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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : A700 unterbelichtet mit Graufilter


rofeka
13.08.2011, 11:52
Hi Fotofreunde,

ich komm mit dem Verhalten der A700 nicht klar, wenn ich einen starken Graufilter aufsetze:

http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/6/Ohne_Filter.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=131263)

http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/6/Mit_BW_ND3.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=131264)

Details: Blendenvorwahl 8, 1/350 bzw 1/6 sec. Der Filter ist ein B&W ND3 mit Faktor 1000.

Übrigens: welche Belichtungsautomatik ich verwende, macht keinen UNterschied (P,S,A,M)

Und: die A55 hat kein Problem damit, belichtet also richtig.

Kennt jemand das Problem?


Danke im voraus,

Robert

PS :cool: Belichtungsspeicher war nicht aktiviert

meph!sto
13.08.2011, 12:35
Ich weiß zwar nicht wie du vorgehst,
aber ich mache das so:
- Bildausschnitt etc festlegen
- Blende auswählen (z.B. F8)
- angezeigte Belichtungszeit merken (z.B. 1/250)
- Filter drauf
- in "M"-Modus wechseln
- Blende auf F8
- Zeit auf (1/250)*1000 = 4s stellen

fertig

Bei einem so starken Filter sollten AF und jegliche Automatiken verzweifeln.

der_knipser
13.08.2011, 13:04
....
Übrigens: welche Belichtungsautomatik ich verwende, macht keinen UNterschied (P,S,A,M)Mit einem starken Graufilter würde ich immer die "Belichtungsautomatik" M benutzen!
Die macht garantiert einen Unterschied! ;)

Spaß beiseite, vermutlich hast Du die Kamera auf dem Stativ gehabt, und wahrscheinlich hast Du auch vergessen, den kleinen Deckel (der meistens irgendwo am Kameragurt befestigt ist) über den Sucher zu schieben. Die A700 misst das Licht mit, das von hinten durch den Sucher einfällt, wenn er nicht durch Dein Gesicht abgeschattet wird. Das kann bei Sonne im Rücken mehrere Belichtungsstufen ausmachen.
Bei den SLTs dürfte das Licht von hinten nichts ausmachen, aber so ganz genau weiß ich das nicht, weil ich keine habe.

Das würde jedenfalls genau den Unterschied der beiden Bilder erklären, und auch, warum die A55 es richtig macht.

rofeka
13.08.2011, 13:13
Danke erstmal für deinen Kommentar. Natürlich kann ich die Messung durch den Filter umgehen, indem ich rechne und mit M arbeite.

Ich kann nicht nachvollziehen, weshalb die Automatik "überfordert" sein sollte. Sie hat ja auch kein Problem, zB in der Nacht eine richtige Belichtung vorzunehmen. 4 sec bei Bl8 ist ja auch bei weitem kein extremer Wert - und wie gesagt, die A55 machts auch richtig.

Gruß,
Robert

Gottlieb ist mir zuvorgekommen. Also bei Messung mit M kommt der gleiche Fehler raus - ALLERDINGS hab ich tatsächlich das Okular nicht abgedeckt.

:oops::oops: Ich habs soeben gecheckt, mit dem Daumen abgedeckt auf die schnelle und das macht den UNterschied.:oops:

DANKE :top:

Blitz Blank
13.08.2011, 13:21
Details: Blendenvorwahl 8, 1/350 bzw 1/6 sec. Der Filter ist ein B&W ND3 mit Faktor 1000.


Ok, offensichtlich ist 1/350s vs. 1/6s sehr deutlich (17x) unter Faktor 1000.

Die Belichtungsmessung der Kameras funktioniert offiziell nur in einem festgelegten Rahmen, darunter kann es oft funktionieren, ein ND3.0 ist da aber klar grenzwertig.

Bei mhohner (http://mhohner.de/sony-minolta/bodies.php#digital) findet man unter den Kameradaten auch die Auslegung der Belichtungsmeßeinheit und die a55 ist tatsächlich noch 1 EV empfindlicher.

Wie schon empfohlen bleibt also die automatische Belichtungsmessung ohne Filter und manuelle Anpassung bei aufgeschraubtem Filter. Zum ständigen Auf/abschrauben sehe ich nur zwei Alternativen:
- variabler ND-Filter
- Cokin oder anderes Wechslerhaltersystem

Gottliebs Erklärung bzgl. der system-bedingten Unterschiede zwi. a700 und a55 halte ich für sehr plausibel.
Mich würde interessieren, ob die a700 bei guten Lichtverhältnissen und abgedunkeltem Okular mit einem ND3.0 noch eine gute automatische Belichtungsmessung erreicht.

Frank

TONI_B
13.08.2011, 13:35
Das sollte die A700 locker schaffen. Wenn ich mich richtig erinnere, sollte die Belichtungsmessung bis Lichtwert -1 gehen. Da sind bei ISO200 und f/8 einige Sekunde leicht zu schaffen. Theoretisch wären es ca. 1min.

aidualk
14.08.2011, 13:06
Die A700 und auch die A900 schaffen die Messung durch einen 1000er Filter problemlos!! Umschalten auf "M" und manuelles rechnen ist überflüssig!! Ich nutze selbst diesen Filter immer wieder.
Der Fehler ist ja schon lokalisiert indem auf dem Stativ der Suchereinblick nicht abgedeckt wurde. An diesem Filter verzweifelt die Belichtungsautomatik überhaupt nicht, sogar der AF (mittleres Feld) der A900 funktioniert noch!!

rofeka
14.08.2011, 16:10
Also nochmal die selbe Versuchsanordnung, diesmal mit Okularabdeckung:cool:

http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/6/DSC09668SUF.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=131341)

und mit Filter:

http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/6/DSC09669SUF.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=131342)

:shock::shock:

Ist die Automatik tatsächlich überfordert oder ..?

Gruß,
Robert

Blitz Blank
14.08.2011, 16:18
Welche Belichtungsmessmethode wurde denn verwendet und ggf. worauf wurde gemessen? Das Bild ohne Filter ist ja eher überbelichtet, jedenfalls kaum "korrekt" im Sinne des Fotografen.

Frank

TONI_B
14.08.2011, 16:24
Es könnte natürlich schon sein, dass die spektrale Durchlässigkeit des Filters nicht sehr konstant ist. Wenn der Filter im nahen IR mehr durchlässt als im sichtbaren Bereich und die Belichtungsautomatik der Kamera dort noch empfindlich ist, kann so etwas zustande kommen.

rofeka
14.08.2011, 16:44
Belichtungsmessmethode A, Integral.
Ist schon klar, dass das kein Wettbewerbsbild ist, es kam ja nur auf die Fehlberlichtung an.

R.

Blitz Blank
14.08.2011, 16:57
Ich wollte auch keine Bildkritik üben sondern nur darauf hinweisen, daß die ursprüngliche Automatik-Belichtung bereits problematisch ist.
Wenn zwi. den Aufnahmen mit und ohne Filter etwas Zeit vergeht, so kann sich die reale Lichtsituation schon deutlich verändert haben, das Auge adaptiert das sehr schnell, so daß es nicht zwangsläufig auffallen muß.

Ein per Spot angemessener Bereich am Boden mit Belichtungskorrektur nach unten ergibt dann mglw. konstantere Ergebnisse.

Frank

der_knipser
14.08.2011, 17:00
Kannst Du ein ähnliches Vergleichsbild mit der A55 machen?
Wenn das gleichmäßiger aussieht, liegt es eher nicht am Filter.

fhaferkamp
14.08.2011, 17:13
Laut Exif-Daten hast Du die Belichtungsmessung auf Mehrfeld stehen, vielleicht liegt da das Problem. Stell mal auf mittenbetont um und wiederhole den Versuch. Was passiert dann?

aidualk
14.08.2011, 17:32
Was für einen Filter benutzt du denn überhaupt? Ich benutze regelmäßig 1000er Filter (Schneider-Kreuznach/B+W) und kenne solche Probleme eigentlich nicht (im sichtbaren Licht, im IR Bereich hat der Filter nur eine Wirkung von rund 7-8 Blenden anstatt 10, was dann einer entsprechenden Korrektur bedarf). Aber wie Toni schon schrieb, die spektrale Durchlässigkeit ist nicht gleichmäßig, sie nimmt Richtung rot zu. Also je nachdem was gerade für eine Farbtemperatur vorherscht kann eine Abweichung von bis zu 1 Blende dabei sein, was ich aber als normal ansehen würde.

aidualk
14.08.2011, 17:58
Ich habs eben mal getestet. Mittenbetonte Integralmessung, strahlender Sonnenschein, kurz vor 18:00 Uhr: A900 = 10 Blenden Unterschied, bei der A33 = 11 Blenden Unterschied. Der Belichtungsmesser der A33 (SLT) kann die eine Blende, die der A900 im Abendlicht bei mir jetzt fehlt, automatisch erkennen, warum auch immer :shock:.

TONI_B
14.08.2011, 18:05
Das versteh ich jetzt nicht ganz: welche Kamera hat richtig belichtet?

Denn der Faktor 1000 wäre ja 10 Blendenstufen (2^10=1024).

aidualk
14.08.2011, 18:10
Das Bild der A900 mit 10 Blendenstufen Unterschied war um genau 1 Stufe unterbelichtet, das der A33 mit 11 Blendenstufen war korrekt. Das kann nur mit der unterschiedlichen spektralen Durchlässigkeit erklärt werden (wie gesagt, im IR Bereich bringt der Filter nur 7-8 Blenden). Warum aber der Belichtungsmesser der A33 das erkennt ist mir unklar.

usch
14.08.2011, 19:36
Warum aber der Belichtungsmesser der A33 das erkennt ist mir unklar.
Weil sie gar keinen Belichtungsmesser hat :) sondern die Belichtungsinformation zusammen mit dem Liveview vom Bildsensor bezieht.

TONI_B
14.08.2011, 21:35
Sicher, denn da ist das IR-Sperrfilter dazwischen. Die Belichtungsmessung der A700 läuft mWn über Si-Fotodioden - und die sind im IR empfindlich. Wie sehr da noch gefiltert wird, ist die Frage - aber offensichtlich anders als der Sensor.

der_knipser
14.08.2011, 22:00
Ich hab's mit der A700 und einem B+W/ND3 (soll: 10 Blenden, Faktor 1000) probiert.
Die automatische Belichtung schlägt mit Filter weit daneben. Die Belichtungszeit wird von 1/1000 auf 1/5 verlängert, also nur um einen Faktor 200, und das Filterbild wird damit deutlich unterbelichtet.

Mit manueller Einstellung ergibt der Faktor 2000 die beste Übereinstimmung der Belichtung. Dabei verschiebt sich allerdings die Farbe ziemlich deutlich. Der Filter lässt Rot besser durch, und sperrt etwas Blau. Bei Grün ist er ziemlich neutral, wenn man das Histogramm der A700 vergleicht.

Hier ein Vergleichsbild mit manuellen Einstellungen:

6/ohne-mit_graufilter.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=131390)

rofeka
15.08.2011, 11:27
Es ist wirklich der Effekt des Filters. Die Belichtungsautomatik der A700 hat mit niedrigen LW überhaupt kein Problem (hab gestern ein Bild mit 30 sec/Bl8 einwandfrei belichtet ohne Filter:cool:) und meine A55 produziert, entgegen meinem ersten oberflächlichen Eindruck, sehr ähnlich unterbelichtete Bilder mit dem B&W 1000x. Wie Toni von Anfang an vermutet hat, liegt es offenbar wirklich an der unterschiedlichen spektralen Durchlässigkeit.

Also entweder M und Faktor 2000 oder A korrigiert plus 1 bis 1,5

Danke Euch allen:top:,

Robert

kvbler
18.08.2011, 07:15
Ich hab's mit der A700 und einem B+W/ND3 (soll: 10 Blenden, Faktor 1000) probiert.
Die automatische Belichtung schlägt mit Filter weit daneben. Die Belichtungszeit wird von 1/1000 auf 1/5 verlängert, also nur um einen Faktor 200, und das Filterbild wird damit deutlich unterbelichtet.

Mit manueller Einstellung ergibt der Faktor 2000 die beste Übereinstimmung der Belichtung. Dabei verschiebt sich allerdings die Farbe ziemlich deutlich. Der Filter lässt Rot besser durch, und sperrt etwas Blau. Bei Grün ist er ziemlich neutral, wenn man das Histogramm der A700 vergleicht.

Hier ein Vergleichsbild mit manuellen Einstellungen:

6/ohne-mit_graufilter.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=131390)

Kurz OT.
Diese Balkon- Aussicht kenne ich sehr gut:lol:

et56
18.08.2011, 07:31
Dabei verschiebt sich allerdings die Farbe ziemlich deutlich. Der Filter lässt Rot besser durch, und sperrt etwas Blau. Bei Grün ist er ziemlich neutral, wenn man das Histogramm der A700 vergleicht.

dazu ein Hinweis auf der Seite von Schneider Kreuznach Optics (BW Filter)

>>Wegen höherer Transmission im Rot ab 660 nm ergibt sich ein leichter Warmton in Farbaufnahmen. Falls er stört, bringt ein B+W-UV/IR-Interferenz-Sperrfilter 486 vor dem Graufilter (nicht dahinter!) Abhilfe.<<

http://www.schneiderkreuznach.com/fotofilter/graufilter.htm

liebe Grüße aus dem Salzburgerland

TONI_B
18.08.2011, 07:52
Ok, danke - damit ist es "amtlich", dass so mancher (alle?) ND-Filter im IR-Bereich zu durchlässig sind und damit Probleme bei der Belichtungsmessung und beim WB machen können.

Warum ein Interferenzfilter VOR und nicht hinter dem ND-Filter montiert werden soll, ist mir aber nicht klar...:?

usch
18.08.2011, 14:40
Warum ein Interferenzfilter VOR und nicht hinter dem ND-Filter montiert werden soll, ist mir aber nicht klar...:?
Wenn ich aus dem Wort "Interferenzfilter" jetzt richtig auf die Funktionsweise schließe, dann arbeitet er als Hot Mirror, d.h. Infrarot wird nicht absorbiert, sondern reflektiert. Wenn du jetzt die Filter in der falschen Reihenfolge anbringst, dann "beleuchtest" du mit dem reflektierten IR-Anteil die Rückseite deines Graufilters, der wird seinerseits wieder einen Teil in Richtung Kamera reflektieren, und so weiter. Deswegen sollte der IR-Sperrfilter freie Sicht nach draußen haben.

TONI_B
18.08.2011, 14:49
Sicher wird das IR-Licht bei einem IF-Filter reflektiert. Und wenn dieses reflektierte Licht vom davor liegenden Filter zu einem geringen Prozentsatz zurück reflektiert wird, lässt es das IF-Filter aber dennoch nicht durch. Ich sehe da kein Problem.

usch
18.08.2011, 15:02
Wenn der Filter wirklich 100% reflektieren würde oder genügend sichtbares Licht da wäre, um den Effekt zu überdecken, würde ich das auch so sehen. Beides ist aber hier nicht der Fall, da kann eine zusätzliche Runde IR-Pingpong schon einen Unterschied machen.

Und wenn ich die Wahl habe zwischen einer Anordnung, bei der es garantiert keine Probleme geben wird, und einer Anordnung, bei der es wahrscheinlich keine Probleme geben wird, brauche ich es ja nicht herauszufordern.

TONI_B
18.08.2011, 16:13
Wenn der Filter wirklich 100% reflektieren würde oder genügend sichtbares Licht da wäre, um den Effekt zu überdecken, würde ich das auch so sehen. Beides ist aber hier nicht der Fall, da kann eine zusätzliche Runde IR-Pingpong schon einen Unterschied machen.Egal wie hoch der Reflexions- bzw. Transmissionswert im IR ist, genau so viel kommt durch - egal, wie oft das IR-Licht vorher reflektiert wurde.

Es interessiert mich ganz einfach. Vielleicht gibt es wirklich einen triftigen Grund für die genannte Anordnung - nur der erschließt sich mir (noch) nicht.

Und wenn ich die Wahl habe zwischen einer Anordnung, bei der es garantiert keine Probleme geben wird, und einer Anordnung, bei der es wahrscheinlich keine Probleme geben wird, brauche ich es ja nicht herauszufordern.Ist schon klar, man wird es so machen wie vom Hersteller empfohlen. :cool:

usch
18.08.2011, 18:22
Hm ... *rechne* *rechne* ... in der Tat, wenn man das IR-Pingpong in eine unendliche Reihe entwickelt, konvergiert beides zum selben Wert. :shock:

Dann bliebe noch die Erklärung, daß das sichtbare Licht, das von der Kamera her – z.B. an der Frontlinse – zurückgeworfen wird, bei der einen Anordnung praktisch ungehindert auf zwei reflektierende Elemente trifft, während bei der anderen das Licht für eine bildwirksame Reflexion am IR-Filter zweimal durch den Graufilter muß und damit entsprechend abgeschwächt wird. Das hat jetzt gar nicht speziell mit der Wirkung des IR-Sperrfilters zu tun, sondern beim Stapeln von Filtern sollte aus diesem Grund generell der dichteste zur Kamera hin angebracht werden.

TONI_B
18.08.2011, 18:56
Ich tendiere eher dazu, dass es an der Rückseite des IF zu starken Mehrfachreflexionen kommen könnte - ist aber auch nur ein "Bauchgefühl"...:)

usch
18.08.2011, 19:23
Das würde ja meinen zweiten Erklärungsversuch unterstützen ... Graufilter zwischen Kamera und IF, um die Reflexionen an letzterem mit abzuschwächen. :)