Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bildkritik - Grundregeln
Gelegentlich wundere ich mich über Bildkritiken (und auch den Reaktionen darauf). Insbesondere wie Gefälligkeitskritiken wirkenden Beträge mit wenig oder gar keinem darstellenden Inhalt fallen mir immer wieder auf.
Jetzt habe ich einen kurzen, aber prägnanten und knackigen Artikel über Bildkritik gelesen, den ich einfach mal vorstellen möchte:
http://www.digitalkamera.de/Fototipp/Bildkritik_in_Online_Fotogalerien/7409.aspx.
hennesbender
24.10.2011, 13:13
Also prägnant und knackig ist für mich was anderes... in dem Artikel steht ja nur drin, dass man keine Bilder einstellen sollte, wenn man negative Kritik nicht verträgt und umgekehrt, wenn man negative Kritik äußert, dies höflich tun sollte...
Das ist so selbstverständlich und lässt sich so einfach in einem Satz ausdrücken, dass mir nicht klar ist, wie man dafür einen ganzen Artikel braucht... :D
Also prägnant und knackig ist für mich was anderes... ... dass mir nicht klar ist, wie man dafür einen ganzen Artikel braucht... :D
Nun ja, schon richtig, das sehe ich im Grunde genau so.
Aber für manchen ist solch ein Hinweis ja vielleicht doch hilfreich und regt zum Nachdenken an, jedenfalls hoffentlich.
Insbesondere wie Gefälligkeitskritiken wirkenden Beträge mit wenig oder gar keinem darstellenden Inhalt fallen mir immer wieder auf.
Was soll daran schlimm sein? Es gibt eben Bilder und Menschen, die einem einfach gefallen und wenn man das dann genau so sagt, finde ich daran überhaupt nichts negatives. Zumal, was für den einen kritikwürdig erscheint, das muss für den anderen noch lange nicht so sein.
Hier werden manchmal Dinge kritisiert, die ich persönlich überhaupt nicht schlimm finde, soll ich da jetzt ne Kritik zu schreiben blos weil es ein anderer vielleicht getan hätte?? Oder ist meine Kritik deshalb schlechter weil ich bestimmte Dinge nicht kritisiere, die ein anderer vielleicht kritisiert hätte?
Was und wie jemand kritisiert, das muss doch wohl wirklich jedem selbst überlassen bleiben. Ich fände es ziemlich anmaßend, von jemandem gesagt zu bekommen wie ich zu kritisieren habe. Weil, dann wäre es nicht mehr meine Kritik und dann kann ich es auch gleich bleiben lassen.
Der Artikel ist gut, aber bewirken wird er leider nicht viel. So selbstverständlich wie angesprochen ist in dem Thema absolut nichts.
Das gewählte Mittel zur Kritik in diesem Forum ist häufig genug der Wattebausch. Mit selbigem wird oft geworfen. Die Messlatte ist fotografisches Standardwerk und nicht selten wird eh nur Lob erwartet. Mitunter beschleicht mich sogar ein Gefühl des Fremdschämens. Das hat mich zum Rückzug aus dem Bildbereich bewogen. :zuck:
Was und wie jemand kritisiert, das muss doch wohl wirklich jedem selbst überlassen bleiben. Ich fände es ziemlich anmaßend, von jemandem gesagt zu bekommen wie ich zu kritisieren habe....
sicher - oder ich habe hier schon eine Beitrag gelesen
nach dem Motto "... gehe in den Thread für Anfänger, hier treffen sich die Profis..."
Kritik sollte etwas mehr bewirken als nur die Selbstdarstellung des Kritikers.
Der angesprochene Thread hat mich bis jetzt abgehalten hier Bilder zu zeigen.
Das diese Diskussion hier angeregt wurde finde ich phantastisch :top::top::top:
Kritik sollte den Kritisierten voranbringen nicht runtermachen.
Und dafür muss es es eben Spielregeln geben.
Wer seinem Kind immer nur sagt was es falsch macht, braucht sich nicht zu wundern wenn das Kind nicht vorwärts kommt....
Das (http://de.uncyclopedia.org/wiki/Konstruktive_Kritik) wäre aus meiner Sicht besser
Es kommt eben auch aus meiner Sicht auf die Frage an -Was will der Kritiker mit seinen Worten erreichen?
Die Botschaft - dasunddas hast du falsch/schlecht gemacht - ohne das Positive zu erwähnen ist aus meiner Sicht eher nur rummotzen.
themerlin1
24.10.2011, 14:50
sicher - oder ich habe hier schon eine Beitrag gelesen
nach dem Motto "... gehe in den Thread für Anfänger, hier treffen sich die Profis..."
Kritik sollte etwas mehr bewirken als nur die Selbstdarstellung des Kritikers.
Der angesprochene Thread hat mich bis jetzt abgehalten hier Bilder zu zeigen.
Das diese Diskussion hier angeregt wurde finde ich phantastisch :top::top::top:
Kritik sollte den Kritisierten voranbringen nicht runtermachen.
Und dafür muss es es eben Spielregeln geben.
Wer seinem Kind immer nur sagt was es falsch macht, braucht sich nicht zu wundern wenn das Kind nicht vorwärts kommt....
Das (http://de.uncyclopedia.org/wiki/Konstruktive_Kritik) wäre aus meiner Sicht besser
Es kommt eben auch aus meiner Sicht auf die Frage an -Was will der Kritiker mit seinen Worten erreichen?
Die Botschaft - dasunddas hast du falsch/schlecht gemacht - ohne das Positive zu erwähnen ist aus meiner Sicht eher nur rummotzen.
Da liegt aber der Hase im Pfeffer, denn ein Bild mit 1000 Beobachtern hat auch 1000 Meinungen. Am Ende weißt du selber nicht mehr was richtig und was falsch ist. Der eine findets gut, der andere aus dem selbern Grund ******e... Was jetzt???
Guckst du mal bei FotoTV in die Rubrik Bildbesprechung. Da ist ein gutes Beispiel von 2 sehr guten und bekannten Fotografen. Eberhardt Schui und ein anderer. Das, was dem einen sehr gut gefällt, gefällt dem anderen gar nicht. Was hat der Fotograf jetzt daraus gelernt? Nichts, nichts ausser das er es keinem "Kritiker" recht machen kann.
Darum halte ich rein gar nichts von Bildbesprechungen und auch von Regeln dafür.
themerlin1
24.10.2011, 14:52
Der eine findets gut, der andere aus dem selbern Grund ******e... Was jetzt???.
mal ehrlich, das da oben find ich auch schon sehr verklemmt, wenn man das Wort da oben zensiert bekommt. :flop:
alberich
24.10.2011, 15:27
Letztlich ist doch jede Form der technischen Kritik schon geschrieben. Wenn man sich also andere Bilder z.B. hier im Forum ansieht, kann man doch schon genügend Verbesserungsvorschläge finden, die einem ebenso helfen können seine eigenen Bilder zu verbessern. Man muss doch nicht jedes mal, mit immer den gleichen Bemerkungen persönlich angesprochen werden. Mein fehlbelichtetes, defokussiertes und/oder belangloses Bild ist doch nicht anders als die bisherigen. Da reicht es doch, wenn man die Ratschläge ernst nimmt, die eh schon veröffentlicht sind.
Es sind unendlich viele Bildschirmseiten vollgeschrieben mit endlosen Tipps und Tricks für das "bessere" Bild. Da kann es doch nicht sein, dass man tatsächlich glaubt das eigene Bild müsse nun auch noch einmal einer technischen Qualitätsprüfung unterzogen werden. Man kann doch überall Bilder sehen, sowohl die Positiv- als auch Negativbeispiele.
Inhaltliche Auseinandersetzung mit einem Bild ist etwas anderes. Das ist wichtig und kann durchaus neue Horizonte erschließen. Sowohl für den Betrachter, als auch den Macher. Dafür bedarf es aber natürlich auch einer gewissen Schöpfungshöhe.
Aber immer und immer wieder, "versuch' mal mehr mit der Blende zu spielen", "schöne Idee", "zu mittig", "nicht ganz scharf", "ein wenig zu dunkel", "bisschen hell", "goldener schnitt", "vielleicht mal s/w" usw. usf. ist doch keine Kritik.
Es gibt doch letztlich nicht wirklich viel zu beachten.
Ist das Bild scharf, wenn es denn scharf sein soll? Ja oder Nein?
Ist das Bild fehlbelichtet? Ja oder Nein?
Fertig.
Alle weiteren Kriterien entziehen sich einer Standardisierung und obliegen dem persönlichen Geschmack des Fotografen und somit auch dem persönlichen Geschmack des "Kritikers". Geschmack kommt nur dann in einer Kritik als Wert zum Tragen, wenn es ein bestimmtes Ziel verfolgt.
Beispiel: Ich fotografiere Kohlrouladen. Aber nicht um auf die entsetzlichen Lebensbedingungen von Weißkohl hinzuweisen, sondern für ein Food-Magazin. Jetzt ist die Frage macht das Appetit oder laufen alle zur Keramischen. Wenn nun erfahrene Food-Fotografen sagen, "Ja, da mach ich mir doch gleich mal 'ne anständige Roulade.", dann ist der Geschmacksaspekt wichtig. Aber auch nur in diesem Kontext.
Wenn ich aber einen Sonnenuntergang fotografiere und einer sagt "Toller Sonnenuntergang. Ich liebe Sonnenuntergänge, der ist super getroffen" und der andere sagt "Ja, Sonnenuntergang halt. Gibts jeden Abend." Dann sind beide Antworten gleichermaßen wertlos, zumindest was das Foto betrifft. Die einzige Erkenntnis ist, dass der eine Sonnenuntergänge toll findet und der andere jeden Abend einen sieht.
Also langes Gefasel, kurzer Sinn.
Kritik ist nur dann irgendwie erhellend, wenn sie ein Ziel hat. Sich einfach nur gegenseitig zu sagen, das man irgendwas gut findet oder nicht, hat nichts mit Kritik zu tun, sondern ist nur social networking. Ist ja prima. Nur dann sollte man es auch beim Namen nennen.
Nummer-6
24.10.2011, 15:36
Bildkritik ist mindestens so subjektiv wie das zu kritisierende Bild selber. Jeder interpretiert doch in seine "visuellen Eindrücke" etwas anderes.
Also wenn mehr als zwei Deutsche sich treffen gründen sie einen Verein und setzen sofort Regeln auf.
Anstand, Achtung vor dem Gegenüber, und eine gewisse Sachlichkeit würden mir als Regeln hier im Forum durchaus genügen!
Aber selbst diese Minimalanforderung wird sehr oft unterschritten...
Viele Grüße von Günter, einem "bekennenden nicht perfekt agierenden Fotogerätenutzer".
dommee18
24.10.2011, 15:56
Hallo
leider ist es ohne das von dir beschriebene Social Networking einigen Menschen nicht möglich zu entscheiden ob etwas schön oder nicht schön ist.
Bestätigung sucht man ständig und auch wenn diese nur auf positive Kommentare eines Bildes beruht.
Die sachliche Bewertung eines Bildes jedoch scheint grundsätzlich ein Problem zu sein.
Wer nach Kritik verlangt sollte gerade diese ständig wiederholenden Phrasen : Aber immer und immer wieder, "versuch' mal mehr mit der Blende zu spielen", "schöne Idee", "zu mittig", "nicht ganz scharf", "ein wenig zu dunkel", "bisschen hell", "goldener schnitt", "vielleicht mal s/w" usw. usf. ist doch keine Kritik.
mit genügend sachlichem Hintergrund und Anleitung auf sein Bild, vermittelt bekommen.
Sich auf schon geschossene Bilder zu berufen und von einem User zu verlangen sich alle mit dem Thema verwandten Bilder anzuschauen, daraus zu lernen und nach diesen Bildern zu arbeiten ist kontraproduktiv dadurch erhalten wir nicht nur Bilder die zwanghaft einem Muster entsprechen sondern noch weniger persönlich gestaltet sind.
Ich frage mich vor allen Dingen warum ist man in einem Forum angemeldet : Ein Internetforum (lat. forum, Marktplatz), auch Diskussionsforum, ist ein virtueller Platz zum Austausch und Archivierung von Gedanken, wenn man nicht mehr diskutiert, kritisiert oder wertschätzt. Wenn einem das zu viel wird und sich iwann nur noch auf bereits geäußerte Aussagen bezieht ist in einem Forum fehl am Platz.
Natürlich möchte ich damit nicht sagen das wir "nicht professionellen, Hobbyfotografen" uns keine Tutorials mehr durchlesen sollten und daraus lernen sollten, nein ich möchte damit sagen das man in einem Forum sachliche Kritik oder eine persönliche Meinung auf jeden Fall wiederfinden sollte.
Egal wie oft etwas wiederholt wird, immerhin ist das in einem neuen Thread publizierte Bild ja auch ein neues, aufgrund dessen finde ich das man sich für Bilder Zeit lassen sollte, wenn man schon etwas schreiben möchte.
Mfg
Hätten die Künstler seit jeher auf die "Kritiker" gehört, hätte es seit der Renaissance nix Neues mehr gegeben. So wurden die Impressionisten seinerzeit von der "Kritik" ebenso runtergemacht, wie Picasso in den 20ern und der Fotograf William Eggleston (http://www.egglestontrust.com/) noch in den 60er Jahren wegen seiner Farbfotos, die seinerzeit nicht als Kunst galten (nur SW war "Kunst"). Jahre später wurde er im New Yorker MOMA mit einer Einzelausstellung geehrt...
Was nun hier das Forum bzw. die hier geübte Form der Kritik angeht, so sind's in der Tat meist inhaltsleere Gefälligkeitsbeurteilungen ("tolles Foto", "Superlocation", "geil" ...) oder auch gelegentliche verbale Ausfälle, die teils verletzend sind oder so wirken können.
An Kritik ist mir nicht gelegen. Ich mache und zeige nur Fotos, die mir gefallen (zum Glück brauche ich allerdings von der Fotografiererei auch nicht zu leben). Und wenn alles verschwommen ist, ist's eben so. Das braucht mir niemand zu sagen, das seh ich selbst. Und wenn das Rot zu rot ist, seh ich das auch. Aber wenn's mir gefällt, lass' ich halt auch das zu rote Rot ... (ich rede von der Sättigung).
Wenn man sich an Kritiker hält, landet man beim Allerweltsgeschmack. Kommt drauf an, wer diesen 08/15-Geschmack treffen will, der soll sich dann eben "kritisieren" lassen.
Tipps hingegen sind mir stets willkommen. Doch dafür schau ich lieber ins Web, kaufe mir Bücher oder sehe mir Tutorials an oder spreche mit befreundeten Fotografen.
sondern sich Tipps geben lassen
Hm ... das mit den Kritiken ist so eine Sache. Ich habe mich immer gefragt, warum es hier das Album und die Kiste gibt. Dass beide sehr gleichförmig genutzt werden, gibt mir da Recht.
Der Grund, warum meine Bilder - wenn überhaupt - in der Regel in der Kiste landen ist: wie kann ich verlangen, dass sich jemand wirklich Zeit für eine substantielle Kritik nimmt, wenn ich nicht die gleiche Zeit in die Aufnahme und die Veröffentlichung stecke? Jetzt mache ich mir mal Luft: im Album finden sich zum größten Teil Bilder und Artikel, die eine ausführliche Auseinandersetzung mit ihnen nicht wert sind. Nicht, weil sie schlecht sind, sondern weil der Ersteller nicht gewillt ist, ein entsprechendes Bild zu machen und zu präsentieren.
Ich werde jedenfalls im Album kein "Gefällt mir" posten, weil es jemand mit einem vierstelligen Beitragszähler einstellt. Auch nicht, wenn ich die Bilder des Inhaber des Zähler üblicherweise toll finde ;). Ich würde mir einfach wünschen, dass man Bildern, für die man eine subtantielle Kritik wünscht (was die Zeit des Kritikers benötigt, um sich mit dem Bild auseinanderzusetzen), die notwendige (wahrnehmbare) Sorgfalt angedeihen lässt.
Viele Grüße,
Markus