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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Innenaufnahmen - welcher Vorsatz?


Hans1611
04.12.2011, 23:29
Hallo Leute,

ich möchte für meine Homepage einige Innenaufnahmen von Räumen machen.

Die Versuche mit dem 18mm sind kläglich gescheitert; ich denke, es müssen mindestens 12mm sein, um vernünftige Bilder hinzubekommen.

Da es wenig Sinn macht, allein wegen der 10 Bilder ein Objektiv zu kaufen, frage ich, welche Vorsatzlinse ich nehmen könnte/sollte. Ich habe nur das Sony 18-200 an der Alpha 33.

Habt Ihr Vorschläge?

Alternativ dazu:

Ist hier jemand aus der Wetterau, der das entsprechende Equipment hat und mir gegen angemessene Auslagenerstattung die Bilder machen kann?

aidualk
04.12.2011, 23:33
Wie wäre es mit stitchen?

steve.hatton
04.12.2011, 23:35
Alternative II: Panoramafuntion nutzen oder vom STativ aus 2-3 Bilder machen die zu 30% überlappen und mit stitch Software zusammenschneiden...

http://www.pixelrama.de/panorama/software/soft-indexfx.html

der_knipser
04.12.2011, 23:41
Hallo Hans,

Wetterau ist keine Weltreise.
Ich könnte Dir ein Sigma 10-20 oder ein 8mm Fisheye vorbeibringen, oder ein paar Bilder mit dem Nodalpunktadapter aufnehmen. Wohnungspanoramen allein mit Stativ, das geht daneben, wenn man's noch nicht gemacht hat.

Hans1611
05.12.2011, 00:26
*edit*

Mein "alter Freund", der mir sein Objektiv ausleihen wird, hat sich beschwert, dass ich ihn als "alt" in aller Öffentlichkeit bezeichnet habe.

Ich stelle hiermit klar, dass er bei weitem noch nicht so alt ist wie ich! :)

----------------------

Leute,

Ihr seid genial!

Insbesondere das Angebot von Gottlieb finde ich super!

Aber kurz zuvor hat sich ein alter Freund von mir per PN gemeldet, der mir das Pendant zum Sigma mit in etwa gleicher Brennweite - das Tamron - zur Verfügung stellen kann.

Ich bin beeindruckt von Eurer Hilfsbereitschaft.

Kurz noch folgende Anmerkungen:

Zum "Stitchen": Kann ich nicht... :-)

Panorama habe ich probiert, geht aber nicht, fehlt zu viel; oben und unten. Mit dem 10er könnte es funktionieren.

Ich werde zu gegebener Zeit - kann etwas dauern - die Ergebnisse präsentieren.
(Wird nichts tolles, soll nur für die Homepage sein, die bislang noch kaum personalisiert ist)

Wen es interessiert, wo die Bilder dann später zu sehen sein werden, der kann hier mal schauen:

www.Anwaltskanzlei-Denhard.Notar.de

Sofern Ihr auf der Homepage den Link auf diese Seite hier vermisst: Das ist so gewollt; aber ich habe daran gedacht, jedoch dann davon Abstand genommen ... :-)

Hans1611
09.12.2011, 23:52
Hallo Leute,

ein kurzes Feedback:

Ein Forumsmitglied hat mir freundlicherweise sein

Tamron 10-24

zur Verfügung gestellt und damit habe ich dann für meine Homepage die Bilder gemacht.

Ist nichts tolles, aber mir reicht es.

Auf der Seite könnt Ihr es Euch anschauen unter "Kanzlei" und dort unter "Bilder Kanzlei" oder so ähnlich.

www.Anwaltskanzlei-Denhard.Notar.de

TONI_B
10.12.2011, 11:39
Na, so schlecht sind die Aufnahmen ja nicht. :cool:

Bei einigen Aufnahme ist mir die Verzeichnung (Türstock; Fenster) störend aufgefallen. Das könnte man mit ein paar Klick per EBV vielleicht noch verbessern.

aidualk
10.12.2011, 11:49
Die A33 hat die Möglichkeit der manuellen DRO Einstellung. Damit würde man die teilweise recht dunklen Bereiche der Innenraumecken in der Helligkeit dezent angleichen. Eine Einstellung von 3-4 würde ein etwas gefälligeres Ergebnis bringen.

viele Grüße

aidualk

der_knipser
10.12.2011, 13:20
Innenaufnahmen mit Superweitwinkel sind in zweierlei Hinsicht tückisch.
1. Wenn man die Kamera nicht absolut waagerecht hält, gibt es stürzende Linien.
2. Zoom-Objektive verzeichnen am kurzen Ende tonnenförmig.

Beides entspricht nicht den Sehgewohnheiten, weil Auge und Hirn in natura alles gerade richten. Aber beim Betrachten eines Bildes fallen diese Fehler sofort auf.
Um das zu vermeiden, gibt es zwei Möglichkeiten. Man kann die Kanten möglichst gerade aufnehmen, und den Rest per Software genau ausrichten.
Oder man wählt bewusst eine Perspektive, in der die Weitwinkel-Verzerrung gestalterisch als Diagonale eingesetzt wird, und längere Kanten in der Nähe des Bildrandes vermieden werden.

Hier ein Beispiel für ein nachträglich entzerrtes Bild:

http://abbund-cad-service.de/forum/entzerrt.jpg


In einem anderen Bild fällt auf, dass ein Stuhl in die Bildecke geraten ist, und in dieser Projektion breit und verzogen aussieht. So nimmt unser Auge das als Fehlabbildung wahr. Bei Super-Weitwinkelbildern muss man darauf achten, dass in den Ecken nur solche Motive sind, bei denen die Verzerrung nicht so sehr auffällt. Das können z.B. Pflanzen sein, denn die haben nicht so feste gewohnte Formen.
Alternativ hättest Du den Stuhl vorher aus dem Bild schieben können.

Der angeschnittene Rahmen am linken Bildrand stört mich sehr. Bei Innenaufnahmen, die man auf diese Art präsentieren will, lohnt sich unbedingt ein Stativ, damit man die Kamera in aller Ruhe ausrichten, und das Bild vorher im Sucher aufmerksam kontrollieren kann. Die "Retusche" von halben Bildern oder ganzen Stühlen geht vor Ort einfacher als später per Bildbearbeitung.

http://abbund-cad-service.de/forum/beschnitt_1.jpg

Ähnliche Fehler wie die gezeigten finden sich auch in einigen anderen Bildern auf der Seite.

Eine weitere Schwierigkeit bei Innenaufnahmen sind die überstrahlten Fenster. Das fällt bei Deinen Bildern nicht so störend auf, weil die Jalousien diese Flächen unterbrechen. Unser Auge kann den hohen Kontrast von drinnen nach draußen ohne Weiteres ausgleichen, aber der Sensor schafft das nicht. Für solche Aufnahmen muss man die Szene (mindestens) zweimal unterschiedlich belichten, und die Bilder per HDR/DRI bearbeiten, damit sie möglichst natürlich wirken.

Weiteres Problem: Mischlicht
Es gibt Räume, die werden von einer Seite durch ein Fenster beleuchtet, und auf der anderen Seite durch Halogenleuchten. Diese Situation gibt es im ersten Beispielbild.
Das Licht war tatsächlich so, aber es wird wieder von uns nicht so wahrgenommen, und deshalb sollte man diesen Effekt auf dem Bild zumindest abmildern. Dafür gibt es unterschiedliche Methoden. Man kann seine eigene (Blitz-)Beleuchtung mitbringen, aber das will erstmal angeschafft und gelernt sein.
Was immer geht, ist die nachträgliche Bildbearbeitung. Man kann das selbe Bild mit zwei verschiedenen Weißabgleichen erzeugen, und legt sie in der EBV als Ebenen hintereinander. Mit einer weichen Maskierung kann man sehr gezielt Bereiche des einen Bildes abdecken, und den Farben des anderen Bildes Vorrang geben. Man arbeitet so lange an der Maske, bis der Bildeindruck realistisch ist.


Und noch etwas: Ein Warteraum wirkt authentischer, wenn dort jemand sitzt und eine Zeitschrift liest. Ich würde eine Person ziemlich weit hinten platzieren, und so aufnehmen, dass sie nicht gerade in die Kamera schaut.


Ich hoffe, dass meine Kritik nicht entmutigt, sondern Dich ermuntert, eine weitere Aufnahmeserie dort zu machen, und dabei auf mehr Details zu achten. :)

Hans1611
10.12.2011, 16:25
Hallo Gottlieb,

ganz herzlichen Dank für Deine fundierten und hervorragenden Erläuterungen, die mich allesamt überzeugt haben. Toll, dass Du Dich so intensiv mit den Bildern auseinander gesetzt hast.

Jetzt habe ich das Objektiv aber schon zurück geschickt und kann keine neuen Bilder mehr machen, so dass allenfalls noch spätere Bildbearbeitung in Betracht käme, mit der ich allerdings etwas "auf Kriegsfuß stehe". :)

Ich probiere aber noch mal das Eine oder Andere, um Deine Anregungen zumindest teilweise umzusetzen. Schaun mer mal...

Aber erst mal denke ich, dass die Bilder gar nicht sooo übel sind.

Nochmals herzlichen Dank an hlenz (Harald), der mir das Objektiv aus der Eifel ins Hessenland geschickt hat.

der_knipser
10.12.2011, 16:34
... Bildbearbeitung ..., mit der ich allerdings etwas "auf Kriegsfuß stehe". :)Deshalb sind auch einige Tipps dabei, was man vor Ort schon richtig machen kann. Andere Dinge gehen nur mit Bildbearbeitung, und ich finde, es lohnt sich, dort einige Grundkenntnisse zu haben.