Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ist das das berühmte Purple Fringing? Und wie bekomme ich es weg?
Karsten in Altona
04.01.2012, 00:16
Frohes neues Jahr liebe Fotofreunde! :P:cool::top:
Ich habe ein paar Bilderchen für eine Freundin gemacht, welche u.a. eine Kaffeetasse für eine Präsentation brauchte. Wie dem auch sei, Fotos gemacht - sie ist zufrieden also alles Bombe. :top:
Aber ... bei folgendem Bild:
878/DSC06793.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=138918)
sieht man's eigentlich schon, was bei 100% offensichtlich wird:
6/DSC06793-3.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=138919)
Nur kann ich es mit der Objektivkorrektur nicht korrigieren. Der Schieberegler scheint so gut wie keine Veränderung zu zeigen. :zuck:
Belichtet habe ich manuell und das sehr weit rechts. Bei diesem ein bisschen zu weit rechts, so dass in Lr Teile der Tasse bereits rot leuchten, wenn ich das Histogramm betrachte in Lr - Auf dem Kameradisplay war es meine ich ok. Mit einem Wiederherstellenwert von 9 bin ich dann schon wieder auf der sicheren Seite, also eigentlich moderat. Da hab ich schon ganz andere Sachen gerettet. Daran kann es aber eigentlich nicht liegen, oder? Ich habe auch Bilder, bei denen die Tasse von vornherein auch in Lr in Ordnung ist, da ist der Effekt auch sichtbar. Vor allem dass es oben lila ist und nach unten hin grün wird find ich merkwürdig bis irritierend.
Verwendet habe ich das Sony 50 f/1.4 bei f/2.5, also fast 2-fach abgeblendet. Also doch ein Grund für ein Sigma? (Wobei das für mich nicht reichen würde) ;)
Jemand das auch schon beobachtet und wenn ja, was dagegen unternommen? Kenntnisse in Lr sind fortgeschritten und in PSE10 äußerst rudimentär. PS hab ich nicht.
Das sind IMHO nicht nur Aberationen, sondern auch Überstrahlungen im Sensor.
Es tritt sehr häufg auf, dass sehr helle Bildpartien in direkt benachbarte schwarze (oder auch sehr dunkle) Bildpartien einstrahlen.
Man kann nach meiner Erfahrung mit zwei Methoden versuchen diesen Effekt zu reduzieren:
1. Knapper belichten.
2. Für einen mehr lotrechten einfall der Lichtstrahlen auf den Sensor sorgen (z.B. weiter abblenden).
Bei deinem Bild stimmt zudem der Fokus nicht, da handelst du dir natürlich auch zusätzlich longitudinale Aberationen ein.
BG Hans
In ACR bei Objektivkorrektur hab ich in PS einen Punkt "Rand entfernen" wenn da "alle Kanten" eingestellt ist sollte das verschwinden. Geht aber etwas auf die Farbsättigung allgemein.
Glaub jetzt nicht das es sich um Purple Dingsbums handelt. Stinknormale CA weil unscharf.
Gruß
Thomas
marvinet
04.01.2012, 00:35
Nur kann ich es mit der Objektivkorrektur nicht korrigieren. Der Schieberegler scheint so gut wie keine Veränderung zu zeigen. :zuck:
Jemand das auch schon beobachtet und wenn ja, was dagegen unternommen? Kenntnisse in Lr sind fortgeschritten und in PSE10 äußerst rudimentär. PS hab ich nicht.
Das sind axiale chromatische Aberrationen, die kommen vom Objektiv. Per Objektivkorrektur können nur laterale CAs korrigiert werden, axiale CAs sind Farbverschiebungen vor und hinter dem Fokuspunkt, man erkennt an den Seiten der Tasse den grünen Gegenpart des magenta Farbstichs in der Schrift.
In Lightroom kann der Regler für Farbrauschen ein wenig helfen, ebenso Defringe (Rand entfernen) "Alle Kanten" oder unter HSL die Sättigung für Magenta reduzieren. Eine weitere Möglichkeit wäre das Entsättigen der Schrift.
Viele Grüße,
Kristof
Karsten in Altona
04.01.2012, 00:36
Stinknormale CA weil unscharf.
Anscheinend muss ich mich doch mal hinsetzen und die Linse(n) auf Fehlfokus testen und entsprechend einstellen. Das 50er ist ja berüchtigt dafür.
Weiter abblenden wollte ich eigentlich nicht... Hm.
Karsten in Altona
04.01.2012, 00:38
Das sind axiale chromatische Aberrationen, die kommen vom Objektiv. Per Objektivkorrektur können nur laterale CAs korrigiert werden, axiale CAs sind Farbverschiebungen vor und hinter dem Fokuspunkt, man erkennt an den Seiten der Tasse den grünen Gegenpart des magenta Farbstichs in der Schrift.Danke für die Erklärung! :top:
In Lightroom kann der Regler für Farbrauschen ein wenig helfen, ebenso Defringe (Rand entfernen) "Alle Kanten" oder unter HSL die Sättigung für Magenta reduzieren. Eine weitere Möglichkeit wäre das Entsättigen der Schrift.
Das probiere ich bei Zeiten mal aus. :top:
alberich
04.01.2012, 00:51
Capture One macht das sehr gut.
http://www.youtube.com/watch?v=MSzHMVUuLe4 (ab ca 0.55)
Marvinet hat recht: das sind axiale (longitudinale) CAs, die eigentlich alle lichtstarken Objektive aufweisen. "Stinknormal" sind sie deswegen nicht - das sind da her die lateralen CAs, die zum Bildrand hin stärker werden.
Der Grund für diesen Farbfehler ist die Tatsache, dass die sphärische Aberration auch noch von der Wellenlänge abhängt (=Gauss-Fehler).
Korrektur per EBV ist nicht so ganz einfach. Am einfachsten wäre abblenden: bei f/4 sollten sie weitgehend weg sein.
P.S.: Aber was haben diese Farben mit einem "Purzle" zu tun...:lol::lol::cool:
Leute, ich muss einfach mal meinen Senf dazu geben.
Das Foto ist nicht schlecht. Das Hauptproblem ist, dass die Schärfe einfach nicht auf der Tasse liegt!
Wie auch? Mit einem 50 mm Objektiv, Blende 2,5 und dem Bildausschnitt. Da kann man die Schärfe nur mit einer Sucherlupe (bei der a850) exakt einstellen. Bei etwas kleinerer Blende etwas knapper Belichten und die Tasse sieht schon ganz anders aus.
Ich verstehe nicht, wie man den Fehler gleich beim Objektiv suchen kann oder gar an den Zukauf eines neuen denkt.
Erstmal die eigenen Fehlerquellen durchgehen!
Grüße
Christian
PS Vielmehr würde mich diese blaue Etwas im Hintergrund über der Tasse stören.
Das Problem hatte ich mit meinem Zeiss 85 auch sehr oft. Bei mir hat es geholfen, den Regler bei Farbe / Sättigung für Lila oder Magenta auf 0 zu setzen. Das ist aber stark vom Motiv abhängig.
edit:
Ich hab es mal eben bei deinem Bild ausprobiert -> Lila auf 0 und die Ränder sind weg :top:
Leute, ich muss einfach mal meinen Senf dazu geben.
Das Foto ist nicht schlecht. Das Hauptproblem ist, dass die Schärfe einfach nicht auf der Tasse liegt!Wie kommst du da drauf??
Die Schärfe liegt schon auf der Tasse, nur ist die Schärfentiefe sehr klein!
Ich habe mir erlaubt, den Schärfenbereich in das Bild einzuzeichnen:
6/LoCA.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=138924)
Man sieht, dass vor der Schärfenebene die violetten Halos und hinter der Schärfenebene die grünen Halos auftreten. Ein untrügliches Zeichen für LoCAs.
Ich denke, wenn man auf f/4 oder f/5,6 abblendet, würde das der Bildwirkung nicht schaden - ganz im Gegenteil!
Ich denke, wenn man auf f/4 oder f/5,6 abblendet, würde das der Bildwirkung nicht schaden - ganz im Gegenteil!
Genau so ist! Deswegen sage ich ja, einfach mehr Schärfe und ganz leicht knapper belichten. Liegt also nicht am Objektiv!
Grüße
Christian
marvinet
04.01.2012, 13:33
Genau so ist! Deswegen sage ich ja, einfach mehr Schärfe und ganz leicht knapper belichten. Liegt also nicht am Objektiv!
CAs sind nunmal ein Fehler - oder besser: eine Eigenschaft des Objektivs - ist es nicht legitim gerne ein Foto mit dieser hellen Lichtstimmung und einer geringen Schärfentiefe machen zu wollen?
Viele Grüße,
Kristof
About Schmidt
04.01.2012, 15:11
Diese Fehler tauchen auch bei teuersten Objektiven und auch abgeblendet auf, wenn nur die Lichtsituation extrem genug ist.
Meist hilft, mit der Pipette die störende Farbe aufnehmen und den Farbregler für die entsprechende Farbe zurück nehmen, bis diese nicht mehr stört. Auf Null setzen birgt die Gefahr, dass sich helle, weil weiße Halos bilden.
Gruß Wolfgang
CAs sind nunmal ein Fehler - oder besser: eine Eigenschaft des Objektivs - ist es nicht legitim gerne ein Foto mit dieser hellen Lichtstimmung und einer geringen Schärfentiefe machen zu wollen?
Viele Grüße,
Kristof
Kommt drauf an, was man tolerieren kann.
Ich würde nicht weiter abblenden, eher korrigieren. Diese Art von Fotografie wirkt irgendwie nur offen.
Diese Fehler tauchen auch bei teuersten Objektiven und auch abgeblendet auf, wenn nur die Lichtsituation extrem genug ist...Ich würde gar nicht sagen "auch", sondern eher "nur" - denn nur Objektive mit Anfangsblenden unter f/2,8 (und damit teure Gläser) zeigen diesen Gauss-Fehler derart ausgeprägt. :D
[...]nur Objektive mit Anfangsblenden unter f/2,8 (und damit teure Gläser) zeigen diesen Gauss-Fehler derart ausgeprägt. :D
Kann es sein, dass der Fehler auch schon bei f/2,8 auftritt?
Hier mal ein 100%Ausschnitt ziemlich aus der Mitte eines Fotos mit dem SAL85F28:
6/Testfoto_A77_SAL85F28_Crop_Mitte_20111026_111423_S LT-A77V_DSC00006.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=138951)
Oder ist das hier ein anderer Fehler?
Ja, sicher!
Mein 3,5er Cosina Makro zeigt es auch - wenn auch nur schwach.
Ganz deutlich sieht man es halt bei den 1,4er Optiken. Dieser Fehler (höherer Ordnung) ist nur sehr schwer zu korrigieren.
Kennt jemand ein lichtstarkes Objektiv, das diesen Effekt nicht zeigt?
Karsten in Altona
04.01.2012, 18:50
P.S.: Aber was haben diese Farben mit einem "Purzle" zu tun...:lol::lol::cool:Die Mac Rechtschreibkorrektur hatte unbemerkt zugeschlagen. :?
Ich verstehe nicht, wie man den Fehler gleich beim Objektiv suchen kann oder gar an den Zukauf eines neuen denkt.Naja, es ist ja das Objektiv welches das Bild produziert. Meine Frage war eben, wieso/weshalb/warum in der Ausprägung und wie ich es entfernen kann, weil ich es mit den offensichtlichen und zur Verfügung stehenden Mitteln in Lr3 nicht hinbekommen habe.
Erstmal die eigenen Fehlerquellen durchgehen!Wenn man weiss, was die Fehlerquellen sind, dann wären es keine Fehler - normalerweise. Um diese zu finden, hab ich ja den Beitrag eröffnet.
Das Problem hatte ich mit meinem Zeiss 85 auch sehr oft. Bei mir hat es geholfen, den Regler bei Farbe / Sättigung für Lila oder Magenta auf 0 zu setzen. Das ist aber stark vom Motiv abhängig.
edit:
Ich hab es mal eben bei deinem Bild ausprobiert -> Lila auf 0 und die Ränder sind weg :top:Ja, das wäre ein klassischer Workaround. Sobald etwas violettes im Bild ist, geht das aber nicht mehr so einfach ohne Maskieren... gut, könnte ich mit dem Stempelwerkzeug ggf. obwohl, nee ... kann da ja keine einzelnen Kanäle ansteuern.
Ich denke, wenn man auf f/4 oder f/5,6 abblendet, würde das der Bildwirkung nicht schaden - ganz im Gegenteil!Ich habe (versehentlich) auch Bilder mit Blende 5,6 gemacht, aber eben die Bildwirkung war nicht mehr so dolle, weil das Bokeh zu hart wurde. Nur hab ich die schon gelöscht, eben weil es nicht die angestrebte Bildwirkung hatte. Geschmack liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Wenn ich um sowas zu vermeiden auf Blende 5,6 abblenden müsste, dann könnte ich mir die ganzen Festbrennweiten auch sparen ;)
CAs sind nunmal ein Fehler - oder besser: eine Eigenschaft des Objektivs - ist es nicht legitim gerne ein Foto mit dieser hellen Lichtstimmung und einer geringen Schärfentiefe machen zu wollen?Vielen Dank für's Einspringen! :top:
Diese Fehler tauchen auch bei teuersten Objektiven und auch abgeblendet auf, wenn nur die Lichtsituation extrem genug ist. (...) Auf Null setzen birgt die Gefahr, dass sich helle, weil weiße Halos bilden.Was heisst extreme Lichtsituation? Hier verwendet: Lichtquelle: Sonne, Diffusor: Wolken und Küchenfensterscheibe. Bei Blende 2.5, 1/80 Sek. und ISO 800 war es zumindest nicht wirklich hell, wobei extrem nicht gleich hell bedeuten muss. Nichts desto Trotz war das Licht eigentlich sehr weich, was man dem Bild eigentlich auch ansieht, finde ich.
Vielleicht probier ich mal eine halbe Blende bei etwas niedriger ISO knapper zu belichten und dann den "hellen Look" am Rechner wieder herzustellen, in dem ich die Belichtung wieder entsprechend hoch drehe. Wobei das bekanntlich nur in Grenzen wohltuend ist für's Bild.
Kommt drauf an, was man tolerieren kann.Ich kann eine Menge tolerieren, aber wenn ich es relativ einfach vermeiden kann, dann versuche ich das auch. Das Ding mit der Fehlerquelle hinter der Kamera und so ;) ...
Aber was meinst Du mit:Ich würde nicht weiter abblenden, eher korrigieren. Diese Art von Fotografie wirkt irgendwie nur offen. .. Aaahh... jetzt verstehe ich es. Interessant, wie sich der Satz liest, wenn man ihn einfach mal innerlich anders betont. :lol: ... Mit korrigieren meinst Du wahrscheinlich anschliessend nachher am Rechner, oder? Wo wir schon festgestellt haben, dass das nicht ganz so leicht ist.
Kennt jemand ein lichtstarkes Objektiv, das diesen Effekt nicht zeigt?Also beim 85er Zeiss sind offen bei 1.4 CAs deutlich zu erkennen, aber meist auch zu korrigieren. Abgeblendet ist es mir noch nicht so aufgefallen. Vielleicht mache ich nochmal ein paar Bilder und vergleiche, allerdings zeitlich momentan tricky.
Danke allen für eure Beiträge. Hat mir ein paar Ideen gegeben, wie ich vorgehen kann. :top:
Die Mac Rechtschreibkorrektur hatte unbemerkt zugeschlagen. :?Ja, das kenne ich vom IPad - furchtbar. :twisted:
Hab aber trotzdem gelächelt - ist ja auch etwas wert...:top:
Was heisst extreme Lichtsituation? Hier verwendet: Lichtquelle: Sonne, Diffusor: Wolken und Küchenfensterscheibe. Bei Blende 2.5, 1/80 Sek. und ISO 800 war es zumindest nicht wirklich hell, wobei extrem nicht gleich hell bedeuten muss. Nichts desto Trotz war das Licht eigentlich sehr weich, was man dem Bild eigentlich auch ansieht, finde ich. Vielleicht f/4 als Kompromiss?:cool:
Also beim 85er Zeiss sind offen bei 1.4 CAs deutlich zu erkennen, aber meist auch zu korrigieren. Abgeblendet ist es mir noch nicht so aufgefallen. Vielleicht mache ich nochmal ein paar Bilder und vergleiche, allerdings zeitlich momentan tricky.Meine 1,4er (50er Sigma, Samyang 85) zeigen es auch. Von den bekannten 1,4er bis 2,8er Objektiven bei photozone zeigen eigentlich alle dieses Verhalten. Daher meine Frage, ob wer ein Gegenbeispiel zeigen kann.
About Schmidt
04.01.2012, 18:59
Mit extrem meinte ich hier den Unterschied zwischen heller Tasse und dunkler Schrift. Wenn du mal das Histogramm betrachtest und die beiden Punkte als Referenz nimmst, siehst du was ich meine. Übertrieben ist das, als wenn du aus einem dunklen Ubahnschacht in die helle Sonne blickst. Da kann der Sensor schon mal ins straucheln kommen.
Gruß Wolfgang
Nur haben diese grünen und violetten Farbsäume nichts mit dem Sensor zu tun, sondern nur mit dem Objektiv.
moin, Daher meine Frage, ob wer ein Gegenbeispiel zeigen kann.SAL300F28G-SSM.
Mit der Beleuchtung hat das jedenfalls nichts zu tun, diese Aberrationen treten auch bei pastelligen und ganz weich und kontrastarm ausgeleuchteten Szenen auf. Nur fallen sie bei schwarzen Linien/Objekten auf hellem/weißem Hintergrund viel stärker ins Auge. Insbesondere die grünen Säume in der Hintergrundunschärfe gehen oft im grünen (sic!) Bewuchs unter ;)
SAL300F28G-SSM.Dieses Objektiv liegt leider nicht in meinem finanziellen Bereich...:cry: :cool:...um es überprüfen zu können.
Bei den längeren Brennweiten dürfte der Gauss-Fehler etwas einfacher zu korrigieren sein. Bei den Astro-APOs gibt es auch ein paar Linsen, die das können - dementsprechend teuer.
[Oberlehrer-Modus];)
Der Herr Abbe war zwar einer der größten deutschen Optiker - seine Name hat aber mit den Aberrationen wenig zu tun.
[/Oberlehrer-Modus]
moin, Bei den längeren Brennweiten dürfte der Gauss-Fehler etwas einfacher zu korrigieren sein. möglich, jedenfalls hat das hoch gelobte 200/2.8 APO G (HS) einen heftigen Längsfehler, und das Sony ZA 135/1.8 ist "kaum" besser. Selbst beim eigentlich gutmütigen 100/2.8 Makro kann man den Längsfehler bei "geeigneten" Motiven betrachten. Das 400/4.5 APO G HS sieht schon etwas anders aus, beim 600/4 APO G (HS) dagegen kann man sehr schön anhand des Längsfehlers an der NEX manuell fokussieren: Lupe, beim Umschlagen -allerdings eher gelb zu cyan- ist scharf :cool:
Interessant wird es mit dem 35/1.4 und dem 24/2.0. Wenn Deine Aussage zutrifft, sollten sich diese beiden in dieser Disziplin nicht so gut schlagen. Beim 50/1.4 und 85/1.4 (egal ob Minolta oder Sony ZA) ist der Längsfehler jedenfalls auch deutlich, bei beiden kommen aber auch keine Sondergläser zum Einsatz. Das das 85/2.8 diesbezüglich nicht besonders glänzt, wundert mich weniger, ist es doch die uralte Zeiss-Y/C-Rechnung im Plastikgewand. Wie sieht denn das 50/1.8 oder 35/1.8, richtig gequält, in einer solchen kritischen Situation aus?
Karsten, könntest Du die Tasse gelegentlich mit dem 35/2.0 bei Offenblende ablichten? Diese Tasse ist das nahezu ideale Quälmotiv ...
Ich will schon seit Monaten systematisch diese Sache angehen, denn der Längsfehler tritt wie geschrieben primär bei hochgeöffneten hochwertigen Festbrennweiten auf, betrifft das ganze Bildfeld -also auch die i.d.R. wichtigen mittleren Bereiche- und kann per EBV nahezu nicht korrigiert werden. Immerhin verschwindet er beim Abblenden, ganz im Gegensatz zum -allerdings relativ gut per EBV korrigierbaren- Querfehler, der teilweise beim Abblenden sogar zunimmt, dafür primär die eh oft schwachen und bildunwichtigen Ecken ruiniert. Der Querfehler ist leichter zu sehen, tritt auch bei lichtschwachen Budget-Linsen auf und ist daher viel bekannter als der Längsfehler.
moin, möglich, jedenfalls hat das hoch gelobte 200/2.8 APO G (HS) einen heftigen Längsfehler, und das Sony ZA 135/1.8 ist "kaum" besser. Selbst beim eigentlich gutmütigen 100/2.8 Makro kann man den Längsfehler bei "geeigneten" Motiven betrachten. Das 400/4.5 APO G HS sieht schon etwas anders aus, beim 600/4 APO G (HS) dagegen kann man sehr schön anhand des Längsfehlers an der NEX manuell fokussieren: Lupe, beim Umschlagen -allerdings eher gelb zu cyan- ist scharf :cool:Genau so mache ich es jetzt mit der A77 und dem Sigma 1,4/50 - besser als jeder AF, dafür wesentlich langsamer. Ich kenne diese super Optiken ja nur von Beispielbildern, habe aber vom 1,4/50, 1,4/85, 2,8/100, 1,8/135, 2,8/200 und vom 2,8/70-200 Bilder mit diesen LoCAs gesehen. Das deckt sich also sehr gut mit deinen Erfahrungen. Bei den längeren Brennweiten (300-600mm) ist mir auch kein Bild in Erinnerung, wo man es deutlich gesehen hätte.
Interessant wird es mit dem 35/1.4 und dem 24/2.0. Wenn Deine Aussage zutrifft, sollten sich diese beiden in dieser Disziplin nicht so gut schlagen. Die Frage ist natürlich, ob es aufgrund der größeren Schärfentiefe so zum Tragen kommt wie bei den längeren Brennweiten?
Ich will schon seit Monaten systematisch diese Sache angehen, denn der Längsfehler tritt wie geschrieben primär bei hochgeöffneten hochwertigen Festbrennweiten auf, betrifft das ganze Bildfeld -also auch die i.d.R. wichtigen mittleren Bereiche- und kann per EBV nahezu nicht korrigiert werden. Immerhin verschwindet er beim Abblenden, ganz im Gegensatz zum -allerdings relativ gut per EBV korrigierbaren- Querfehler, der teilweise beim Abblenden sogar zunimmt, dafür primär die eh oft schwachen und bildunwichtigen Ecken ruiniert. Der Querfehler ist leichter zu sehen, tritt auch bei lichtschwachen Budget-Linsen auf und ist daher viel bekannter als der Längsfehler.Ganz genau so ist es! :top:
Vielleicht noch ein Zitat aus einem Buch der Theoretischen Optik:
"Gaußfehler oder sphärochromatische Aberration
Alle bisher für einfarbiges Licht untersuchten Abbildungsfehler treten nicht nur
für eine Wellenlänge auf, sondern für alle. Der Öffnungsfehler ist also nicht nur
von der Einfallshöhe abhängig, sondern auch noch von der Farbe des Lichtes und
damit für verschiedene Farben verschieden groß. Man spricht dabei von der
sphäro-chromatischen Aberration oder von dem Gaußfehler. Von Gauß wurde
dieser Fehler näher untersucht und die Möglichkeit seiner Korrektur angegeben."