Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verwackeln und SSS
guenniguenni1
10.11.2011, 10:09
Hallo Fotofreunde,
ich habe eine Frage bezüglich Super Steady Shot:
Bei Aufnahmen vom Stativ soll er ja ausgeschaltet werden.
Wie ist es bei kurzen Belichtungszeiten ?
Als kurze Belichtungszeit sehe ich ( habe ich vor vielen Jahren mal gelernt ) Brennweite ( in KleinBild ) mal 2.
Z.B. Brennweite 50mm ,t= 1/ 100s , gewählt 1/125s oder kürzer.
Kann es sein, dass der SSS bei sehr kurzen Belichtungszeiten sich negativ auswirkt?
Danke für Eure Antworten
Günter
André 69
10.11.2011, 10:21
Kann es sein, dass der SSS bei sehr langen Belichtungszeiten sich negativ auswirkt?
Du weißt was der SSS, also der Bildstabilisator machen soll, und dies auch bis zu 3-4 Blenden macht?
Gruß André
Z.B. Brennweite 50mm ,t= 1/ 100s , gewählt 1/125s oder besser länger.
Weiß nicht ob ich das hier richtig verstehe, aber du weißt schon das eine 1/100 Sek. die längere Belichtungszeit ist wie eine 1/125 Sek oder? Also mit anderen Worten, die 1/125 Sek. ist die kürzere Zeit. Irgendwie finde ich deinen Satz hier etwas verdreht.
themerlin1
10.11.2011, 11:02
Also bei deinem Beispiel mit 50mm, sollte die Zeit mit 1/100 oder 125 ausreichen um nicht zu verwackeln. Längere Verschlusszeiten, 1/60tel, 1/2 oder 1/1 Sekunde oder auch längere Brennweiten 200mm oder mehr, machen auch beim 1/00tel vielleicht schon Probleme, da sich das wackeln mehr bemerkbar macht.
Kurze Brennweiten mit unter 50mm (wenn sich das Motiv nicht bewegt) können aber auch mit 1/20 oder 1/30 (also langsamere Verschlußzeit als 1/100) mit Steady Shot aufgenommen werden ohne zu wackeln wenn du ne ruhige Hand hast.
guenniguenni1
10.11.2011, 14:01
Lange Belichtungszeiten ist natürlich verkehrt. Kurze solls heissen. Entschuldigung.
Habs geändert.
Ich habe mal vor ein paar Monaten gelesen, dass Berufsfotografen möglichst kurze Zeiten wählen und dafür lieber die ISO ein oder zwei Stufen erhöhen.
Die SSS oder VR etc. schalten Sie dann ab.
Ist da was dran oder laufe ich da verkehrt und kann mich blind auf den SSS verlassen?
Ich habe mal vor ein paae Monaten gelesen, dass Berufsfotografen möglichst kurze Zeiten wählen und dafür lieber die ISO ein oder zwei Stufen erhöhen.
Das kann man sicher nicht so pauschal sagen. Für Sportfotografen mag das zutreffen. Die benötigen ganz einfach eine kurze Verschlusszeit, um Bewegungsunschärfe zu vermeiden. Das hat primär erst mal nichts mit dem SSS zu tun.
Wo es evtl. eine Bedeutung hat, und das habe ich mich auch schon gefragt, ist die Focusnachführung bzw. das Tracking.
Ich kann mir vorstellen, das dies ohne SSS besser funktioniert, da der SSS ja auch Rechenkapazität benötigt, die dann evtl. beim Tracking fehlt.
Vielleicht kann da ja mal Jemand Licht ins Dunkel bringen.
Bei 50mm brauche ich mit der A550 etwa 1/30 um nicht zu verwackeln.
Bei 250mm komme ich dagegen unter 1/200 nicht zu einem unverwackelten Bild. Das deckt sich mit der obigen Aussage, dass bei längeren Brennweiten auch tatsächlich im Verhältnis kürzere Belichtungszeiten erforderlich sind.
Ich freue mich schon auf die Zeit ohne Spiegelschlag!
VG, John
Das deckt sich mit der obigen Aussage, dass bei längeren Brennweiten auch tatsächlich im Verhältnis kürzere Belichtungszeiten erforderlich sind.
Die alte Fausregel gilt halt immer noch (für Aufnahmen ohne SSS): Belichtungszeit = 1/Brennweite
Daran wird auch der fehlende Spiegelschlag nicht viel ändern.
Crop-Faktor nicht vergessen, Verwackelgefahr hängt am Bildwinkel!
Ich denke, gerade bei großen Brennweiten kann der Spiegelschlag schon sehr stören.
Es gibt Nutzer von spiegellosen Kameras (z.B. Leica), die auch unter schlechten Bedingungen mit relativ langen Belichtungszeiten gute Bilder hinbekommen. Größe und Gewicht der Kamera, Haltung, ... machen natürlich auch viel.
Ein unverwackeltes Bild ohne SSS kann nur besser sein als eines mit SSS, aber vermutlich geht es um absolute Nuancen.
Ein verwackeltes Bild ohne SSS ist viel schlechter als ein Unverwackeltes mit SSS.
Mach Bilder und schau sie Dir selber an.
Jan
Ja- neeee, ich meinte MIT SSS !
Crop-Faktor nicht vergessen, verwackelgefahr hängt am Bildwinkel!
Ja, hast Recht.
Auch wenn dies Einige immer wieder dementieren. Ich habe jedenfalls damals mit meiner A2 seltenst bei voller Telestellung mit 1/50 s unverwackelte Bilder hinbekommen, sondern benötigte idR die der KB-Brennweite entsprechenden 1/200 s. ;)
Ja- neeee, ich meinte MIT SSS !
Na, dann kannst Du halt entsprechend der Wirksamkeit des SSS länger belichten (also ca. Faktor 2-4).
Wobei das alles nur Richtwerte sind. Da spielen natürlich viele andere Faktoren eine Rolle, z.B. Griff- und Atemtechnik, Tagesform, Menge des zu sich genommenen Kaffees, etc.
André 69
10.11.2011, 15:22
Hallo Günter,
daß Du kürze Verschlusszeiten meinst - darauf wäre ich nicht gekommen.
Ich vermute mal, daß der Einfluss des SSS bei wirklich kurzen Verschlusszeiten eher gering ist und warscheinlich nur statistisch bei einer wirklich großen Anzahl von Vergleichsbildern nachweisbar wäre ob es überhaupt einen Einfluss gibt.
Bis auf dem Stativ habe ich ihn immer permanent an, es sei denn ich vergesse ihn mal.
Bei 300mm und 1/40s wird bei mir noch jedes 3. Bild scharf, ab ca. 1/60s jedes 2. Bild.
Gruß André
ingoKober
10.11.2011, 16:14
Aber der SSS ist durchaus effektiv.
180 mm und 1/60 Sekunde
822/Makutsi2010___83.JPG
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=109718)
400 mm und 1/125
822/Makutsi2010___850.JPG
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=109913)
400 mm und 1/160
823/schieferschn.JPG
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=109543)
Viele Grüße
Ingo
In den kleinen Galeriegrössen läßt sich nicht erkennen, ob es verwackelt ist - oder nicht.
guenniguenni1
10.11.2011, 17:56
Bei 300mm und 1/40s wird bei mir noch jedes 3. Bild scharf, ab ca. 1/60s jedes 2. Bild.
Danke für die Antworten.
Unter folgendem Link ist weiter unten die Bildstabilisierung der a55 getestet.
http://www.digitalcamerainfo.de/content/Sony-Alpha-SLT-A55-Testbericht/Aufloesung.htm
ingoKober
10.11.2011, 21:07
In den kleinen Galeriegrössen läßt sich nicht erkennen, ob es verwackelt ist - oder nicht.
Na weil du es bist: Hier die 1:1 Crops dazu.
War natürlich alles frei Hand.
6/Makutsi2010___84.JPG
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=136245)
6/Makutsi2010___850.JPG
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=136244)
6/Makutsi2010___127.JPG
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=136243)
Viele Grüße
Ingo
Das Auge vom Zebra sieht ja so stark gecroppt echt krass aus.:lol:
Giovanni
10.11.2011, 21:18
Ich habe mal vor ein paar Monaten gelesen, dass Berufsfotografen möglichst kurze Zeiten wählen und dafür lieber die ISO ein oder zwei Stufen erhöhen.
Die SSS oder VR etc. schalten Sie dann ab.
Ist da was dran oder laufe ich da verkehrt und kann mich blind auf den SSS verlassen?
Kommt drauf an, was für "Berufsfotografen". Landschafts-, Portrait-, Industrie- und Sportfotografen haben ziemlich unterschiedliche Anforderungen.
SSS (Sony) braucht man normalerweise nicht abschalten, außer bei sehr langen Belichtungszeiten auf dem Stativ. IS/VR (Canon/Nikon) sind nicht im Kameragehäuse, sondern im Objektiv eingebaut. Das führt zu einem stabilisierten Sucherbild, was aber beim Verfolgen von schnellen, abrupten Bewegungen hinderlich sein kann. Wildlife-Fotografen werden es eher an lassen und den Nutzen aus der Stabilisierung bei teilweise sehr wenig Licht ziehen, Fußball-Fotografen werden es eher abschalten und dafür den ISO-Wert erhöhen, damit sie den Bewegungen besser folgen können.
Den SSS brauchst du wie gesagt außer bei sehr langen Zeiten auf dem Stativ praktisch nie abzuschalten.
Den SSS brauchst du wie gesagt außer bei sehr langen Zeiten auf dem Stativ praktisch nie abzuschalten.
Ich komme im Gegenteil immer mehr zu der Auffassung, daß man den SSS außer in wenigen Sonderfällen nie einzuschalten braucht.
Das Sucherbild ist so oder so nicht stabilisiert
Bei kurzen Belichtungszeiten ist die Verwacklungsgefahr gering
Bei kurzen Brennweiten ist die Verwacklungsgefahr gering
Bei langen Belichtungszeiten hilft auch der Stabi nicht mehr
Bei bewegten Motiven (Menschen, Tiere, Sport) nützt kein Stabilisator
Bei unbewegten Motiven kann man besser ein Stativ nehmen
Bei Stativaufnahmen ist der Stabi kontraproduktiv
Der SSS frißt Strom und heizt die Kamera auf
Letztlich bewirkt der Stabi also überhaupt nur in einem ganz schmalen Grenzbereich eine Verbesserung, nämlich bei Aufnahmen von relativ unbeweglichen Objekten mit mittleren bis langen Brennweiten ohne Stativ bei Belichtungszeiten in der Nähe der Freihandgrenze. :shock:
Insbesondere nachdem ich mir diese Woche wieder ein paar Stativaufnahmen versaut habe, weil ich das Abschalten vergessen hatte und nicht sofort auf die Ursache der verwackelten Bilder gekommen bin (ich hab erst an meinem Stativ gezweifelt und dann an meiner Fähigkeit, einen Kabelauslöser zu bedienen :oops:) werde ich ihn wohl in Zukunft eher normalerweise ausgeschaltet lassen und nur bei Bedarf bewußt einsetzen.
Letztlich bewirkt der Stabi also überhaupt nur in einem ganz schmalen Grenzbereich eine Verbesserung, nämlich bei Aufnahmen von relativ unbeweglichen Objekten mit mittleren bis langen Brennweiten ohne Stativ bei Belichtungszeiten in der Nähe der Freihandgrenze. :shock:
Ich hab ne A100 und kein Stativ und bin folglich, außer bei strahlendem Sonnenschein, fast immer an der Freihandgrenze.
Ich fotografiere fast ausschließlich mit einer langen Brennweite Freihand und habe seit ich in meiner Kamera einen Stabi habe, eine wesentlich größere Ausbeute als vorher, dank Stabi.
Ich freue mich schon auf die Zeit ohne Spiegelschlag!
VG, John
Die alte Fausregel gilt halt immer noch (für Aufnahmen ohne SSS): Belichtungszeit = 1/Brennweite
Daran wird auch der fehlende Spiegelschlag nicht viel ändern.
Das kann ich prinzipiell bestätigen (2 dazu noch wissenswerte Details weiter unten). Ich arbeite seit einem Jahr mit der A55 - also ohne Spiegelschlag. Wenn ich den SSS ausgeschaltet hatte (z.B. weil ich vergessen habe ihn wieder einzuschalten nachdem ich die Kamera wieder vom Stativ genommen habe) hatte ich häufig verwackelte Bilder und zwar auch mit Belichtungszeiten nach der Faustregel, z.T. sogar noch kürzere.
Das liegt meiner Meinung nach an 2 Dingen:
1. Durch den Crop-Faktor ist die effektive Brennweite 1,5-fach größer, folglich braucht man auch um Faktor 1,5 kürzere Belichtungszeiten.
2. Wenn man in ein 16 MP Foto reinzoomt - also de facto am Bildschirm den Crop-Faktor weiter erhöht - fallen auch entsprechend kleinere Verwackelungen auf. Man könnte auch so argumentieren: früher (mit KB-Film) nahm man als Unschärfescheibchen 30µm an - was kleiner war galt als scharf. Bei den heutigen Pixelgrößen von 4 bis 6 µm erstreckt sich das alte 30µm-Scheibchen über 5 bis 8 Pixel, das wird in der 100%-Ansicht natürlich alles andere als scharf aussehen. Will sagen, die Ansprüche sind mit den hoch auflösenden Kameras gestiegen - auch was Verwacklungsunschärfe anbetrifft. Man müsste also eigentlich mit weitaus kürzeren Belichtungszeiten arbeiten als mit denen von der alten Faustregel - ohne SSS.
Der SSS mildert das erheblich, so dass man mit der alten Faustregel doch meistens recht gut hinkommt. Man sollte aber keine Wunder vom SSS erwarten. Die oft propagierten 3 bis 4 Blenden Stabilisierung - das würde z.B. bedeuten, statt mit 1/100 noch mit 1/6 oder 1/12 arbeiten zu können - kann ich aus meiner Erfahrung heraus jedenfalls nicht bestätigen. Ich würde eher sagen, mit dem SSS kann man z.B. mit dem 50mm (effektiv am Crop-Sensor 75mm) gut mit 1/60 oder auch noch 1/30 fotografieren, bei längeren Belichtungszeiten sind dann aber bei genauem Hinsehen (Pixel peepen) doch leichte Verwackler zu sehen.
Dass der SSS bei ausgesprochen kurzen Zeiten einen negativen Einfluss hätte ist mir bisher noch nie aufgefallen.
ingoKober
11.11.2011, 08:41
I
Letztlich bewirkt der Stabi also überhaupt nur in einem ganz schmalen Grenzbereich eine Verbesserung, nämlich bei Aufnahmen von relativ unbeweglichen Objekten mit mittleren bis langen Brennweiten ohne Stativ bei Belichtungszeiten in der Nähe der Freihandgrenze. :shock:
Genau....Also bei ca 60% meiner Bilder.
Bin schon froh, dass es den gibt.
Viele Grüße
Ingo
guenniguenni1
11.11.2011, 14:21
Ich denke , das was WUS schreibt ist genau das , was ich wissen wollte.
Das Problem der Verwacklung , denke ich, steigt mit der Anzahl der Mpixel der Kamera an. Wie schon eingangs erwähnt, hat man zu analogen Kleinbildzeiten versucht, 2 mal die 1/Brennweite einzuhalten. Mit Crop wären das 3 mal die 1/Brennweite bei APS-C. Der SSS spart (realistisch) vielleicht 1 - 2 Blenden.
Das ist natürlich nur meine Meinung.
Danke für eure Meinungen.
Günter
Das Problem der Verwacklung , denke ich, steigt mit der Anzahl der Mpixel der Kamera an.
Naja, eigentlich nicht. Es steigt mit der Ausgabegröße.
Wenn du eine analoge Aufnahme, eine 12MP-Vollformataufnahme und eine 24MP-Vollformataufnahme alle auf z.B. 30×45 ausbelichten läßt, ist die Verwacklung auf allen dreien exakt gleich groß. Das Problem entsteht erst dadurch, daß die Leute immer meinen, eine 24MP-Aufnahme müßte man sich auch doppelt so groß anschauen wie eine 12MP-Aufnahme.
ArnikFFM
11.11.2011, 17:17
Thumbs up!!!
Denn der "Verwacklungswinkel" ist identisch im Verhältnis zur Sensorfläche - es werden nur ein paar mehr Pixel getroffen! :-)