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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : A2 Farbprofileinstellunge von Photoshop ignoriert?


clemente
02.09.2004, 16:30
Hallo Leute!


Was mir schon lange ein Rätsel bei der A2 ist:
Anscheinend macht PS CE keinen Unterschied zwischen JPGs, welche mit der Einstellung sRGB oder Adobe RGB aufgenommen wurden. Beide Einstellungen werden als sRGB – Aufnahmen interpretiert.
Erst wenn man den Farbraum „Eingebettetes Adobe RBG“ an der Kamera einstellt, wird dieser auch als solcher von PS erkannt.

Das wirkt sich dann beim Öffnen der JPGs im PS folgender Maßen aus:

-) Ist der Farbraum in PS auf sRGB eingestellt, werden beide Varianten kommentarlos vom Programm geöffnet, also in den sRGB Arbeitsfarbraum geladen.
-) Ist der Farbraum in PS auf Adobe RGB 1998 eingestellt, weist PS beim Öffnen beider Varianten darauf hin, dass der Farbraum des Bildes (sRGB), nicht jenem des Programms (Adobe RGB 1998) entspricht.


Worin besteht der Unterschied zwischen den beiden Farbraumoptionen?
Oder sind beide Optionen, bis auf die Bezeichnung (sinnloserweise) identisch, da kameraintern und somit größer als der Adobe RGB 1998 Farbraum?

Mein (bescheidenes) Verständnis bezüglich verschiedener Farbräume in diesem Zusammenhang stellt sich vereinfacht so dar:

sRGB = eher kleiner Farbraum, für Webpräsentation und Monitordarstellung

Adobe RGB = größerer Farbraum als sRGB, für den Ausdruck über gute Tintenstrahldrucker

Kamera interner Farbraum = grösser als die zuvor angeführten (war zumindest bei meiner D7 so)

Und das wirft dann eben die Frage auf, was stell ich an der Kamera ein, wenn ich für die Weiterverarbeitung sowohl optimale Farbwiedergabe im Web (sRGB), als auch im Druckbereich (Adobe RGB) möchte?
Bei meiner D7 hab ich je nach Anwendungsbereich das JPG über den Dimage Viewer in den jeweiligen Farbraum geladen und als TIF abgespeichert, um ihn dann später im PS, im dafür geeigneten Arbeitfarbraum weiterzuverarbeiten. Die Rohdaten (JPGs, so wie sie aus der Kamera kamen) hab ich unbearbeitet archiviert. Das wäre jetzt über den DV auch noch möglich, aber wozu dann die beiden Einstelloptionen an der A2?

Erfahrungsgemäß werden sRGB Fotos (jetzt nicht unbedingt von der A2 kommend, da bin ich mir ja eben nicht sicher, was das jetzt für ein Farbraum wirklich ist, außer bei "eingebettenten Adobe RGB", da ist´s klar) über PS in den Adobe RGB Farbraum umgerechnet immer etwas fahler, grauer, farbloser dargestellt.
Umgekehrt werden Adobe RGB Bilder in den sRGB Farbraum umgerechnet meist unnatürlich farbgesättigt dargestellt.

Ich weiß, Farbraum und Farbmanagement, das ist ein echt komplexes Thema, und es gibt unzählige Beiträge in diesem Forum dazu. Aber ich hab noch keinen gefunden, welcher sich mit diesen Farbraumeinstellungen an der A2 (od. der A1) in Zusammenhang mit der Weiterverarbeitung in PS auseinandersetzt.

lg Clemens

Dat Ei
02.09.2004, 20:12
Hey Clemens,

es ist so, daß Bilder ohne eingebetteten Farbraum standardmäßig als sRGB-Bilder interpretiert werden. D.h., daß sich PS korrekt verhält, wenn es Adobe-Bilder ohne Farbprofil ohne weiteren Hinweis als sRGB interpretiert und PS auf sRGB konfiguriert ist. Hinzu kommt, daß PS ohne Farbprofile keine Chance hat, den ursprünglichen Farbraum zu erkennen.
Umgekehrt mault PS natürlich, wenn Du PS auf Adobe konfiguriert hast, aber dann ein Bild ohne Farbprofil öffnen willst.
Für die reine Webpräsentation fährst Du mit sRGB einfacher und sicherer. Im Web kann eh nur sRGB dargestellt werden. Für den Druckbereich sieht's anders aus. Hier kommt es darauf an, ob der Ausbelichter etwas mit den Farbprofilen anfängt oder anfangen kann. Die meisten Ausbelichter ignorieren schlicht das Farbprofil.

Dat Ei

Bender
02.09.2004, 21:16
Verstehe ich das jetzt Richtig?
1- Um meine Bilder am Monitor zu betrachten lohnt sich AdobeRGB nicht, da Windows eh nur sRGB kann.
2. Für Ausbelichtungen lohnt sich AdobeRGB nicht, weil der Ausbelichter das Farbprofil ignoriert.

Stimmt das so?

Warum soll ich mir dann überhaupt nen Kopf machen, über Farbraumprofile, wenn die eh nur von einem geringen Teil der Software erkannt werden. Ich schaue mir meine Bilder ja nicht über PS an, das Prog dient ja lediglich zum bearbeiten!?

clemente
02.09.2004, 21:46
Hallo Dat Ei!

Sorry, ob der Zweigleisigkeit. Wußte nicht, dass mein Beitrag bereits in diesem Forum schon unter "Bildbearbeitung und -gestaltung" einkategorisiert wurde.
Und auch dankeschön für die prompte Antwort.

Du schreibst>
es ist so, daß Bilder ohne eingebetteten Farbraum standardmäßig als sRGB-Bilder interpretiert werden. D.h., daß sich PS korrekt verhält, wenn es Adobe-Bilder ohne Farbprofil ohne weiteren Hinweis als sRGB interpretiert und PS auf sRGB konfiguriert ist.

Könnte das bedeuten, daß PS nicht nur den (nennen wir ihn einfach) A2 Adobe RGB Farbraum nicht als solchen erkennt, sondern vielleicht auch nicht den A2 sRGB Farbraum (nur deckt sich hier die Bezeichnung)?

Ist der A2 Adobe RGB Farbraum doch größer als der A2 sRGB FR, und kommt dies auch beim Laden in den Adobe RGB Arbeitsfarbraum von PS zum Tragen?

Lieg ich richtig, wenn ich JPGs im A2 Adobe RGB Farbraum aufnehme, um sie dann je nach Bedarf im PS in den sRGB (für Webpräsentation) oder in den Adobe RGB (für Ausdruck auf Tintstrahl- oder Thermosublimationsdrucker) lade? Denn umgekerhrt würde mir doch mit dem (kleinern) A2 sRGB Farbraum (von dem ich nach wie vor nicht weiß, ob er sich mit dem sRGB Arbeitsfarbraum in PS deckt) die volle Adobe RGB "Farbausbeute" nicht mehr für den Druck zur Verfügung stehen?
Aufnahmen mit dem eingebettenten Adobe RGB sind zwar in der Monitordastellung (vorausgesetzt das Betrachtungsprogramm kann sich mit diesem Profil was anfangen) und für meine "Druckbedürfnisse" ganz toll, aber leider sehen sie im sRGB Umfeld (z.B. Web und so manche Bildbetrachtungssoftware) eher stark übersättigt aus.

lg Clemens

Dat Ei
02.09.2004, 21:55
Hey Clemens,

wie gesagt, wenn der Arbeitsfarbraum Deines PS auf sRGB eingestellt ist, dann frißt PS jede Datei ohne eingebettetes Profil ohne zu murren. Es geht einfach von einer sRGB-Datei aus. Ist Dein Arbeitsfarbraum aber auf Adobe eingestellt, so liegt beim Öffnen einer Datei ohne Profil ein Konflikt vor, weil PS auch hier eine sRGB-Datei unterstellt.
Richtig liegst Du mit Deiner Annahme, daß Du ausgehend von der Adobe-Datei mehr Möglichkeiten hast, in Richtung Monitor oder Druck zu gehen. Von einer sRGB-Datei her kommend bringt es Dir nichts mehr, in den größeren Farbraum zu wechseln.

Dat Ei

clemente
02.09.2004, 21:56
...hups, da ist mir ein Fehler unterlaufen, als ich schrieb:
Aufnahmen mit dem eingebettenten Adobe RGB sind zwar in der Monitordastellung (vorausgesetzt das Betrachtungsprogramm kann sich mit diesem Profil was anfangen) und für meine "Druckbedürfnisse" ganz toll, aber leider sehen sie im sRGB Umfeld (z.B. Web und so manche Bildbetrachtungssoftware) eher stark übersättigt aus.
ich meinte natürlich (so wie in meinem Eröffnungsposting) genau das Gegenteil, nämlich: fahler, grauer, farbloser

lg Clemens