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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Digital facts - Ich bin so happy - ein Zeitsprung 20 Jahre zurück!


Aleks
11.11.2011, 16:58
Aus Spaß an der Fototechnik habe ich mir überlegt, wie ich (als Hobbyfotograf) 1991 fotografiert habe. Anhand alter Fotos habe ich mir meine damaligen Arbeitsmittel angeguckt.
Interessehalber habe ich eine Liste angefangen, wo ich die Vorteile der Digitalfotografie aufzähle, nur um zu sehen, wie lang diese in etwa werden würde. Mit Punkten, die so selbstverständlich geworden sind, das wir sie gar nicht mehr wahrnehmen, aber dennoch den Foto-Workflow spürbar beeinflussen.

Ich möchte an der Stelle ausdrücklich keine Pro-Contra Gegenüberstellung und keine analog vs. digital Debatte starten. Erstens, gibt es davon im Netz schon mehr als genug. Zweitens, unterliegt die Aufzählung einer sehr individuellen Sicht.

Was bezwecke ich mit diesem Thread?

Es würde mich einfach die Sicht anderer [Hobbyfotografen] interessieren! Wie habt ihr damals gearbeitet und wo seht ihr heute die größten Vorteile der Digitalfotografie?

Es wäre ganz cool, wenn andere die Liste ergänzen oder eine eigene aufstellen würden...

Damit wir uns nicht in Debatten verfangen, wäre es toll, wenn wir uns darauf einigen würden, wirklich nur die reinen Vorteile der Digitalfotografie aufzulisten, nicht die Nachteile und keine Pro-Contra-Abwägungen.

Also ich fange einfach mal an:

Mit der Digitalkamera...

...müssen wir nicht mehr drei verschiedene Kameragehäuse mit uns rumschleppen, wenn wir etwas auf Dia, Schwarzweiss oder Farbnegativ fotografieren wollen.
Wir können 'Filme' (alias Speicherkarten) kaufen, die problemlos mehrere hundert Aufnahmen fassen.
Wir müssen nicht nach 36 Aufnahmen die Speicherkarte wechseln und eine neue einfädeln.
Wir müssen die Speicherkarte vor der Entnahme nicht zurückspulen.
Speicherkarten haben kein Problem mit der Röntgenkontrolle.
Der laute Filmtransport entfällt.
Wir müssen nicht schon beim Kauf der Speicherkarte entscheiden, mit wie viel ASA/ISO wir fotografieren werden.
Die Speicherkarte muss nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden und produziert bei Überlagerung keinen Farbstich.
Man kann der fotografierten Person sofort das Ergebnis zeigen (unvorteilhafte Pose oder geschlossene Augen überprüfen).
Schlechte Aufnahmen können sofort und ohne Müllerzeugung vernichtet werden.
Man benötigt keinen Raum für eine DuKa.
Man muss nicht mit Altchemie zur Mülldeponie fahren.
Es muss kein Belichtungsmesser verwendet werden, [mir] genügt ein Blick auf das Histogramm.
Es müssen keine Belichtungsserien angefertigt werden, so wie bei Dias, die in kritischen Situationen eine sehr genaue Belichtung erfodern.
Ein Sandkorn in der Filmkammer konnte den gesamten Film zerstören, was man erst im Nachgang feststellte. Ein Sandkorn im Speicherkartenschacht kann... sehr wenig ausrichten!
Auf den Fotos ist kein Filmkorn zu sehen.
Wir können ISO-Werte um 1.600 nutzen und bekommen brauchbare Bilder. Wer gelegentlich mal 1.600er Filme durchgezogen hat, weiß was ich meine. ;-)
Man muss keinen Notizblock mitführen, es werden automatisch zu jedem Bild alle relevanten Metadaten gespeichert (Kamera, Objektiv, Zeit, Blende, Aufnahmedatum, Farbbalance, Belichtungskorrektur, Blitzanteil, neuerdings sogar der Aufnahmeort, und und und...)
Für die Ablage von 1.000 Bildern wird gerademal ein Zentimeter Regallänge benötigt (DVD in CD-Hülle). Das Verbrauchsmaterial kostet dabei weniger als 1 Euro.
Wir brauchen keine Abzüge von Negativen, wir können "das Original" jederzeit auf jedem PC öffnen.
Wir müssen nicht mehr unsere Originale / Unikate zur Entwicklung aus der Hand geben (Film verloren, zerstört durchs Labor, u.s.w.)
Wir können "praktisch mit Hausmitteln" verlustfreie Duplikate von unseren Fotos erstellen, z.B. für Präsentationen.
Wir können die Bilder sehr schnell sortieren, ohne Schere und ohne Schuhkarton.
Wir können die Bilder nachträglich und mit einfachsten Mitteln (Einstiegs-PC mit Standardsoftware) viel umfangreicher anpassen, als nur im Kontrast, Helligkeit, Farbe und Zuschnitt (DuKa).
Für die Retusche ist kein Farbkasten und Pinsel mehr notwendig.
Wir können unsere Fotos verlustfrei und beliebig oft sichern/kopieren.


Tja, schon die erste Version der Liste ist wesentlich länger geworden, als ich erwartet habe!

Wenn mir jemand 1991, also vor genau 20 Jahren erzählt hätte, jeder würde heute eine Fotoausrüstung, die all diese Eigenschaften bietet, überall für unter 1.000 Euro kaufen können, dabei noch 20 Jahre alte Objektive ohne Einschränkungen an den modernsten DSLR weiter verwenden können, dann hätte ich ihn vermutlich ausgelacht!
Selbst wenn ein PC für 500 Euro in die Rechnung einbezogen wird, so sind die Beträge nichts im Vergleich mit den laufenden Material- und Entwicklungskosten, die die analoge Technik bei halbwegs intensiver Nutzung mit sich erfordert.

Das ist jetzt nicht als Kritik an der Analogtechnik gemeint, im Gegenteil, ich freue mich über beide Techniken und ziehe gelegentlich gerne noch einen 'analogen' Film durch.

Aber unterm Strich: verfügen wir heute nicht über phantastische Bedingungen, um unser Hobby auszuleben?

Einen Gruß,
Aleks

---
Edit: Typo korrigiert.

hpike
11.11.2011, 17:03
Absolut richtig, so sehe ich das auch.:top:

dey
11.11.2011, 17:15
Hi,
ohne Digi würde ich wahrscheinlich heute noch kaum Bilder machen.
Ich habe schon als Jugendlicher von einer Spiegelreflex geträumt. Es war aber zu viel Geld und der Lernprozess analog war für mich abschreckend.
Meine erste eigene Kamera war dann eine Digiknipse mit 2MP. Die nächste konnte immerhin schon PASM und manuellen Fokus.
Dank direktem Feedback ist das Erlenen der fotografischen Grundlagen heute sehr einfach. Ein Guter zu werden nicht unbedingt!

bydey

Shooty
11.11.2011, 17:32
Wir müssen die Speicherkarte nicht vor der Entnahme nicht zurückspulen.

Ich glaub da ist ein nicht zuviel :)

Interessante aufzählung! :top:

Und wir können unsere Bilder online zum entwickeln schicken (wobei das auch verdienst das Internets ist ^^)

Aleks
11.11.2011, 17:48
Ich glaub da ist ein nicht zuviel :)
Ja, danke, habs korrigiert! ;-)

aidualk
11.11.2011, 18:23
Es würde mich einfach die Sicht anderer [Hobbyfotografen] interessieren! Wie habt ihr damals gearbeitet und wo seht ihr heute die größten Vorteile der Digitalfotografie?

Ich hab zwar auch 1990 mit Minolta KB angefangen, aber die Bildqualität hat mir nie wirklich zugesagt, daher bin ich 1995 auf eine Mamiya 645 umgestiegen. Diese habe ich erst 2008 durch die Sony A900 ersetzt, die als digitaler Ersatz der Mamiya in jeder Hinsicht weit überlegen ist.



Es wäre ganz cool, wenn andere die Liste ergänzen oder eine eigene aufstellen würden...
Ich schreibe einfach mal meine Sicht zu deinen Punkten, aber nur die, die sich bei mir etwas unterscheiden. Alle andere lass ich der Einfachheit halber weg.

Mit der Digitalkamera...

...müssen wir nicht mehr drei verschiedene Kameragehäuse mit uns rumschleppen, wenn wir etwas auf Dia, Schwarzweiss oder Farbnegativ fotografieren wollen.
Ich hatte eine Kamera dabei mit 3 Rückteilen, eines mit 100ASA Film für die Stativaufnahmen, eines mit 400 ASA Film für Aufnahmen aus der Hand und eines mit Infrarotfilm geladen. Heute habe ich oft 2 Gehäuse dabei, eine "normale" und eine IR-Kamera.


Wir können 'Filme' (alias Speicherkarten) kaufen, die problemlos mehrere hundert Aufnahmen fassen.
Wir müssen nicht nach 36 Aufnahmen die Speicherkarte wechseln und eine neue einfädeln.
Bei mir gingen 15 Bilder auf einen Film bei der Mamiya


Die Speicherkarte muss nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden und produziert bei Überlagerung keinen Farbstich.
Ich hab meine tiefgefroren und zwei Tage vor Gebrauch im Kühlschrank aufgetaut und einen Tag vorher rausgeholt.


Es müssen keine Belichtungsserien angefertigt werden, so wie bei Dias, die in kritischen Situationen eine sehr genaue Belichtung erfodern.
Manchmal hatte ich pro Film 2-3 Aufnahmen, die ich verwendet habe, der Rest waren Varianten der Belichtung...


Ein Sandkorn in der Filmkammer konnte den gesamten Film zerstören, was man erst im Nachgang feststellte. Ein Sandkorn im Speicherkartenschacht kann... sehr wenig ausrichten!
Wir müssen nicht mehr unsere Originale / Unikate zur Entwicklung aus der Hand geben (Film verloren, zerstört durchs Labor, u.s.w.)
Ich war oft am verzweifen und drauf und dran alles hinzuschmeissen, wenn ich die Entwicklungen aus dem teuren Fachlabor manchmal gesehen habe, von den Abzügen ganz zu schweigen (eine eigene Duka hatte ich nicht).


Für die Retusche ist kein Farbkasten und Pinsel mehr notwendig.
Wir können unsere Fotos verlustfrei und beliebig oft sichern/kopieren.

Im Fachlabor wurden Muster angefertigt, dann ggf. nochmal geändert, ausgewählt, nur um dann festzustellen, dass das fertige Bild wieder anders wurde.


Wenn mir jemand 1991, also vor genau 20 Jahren erzählt hätte, jeder würde heute eine Fotoausrüstung, die all diese Eigenschaften bietet, überall für unter 1.000 Euro kaufen können, dabei noch 20 Jahre alte Objektive ohne Einschränkungen an den modernsten DSLR weiter verwenden können, dann hätte ich ihn vermutlich ausgelacht!
Wenn mir nur jemand vor 10 Jahren von den heutigen Möglichkeiten erzählt hätte, hätte ich es nicht geglaubt.
Aber nun fühle ich mich mit der A900 angekommen, ein ähnliches Gefühl hatte ich nur Mitte der 90er mit dem Einstieg ins Großformat, aber der Aufwand und die Folgekosten waren/sind enorm.



Aber unterm Strich: verfügen wir heute nicht über phantastische Bedingungen, um unser Hobby auszuleben?

genauso ist es. :top:
danke für diesen thread.

viele Grüße

aidualk

Tom D
11.11.2011, 20:19
Schöner Thread.


Mit der Digitalkamera...

... braucht man keine Angst vor Doppelbelichtungen haben (Filmtransportprobleme)
... kann man auf einfache Weise HDR/DRI Aufnahmen machen, bzw. vorbereiten.
... spart man sich das mühsame Dias rahmen oder Bilder einkleben.


Nun, dennoch war die Analogzeit auch eine schöne Zeit.
Ich habe eine Zeit lang S/W Bilder selber in der Dunkelkammer ausbelichtet und entwickelt, und es war immer ein schöner und spannender Moment, wenn langsam das Bild auf dem Papier sichtbar wurde.
Farbnegativfilme habe ich immer zum Entwickeln und gebracht, dann mit der Lupe gesichtet und gezielt die vermeintlich besten Bilder als Abzüge bestellt. War immer spannend, auf den Tag zu warten an dem man die Filmtüte abholen konnte.

Fotoekki
11.11.2011, 21:12
Aber nun fühle ich mich mit der A900 angekommen,(...)

Geht mir genauso, auch wenn ich Deine Mittelformatexkursion leider nie hatte. Gereizt hat es mich mehrfach.

Was mir speziell an der A900 so gut gefällt: Sie ist abgekündigt und sie ist keine N**** oder C****. -> Das Diebstahlrisiko ist erheblich geringer. :top:

(Ist zwar ein bisschen OT, aber ich bin so verknallt in meine A900...)

Aleks
13.11.2011, 13:11
Wenn mir nur jemand vor 10 Jahren von den heutigen Möglichkeiten erzählt hätte, hätte ich es nicht geglaubt.
Hi aidualk,

du hast Recht, eigentlich kann man die Zahl locker von 20 auf 10 Jahre reduzieren!

Mal sehen... was war 2001... ?

Da hatte ich noch jeden Groschen für meine erste kompakte Digiknipse gesammelt, irgendwann hatte ich 600 Euro für eine Canon Powershot S30 zusammen. Plus 256MB Speicherkarte für 50 Euro. Steht heute alles schick in der Vitrine. 2001 eine digitale Spiegelreflex für unter 1.000 Euro? Völlig undenkbar!

Ich hab zwar auch 1990 mit Minolta KB angefangen, aber die Bildqualität hat mir nie wirklich zugesagt, daher bin ich 1995 auf eine Mamiya 645 umgestiegen. Diese habe ich erst 2008 durch die Sony A900 ersetzt, die als digitaler Ersatz der Mamiya in jeder Hinsicht weit überlegen ist.

Du schreibst Bildqualität, kannst du das genauer beschreiben, ging es dir speziell um mehr Auflösung? Weniger Korn? Stärkeres Freistellen gegenüber KB?

Mein eigener Ausflug ins Mittelformat war relativ kurz und nach ein paar Dutzend Filmen beendet. Gründe: zu hoher Aufwand & Folgekosten. Auch das Handling mit der Pentacon six war etwas "schwerfällig". ;-)

Aber nun fühle ich mich mit der A900 angekommen, (...)
Jepp! Mit der A850 geht es mir genauso, fühle mich mit dem Equipment dort angekommen, wo ich hin wollte. :-)

Viele Grüße,
Aleks

der_knipser
13.11.2011, 14:06
Zu Analogzeiten waren Fisheye-Objektive ein teures Spielzeug für Effektfotos, die nach kurzer Zeit niemand mehr sehen wollte.

- Heute verwende ich so ein Objektiv für sphärische Panoramen, die man analog so überhaupt nicht herstellen konnte.

- Heute sind Langzeitbelichtungen möglich, ohne dass man den Schwarzschild-Effekt (http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzschild-Effekt) berücksichtigen muss. (Filme werden bei Belichtungszeiten ab 1 sec zunehmend unempfindlicher, und es gibt Farbverschiebungen.)

aidualk
13.11.2011, 15:19
Du schreibst Bildqualität, kannst du das genauer beschreiben, ging es dir speziell um mehr Auflösung? Weniger Korn? Stärkeres Freistellen gegenüber KB?


Es ging mir um Detailauflösung und allgemeine Bildqualität und um Vergrößerungsfähigkeit. Jetzt kommt bestimmt gleich wieder jemand, der mir was von Betrachtungsabstand in Abhängigkeit von der Bildgröße erklärt, und dass man jede beliebige Größe von KB oder 6mp digital in ausreichender BQ herstellen kann, aber für mich war schon immer nur eine Ausrede um schwache technische Qualität zu rechtfertigen, nichts anderes. Die Praxis jedenfalls zeigt, dass bei keiner Ausstellung oder bei mir zu Hause, die Personen sich an den "vorgeschriebenen Betrachtungsabstand" halten, ich selbst natürlich auch noch nie. ;)
Ich habe dann auch kurz darauf, eher durch Zufall (ich weiss nicht mehr genau ob es 1996 oder 1997 war), meine erste Großformat gekauft, eine Horseman Laufbodenkamera, die bis max. 4x5 inch ging, die ich aber meist im 6x9cm Format genutzt habe, was sich dann als genau das herausstellte was ich immer gesucht hatte. Die Horseman habe ich noch nutze sie aber nur noch selten...
Das Minolta KB System habe ich in all den Jahren zwar auch genutzt, aber eher nur für "Knipsbilder" :zuck:

viele Grüße

aidualk

Stealth
13.11.2011, 20:45
Mir ging es damals um Auflösung, um Auflösung und nochmals Auflösung.
Es war mir Anfang der 90er wichtig Dias in bestechender Qualität zu präsentieren.
Gearbeitet habe ich mit einer Leica R4 und dem Summicron 50 2.0.

Verwendet habe ich fast ausschließlich 15DIN / 25 Asa Filme von Kodak Ektachrome.
Das Entwicklungsverfahren war schon damals wegen der giftigen Chemiekalien in Deutschland verboten. Die Filme wurden in die Schweiz gesendet und kamen nach ca. 1 Woche zurück. Dann endlich die Aufnahmen sichten...und mit dem Rahmen beginnen.
Oh verflucht, manchmal hätte ich schwören können, das da noch ein Packen Diarahmen im Schrank war! Leider war das nicht der Fall und so musste ich bis Montag warten :(.

Grundsätzlich war es von nöten wegen der geringen Filmempfindlichkeit mit Stativ arbeiten. Bewegte Motive...ich bildete mir ein, das mich dies nicht interessiert :(.
Einen zweiten Body, um paralel mit einem 400er Film zu arbeiten, konnte ich mir nicht leisten.

In 2010 wurden einige der besten Dias hochwertig gescannt. Ich habe jeden Parameter einzeln eingestellt und teilweise bis zu dreimal gescannt bis die Qualität stimmte. Theoretisch hat der Scanner 7000x4500 Px aus der Dias geholt.
Die Qualität der Aufnahmen (Landschaft und Architektur) sind bestechend.
Manchmal sehe ich mir die Aufnahmen an und ertappe mich dabei wie ich anfange mit Pixelpeepen...

Arrakis
03.04.2012, 14:27
Dann endlich die Aufnahmen sichten...und mit dem Rahmen beginnen.

Ach ja, Rahmen und sichten – und zeigen! Eine Einladung zum Diaabend war ja schon fast als Drohung zu verstehen. Heute holt man das Fotobuch vom letzten Urlaub raus und lässt es rumgehen. Steht alles Wichtige drin und man muss nichts dazu erzählen, sondern kann sich mit den gerade nicht staunenden Gästen unterhalten...

Mit der Digitalkamera...

...müssen wir nicht mehr drei verschiedene Kameragehäuse mit uns rumschleppen, wenn wir etwas auf Dia, Schwarzweiss oder Farbnegativ fotografieren wollen.



Wir können uns aber heute einen kleinen Zweit-Body leisten, um daran z.B. ein häufig gebrauchtes Weitwinkel / Tele zu befestigen und müssen nicht immer wechseln :P

wus
03.04.2012, 16:17
Nette Idee, ich schreib mal dazu was mir noch so dazu einfällt:

Mit der Digitalkamera...
...müssen wir nicht mehr drei verschiedene Kameragehäuse mit uns rumschleppen, wenn wir etwas auf Dia, Schwarzweiss oder Farbnegativ fotografieren wollen. stimmt, trotzdem ist es immer noch von Vorteil 1 oder 2 Bodies mehr zu haben - ich will auf alle Fälle noch eine A77 zu meiner A55 damit ich nicht mehr so oft Objektiv wechseln muss, und ob ich die A55 verkaufen werde wenn ich mal eine A99 habe weiß ich auch noch nicht so sicher.
Der laute Filmtransport entfällt. stimmt, aber bezüglich Geräuschentwicklung haben selbst die SLTs, bei denen es auch keinen Klappspiegel mehr gibt, trotzdem noch Verbesserungspotential.
Es muss kein Belichtungsmesser verwendet werden, [mir] genügt ein Blick auf das Histogramm. naja, ich glaub ganz darauf verzichten möchtest auch Du nicht, oder?
Es müssen keine Belichtungsserien angefertigt werden, so wie bei Dias, die in kritischen Situationen eine sehr genaue Belichtung erfodern. Hier stimme ich nicht zu, ich finde digital ist mindestens so empfindlich auf Fehlbelichtung wie Dias. RAW-Entwicklung lindert dieses Problem bei manchen Motiven, aber keineswegs immer.
Ein Sandkorn in der Filmkammer konnte den gesamten Film zerstören, was man erst im Nachgang feststellte. Ein Sandkorn im Speicherkartenschacht kann... sehr wenig ausrichten! Ein Sandkorn im SD-Slot kann auch zum Problem werden, das unter Umständen Einsenden zu Reparatur erfordert, nicht nur Reinigung des Filmfachs
Auf den Fotos ist kein Filmkorn zu sehen. Dafür aber Rauschen, was durch die neuen hoch auflösenden Kameras zunehmend zum Problem wird (ist allerdings, zugegeben, jammern auf hohem Niveau)
Für die Ablage von 1.000 Bildern wird gerademal ein Zentimeter Regallänge benötigt (DVD in CD-Hülle). Das Verbrauchsmaterial kostet dabei weniger als 1 Euro. stimmt, allerdings wirst Du diese CDs in 20 Jahren sehr wahrscheinlich nicht mehr lesen können - die alten Dias schon.
Wir müssen nicht mehr unsere Originale / Unikate zur Entwicklung aus der Hand geben (Film verloren, zerstört durchs Labor, u.s.w.) o.k., dafür liegt es jetzt an uns wie sorgfältig wir unsere digitalen Daten sichern - Unachtsamkeit oder Nachlässigkeit gepaart mit ein bisschen Pech kann auch mal zu einem Komplettverlust aller Daten führen.
Wir können die Bilder sehr schnell sortieren, ohne Schere und ohne Schuhkarton. Ich glaube ich sollte Dir mal beim (aus-)sortieren über die Schulter schauen - ich brauch' seit meinem Umstieg auf digital viel länger dazu. Das liegt in erster Linie an der vielfach höheren Anzahl von Fotos die ich heute mache, aber mir fehlt digital auch die Größe meines Leuchttischs (1,5 x 0,6 m) auf dem ich mein Dias sortiere
Wir können die Bilder nachträglich und mit einfachsten Mitteln (Einstiegs-PC mit Standardsoftware) viel umfangreicher anpassen, als nur im Kontrast, Helligkeit, Farbe und Zuschnitt (DuKa). stimmt, ist eine feine Sache, die aber leider viel Zeit stiehlt die ich früher zumindest manchmal mit - 'tschuldigung - sinnvolleren Tätigkeiten verbracht habe. Wobei der Vergleich in meinem Fall hinkt, denn ich hatte nie eine DuKa.
...dabei noch 20 Jahre alte Objektive ohne Einschränkungen an den modernsten DSLR weiter verwenden können,... naja, mit den Möglichkeiten der Digitaltechnik steigen aber auch die Ansprüche weshalb ich mir dann doch 3 neue Objektive zulegen "musste":-)

Schön finde ich an der Digitaltechnik auch noch dass man seine Bilder im Internet so leicht präsentieren kann und dabei auch noch Gleichgesinnte findet mit denen man sich austauschen kann. Statt wie früher von dem einen oder anderen Bekannten oder Kollegen spöttische oder andere blöde Kommentare zu kriegen.

About Schmidt
03.04.2012, 18:00
Wir müssen die Speicherkarte vor der Entnahme nicht zurückspulen.

Dafür muss man sie nach dem Überspielen der Bilder löschen/formatieren. ;)
Gruß Wolfgang

Insgesamt bin ich der Meinung, dass man früher umsichtiger mit der Materie Fotografie umgegangen ist.

Gruß Wolfgang

Stealth
03.04.2012, 19:07
Meine Sicht der Thematik DIGITAL ANALOG ist folgende / hinzufügen möchte ich:

- Selbst bei über- und unterbelichtungen hat man noch eine Chance zu Korrektur.
- Man stößt in ISO Bereiche vor die Analog niemals möglich waren.
- HDR ? Es gab früher Schwarz Weiß Filme mit höherem Dynamikumfang - mehr nicht.
- Schnell mal Bildserien präsentieren - die Bildserien für ein Publikum aufbereiten war damals sehr mühselig.

Ich hatte meine analoge Ausrüstung bis 2003 genutzt und dann ALLES verkauft. Ich wusste schon das der Fortschritt kommen würde - der Fortschritt in Form einer digitalen SLR war mir aber damals schlichtweg zu teuer. 3000€ füe eine 3MP DSLR waren mir viel zu viel Geld.

Mein Billiglösung sah so aus: Canon G3 (1000€) + 256 MB CF (100€).
Diese Kamera habe ich bis 2008 genutzt.

Dann 2008 die A 350 :)
Dann 2010 die A 850 :D

Ich glaube ich brauch nichts anderes mehr. Hi ISO? 50 % meiner Aufnahmen werden mit Stativ gemacht. Mehr als 24 MP können KB Objektive nicht verkraften (Ecken_).

Kurz, ich bin angekommen...

gpo
03.04.2012, 19:34
Moin

eigentlich wollte ich gar nix dazu sagen...

aber da doch nun einige auf den Teppichboden zurückkommen, kann ich trotzdem die Lobjudelei NICHT nachvollziehen :roll:

man kann nicht nur "Vorteile" diskutieren und gegen andere angebliche "Vorteile" aufwiegen :oops:
ein Vorteil einer Sache erklärt sich immer auch an den Nachteilen :top:

im Eingangspost waren soviele Fehler, das sich digital die Balken biegen und T.O. sei sicher...
vielleicht bist du noch zu jung und wirst über kurz oder lang die Nachteile deutlich spüren :P

das man Äppel nicht mit Birnen vergleichen kann, weiß jedes Kind,
deshalb wird auch kein vernünftiger Mensch alte Filmtechniken in den Himmel heben...
trotzdem bleiben klare Fragen :shock:

# wie fotografierst du ...ohne Strom in der Pampa
# hast du den Compikram und die Weichware....mit NULL angesetzt
# hast du schon mal was vom "Rauschen" gehört
# weißt warum selbst 1000 Piepen teure Scherben...verzeichnen
# was machst du wenn deine Lieblingsmarke morgen einen 36MioChip rausbringt
# usw.usw.usw

also stöbere mal durch die Foren und lese auch mal die Maukenbeiträge die man gerne verdrängt :cool:
Mfg gpo

mrieglhofer
03.04.2012, 20:29
Und gleich hintendran:

Der größe Vorteil früher war, dass der Film was gekostet hat und man sich deutlich mehr überlegt hat, ein Bild zu machen. Und dass man deutlich mehr über die fotografische Technik wissen mußte und dann auch wußte.

Wo ist der Unterschied in bildlicher Form? Dass du jetzt mit 24MPix noch näher ans Bild herangehen kannst, bei dem ein Auge der einzige scharfe Punkt ist? Das ging früher mit Dokumentenfilm auch;-)
Dass ich früher bei einer Hochzeit 10 Filme fotografiert habe und heute wohl an die 1000 Bilder machen müßte, wenn ichs noch täte.
Dass ich jetzt nach jeder Veranstaltung länger am PC sitze als beim Fotografieren. Früher hat man das machen lassen. Oder war halt in der Dunkelkammer, wenn man das wollte.

Das einzige was sich m.E. wirklich geändert hat ist, dass viele Leute ohne große Ahnung ein schönes neues "Instant Fun" Spielzeug haben. Und dass wir von qualitativ minderwertigen Bildern geflutet werden, bei denen nur der Author annimmt, dass das die Welt interessiert. Früher wäre das den meisten schlichtweg zu aufwändig und zu wenig cool gewesen.

Und unbestreitbar, die technische Qualität der Aufnahme ist heute deutlich besser. Eine Auflösung und Schärfe, wie sie heute mit den Kleinbildkameras erzielbar ist, hat es in der Analogzeit nur mit Spezialverfahren gegeben. Nur, auch damals waren die Bilder qualitativ hochwertig und haben ihren Zweck erfüllt.
Nur damals konnte der Fotograf davon leben, heute reichts, wenns scharf ist und viele Pixel hat. Das scheint doch das universelle Kriterium geworden zu sein;-)

Zaar
03.04.2012, 21:53
Hallo,

# wie fotografierst du ...ohne Strom in der Pampa

:!:
:!: :!:

# hast du schon mal was vom "Rauschen" gehört

Wenn ich das Korn eines alten 800er Films mit ISO 1600 von meiner günstigen (!) A580 vergleiche, müssen wir über Rauschen nicht wirklich reden. Da lass mal die Kirche im Dorf.

# was machst du wenn deine Lieblingsmarke morgen einen 36MioChip rausbringt

Fotografieren :P

Viele Grüße,
Markus

aidualk
03.04.2012, 21:59
...Und dass wir von qualitativ minderwertigen Bildern geflutet werden, bei denen nur der Author annimmt, dass das die Welt interessiert. ...

Ein sehr essentieller Satz.

Mangfalltaler
03.04.2012, 22:00
Hallo,

wie macht man eigentlich Doppelbelichtungen in der digitalen Welt?

Gruß Ralf

Zaar
03.04.2012, 22:04
Hallo,

wie macht man eigentlich Doppelbelichtungen in der digitalen Welt?

Gruß Ralf

Beispiel: http://kwerfeldein.de/index.php/2012/02/11/leseraktion-digitale-doppelbelichtungen-fur-alle/

Viele Grüße,
Markus

Mangfalltaler
03.04.2012, 22:48
Danke Markus,

hab mir schon gedacht, dass man es nur nachträglich hinbekommt, also nix mit ooc.

Gruß Ralf

Dat Ei
03.04.2012, 22:54
Hey Ralf,

hab mir schon gedacht, dass man es nur nachträglich hinbekommt, also nix mit ooc.

doch, doch, ooc geht das auch: clickclack! (http://www.canon.de/For_Home/Product_Finder/Cameras/Digital_SLR/EOS_5D_Mark_III/index.aspx?specs=1) :oops:

Oder hier... (http://learn.usa.canon.com/resources/articles/2011/1dx_multiple_exposures_article.shtml)


Dat Ei