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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Minolta STF 135mm 1:2,8 [T4,5] (T32) - - - Frage zur Vignettierung


Integral
20.05.2012, 01:21
Obwohl im Objektiv mitten im Strahlengang ein Grauglas-Element verbaut ist, welches nach außen hin immer dunkler wird, kann ich bei selbst bei Offenblende an der Sony DSLR-A900 keine Vignettierung feststellen. Wie ist das rein technisch gelöst worden?

Andreas

Blitz Blank
20.05.2012, 10:40
Ich stelle mir das so vor, daß durch die immer stärkere Abdunkelung nach außen ein ähnlicher Effekt erreicht wird wie durch Abblenden: die ggü. der Mitte wesentlich größere Fläche im Außenbereich des Strahlengangs trägt weit weniger zur Belichtung (des Zentrums!) bei als nicht abgedunkelt. Demzufolge erhält man eine sehr gleichmäßige Lichtverteilung auf Kosten der Lichtmenge insgesamt, daher auch nur die Transmission von 4.5 trotz Blendengeometrie von 2.8
Zusätzlich ist das STF sehr "großzügig" ausgelegt, ein 135/2.8 läßt sich auch mit einem Filterdurchmesser von 52 mm (oder noch weniger) konstruieren, das STF erfordert aufgrund der großen Linsendurchmesser 72 mm Filter.
Damit wird die "natürliche", also nicht auf den ND Filter zurückgehende, Vignettierung bereits minimiert.

Frank

GerdS
20.05.2012, 11:03
Diese Seite (http://www.the135stf.net/index.html) kennst Du?

Vielleicht findet sich da eine Antwort auf Deine Frage.

Viele Grüße
Gerd

Stealth
20.05.2012, 11:09
http://www.photozone.de/sonyalphaff/737-sony135f28ff

Hier ein aktueller Test des 135 STF an Kleinbild.
Ich habe das STF seit ein paar Tagen...die ersten Ergebnisse sind überwältigend.

Werde heute mal die Bokeh Qualitäten testen (im Vergleich mit 70-200G und 28-135, leider habe ich das 135 1.8 CZ nicht :shock:).

Systemwechsel
20.05.2012, 11:58
Obwohl im Objektiv mitten im Strahlengang ein Grauglas-Element verbaut ist, welches nach außen hin immer dunkler wird, kann ich bei selbst bei Offenblende an der Sony DSLR-A900 keine Vignettierung feststellen. Wie ist das rein technisch gelöst worden?

Andreas
Technisch gar nicht. Das ist Zauberei!

teaandfruit
20.05.2012, 13:21
Stell es dir vor wie beim Abblenden:
Wenn du die Blende schließt, wird ja auch nicht der Bildkreis kleiner, sondern nur ein engerer Teil des Objektivs benutzt. Das heißt, durch das Schließen der Blende nutzt du virtuell nur die Mitte der Linsen, wodurch z.B. auch viele Abbildungsfehler, die hauptsächlich vom Rand der Linsen erzeugt werden, keine Rolle mehr spielen.

Die Form der Blende ist (als Bokeh) in jenen Bereichen des Bildes zu sehen, die überhaupt nicht im Fokus sind: Beim Abblenden werden die Lichtscheibchen im Hintergrund schärfer und kleiner. Oft sieht man sogar die Form der Blendenlamellen selbst (bei älteren Objektiven). Und das ist jetzt der springende Punkt:

An der Position der Blende sitzt auch dieses Apodization element. Damit erhalten unscharfe Bereiche die Charakteristik dieses Elements, nämlich in der Mitte hell und zum Rand hin dunkler, eine Blende mit weichem Rand quasi, und nicht die sonst sichtbare harte Kante des Scheibchens. Das erzeugt dann dieses weiche, cremige Bokeh.

Die Blende sitzt an einer Stelle, die nur festlegt, welche Bereiche des Objektivs genutzt werden (sie ist eine Aperturblende und keine Feldblende, daher auch der engl. Name "Aperture"). Ein gutes Beispiel dafür ist, dass Objektive mit kleinerer Lichtstärke viel schmäler konstruiert werden können als lichtstarke. Lichtstarke Objektive haben meist riesige Frontlinsen. Schließt man die Blende bei lichtstarken Objektiven, nutzt man nur noch den inneren Teil der Linsen – im Prinzip den selben, wie bei Objektiven mit entsprechend kleinerer Offenblende. (Lassen wir mal außen vor, dass lichtstarke Objektive aufwändiger konstruiert sein müssen, weil die Ränder dieser großen Linsen eben sehr viele Abbildungsfehler verursachen.)

Viel Vergnügen
Thomas