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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fotografiere nur ich noch zusätzlich analog


Heinz_W
08.06.2012, 16:16
Hallo,
Ich habe fast den Eindruck, das ich der einzige bin der auch noch zusätzlich analog fotografiert. Gerade wenn es darauf ankommt. Gerade kürzlich habe ich wieder gelesen das Fuji für seinen Diafilm von Iso100 eine Körnigkeit angegeben hat, die etwa bei 87 Megapixeln lag. Selbst wenn man annimmt, dass die einfacheren Filme mit Iso 200 noch 40 Megapixel haben, so kommt daran noch keine digitale Kamera heran. Und es sind wohl echte Farbpixel. Das heißt, eine Digitale müsste das dreifache an Pixeln auflösen. Der Farbraum eines Diafilmes ist zusätzlich noch einmal deutlich größer als der Adobe-Farbraum. Die Farben, die ein Diafilm darstellen kann, kann keine digitale erzeugen.
Das zweite Problem ist die Anzeige der digital aufgenommenen Fotos:
An meinem TV werden die Pixel runtergerechnet auf 1920 x 1080. Sind die Ausgangsbilder zu groß muss ich sie im Bearbeitungsprogramm verkleinern (wenn ich sie über den DVD-Player wiedergeben will) Mein Monitor löst auch nicht höher auf. Ansehen will ich die Bilder aber komplett und nicht in 100%, damit ich das Bild nicht verschieben muss. Da stört mich die immer höhere Auflösung bei den Digitalen, da es kein Ausgabemedium gibt, welches das leistet. Lass ich die guten Bilder ausbelichten, bin ich mit analogen Vorlagen auch im Vorteil.
Der eigentliche Vorteil der Digitalbilder ist für mich bei vielen Gelegenheiten die sofortige Bildkontrolle, die sofortige Nachbearbeitung bevor es ins Labor geht und das schnelle betrachten der Aufnahmen am Monitor. Wenn aber die Zeit keine rolle spielt und es mir auf Qualität, ankommt ist für mich immer noch analog die beste Wahl.
Oder mache ich da irgendwelche Gedankenfehler.

Jens N.
08.06.2012, 16:28
Nö, bist nicht der Einzige. Ich mache es aber auch nur sehr selten und mehr aus Spaß.

In die Qualitätsdiskussion will ich jetzt nicht so groß einsteigen, nur so viel: ich erhalte digital deutlich bessere Ergebnisse und das auch noch deutlich einfacher. Ist aber 'ne uralte Diskussion, bei der es offenbar schwer ist einen Konsenz zu finden. Mittlerweile dürfte die Mehrheit aber eigentlich von den Qualitäten der Digitaltechnik überzeugt sein.

Heinz_W
08.06.2012, 17:37
Hi,
ich wollte keine Diskussion über Für und Wider anstoßen. Wollte nur nicht das man mich gleich für " balabala" hält und habe deshalb ein paar technische Gründe mit angeführt. Die obige Diskussion ist sowieso an mir vorbeeigegangen, da ich noch nicht lange das Forum lese.
Aber Danke für die Antwort.

RainerV
08.06.2012, 17:41
Ich denke schon, das es noch einige Leute gibt, die analog fotografieren. Aus den unterschiedlichsten Gründen.

Auch ich bin immer wieder analog unterwegs. Es ist einfach was anderes, und es macht Spaß. Um die Auflösung gehts mir dabei nicht. Eher um die Art des Fotografierens und darum, daß die Ergebnisse vielfach einfach nicht so "klinisch" rein sind wie digital. Anders halt.

Rainer

BeHo
08.06.2012, 17:48
[...]Die obige Diskussion ist sowieso an mir vorbeeigegangen, da ich noch nicht lange das Forum lese.

Diese Diskussion ist ja auch forenübergreifend und so alt wie die Digitalfotografie.

Ich sehe es wie Rainer. Analog ist halt anders als digital. Direkt vergleichen kann man die beiden Sachen nicht in allen Belangen. Bei der Auflösung bzw. Körnigkeit fängt es schon an.

Heutzutage ist es meiner Meinung nach auf jeden Fall einfacher und kostengünstiger, zu qualitativ guten Ergebnissen zu kommen.

Fastboy
08.06.2012, 17:49
Auch bin öfters Analog unterwegs. Meine Contax muss von Zeit zu Zeit ein wenig in frischer Luft bewegt werden.

LG
Gerhard

Heinz_W
08.06.2012, 18:16
o.k.
ich bin nicht allein !
95 % meiner Bilder entstehen ja auch digital. Es ist so schön einfach. Aber fürs Besondere nehm ich immer noch analog.

Blitz Blank
08.06.2012, 18:26
Frau Blitz Blank ist schon 2003(!) digital eingestiegen und hat dennoch im letzten großen Urlaub kleine Polaroids gemacht, um damit Unikate zu schaffen.
Fernab jeder Megapixel...

Frank

h0lg
08.06.2012, 18:28
komme auch gerad von'ner kleinen tour mit demm rennrad nach haus.
hab mal wieder soviel kameras mitgeschleppt, wie der rucksack hergibt,.. angerührt hab ich wieder nur meine rolleiflex.
für mich ist film einfach der geilste workflow, ohne jetzt groß meine liebe kund zu tun, aber digital nutze ich natürlich auch gern, da zb. timelapse auf film ein weeenig teuer würde.
aber super8mm filme lagern genau so in meinem kühlsckrank.

in meinem alter fotografieren relativ wenige "analog" und noch weniger stehen gerne in der dunkelkammer. manchmal denke ich, ich nutze als einziger das labor in der hochschule.
aber da mich meine freunde liebevoll hipster holger nennen, kann ich mir vorstellen, das sie in soweit recht haben, dass fotografieren auf film bald wieder ein wenig gehypt wird. wobei die lomo franktion ja sowieso stätig wächst, wies mir vorkommt.
ob das nun gut oder schlecht is,... zu mindest kommen so wieder ein paar mehr "dachbodenfunde" an's tageslicht und die produktion von filmen bleibt schön facettenreich erhalten, hoffe ich.

grüße

Mangfalltaler
08.06.2012, 22:35
Hallo,

wir kennen alle die Diskussion LP vs CD und nun auch digitale vs analoge Fotografie. Die Qualitätsfrage mag ich nicht abschließend zu beurteilen, Tatsache ist jedoch, dass die analogen Zuckungen vielleicht nur einem neokonservativen Trend zu beständigen Wertmustern geschuldet sind.

Ich habe mich mittlerweile von allen analogen Techniken komplett verabschiedet, LPs und MCs, VHS und Dias - alle sind längst digitalisiert und nichts verstaubt mehr, der Dia-Abend findet am 52"-Flat-TV statt.

Viele Grüße,
Ralf

BeHo
08.06.2012, 22:40
@h0lg: Irgendwie sind im Labor die Großbuchstaben zerstört worden. Gefährliche Chemie. ;)

Bei der Sprache geht es mir wie Dir bei der Fotografie. Da bin ich eher Traditionalist - wobei ich meiner Meinung nach sinnvolle Reformen in meinen schriftlichen Sprachgebrauch aufgenommen habe.

Konsequente Kleinschreibung kann im "Idealfall" immerhin zu schönen Doppeldeutigkeiten führen: Klick! (http://dict.leo.org/forum/viewGeneraldiscussion.php?idThread=944116&lp=ende&lang=de)

aidualk
08.06.2012, 23:18
... so kommt daran noch keine digitale Kamera heran.
...
Oder mache ich da irgendwelche Gedankenfehler.

Irgendwo schon. Als ich 2008 die A900 neu hatte, hab ich sie systematisch gegen meine analogen antreten lassen (6x9cm und 4x5 inch). Kurzes Ergebnis: Bis zur Vergrößerung 50x70 cm sieht man von den Details tatsächlich keinen Unterschied. Bei 120 cm breite (habe ich damals tatsächlich ausbelichtet, ein Auftrag hatte es bezahlt ;) ) ist dann das analoge Großformat überlegen. Die Bildanmutung ist allerdings eine deutlich andere. Das digitale Bild wirkt cleaner, das analoge irgendwie lebendiger/präsenter.
Die A900 hat mit ihren 24 MP aber meine analoge Mamiya 645 Pro komplett in den Schatten gestellt, sowohl in der Detailauflösung wie auch in der Dynamik, so dass ich das gesamte Mamiya System verkaufte. Aus der Praxis: Wenn ich mit den 24MP der A900 analog gleichziehen will, muss ich auf rund 50 analoge MP kommen. Das habe ich mit der Mamiya 645 gerade so erreicht mit teuren Fachscans. Um aber deutlich besser zu sein, musste ich bereits die Großformatkameras rausholen, mit allem was dann dazu gehört in der Weiterverarbeitung (Filmentwicklung, Kontakte, mit der Lupe mühlsehlig raussuchen, teuer auf hochwertigem Scanner scannen lassen, bevor ich dann soweit bin, wie ich mit dem A900 RAW sofort bin). Ein analoges Fachlabor ist heute nahezu keiner mehr bereit zu bezahlten und bringt auch nicht bessere Ergebnisse als ein Scan auf einem Flextight oder gar Trommler. Für mich lohnt sich das nicht mehr. Einen analogen Film lege ich heute nur noch sehr selten ein, und wenn, dann nur noch in eine Großformat Kamera.

viele Grüße

aidualk

Zaar
08.06.2012, 23:20
Ich benutze meine Dynax 7xi nur noch mit SW Filmen. Aber ich mag es einfach dann und wann zu Zeiten zurück zu gehen, wo Fehler noch Geld gekostet haben ;). Oder anders ausgedrückt: wenn ich mit einem Film unterwegs bin, denke ich vor dem Auslösen mehr nach (und das nicht nur wegen den Kosten). Auch die fehlende Information, wie die Aufnahme gerade geworden ist, macht einen besonderen Reiz aus. Man könnte es einfach "bewusster Fotografieren" nennen und sich ärgern, warum man das eigentlich nicht immer so macht, denn moderne DSLRs hindern einen ja nicht daran ...

Viele Grüße,
Markus

Heinz_W
09.06.2012, 17:17
Hallo,
Ich schaue mir die Bilder ja auch am TV an. Die wichtigsten Dias und Negative ließ ich digitalisieren. Aber mit den erhaltenen Farben war ich nicht zufrieden. Zum aussortieren der Bilder die gescannt werden sollten, hatte ich manche Dias noch gut in Erinnerung. Also habe ich sie im Batchverfahren nachbearbeitet. Jedes Bild einzeln hätte zu viel Zeit verschlungen. Als ich dann meine Digitalkamera hatte, versuchte ich einige Dias besser zu reproduzieren. Selbst gescannt --> war nicht besser. Dias auf eine weiße gleichmässige Fläche und abfotografiert --> es ging. Die Farben besser als vom Scan, aber das Original wurde oft nicht erreicht. Wenn helle Lichter vorkamen, war das Digitalbild entweder total überstrahlt oder in den Schatten war kaum noch etwas zu erkennen. Dabei ist mir aufgefallen, das ein Dia Farben darstellen kann, die ein Digitalbild gar nicht abgebilden kann. Habe dann nach den Eigenschaften der Farbräume gesucht und dort die Bestätigung gefunden. Auch daher lebt meine Analogausrüstung weiterhin.
Wenn festgestellt wird, das eine 24MP Kamera letztlich feiner auflöst als analog Mittelformat so zeigt es ja, das wir mit digital auf dem richtigen Weg sind. Von besonderen Fällen abgesehen.
Wobei für mich 12 bis 16 MP vermutlich reichen, da meine Ausgabegeräte damit schon überfordert sind. Ausbelichten laß ich im wesentlichen das Format 13 x 18 cm