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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fotografen bekommen oft nasse Füße


About Schmidt
22.02.2012, 20:32
Hier mal ein Tipp für Outdoor und Wildlife Fotografen.

Nachdem ich Lederfett, Bundeswehrschuhcreme, Sattelfett und diverse Sprays und Tuben auf die unterschiedlichsten Schuhe geschmiert habe um diese dicht zu bekommen, bin ich nun fündig geworden. Da selbst Gore-Tex Schuhe ständig Wasser durch ließen, blieb nur die Möglichkeit, für Dichtheit von außen zu sorgen. Komme bitte keiner und behaupte ich habe die falschen Schuhe. Keiner ist wohl besser geeignet Schuhe zu testen, als ein Mensch, der täglich wie ich zwischen 3 und 6 Stunden in allen möglichen Wettersituationen draußen ist. Nun aber zum Punkt.

Alle meine Lederschuhe, egal ob mit oder ohne Membran habe ich mit Hey Beeswax Proof (http://www.hey-sport.de/produktuebersicht.php?p=335&s=&g=) behandelt und alle sind und bleiben dicht. Neulich bin ich extra mit meinen Wanderschuhen über eine Stunde im Bach gelaufen, kein Problem, alles dicht. Das Zeugs kann ich nur empfehlen. Ihr solltet es nur vor dem Auftragen eine Stunde an oder auf die Heizung stellen.

Gruß Wolfgang

tino79
22.02.2012, 21:06
Nützt aber auch nichts, wenn man so wie ich, bei -8° sooo tief in nen Bach tritt, dass es oben in die Wanderschuhe reinläuft :D

Aber danke für den Tipp, werd ich bei Gelegenheit mal anschaffen. Bisher nutze ich nur einfaches Imprägnierspray.

BadMan
22.02.2012, 21:21
Ich kenne nur Sno-Seal (http://www.globetrotter.de/de/shop/detail.php?mod_nr=105739), das ja auch auf Bienenwachs basiert. Und das imprägniert auch so gut, dass meine Trekkingschuhe augenblicklich wieder trocken sind, wenn ich damit wieder aus dem Wasser steige.
Kennst Du das vielleicht auch und kannst etwas im Vergleich zu Deinem Wachs sagen?

Dana
22.02.2012, 22:24
Alls weiter mit den Tipps!
Da Schottland ja durchaus mal bisi...nass werden kann, brauche ich noch gute Tipps zum Wasserfestigen meiner noch nicht gekauften Superbergstiefel. :mrgreen:

Wenn ihr schon bei Schuhen seid...gibt es so Bergstiefel-Marken, die bequem, aber durchaus "unlöchrig" sind?

tino79
22.02.2012, 22:26
Ohne jetzt Vorschläge, für eine bestimmte Marke machen zu können, eines kann ich Dir verraten.

Laufe die neuen Schuhe ein. Und auch etwas länger. Ich hab mir Wanderschuhe gekauft, die ich dann hier zu Hause drinnen am Abend ne halbe Stunde "eingelaufen" habe. Richtig eingelaufen wurden die dann aber erst am nächsten Tag bei ner 14km Wanderung. So große Hautlappen hingen mir noch nie von den kleinen Fußzehen runter! :roll:

BadMan
22.02.2012, 22:41
Wenn ihr schon bei Schuhen seid...gibt es so Bergstiefel-Marken, die bequem, aber durchaus "unlöchrig" sind?
Probieren, probieren und nochmals probieren.

Ich glaube, so als Fausregel kann man aber sagen, dass Meindl eher etwas weiter geschnitten sind und Lowa etwas enger. Hanwag liegt dann dazwischen.

Und man sollte sich klar darüber sein, welche Kategorie (http://www.outdoor-professionell.de/2011/03/wanderschuhe-kategorie-einsatzgebiet-klasse/) man benötigt.
Meine Lowa B/C ziehe ich aber auch auf Makrotouren an, wenn ich in der morgentaunassen Wiese keine nassen Füsse bekommen will. ;)

abc
22.02.2012, 23:00
Alls weiter mit den Tipps!

Wenn ihr schon bei Schuhen seid...gibt es so Bergstiefel-Marken, die bequem, aber durchaus "unlöchrig" sind?

Ich hab Meindl, eigentlich eher zufällig weils ein runtergesetztes Auslaufmodell war.
Bin aber nach 4 Jahren immer noch begeistert. Leicht, bequem und unkaputtbar.
Und "Made in Bavaria", woast scho :D

Gruß Thomas

About Schmidt
23.02.2012, 06:21
Meine Erfahrungen:

Auf Gore-Tex oder andere Membranen ist nur bedingt verlass. Ist mal Wasser im Schuh (von oben) und drückt sich durch die Walkbewegung des Fußes nach außen ist die Membran futsch. Also besser gleich darauf verzichten.
Beeswax ist auch für Schuhe mit Membran geeignet und macht aus Veloursleder ein Glattleder :)
Passform ist stark von der tragenden Person abhängig. Ich komme sehr gut mit Lowa klar und habe schon das vierte Paar. Meindel kann ich gar nicht tragen, andere schwören drauf.
Schuhe unbedingt einlaufen, denn Pobleme stellen sich oft erst nach mehrfachem tragen ein.
Wandersocken tragen und diese nicht frisch, sondern am besten vorher schon einmal für 2-3 Stunden tragen, bevor es damit auf große Wanderschaft geht.
Wirklich dicht sind nur Gummistiefel.


@Badman
Ich habe nur ein Vergleich zu den erwähnten Mitteln.
Ein mit Beeswax (Bienenwachs und Lanolin (Wollwachs) behandelter Schuh kommt praktisch trocken aus dem Wasser weil nichts eindringt.

Gruß Wolfgang

ingoKober
23.02.2012, 08:35
Ich bin ja eher in warmen Gefilden unterwegs und da muss ich sagen, hat es sich letztlich am besten bewährt, luftige Joggingschuhe zu tragen. Die werden beim Bachdurchwaten oder im Schlamm natürlich patschnass aber viel viel schneller wieder trocken als abgesoffene Wanderschuhe. Die Sohlen reichen für die meisten Anwendungen bezüglich Griffigkeit gut aus
Oben in Wanderschuhe eingedrungene Landblutegel verreiben sich auch rasch zu einer ekligen Pampe. Bei Turnschuhen passiert das nicht und man kann sie im Ganzen wieder abpflücken.
Wenn ich mit Wanderschuhen (ich glaube, meine Meindl sind älter als mancher Forenteilnehmer) unterwegs bin, nehme ich auch seit einiger Zeit das Sno Seal und habe bisher trockene Füsse behalten.

Viele Grüße

Ingo

BadMan
23.02.2012, 09:35
Beeswax ist auch für Schuhe mit Membran geeignet und macht aus Veloursleder ein Glattleder :)
Wahrscheinlich sind Sno-Seal und Beeswax so ziemlich das Gleiche. ;)
Allerdings weiß ich nicht, ob es auch Lanolin enthält. Und über die Inhaltsstoffe habe ich auch im Netz noch nichts gefunden.

Meine Lowa sind auch mit Membran (obwohl ich eigentlich welche ohne wollte, mir hatten aber keine richtig gepasst). Dort darf man das Sno-Seal nur oberflächlich anwenden, damit es die Membran nicht verklebt.
Volllederschuhe kommen dagegen bei 50 Grad in den Backofen, damit das Wachs richtig einziehen kann. So steht es zumindest in der Anleitung.

Wahrscheinlich kauft man dann am besten das, welches sein Outdoorladen anbietet. Der Laden, wo ich zuletzt eingekauft habe, hat das Sno-Seal im Programm. Und wie ich gerade gesehen habe, hat der Konkurrenzladen ein paar Meter weiter Beeswax.

Dana
23.02.2012, 10:09
Super, danke für die Infos!
Da werde ich sicher fündig. Eigentlich hab ich mir schon meinen Wunschschuh auf dieser Liste ausgesucht und dann noch kräftig einwachsen...und einlaufen. :D

Bestens! Schottland, ich komme. :mrgreen:

aidualk
23.02.2012, 10:23
Passform ist stark von der tragenden Person abhängig. Ich komme sehr gut mit Lowa klar und habe schon das vierte Paar. Meindel kann ich gar nicht tragen, andere schwören drauf.


Eigentlich hab ich mir schon meinen Wunschschuh auf dieser Liste ausgesucht und dann noch kräftig einwachsen...und einlaufen. :D


Das ist tatsächlich so: Es gibt definitiv "Lowa Füße" und es gibt "Meindl Füße", und die kommen jeweils mit dem anderen Schuh nicht zurecht. Darauf ist zu achten!!

Dana
23.02.2012, 10:37
Mein Wunschschuh ist von Hanwag...gibt es auch Hangwagfüße? :D

Dicker Daumen
23.02.2012, 13:49
@ Dana: Die wichtigsten Tipps hast Du ja schon bekommen.
Zwei Zusatz-Tipps:
- Beim Einlaufen der Schuhe sehr viel bergauf / bergab gehen! Da erkennst Du sehr schnell, ob etwas drückt, oder reibt etc..
- Trotzdem auf der Tour noch s.g. Gel-Pflaster* und/oder Blasenpflaster* in den Rucksack packen!
[Diese habe ich bei meiner Frau schon oft mit Erfolg eingesetzt,]

* http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Blasenpflaster
http://de.wikipedia.org/wiki/Blasenpflaster

BadMan
23.02.2012, 13:59
- Trotzdem auf der Tour noch s.g. Gel-Pflaster* und/oder Blasenpflaster* in den Rucksack packen!
Meine Mutter schwört auf Compeed (http://www.compeed.de/bgdisplay.jhtml?itemname=blisters) Blasenpflaster (Gibt's in verschiedenen Größen in jeder Apotheke). Angeblich sind Schmerzen sofort verschwunden.
Ich selber habe sie zum Glück noch nicht gebraucht, habe sie aber auch immer im Rucksack.

Dicker Daumen
23.02.2012, 14:12
... Angeblich sind Schmerzen sofort verschwunden.
Das stimmt! Kann ich zu 100% bestätigen. (Wirkt sogar bei Blasen an den Händen nach 1 Kubikmeter Sand schaufeln.)

Meine Frau pappt sich die Blasenpflaster schon vorbeugend auf die relevanten Stellen und hat seitdem selbst nach mehrtägigen, heftigen Tagestouren keine Blase mehr gehabt.

Dana
23.02.2012, 14:15
Ganz vielen Dank für die Tipps und :umarm: an Wolfgang, weil ich seinen Thread missbraucht hab. :D

lüni
23.02.2012, 14:19
Wandersocken tragen und diese nicht frisch, sondern am besten vorher schon einmal für 2-3 Stunden tragen, bevor es damit auf große Wanderschaft geht.


Ja, die Socken machen mehr aus als die meisten glauben und wehe dem der Weichspüler verwendet...

Smartwool ist da mein Tip :)

Steffen

Dicker Daumen
23.02.2012, 16:29
... an Wolfgang, weil ich seinen Thread missbraucht hab. :D
Jetzt, wo Du es sagst, rieche ich es auch! Ich entschuldige mich ebenfalls bei Wolfgang.

About Schmidt
23.02.2012, 17:52
Es dürfte in etwa das Gleiche sein, da kocht jeder sein eigenes Süppchen. Aber alles in allem dürfte es etwa gleich gut oder schlecht sein.

Zu Membranen (Gore-Tex/Sympatex oder ähnlich)
Ich habe bisher keine all zu guten Erfahrungen damit gemacht, auch wenn es immer als Wunderwaffe angepriesen wird. Besonders wenn kein großer Temperaturunterschied (Innen/Aussen) vorhanden ist, schwitzt man in Membranbekleidung wie irre. Bisher waren alle Motorradklamotten und Stiefel, die mit Membran ausgestattet waren nach kurzer Zeit undicht. Also normale Jacken, Hosen und Stiefel gekauft und Regenkleidung drüber. So auch beim Wandern. In "normalen" Jacken mit einer gut ventilierten Regenjacke darüber schwitzt man genau so oder weniger, als in Jacken mit Membran. Außerdem ist man flexibler. Wird es warm und zugig, kann man die dicke Wanderjacke ausziehen und die Regenjacke zum Schutz gegen Wind tragen. Bei mir hat sich Radregenjacke von Vaude als sehr gut erwiesen. Sie hat Ventilationsöffnugen unter den Achseln und ist hinten gedoppelt. Das heißt der Stoff der Schulterpartie geht über den Stoff des Rückens und ist nur in der Mitte, auf der Wirbelsäule miteinander verbunden. Sonst ist der Spalt offen und durch die Bewegung zirkuliert die Luft durch die Jacke. Radjacken sind hinten länger geschnitten, damit sie, wenn man auf dem Rad sitzt, über den Po und den Sattel reichen. Das sieht beim Wandern zunächst dämlich aus, hat aber den Vorteil, dass man sich auch mal hin setzen kann, ohne dass man den Ar... nass bekommt! Oft kann man das Teil auch einklappen und mit Klett innen in der Jacke befestigen. Dann hat man eine fast normale Regenjacke.

Schuhe ohne Membran sind nur noch schwer zu finden oder nur in billiger Ausführung zu bekommen. Gute Hersteller sind hier Magnum oder Haix, einfach mal die Beurteilungen bei Amazon lesen. Klar ist das kein Gütesiegel, man muss dabei kritisch sein. Aber man erkennt schnell die Vor- und Nachteile. Als Orientierung finde ich das ganz gut. Mir passen wie gesagt Lowa am besten, mit Meindel komme ich nicht klar. Das kann bei einem anderen Fuß genau umgekehrt sein, weshalb man keine Marke explizit empfehlen kann.

Am besten ist, in einem gut sortiertem Fachhandel viele unterschiedliche Marken und Schuhe probieren. Ein Schuh, in dem man sich auf Anhieb wohl fühlt, wird auch meist der richtige sein. So hatte ich zwei mal den Lowa Trekker, mit dem ich im Neuzustand direkt hätte 50 km laufen können, also wie für mich gemacht, weshalb ich ihn auch ein zweites mal gekauft habe. Die Haltbarkeit hängt sehr vom Nutzen und der Pflege ab. Meine Trekker haben beide fast 10 Jahre gehalten. Bei einem gingen nach und nach die Nähte kaputt, waren einfach durch gescheuert. Beim anderen löste sich der Porokeil der Sohle auf, was dadurch bedingt war, dass ich oft durch salzigen Schneematsch gelaufen bin. Es lag also an den Umständen und nicht am Schuh.

Also Hosen trage ich meist Wanderhosen von Carles and Antonie (C&A), bei Kälte mit Thermo Unterwäsche, im Frühling solo oder auch Jeans (sollte nicht zu eng sein und am besten alt) oder gebrauchte Bundeswehrhosen. Letztere sind billig und enorm strapazierfähig. Wanderhosen haben den Vorteil, dass man sie abzippen kann, so es zu warm wird. Immer dabei sind Regenhose, Regenjacke oder wasserdichte Gamaschen, wenn man mal durch eine feuchte Wiese muss. Nichts ist lästiger als eine nasse Hose, die einem an den Beinen klebt. Im Motorradzubehörhandel bekommt man so was für ein paar Euro. Zu guter letzt habe ich im Seitenfach des Rucksacks ein Müllbeutel. Auf diesen kann man sich knien, wenn man ein Makro machen will, seinen Müll mitnehmen oder die feuchte Wäsche und gewechselten Strümpfe einpacken, wenn nach dem Regen die Sonne wieder raus kommt. So bleibt der Rest des Rucksacks immer schön trocken.
Im Rückenbereich des Rucksacks habe ich ein doppelt gelegtes Handtuch. So trägt sich der Rucksack angenehmer, nichts drückt durch und wenn man stark schwitzt nimmt das Handtuch den Schweiß im inneren des Rucksacks auf und der Rest bleibt (meist) trocken. Als ganz wichtig hat sich ein Frisbee erwiesen. Zum Zeitvertreib mit andern Wanderern, als Teller! zum ablegen von Fotokram oder zum Wasserschöpfen aus dem Boot. :lol:

So das waren eine menge Informationen, ich hoffe, das ein oder andere hilft euch weiter.

Viel Spaß dann
Wolfgang

hpike
23.02.2012, 18:22
Zu Membranen (Gore-Tex/Sympatex oder ähnlich)
Ich habe bisher keine all zu guten Erfahrungen damit gemacht, auch wenn es immer als Wunderwaffe angepriesen wird. Besonders wenn kein großer Temperaturunterschied (Innen/Aussen) vorhanden ist, schwitzt man in Membranbekleidung wie irre.

Kann ich durchaus bestätigen was du da schreibst. Ich hatte ebenfalls Motorradbekleidung aus Gore-Tex und ebenfalls Thermobekleidung/Sympatex fürs Angeln. Man schwitzt sich tot in den Dingern und von Feuchtigkeitsausgleich hab ich nie was bemerkt. Dazu lassen sich die Hersteller solche Kleidung auch noch teuer bezahlen und der Nutzen ist leider nur sehr gering.