Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : SpyderCube vs. Graukarte
Karsten in Altona
15.03.2012, 13:30
Moin Moin allerseits,
ich habe meine Grau/Weiss/Schwarz-Karte von neutralgrau.info (http://www.neutralgrau.info) irgendwie verbaselt. Nun ja, jetzt bin ich zufällig auf den relativ teuren "SpyderCube (http://www.datacolor.eu/de/produkte/aufnahmekorrektur-tools/spydercube/index.html)" gestossen. Ich habe keine Probleme dafür 40 EUR auszugegeben, wenn er es wert ist. Die Rezensionen auf Amazon suggerieren dies, aber ich dachte, ich frage euch auch Mal! :cool:
Einsetzen würde ich das Teil sowohl vor der Aufnahme (WB Messspeicher in der A850), als auch das gute Stück abzufotografieren für den RAW-Workflow danach. Bei der Graukarte hatte ich immer ein bisschen das Problem, dass ich mir nicht ganz klar war, in welchem Winkel ich die Graukarte anmessen, bzw. abfotografieren muss, für eindeutige und richtige Ergebnisse. Da gab es schon unterschiede je nach Ausrichtung. Wäre der SpyderCube da vielleicht idiotensicherer? Und für was ist die Lichtfalle gut?
Danke schon Mal für das Teilen eurer Erfahrungen! :top:
Für den Weißabgleich vor der Aufnahme taugt das Teil in meinen Augen nicht. Für Stills ist der Qube recht gut zu gebrauchen, damit du anschließend einen korrekten Weißabgleich machen kannst. Eine gute Graukarte tut es aber auch und ist etwas günstiger. Den Qube hab ich hier irgendwo im Studio - rumliegen. :zuck:
Manfredxxx
15.03.2012, 13:41
In diesem kleinen Film, wirst Du fündig.....
http://www.youtube.com/watch?v=dOjldh9J_hQ&feature=relmfu
mrieglhofer
15.03.2012, 13:45
Die Lichtfalle ergibt den Schwarzpunkt. Halte ich nicht für notwendig, da du üblicherweise auf den Weißpunkt gehst und danach eher über die Kurven, um den Bideindruck hinzubekommen. Schwarzpunkt kann für Studio-Produktaufnahmen interessant sein, damit der Kontrast genau hinkommt.
wie du sowohl bei den Kärtchen als auch beim Spydercube außer bei Macro einen WB machst, mußt du mir mal verraten. Ich verwende dafür von Lastolite eine Art Faltgraukarte mit ca. 30*30 cm. Das geht bei Porträt gut, bei Gruppen auch nur, wenn du hingehst. Dafür sind die Dinge auch schlichtweg nicht gebaut weil zu klein.
Also wenn du viel im Studio Sachaufnahmen machst, würde ich den Spydercuber nehmen, sonst wieder die Kärtchen für den RAW workflow. Für vor Ort WB schau dir mal bei Lastolite die Karte an.
http://www.amazon.com/Lastolite-LL-LR1250-12-Inch-Ezybalance/dp/B0009QZDL6
turboengine
15.03.2012, 15:55
Ich empfehle den X-rite Colorchecker Passport.
In Verbindung mit Lightroom ist er sehr genau und bequem und bringt farbrichtige Ergebnisse.
http://www.digitalkamera.de/Meldung/x-rite_colorchecker_Passport_im_Einsatz/6456.aspx
Karsten in Altona
18.03.2012, 22:15
Danke für die Hinweise. Ich glaube dieser Colorchecker scheint für meine Zwecke besser geeignet. Kostet aber auch mal richtig! :shock:
Ich hab auch den Color-Checker und der ist gut. Ob er sein Geld wert ist, muss jeder selbst entscheiden, aber ich möchte ihn für die Produktaufnahmen meiner Frau nicht mehr missen.
Die Farben passen einfach immer!
Viele Grüße
Gerd
mrieglhofer
18.03.2012, 23:47
Arbeiten mit einem Target ist aber schon deutlich anders als mit einer Graukarte. Bei der Graukarte stellst den WB ein und fertig. In PS allenfalls noch neutral stellen und fertig. Dafür stimmt der Grauton und der Rest hängt von der Kam ab.
Bei Target musst bei jeder Änderung in der Lichtfarbe, sprich bei jedem Szenewechsel ein Foto vom Target machen und bei der Nachbearbeitung ein Profil erstellen, das nur für diese Bilder gilt und zugeordnet werden muss. Für farbverbindliche Arbeiten im Studio sinnvoll und notwendig, für Situationen mit schnell wechselnden Lichtverhältnissen etwas aufwändig und selten notwendig. Die Farbe stimmen nämlich außerhalb vom Studio nur genau beim Target. An anderen Stellen kann das Licht bedingt durch Reflexion oder Lichteinfall schon anders sein.
turboengine
19.03.2012, 02:34
Bei Target musst bei jeder Änderung in der Lichtfarbe, sprich bei jedem Szenewechsel ein Foto vom Target machen und bei der Nachbearbeitung ein Profil erstellen, das nur für diese Bilder gilt und zugeordnet werden muss.
Das stimmt prinzipiell. Beim Colorchecker kann ich drüberhinaus ein universelles Profil erstellen, wenn ich zwei Farbtemperaturen kombiniere z.B. Kunstlicht bei 3300k Und Tageslicht bei 6600K. Die Software errechnet ein Lookup-Table für alle anderen Farbtemperaturen.
Das reicht auf alle Fälle, um in Lightroom für "normale" Beleuchtungssituationen ein besseres Ergebnis hinzubekommen, als per Adobe-Standardprofil. Die A900 ist z.B. gerade in den Magentatönen recht heikel.
Um den Farbstich z.B. unter einer farbigen Markise zu korrigieren oder im Mischlicht, da hilft in der Tat nur eine spezielles Profil für die jeweilige Beleuchtungssituation.
In der Praxis ist der Aufwand der Kalibrierung erfreulich gering und fast vergleichbar mit einer Graukartenaufnahme. Nur der zusätzliche Schritt der Profilerstellung per Lightroomplugin fällt an, dauert 30 Sekunden.
Markus_FCB
19.03.2012, 20:59
Ca. 80 € - nicht gerade billig, aber ich bin beeindruckend und werde mir die Augabe gönnen.
Die Internetseite von x-rite ist informativ und größenteils auf auch Deutsch vorhanden. Das Video "Raw Color Power" (mit dem Profi-Fotografen) hat mich fasziniert.
mrieglhofer
19.03.2012, 21:39
Beim Colorchecker kann ich drüberhinaus ein universelles Profil erstellen, wenn ich zwei Farbtemperaturen kombiniere z.B. Kunstlicht bei 3300k Und Tageslicht bei 6600K. Die Software errechnet ein Lookup-Table für alle anderen Farbtemperaturen.
Okay, das erleichtert die Sache natürlich. Was du aber in summe damit machst ist genau das was Adobe gemacht hat. Nämlich ein Standardprofil zu erstellen, dies aber für deine Kamera. Aber dann brauchst noch eine Graukarte, um vor Ort die richtige Farbtemperatur einzustellen, sonst kannst ja wieder nur raten.
In der Praxis ist der Aufwand der Kalibrierung erfreulich gering und fast vergleichbar mit einer Graukartenaufnahme.
Klar, so wie du das beschreibst, machst du ja nur einmalig ein neues Standardprofil, dass halt auf die Werte deiner Kamera abgestimmt ist.
Vergleichbar mit einer Graukartenaufnahme ist nur teilweise. Bei einer Graukarte stelle ich die Farbtemperatur vor Ort final ein und habe es für JPG und für RAW alles erledigt. Bei einer Graukartenaufnahme nehme ich einen Referenzwert, auf den ich das Bild mit Pipette justiere, ob mit oder ohne eigenes Profil.
Du must aber, wenn du sauber arbeitest, die Aufnahme als DNG verarbeiten und ein einzigartiges Profil für die davon betroffenen Bilder erstellen. Das ist ja nicht das Problem. Aber du hast irgendwann hunderte von Profilen auf deinem Rechner.
Ich weiß auch nicht wie das beui Xrite läuft, wenn du ev. auf einem anderen Rechner das RAW nachbearbeitest, brauchst dann das Profil dort wieder? Die liegen ja normal irgendwo im OS des Stammrechners. Zumindest bei Win war das so.
Ich habe das mit einem System von einem anderen Hersteller, der auf Standard Targets basiert, durchgeführt. Letztlich mache ich das heute eigentlich nur mehr bei Produktaufnahmen, wenn es farbverbindlich sein muß und dann ändert sich das Licht eh nicht. Für den Rest wars mir dann letztlich zu viel Aufwand.
turboengine
19.03.2012, 22:03
Im Target ist die Graukarte selbstverständlich mit drin. Sogar noch mehr: für Landschaft und Portrait sind mehrere Felder abweichend vom Standardgrau vorhanden. Man kann also kühlere oder wärmere Wiedergabe erhalten, je nachdem, welches Feld man mit der Pipette auswählt.
Und eine klassische Graukarte hat das Teil "beim Umblättern" auch noch.
Ja, die Profile. Ich habe ein Sortiment "Standardprofile" am Start á la "Bergsonne am Nachmittag" oder "Innenraum Tageslicht", "Morgensonne" usw.
Die Software hilft, da sie nur die Profile zur passenden Kamera einblendet. Bearbeite ich in Lightroom ein Bild aus der "Dicken" A900, werden die Profile von NEX 7, A55 usw. erst gar nicht angezeigt. Die Spezialprofile für "unterm Sonnenschirm bei Tante Erna" habe ich in Ordnern pro Datum abgelegt. Es gibt sogar eine Managementsoftware dafür.
Klingt aufwendig - ist es aber nicht.
Und synchronisieren kann man sie per Sync-Software und Windows-Freigaben vollautomatisch.
mrieglhofer
21.03.2012, 00:50
Ich halte die Lösung für kostengünstig und gut, aber nur für farbverbindliche Produktfotografie für sinnvoll.
Für eine einmalige Kalibrierung ist das super, aber da kannst auch bereits gute Kameraprofile für die Sony Kameras im Internet finden. Aber eine geringfügige individuelle Abweichung wird damit korrigiert.
Aber darüber hinaus halte ich es nicht für sinnvoll, die Kamerakurve ist ja eh linearisiert und du verschiebst sie halt bei Bedarf noch über den Grauton. Das kann eineGraukarte allein locker. Wo sollen da grosse Abweichungen herkommen?
Kann ja nur das unterchiedliche Spektrum von Lichtquellen sein und die sind Teil der Lichtstimmung. Wenn du also z.B. und dem Sonneschirm orange hast, dann ist das ja ein Teil der Stimmung. Oder wenn du bei untergehender Sonne fotografierst, ist ja das gelb auch Teil der Stimmung. Da nutzt dir ja nicht einmal ein Graukarte was. Da kannst nur die Stimmung erledigen.
Man kann also kühlere oder wärmere Wiedergabe erhalten, je nachdem, welches Feld man mit der Pipette auswählt.
Da hast aber in LR schon einen Regler auch dafür, oder?
Und einen kalibrierten Monitor, damit du es siehst. Oder meinst, dass das Target dir sagt, welche Stimmung am Ort war? Das ist reiner Gimmick.
Wenn du farbverbindlich Produktfotografie machst, schaut das anders aus. Da brauchen wir nicht diskutieren.
Aber du tust ja auch nicht für jeden Ausdruck den Drucker neu kalibrieren.
Nebenbei bemerkt, wenn du ein Target hast, kannst das kostenlos mit dem DNGEditor von Adobe machen. Er erstellt auch diese Doppelprofile und LR stellt dir auch nur die aktuelle passenden zur Verfügung. Nur kostet halt ein Colorchecker Target mehr als da das ganze Set ;-) Also von dem ist es eine kostengünstige Lösung.
turboengine
26.03.2012, 18:20
Aber darüber hinaus halte ich es nicht für sinnvoll, die Kamerakurve ist ja eh linearisiert und du verschiebst sie halt bei Bedarf noch über den Grauton. Das kann eineGraukarte allein locker. Wo sollen da grosse Abweichungen herkommen?
Kann ja nur das unterchiedliche Spektrum von Lichtquellen sein und die sind Teil der Lichtstimmung. Wenn du also z.B. und dem Sonneschirm orange hast, dann ist das ja ein Teil der Stimmung. Oder wenn du bei untergehender Sonne fotografierst, ist ja das gelb auch Teil der Stimmung. Da nutzt dir ja nicht einmal ein Graukarte was. Da kannst nur die Stimmung erledigen.
Nein, nicht nur. Die ISO-Zahl hat einen Einfluss, da die Verstärkung nicht linear auf alle Farbkanäle ist. Jedenfalls kann ich das so beobachten mit meinen Profilen.
Zum Aufwand: Zugegeben - ich habe mich an meinen Workflow gewöhnt - dann ist es auch kein grosser Zusatzaufwand - vergleichbar mit der Graukarte. Aber besser als eine einfache Graukarte ist es allemal und mehr wollte ich auch gar nicht behaupten.