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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Help Portrait - Irgendwer hier mit dabei?


Kapone
12.10.2011, 22:26
Servus zusammen,

Vielleicht kennt der ein oder andere von Euch das HELP PORTRAIT Projekt von Jeremy Cowart. Wollte mal hören, ob hier in der Sony Gemeinde der ein oder andere im Dezember aktiv wird bzw. in den letzten Jahren war?

Mit recht einfachen Mitteln wird hier Menschen, die sonst "gerne" am Rand der Gesellschaft stehen, ein Mass an Wertschätzung und Respekt entgegen gebracht, welches sie sonst wohl eher selten geniessen dürfen.

Mehr dazu entweder auf http://help-portrait.com/ oder hier von Jeremy bei Ted: http://www.youtube.com/watch?v=79fSnhm8IIc

Von mir :top::top::top:! Was denkt Ihr?

Gruss,

Kapone

Shooty
13.10.2011, 00:18
Ich blick noch nich so richtig durch ...
Bilder von Menschen machen, die entwickeln und denen geben?

Was soll das den bringen?
Oder versteh ich die Idee noch nicht vollständig?

eac
13.10.2011, 07:13
Was soll das den bringen?
Oder versteh ich die Idee noch nicht vollständig?

Mir geht's irgendwie genauso.

Die Idee, jemandem in Not durch ein kostenloses Portrait helfen zu wollen, erscheint mir skurril, wenn nicht gar zynisch.

... sollen sie doch Kuchen essen.

:roll:

Dana
13.10.2011, 08:10
Die Idee, jemandem in Not durch ein kostenloses Portrait helfen zu wollen, erscheint mir skurril, wenn nicht gar zynisch.

Genau diesen Gedanken hatte ich auch.
Was soll ein Foto denn ändern? Dann doch lieber zu aktiver Hilfe aufrufen, die nicht städtebegrenzt ist, wie ich da gelesen habe.

Location: Berlin, Germany.

Da kriegt doch lieber weiterhin die ein oder andere Hilfsorganisation eine Überweisung und der verlotterte Werbezeitungsausträger, der versucht, sich irgendwie damit über Wasser zu halten, morgens mal eine Tüte mit zwei Brötchen.

About Schmidt
13.10.2011, 09:04
Ich weiß nicht ob man das positiv oder negativ bewerten soll oder kann. Man müsste mit den Menschen reden, sie fragen, ob sie sich darüber freuen würden. Wenn ja kann man das ja gern tun, eine gewisse Zeit mit ihnen zu verbringen ist vielleicht wertvoller und wichtiger, als das Foto an sich.
Wenn nicht, hat man nicht mehr als gefragt. Obwohl ich auch nicht recht verstehe, wie das gemeint ist. Dazu reicht mein Englisch leider nicht.

Gruß Wolfgang

Kapone
13.10.2011, 09:21
Die Idee, jemandem in Not durch ein kostenloses Portrait helfen zu wollen, erscheint mir skurril, wenn nicht gar zynisch.



Guten Morgen zusammen,

Skurril - vielleicht, zynisch würde ich das nicht sehen. Es geht in meinen Augen ganz einfach darum, Menschen durch die Aktion Aufmerksamkeit zu geben, die sie im (ihrem) Alltag am Rand der Gesellschaft sonst nicht bekommen. Ich finde hier die Reaktionen der Portraitierten und Portraitierenden schon recht vielsagend, auch in Deutschland:

http://www.youtube.com/watch?v=MBhNYR2wsOw
http://www.youtube.com/watch?v=wOroCPkRX7M&feature=related

Dass sich deren Leben der Betroffenden dadurch nicht grundsätzlich zum Besseren wendet, dürfte klar sein. Und ein Ersatz für Spenden oder tatkräftige Hilfe in anderen Bereich soll das Ganze sicher nicht sein. Aber vielleicht ist eine "Portion" positiver Aufmerksamkeit in deren Situation mehr wert als wir uns das vorstellen können.

Gruss,

Kapone

Dana
13.10.2011, 09:35
Ich hab mir jetzt das erste Video mal teilweise angeguckt.

Das sind nicht die Armen, Ausgestoßenen, sorry.

Steht da einer im Anzug, voll gestyled und sagt: "Ich bin froh, dass es sowas kostenlos noch gibt, ich bin mit meiner Familie da."

Nee, das ist ne Farce! Ich habe da keinen einzigen gesehen, der es sich nicht hätte leisten können, mal ein Portrait von sich schießen zu lassen. Und das hätte mich auch gewundert. Und natürlich wunderbar die Farbigen rausgestellt, die mit Familie da sind oder eine mit Piercing...das ist schon fast platt.

EDIT: gerade mal Frankfurt angeschaut, da gab es wenigstens ein, zwei Bilder, wo das Clientel treffend war.

Ich bin mal auf ein obdachloses Pärchen zugegangen und wollte sowohl mit ihnen einfach reden als auch ein Bild von ihnen machen. Völlig kostenfrei, einfach aus Interesse. Ich wurde ganz furchtbar angepfiffen! "Wir können uns schon denken, warum SIE das hier machen wollen! NEIN, wir wollen das auf keinen Fall!!"...die haben mich gar nicht ausreden lassen sondern einfach in die Flucht geschlagen.

Ich weiß nicht, warum genau, aber mich macht die Aktion eher wütend. Vielleicht, weil sich dann alle bei Youtube so schön selbstverherrlichen.

Shooty
13.10.2011, 11:23
Das sind nicht die Armen, Ausgestoßenen, sorry.

Steht da einer im Anzug, voll gestyled und sagt: "Ich bin froh, dass es sowas kostenlos noch gibt, ich bin mit meiner Familie da."

Naja ich möchte nun nicht beurteilen ob dieser Mensch vom Schicksal geschlagen ist oder einfach nur kostenlose Portraits wollte ...

Interessieren würde mich wie die "beholfenen" davon erfahren das es diese Aktion gibt. Wenn man da am richtigen Punkt ansetzt ist das bestimmt eine gute Sache und ich hab nun denk ich auch mehr verstanden um was es da geht.

Hatte zuerst gedacht die Fotografen gehn auf eigene Faust durch die Stadt sprechen Leute an knipsen die und gebens denen dann nachhause oder so ...

ps: ich hab nun auch das Frankfurt Video gesehn und nur an Äuserlichkeiten festmachen das jemand hilfsbedürftig ist würde ich eigendlich garnicht. ....
naja wie auch immer.

Wenn man davon mehr erfahren würde könnt ich mir auch vorstellen dort irgendwie zu helfen.

Dana
13.10.2011, 11:52
Wenn ich mehr davon erfahren würde (denn gerade Frankfurt sieht eindeutig besser aus) und man es wirklich schaffen würde, der absolut untersten Schicht dadurch ein besseres Gefühl zu vermitteln, würde ich auch sofort da einsteigen. Dazu gibt es ja für diese Leute auch Essen und Trinken kostenfrei, wenn ich das richtig verstanden habe.

Das könnte dann durchaus was werden, was man unterstützen könnte.
Aber die Videos zeigen mir ein zu plattes Projekt.

Kapone, erzähl doch mal bisi mehr drüber! Wie geht das vonstatten, wie erfahren die Leute davon?

Joshi_H
13.10.2011, 11:58
Hallo,

Ich verstehe den Hilfe-Aspekt von "Help Portrait" auch nicht.

Ich weiß nicht wie das hier ankommt und ob ich das hier schreiben sollte, aber dieser Thread scheint mir der richtige Ort dafür und ich traue mich einfach mal. Wenn ihr wirklich helfen wollt, dann gibt es viele Möglichkeiten. Ich mache das z.B. so: Klick! (http://www.joerghaag.de/cms/content/view/119/1/) oder Klick! (https://www.facebook.com/FotografierenGegenDenKrebs).

Grüße,

Jörg

jameek
13.10.2011, 12:04
Hab auch drüber nachgedacht.
Nach dem Video habe ich eher das Gefühl "Foto-Meeting/Workshops mit Gratis-Models sponsered und mit Image-Aufwertung".
Was haben die Obdachlosen von einem Foto von sich?
Was machen sie damit? Es aufhängen? Und dann denken wie toll das war. Und weiterhin täglich betteln?

Ich hatte beim ersten Überfliegen den Gedanken, dass die Bilder in ein Buch oder Kalender oder sowas kommen und der Erlös an die Beteiligten geht.
oder dass die Bilder sonstwie genutzt werden, sodass die Beteiligten (Models, nicht Fotografen) etwas davon haben.

So ist es für mich einfach ein recht sinnfreies Projekt und wäre ich hilfsbedürftig würde ich mich da eher ausgenutzt fühlen und nicht daran teilnehmen wollen...

PS: Bin aber offen und dankbar für Auführungen, die den Nutzen unterstreichen... vielleicht hab ich es nur nicht richtig verstanden

WB-Joe
13.10.2011, 12:21
... sollen sie doch Kuchen essen.

:roll:
Bei dem Zitat rollen Köpfe......;)

Ich muß ins gleiche Horn stoßen, ich versteh den Sinn nicht.
Wie soll ein Portrait den Betroffenen helfen?

Kapone
14.10.2011, 23:16
Servus zusammen,

Ich hab selbst auch noch nicht mitgemacht, von daher bin ich auch ein wenig auf Spekulationen angewiesen.

Zumindest dem Grundsatz nach ging es Jeremy wohl darum, sein "Netzwerk" zu aktivieren, etwas Gutes für Menschen zu tun, die eher mehr als weniger unbeachtet am Rand der Gesellschaft stehen. Wobei hier die Definition von "People in Need" recht weit gefasst ist und die Auswahl schlussendlich dem Fotograf obliegt (vor zwei Jahren in München hat man z. B. mit der lokalen Tafel zusammen gearbeitet). Der Ausschreibung nach geht es definitiv nicht darum, sein Portfolio mit kostenlosen Models zu füllen und/oder "schau mal wie toll mein Licht ist" Diskussionen zu führen. Die Bilder sollten explizit nur den Portraitierten gegeben werden.

Gleichzeitig wird versucht, durch die Videos die Aufmerksamkeit auf das Projekt zu lenken und Nachahmer zu finden. Und hier bekommt das Ganze dann evtl. ein "Geschmäckle", weil dann teilweise doch wieder ein "schau mal wie toll ich (der Fotograf) bin" Eindruck entsteht bzw. die Filme eher werblich rüberkommen.

Wenn ich mir allerdings einige der Gesichter anschaue und einige der Geschichten höre, dann scheint es mir schon, dass etwas so Simples wie ein Foto für die Betroffenen einen Unterschied macht - offenbar mehr als wir uns das vorstellen können.

Gruss,

Kapone