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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Definition: Auflösung 72dpi bzw 350dpi in den Bild-Datei-Eigenschaften?


Steffen_Class
22.05.2012, 22:22
Hallo zusammen,
habe ich ein JPEG Bild, welches mit dem Sony PMB bearbeitet wurde gespeichert, und klicke mit der rechten Maustaste auf die Bilddatei, dann auf Eigenschaften, so finde ich als Information zu diesem Bild: Auflösung 72dpi.
Habe ich ein Bild mit dem Sony Image Data Converter bearbeitet, so finde ich auf gleichem Wege zu diesem JPEG-Bild die Information: Auflösung 350dpi.
Die Bilder haben die gleiche Anzahl an Pixeln.

Klar ist: 350dpi sind besser als 72dpi.
dpi = dots pro inch = punkte pro Zoll = punkte pro 2,54 cm.

Aber was für eine Bedeutung hat die Info 72dpi bzw. 350 dpi in den Bild-Datei-Eigenschaften (EXIF), wenn man das Bild beim Fotohändler auf Papier belichten läßt? Keine? Oder doch, und wenn ja welche?
Die Bilder haben die gleiche Anzahl an Pixeln!


Stimmt etwa diese Aussage?:

"Der dpi-Wert in dem EXIF ist nichtssagend,
es ist eine erfundene Zahl.

Die Eigenschaften deiner digitalen Fotos kannst du finden in einem Fotobearbeitungsprogramm, aber auch in dem Explorer. Klick dazu mit der Rechtermaustaste auf dem Datenbestand und danach: Eigenschaften > Zusammenfassung > Fortschrittlich. Diese Eigenschaften nennt man auch wohl die EXIF-Daten. Oder kurz EXIF. In jener Reihe steht auch ein Wert für dpi, zum beispiel die Zahl 72, 180, 300 usw. Dies ist eine Zahl ohne Bedeutung, es ist eine erfundene Zahl! Es gibt nun einmal ein Fach das ausgefüllt werden muss, und jeder Fabrikant erfindet einfach eine Zahl. So lass dich nicht irre machen, es ist einfach blödsinn.

Ein Fotobestand in einer Kamera oder (gespeichert auf) dem Computer hat keine Grösse in Zentimeter oder Inches. Und deswegen auch keine Pixel pro Zentimeter (oder Inch), so kein ppi (oder dpi). So einen Bestand hat nur eine Unterteilung (Auflösung) in Pixel."
Quelle: http://www.dpiphoto.eu/dpi3.htm

L G
Steffen

Karsten in Altona
22.05.2012, 22:36
DPI oder PPI machen nur Sinn im Zusammenhang von Auflösung und Ausgabegröße.

Steffen_Class
22.05.2012, 22:53
DPI oder PPI machen nur Sinn im Zusammenhang von Auflösung und Ausgabegröße.

Wenn ich z.B. ein 16.2 MP JPEG-Foto auf ein DIN A2 - Papier ausbelichten lassen möchte, dann ist es egal, ob in den Bild-Datei-Eigenschaften steht: Aulösung 72 dpi oder ob da steht: Auflösung 350 dpi?

L G
Steffen

Neonsquare
22.05.2012, 23:00
Wenn ich z.B. ein 16.2 MP JPEG-Foto auf ein DIN A2 - Papier ausbelichten lassen möchte, dann ist es egal, ob in den Bild-Datei-Eigenschaften steht: Aulösung 72 dpi oder ob da steht: Auflösung 350 dpi?

L G
Steffen

Ja - das ist egal, weil Du die Bilddaten mit einer bestimmten Pixelanzahl lieferst und die Ausgabegröße (DIN A2) festlegst. Anhand der Pixelanzahl und Größe kann man eine Auflösung in dpi berechnen, die mit den gegebenen Bilddaten bei der gewünschten Ausgabegröße möglich wäre. Ist das deutlich unter der für die Belichtung/den Druck notwendigen Auflösung (üblicherweise 300dpi oder 400dpi), dann würde ein guter Dienstleister vorher warnen, dass die Qualität nicht ideal sein wird. (Oft schon direkt nach dem Upload automatisiert). Ist die Auflösung gleich oder höher dann ist alles paletti. Ich skaliere meine Bilder vorher auf die beim Dienstleister angegebene Auflösung und schärfe das Foto noch in der 50%-Ansicht.

Der in der Bilddatei hinterlegte DPI-Wert ist für all das vollkommen unwichtig.

Steffen_Class
22.05.2012, 23:13
Dankeschön!

...und schärfe das Foto noch in der 50%-Ansicht.
Habe mal gelesen, mal solle nur in der 100%-Ansicht schärfen, also wenn 1 Pixel des Bildes 1 Pixel am Monitor entspricht.

L G
Steffen

Neonsquare
22.05.2012, 23:18
Habe mal gelesen, mal solle nur in der 100%-Ansicht schärfen, also wenn 1 Pixel des Bildes 1 Pixel am Monitor entspricht.


Das ist für die Bildschirmdarstellung in exakt dieser Zielgröße eine gute Idee. Im Druck sieht das nochmal etwas anders aus; da verträgt es üblicherweise noch ein wenig mehr. Ein leichter "über den Daumen"-Trick ist eben dabei statt in der 100%-Ansicht einfach in der 50%-Ansicht zu schärfen.

Gruß,
[neon]

mrieglhofer
23.05.2012, 00:09
Ganz so unwichtig ist der DPi Wert nicht. Manche Programme verwenden ihn, um die Göße beim Einfügen festzulegen z.B. beim Desktop Publishing. Da hast im einen Fall ein handliches Bild am Bildschirm, im anderen Fall ein Bild, das über den Bogen hinausgeht. Aber für die Qualität spielt es tatsächlich keine Rolle.

Schärfen hängt wie schon geschrieben u.a von der Ausgabegröße, dem Medium und dem Betrachtungsabstand ab. Daher gibt es dafür Literatur und auch Plugins wie NIK Sharpener, die das ganz gut können. Aber für Druck wird leicht überschärft.

abc
23.05.2012, 00:18
72dpi gilt als übliche Auflösung für Monitordarstellung, 300dpi ermöglicht gute Qualität für Bilder bei Druck und Ausbelichtung. Beim Schärfen halt immer "glatte" Prozentzahlen (100%, 200%) da ja
der Monitor nur ganze dots darstellen kann. Bei meinetwegen 83% wäre die Darstellung halt irgendwie vermanscht was keine gute Beurteilung ermöglicht.

Gruß Thomas

zippo
23.05.2012, 08:55
72dpi gilt als übliche Auflösung für Monitordarstellung, 300dpi ermöglicht gute Qualität für Bilder bei Druck und Ausbelichtung.

Wie schon einmal gesagt: Der DPI-Wert, der im Bild gespeichert ist, hat KEINE Auswirkung auf die Bildqualität.

Der Bildschirm des ersten Apple Macintosh von 1984 im schachtelförmigen Gehäuse und seiner Nachfolger in den 80ern hatte eine Auflösung von 72 PPI. Daher kommt der Wert 72, der heutzutage keinerlei Bedeutung mehr hat (Bildschirme haben schon seit mindestens 15 Jahren höhere Auflösungen).

Also bitte die nachgeplapperten "72 DPI" schön vergessen! Danke! :)

Viele Grüße von Zippo!

BadMan
23.05.2012, 09:01
Wie schon einmal gesagt: Der DPI-Wert, der im Bild gespeichert ist, hat KEINE Auswirkung auf die Bildqualität.
Oder anders ausgedrückt:
Eine digitale Bilddatei hat keine Auflösung (Pixel/cm (oder inch)), da ihr ganz einfach der 2. Parameter, die Ausgabegröße (cm (inch)) fehlt.

Alison
23.05.2012, 13:55
Hi,

ich wollte gern mal die Aussage von mrieglhofer unterstützen. In vielen Bereichen spielt der Wert in der Tat keine Rolle aber manchmal muss man sich schon damit beschäftigen. Ein Beispiel: in Photoshop Elemements soll eine Collage aus mehreren Bildern angelegt werden. Ein leeres Dokument wird angelegt, sagen wir Din A4 also 21,0*29,7cm mit 300 dpi.

Jetzt wird eins der Bilder zunächst in den Project Bin von PSE geladen. Nehmen wir weiter an, das wir schon wissen, das aus dem Bild ein 10*10 cm großer Ausschnitt in die Collage soll, also wird das Bild zunächst beschnitten. Im PSE Croptool kann man direkt eingeben, dass der ausgeschnittene Bereich die Maße 10*10cm haben soll. Wenn man jetzt nicht darauf achtet gleich in diesem Schritt auch die Zielauflösung (300dpi) einzustellen und einfach die behält, mit der das Bild gekommen ist (z.B. exportiert LR standardmäßig mit 240 dpi, oder es sind gar besagte 72dpi, woher auch immer), wird man sich spätestens beim Einbinden des Crops in die Collage wundern.

PSE hätte dann nämlich zwei Möglichkeiten: a) die Abmessungen des Bildes werden verkleinert um die Zielauflösung zu erhalten oder b) die Auflösung wird hochgerechnet. PSE nimmt ohne zu Fragen Variante a) und dein vorher mit 10*10 cm angelegtes Bild hat nunmehr nur noch 10cm*(240dpi/300dpi)= 8cm … das kann schon für Verwirrung sorgen. Und natürlich ergibt sich ein Qualitätsverlust, wenn man das jetzt wieder vergrößert.

Gruß,
Alison

p.s. und, ja, ich weiß was ein smartobject ist, aber darum ging es hier nicht 

alberich
23.05.2012, 14:24
Alle Jahre mal wieder einen Tipp wert ist das CleverPrinting Handbuch. Vornehmlich geht es um PrePress mit PDF/X, aber darüber hinaus finden sich darin viele Antworten auf Fragen auf die jeder irgendwann im Laufe der Zeit mal stößt, wenn es um Bildbearbeitung, Farbräume, Profile, Kalibrieren, dpi/ppi usw. geht.

Sollte in keinem Haushalt fehlen. :)

Download PDF/X und Colormanagement - Ausgabe 2011 (http://www.cleverprinting.de/freeloads.html)

Edit: Link korrigiert