Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dia abfotografieren mit Objektiv-Adapter?
auch-slt33-nutzer
04.08.2011, 21:45
Hallo Foristen,
ich habe diesen Artikel im Internet gesehen und möchte mal fragen, ob jemand mit solchen "Dia-Objektiven"
http://www.enjoyyourcamera.com/Sonstiges-Zubehoer/Diaduplikator-von-Kaiser::1978.html
Erfahrungen hat insb. im Vergleich zu Diascannern? Nachdem ich das gesehen habe, habe ich mal probiert mit meiner A33 und einem alten Diabetrachter mit Beleuchtung einige Dias abzufotografieren, was abgesehen davon, dass mit dem Kit-Objektiv natürlich nicht sensorfüllend möglich war, eigentlich gar nicht so schlecht war, zumindest im Vergleich zu einem Dia-Scanner eines Bekannten, der allerdings schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat (sowohl Bekannter als auch Scanner ;) ).
Sind eigentlich aktuelle Consumer-Dia-Scanner immernoch so langsam? Und wenn ein aktueller 4800 * 4800 Auflösung hat, ist er dann wirklich automatisch besser? Kann ich an das Kit-Objektiv einen Telekonverter dran machen und was bedeutet das zu dem Zweck für die Qualität?
Über ein paar Infos würde ich mich sehr freuen!
Danke und Grüße
slt33-nutzer
Ergänzung:
Vielleicht hat ja mal jemand hier einen Diaprojektor für den Zweck umgebaut, damit man gleich ganze Magazin abfotografieren kann. Falls da jemand eine Idee hat, ob Rückprojektion auf Mattscheibe oder per Optik oder sonst wie ... immer her damit!
Weitere Ergänzung:
Zwei relevante aber zur Hälfte alte Beiträge zum Thema habe ich hier gefunden, bei dem einen gab es Vergleichsbilder, die Bilder zum anderen umfangreichen Test sind wohl leider nicht mehr aufrufbar (ich glaube da mit a900)
professore
05.08.2011, 23:13
Zum Thema Dias abfotografieren gibt es zig Seiten im Netz, z.B. hier (http://foto.beitinger.de/dias_digitalisieren/). So hab ich mehrere tausend Dias an einigen langen Winterabenden mit akzeptabler Qualität digitalisiert. Davor hatte ich einen Plustek (http://www.amazon.de/Plustek-OPTICFILM-7200-FILM-SCANNER/dp/B0002USNQG) Filmscanner. Die Qualität war entweder bescheiden oder der Scan dauerte mehr als 5 Minuten pro Dia. Wenn man das 10-fache ausgibt, bekommt man auch Scanner, die ein ganzes Magazin verarbeiten können und wahrscheinlich qualitativ deutlich besser arbeiten. Der Vorteil des Scannens ist, dass man Software verwenden kann, die automatisch Kratzer und andere Fehler entfernt. Wenn der Scanner sie hat.
Ich hab auch mit dem "Dia-Objektiv" experimentiert, die Qualität entspricht dem was man mit dem Diaprojektor erzielen kann, dauert aber deutlich länger. Für einzelne Bilder, wenn ich wieder mal einen Film belichtet habe, ist es aber ok.
Man muss aber aufpassen, das man in der Bucht nicht eins erwischt, das für MF-Bajonet ist. Manchmal ist der Hinweis darauf ein bisschen versteckt :evil:
Gruß
Jochen
auch-slt33-nutzer
06.08.2011, 00:11
Hallo Professore Jochen!
Vielen vielen Dank für Deine Antwort! Entscheidend war für mich der Schwerpunkt Scanner im Consumer-Bereich, was überhaupt nur in Frage käme und Du mit Deinen aktuellen Erfahrungen beantwortet hast. Deine Links muss ich noch durchschauen. Klar kann ich für 5000 Euro einen Scanner kaufen, der alle möglichen Korrekturen, Verbesserungen und hohe Auflösung bringt. Das ist es mir aber nicht wert, dann nur zwei Drittel maximal beim Verkauf wiederzubekommen.
Zugegeben: Ich habe heute noch eine Seite gefunden (von 2006) wo jemand den Umbau eines Projektors beschreibt, dies hier aber noch nicht mitgeteilt.
http://www.fotoseiten.moppedcafe.de/dias_digitalisieren/dias_abfotografieren.html
Das ändert aber nichts an meinem Interesse an aktuellen Erfahrungen gerade mit Alpha-Kameras bzw. Slts insbesondere wegen der HDR-Aufnahmen. Dort wird auch geschrieben, dass Konverter-Lösungen absoluter Mist sind (Betreff mein Kit-Objektiv). Ein vergrößertes und projiziertes Dia abzufotografieren wäre ja da evtl. aus Geiz-Gründen interessant, wenn es eine Art Mattscheibe günstig gäbe für Rückprojektion, die gut funktioniert. Der Zeitgewinn wird auch aktuell noch erheblich sein. Trotz eigener Bearbeitung, was ich auch (automatisiert realisieren) kann.
Was man für andere Interessierte noch festhalten sollte:
Es gibt derzeit Angebote im Internet im Rahmen von 800 Dias digitalisieren bei 4000 dpi entpsrechend 19 MPixel für hundert Euros mit Nikon-Scannern und zig Pipapo. Käme für mich persönlich eher nicht in Frage, aber bei 12 Cent pro Dia muss man sich ranhalten, etwas zu sparen. Ob man die Qualität erreicht, sei dahingestellt, denn genau das will ich ja hier fragen!
Grüße und Danke für die Antwort
auch-slt33-nutzer
About Schmidt
06.08.2011, 07:41
Das hier (http://foto.beitinger.de/dias_digitalisieren/) hatte ich mal versucht. Eine Scheibe aus Opakglas bekam ich für ein paar Euro beim Glaser. Alles in allem hat es mich aber nicht überzeugt, vielleicht wären ein paar Versuche mehr von nöten gewesen. Man benötigt dazu ein Makroobjektiv, mit Zwischenringen stößt irgendwann das Magazin an die Kamera. Abhilfe könnte schaffen, wenn man alle Dias umdreht, was man mit Hochformtaten eh machen muss. Allein das umdrehen eines vergessenen Dia durch die Schublade am Projektor sorgt dafür, dass das gesamte System nicht mehr genau justiert ist!
Bei dem von dir vorgeschlagenen Teil wird die Beleuchtung das Problem sein. Ideal erscheint mir hier die Lampe eines Vergrößerers als gleichmäßige Lichtquelle. Probiere es doch einfach aus. Du hast 14 Tage Rückgaberecht. Solltest du damit nicht klar kommen, sendest du es einfach zurück.
Mein Fazit:
Entweder guten Scanner kaufen, oder ein Gerät Mieten (http://www.mietscanner.de/)
Gruß Wolfgang
..... Klar kann ich für 5000 Euro einen Scanner kaufen, der alle möglichen Korrekturen, Verbesserungen und hohe Auflösung bringt. Das ist es mir aber nicht wert, dann nur zwei Drittel maximal beim Verkauf wiederzubekommen....
Den Reflecta Diascanner DigitDia 5000 (http://www.filmscanner.info/ReflectaDigitDia5000.html) gibt es neu für weniger als 1000 Euro, Verlust beim Verkauf je nach Alter 100..200 Euro.
Mit dem Vorvorgänger habe ich alle meine gerahmten Dias in ca. 3 Monaten Tag- und Nachtarbeit vor 7 Jahren in akkzeptabler Qualität gescannt und den Scanner dann wieder verkauft. Die Fehlerquote bei der automatischen Belichtung und automatischen Formatbestimmung lag etwa bei 3 Dias auf 50. Die Formate schwankten zwischen 38mm x 38mm und Pocketformat.
Hier noch ein Vergleich verschiedener Methoden.
6/Braun-Scanner.JPG
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=22654)
6/LM33B050-g-900.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=35870)
6/LM33B50-scannen_Kopie.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=35871)
6/Scannerauflsung1_Kopie.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=35889)
6/Aufbau-1.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=34647)
Gruß,
Stuessi
professore
06.08.2011, 11:05
...mit Zwischenringen stößt irgendwann das Magazin an die Kamera...
Das ist richtig, hängt aber von der Brennweite ab. Ich hatte damals noch die A100 und hab ein 100er Makro verwendet. Damit konnte ich ein 50er Magazin abfotografieren ohne dass es an die Kamera stieß. Störend war, dass man öfters die Bilder von der Karte auf den PC laden musste, dabei wurde die Kamera immer ein bisschen verschoben und man musste neu justieren. Mit der A850 würde ich jetzt die Kamera mit dem PC steuern und die Bilder direkt auf die Platte speichern.
Mein Fazit:
Entweder guten Scanner kaufen, oder ein Gerät Mieten (http://www.mietscanner.de/)
Da schreckt mich die Zeit ab, die man investieren muss, der von Stuessi verlinkte Scanner braucht immer noch 5 Stunden für ein 50er Magazin, wenn die Software die Bilder optimiert, dann noch länger. Für das Abfotografieren der 50 Dias brauche ich 5 min und der Rechner dann nochmal etwa eineinhalb Stunden für die Batchverarbeitung der RAW-Dateien (Ausrichten, beschneiden, eventuell spiegeln, Belichtung optimieren und nachschärfen).
Letztendlich muss jeder ausprobieren, was einem am besten passt.
Gruß
Jochen
mrieglhofer
06.08.2011, 11:10
Wenn ich mir den Vergleich anschaue, schneidet die D7D gar nicht so schlecht ab. Ich habe eine ähnliche Kombination eines Diaduplikators (Elinchrom) verwendet.
Im Zusammenhang mit den neuen höher auflösenden Kameras, RAW Verarbeitung und Makroobjektiv an einem Diaduplikator wie Multiblitz/Elinchrom scheint mir das der schnellste Weg zu sein. Allerdings muß alles in RAW verarbeitet werden, da Diass einen extremen Kontrastumfang aufweisen.
Bei dem angesprochenen Geräte hast du einerseits eine frickelige Aufnahme, die Zeit kostet und du mußt irgendwie sicherstellen, dass die Belichtung gleichmäßig und möglichst immer gleich ist.
Vorteil wäre halt, wenn die Kamera kann, dass man wie bei der A900 das RAW gleich auf die Festplatte speichert und in einem überwachten Ordner verarbeiten lassen kann. Dann hat man eine gute Kontrolle und kann dann noch feinjustieren.
stevemark
06.08.2011, 12:14
Mit der A900, nutze ich folgende Ausrüstung zum Digitalisieren - sie bringt bessere und vor allem weit schnellere Resultate als mein in die Jahre gekommener Nikon Coolscan:
0) Sony A900
1) ein günstiges, alten Novoflex-Universalbalgengerät
2) Novoflex M-AF Adapter
3) M39-Vergrösserungsobjektiv (in meinem Fall das EL-Nikkor 63 mm f2.8)
4) Novoflex Diakopier-Gerät
5) Blitz HVL-58 im Drahtlosmodus, ausgelöst von einem HVL-20 an der A900
Die Bildqualität ist auch bei kontrastreichen Dias überzeugend, wenn man den manuellen DRO-Modus der A900 nutzt.
Gruss ;) Steve
Mit der A900, nutze ich folgende Ausrüstung zum Digitalisieren - sie bringt bessere und vor allem weit schnellere Resultate als mein in die Jahre gekommener Nikon Coolscan....
Leider ist das Auflösungsvermögen beim Abbildungsmaßstab 1:1 mit der A900 etwas schlechter als mit dem Nikon Coolscan V.
professore
06.08.2011, 12:47
Leider ist das Auflösungsvermögen beim Abbildungsmaßstab 1:1 mit der A900 etwas schlechter als mit dem Nikon Coolscan V.
Hmm, ob das bei der Korngröße des Films eine Rolle spielt?
Gruß
Jochen
Hmm, ob das bei der Korngröße des Films eine Rolle spielt?
...
Die Korngröße des Films gibt es nicht.
Es gibt durchaus Filme, die eine erheblich höhere Auflösung bieten wie die Alpha 900 im 1:1 Abbildungsmaßstab.
Rainer
professore
06.08.2011, 13:20
Die Korngröße des Films gibt es nicht.
Ich muss mich präzisieren: Die Korngröße der Filme die ich in den 80er und 90er Jahren verwendet habe.
Gruß
Jochen
Ich habe keine gute Erfahrungen mit den Objektiv-Aufsätzen gemacht.
Für E-Mail oder Web-Darstellung reicht das, aber von wirklich guter bzw. archivierungsfähiger Qualität ist das noch weit entfernt.
Bei dem Thema sollte zusätzlich klar unterschieden werden zwischen den oft angebotenen „Objektiv-Aufsätzen“ und „echten“ Diaduplikatoren.
Auf den ersten Blick sehen diese sehr ähnlich aus. Sie unterscheiden sich dadurch, dass Objektiv-Aufsätze nur eine stark vergrößernde (meist 10 Dioprien) Linse enthalten. Sie werden nicht wie klassische Diaduplikatoren direkt auf die Kamera, sondern auf ein bereits vorhandenes Objektiv adaptiert. Die resultierende Qualität ist m. E. schlecht und wird durch die minderwertige Makro-Linse in Kombination mit dem Nicht-Makro-Objektiv nochmals deutlich verschlechtert! Kommt hier keine Festbrennweite, sondern ein Kit- oder gar Superzoom-Objektiv zum Einsatz, ist das Ganze in Summe nicht gerde förderlich für die Bildqualität...
Klassische Diaduplikatoren haben einen T2-Anschluß und werden mittels T2-Adapter direkt an die Kamera angeschlossen. Die Bildqualität ist besser als mit den im ersten Beitrag verlinkten Objektiv-Aufsätzen (vor allem in den Randbereichen). Das was mit einem richtigen Diaduplikator unter dem Strich herauskommt, ist gar nicht mal so schlecht, aber noch weit davon entfernt, was ein gutes Makroobjektiv liefern kann.
Das Abfotografieren mittels einer DSLR war jedenfalls für meine Zwecke der beste Ansatz.
Hier habe ich einen Weg gefunden, der meine Ansprüche an Qualität und Geschwindigkeit gänzlich erfüllt. Konkret heißt das: bis zu 1.000 Dias / Tag, keine Randunschärfen, das Korn der von mir verwendeten Filme deutlich sichtbar.
Die Lösung basiert auf einer DSLR, einem Makroobjektiv und einem Vergrößererkopf. Letzterer stellt eine sehr gute Lichtquelle dar, was wichtig ist, aber häufig ausser Acht gelassen wird. Das ist auch einer der Gründe, warum ich auf einen Diaprojektor-Umbau verzichtet habe.
Hier ein paar Bilder von meiner Installation:
6/forum_1.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=130907)
6/forum_2.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=130908)
6/forum_3.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=130909)
Die komplette Anleitung und Bildbeispiele habe ich auf meiner Seite veröffentlicht. Wer es gerne als Ideen- und Informationsquelle nutzen möchte, voila:
http://www.zgraja.com/digitalisieren/1_vorwort.php
Viele Grüße,
Aleks
auch-slt33-nutzer
06.08.2011, 21:28
Was für eine Resonanz! Danke an alle!
Ich sitze ja noch in den Startlöchern und habe Montag Geburtstag - evtl. abweichend vom Datum, das ich hier angegeben habe - (habe bereits allen möglichen Schenkern/innen mitgeteilt, dass ich gierig auf Geld bin für Kameraausrüstung ;) - wobei ich ja eigentlich erst nochmal die Eos 550d testen will)
Ich brauche also:
- Diaprojektor zum Zerlegen mit Magazin-Einschub und evtl. ein bißchen Elektrozeug vom Versand (für Automation)
- Tele/Makroobjektiv (welches günstige? bei geringer Schenkungsbereicherung :( ) Das würde ich sonst gerne auch einsetzen...
- evtl. neue Lampen (bzw. was Aleks meinte) oder Reproduktionstisch o.ä.
- Mattscheibe/Milchglasscheibe (wo kriegt man sowas)
- sowieso wollte ich noch ein lichtstarkes Festbrennweitenobjektiv
- was habe ich noch vergessen oder falsch quergelesen?
Wo bin ich dann preislich? Schweißen und Bearbeiten kann ich Metall z.B. auch für einen stümperhaften Schlitten zur Justage.
Bei so vielen Empfehlungen komme ich jetzt auf die Schnelle wohl durcheinander...
Grüße und nochmal ein dickes DANKE an alle!
auch-slt33-nutzer