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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schwenkpanoramen mit den 18-200 ern von Sony und Tamron


s.schlueter
27.04.2012, 16:35
Hallo Forum,

ich besitze eine NEX7 und habe mir nun als Reiseobjektiv SEL18200 gegönnt. Ausschlaggebend für die Wahl des im Vergleich zum Tamron 18-200 größeren und teureren Sonys waren u.a. Berichte, dass die Schwenkpanoramen mit dem Tamron nur mit der kleinsten Brennweite funktionieren.

Jetzt stelle ich fest, dass dies wohl auch beim Sony der Fall ist. Kannn das jemand bestätigen? Oder weiß es evtl. Jemand besser?

Danke für Eure Erfahrungen!
Sascha

Zweistein
28.04.2012, 01:49
Tjaaaaaaa ... wer alles glaubt was so im Internet erzählt wird ...
.. ich habe vom Onkel meiner Freundin ihrer Tante gehört, dass sie gehört hat, dass ... :shock:

s.schlueter
28.04.2012, 06:49
Hallo Zweistein,

vielen Dank für die Antwort. Allerdings hatte ich gefragt, ob es evtl. jemand besser weiß, nicht ob jemand alles besser weiß ... ;-)

Natürlich stütze ich mich bei Kaufentscheidungen auch auf Erfahrungsberichte aus dem Internet und ziehe Hinweise aus Userforen und Bewertungen in Händlerportalen ins Kalkül.

Ich stelle nur fest, dass das SEL18200 ebenfalls Schwierigkeiten mit gezoomten Schwemkpanoramen hat. Den Wahrheitsgehalt der Usererfahrung zum Tamron berührt das nicht einmal...

Also noch mal zum Thema: Sollte jemand aus eigener Anschauung bestätigen können, dass in diesem Punkt kein Vorteil beim Sony-Objektiv liegt, würde mir das bei der Überlegung 'Behalten oder gegen Tamron tauschen' helfen.

Sascha

MatthiasPhuong
28.04.2012, 10:48
Ich habe zwar keine NEX sondern eine A 33, aber die Schwenkpanos sind die gleichen. Die Kamera macht einzelne Bilder, die intern zusammen gebastelt werden.

Je grösser die Brennweite, desto grösser die Abweichung bei minimalen Wackeln mit der Kamera. Die Schwenkpanos sind auch Übungssache. Aber lange Brennweiten erfordern schon extrem ruhige Hände.

Vielleicht hilft ein wirklich leichtgängiges Stativ. Unterschiede zwischen Objektiven bei gleicher Brennweite kann ich mir nicht vorstellen.

Eine kurze Brennweite ist Weitwinkel, z.B. mit einem Bildwinkel von 120 Grad. Wenn man von einem auslösen zum nächsten in der Höhe 5 Grad verschiebt, verkraftet das die Stitchingsoftware in der Kamera. Beim Tele hat man sozusagen "Schmalwinkel", also einen Bildwinkel von vielleicht 10 Grad. Dann sind 5 Grad Abweichung das halbe Bild. Und das kann keine Software umrechnen.

Die Schwenkpanos sind ja immer niedriger als die Auflösung der Kamera. Da bleibt oben und unten noch Fleisch zum wackeln. Aber mit einem starken Tele gehts eher in die Hose als mit Weitwinkel.

Leider habe ich keine Objektive die gleiche Brennweiten haben. Aber mit dem 1855 Sony gehts besser wie mit dem 55200 Tamron.

MfG

Matthias

s.schlueter
28.04.2012, 13:57
Ah, ok - wenn ich Dich richtig verstehe ist mein "Problem" gar nicht so sehr objektivabhängig, sondern lastet eher bei der Kamerasoftware. Da ich mit dem Zeiss 24/1.8 überhaupt keine Schwierigkeiten bei Schwenkpanoramen habe, habe ich da wohl voreilig auf das Objektiv eingedroschen.

Dann will ich erst noch mal ausgiebig üben.

Danke!

MatthiasPhuong
28.04.2012, 14:30
Ah, ok - wenn ich Dich richtig verstehe ist mein "Problem" gar nicht so sehr objektivabhängig, sondern lastet eher bei der Kamerasoftware. Da ich mit dem Zeiss 24/1.8 überhaupt keine Schwierigkeiten bei Schwenkpanoramen habe, habe ich da wohl voreilig auf das Objektiv eingedroschen.

Dann will ich erst noch mal ausgiebig üben.

Danke!

Nicht die Software ist das Problem. Es ist prinzipbedingt. Schau mal bei Wikipedia nach Brennweite oder Teleobjektiven und Bildwinkel.

Kurze Brennweite = grosser Bildwinkel. Denk Dir eine horizontale Linie, da entlang willst Du das Pano machen. Mit Weitwinkel sind bei 120 Grad Bildwinkel nach oben und unten je 60 Grad im Bild. Wenn Du jetzt 10 Grad nach oben oder unten wackelst sind immer noch 50 Grad jeweils übrig.

Die Software in der Kamera weiss wohin Du schwenken willst, hat man ja vorher eingestellt. Jetzt vergleicht die Cam den rechten Teil des ersten Bildes mit dem linken Teil des zweiten und findet Übereinstimmungen. Also bastelt sie die Bilder zusammen.

Soweit beim Weitwinkel.

Beim Tele ist der Bildwinkel wesentlich kleiner. Sagen wir 10 Grad, mach 5 Grad oberhalb der gedachten Linie und 5 Grad drunter. Wenn man jetzt wackelt brauchts nicht viel und die Software in der Kamera findet keine Überschneidungen mehr zwischen den Bildern eins und zwei. Dann kann die auch nichts zusammen basteln.

Je grösser also die Brennweite, desto schwerer wird das mit den Schwenkpanos. Optimal ist ein Stativ, das horizontal schön leicht und gleichmässig gleitet. Aber vertikal sollte das zum feststellen sein. Dann könnte man mit jeder Brennweite Panos machen.

Wichtig ist auch die GLEICHMÄSSIGE Geschwindigkeit beim schwenken. Wird man schneller oder langsamer, so hat man deutlich unschärfere Streifen auf dem Pano.

Noch so als Tipp. Es macht zwar wenig Arbeit und auch Spass solche Schwenkpanos zu machen, wenn man aber ohne Abhängigkeiten von Brennweite Panos machen will, sollte man einzelne Bilder machen und am PC stitchen. Z.B. damit: http://hugin.sourceforge.net/

Das Programm ist kostenlos und auch auf deutsch erhältlich. Man muss etwas testen bis man so ganz dahinter steigt. Aber so schwer ist das auch wieder nicht.

Und man könnte auch nachts oder bei schlechten Licht Panos machen. Mit Schwenkpanos out of Cam geht das wohl nicht.

MfG

Matthias

s.schlueter
28.04.2012, 15:34
Danke Dir vielmals für die ausführliche Aufklärung des Phänomens, Matthias! So, wie Du es beschreibst, verstehe ich die Sache.

Bezogen auf meine Ausgangsfragestellung bedeutet das für mich: alles prinzipbedingt, nicht 'Schuld' des einen oder anderen Objektivs.

Ich werde das SEL18200 wohl gegen das Tamron tauschen, wenn es an dieser Stelle keinen klaren Vorteil hat. Denn dann sind meine nächsten Top-Argumente Abmessung und Gewicht - und da Tamrons Superzoom die Nase vorn.

MatthiasPhuong
28.04.2012, 15:41
Ich nochmal.

Beim schwenken kommt es abhängig von der Brennweite auch auf die Geschwindigkeit an. Je länger die Brennweite, desto langsamer sollte man schwenken.

Das ganze hängt wieder am Bildwinkel des Objektivs. Die Software in der Cam braucht sagen wir 30 % der Bildbreite Überlappung. Eine halbe Drehung um die eigene Achse sind 180 Grad. Wenn man bei einer bestimmten Brennweite 20 Grad Bildwinkel hat, aber von einem Auslösen zum nächsten mehr als die 20 Grad abzüglich der von der Software benötigten Überlappung schwenkt, findet die Software auf Bild eins und zwei keine übereinstimmenden Punkte mehr.

Schwenkt man zu langsam, meckert die Kamera also auch. Deshalb immer üben, üben, üben......

Oder am PC stitchen.

MfG

Matthias

s.schlueter
28.04.2012, 16:39
Hallo Matthias,

ich hab mir Deine Tipps zu Herzen genommen und bei einer langen Brennweite mal laaaaaangsam geschwenkt - Panorama!

Abschließend nochmal vielen Dank!

Sascha

MatthiasPhuong
28.04.2012, 16:41
Na dann herzlichen Glückwunsch. :top:

MfG

Matthias

Zweistein
28.04.2012, 18:22
3D Schwenkpanorama

http://forum.getdpi.com/forum/406403-post9.html