Anmelden

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tamron 70-200 mm überbelichtete Bilder bei der derzeitigen Kälte


commander28
13.02.2012, 10:42
Hallo zusammen,
bei der derzeitigen Kälte habe ich ein Problem mit meinem Tamron 70-200mm.
Wenn ich das Objektiv einige Zeit bei Minusgraden im einsatz habe, werden alle Bilder überbelichtet. Zuhause in der Wohnung geht es wieder einwandfrei. Ich denke die Blende bleibt hängen. Es tritt bei meiner a500 und 580 auf.
Hat noch jemand so ein Problem?
Kann ein Defekt vorliegen?

Vielen Dank!
Markus

Sofian
13.02.2012, 11:34
Ich vermute mal, dass die extreme Kälte die Funktion von Objektiven einschränken kann.

Ich war auch gestern ca. ne Stunde unterwegs und der HSM meines 70-200 Sigma ging dann irgendwann nicht mehr. Nach kurzer Zeit in der Wohnung wieder alles einwandfrei.

Nightstalker
13.02.2012, 11:38
Naja, die Blende kann schon hängen bleiben... zum einfrieren müsste aber Wasser (Feuchtigkeit) im System sein welches dort gefriert. Wenn du es aus der warmen Wohnung mit hoher Luftfeuchte in die Kälte bringst dann kann die Feuchtigkeit im Objektiv dann zuerst kondensieren und letztlich einfrieren.

Da Feuchtigkeit im Objektiv generell nicht gut ist empfehle ich dir jetzt nicht es nochmal zu probieren, wenn du es aber doch nochmal versuchst dann schau einfach mal, wenn du wieder das Problem hast, ob der Blendenhebel freigängig ist. Dazu nimmst du einfach das Objektiv von der Kamera und versuchst den kleinen Hebel hinten mit dem Finger zu veschrieben aber bitte ohne Gewalt.

Eine festsitzende Blende stelle ich mir für die Kamera auch nicht so toll vor, die versucht ja auch die Blende zu verstellen, wenn da Widerstand herrscht könnte auch hier etwas beschädigt werden.

lg

mrieglhofer
13.02.2012, 11:40
Kann aber auch beginnende Blendenverölung sein.

Ich weiss ja nicht, was du unter einiger Zeit verstehst. Aber wenn du 2 Stunden bei -10° fotografierst, muss die Blende immer noch einwandfrei funktionieren.

Jens N.
13.02.2012, 12:17
Eine festsitzende Blende stelle ich mir für die Kamera auch nicht so toll vor, die versucht ja auch die Blende zu verstellen, wenn da Widerstand herrscht könnte auch hier etwas beschädigt werden.

Nö, das ist unproblematisch: hängt der Blendenhebel oder die Blendenmimik des Objektivs, bewegt sich der Blendenhebel der Kamera einfach nur frei. Beim Ansetzen des Objektivs wird die Blende des Objektivs ja aufgezogen und erst durch die Bewegung des Hebels geschlossen - folgt sie dann nicht, ist das für die Mechanik der Kamera an sich wurscht.

Problematisch wird es erst, wenn die Blendenhebel falsch hintereinander verhaken, dann bekommt man das Objektiv nicht mehr ab. Sowas hatten wir auch schon, aber verölte Blenden o.ä. sind nicht der Grund dafür.

Zum eigentlichen Problem: ich war mit dem 70-200 /2,8 auch schon bei Minusgraden unterwegs (wenn auch noch nicht dieses Jahr) und hatte keine Probleme. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, daß so tiefe Temperaturen für die Mechanik etwas schwierig sind, da Öle zäher werden, Kondenswasser einfriert usw. Die "klassische" Blendenverölung halte ich bei so einem aktuellen Objektiv für eher unwahrscheinlich, auch weil das eigentlich eher durch hohe Temperaturen begünstigt wird (Öle werden dünner und laufen an Stellen wo sie nichts zu suchen haben). Würd's weiter beobachten, die üblichen Vorsichtsmaßnahmen für so ein Wetter treffen (Ausrüstung akklimatisieren lassen usw.), mir aber ansonsten erstmal nicht so große Sorgen machen. Wenn's häufiger passiert kann man es immer noch einschicken.

hobbyfotograf1978
13.02.2012, 12:35
Also ich kann mich da Jens nur anschließen mit meinem 70200 war auch schon bei Minustemperaturen oft und lange draußen, es hat nie Probleme gegeben. Vielleicht mal die Kontakte säubern? Ob da was reingekommen sein kann an Feuchtigkeit?

mrieglhofer
13.02.2012, 12:45
Im Blendenmechanismus ist nichts geölt oder geschmiert. Ginge ja genau aus diesem Grund nicht. Kondenswasser, das gefriert halte ich für unwahrscheinlich, die Blenden liegen ja relativ weit im Objektiv drinnen. Da müsste das Objektiv ja außen schon Eiszapfen haben.

Blendeverölung kann auch bei einem sehr neuen Objektiv auftreten, da ja die Entfernungsringe und die Zommverstellung geschmiert sind. Von dort kann das Schmiermittel relativ schnell zur Blende kommen.

Ich würde das halt mal beobachten und wenns kalt ist, mal probieren, wie schnell die Blende zuschnappt z.B. durch die Abblendtaste. Dann siehst das eh sofort. Wenn sie verölt ist, geht sie deutlich sichtbar langsam zu. Das ist typisch dafür.

Jens N.
13.02.2012, 13:34
Im Blendenmechanismus ist nichts geölt oder geschmiert.

Doch klar. Nicht bei jedem Objektiv und nicht so, wie du dir das jetzt vermutlich vorstellst, aber die Mechanik des Blendenhebels muß ja auch irgendwie gelagert sein und teilweise ist hier eine Schmierung zu finden. Ich meine hier z.B. die Rückseiten der Bajonette und ähnliches, sowas hier: http://www.pbase.com/pganzel/image/38780291

In dem Fall scheinbar ohne Schmierung, aber ich habe bei anderen Objektiven auch schon Schmierungen an ähnlichen Baugruppen gefunden, manchmal läuft die Mechanik m.W.n. auch in Kugellagern usw. Wie es beim Tamron ist weiß ich nicht. Aber wenn hier Öl sein sollte und dieses durch die Kälte zäh wird, könnte das das Problem schon erklären.

EDIT: bei meinem 70-200 hört und fühlt sich der Blendenmechanismus allerdings eher trocken an.

Kondenswasser, das gefriert halte ich für unwahrscheinlich, die Blenden liegen ja relativ weit im Objektiv drinnen.

Wenn man lange unterwegs ist, wird das Objektiv insgesamt schon auf unter null herabgekühlt und eine Blendenheizung hat es meines Wissens nach nicht ;) Die Temperaturen sollten eigentlich unproblematisch sein, müssen aber nicht. Unterschiedlich starke temperaturbedingte Materialausdehungen wären ansonsten auch noch als Ursache denkbar.

Blendeverölung kann auch bei einem sehr neuen Objektiv auftreten, da ja die Entfernungsringe und die Zommverstellung geschmiert sind. Von dort kann das Schmiermittel relativ schnell zur Blende kommen.

Ich habe glaube ich noch nie von Verölungen bei einem so aktuellen Objektiv gehört, egal welcher Hersteller. Ich denke heutige Öle sind hier einfach besser und zudem auch so eingebracht, bzw. das Objektiv so konstruiert, daß das nicht mehr passieren kann. Man hat da denke ich einfach aus der Erfahrung gelernt. Ganz sicher werden wir das aber erst in zwanzig Jahren oder so wissen ;)

Sollte irgendwie doch Öl an die Stelle gelangt sein könnte das sicherlich auch eine Erklärung sein, ich halte das nur für rel. unwahrscheinlich.

Ich würde das halt mal beobachten und wenns kalt ist, mal probieren, wie schnell die Blende zuschnappt z.B. durch die Abblendtaste. Dann siehst das eh sofort. Wenn sie verölt ist, geht sie deutlich sichtbar langsam zu. Das ist typisch dafür.

Ja, gute Idee, sofern die Kamera eine Abblendtaste hat. Ansonsten mal manuell testen. So kann man sehen, ob es überhaupt ein mechanisches Problem ist, es wären ja auch andere Ursachen denkbar. Vielleicht helfen auch Beispielbilder bei der Ursachenfindung.

commander28
13.02.2012, 14:32
Danke für eure zahlreichen Antworten.
Ich werde das Objektiv nochmal ausgiebig testen, auch wenn die extreme kälte mal vorbei ist und die Minus nicht so weit in den Keller gehen.
Danke nochmals.

About Schmidt
13.02.2012, 14:45
Zeigst du uns mal ein paar der überbelichteten Bilder?
Gruß Wolfgang

commander28
13.02.2012, 20:36
Hier ein überbelichtetes Test-Bild vom Tamron

http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/6/DSC06027_800x533.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=141088)

fbe
13.02.2012, 22:48
Und das Vergleichsbild in der Wohnung mit korrekter Belichtung ist auch mit Blende 20 gemacht?

konzertpix.de
13.02.2012, 23:24
Kann aber auch beginnende Blendenverölung sein.

Das muß die Ursache sein.

Zu hell belichtet, wenn die Belichtungsmessung mit diesen Parametern ein korrektes Bild postuliert heißt einfach nur, daß die Blende nicht schnell genug weit genug schließt. Und damit fällt einfach mehr Licht auf den Sensor, als eigentlich sollte -> Überbelichtung.

DerKruemel
13.02.2012, 23:37
Es muß nicht zwangsläufig eine Verölung der Blenden sein, da reicht es schon wenn das bisschen Fett in den Führungen hart wird. Eine Verölung sollte doch eher bei hohen Temperaturen anfangen weil dort das Fett "flüsiger" ist.

commander28
14.02.2012, 15:17
Hi,
die Bilder aus der Wohnung habe ich leider gelöscht. Es ist aber unabhängig davon welche blende ich eingestellt habe, die Bilder sind immer überbelichtet in der Kälte.

jrunge
14.02.2012, 15:53
... Es ist aber unabhängig davon welche blende ich eingestellt habe, die Bilder sind immer überbelichtet in der Kälte.
Hast Du denn in der Kälte auch mal Offenblende im A-Modus (Zeitautomatik) genutzt? Wenn das dann auch zur Überbelichtung geführt hat und nicht die kürzeste Verschlusszeit erreicht wurde, liegt es nicht an der Blendensteuerung.

commander28
14.02.2012, 17:21
Das habe ich noch nicht getestet.
Danke für den Tip.