Taschen im Schatten oder noch besser im Hotelzimmer, daß Batteriewechsel nie am Strand, sondern immer im Hotel mit anschließendem Check erfolgen, daß die O-Ringe nach jedem Öffnen des Gehäuses und vor jedem Einsatz nochmals gesäubert, gefettet und unabhängig von einander von 2 Leuten peinlichst genau kontrolliert werden. Haare, Sandkörner oder sonstige Verunreinigungen unterbrechen den Schluß aus Kunststoffgehäuse, Silicon und O-Ring und gefährden das Equipment.
Klingt aufwendig, ist aber nur eine Frage der Übung und Routine. Schnorchel, Maske, Flossen und sonstiges Tauch- und Schnorcheleuipment sollte man ja auch mit Ruhe vorbereiten und kontrollieren.


Dat Ei

Brazoragh
03.09.2012, 08:36
Da meine Betrachtung zu wenig Unterwasser-spezifisch sind, habe ich mal einen eigenen Thread aufgemacht. Klick (http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=122468) ;)

Gruß
Michael