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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Auffällige Fotografen


Kerstin
26.07.2011, 07:31
Irgendwann trifft es ja jeden von uns - wir werden damit konfrontiert, dass uns jemand anspricht, ob wir Bilder von ihm (seinen Kindern, seiner Frau o.ä.) gemacht haben.
Insbesondere geht es mir hier darum, wie man sich in einer solchen Situation richtig verhält. Ich habe mich am Sa in einer mehr oder weniger belebten "Einkaufsstraße" nämlich so richtig in ein "Gespräch" verwickeln lassen und davon abgesehen, dass das völlig unberechtigt war und jeglicher Grundlage entbehrte wurde uns später auch noch schnell bewusst, dass das auch ein Ablenkungsmanöver gewesen sein könnte.
Für das nächste Mal möchte ich einfach mal besser vorbereitet sein.
Wie verhält man sich kurz und knapp ausreichend richtig? Was sind Rechte und Pflichten, weiß das jemand vielleicht mit entsprechenden Quellen versehen etwas genauer?
Es geht mir hier nicht um die gefühlte Richtigkeit, da könnte ich mir die Antwort selbst geben ;) ...

André 69
26.07.2011, 07:46
Hallo Kerstin,

mir fällt da eigentlich nur die Panoramafreiheit ein.
Auf Grund der Objektivform kann man kaum unterscheiden, ob eine einzelne Person oder weitwinklig in einer Straße fotografiert wurde.
Ansonsten hilft nur freundlich und bestimmt auftreten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Panoramafreiheit#Abgebildete_Personen

Gruß André

About Schmidt
26.07.2011, 08:01
Das ist mir erst ein mal passiert und war schnell gelöst,
Ich hatte durch eine Art Bullauge in ein Friseursalon fotografiert und wollte anschließend hinein gehen, um nach der Genehmigung zu fragen. Hätte ich vorher gefragt, wäre die ganze Situation hinüber gewesen. Der Eingang war ums Eck, und als ich dort ankam stand auch schon der Chef vor der Tür, der mich höflich aber bestimmt bat, die Bilder zu löschen. Ich stellt mich ihm vor, schilderte warum ich so vorging und löschte in seinem Beisein die Bilder von der Karte. Danach redeten wir noch kurz miteinander und er erklärte mir, dass er eigentlich nichts dagegen hätte, da er selbst fotografiert (natürlich beste Voraussetzung) aber dieser Tage sei ein Spanner mit Kamera rum gelaufen und seit her seien seine Angestellten etwas empfindlich diesbezüglich. Danach war das Thema vom Tisch.

Aber ich denke dass es da kein Patentrezept gibt. Zum Thema Ablenkung. Wann immer ich mit meinem Fotorucksack in der Stadt unterwegs bin und mich jemand anspricht, stelle ich mich mit dem Rucksack gegen eine Wand. So stelle ich sicher, dass wenigstens niemand hinter mir steht und daran fummelt. ;) Mehr kann man, so man allein ist, halt nicht tun.

Gruß Wolfgang

Kerstin
26.07.2011, 08:13
Nun, dann war bei dir die Situation so eindeutig, dass du auch wusstest, dass das eigentlich nicht so ganz korrekt war.
Aber es fängt ja schon damit an: Kann man von mir überhaupt verlangen, dass ich Bilder lösche? Muss ich sie im Beisein der Person ansehen/löschen (falls es diese Bilder überhaupt gibt)?
In dem einen Fall, den ich erlebt habe, war die Situation schon mehr als grenzwertig und ich hätte mich nach anfänglicher Zusammenarbeit schon viel eher einfach entfernen müssen. Aber da stellt sich mir auch die Frage: Wenn mich jemand anspricht, kann ich nicht auch einfach gehen/ihn ignorieren? Ich bin ja nicht verpflichtet, überhaupt zu reagieren, oder?
Da hätte ich irgendwie gerne mal mehr zu gewusst - da ich das am WE 2 mal erlebt habe gehe ich davon aus, dass ich mit der Kombi aus großer Cam und großem Objektiv sicherlich wieder mal in eine solche Situation komme. Und die möchte ich dann souveräner bewältigen.

depok
26.07.2011, 08:47
Guten Morgen Kerstin,

in der Tat, für uns Fotografen kann das eine heikle Situation werden, wenn wir von abgelichteten Personen angesprochen werden.
Das Recht am eigenen Bild ist Bestandteil des allgemeinen Persönlichkeitsrecht, welches durch das Grundgesetz im Sinne von Art. 1 Abs. 1 i.V.m. Art. 2 Abs. 1 unter besonderem Schutz steht.

Hier mal zwei Links dazu, da kannst Du Dir eine eigene Meinung bilden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Recht_am_eigenen_Bild

http://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeines_Pers%C3%B6nlichkeitsrecht#Allgemeines_ Pers.C3.B6nlichkeitsrecht

Grüsse

Klaus

About Schmidt
26.07.2011, 08:47
Kann ich verstehen,
ich bin in einer anderen Angelegenheit, angeblich ein Parkrempler, in eine solche Situation geraten. Nach langem, heftigen Diskutieren schlug ich dann vor, doch zur Polizei (Polizeiposten gibt es in jeder großen Stadt) zu gehen und das Anliegen im Beisein eines Polizeibeamten zu klären. Dabei ließ ich beiläufig fallen, dass ich ein Versicherungsbetrug vermute. Darauf hin erklärte man mir erbost, ich würde noch von "ihm" hören, worauf er sich ins Auto setzte und verschwand.
Scheinbar hatte ich mit meiner geäußerten Vermutung ins schwarze getroffen.

Also,
wenn man mit der Diskussion nicht mehr weiter kommt, einfach mal eine höhere Instanz ins Spiel bringen, das ändert die Diskussionsgrundlage meist schlagartig. ;)

Aber nicht dass nun jemand auf die Idee kommt, dass ich für jeden Mist die Polizei rufe. Die habe ich nämlich noch nie wirklich gebraucht. :cool:
Gruß Wolfgang

hpike
26.07.2011, 08:49
Mach es wie ein Bekannter von mir, der ist in Stuttgart mit einem T-Shirt herumgelaufen auf dem vorn drauf stand: Nein ich habe sie nicht fotografiert und hinten stand: und nein, ich werde sie auch nicht fotografieren. Das hatte zur Folge das er schließlich einige Male fotografiert wurde. ;)

gugler
26.07.2011, 08:56
Guck dir das mal an, wenn du es noch nicht kennen solltest!
Villeicht ist ja was interessantes für dich dabei!
http://foto-podcast.de/ipod/blende8-20/

gpo
26.07.2011, 10:37
Moin

ich glaube NICHT....
das Gesetze helfen, das Panoramafreiheit was nutzt...oder großartige Erklärungen:flop:

wenn genau es zu diesem Punkt kommt, das man angesprochen wird...
muss man schnell reagieren und richtig cool bleiben denn...

auch ich habe schon erlebt das Parteimitglieder(KPD/ML) plötzlich vor mir standen...
und behaupteten das ich speziell SIE fotografiert habe aber...
>>> durch die Spiegelung einer großen Fensterscheibe der Apotheke...die ich ablichtete ;)
also der Parteistand war ca 40m seitlich von mir entfernt, waren als definitiv NICHT im Bildbereich :evil:
die fünf Junglenins machten mir klar das sie ...den Film wollten und zwar mit Gewaltandrohung :oops:

dabei war die ganze Szenerie so obskur, viele Menschen umringten uns,
einige wurden laut...und diese Typen wollten tatsähclich mir an die Wäsche :D

dem "Anführer" ganz in Leder mit Leninmütze und Leninaktentasche....
trat ich etwas endgegen und "flüsterte" ihm im ruhigem Ton zu....
das meine Hasselblad gut 3 Kilo wiegt...das schwere Gitzo gute 6 Kilo....
wenn ich nun "zufällig" umgestoßen werde und ihm das ganze Geraffel in die Exxer fällt...sind sie ab:roll:....
zur Demonstration zog ich die Beine noch etwas aus...verschaffte mir einen größeren Drehkreis...was offenbar doch beeindruckte...man trollte sich maulend ;)

andere Gegebenheiten verliefen moderater....
meist waren die Leute an den Kameras interessiert...hier MF und GF Boliden,
die den TV-Eindruck hinterließen...man wollte eben auch mal ins Fernsehen :top:

angefangen hat die ganze Geschichte in den 70er....
als Foto und TV Überwachungen immer deutlicher wurden...die Leute dann schon mal aufmuckten....

und ja...auch Fotografen tun sich schwer....unsichtbar zu zu operieren, führen gerne ihre Spielzeuge vor....
die Handygeneration hat es dann echt versaut....jederzeit Bilder von allem
ist nicht gerade förderlich für normales Verhalten :oops:

in anderen Foren wird es ganz anders eingefordert...
einige wollen unbedingt im NewYorkStyle arbeiten...und voll mitmischen :roll:
ich weiß das geht nicht lange gut :P
Mfg gpo

Itscha
26.07.2011, 10:51
...dem "Anführer" ganz in Leder mit Leninmütze und Leninaktentasche....
trat ich etwas endgegen und "flüsterte" ihm im ruhigem Ton zu....
das meine Hasselblad gut 3 Kilo wiegt...das schwere Gitzo gute 6 Kilo....
wenn ich nun "zufällig" umgestoßen werde und ihm das ganze Geraffel in die Exxer fällt...sind sie ab:roll:....
zur Demonstration zog ich die Beine noch etwas aus...verschaffte mir einen größeren Drehkreis...was offenbar doch beeindruckte...man trollte sich maulend ;)


Da dürftest Du aber Glück gehabt haben. Bei so einer Gelegenheit dürfte der Ruf nach der Ordnungsmacht -wenn technisch möglich- die bessere Alternative sein.
Klar, dass bei Hampelmännchen auch die Ankündigung unangenehmer Gewalteinwirkung was bringt. Aber Hampelmännchen verlangen nicht oft Filme heraus. ;)

Kerstin
26.07.2011, 11:47
Nette Geschichte, Gerd ... vor allem wenn man so bestimmt auftreten kann, dass der "Gegner" die Aura der Gefahr spürt :lol:
ABer mir ist fast das gleiche passiert und ich hatte es mit einem ähnlich gelagerten Exemplar zu tun. Und als ich irgendwann das Feld einfach räumte, weil es mir dann zu blöd wurde, habe ich mich bereits geärgert, überhaupt so entgegenkommend gewesen zu sein.
Daher würde mich wirklich interessieren, welche Rechtsgrundlage es gibt, auf der ich einem Fremden gegenüber überhaupt eine Bildoffenlegungspflicht habe.

Ich ergänze daher meinen Bedarf an Regenschirmassistenten um Bodyguards und Rechtsberater :)

Tim Kimm
26.07.2011, 12:00
Nette Geschichte, Gerd ... vor allem wenn man so bestimmt auftreten kann, dass der "Gegner" die Aura der Gefahr spürt :lol:
ABer mir ist fast das gleiche passiert und ich hatte es mit einem ähnlich gelagerten Exemplar zu tun. Und als ich irgendwann das Feld einfach räumte, weil es mir dann zu blöd wurde, habe ich mich bereits geärgert, überhaupt so entgegenkommend gewesen zu sein.
Daher würde mich wirklich interessieren, welche Rechtsgrundlage es gibt, auf der ich einem Fremden gegenüber überhaupt eine Bildoffenlegungspflicht habe.

Ich ergänze daher meinen Bedarf an Regenschirmassistenten um Bodyguards und Rechtsberater :)Keine. Normalpersonen haben keine entsprechend gearteten Rechte und bei Personen die hoheitliche Rechte ausüben, müssen vorher auch Voraussetzungen erfüllt sein, die in deinem Fall sicher nicht erfüllt waren.

Es wäre interessant den Sachverhalt mal genauer beschrieben zu bekommen. So kann man sich nur vorstellen, was passiert ist und auch nur abschätzen, welche "Gegenmaßnahmen" zu welchen Zeitpunkt sinnvoll gewesen wären. Also, wie du dich in der Sitution anders hättest verhalten können, so dass du dich letztlich gut fühlst.

Seph
26.07.2011, 12:14
Wie Tim schon schrieb, haben Personen prinzipiell keinen Anspruch auf Einsicht oder gar Löschung von Bildern. Insbesondere dürfen Sie auch keine Herausgabe des Films fordern, dieser ist Eigentum des Fotografen.

Sie dürfen lediglich einer Veröffentlichung von Bildern, auf denen Sie deutlich erkennbar und nicht nur Beiwerk sind, widersprechen.

About Schmidt
26.07.2011, 12:26
Manchmal ist es besser wenn man geht, aufsteht und sich einfach auf dem Absatz rum dreht, nichts mehr sagt was eh keiner versteht, manchmal ist es besser wenn man geht.
Singt Thomas Jutz (Thomm) in einen Lied

Und in der Tat,
manchmal macht man sich über das, was andere so von sich geben am besten keine Gedanken, dreht sich rum, lässt ihn dumm stehen und macht sich über das Gesagte am besten keine Gedanken, weil es das einfach nicht wert ist.

Gruß Wolfgang

Kerstin
26.07.2011, 12:27
Naja, große Kamera mit 70-200 um den Hals hängend stand ich mit meiner Berliner Schwester *g* wartend auf einer Schöneberger Einkaufsstraße, als wie aus dem Nichts ein Mann aufschlägt und sagt: Sie haben soeben mein Kind fotografiert. Ich habe Sie gesehen.
Ich war mir aber keiner derartigen Schuld bewusst und betonte zunächst zweimal, dass ich das nicht getan hätte, weder bewusst noch unbewusst. Er ließ nicht locker und so bot ich, aber schon mit echt zittriger Stimme (warum ist man nur immer so unsouverän??) die Bilder anzusehen. Zu sehen waren 2 oder 3 Bilder, die ich auf 20 cm Entfernung mit dem Tele aus der Hüfte geschossen habe auf eine Hauswand, bzw. es gab Füße einer dort sitzenden Zigeunerin zu sehen mit Ringelsocken) - und zwar nur das Bokeh, also alles komplett unscharf.
Ich zeigte die also und dann kamen schon Bilder meiner Freunde.
Das stellte ihn nicht zufrieden, es schaukelt sich immer mehr auf, ich bot an, sie nochmal zu zeigen, er verlangte, mehr zu sehen.
Daraufhin sagte ich NEIN, das sind private Aufnahmen, die zeige ich Ihnen sicher nicht.
Situation schaukelt sich weiter auf, er sagt, dann mache ich jetzt ein Bild von Ihnen, Sie können hier nicht einfach fotografieren und holt sein iPhone raus (*lol*)
NEIN, Sie machen jetzt definitiv kein Bild von mir, jetzt ist aber echt gut. Ich war schon schwerst hilflos und habe mich dann erstmal rumgedreht. Irgendwie ging es dann noch kurz hin und her und dann bin ich erstmal weitergegangen, und er ging dann wohl auch.
Ach ja, und dann fragte er noch: Was machen Sie hier eigentlich???????????? Daraufhin sagte ich ihm nur noch, dass es ihn nichts angehe und ich ihm keine Rechenschaft darüber ablegen werde.
Naja, es wird sicher ein nächstes Mal geben, da bin ich ganz sicher, das kam dann auch schon gleich am Nachmittag, da verlief die Situation aber sehr kommunikativ, wenn auch da schon etwas merkwürdig.
Am Ende hatte ich zu nichts mehr Lust, so macht es wirklich keinen Spaß mehr und ich lande am Ende doch noch blümchenknipsend auf meiner Terrasse ... :(

Beim nächsten Mal aber bin ich viell. allein und dann muss ich einfach besonnener und bestimmter reagieren können. Denn am Ende haben wir uns wirklich gefragt, ob das nicht auch mal eine fingierte Situation gewesen sein könnte. DAS war es aber nicht. Denn weder Kind noch dazugehörige Mutter waren irgendwo in Sichtweite. Schon sehr merkwürdig.

André 69
26.07.2011, 12:34
Hi,

das hat ja schon was von Belästigung, da würde ich an Deiner Stelle dann auch mal zum Handy greifen und einfach damit drohen die Polizei zu rufen ...
Wenn das nicht hilft laut werden, daß andere Aufmerksam werden ...

Gruß André

Kerstin
26.07.2011, 12:37
Klar denkt man an sowas, aber mal ehrlich: Ein WE mit Freunden in Berlin, da will man auch einfach seine Ruhe bzw. hat noch mehr vor. Dran gedacht hatte ich auch, vor allem, wenn er dann nochmal wiedergekommen wäre.

Aber umgekehrt bleibt ja zu fragen: Jemand stellt sich vor mich und macht ein Bild, ich sehe das ganz genau, spreche ihn an - habe ich dann also gar keine Rechte an meinem Bild????

About Schmidt
26.07.2011, 12:47
Kerstin ich kann dich gut verstehen!
Ich bin ein Mann 186 groß, 86Kg schwer, weiß mir sicher zu helfen;) und mir geht es in einigen Situationen nicht besser, wie dir in diesem Moment!

Auch dein Wunsch (warum ist man nur immer so unsouverän??) nach Souveränität kann ich gut nachvollziehen. Aus Beobachtungen weiß ich jedoch, dass die meisten Menschen es nicht sind und die, bei denen es so scheint, ist es oft aufgesetzt. Nur ganz selten ist es so dass jemand wirklich Souverän auftritt. Fragt sich dann noch, ob es nicht nur Überheblichkeit oder Spontanität ist, die man all zu leicht mit Souveränität verwechselt?

Was ich mir in solchen Situationen wünsche, ist eine Sprache zu beherrschen, die (fast) niemand versteht. Dahinter kann man sich dann verstecken. ;) Vier, fünf Sätze in Nchumbulu (wird in Ghana) gesprochen würden sicher reichen um den Gegenüber verzweifelt abziehen zu sehen. :lol:

Recht am eigenen Bild (http://anwalt-im-netz.de/urheberrecht/recht-am-eigenen-bild.html)

Gruß Wolfgang

André 69
26.07.2011, 12:52
Hi,

Wiki sagt: http://de.wikipedia.org/wiki/Recht_am_eigenen_Bild#Erstellen_von_Bildern

Da steht nicht, daß es im öffentlichen Raum verboten ist Bilder zu machen, wohl aber etwas über die Veröffentlichung derer.

Mal §201a anklicken

Gruß André

Kerstin
26.07.2011, 12:53
Naja, die Spielereien mit fremden Sprachen hat man ja schonmal drauf, da macht es manchmal Spaß, sich hinter Englisch oder Französisch zu verstecken. ABer das sind dann so blöde Alltagssituationen.
Um in einer solchen Situation so souverän zu reagieren müsste man sie schon üben vorher :)

insomapi
26.07.2011, 13:26
Wie Tim schon schrieb, haben Personen prinzipiell keinen Anspruch auf Einsicht oder gar Löschung von Bildern. Insbesondere dürfen Sie auch keine Herausgabe des Films fordern, dieser ist Eigentum des Fotografen.

Sie dürfen lediglich einer Veröffentlichung von Bildern, auf denen Sie deutlich erkennbar und nicht nur Beiwerk sind, widersprechen.

IRRTUM
besonders der letzte Satz ist gänzlich falsch. Denn dann gäb es kein Gesetz RECHT AM EIGENEN BILD sondern RECHT ZUR VERÖFFENTLICHUNG AM EIGENEN BILD

Und man kann durchaus das Löschen verlangen ...allerdings muss man dafür die Polizei bemühen denn nur sie (Exekutive) ist berechtigt Gesetze (notfalls sogar mit Gewalt/Verhältnismässigkeit) durchzusetzen. (und auch NUR SIE und kein Richter oder Anwalt wie allgemein oft vermutet wird)

Und bei aller Liebe, ich fotografiere auch menschenansammlungen etc ...aber sobald wenige Menschen Hauptmotiv sind gehört es sich das man fragt. Und glaubt mir mal: Wenn ich glaube das jemand Fotos meine Kinder mach und er es mir nicht widerlegen kann, dann kommt derjenige ganz sicher nicht mit diesen Bildern auf der Karte bei sich zu hause an ;)

Kerstin
26.07.2011, 13:36
Und bei aller Liebe, ich fotografiere auch menschenansammlungen etc ...aber sobald wenige Menschen Hauptmotiv sind gehört es sich das man fragt. Und glaubt mir mal: Wenn ich glaube das jemand Fotos meine Kinder mach und er es mir nicht widerlegen kann, dann kommt derjenige ganz sicher nicht mit diesen Bildern auf der Karte bei sich zu hause an ;)

Womit wir wieder beim Ausgangspunkt meines Problems angekommen wären ... und somit leider nicht sonderlich hilfreich :?::roll:

Ganz ehrlich, hier Öl ins Feuer zu gießen ist nicht das, was dienlich ist und es wäre nett, wenn diese Hinweise zur Selbstjustiz oder wie auch immer das zu verstehen ist an dieser Stelle außen vor bleiben könnten.

Hier gehts darum, wie man sich unter Berücksichtigung geltender Gesetze korrekt verhält.

kamoebi
26.07.2011, 13:40
Diese Art Diskussion gabs ja schon des öfteren hier. Ich lese das immer sehr angespannt und bin immer wieder überrascht, dass mir sowas nocht nicht passiert ist. ich streife oft durch die Städte und Gegenden. Wir sind oft an Wochenenden unterwegs und mache dann immer eine Bilderreportage für unsere Freunde, damit sie immer wissen, was wir so treiben. Aber noch nie hat mich jemand angemacht. Nicht in Deutschland, nicht im Ausland. Beim letzten Exkurs auf dem Nürburgring, beim TGP, im LKW-Camp, bei den ganzen (positiv) verrückten Truckern, im Fahrerlager, nichts. Keine Probleme. Vor paar Wochen habe ich dann einen getarnten LKW von Daimler auf einem Werkstatthof abgeschossen. Da habe ich gedacht, jetzt biste fällig. Hinter meinen Rücken rief Jemand "Hallo SIE da!" Ich hab dann ganz normal alles eingepackt und beim Einteigen über meine Schulter geschaut. Erleichterung, ich war nicht gemeint. Also geht doch. Aber vielleicht kommt noch mein Erstes Mal. Ich verspreche, ich arbeite daran.

insomapi
26.07.2011, 13:49
Womit wir wieder beim Ausgangspunkt meines Problems angekommen wären ... und somit leider nicht sonderlich hilfreich :?::roll:

Ganz ehrlich, hier Öl ins Feuer zu gießen ist nicht das, was dienlich ist und es wäre nett, wenn diese Hinweise zur Selbstjustiz oder wie auch immer das zu verstehen ist an dieser Stelle außen vor bleiben könnten.

Mir ist nicht ganz klar was diese Spitze ÖL ins Feuer gießen etc soll, ich weiß auch nicht wie Du hier auf Selbstjustiz kommst.
Da ich geschreiben habe wer in Deutschland die Gesetze durchsetzen darf ist der Kontext für mich eigentlich klar.
Und ich finde es durchaus dienlich das
a) die Gesetze diskutiert werden und
b) die Meinung eines menschen der Fotografiert in der Rolle des nicht fotografierenden Verantworlichen (Elternteil) genannt wird.

Wenn du damit meinst das es nicht dienlich ist weil es nicht ausdrücklich aus der Sicht der Fotografen ist dann tut mir das Leid.

Und bevor hier falsche Richtungen eingeschlagen werden..Es war selbstverständlich kein Aufruf zur Selbstjustiz sondern lediglich (zum Kontext) der Hinweis das ich da durchaus mein Recht durchsetzen lassen würden.


Hier gehts darum, wie man sich unter Berücksichtigung geltender Gesetze korrekt verhält.

Wenn du dich 100% korrekt verhalten willst bleibt nur vorher zu fragen oder hinterher (weil die Person z.b. im Gedanken aufgenommen werden sollte) zu klären ob es ok war und ggf zu löschen.

simply black
26.07.2011, 13:52
Ich verfahre rein praktisch so, dass ich beginne zu fotografieren, dann anspreche, mich unterhalte und dann noch ein bischen fotografiere.
Ich frag grundsätzlich nach ner Mailadresse und sende die Bilder zu. Dafür darf ich dann zeigen. Das erfrage ich manchmal ausdrücklich, manchmal nicht und machs einfach.

In der Demo ist das Grenzfrage, keiner hat ne ganz eideutige Antwort wo Grenzen liegen. Ist wirklich vom Bild abhängig.

Aber die Kunst- und Reportagefreiheit bieten hier hervorragendne Argumente wenn es wirklich mal zu Schwierigkeiten kommen sollte. :-)


Und man kann durchaus das Löschen verlangen ...allerdings muss man dafür die Polizei bemühen denn nur sie (Exekutive) ist berechtigt Gesetze (notfalls sogar mit Gewalt/Verhältnismässigkeit) durchzusetzen. (und auch NUR SIE und kein Richter oder Anwalt wie allgemein oft vermutet wird)

derSatz ist so generell richtig, wie im Ergebnis total falsch.

Polizei = Teil der Exekutive ist richtig.

ABER kein Polizist wird auf Deienn Zuruf hin irgendwas löschen. Niemals. Das ist echt so richtig falsch :-)
Dazu brauchst Du einen zivilrechtlich titulierten Anspruch.
Bei Straftatverdacht k a n n die Polizei sicherstellen (Du stimmst zu) oder beschlagnahmen (Du lehnst ab) letzteres schon muß ein Richter dann innerhalb von 3 Tagen bestätigen. Wir reden nicht von löschen.

Zivilrechtlich wird Dich niemals ein Polizist unterstützen, und ein Urteil vollsteckt der Gerichtsvollzieher.

Itscha
26.07.2011, 13:58
IRRTUM
besonders der letzte Satz ist gänzlich falsch. Denn dann gäb es kein Gesetz RECHT AM EIGENEN BILD sondern RECHT ZUR VERÖFFENTLICHUNG AM EIGENEN BILD
Hast Du mal ins Gesetz geschaut? Nö, oder?
§ 22 [Recht am eigenen Bilde]
Bildnisse dürfen nur mit Einwilligung des Abgebildeten verbreitet oder öffentlich zur Schau gestellt werden. (...)
Und man kann durchaus das Löschen verlangen Nein, wohl eher nicht....allerdings muss man dafür die Polizei bemühen denn nur sie (Exekutive) ist berechtigt Gesetze (notfalls sogar mit Gewalt/Verhältnismässigkeit) durchzusetzen. (und auch NUR SIE und kein Richter oder Anwalt wie allgemein oft vermutet wird)
Das ist sicher nicht richtig. Der Anspruch aus § 22 KUG ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein zivilrechtlicher Anspruch, für dessen Durchsetzung die Polizei keinen Finger krumm machen darf und wird. Unterlassung oder sonstiges in diesem Zusammenhang wird Dir nur ein Gericht zubilligen.
Woher hast Du deine Theorien?
Wenn ich glaube das jemand Fotos meine Kinder mach und er es mir nicht widerlegen kann, dann kommt derjenige ganz sicher nicht mit diesen Bildern auf der Karte bei sich zu hause an ;)

Pfffff....:roll:

Kerstin
26.07.2011, 14:03
Mir ist nicht ganz klar was diese Spitze ÖL ins Feuer gießen etc soll, ich weiß auch nicht wie Du hier auf Selbstjustiz kommst.
Da ich geschreiben habe wer in Deutschland die Gesetze durchsetzen darf ist der Kontext für mich eigentlich klar.


Dann erkläre mir doch bitte, wie du verhinderst, dass derjenige, von dem du MEINST, dass er Bilder deiner Kinder gemacht hat, zu Hause ankommt.

In meinem speziellen Fall hatte ich kein Kind fotografiert, weder bewusst, noch unbewusst. Es handelte sich schlicht um eine Unterstellung. Ich habe sogar die Bilder gezeigt (was ich nicht einmal muss offenbar). Hat aber alles nicht gereicht. Und dann? Dann kannst du die Polizei rufen, aber ich kann in den Bus steigen und abfahren.

Und JA. Mich interessiert hier ausschließlich, was ich als FOTOGRAF in dieser Situation tun kann. Nicht, was du mit einem machst, der Bilder deiner Kinder macht. Und auch nicht, wie ich mich geschickt rauswinde, wenn ich es doch getan hätte.

insomapi
26.07.2011, 14:05
Hast Du mal ins Gesetz geschaut? Nö, oder?
§ 22 [Recht am eigenen Bilde]
Bildnisse dürfen nur mit Einwilligung des Abgebildeten verbreitet oder öffentlich zur Schau gestellt werden. (...)
Nein, wohl eher nicht.


LOL du solltest auch alles lesen ...ich sag mal als Tipp Strafgesetzbuch, kleine zweihunderter Zahl :-)

---------- Post added 26.07.2011 at 14:12 ----------

I
ABER kein Polizist wird auf Deienn Zuruf hin irgendwas löschen. Niemals. Das ist echt so richtig falsch :-)
Dazu brauchst Du einen zivilrechtlich titulierten Anspruch.
Bei Straftatverdacht k a n n die Polizei sicherstellen (Du stimmst zu) oder beschlagnahmen (Du lehnst ab) letzteres schon muß ein Richter dann innerhalb von 3 Tagen bestätigen. Wir reden nicht von löschen.

Zivilrechtlich wird Dich niemals ein Polizist unterstützen, und ein Urteil vollsteckt der Gerichtsvollzieher.

Völlig Richtig was du sagst. Sicherlich war es etwas zu plakativ dargestellt.
Aber da ich glaube das ein Fotograf lieber 2 Bilder löscht bevor es ärger gibt glaube ich nicht das es soweit kommt und er sie löscht wenn die Ordnungshüter da stehen.

ich jedenfalls würde mich nicht scheuen die Person solange im Auge zu behalten bis die angerufene Polizei erscheint. Und gerade im Hinblick auf Kinder dürften da alle recht sensibel reagieren :lol:
Ganz nebenbei finde ich das ein Fotograf der ungefragt Kinder als Hauptmotiv auswählt ohne vorher die Eltern zu fragen fremderzogen und fremdsensibilisiert werden muss.
Aber das dürften ja Gott sei Dank den extremen Ausnahmen sein .....

Itscha
26.07.2011, 14:19
LOL du solltest auch alles lesen ...ich sag mal als Tipp Strafgesetzbuch, kleine zweihunderter Zahl :-)
Den hier meinst Du?
§ 201a [1] Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen
(1) Wer von einer anderen Person, die sich in einer Wohnung oder einem gegen Einblick besonders geschützten Raum befindet, unbefugt Bildaufnahmen herstellt oder überträgt und dadurch deren höchstpersönlichen Lebensbereich verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
(...)

Was hat der denn mit der (hier besprochenen) auf der Straße aufgenommenen Person zu tun? Solltest Du den öffentlichen Straßenraum für eine "Wohnung oder einem gegen Einblick besonders geschützten Raum" halten, solltest Du noch mal drüber nachdenken.
Und die Polizei könnte auch in diesem Fall nicht die Bilder löschen, sondern allenfalls deine Kamera einziehen. Über die Rückgabe der Kamera mit oder ohne Bilder entscheidet dann die Staatsanwaltschaft im Ermittlungsverfahren oder der Richter im Strafverfahren. Die Polizei entscheidet lediglich vor Ort, ob sie die Kamera einzieht. § 201a [4] StGB.

Sollte ich Kerstin falsch verstanden haben, und es ging darum, dass sie durch Wohnungsfenster fremde Leute fotografiert ... ja dann lass ich deinen Beitrag teilweise gelten. Da sollte man wirklich vorher fragen. ;)
Du bist kein Jurist, oder?

insomapi
26.07.2011, 14:21
Dann erkläre mir doch bitte, wie du verhinderst, dass derjenige, von dem du MEINST, dass er Bilder deiner Kinder gemacht hat, zu Hause ankommt.


Und JA. Mich interessiert hier ausschließlich, was ich als FOTOGRAF in dieser Situation tun kann.

:?: Würde ich dir gerne erklären aber die willst es hier ja nicht lesen :lol:


In meinem speziellen Fall hatte ich kein Kind fotografiert, weder bewusst, noch unbewusst. Es handelte sich schlicht um eine Unterstellung.

Ziehst du dir alle Schuhe an? Wo steht das was von dir? Wo Unterstelle ich dir das du irgendein Kind fotografiert hast??????????

Kerstin
26.07.2011, 14:23
Um es nochmal klarzustellen:
Ich hatte kein Kind fotografiert. Nicht bewusst. Nichtmal unbewusst. Ich hatte nichmal eines gesehen, ich hatte ja nichtmal die Kamera im Anschlag, sondern am Strap hängen. Und mir wäre ein Kind vermutlich aufgefallen. Also habe ich seine Bedenken ernst genommen und die Karten offengelegt. Es gab kein entsprechendes Bild.
Tatsache war aber, dass der Typ mir schlicht nicht geglaubt hat.
Also bitte keine Diskussionen über die Rolle des Vaters hier ...

Itscha
26.07.2011, 14:26
Vielleicht sollten wir noch mal klarstellen, worüber wir hier reden. Es wird schon wieder unübersichtlich.
Zum Einen gibt es einen zivilrechtlichen Anspruch nach § 22 KunstUrheber-Gesetz.
Der verbietet unerlaubte Veröffentlichung und Verbreitung.

Dagegen kann man nur mit Gericht was machen. Die hierzu gebetene Polizei wird gar nix machen, sondern den Betroffenen ans Gericht verweisen.

Zum Anderen gibt es die strafrechtliche BNorm (§ 201a StGB) die es verbietet, Personen in ihren Wohnungen oder gegen Einblick besonders geschützten Räumen abzulichten.
Da kannst Du dann die Polizei rufen, die kann die Kamera beschlagnahmen. Mehr nicht. Alles andere klärt die Staatsanwaltschaft oder ein Gericht.

Kerstin
26.07.2011, 14:28
Ziehst du dir alle Schuhe an? Wo steht das was von dir? Wo Unterstelle ich dir das du irgendein Kind fotografiert hast??????????

Ich habe nur nochmal klargestellt, dass es hier um exakt diese eine Situation ging und um MEINE Sichtweise und was ICH tun kann beim nächsten Mal. Denn es gibt ganz sicher ein nächstes Mal. Wenn nicht für mich, dann für jemanden von euch.
Und zwar - wie man sieht - auch zu Unrecht.

Und nun erzähl mir noch, wie du verhinderst, dass ich in den Bus steige und abfahre ... damit ich beim nächsten Mal auch darauf vorbereitet bin, was mich dann erwartet :mrgreen:

Darüber hinaus sollte das hier nicht zur Privatfehde zwischen uns ausarten ... wenn ich auch gerade der Meinung bin, dass du mich an jemanden erinnerst.

Itscha
26.07.2011, 14:28
Um es nochmal klarzustellen:
Ich hatte kein Kind fotografiert. Nicht bewusst. Nichtmal unbewusst. Ich hatte nichmal eines gesehen, ich hatte ja nichtmal die Kamera im Anschlag, sondern am Strap hängen. Und mir wäre ein Kind vermutlich aufgefallen. Also habe ich seine Bedenken ernst genommen und die Karten offengelegt. Es gab kein entsprechendes Bild.
Tatsache war aber, dass der Typ mir schlicht nicht geglaubt hat.
Also bitte keine Diskussionen über die Rolle des Vaters hier ...

Und m.E. kannst Du im öffentlichen Raum so viele Kinder fotografieren wie du willst. Solange Du die Bilder nicht ungefragt zur Schau stellst oder veröffentlichst.
Ob das im Einzelfall gewollt ist, ist eine andere Frage.
Ich jedenfalls hab nix dagegen, wenn meine Kinder auf dem Marktbrunnen sitzen und ein Eis lecken, dass irgendwelche Touristen ein Bild davon machen.

insomapi
26.07.2011, 14:44
Es freut mich das wir auf die Sachebene zurückkommen.

Kerstin ich streite ja gar nicht ab das der Typ überreagiert hat, ggf größere Probleme hatte :D aber du hast danach gefragt wie man sich verhält (generell).
Und da ist es schon so das man bei Kindern sensibler sein sollte als bei einem Junggesellenabschied wo jeder 1,4 Promille hat.
Also bei Kindern IMMER fragen, aber die von dir beschriebene Situ kannst du dann immer noch nicht ausschließen aber dann kippt auch meiner Meinung nach die "Schuld", also wenn du dargelegt hast SIEH HER NIX FOTO und er weitermacht fängt er an dich zu bedrängen.

Paradox finde ich das dies mehr zu werden scheint obwohl es leichter ist einem anderen auf der Strasse seine Werke zu zeigen. Wie hätte man das früher ausdiskutiert als es noch keine Displays gab :-)

alberich
26.07.2011, 14:45
Die Situation ist doch gar nicht so unübersichtlich, wie sie gemacht wird.

Du stehst in der Öffentlichkeit mit einer Kamera. Du hast kein Kind gesehen und auch keines aufgenommen.
Ein Passant kommt auf dich zu und fragt ob Du seine Kinder fotografiert hast. Du sagst, "Nein".
Er glaubt das nicht und Du bist bereit seine Zweifel auszuräumen, in dem Du die Bilder auf der Karte anzeigst.
Das reicht ihm noch immer nicht. In diesem Moment bleibt nichts anders als oben schon von AboutSchmidt angemerkt.

"Sollten sie mir immer noch nicht glauben, ist es in diesem Fall besser wir rufen zur Klärung die Polizei."

Vielleicht war es ein besorgter Vater, vielleicht aber auch nur ein Profilneurotiker. Das kann man im jeweiligen Moment nicht mit Sicherheit beurteilen und schon gar nicht in einem Forumsbeitrag.

Du darfst natürlich in der Öffentlichkeit fotografieren, und wenn sich die vermeintlichen Kinder auf einem Spielplatz befinden, und dieser Spielplatz ist Teil deines Bildes, das Du von einem Straßenzug aufgenommen hast, ist dieses Foto auch rechtlich vollkommen unbedenklich. Kinder hin, Kinder her.

Aber Recht haben und Recht bekommen, zumal in einer Situation in der man sich im Besten Falle mit einem besorgten Laien unterhält, sind zwei ganz verschiedene Dinge. Da ist die Hinzuziehung der Polizei mehr als sinnvoll, da sie die Situation auf "juristische Füße" stellt. Im Zwiegespräch mit wem auch immer wird gar nichts raus kommen, oder wolltest Du in einer solchen Situation dem Gegenüber einen Vortrag über Fotorecht halten? Absurd. Wenn sein Anliegen seriös und Deine Aufklärungsabsichten es ebenso sind, dann ist die Polizei als "Harmonizer" genau der richtige Weg. Nun zu sagen "Ja, aber wir wollten gerade schön essen gehen und ich habe echt kein Bock da noch 'ne Stunde rumzustehen.", tja dann wäre das Naiv. Wenn man mit einer Kamera rumläuft, muss man heutzutage eben genau solche Situationen einplanen. Das ist heutzutage Teil des Ganzen.

Itscha
26.07.2011, 14:48
Es freut mich das wir auf die Sachebene zurückkommen.

Heißt das, Deine rechtlichen Behauptungen dürfen als widerlegt gelten?

simply black
26.07.2011, 14:54
Völlig Richtig was du sagst. Sicherlich war es etwas zu plakativ dargestellt.

nein, es war falsch dargestellt.


Aber da ich glaube das ein Fotograf lieber 2 Bilder löscht bevor es ärger gibt glaube ich nicht das es soweit kommt und er sie löscht wenn die Ordnungshüter da stehen.

und genau das ist mein Problem. Wenn ich etwas glaube, dann schreibe ich, dass ich glaube, und suche mir nicht selbstüberlegte, falsch verstandene und verwechselte Mutmaßungen daher und poste sie als Faktum verbunden mit rechlichen Belehrungen. Das um so weniger, als die To gerade nach Wissen fragte, nicht nach Mutmaßungen und gefühltem Recht


Ganz nebenbei finde ich das ein Fotograf der ungefragt Kinder als Hauptmotiv auswählt ohne vorher die Eltern zu fragen fremderzogen und fremdsensibilisiert werden muss.


was auch immer Du mit den Begriffen "fremderzogen" und "fremdsensibilisiert" ausdrücken willst (nur rethorisch, ich wills nicht wissen :-)), ich empfiinde auch diesen Teil Deiner Meinung eher als plakativ populistisch, denn als hilfreich zur Genzfindung einer Fotografie zwischen unbeobachtet weil natürlich und erlaubt.

Kerstin
26.07.2011, 15:13
Nun zu sagen "Ja, aber wir wollten gerade schön essen gehen und ich habe echt kein Bock da noch 'ne Stunde rumzustehen.", tja dann wäre das Naiv. Wenn man mit einer Kamera rumläuft, muss man heutzutage eben genau solche Situationen einplanen. Das ist heutzutage Teil des Ganzen.

Gut zusammengefasst ... und ja, vielleicht muss man sowas einplanen (nachdem mir das am gleichen Tag in ähnlicher Form noch einmal passiert ist, ist dem wohl definitiv so) ... trotz allem will ich noch nicht so ganz einsehen, dass ich besser stehenbleibe und auf die Polizei warte, wenn ich genau so gut in den Bus steigen und abfahren kann. Ich gehöre definitiv zu denen, die nicht so gerne im Mittelpunkt negativer Aufmerksamkeit stehen (und darum auch so unglaublich souverän reagiere *grmpf*) - und schon gar nicht an Orten, wo man mich vielleicht auch kennt.

Ich glaube, wenn ich die Wahl hätte, ich würde (wieder) gehen ...

insomapi
26.07.2011, 15:14
Heißt das, Deine rechtlichen Behauptungen dürfen als widerlegt gelten?

joah mach du mal ich weiß zwar nicht wodraus du das schließt wenn ich kerstin schreibe das ich mich freue auf die Sachebene zu kommen
Aber schienbar ist es hier so ...dann mach mal



und genau das ist mein Problem. Wenn ich etwas glaube, dann schreibe ich, dass ich glaube,.........................
Das ist eine Verdrehung die schon Unverschämt ist, aber scheint hier nun so mal zu sein
Das Wort GLAUBE bezog sich wohl eindetig darauf as ich GLAUBE das jemand das löscht BEVOR ihm einer seine kamera mit nimmt. Du hattest eigentlich den Eindruck erweckt das erkennen zu können


Da auf andere Sachliche Postings hier gar nicht mehr eingegangen wird werde ich mich jetzt hier mal raushalten denn wenn man sich hier gegen Unterstellungen wehrt wird man offensichtlich gleich mir irgendwelchen Forentrolls (wenn auch unterschwellig) verglichen.

norweger
26.07.2011, 15:17
Und m.E. kannst Du im öffentlichen Raum so viele Kinder fotografieren wie du willst. Solange Du die Bilder nicht ungefragt zur Schau stellst oder veröffentlichst.



Du darfst natürlich in der Öffentlichkeit fotografieren, und wenn sich die vermeintlichen Kinder auf einem Spielplatz befinden, und dieser Spielplatz ist Teil deines Bildes, das Du von einem Straßenzug aufgenommen hast, ist dieses Foto auch rechtlich vollkommen unbedenklich. Kinder hin, Kinder her.


Bei uns in Norwegen ,haben sich schon einige Fotografen Anzeigen ,von wachsamen Eltern ,durch das Fotografieren von deren Kindern eingefangen....Da ist die Polizei hier sehr sensibilisiert und handelt auch dem entsprechend....Ich wuerde mich persønlich auch Fragen (bzw nicht nur mich ,auch den Fotografen) was er auf dem z.B. Spielplatz fuer Fotos macht .....

Med vennlig hilsen

Stephan

Itscha
26.07.2011, 15:18
Da auf andere Sachliche Postings hier gar nicht mehr eingegangen wird werde ich mich jetzt hier mal raushalten denn wenn man sich hier gegen Unterstellungen wehrt wird man offensichtlich gleich mir irgendwelchen Forentrolls (wenn auch unterschwellig) verglichen.

Deine gesamten geäußerten Rechtsauffassungen zum Thema inklusive der "Rezepte zur Selbsthilfe" waren haarsträubend, und Du hast Sie größtenteils als "Faktenlage" verkauft. Das ist wenig hilfreich. Da musst Du Dich nicht wundern, wenn Dir auch mal glasklar widersprochen wird. Das ist nicht "hier " so, das wird Dir auch woanders passieren.
Edit:
Bei uns in Norwegen ...
Ich vermute, dass die Rechtslage in Norwegen auch nicht identisch ist, mit der hier diskutieren (deutschen) Gesetzeslage.
Natürlich würde auch hier die Polizei reagieren, wenn einer um einen Spielplatz schleicht, und die Kinder fotografiert. Und da bin ich als Vater zweier Mädels auch dankbar für. Verboten dürfte es nicht sein, aber lieber ein wenig zu wachsam, als hinterher die Scherben aufkehren.

insomapi
26.07.2011, 15:26
Deine gesamten geäußerten Rechtsauffassungen zum Thema inklusive der "Rezepte zur Selbsthilfe" waren haarsträubend, und Du hast Sie größtenteils als "Faktenlage" verkauft. Das ist wenig hilfreich. Da musst Du Dich nicht wundern, wenn Dir auch mal glasklar widersprochen wird. Das ist nicht "hier " so, das wird Dir auch woanders passieren.

JETZT REICHT ES, die Wortverdreherei ist hier extrem.

Ich habe nichts gegen Widerspruch, bin sehr diskussionfreudig und kann andere Meinungen vertragen. Ich sprach mit HIER von Unterstellungen etc
Und das wird wohl jeder richtig rauslesen können.

Aber dieses Posting zeigt es doch mehr als sehr deutlich ....
Es geht hier um Unterstellungen etc und es wird so dargestellt als wenn ich mich gegen sachliche Dinge aufbringen.
So jetzt aber dann wirklich :beer: *es gab hier kein Popcorn Icon

alberich
26.07.2011, 15:31
.Ich wuerde mich persønlich auch Fragen (bzw nicht nur mich ,auch den Fotografen) was er auf dem z.B. Spielplatz fuer Fotos macht .....


Wer würde das nicht.
In meinem Beispiel war aber nicht von einem Fotografen die Rede, der auf einem Spielplatz Kinder fotografiert, sondern einem, der ein Bild eines Straßenzuges macht auf dem sich auch ein Kinderspielplatz befindet.

Das kann man nun nicht vergleichen und sollte man auch nicht.

So ein Foto, wäre heute in vielerlei Augen wohl ein Straftatbestand.
http://laurencemillergallery.com/Images/hcb_sbs2.jpg

Kerstin
26.07.2011, 15:32
Naja, dann möchte ich aber auch auch nicht in Norwegen mit meinem eigenen Kind auf den Spielplatz gehen und zufällig den Wunsch hegen, meine große Kamera auszuführen ... :lol:
Naja, ist ja auch sicher hier alles gesagt .. ich werde mir das für mich Wichtige einmal zusammenstellen und hoffen, in einer ähnlichen Lage einfach souveräner zu reagieren.
Denn es ist zu vermuten, dass ich auch weiterhin professionell für alle sichtbar ausgerüstet durch Großstädte ziehe und dort Bilder mache.

---------- Post added 26.07.2011 at 15:37 ----------

Davon abgesehen bin ich schwer davon überzeugt, dass mit den harmlosen Handycams & Co weitaus mehr Unheil angerichtet wird als von den professionell ausgestatteten Fotografen .... Was in meinem Fall der vermeintliche Vater ja auch noch perfekt untermauert hat :lol:
Jaja, vielleicht sucht man sich dann doch irgendwann ein weniger gefährliches Hobby. Denunzianten gibts ja wirklich überall...

Itscha
26.07.2011, 15:38
JETZT REICHT ES, die Wortverdreherei ist hier extrem.

Gegen "Wortverdreherei" verwahre ich mich. Kann ja auch jeder oben nachlesen. Ansonsten ist die Diskussion mit Dir für mich aber jetzt durch.

dey
26.07.2011, 15:41
So ein Foto, wäre heute in vielerlei Augen wohl ein Straftatbestand.

Ja, eine gewisse Schizophrenie ist schon vorhanden. Wir haben die exhibistionistischte extrovertierteste Gesellschaft ever(*1), aber das Fotografieren Fremder ist schwierig geworden.
Es ist aber halt so, dass vor 50 Jahren die Wahrscheinlichkeit, dass ein Bild um die Welt ging auf Größe eines Lottogewinns war. Heute ist das durch das Internet einfach anders.
Und keiner möchte sich und noch weniger seine Kinder ungefragt durchs Netz kursieren sehen.
Vielleicht betrifft das aber nur die Generation, die nicht mit dem Internet aufgewachsen ist., siehe *1.

bydey

simply black
26.07.2011, 16:00
Kerstin,

das Stichwort, das Dich beschäftigt lautet Selbsthilferecht. dann und nur dann wenn dem Fotografierten ein solches zusteht, kann und darf er Dich festhalten oder körperlich werden, und nur dann dürftest Du Dich nicht wehren.

Weggehen ist immer erlaubt, nie verboten, Wenn der Fotografierte dann ein Selbsthilferecht hat und wenn er es nutzt darfst Du Dich nicht mehr mit Gewalt entziehen. ohne immer.

§229 BGB regelt den Rahmen, die Ausgestalung ist sehr facettenreich, ne pauschale generelle Auskunft sprengt den rahmen hier. Wäre ne Hausarbeit :-)
Zerstörung ist nur zulässig als Mittel, nicht als zweck, das Ergebnis vorwegzunehmen nämlcih die Prüfung ob Aufnahme zulässig ist. Dei unterliegt dem gericht im zweifel. keinem vermeintlich Geschädigten oder der Polizei. Du mußt Zerstörung in dem Rahmen nie Dulden.
Festgehalten werden auch nicht, wenn Du Deinen Namen und Anschrift nennst. Vermutlich würde ich nicht mal das tun und mich Gewalt auch widersetzen. Immer dann wenn ich via Display beweisen kann, zulässig gehandelt zu haben.

Und ich mache nun Fotos seit 837 Jahren (achtung, die zahl hat insomapischen Wert :-) ich habe es immer freundlich fröhlich un konfliktfrei hinbekommen.

Sofian
26.07.2011, 16:01
Hey Kerstin,
das ist wirklich eine blöde Situation, in der du da warst.

1. Ich finde deine Bedenken unnötig. Du hast dich respektvoll ihm gegenüber verhalten und hättest die Bilder seiner Tochter, wenn es denn welche gegeben hätte, ja auch direkt gelöscht. Ergo: Der Typ wollte sich wohl wichtig tuen.

2. Geht es mir gehörig auf die Nerven, wie man in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird, nur weil man eine DSLR (am schlimmsten wirklich noch mit nem 70-200 o.ä.) dabei hat. Jeder Depp kann mit seinem Smartphone hochauflösende Bilder schießen und parallel im Netz verbreiten. Aber ist ja cool und hat ja JEDER, also in Ordnung.
Aber der böse, auffällige Fotograf mit dem Riesenteil: Was will der damit? Sehr verdächtig, der muss was im Schilde führen...
=> ich befürchte, dass einige Menschen doch leider sehr einfach gestrickt sind
=> ist das meine Erfahrung, wie Menschen mit Dingen umgehen, die sie nicht begreifen

3. Kann man mit ner kleinen Travelzoomkamera genauso Teleaufnahmen und viel unaffälliger machen.

erik
26.07.2011, 16:03
Ich war mir aber keiner derartigen Schuld bewusst und betonte zunächst zweimal, dass ich das nicht getan hätte, weder bewusst noch unbewusst. Er ließ nicht locker und so bot ich, aber schon mit echt zittriger Stimme (warum ist man nur immer so unsouverän??) die Bilder anzusehen.

Hallo Kerstin,

nachdem die rechtliche Seite ja weitgehend geklärt ist, möchte ich noch etwas anderes anmerken. Du fragst, warum man immer so unsouverän ist. Nun, ich glaube, das geht uns allen so. Obwohl man sicher ist, nichts falsches getan zu haben, wird man knallrot und fängt an rumzustottern und eine Rechtfertigungshaltung einzunehmen. Das kommt einfach daher, weil man mit solch einem Angriff nicht rechnet und total überrascht wird. Normalerweise wird man ja auch nicht so angegriffen - so etwas ist auch unseriös, und dermaßen aus dem Konzept gebracht, geraten wir in Stress.
Was kann man dagegen tun? Sich vielleicht öfters mal genau diese Situation vorstellen und sie ein Stück weit durchspielen, so dass man darauf gefasst ist, dass so etwas kommen könnte. Und dann auch ruhig auch unseriös sein und zum Gegenangriff übergehen, z.B. Entrüstung zeigen ("Was erlauben Sie sich!") - denn Stottern und Rotwerden wird ja von Umstehenden gerne schon gleich als Schuldeingeständnis gewertet.

Ist leichter gesagt als getan, aber einen Versuch ist es wert.

Ich weiss schon, warum ich seit Jahren eigentlich keine fremden Menschen mehr fotografiere (mal von den Darbietern von Aufführungen und Veranstaltungen abgesehen)...

gruß,
erik.

Itscha
26.07.2011, 16:17
Vermutlich verschwindet ein Großteil der Unsicherheit, wenn man die Situation mal durchgespielt hat, wie hier im Thread. Ich finde, Alberich hat es hier (http://www.sonyuserforum.de/forum/showpost.php?p=1202216&postcount=36) treffend zusammengefasst.

hpike
26.07.2011, 16:26
Ganz ehrlich? wenn mich jemand so anmachen würde und ich wäre unschuldig, was ich eigentlich von Geburt aus bin ;) und ich ihm auch ausdrücklich gesagt hätte das ich ihn oder sonstwen nicht fotografiert habe, würd ich ihm ziemlich deutlich sagen das er sich verp....... soll und ich bin groß genug das dass wirkt. Das hilft jetzt allerdings der Kerstin wohl auch nicht.:?

alberich
26.07.2011, 17:11
...soll und ich bin groß genug das dass wirkt. Das hilft jetzt allerdings der Kerstin wohl auch nicht.:?

So eine Größenphantasie hilft Dir aber ebenso nur bis einer entweder größer ist, oder aber es ihm egal ist und er Dir Deine Kamera dennoch zu fressen gibt.
"There is always a bigger Fish"

Also immer schön souverän und locker bleiben. :D

hpike
26.07.2011, 17:13
Mir ist es auch egal ob jemand größer ist.

No risk no fun.:lol:

depok
26.07.2011, 17:32
Menschenskinder Guido, mit Dir möchte ich auch nicht hintereinander kommen. Da wird mir ganz bange :shock:

hpike
26.07.2011, 17:37
Aaaach alles halb so wild.;)

Tim Kimm
26.07.2011, 17:51
Naja, große Kamera mit 70-200 um den Hals hängend stand ich mit meiner Berliner Schwester *g* wartend auf einer Schöneberger Einkaufsstraße, als wie aus dem Nichts ein Mann aufschlägt und sagt: Sie haben soeben mein Kind fotografiert. Ich habe Sie gesehen.
Ich war mir aber keiner derartigen Schuld bewusst und betonte zunächst zweimal, dass ich das nicht getan hätte, weder bewusst noch unbewusst. Er ließ nicht locker und so bot ich, aber schon mit echt zittriger Stimme (warum ist man nur immer so unsouverän??) die Bilder anzusehen. Zu sehen waren 2 oder 3 Bilder, die ich auf 20 cm Entfernung mit dem Tele aus der Hüfte geschossen habe auf eine Hauswand, bzw. es gab Füße einer dort sitzenden Zigeunerin zu sehen mit Ringelsocken) - und zwar nur das Bokeh, also alles komplett unscharf.
Ich zeigte die also und dann kamen schon Bilder meiner Freunde.
Das stellte ihn nicht zufrieden, es schaukelt sich immer mehr auf, ich bot an, sie nochmal zu zeigen, er verlangte, mehr zu sehen.
Daraufhin sagte ich NEIN, das sind private Aufnahmen, die zeige ich Ihnen sicher nicht.
Situation schaukelt sich weiter auf, er sagt, dann mache ich jetzt ein Bild von Ihnen, Sie können hier nicht einfach fotografieren und holt sein iPhone raus (*lol*)
NEIN, Sie machen jetzt definitiv kein Bild von mir, jetzt ist aber echt gut. Ich war schon schwerst hilflos und habe mich dann erstmal rumgedreht. Irgendwie ging es dann noch kurz hin und her und dann bin ich erstmal weitergegangen, und er ging dann wohl auch.
Ach ja, und dann fragte er noch: Was machen Sie hier eigentlich???????????? Daraufhin sagte ich ihm nur noch, dass es ihn nichts angehe und ich ihm keine Rechenschaft darüber ablegen werde.
Naja, es wird sicher ein nächstes Mal geben, da bin ich ganz sicher, das kam dann auch schon gleich am Nachmittag, da verlief die Situation aber sehr kommunikativ, wenn auch da schon etwas merkwürdig.
Am Ende hatte ich zu nichts mehr Lust, so macht es wirklich keinen Spaß mehr und ich lande am Ende doch noch blümchenknipsend auf meiner Terrasse ... :(

Beim nächsten Mal aber bin ich viell. allein und dann muss ich einfach besonnener und bestimmter reagieren können. Denn am Ende haben wir uns wirklich gefragt, ob das nicht auch mal eine fingierte Situation gewesen sein könnte. DAS war es aber nicht. Denn weder Kind noch dazugehörige Mutter waren irgendwo in Sichtweite. Schon sehr merkwürdig.Analysieren wir doch einfach mal die Situation.

Mann
Anscheinend gab es einen Grund, aus seiner Sicht, dir zu misstrauen. Möglicherweise wollte er sein Kind schützen und verhindern, dass Dritte (du) Aufnahmen seines Kindes machen/haben. Wenn dem so ist, muss er hinsichtlich der Bilder Befürchtungen haben und die können nur in Richtung Missbrauch der Bilder oder des abgelichteten Kindes (zu einem späteren Zeitpunkt) gehen. Sein Handeln ist für ihn also zunächst mal richtig.

Erst, wenn Fotograf seine Befürchtung zerstreuen kann, unabhängig ob nun überhaupt das Kind aufgenommen wurde, wird er Ruhe geben und Fotograf ziehen lassen.

Fotograf
Fotograf (ist hier immer die Fotografin) macht Bilder aus Hüfte, Fotograf weiß nicht, was auf Bildern ist. Beide Dinge tragen wesentlich zur Unsicherheit von Fotograf bei. Fotograf ist mit der eigenen Unsicherheit beschäftigt und analysiert das aggressive Vorgehen von Mann als Angriff gegen die eigene Person statt die Befürchtung von Mann zu erkennen. Letztere Erkenntnis hätte Fotograf in die Lage versetzt Manns Befürchtung zu entkräften, indem Fotograf sie gezielt angesprochen und besänftigend auf Mann eingewirkt hätte: "Ich kann mich nicht entsinnen Kinder fotografiert zu haben. Sollte es unbeabsichtigt geschehen sein, werde ich die Bilder natürlich gerne bei Durchsicht löschen."

Mit so einer Aussage bleiben Fotograf mehrere Reaktionen übrig. Sollte Mann nicht einlenken, kann Fotograf die Taktik der klaren rechtlichen Abtrennung verfolgen und Front machen oder Fotograf kann technische Gründe vorschieben, warum ein Durchsehen der Bilder aktuell nicht möglich ist. Also, genügend Möglichkeiten, um ein Gespräch zu beenden, das aus dem Ruder zu laufen droht. Die technischen Gründe sind natürlich immer recht praktisch, der der Verursache nicht habhaft zu machen ist, die "Wut" des "Angreifers" also ins Leere läuft.

Souveränität
Souverän zu bleiben ist eine grundsätzliche Einstellungssache. Man bleibt souverän, solange man den Handlungsstrang vorgibt. Sollte die Gegenseite den Handlungsstrang vorgeben bzw. übernehmen, sind Gegenfragen ggf. ein gutes Mittel, um die Handlung wieder zu leiten. So schwer ist das mit der Souveränität nicht mehr, wenn man Situationen vorher einfach mal durchspielt und sich vergegenwärtigt wie man die Handlung in der Hand behält.

chefboss
26.07.2011, 23:45
Also,
wenn man mit der Diskussion nicht mehr weiter kommt, einfach mal eine höhere Instanz ins Spiel bringen, das ändert die Diskussionsgrundlage meist schlagartig. ;)


Stimmt!

Ein gut Alkoholisierter wollte meine Kamera. Er gab sich jedoch mit der Gehäusenummer zufrieden, welche ich Ihm auf einem Notizzettel übergab, mit dem Hinweis, er könne mit dieser Nummer bei der Polizei mich anzeigen, sofern er sein Bild irgendwo veröffentlicht sehe. Gruss, frank.

GBayer
27.07.2011, 06:19
Irgendwann trifft es ja jeden von uns - wir werden damit konfrontiert, dass uns jemand anspricht, ob wir Bilder von ihm (seinen Kindern, seiner Frau o.ä.) gemacht haben.
Insbesondere geht es mir hier darum, wie man sich in einer solchen Situation richtig verhält. .....
Wie verhält man sich kurz und knapp ausreichend richtig?
Du meine Güte!

Ich habe jetzt hier alles durchgelesen und bin entsetzt. Dieser Themenstrang ist wunderbar als typisch deutsche Paranoia vorzuführen!

Wie man sich in solchen Situationen richtig verhält ist doch sonnenklar:
Sage Deinem Kontrahenten einfach er soll Dich verklagen, reiche ihm eine Visitenkarte und laß ihn stehen! Wenn Du weiterhin belästigt wirst brülle ihn an, errege Aufmerksamkeit und rufe eventuell laut nach Polizei. Ich bin überzeugt das wirkt in den allermeisten Fällen.

Ich würde niemals irgendwelche Bilder zeigen oder gar löschen. Gegen Querulanten bin ich allergisch. Insbesondere, wenn ich ganz klar in meinen Rechten beschnitten werden soll.

Servus
Gerhard

jqsch
27.07.2011, 06:54
Um die Sache zu verkomplizieren Kerstin. Es hängt vieles davon ab in welchem Staat Du dich aufhälst. Oder einfach: Andere Länder, andere Sitten.

Nach meinem Recherchen - über die USA gibt es dort so etwas wie das Recht am eigenen Bild nicht. Dort ist es -- wohl auch von Bundesstaat nach Bundesstaat unterschiedlich - verboten, Polizisten bei der Arbeit zu fotografieren.

Ich glaube, ich hätte in deiner Situation, vorgeschlagen / angedroht, die Polizei zu holen. Gerade bei seinem Versuch, dein Recht am eigenen Bild zu missachten.

Möglicherweise hätte es in deiner Situation anfänglich auch gereicht, ihn zu fragen, wann ich sein Kind fotografiert haben soll und dann über die Exifs - der wenn auch privaten Bilder nachzuweisen, dass sein Kind nicht zu entdecken ist. Außer vielleicht die Bilder sind zu privat.

Was ich auch in USA gelernt habe. Ein 70/200 oder 70/400 fällt immer auf. Und führt manchmal zu Diskussionen ohne Ende. In USA war schon das Fotografieren eines Brunnens vor dem Lincoln Center Anlass für Überprüfung mit Security. Bridgekameras mit hohem Telefaktor fallen da gar nicht auf.

VG

Jürgen

Kerstin
27.07.2011, 07:28
Danke euch allen für euer Input!
Es sind ganz viele gute Hinweise dabei, die ich einfach mal verinnerlichen muss, ich werde mir diesen Thread ganz sicher einmal speichern!
Das mit der Polizei, das wäre wirklich das Letzte, was ich brauche - und für mich sicherlich auch eher die ultimative Notlösung.
In jeglicher Richtung natürlich, denn selbst, wenn ich sie rufe - weiß ich, ob der Typ stehenbleibt? Und ganz ehrlich, in Berlin, ok, da kennt mich keiner (fast keiner) - und selbst da wäre es mir einfach nur peinlich und im Grunde auch diffamierend.
Ich möchte nicht im Mittelpunkt einer Polizeiaktion stehen. Stellt euch das mal vor, in eurer Heimatstadt, großer Menschenauflauf ... und jeder Dritte kennt euch.
Nein, ganz ehrlich, das brauch ich nicht.
Ebensowenig werde ich irgendjemandem meine Karte geben in einer solchen Situation, never ever! Da bin ich viel zu paranoid - oder nennen wir es achtsam. Das behalte ich dann wirklich denen vor, die berechtigt sind, meine Personalien zu erfragen.
Wobei mir eine gute Idee kommt: ein paar falsche Visitenkarten werden auch sicherlich gerne genommen, gepaart mit einem der o.g. Hinweise gar keine so schlechte Idee!

Mein nächster Ausflug geht ja wieder nach Berlin, und auch da werde ich wieder tourilike durch die Straßen pilgern und das ein oder andere Bild machen.
Mal ganz ehrlich, so einen Stress hatte ich nichtmal in den Staaten, und die sind wirklich teilweise ganz schön auf der Hut! Kenne sogar jemanden, der wegen Eichhörnchenfotografie in den Mühlen der Exekutive landete :D (oder wie jqsch wegen eines Brunnens).

Itscha
27.07.2011, 09:02
(...)Kenne sogar jemanden, der wegen Eichhörnchenfotografie in den Mühlen der Exekutive landete :D (oder wie jqsch wegen eines Brunnens).

Also Eichhörnchenfotografie ist ja auch das Letzte!


(g***es Wort) :mrgreen:

Kerstin
27.07.2011, 09:07
Also Eichhörnchenfotografie ist ja auch das Letzte!


(g***es Wort) :mrgreen:

http://grafiken.ioff.de/smilies/bruell.gif Das ist NICHT WITZIG, hörst du? GARNICHT! http://grafiken.ioff.de/smilies/aggro2.gif

Bis heute habe ich ernsthaft geglaubt, STEHTIERFOTOGRAF wäre das Schlimmste, was ich jemals zu einem Kollegen gesagt habe :mrgreen::mrgreen:

Nobsch
27.07.2011, 09:48
Hey Kerstin,

Stichwort "Souverän": In einer ähnlich gelagerten Situation bot ich an das die (vermeintlich) fotografierte Person doch bitte die Polizei rufen solle. Zitat (in dem festesten Ton den ich hinbekommen habe): Wollen Sie jetzt bitte die Polizei rufen,oder soll ich das tun? Dann klären wir das in Beisein der Kollegen vom zweiten Revier. Dabei werden wir dann auch das Thema Nötigung besprechen.

Der Typ trollte sich dann keifend... hatte mir meine Unsicherheit also nicht angemerkt.

Nach "der Erfahrung" wird das "meine Strategie" für solch geartete zukünftige Situationen.

Herzliche Grüße.

Norbert

PS: ...so'ne 3s mit 70-200 ist aber auch zu schön - die MUSS man doch mal aus der Nähe sehen ;)

Kerstin
27.07.2011, 09:57
Danke Nobsch, auch das kommt in mein Buchmanuskript "Berühmte letzte Worte einer aufstrebenden Fotografin" :mrgreen::mrgreen:

... und wenn dieser Thread dazu dient, dass mich, nachdem ich dann gut vorbereitet bin, nie wieder jemand anspricht - dann ist es auch gut :!::!:

Alison
27.07.2011, 10:05
Hallo Kerstin,

Ich denke auch, dass das Hinzuziehen der Polizei, so nervig es auch sein mag, letzlich das einzige ist, was man als normaler Bürger tun kann und sollte, wenn es nicht klappt, die Sache freundlich zu regeln. Ob das mit dem freundlich klappt hängt stark von den Persönlichkeiten ab. Ich bin bisher nur einmal von einer Mutter angesprochen worden, ob ich ihre Kinder fotografiert hätte. Ich war total überrascht, weil ich keine Kinder wahrgenommen hatte, tatsächlich wollte ich eine Landschaft in der Dämmerung fotografieren, der AF fand einen Kontrast, und ich hatte kurz in eine andere Richtugn geschwenkt um Scharfzustellen. Die Sache war schnell geklärt, ich habe ihr auch freiwillig die Bilder gezeigt, die ich gemacht habe.
Wenn das allerdings nicht klappt, ist meine Erfahrung bei anderen Gelegenheiten, dass man dann leider gezwungen ist, arroganter und damit „gefährlicher“ zu werden. Keine leichte Übung und auch nichts was ich gerne mache, aber Entschuldigungen und weitere Zugeständnisse machen es dann in der Regel noch schlimmer, weil der Gegenüber sich in seinem Glauben Recht zu haben bestärkt sieht.

Sätze wie der weiter oben schon vorgeschlagen („o.k., holen Sie jetzt die Polizei oder soll ich es tun?“), verbunden mit dem Unterton („und Ihnen ist klar, dass Sie sich dann rechtfertigen müssen, warum die Polizei antanzen sollten“) sind der beste Weg.

Im Übrigen habe ich bisher sehr gute Erfahrung mit der Polizei gemacht. Auch eine Freundin von mir hatte mal eine vergleichbare Situation, nämlich eine unbegründeteAnschuldigung aus dem Nichts: Sie war nach der Kasse im Supermarkt aufgefordert worden ihren Rucksack zu öffnen und kontrollieren zu lassen. Als sie sich weigerte, das dem Hausdetektiv gegenüber zu machen, kam als Drohnung dann den Geschäftsleiter zu holen, den sie natürlich auch nicht in den Rucksack schauen ließ. Zuletzt hat der Laden dann die Polizei gerufen, die ihr erstmal erklärte, dass sie auch kein Recht darauf hätte den Rucksack zu kontrollieren, aber um die Sache zu beenden hat sie die Polizei dann nachschauen lassen. Nachdem nichts drin wahr und sich herausstellte, dass es auch keinen Verdachtsmoment des Detektivs gegeben hatte („Äh, wir machen Stichproben“) durfte sich der Ladenbesitzer einiges anhören ...

Viele Grüße,

Alison

mbrandhu
27.07.2011, 15:02
Passend zu den rechtlichen Fragen hier die Seite eines Freundes: http://digitaler-fotokurs.de/Rechtliche_Fragen.html

Kerstin
28.07.2011, 13:25
Hm ... bin da immer ein wenig unsicher, woher diese "Fakten" dann stammen, handelt es sich um fundiertes Juristenwissen oder schlichtes Web-Know-How?
Ein Satz wie dieser zum Beispiel lässt mich doch eher zweifeln:

"Das Recht am eigenen Bild
Fotos von Personen können Sie zwar fast beliebig machen, doch nicht einfach veröffentlichen. Für die Veröffentlichung von Fotos, auf denen erkennbar andere Personen sind, brauchen Sie deren Genehmigung."

Sag das mal Prinzessin Caroline von Monaco, wenn du mit deiner Cam vor ihrer Nase rumknipst! Was der Ernst August mit dir gemacht hätte, will ich jetzt gar nicht weiter ausführen, aber den hat sie ja eh abgeschossen. Der stellt keine Gefahr mehr dar.

Sofian
28.07.2011, 13:39
Informationen im Web stehe ich nach wie vor sehr misstrauisch gegenüber und glaube ohne weitere Verifizierung nicht daran.

Möglicherweise gibt es einige altruistische Juristen, die gerne mehrere Stunden verbringen, um uns Amateurfotografen kostenlos im Web umfangreiche Rechtsauskünfte zu geben, während sie für ihre Arbeit in derselben Zeit 200€ Euro/Stunde verdienen. ;)

Wie gesagt, ich schließe es nicht aus, dass es so etwas gibt, aber ich halte es zunächst für unwahrscheinlich.

alberich
28.07.2011, 13:42
Zum Gesetzestexte und Urteile lesen einfach mal fotorecht.de (http://www.fotorecht.de/)anklicken.

myserycrash
28.07.2011, 15:00
Also ich denke es hängt sehr stark von der Situation ab, in welcher das passiert. Wenn ich von einer Person freundlich angesprochen werde und sie mich fragt ob ich gerade Sie oder seine Kinder fotografiert habe, dann reagiere ich bestimmt ganz anderst, als wenn ich einfach angefahren und bedroht werde.

Ist man zu mir freundlich und respektvoll, so bin ich auch zu meinem gegenüber freundlich und respektvoll. Sollte ich ihn/sie oder die Kinder fotografiert haben und sind sie problemlos zu erkennen, dann biete ich ihm an die Fotos zu löschen wenn er das wirklich möchte. Mache ihn aber auch darauf aufmerksam, dass ich die Fotos ganz bestimmt nicht veröffentlichen werde. Möchte er die Löschung trotzdem, dann tue ich das, weil er mich ja höflich datum gebeten hat. Es macht ja auch keinen Sinn unbedingt an einem Bild fest zu halten und dafür eine riesen Diskussion oder mehr loszutreten.

Werde ich einfach mal so von der Seite angemacht und angefahren, dann reagiere ich natürlich völlig anderst. In so einer Situation finde ich es wichtig, dass man sofort in die Offensive geht und sich nicht einschüchtern lässt. Oftmals hilft es, wenn man sein gegenüber direkt anspricht und ihm sagt das er sehr unhöflich sei. So geht man direkt in die Offensive und lässt sich nicht einschüchtern. Oftmals beruhigen sich die Leute und es ist dann ein normales Gespräch möglich.

Wenn das oben genannte nicht funktioniert, dann sage ich er habe keine Beweise für seine Behauptungen und laufe weg. Wenn er nicht locker lässt würde ich ihm sagen, dass er mich jetzt entweder in Ruhe lassen kann oder dass wir das dann im Beisein der Polizei miteinander klären.

Ich muss allerdings sagen, dass das hier nur fiktiv ist, da ich noch nie in eine solche Situation geraten bin. Ich fotografiere auch eher selten fremde Menschen. Aber auf einer Aufnahme einer Landschaft oder eines Gebäudes kann es schon immer mal wieder vorkommen, dass Personen drauf sind. Mal schauen wie das in meinem Urlaub raus kommt.

Itscha
28.07.2011, 15:12
Ein Satz wie dieser zum Beispiel lässt mich doch eher zweifeln:

"Das Recht am eigenen Bild
Fotos von Personen können Sie zwar fast beliebig machen, doch nicht einfach veröffentlichen. Für die Veröffentlichung von Fotos, auf denen erkennbar andere Personen sind, brauchen Sie deren Genehmigung."
Ich halte den Satz für richtig. Solange man berücksichtigt, dass der Autor von Fotos spricht, die auf öffentlichen Plätzen (also nicht im privaten Wohnbereich) gemacht werden. Und unter Personen zählen natürlich auch Kinder, die hier ja (fotografisch) gerne als ganz heisses Eisen behandelt werden.
Und man sollte berücksichtigen, dass "Veröffentlichen" schon mit dem Zeigen der Bilder vor anderen erfüllt sein dürfte. Wenn Du das im Freundeskreis zeigst, sicher kein Problem, weil das ja i.d.R. keiner mitbekommt, der sich beschweren könnte, aber beim Zeigen im SonyUserForum fängt es dann schon an.

Aber in einem hat Sofian unbestritten Recht: Lieber im Internet gar keine juristischen Ausführungen glauben. Da wird sehr viel Käse geredet.

Kerstin
28.07.2011, 15:17
Naja, allein schon das Wort "fast" lässt schon jeglichen Interpretationsspielraum offen und scheidet an der Stelle für mich schon damit aus als ernstzunehmende Information.

myserycrash
28.07.2011, 15:54
Ich glaube eine absolut richtige Antwort zu finden dürfte sehr schwierig sein. Denn nehmen wir mal an ein solcher Fall würde tatsächlich vor einen Richter kommen. Dann hat auch der Richter noch einen gewissen Ermessensspielraum und das kann dann gut dazu führen, dass der eine Richter so entscheidet und ein zweiter wieder anders...

Sprich gesunden Menschenverstand walten lassen und sich in einem solchen Fall nicht einschüchtern lassen. Denn es werden bestimmt nur ganz ganz wenige Leute darauf eingehen das ganze mit der Polizei zu klären. Und sollte es mal so weit kommen, kann man die Bilder immer noch löschen...

Itscha
28.07.2011, 16:54
Naja, allein schon das Wort "fast" lässt schon jeglichen Interpretationsspielraum offen und scheidet an der Stelle für mich schon damit aus als ernstzunehmende Information.

Wenn das schon zum Ausscheiden führt, dann brauchst Du einen Juristen nie was zu fragen. Die Formulierungen sind nie 100%ig glasklar ohne einschränkenden Zusatz.
Allein schon, weil man von einer Regel immer irgendwelche Ausnahmen konstruieren kann und -wie myserycrash schon sagte- im Zweifelsfalle jeder Richter anders entscheidet.
"Fast beliebig" ist für einen Juristen schon eine recht starke Formulierung. Stünde da, "kann man zwar unter Umständen machen aber nicht veröffentlichen", wäre ich schon vorsichtiger...

Egal. Ein gutes Lebensmotto könnte lauten: "Glaub nix im Internet und verhalte dich nicht paranoid."

TONI_B
29.07.2011, 09:46
Und wer fragt bei diesem Link:
http://blogs.denverpost.com/captured/2011/07/27/brutal-terror-attack-in-norway/4531/
von wegen Recht auf das eigene Bild?

Wo bleibt da die Pietät?



Ich hab es extra hier gepostet, damit der Thread aus dem der Link stammt, nicht in eine andere Richtung geht...

myserycrash
29.07.2011, 09:48
Und wer fragt bei diesem Link:
http://blogs.denverpost.com/captured/2011/07/27/brutal-terror-attack-in-norway/4531/
von wegen Recht auf das eigene Bild?

Wo bleibt da die Pietät?



Ich hab es extra hier gepostet, damit der Thread aus dem der Link stammt, nicht in eine andere Richtung geht...

Finde ich teilweise auch etwas krass, dass da solche Fotos geschossen wurden. Mir kommt bei solchen Bildern immer der Gedanke, hätte der Fotograf in dem Moment als er das Bild geschossen hat nicht besser versucht zu helfen anstatt ein Bild zu schiessen?

Kerstin
29.07.2011, 09:50
Lasst doch einfach mal diese Diskussion, ist viel zu traurig!

TONI_B
29.07.2011, 10:00
Sorry, aber das kann ich nicht ganz nachvollziehen: gerade weil es so traurig und unvorstellbar ist, kann man doch nicht darüber hinwegsehen, dass mit dem Leid der Menschen auch noch Geschäfte gemacht werden! Oder glaubst du, dass die Fotografen die Bilder den Agenturen geschenkt haben?

myserycrash
29.07.2011, 10:02
Lasst doch einfach mal diese Diskussion, ist viel zu traurig!

Ja es ist sehr traurig, da stimme ich voll mit dir überein. Aber ich finde es auch traurig, dass mit einer solchen Tragödie dann auch noch Geld gemacht wird. Ich meine alleine die Tatsache, dass die Medien schneller auf der Insel waren, als die Polizei finde ich mehr als nur erschreckend!

Kerstin
29.07.2011, 10:15
Eine Diskussion darüber würde hier schlicht zu nichts führen, da bin ich sicher, außerdem wähnte ich mich noch im "Norwegen-Trauer-Thread", und darauf bezog sich das eigentlich auch.
Hier führen diese Diskussionen nur zu Stress, das möchte ich in meinem Thread auch nicht, da es mir hier um UNS "Privat"fotografen ging, respektive um mich.

cdan
29.07.2011, 10:34
Aber ich finde es auch traurig, dass mit einer solchen Tragödie dann auch noch Geld gemacht wird.

Das ist nun einmal nicht Thema dieser Diskussion und bitte kommt zum eigentlichen Thema zurück.

cat_on_leaf
29.07.2011, 10:38
.....
"Das Recht am eigenen Bild
Fotos von Personen können Sie zwar fast beliebig machen, doch nicht einfach veröffentlichen. Für die Veröffentlichung von Fotos, auf denen erkennbar andere Personen sind, brauchen Sie deren Genehmigung."
.......

Für mich stellt sich immer wieder die Frage, was "veröffentlichen" bedeutet.
Meiner ganz persönlichen Meinung nach (Achtung, dies sind keine Fakten) ist eine Veröffentlichung bereits gegeben, wenn Fotos von anderen in jedweder Form gezeigt werden. Zum Beispiel die Bilder des letzten Spazierganges mit der Familie der Tante Klara von nebenan (Die nicht dabei war). Und natürlich erst recht wenn ich mir einen Abzug zu Hause an die Wand hänge, den jeder Besuch sehen kann.

Wenn dann fremde Personen auf dem Bild sind, muss in meinen Augen also eine Genehmigung vorliegen.

Deshalb habe ich mir abgewöhnt fremde Menschen zu fotografieren, es sei denn, sie stellen sich absichtlich in Pose. Aber selbst dort bin ich mir mittlerweile unsicher.


Unabhängig von dieser Veröffentlichungssache hatte ich vor drei Jahren ein ähnliches Erlebnis im Verwaltungsbereich von Koblenz. An einem menschenleeren Samstag habe ich dort Details für ein Fotoprojekt fotografiert. Lampen, Schalter etc. Irgendwann kam jemand auf mich zu und hat mich zunächst höfflich gebeten das Fotografieren einzustellen. Ich fragte in darauf warum und er meinte ich würde Betriebsgeheimnisse ausspionieren. Ich fragte zu welcher der vielen Firmen oder Institutionen er den gehören würde, und er meinte darauf ziemlich ungehalten, das mich das nichts angehen würde. Also habe ich ihm die Geschichte mit dem Fotoprojekt erzählt und das das Ganze über die VHS Koblenz läuft.
Daraufhin wollte er meinen Namen und das ich die Bilder löschen müsste :shock:. Ich habe beides verneint (War aber alles andere als resolut und mir war ziemlich flau :oops:) und darauf meinte er das er das bei der VHS melden würde und die Polizei informieren würde (ziemlich lautstark). Er hat sich dann getrollt, Zetter und Mordia schreiend und ist in Richtung VHS abgezogen (die ca. 300m entfernt ist). Ich habe das dann später auch unserem Kursleiter erzählt und der meinte, solange ich nicht auf fremden Grundstücken fotografiert hätte (was ich nicht habe, sondern bin immer schön auf dem Fußweg geblieben (gepriesen sind die 400mm!)) sollte ich mir erst mal keine Gedanken machen. Von der VHS habe ich nichts gehört (Die haben vermutlich gelacht).
Spass hatte ich an dem Tag trotzdem nicht mehr am Fotografieren.

Ich denke nicht, das man die nötige Souverenität einfach so lernen kann, leider. Aber natürlich hilft es sich im Vorfeld schon mal mit ungewöhnlichen Situationen auseinander zu setzen, insbesondere wenn man sich auch noch Fachwissen aneignet.


Gruß
Rainer

SanGerman
29.07.2011, 10:54
da antwortet man einfach: Staatsschutz, gehen Sie weiter - sofort! - Ärmel an den Mund und : hier ist ein Störer, bitte abführen! :twisted: da sollte man jemand haben, der die Szene filmt...

Pittisoft
29.07.2011, 10:56
Finde ich teilweise auch etwas krass, dass da solche Fotos geschossen wurden. Mir kommt bei solchen Bildern immer der Gedanke, hätte der Fotograf in dem Moment als er das Bild geschossen hat nicht besser versucht zu helfen anstatt ein Bild zu schiessen?

bei Bild 13 packt zumindest jemand mit an der eine Kamera umhängen hat anstatt Bilder zu machen.

cat_on_leaf
29.07.2011, 11:52
da antwortet man einfach: Staatsschutz, gehen Sie weiter - sofort! - Ärmel an den Mund und : hier ist ein Störer, bitte abführen! :twisted: da sollte man jemand haben, der die Szene filmt...

Klar, und nach 15 Sekunden kommt niemand und man bekommt eine aufs Maul. :?

Dimagier_Horst
29.07.2011, 12:04
Für mich stellt sich immer wieder die Frage, was "veröffentlichen" bedeutet.
"Öffentlichkeit" ist juristisch ganz gut definiert, ebenso die Abgrenzung erlaubten und unerlaubten fotografierens fremder Personen. Erkenntnis bringt das durchforsten juristischer Datenbanken - Foren tragen nur zur Unsicherheit bei.

Ich denke nicht, das man die nötige Souverenität einfach so lernen kann, leider.
Das kannst Du, zum Glück. Und Du hast garantiert mindestens einen Bereich, in dem Du souverän bist, wo Dir so leicht keiner was vormacht. Gehe mal öfter auf Konfrontation, sage mal öfter "Nein", gib nicht so schnell nach. Das ist das, was man gut üben kann. Und was man geübt hat, macht einen ein Stückchen weiter souverän. Wenn Du keinen Trainingspartner dazu hast, steck Deine Nase in die einschlägige Literatur. Da gibt es einen Haufen Schrott, aber auch ein paar Bücher, die genau auf Dich zugeschnitten sind. ;) .

dey
29.07.2011, 12:14
Gehe mal öfter auf Konfrontation, sage mal öfter "Nein", gib nicht so schnell nach. Das ist das, was man gut üben kann. Und was man geübt hat, macht einen ein Stückchen weiter souverän. Wenn Du keinen Trainingspartner dazu hast,

Kannst du noch gewissen Usern im Forum widersprechen. Da kann man unglaublich souverän werden. ;) :lol: :evil:

Auch wenn schon erwähnt, finde ich schon allein das Thema hier mit seiner Diskussion wird helfen, mit der nächsten Situation cooler umzugehen. Zumindest glaube ich das für mich.

bydey

Tom
29.07.2011, 12:16
Wenn mich jemand bittet, ein Bild zu löschen, weil er (oder sein Kind) mit drauf ist, mache ich das halt. Wo ist das Problem?
Oft entwertet ja schon der säuerliche Gesichtsausdruck der Person das ganze Bild.

Allerdings bekommt die Person dann auch zu hören "Gehen Sie mal bitte da weg, ich will das da fotografieren". :P

Dimagier_Horst
29.07.2011, 12:30
Wenn mich jemand bittet, ein Bild zu löschen, weil er (oder sein Kind) mit drauf ist, mache ich das halt. Wo ist das Problem?
Es kommt ganz darauf an. Ausgangspunkt dieses Threads ist ein Vertreter der Blockwart- und Abschnittbevollmächtigten-Fraktion oder ein selbsternannter Hilfssherif. Wenn einer kommt und sagt, ich hätte seine Tochter fotografiert, ob er mal schauen dürfte, um sich zu versichern, dann ist das ok: wenn er denn seine Tochter auch dabei hat. DIE würde ich gucken lassen, und wenn DIE dann entscheidet, das Bild solle gelöscht werden (auch wenn sie nur Beiwerk ist), wird es gelöscht. Dann hätte ich einen Beitrag geleistet, dass ein kleines Mädchen Zivilcourage lernt - :D.

Andererseits beteilige ich mich nicht daran, dass selbsternannte Kinderschützer, Umweltschützer, Behindertenparkplatzschützer, kriminelles Wachpersonal und andere Spießbürgerlichkeiten in ihrer Lynchjustiz- und Stammtisch-Mentalität gestärkt werden.

Ich lasse mich gerne bei meinen Ansichten belehren und mein Wissen erweitern oder korrigieren: einerseits von Personen, die dazu einen gesellschaftlichen Auftrag bekommen haben (Polizei, Richter); andererseits von Fachkundigen, die ihre Kompetenz zu mir rüberbringen. Und das sind die im vorigen Absatz genannten Personenkreise garantiert nicht.

cat_on_leaf
29.07.2011, 13:14
"Öffentlichkeit" ist juristisch ganz gut definiert, ebenso die Abgrenzung erlaubten und unerlaubten fotografierens fremder Personen. Erkenntnis bringt das durchforsten juristischer Datenbanken - Foren tragen nur zur Unsicherheit bei.
......

Leider bringt mir das durchforsten dieser Datenbanken normalerweise gar nichts. Ich lese die Worte, aber der Sinn erschließt sich mir normalerweise nicht. Ich verstehe diese juristischen Texte schlicht und einfach nicht. Und mir geht es nicht alleine so. Ich glaube, dass ist unter anderem einer der Gründe warum so viel Halbwissen im Internet die Runde macht.

Was bedeutet den nun "veröffentlichen"?

Sofian
29.07.2011, 13:29
Was bedeutet den nun "veröffentlichen"?

Das ist doch genau der Knackpunkt an der Jurisprudenz =)

Es gibt viele Begriffe und auch "unbestimmte Rechtsbegriffe" aus Gesetzen, die werden auf mehreren hundert Seiten in Kommentaren definiert und auf entsprechende Sachverhalte subsumiert. Es gibt so gesehen pauschal kein Ja oder nein. Da kann man schlichtweg nicht eine kurze, prägnante Antwort geben. Deshalb werden sich Juristen und Ingenieure nie verstehen ;)

Wie das jetzt mit dem "veröffentlichen" aussieht, weiß ich auch nicht. Wenn du eine Universitätbibliothek in der Nähe hast, kannst du ja mal in den Kommentaren schmökern...:lol:

Irmi
29.07.2011, 16:49
Obwohl Kerstin ja gar keine Menschen fotografiert hat:

Das mit dem Menschen fotografieren hab ich mir ganz abgewöhnt. Ich habe es nie wirklich gerne gemacht, vor allem, weil ich auch nicht gerne ungefragt fotografiert werde.

Es gibt aber sogar Menschen, die sich belästigt fühlen, obwohl sie gar nicht im Bild sind.
Bei diesem Bild war es so:

http://www.altekoester-hagen.de/data/thumbnails/128/Stairway kl.jpg (http://www.altekoester-hagen.de/details.php?image_id=980)

Abends nach dem Alphafestival in Berlin, Wohntürme an der Leipziger Strasse in Berlin, fotografiert von der Rückseite, von der Krausenstrasse aus.
Ich hatte meinen Fotopüngel gerade aufgebaut, keine Menschenseele zu sehen. Nach ein paar Fotos kam ein Wachmann um die Ecke und bat mich damit aufzuhören. Die Bewohner der Häuser (keiner war zu sehen) fühlten sich dadurch belästigt. Ich grummelte schon in mich hinein, da sagte er noch: Rücken Sie doch einfach 2 Meter zurück, da ist öffentliches Grundstück, da kann ich gar nichts sagen. Er lächelte freundlich und ging von dannen. Gut, Kamera umpostiert und losgeknippst. ;)

tino79
29.07.2011, 19:01
Wenn jemand zu mir freundlich ist, verrate ich auch gerne was ich genau mache und komme div. Wünschen evtl. auch nach. Neulich hat mich die Polizei mal in nem verlassenen Gebäude erwischt nachdem sie gerufen wurden. War eine freundliche Unterhaltung und hat nichts gegeben. Ganz im Gegenteil, ich darf da ab jetzt fotografieren.

Für alle die mir unfreundlich gegenüber auftreten habe ich jetzt als Fazit dieses Threads folgende Antwort parat:

Ach wissen Sie, Fotorecht ist garnicht so einfach und kann nur von Juristen abschließend geklärt werden. Wenn Sie meinen Sie sind im Recht dann bitte ich Sie doch höflichst ein gerichtliches Verfahren gegen mich anzustreben und wünsche bis dahin noch einen schönen Tag.

cat_on_leaf
29.07.2011, 21:44
....... Es gibt so gesehen pauschal kein Ja oder nein. Da kann man schlichtweg nicht eine kurze, prägnante Antwort geben. Deshalb werden sich Juristen und Ingenieure nie verstehen ;)......

Ach so, es liegt am Job. Ich dachte schon es liegt nur an mir ;).

Weiter oben hat Dimagier Horst halt geschrieben, das es ziemlich gut definiert ist. Scheint ja wohl doch nicht so zu sein.

h_Till_w
01.08.2011, 00:22
nun "Veröffentlichen" bedeutet das der Kreis der Betrachter dir unbekannt ist.

also einfaches Beispiel, du hast ein Bild gemacht und zeigst das deinen Freunden, dann ist das ganz klar keine Veröffentlichung, du weis eben genau wer was sehen kann.

es geht sogar noch weiter, wenn du in eine Kneipe gehst und rufst, "he Leute wollt ihr was sehen" und zeigst denen dann das Bild dann ist das immer noch keine Veröffentlichung, die Beginnt erst wenn du das Bild in der Kneipe hängst und nun jeder das Bild sehen kann ohne das du Einfluss drauf hast.


nun zu dem Recht am eigenen Bild,(§22 Satz 1 KUG) das Kunst Urheberrecht Verbietet im Grunde das veröffentlichen ohne Einwilligung aber es gibt Ausnahmen das ist dann

(1) Ohne die nach § 22 erforderliche Einwilligung dürfen verbreitet und zur Schau gestellt werden:
1.
Bildnisse aus dem Bereiche der Zeitgeschichte;
2.
Bilder, auf denen die Personen nur als Beiwerk neben einer Landschaft oder sonstigen Örtlichkeit erscheinen;
3.
Bilder von Versammlungen, Aufzügen und ähnlichen Vorgängen, an denen die dargestellten Personen teilgenommen haben;
4.
Bildnisse, die nicht auf Bestellung angefertigt sind, sofern die Verbreitung oder Schaustellung einem höheren Interesse der Kunst dient.
(2) Die Befugnis erstreckt sich jedoch nicht auf eine Verbreitung und Schaustellung, durch die ein berechtigtes Interesse des Abgebildeten oder, falls dieser verstorben ist, seiner Angehörigen verletzt wird.

gerade No. 4 ist für Street Photography interessant.

sehr Ausführlich wurde das gerade in der Juli /August Ausgabe der Zeitschrift PhotoNews behandelt (davon abgesehen ist die Zeitschrift richtig lesenswert, ich habe lange gesucht bis ich so eine interessante Photozeitschrift gefunden habe.)

About Schmidt
01.08.2011, 08:42
Ich habe ein Firmenschild einer Kanzlei fotografiert, das ja öffentlich zugänglich und für jedermann zu sehen ist. Darf ich das nun veröffentlichen, also im Internet zeigen oder nicht?

Gruß Wolfgang

Itscha
01.08.2011, 08:59
Was bedeutet den nun "veröffentlichen"?
§ 22 KUG[Recht am eigenen Bilde]:
Bildnisse dürfen nur mit Einwilligung des Abgebildeten verbreitet oder öffentlich zur Schau gestellt werden. (...)

Aus den einschlägigen Kommentierungen sinngemäß:
Verbreitung ist die Weitergabe [hier] z.B. des Negativs oder der Datei oder einer Kopie davon, die das Risiko einer nicht mehr zu kontrollierenden Kenntnisnahme durch andere herbeiführt.

Die öffentliche Zurschaustellung ist die Sichtbarmachung des Fotos gegenüber einer nicht abgegrenzten Öffentlichkeit, durch z.B. Internet.

Dana
01.08.2011, 10:30
Huhu, Kerstin!

Hoch ging's her hier!
Gelesen habe ich nicht alles, aber bestimmt hast du schon die wichtigsten Ratschläge bekommen, so will ich nur noch mal meine Gedanken mit der menschlichen Schiene aufschreiben...

Wenn dir wieder sowas passiert, ist es am wichtigsten, freundlich zu bleiben, sanft, ruhig (harmlos) und, so wie du es anfangs gemacht hast, entgegen zu kommen, gerade, wenn du dir keiner Schuld bewusst bist. Auch wenn die Gesetze vielleicht etwas anderes sagen, ist die Realität doch oft davon abweichend. Wenn ein Vater schon blöde Erfahrungen gemacht hat, gib ihm einfach die Sicherheit und rede höflich und freundlich mit ihm. Bleibe sachlich und aufgerichtet (es ist interessant, wie Körpersprache wirkt), zeige, dass du Ahnung hast, lass es aber nicht raushängen.

Wenn es dann aber weiter geht und an "Aufspielerei" grenzt, hast du selbst meist einfach diese "Macht" nicht, das zu unterbrechen. Denn dieser Jemand WILL ja dann Stunk oder Diskussion. Sei dir dessen dann bewusst und versuch es erst gar nicht sondern erkläre, dass du gerne sofort die Polizei hinzuziehen kannst, selbst aber nicht verpflichtet bist, noch weitere Angaben als die schon getätigten zu machen. Dann hat er die Wahl mit dir auf die Polizei zu warten, mit dir hinzugehen oder abzuziehen. Immer schön den Spielball wieder abgeben.

Und alles schön freundlich. :D

Superschwer zwar, aber wenn es darauf ankommt, dass dir ein Fremder vertraut, der dich gerade innerlich der schlimmsten Verbrechen beschuldigt, dann ist das einfach wichtig. Da sind dann Emotionen im Spiel. Mit Gesetzestext kommt man da meist nicht weit, auch wenn er dir Recht gibt.

Ich habe es in der Vergangenheit schon so gemacht, dass, wenn ich Situationen eingefangen habe, in denen Kinder mit dabei waren, ich zu den sehr skeptisch guckenden Eltern freundlich danach hingegangen bin und gesagt habe: "Ich habe SO ein süßes Bild ihres Kindes gerade gemacht!! Wollen Sie es haben?" Die meisten Eltern strahlen dann und geben ihre Email-Adresse. Aus der "skeptisch beäugten Fremden" muss einfach die "sympathische, harmlose junge Frau" werden, sonst kann es schwierig sein. So jedenfalls meine Erfahrungen (Da haben es die Frauen übrigens meist sogar leichter als die Männer).

Itscha
01.08.2011, 10:44
Mit Gesetzestext kommt man da meist nicht weit, auch wenn er dir Recht gibt.

Da hast Du völlig Recht. Was nutzt es Dir, Recht zu haben, wenn´s trotzdem auf die Fr***e gibt.;)

Deshalb: Bescheid wissen über die rechtliche Lage, und trotzdem entspannt und freundlich soweit entgegenkommend auftreten, dass die Sache nicht eskaliert. Das bringt nämlich keinem was.
Trotzdem: Seine eigene Situation richtig einzuschätzen ist ein unschlagbarer Vorteil.

Dana
01.08.2011, 11:12
Seine eigene Situation richtig einzuschätzen ist ein unschlagbarer Vorteil.

Das ist richtig. Vor allem die Entspannung, die du ansprichst, fußt rein darauf. "Was kann der mir im Notfall?" denken, aber nicht so wirken. Sicheres und bestimmtes, aber sehr freundliches Auftreten entknotet meist.

Stefan4
01.08.2011, 11:13
Appropos Bescheid wissen:

ich habe vor einiger Zeit ein PDF bekommen, das das ganze Fotorecht erklärt:

FOTORECHT FÜR FOTOGRAFEN
von Rechtsanwältin Katja Schubert
unter Mitwirkung von Rechtsanwältin Cornelia Bauer
Karsten+Schubert Rechtsanwälte
Stand: März 2010

Hier könnt Ihr das PDF runterladen (http://www.karstenundschubert.de/publikationen/urheber-und-kunstrecht/detailseite-publikationen-zum-urheber-und-kunstrecht/artikel/fotorecht-fuer-fotografen.html). Es arbeitet alle Eure Fragen erschöpfend ab. Allerdings ist es 89 Seiten stark.

(...) Ich habe es in der Vergangenheit schon so gemacht, dass, wenn ich Situationen eingefangen habe, in denen Kinder mit dabei waren, ich zu den sehr skeptisch guckenden Eltern freundlich danach hingegangen bin und gesagt habe: "Ich habe SO ein süßes Bild ihres Kindes gerade gemacht!! Wollen Sie es haben?" Die meisten Eltern strahlen dann und geben ihre Email-Adresse. Aus der "skeptisch beäugten Fremden" muss einfach die "sympathische, harmlose junge Frau" werden, sonst kann es schwierig sein. So jedenfalls meine Erfahrungen (Da haben es die Frauen übrigens meist sogar leichter als die Männer).

Das ist schon ne gute Idee, Dana. Als Papa oder Mama würde bei mir aber das Misstrauen überwiegen: vielleicht bekomme ich gar kein Bild und meine E-Mail-Adresse als Eltern habe ich auch noch weitergegeben. :shock:

Da wäre ich skeptisch. Vertrauenserweckender wäre für mich eine Visitenkarte des Fotografen zu erhalten, wo die Eltern hinschreiben können, dass sie das Bild haben wollen – was aber eigentlich genau so in die Hose gehen kann. Die Visitenkarte könnte ja gefakt sein.

Gruß
Stefan

darude
01.08.2011, 11:32
Als Frau hat man in so einem Fall aber nochmal einen ganz anderen Standpunkt als ein Mann. Bei einem Mann, der vermutlich Kinder fotografiert, klingeln bei den entsprechenden Eltern sofort die Pädophilen-Alarmglocken. Da sieht man sich dann reichlich Emotionen, Abscheu und Hass entgegen - eine sinnvolle Diskussion ist da nicht mehr möglich.
Den Fall hatte ich auch mal: Ich bin zu einer Fototour aufgebrochen, und hatte die A700 samt 100-300 f4 um den Hals. Am Rande meines Weges lag ein viel frequentierter Kinderspielplatz, was ich anfangs gar nicht beachtet habe... schwerer Fehler :shock:
Zwar habe ich zu dem Zeitpunkt gar keine Fotos gemacht, und der Objektivdeckel war geschlossen - trotzdem kamen sofort ziemlich scharfe Rufe in meine Richtung:
"Sie da! Ja, genau Sie! Was machen Sie da?! Fotografieren sie hier meine Kinder?!" - ich bin wohlgemerkt einfach nur an dem Platz vorbeigelaufen, konnte aber genau EIN Wort sagen "Ich..." - "Warum fotografieren sie meine Kinder?! Hören Sie sofort auf meine Kinder zu fotografieren!"
Ein Blick auf den Spielplatz und ich sah mich einer Horde ziemlich wütend dreinblickender Muttis entgegen. Ich bin dann einfach von dannen gezogen.
In dem Fall greift wahrscheinlich der, nennen wir es mal, Mutterinstinkt - Da ist meiner Meinung nach jeglicher Diskussionsversuch auf verlorenem Posten.

Hier hätten wohl nur 2 Dinge geholfen: a) Die Polizei rufen oder b) Gar nicht erst mit der Kamera daran vorbei laufen. Ich handhabe es in Zukunft mit Punkt b)...

TONI_B
01.08.2011, 12:12
Sorry, aber da muss man sich doch an den Kopf greifen, wenn man jetzt mit umgehängter Kamera nicht mehr an einem Kinderspielplatz vorbei gehen kann, ohne dass man (vollkommen zu Unrecht) beschuldigt wird! :evil:

Zum Glück ist es bei uns in Ö (noch!) nicht so weit!

whz
01.08.2011, 12:21
Sorry, aber da muss man sich doch an den Kopf greifen, wenn man jetzt mit umgehängter Kamera nicht mehr an einem Kinderspielplatz vorbei gehen kann, ohne dass man (vollkommen zu Unrecht) beschuldigt wird! :evil:

Zum Glück ist es bei uns in Ö (noch!) nicht so weit!

Mag in der Praxis so sein, aber das Recht auf sein Bild kann man seit 200 Jahren recht zweifelsfrei aus § 16 ABGB ableiten.

Nach meiner bescheidenen Meinung tritt das Problem eher dann zu Tage, wenn man allzu demonstrativ mit einem Riesentele herumfuchtelt. Zum Löschen der Bilder kann man einen so einfach nicht zwingen, wenn dann mittels zivilrechtlicher Klage; spannender wird es erst dann, wenn die Bilder im Netz auftauchen.

Mir fällt auch auf, dass immer häufiger Personen, die meinem im "Zielbereich" zu sein, sich wegdrehen, auch eine Konsequenz der "Internetfotografie".

TONI_B
01.08.2011, 12:35
Ja, ja - mit fünf Jahren werden die Töchter von ihren Müttern am Spielplatz vor den bösen Fotografen beschützt...

...mit zwölf Jahren stellen sie dann selber täglich Bilder von sich selbst (mit Name usw.) ins Facebook!


Diese Logik soll noch wer verstehen. :shock:





Bevor jemand auf "Ideen" kommt: ich habe VIER Töchter zwischen 10 und 25 Jahren...:lol:

Itscha
01.08.2011, 13:06
(...)Ein Blick auf den Spielplatz und ich sah mich einer Horde ziemlich wütend dreinblickender Muttis entgegen. Ich bin dann einfach von dannen gezogen.
In dem Fall greift wahrscheinlich der, nennen wir es mal, Mutterinstinkt - Da ist meiner Meinung nach jeglicher Diskussionsversuch auf verlorenem Posten.

Das ist aber hoffentlich der Ausnahmefall. Zumindest bei uns in der Ecke gehts da deutlich entspannter zu.
Wahrscheinlich hattest Du das Glück, dem Kongress der 10 doofsten Mütter Deutschlands zu begegnen.
Genau die Histerie ist es, die solche Gerichtsverfahren in Gang bringt, wie das in Worms, wo einige Eltern aufgrund falscher Anschuldigungen wegen massenhaftem Kindesmissbrauch angeklagt wurden. Bleibt nur zu hoffen, dass solche Vorfälle Einzelfälle bleiben.

Dana
01.08.2011, 13:44
Das ist schon ne gute Idee, Dana. Als Papa oder Mama würde bei mir aber das Misstrauen überwiegen: vielleicht bekomme ich gar kein Bild und meine E-Mail-Adresse als Eltern habe ich auch noch weitergegeben. :shock: Und da musst du als Fotograf eben die Gratwanderung schaffen, SO viel Vertrauen zu erwecken, dass dies nicht der Fall ist. Sicher, ich könnte auch ein kindermordendes Ungeheuer sein, aber wenn ich mit einem offenen, freundlichen Blick, gerader Haltung und einem netten Lächeln das Gespräch beginne, entspannen sich die Menschen normalerweise. Dieses "wie wirke ich auf andere?" ist da wirklich sehr wichtig und kann entscheidend sein, ob ich ein positives oder negatives Gespräch habe.

Ich habe mal vor längerer Zeit im Wiesbadener Park einen Schwarzen angequatscht, der sein kleines Kind in so einer weißen Sackschlinge trug. Das war SO ein niedliches Bild, der große Mann mit dem Kleinkind, das da in der Schlinge schlief...erst war er sehr überrascht und skeptisch, aber entspannte sich zusehends. Es ist die Aufgabe des Fotografen, diese Entspannung herbei zu führen.

Wenn man nichts gemacht hat, was zu Spannungen führen könnte, kann man auf sein Recht beharren, aber auch das muss freundlich und respektvoll sein, denn es gilt hier eine mögliche Streitsituation abzuwenden. Das ist ganz normales menschliches Miteinander, Psychologie und Körpersprache.

Da wäre ich skeptisch. Vertrauenserweckender wäre für mich eine Visitenkarte des Fotografen zu erhalten, wo die Eltern hinschreiben können, dass sie das Bild haben wollen – was aber eigentlich genau so in die Hose gehen kann. Die Visitenkarte könnte ja gefakt sein. Karten von mir habe ich grundsätzlich in meiner Fototasche. Und irgendwo muss auch dieser Misstrauenshype aufhören, dass alle Menschen nur dein Schlimmstes wollen. Wie gesagt, es liegt an einem selbst, ob die Skepsis bei Menschen bleibt oder weicht. Wenn sie bleibt, hast du als Fotograf halt Mist gebaut im Umgang mit diesen Menschen. Es ist wie bei Arzt und Patient. Wenn der Arzt es nicht schafft, Vertrauen aufzubauen, wird der Patient sicher nicht nochmal kommen.

Als Frau hat man in so einem Fall aber nochmal einen ganz anderen Standpunkt als ein Mann. Das ist leider wahr. Umso mehr ist es wichtig, dass man(n) es schafft, Offenheit, Vertrauen und Respekt auszustrahlen.

Bei einem Mann, der vermutlich Kinder fotografiert, klingeln bei den entsprechenden Eltern sofort die Pädophilen-Alarmglocken. Da sieht man sich dann reichlich Emotionen, Abscheu und Hass entgegen - eine sinnvolle Diskussion ist da nicht mehr möglich. Das ist aber durchaus verständlich. Allerdings sollte natürlich der gesunde Menschenverstand nicht ausgeschaltet werden. Wenn meine Kinder spielen und jemand läuft mit Kamera einfach nur "vorbei", dann ist sicher jegliche Reaktion eine Überreaktion. Man sollte als Mutter diese Differenzierung durchaus machen können.

Zwar habe ich zu dem Zeitpunkt gar keine Fotos gemacht, und der Objektivdeckel war geschlossen - trotzdem kamen sofort ziemlich scharfe Rufe in meine Richtung:
In dem Fall greift wahrscheinlich der, nennen wir es mal, Mutterinstinkt - Da ist meiner Meinung nach jeglicher Diskussionsversuch auf verlorenem Posten. Das Problem ist, dass viele Laien einfach keine Ahnung haben, ab wann eine Kamera fotobereit ist. Ich sehe es ja so oft, wenn ich mit meinem Tele irgendwo in den Himmel fotografiere, dass die Menschen trotzdem stehen bleiben oder sich ducken, weil sie denken, sie laufen durchs Bild. Laien haben keine Ahnung, wann was wie läuft, wann wohin fotografiert wird...sie gucken da nicht drauf. Auch normal. Dementsprechend ist das Unverständnis größer und die Reaktionen logischer, auch wenn man gar nichts groß tut.

Es hätte sich schon gelohnt, die Hände leicht zu heben, freundlich auf die Frauen zuzugehen, selbst wenn sie noch so rumblöken und nett zu sagen: "Machen Sie sich bitte keine Sorgen, meine Kamera ist momentan aus, das Objektiv zu und ich bin auf einem ganz anderen Weg als Sie gerade denken." Wenn sich sowas hochschaukelt, ist einfach der gesunde Menschenverstand aus. Aber bei uns Fotografen ja nicht. Also sind wir in der "Pflicht", die Situation zu bereinigen, dass es allen wieder gut geht. So empfinde ich das jedenfalls.

Auch wenn es uns nervt, dass wir immer mal angesprochen werden, es bricht uns doch kein Zacken aus der Krone, wenn wir Menschen die Sorgen nehmen, die sie gerade unseretwegen plagen.

Erst wenn das Formen annimmt, die für uns selbst bedrohlich werden, also dass wir etwas angedroht bekommen oder sowas, dann die "polizeiliche Lösung" anbieten, um alles zu entschärfen und selbst auf dem richtigen Weg zu bleiben. Ein "ja, komm doch!!!" ist bei angedrohten Schlägen sicher nicht das Richtige...auch Zynismus und Genervtheit sind meist fehl am Platz.

Stefan4
01.08.2011, 14:30
(...) Wie gesagt, es liegt an einem selbst, ob die Skepsis bei Menschen bleibt oder weicht. Wenn sie bleibt, hast du als Fotograf halt Mist gebaut im Umgang mit diesen Menschen. Es ist wie bei Arzt und Patient. Wenn der Arzt es nicht schafft, Vertrauen aufzubauen, wird der Patient sicher nicht nochmal kommen. (...)

Ich denke eher, es ist ambivalent. Von 20 Menschen, auf die du in gleicher Weise freundlich zugehst, werden nicht alle 20 gleich reagieren. Von denen gibt es sicherlich nicht nur einen, der reagiert wie: "die kann mich mit ihrer aufgespielten Freundlichkeit gar nicht täuschen". Nicht immer baut der Fotograf Mist. Deswegen kann auch ein Arzt bei dem einen vertrauensmäßig scheitern, bei dem anderen offene Türen einrennen.

Gruß
Stefan

Dana
01.08.2011, 14:32
Aufgespielte Freundlichkeit ist ebenfalls "Mist gebaut". :D

Ansonsten kannst du aber Recht haben. Ich habe halt nur aus meiner Erfahrungswarte erzählt.

Shooty
01.08.2011, 15:24
Ohne diese 11 Seiten gelesen zu haben (und beim überfliegen sind mir viele "interessante" "meinungen?" aufgefallen)

hier das was ich als Grundlage nutze:

Klick (http://www.mein-dortmund.de/photorecht.html)

Das dort verlinkte PDF habe ich immer in meinem Rucksack in einer Tasche stecken.
DIESE A4 Seite sollte man sich aufjedenfall durchlesen und eventuell sogar einfach immer dabei haben. (http://www.mein-html.de/photorecht.pdf)

Einfach alles durchlesen, ich poste hier aber dennoch zwei Ausschnitte weil die hier meiner Meinung nach im Beitrag falsch erklärt wurden:

Das „Recht am eigenen Bild“ ist lediglich eine Einschränkung der Veröffentlichung von Aufnahmen. Das
Photographieren und Filmen als solches ist dadurch nicht eingeschränkt. Es ist frei zulässig, Photo- und
Filmaufnahmen einzelner Personen auch ohne deren Einwilligung zu erstellen und zu besitzen, lediglich zur
Veröffentlichung braucht man die Genehmigung der Betroffenen.

Verboten ist das Photographieren oder Filmen von Personen gegen ihren Willen, wenn diese sich in einem gegen
Einblick besonders geschützten Raum befinden und durch die Aufnahmen der höchstpersönliche Lebensbereich
verletzt wird. Dies ist bei heimlichen Aufnahmen in Toiletten- oder Umkleidekabinen der Fall. Der
entsprechende Straftatbestand (§201a StGB) ist die Reaktion des Gesetzgebers auf einen Medienhype aus dem
Sommerloch des Jahres 2003 um sogenannte „Handy-Spanner“.

Aufforderung zum Löschen von Photos oder Filmen?
Egal, auf welchem Weg Photo- oder Filmaufnahmen zustanden gekommen sind: Grundsätzlich gibt es keine
Rechtsgrundlage, nach der bereits gemachte Photo- und Filmaufnahmen wieder gelöscht werden müssten. .....

Werden existierende Aufnahmen gegen den Willen des Photographen
gelöscht, so liegt bei herkömmlichen Filmen eine Sachbeschädigung gemäß §303 StGB vor, bei digitalen
Speichermedien eine rechtswidrige Datenveränderung gemäß §303a StGB. Bereits der Versuch ist strafbar.

Das sollte sich der ein oder andere auch nochmal unbedingt durchlesen :) :top:

Itscha
01.08.2011, 15:54
Das sollte sich der ein oder andere auch nochmal unbedingt durchlesen :) :top:

Sehr interessant. Danke.
Bevor ich allerdings den rechtlichen Zusammenhang mit den oben geschilderten radikalen Müttern durchdiskutieren würde, würde ich eher mein Hobby nur noch im Keller ausüben - oder im Wald. Obwohl ... wenn man dabei beobachtet wird, wie man Stinkmorscheln fotografiert, ist man sicherlich auch direkt wieder pervers. :oops: :lol:

TONI_B
01.08.2011, 16:12
Wenn ich mir das Zitat von Shooty durchlese, habe ich das Gefühl, dass speziell in D dieses "Recht am eigenen Bild" sehr oft falsch als:"Ich darf nicht fotografiert werden" interpretiert wird!

Itscha
01.08.2011, 16:21
Wenn ich mir das Zitat von Shooty durchlese, habe ich das Gefühl, dass speziell in D dieses "Recht am eigenen Bild" sehr oft falsch als:"Ich darf nicht fotografiert werden" interpretiert wird!

Offensichtlich.

RREbi
01.08.2011, 16:29
...Mutterinstinkt...

Irrationale Paranoia.

RREbi

Tom
01.08.2011, 18:05
Es ist frei zulässig, Photo- und Filmaufnahmen einzelner Personen auch ohne deren Einwilligung zu erstellen und zu besitzen, lediglich zur Veröffentlichung braucht man die Genehmigung der Betroffenen.

Ist das denn tatsächlich so?

Wenn ich das hier lese, ist das durchaus unterschiedlich interpretierbar:

1.3.1 Das Recht am eigenen Bild

Die Zulässigkeit der Veröffentlichung von Personenfotos richtet sich nach dem Recht am eigenen Bild. Das Recht am eigenen Bild schützt die Selbstbestimmung des Menschen über den Umgang mit seiner äußeren Erscheinung. Nur dem Abgebildeten selbst soll das Verfügungsrecht über sein eigenes Bild zustehen, die Entscheidung soll ihm obliegen, ob, wann und wie er sich gegenüber Dritten oder der Öffentlichkeit im Bild darstellen will.

Quelle (S.45, unten) (http://www.karstenundschubert.de/uploads/media/Fotorecht_Fotografen_01.pdf)

"Darstellung ggü. Dritten" heißt doch bereits, der Fotograf zeigt das Bild irgend jemandem (möglicherweise ist das schon der Mitarbeiter im Fotoladen, wo er die Bilder ausbelichten läßt).

Shooty
01.08.2011, 18:16
Ist das denn tatsächlich so?

Da die Rechtssituation in der Bundesrepublik Deutschland zugrunde gelegt wird nehme ich stark an ja.

Wie das natürlich mit Kinderpornographie und ähnlichem ist vermag ich nun wirklich nicht zu sagen, das ist dann aber auch wieder was ganz anderes.

Generell darf hier im Lande aber so ziemlich viel fotografiert werden.
Wenn man das Papier ließt wird aber auch deutlich klar das es unterschiede zwischen Fotografieren und veröffendlichen gibt und da ist eben der Knackpunkt den die meisten nicht unterscheiden.

---------- Post added 01.08.2011 at 18:17 ----------

Die Zulässigkeit der Veröffentlichung von Personenfotos richtet sich nach dem Recht am eigenen Bild.

Ja Tom ließ den Text mal genau.
Hier geht es wieder um das Veröffendlichen und nicht um das Abgebildet werden auf irgendeinem Filmmaterial oder auf digitalem Wege! :top:

Tom
01.08.2011, 18:21
Ja Tom ließ den Text mal genau.
Hier geht es wieder um das Veröffendlichen und nicht um das Abgebildet werden auf irgendeinem Filmmaterial oder auf digitalem Wege! :top:
Genau das ist ja der Grund, warum mir jetzt Zweifel kommen...

Daß zum Veröffentlichen eine Genehmigung vorliegen muß, steht außer Zweifel.

Ob ich aber zwangsläufig daraus schließen kann, daß die bloße Anfertigung eines Fotos deswegen ohne Genehmigung erfolgen darf, halte ich für zumindest fragwürdig (ethisch/moralisch sowieso).

Hansevogel
01.08.2011, 20:06
Aus dem Satz

Zitat:
... die Entscheidung soll ihm obliegen, ob, wann und wie er sich gegenüber Dritten oder der Öffentlichkeit im Bild darstellen will.
/Zitat

schließe ich für mich, daß ich bestimmen kann, ob ich fotografiert werden darf.

Gruß: Joachim

Shooty
01.08.2011, 20:42
Zitat:
... die Entscheidung soll ihm obliegen, ob, wann und wie er sich gegenüber Dritten oder der Öffentlichkeit im Bild darstellen will.
/Zitat



gegenüber Dritten

Fotograf NR.1
Model/Abgebildete Person NR. 2

Betrachter/Öffendlichkeit NR.3

Demnach für mich eindeutig Veröffendlichung und nicht Bild erstellung ;) :top:

mrieglhofer
01.08.2011, 20:53
Recht am eigenen Bild gibt es erst, wenn es ein Bild gibt. Daher kann es sich ja logischerweise nur auf die Veröffentlichung beziehen. Und Veröffentlichung gegenüber der Öffentlichkeit ist auch recht klar geregelt. Gegenüber Dritten wird es wohl schwierig, sein Recht durchzusetzen, da hier üblicherweise der Beweis fehlen wird.

halte ich für zumindest fragwürdig (ethisch/moralisch sowieso)
Du siehst wahrscheinlich nur den Gemeuchelten, der lächerlich gemacht wird. Nicht aber den, der gerade in einen fremden Garten pinkelt, dessen Hund gerade obendort hinsch..., ein Mann der gerade sein Frau verprügelt,...
Hier rechtlich ein Fotoverbot zu verhängen wäre ja schon wieder Begünstigung ;-))

Unabhängig davon nervt diese irrationale Angst schon. Es werden soviele sinnlose Handyfotos geschossen, wie noch nie früher und keiner kann was unternehmen. Kommt aber einer mit einer seriösen Kamera ist er sofort die Projektionsfläche für die alle überzogenen und irrationalen Ängsten.
Noch dazu, dass die Leute ihre Bedeutung überschätzen. Mir wäre noch nie in den Sinn gekommen, jene Leute zu fotografieren, die der Meinung sind, fotografiert geworden zu sein ;-) Erst danach, da geben sie durchaus was her.

Shooty
01.08.2011, 21:17
Najaaaaaaa

Also wenn ich mal davon ausgehe das ich die rechtliche Lage nicht kenne und ich weis das es viele gibt die sie nicht kennen (und zwar einfach jeder der sich damit nicht beschäftigt hat und sogar hier im Forum wissen viele nicht sehr viel darüber) dann hätte ich schon angst das jemand einfach so ein Bild macht und es dann veröffendlicht, auf Fratzenbuch stellt oder irgendwo im Internet zur schau stellt.

Nicht unlängst hab ich hier jemanden den ich auch persönlich kenne angeschrieben und ihn gefragt wieso er ein Benutzerbild hat bei dem er mit einer mir Fremden Frau gezeigt wird. (Ich dachte es wäre eventuell seine Freundin).

nach einigem hin und her kam dann Sinngemäß:
Das is irgendeine mit der ich mal nen Bild gemacht hab und mir ist egal das ich ihre persönlichkeitsrechte verletzte wenn ich das Bild hier einstelle, denn das is eins der Bilder auf denen ich mir selbst gefalle.

Nach dem Motte gibt es bestimmt sehr viele die annehmen das Bilder die gemacht wurden dann einfach überall veröffendlich werden, was angesichts der "Fratzenbuchgeneration" ja offensichtlich auch so ist.

Das heisst einerseits gibt es extrem viele knipser die einfach Bilder machen und sie villeicht gegen den Willen der abgebildeten im Internet veröffendlichen und andererseits gibt es uns "Fotografen" die für uns Fotos erstellen.

Die chance das ein erstelltes Bild veröffendlicht wird ist heutzutage eben extrem hoch, und die Menschen unterscheiden nichtmehr zwischen Bild Fotografieren und Bild veröffendlichen. Wie sollen sie den auch? Es lässt sich ja nicht kontrollieren. Kenne ich den anderen und vertraue einem Wildfremden das er das Bild meines Kindes nun NICHT irgendwo veröffendlicht?

Da hier aber die Frage nach dem Rechtlichen gestellt wurde möchte ich nochmal den wunderbaren Satz meines Vorschreibers zitieren:

Recht am eigenen Bild gibt es erst, wenn es ein Bild gibt.

TONI_B
01.08.2011, 21:45
Unabhängig davon nervt diese irrationale Angst schon. Es werden soviele sinnlose Handyfotos geschossen, wie noch nie früher und keiner kann was unternehmen. Kommt aber einer mit einer seriösen Kamera ist er sofort die Projektionsfläche für die alle überzogenen und irrationalen Ängsten.
Noch dazu, dass die Leute ihre Bedeutung überschätzen.Unterschreib! :top:

subjektiv
01.08.2011, 22:20
Tatsache war aber, dass der Typ mir schlicht nicht geglaubt hat.

Oder das zumindest behauptet hat. Sieht in Verbindung mit dem gezückten iPhone dann doch schon sehr nach Vorwand aus...
Oder alternativ eben nach extrem blöd, nachdem er ja schon die letzten Fotos gesehen hat. Der war wohl ganz extrem wichtig. Der Mittelpunkt der Welt? Wenn ich das richtig verstanden habe, hast Du ja gar keine Kinder gesehen. Kennst Du Harvey, den Hasen? So real sind die dann wohl auch. Und daher waren die natürlich auch immer direkt vor Deinem Objektiv. :lol:

http://de.wikipedia.org/wiki/Mein_Freund_Harvey

katz123
01.08.2011, 23:30
Es muß die Pressefreiheit mit allen Mitteln verteidigt werden!

Die Pressefreiheit ist ein hohes Gut und darf nicht einzelnen möchtegern Moral Aposteln mit schrägen Phantasien überlassen werden. Wer wird künftig Wissen, wie heute ein Friseursalon ausgesehen hat und was darin passiert ist? Wer wird künftig Wissen wie unsere Kinder gespielt haben? Heute und künftige Generationen haben ein Recht darauf die Wirklichkeit zu erfahren und nicht die Inszenierung mit einem Vertrag gegen Bezahlung. Also bitte Leute mehr Courage!

Tom
02.08.2011, 00:44
Recht am eigenen Bild gibt es erst, wenn es ein Bild gibt. Daher kann es sich ja logischerweise nur auf die Veröffentlichung beziehen.
Das Bild gibt es aber auch ohne Veröffentlichung.
Die Frage ist doch, ob sich das Recht am eigenen Bild auf das Bild bzw. Fotografiert-werden bezieht (der Meinung war ich eigentlich bisher), oder tatsächlich nur auf die Veröffentlichung dieses Bildes.
Wobei auch noch "Veröffentlichung" genau definiert werden müßte.
Ein "Dritter" kann z.B. mein Hund, meine Frau oder mein Nachbar sein.
Wo ist da genau die Grenze?

Shooty
02.08.2011, 01:05
Also das mit dem Dritten ein Hund gemeint ist ....
ich hoffe das meinst du nicht ernst ;)

Aber in der Tat habe ich von rechtsstreiten gelesen bei denen Anwälte auchschon von öffendlichkeit reden wenn ich mir ein Bild ins Wohnzimmer hänge und dann jemanden einlade der das Bild sehen könnte.

Die Frage ist doch, ob sich das Recht am eigenen Bild auf das Bild bzw. Fotografiert-werden bezieht (der Meinung war ich eigentlich bisher), oder tatsächlich nur auf die Veröffentlichung dieses Bildes.

Aber lass uns mal überlegen.
Du hast das recht am eigenen Bild.
Es existiert aber noch kein Bild von dir.
Das heisst du hast erst ein recht wenn das Bild erstellt wurde.
In dem moment wo das Bild erstellt wurde hast du das recht das es nicht veröffendlicht wird. Perfekt!
Löschen oder vernichtenlassen darfst du es nicht, weil es nicht dein Eigentum ist, sondern nur dich abbildet. ABER du bist davor geschützt das das Bild öffendlich gemacht wird :)

Ich finde das steht im von Joachim zitierten Text ganz gut drin.

Oder verstehe ich deine Frage falsch?

cat_on_leaf
02.08.2011, 07:20
Es muß die Pressefreiheit mit allen Mitteln verteidigt werden!

.....

Es geht aber nicht um Pressefreiheit!!!

Itscha
02.08.2011, 08:50
Wobei auch noch "Veröffentlichung" genau definiert werden müßte.


Hier (http://www.sonyuserforum.de/forum/showpost.php?p=1204390&postcount=98) hatte ich mich bemüht das zu tun...

mrieglhofer
02.08.2011, 09:52
Es geht aber nicht um Pressefreiheit!!!
Leider ja. Es unterscheidet ja die Meute nicht zwischen einen Fotografen mit Gewerbeschein oder ohne.
Fotos vom Hundekot in der Sandkiste sind z.B. typisch ein Pressefoto, wenn darüber berichtet wird. Möchte ich mal sehen, wie die Mütter darauf reagieren, wenn du das denen erklären willst ;-))
Der Unterschied ist vielleicht, dass ein Pressefotograf das eher lockerer nimmt weil er sonst nie zu einem Bild kommt. Oder meinst ein Verbrecher, den die Polizei abführt erteilt dir eine Freigabe oder ist besonders glücklich. am nächsten Tag in der Zeitung zu sein. Andererseits ist der Pressefotograf durch die Amateure auch geschützt. Wenn nur mehr Pressefortografen bestimmte Bilder machen dürften, dann könnte das sehr leicht interessenskonform verhindert werden. Wenn aber hunderte mit Smartphones eine Szene fotografieren, scheitert dies schnell.

nach einigem hin und her kam dann Sinngemäß:
Das is irgendeine mit der ich mal nen Bild gemacht hab und mir ist egal das ich ihre persönlichkeitsrechte verletzte wenn ich das Bild hier einstelle, denn das is eins der Bilder auf denen ich mir selbst gefalle.
Das ist sicher eines der Probleme. Es ist rechtlich völlig klar verboten, nutzt aber nichts, da du das aus dem Internet nur mehr schwer losbekommst.
Im konkreten Fall kommt noch Dummdreistigkeit dazu, die mich eigentlich schon verlocken würde, dem Herrn eine Unterlassungsklagsandrohung der weiteren Nutzung inkl. Honorarnote durch meinen Rechtanwaltes übermitteln zu lassen. Risikolos, aber wirkungsvoll.
Blöder ist, dass der Urheber oft nicht bekannt ist und dann bei den einzelnen Provider kostenintensiv die Entfernung der Bilder betrieben werden muss.

Pittisoft
02.08.2011, 10:29
Fotos vom Hundekot in der Sandkiste sind z.B. typisch ein Pressefoto, wenn darüber berichtet wird. Möchte ich mal sehen, wie die Mütter darauf reagieren, wenn du das denen erklären willst ;-))


Da frage ich die Mütter in der näheren Umgebung der Sandkiste vorher und zeige bei bedarf meinen gültigen PA, da dürfte keine Mutter was dagegen haben wenn es gegen Hundekot in der Sandkiste geht.:)

Bei diesen Bild (http://pittisoft.dyndns.org/photo/photo_one.php?name=7069747469736f667420332e6a7067&dir=42656c65676578656d706c61726520c3b66666656e746c 696368) vor dem Kanzleramt im letzten Sommer sprach ich die Mutter extra darauf an ob ich von ihren spielenden Kind im Wasser Fotos die ich ihr gerne zeige und auch gebe machen darf.
Nach dem späteren durchsehen der Bilder wo ich einige auch von selbst gelöscht habe bekam ich ihr ein uneingeschränktes OK zur Verwertung der Bilder.

Andere Knipser waren der Meinung es auch zu dürfen was die Mutter mehr schlecht als recht versuchte zu verhindern.:(

Tom
02.08.2011, 12:57
Hier (http://www.sonyuserforum.de/forum/showpost.php?p=1204390&postcount=98) hatte ich mich bemüht das zu tun...
Das heißt dann, ohne Veröffentlichung oder nur einer "abgegrenzten Öffentlichkeit" zugänglich gemachten Bildern (z.B. innerhalb meiner Wohnung aufgehängt), darf ich auf öffentlichem Raum fotografieren, wen ich will?

Itscha
02.08.2011, 13:11
Das heißt dann, ohne Veröffentlichung oder nur einer "abgegrenzten Öffentlichkeit" zugänglich gemachten Bildern (z.B. innerhalb meiner Wohnung aufgehängt), darf ich auf öffentlichem Raum fotografieren, wen ich will?

So verstehe ich das. Natürlich ist auch das nur eine Auslegung des Gesetzestextes, aber immerhin von jemandem, der sich mit Sachverstand und ohne Fotografen-Paranoia mit der Rechtsprechung zum Thema befasst hat.
Alles andere -z.B. die Aussagen, dass Öffentlichkeit da anfängt, wo ich die Bilder meiner Oma zeige- scheinen eindeutig falsch zu sein. Für mich ist das ausreichend sicher. Ich gebe zu, dass ich mich erst anlässlich dieses Threads mit dem Thema näher befasst habe. Meine Schmetterlinge haben sich schließlich noch nie beschwert;).

Wenn man das Ganze Thema mit etwas Ruhe und gesundem Menschenverstand betrachtet, ist das so auch vernünftig.
Man kann fotografieren was man will -solange man es im öffentlichen Raum tut, und den fotografierten Menschen keine bösen Überraschungen durch ungefragte Veröffentlichung bereitet.
Damit man nicht zu Hause von Paparazzis belästigt wird gibt es die genannte Strafnorm.
Voi la´: Passt doch, oder?

Wie einzelne Leute damit umgehen, ist wie dieser Thread zeigt, eine andere Sache. Da scheint aber irrational viel Emotion und Unwissen zu Grunde zu liegen.

mrieglhofer
02.08.2011, 13:25
Da frage ich die Mütter in der näheren Umgebung der Sandkiste vorher und zeige bei bedarf meinen gültigen PA, da dürfte keine Mutter was dagegen haben wenn es gegen Hundekot in der Sandkiste geht
Klar, ich stress mich da auch nicht und bin zumindest dort wo ich fotografiere bekannt.

Aber okay, dann mach das mal bei einem, der seinen Vierbeiner nicht artgerecht hält. Dem zeigst dann deinen Presseausweis und dann hat er sicher auch nichts dagegen, fotografiert zu werden.

Es geht auch nicht darum, einfach auf seinem Recht zu beharren, sondern die Rechtslage klar zu stellen. Das erspart die Diskussion und manchen Streit mit Uneinsichtigen und wenn dann eine/r droht, weiß ich, dass ich da auch jederzeit die Polizei rufen kann. Spätestens beim Griff zum Handy ist Ruhe.

Tom
02.08.2011, 23:32
Man kann fotografieren was man will -solange man es im öffentlichen Raum tut, und den fotografierten Menschen keine bösen Überraschungen durch ungefragte Veröffentlichung bereitet.
Dank Dir für Deine Antwort.
Das Problem ist (wie so oft), daß die Gesetzestexte wohl absichtlich so formuliert werden, daß sie viel Raum für Interpretationen lassen.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt... ;)

h_Till_w
03.08.2011, 00:45
eigentlich nicht.

normal sind Gesetzestexte sehr exakt Formuliert, das Problem ist nur das wegen dieser Exaktheit klingen die deutlich anders als unsere Umgangssprache und klingen deswegen Seltsam.

auch Juristen tun sich da schwer mit deswegen gibt es meist Kommentare zu den Texten die dann erklären was genau der Gesetzgeber damit gemeint hat

Kerstin
03.08.2011, 06:15
Oder das zumindest behauptet hat. Sieht in Verbindung mit dem gezückten iPhone dann doch schon sehr nach Vorwand aus...
Oder alternativ eben nach extrem blöd, nachdem er ja schon die letzten Fotos gesehen hat. Der war wohl ganz extrem wichtig. Der Mittelpunkt der Welt? Wenn ich das richtig verstanden habe, hast Du ja gar keine Kinder gesehen. Kennst Du Harvey, den Hasen? So real sind die dann wohl auch. Und daher waren die natürlich auch immer direkt vor Deinem Objektiv. :lol:

http://de.wikipedia.org/wiki/Mein_Freund_Harvey

Ja, ein "Ich-bin-der-Nabel-der-Welt" gepaart mit einem Schuss Denunziantentum ... na egal, beim nächsten Mal bin auch auf auf ihn besser vorbereitet.
Und selbstbewusstes Auftreten übe ich gerade an anderer Stelle - man kann wohl ohnehin nur souverän auftreten, wenn man es auch wenigstens ein bisschen ist.
Danke auch allen anderen für die rege und friedliche Diskussion zu diesem heißen Thema! Ich hab leider derzeit ein bisschen wenig Gelegenheit, mich so richtig zu beteiligen, lese aber zumindest heute mal ein wenig quer mit.

der_knipser
03.08.2011, 10:37
Kerstin, das Problem ist inzwischen so verbreitet, dass es sogar Hardwarelösungen (http://i.ebayimg.com/00/$%28KGrHqJ,%21h%21E2ek3wbkHBNpFvY0VZ%21%7E%7E_35.J PG) dafür gibt, die sogar den schwarzen Photoshop-Gesichtsbalken überflüssig machen. :D

Kerstin
03.08.2011, 10:41
LOL ... Die hab ich schon :)))) die ist der Brueller!!

Sofian
03.08.2011, 10:49
Das Problem ist (wie so oft), daß die Gesetzestexte wohl absichtlich so formuliert werden, daß sie viel Raum für Interpretationen lassen.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt... ;)

Ob das wirklich ein Problem ist bezweifel ich, siehe unten.

eigentlich nicht.

normal sind Gesetzestexte sehr exakt Formuliert, das Problem ist nur das wegen dieser Exaktheit klingen die deutlich anders als unsere Umgangssprache und klingen deswegen Seltsam.

auch Juristen tun sich da schwer mit deswegen gibt es meist Kommentare zu den Texten die dann erklären was genau der Gesetzgeber damit gemeint hat

Sorry das ist Humug :(

Die Juristen tun sich nicht schwer, weil es seltsam klingt sondern, weil deutsche Gesetzestexte in der Rege auslegbar sind. Dort wiederum gibt es in der Rechtstheorie verschiedene Möglichkeiten Recht auszulegen (z.B. rein wörtlich, induktiv, deduktiv etc.)

Wie exakt ein Gesetz definiert ist, kommt auf das einzelne an. Die meisten Gesetze sind eben nicht sehr exakt formuliert, da sie auf Auslegung bewusst ausgerichtet sind. Der Gesetzgeber hat das ziemlich clever gemacht, um nicht jedes Jahr die Gesetze ändern zu müssen, wenn die Welt sich verändert (siehe Medienrecht) sondern mittels Rechtsprechung Recht fortzuschreiben und Recht zu konkretisieren

Insofern hat gerade das Thema etwas "veröffentlichen" sicher seit Durchdringung des Internets in alle Haushalte eine ganz andere Qualität und wird vor Gericht dadurch eventuell anders bewertet als 1995.

Was ich verdeutlichen wollte (und wieder versuche) selbst Volljuristen können im Dunkeln tappen, wenn es sich nicht um ihr Spezialgebiet handelt. Denn um eine echte Einschätzung zu haben, nützt es nichts ins KuG zu schauen und im Netz zwei, drei Blog Diskussionen zu lesen, sondern einen Spezialisten zu fragen respektive aktuelle BGH Rechtsprechung zu dem Thema sich genehmigen =)

MD800
03.08.2011, 15:00
Das Problem von Laien (wie mir) ist, daß die Fachsprache "Juristen-Deutsch" oft mit "Deutsch" verwechselt wird.
Das sind zwei völlig verschiedene Welten.

Grüße
Uwe

p.s. Die obige Idee stammt nicht von mir, sondern von Prof. Uwe Wesel aus seinem Buch Jura für Nichtjuristen.

Sofian
03.08.2011, 15:04
:D

Hinzu kommt, dass manche Gesetze (wie das BGB) ja schon über 100 Jahre alt sind, und die Sprache damals schon ein wenig anders war.

h_Till_w
03.08.2011, 16:13
Ob das wirklich ein Problem ist bezweifel ich, siehe unten.



Sorry das ist Humug :(

Die Juristen tun sich nicht schwer, weil es seltsam klingt sondern, weil deutsche Gesetzestexte in der Rege auslegbar sind. Dort wiederum gibt es in der Rechtstheorie verschiedene Möglichkeiten Recht auszulegen (z.B. rein wörtlich, induktiv, deduktiv etc.)

Wie exakt ein Gesetz definiert ist, kommt auf das einzelne an. Die meisten Gesetze sind eben nicht sehr exakt formuliert, da sie auf Auslegung bewusst ausgerichtet sind. Der Gesetzgeber hat das ziemlich clever gemacht, um nicht jedes Jahr die Gesetze ändern zu müssen, wenn die Welt sich verändert (siehe Medienrecht) sondern mittels Rechtsprechung Recht fortzuschreiben und Recht zu konkretisieren

Insofern hat gerade das Thema etwas "veröffentlichen" sicher seit Durchdringung des Internets in alle Haushalte eine ganz andere Qualität und wird vor Gericht dadurch eventuell anders bewertet als 1995.

Was ich verdeutlichen wollte (und wieder versuche) selbst Volljuristen können im Dunkeln tappen, wenn es sich nicht um ihr Spezialgebiet handelt. Denn um eine echte Einschätzung zu haben, nützt es nichts ins KuG zu schauen und im Netz zwei, drei Blog Diskussionen zu lesen, sondern einen Spezialisten zu fragen respektive aktuelle BGH Rechtsprechung zu dem Thema sich genehmigen =)


ich habe mich vielleicht nicht klar genug ausgedrückt.
also, der Gesetzgeber will meistens ein bestimmtes verhalten unterbinden. Und das versucht er so klar und all gemeingültig festzulegen.

zb. der Grund warum es das Gesetz mit dem Recht am eigenen Bild gibt ist das Bilder vom Frisch verstorbenen Biskmarkt gegen dem Willen seiner Erben und so weiter veröffentlicht worden sind. So etwas sollte in Zukunft verhindert werden.



das mit dem Juristen die auch nichts wissen stimmt, meist gibt es nicht nur ein Gesetz welches zu beachten ist sondern eine reihe und dann noch einiges an Verordnungen Kommentaren Legaldefinitionen und der gleichen.

zb. Was ist eine "zur Schau Stellung" und wann ist es keine.
bzw wann kann man welchen § in der Praxis wie anwenden, das ist es was die Juristen eben lernen, und nicht nur auf der Uni sondern eben in der Praxis.



aber was uns alle beruhigen sollte, in der Street Photograpy (und das ist ja der Knackpunkt) spielt das alles (noch) keine wirkliche rolle, wie gesagt in der Praxis nicht in der Rechtstheorie und in den Foren.
Oder habt ihr Urteile gefunden bei denen es eben um Street Bilder geht (in Deutschland) Ich nicht.



ach noch was, Was ich festgestellt habe ist, das wenn man das Logo Abklebt man viel unauffälliger wirkt und ich vermute auch Harmloserer (hilft vielleicht nicht wenn man mit einem Riesentele durch die Stadt läuft)

Sofian
03.08.2011, 16:19
ich habe mich vielleicht nicht klar genug ausgedrückt.
also, der Gesetzgeber will meistens ein bestimmtes verhalten unterbinden. Und das versucht er so klar und all gemeingültig festzulegen.

Sorry, hatte ich wirklich nicht so verstanden.


ach noch was, Was ich festgestellt habe ist, das wenn man das Logo Abklebt man viel unauffälliger wirkt und ich vermute auch Harmloserer (hilft vielleicht nicht wenn man mit einem Riesentele durch die Stadt läuft)

Wie meinst du das mit Logo? Der Schriftzug auf dem Blitz oder das Alpha?

lüni
03.08.2011, 16:23
Ach naja jeder Kreis von Menschen, der sich für wichtig hält versucht das eindringen dritter durch schaffen einer eigenen "Sprache" zu verhindern.

Dazu gehören eben neben der Kirche, Ärtzten, Techniker und Ing. eben auch Juristen und eben alle die sich für elitär halten.

Das ist halt so, schon seit über 2000 Jahren ;)

Steffen

Pittisoft
03.08.2011, 16:23
ach noch was, Was ich festgestellt habe ist, das wenn man das Logo Abklebt man viel unauffälliger wirkt und ich vermute auch Harmloserer (hilft vielleicht nicht wenn man mit einem Riesentele durch die Stadt läuft)

dadurch glaubt dann jeder wenn du ein 70-200SSM drauf hast das du eine Canon hast und wichtig bist:):):)

h_Till_w
03.08.2011, 16:25
vor allen die Schrift am Blitz, das ist es ja was dem Betrachter ins Auge sticht.

und ich glaube wenn ein Laie da eine bekannte Marke Liest hat er eben gleiche den Papparazie im Kopf mit all den unangenehmen Sachen die man mit denen Verbindet.

ich denke Ohne die Schrift nimmt er die Kamera einfach als irgendeine Touristenkamera wahr

---------- Post added 03.08.2011 at 16:27 ----------

dadurch glaubt dann jeder wenn du ein 70-200SSM drauf hast das du eine Canon hast und wichtig bist:):):)

wenn ich auf der Strasse Fotografiere will ich genau das gegenteil erreichen ^^
aber vielleicht bekommt man so Model schneller Nackig ^^

ob das auch geht wenn ich mein Ofenrohr weiß lackiere ? :lol:

---------- Post added 03.08.2011 at 16:31 ----------

Ach naja jeder Kreis von Menschen, der sich für wichtig hält versucht das eindringen dritter durch schaffen einer eigenen "Sprache" zu verhindern.

Dazu gehören eben neben der Kirche, Ärtzten, Techniker und Ing. eben auch Juristen und eben alle die sich für elitär halten.

Das ist halt so, schon seit über 2000 Jahren ;)

Steffen

meist hat so etwas ja auch einen Praktischen Grund, um Dinge Klar zu beschreiben.

zb Bug und Heck, warum sagt man nicht vorne und hinten? oder Backbord und Steuerbord da könnte man auch links und rechts sagen.

nur die anderen Bezeichnungen sind eben abhängig wie man auf dem Schiff steht und die Fachbegriffe bezeichnen die Stellen eben klarer

aber klar ist es auch schick mit Fachsprache sich als Experte zu geben und sich von den armen Laien abzugrenzen :twisted:

Itscha
03.08.2011, 16:48
Ach naja jeder Kreis von Menschen, der sich für wichtig hält versucht das eindringen dritter durch schaffen einer eigenen "Sprache" zu verhindern.
Dazu gehören eben neben der Kirche, Ärtzten, Techniker und Ing. eben auch Juristen und eben alle die sich für elitär halten.
Das ist halt so, schon seit über 2000 Jahren ;)
Steffen

Das hat mit "elitär" nix zu tun. Gesetze sollen allgemeingültig sein. Daher werden Sie so neutral wie möglich und so exakt wie erforderlich formuliert.
Das klappt im Gesetzgebungsverfahren mal besser und mal schlechter. ;) Wie bei allen anderen Handwerkskünsten auch.

Sicher gibt es auch unter Juristen selbstverstandene Elite. Das ist aber ein anderes Thema...

HeinS
08.08.2011, 12:45
Hoffe, ich habe jetzt den passenden Thread erwischt. Habe mir die 15 Seiten nicht nochmal durchgelesen. :oops:

Heute stand ein Artikel bei uns in der Zeitung. http://www.osnabruecker-nachrichten.de/

Interview mit Christian Zappe: http://www.christian-zappe.de/

Niemals ungefragt ein Foto hochladen.

Der meint auf die Frage, ob mein Foto im Netz hochgeladen werden darf Zitat:
"....Klar kann ich dem widersprechen. .... ich muss jeden, der auf einem Bild zu sehen ist vorher fragen, ob ich sein Foto einstellen darf. Auch bei Gruppenbildern. Sobald auch nur einer widerspricht, darf ich das nicht mehr hochladen."

Als Abgelichteter hat man Anspruch auf Löschung.

Ob das auch für Pressefotografen gilt, Zitat:
"Dieses Privileg (zur Veröffentlichung) steht nur Medienmachern zu. Für Privatnutzer gilt das nicht....Da gilt das Persönlichkeitsrecht...."

Ich finde auch, dass man sich die Erlaubnis schon holen sollte. Nimmt ja auch alles Überhand. Gerade bei Facebook. Ich würde mein Ok wohl nicht mehr geben...und meine Enkelkinder warne ich auch ständig vor den möglichen Gefahren...

mrieglhofer
08.08.2011, 14:53
Ich finde auch, dass man sich die Erlaubnis schon holen sollte
Na dann mach mal ein Gruppenfoto von der Erstkommunion oder Firmung und hole danach die Zustimmung ein. Viel Spaß ;-)
Bisher halten wir es so, dass wenn sich jemand zu einem Gruppenbild hinstellt, er auch klar zu erkennen gibt, fotografiert zu werden und daher im Rahmen der Veranstaltungsdokumentation auch veröffentlich werden darf. Sonst braucht er sich ja nicht dazuzustellen.

Der strenge Einwilligungserfordernis des § 22 KUG würde die Presse- und Kunstfreiheit nahezu unmöglich machen. Daher sieht § 23 KUG u.a. folgende drei Ausnahmen vor, nach denen Personenfotos auch ohne Einwilligung des Abgebildeten veröffentlicht werden dürfen:

a) Bilder aus dem Bereich der Zeitgeschichte
b) Bilder, auf denen die Person nur als Beiwerk erscheint und
c) Bilder von Versammlungen und Aufzügen.

Sollte dies kippen, weil irgendjemand danach einen Aufstand macht, bleibt halt nichts anderes übrig, als das schon bei der Anmeldung als Bedingung reinzugeben und darauf hinzuweisen, dass mit dem Dazustellen zum Gruppenbild die Zustimmung erteilt wird. Dann gibt es halt vielleicht nicht mehr alle Kinder auf dem Bild. Aber das ist eh nicht mein Problem, ob die sich dann sehen.

Das einzige was sich damit ändert wird dann sein, dass bei jeder Veranstaltung halt auf der Eintrittskarte der Vermerk ist, dass du dem Veröffentlichen von Fotos zustimmst. Damit ist dsa rechtlich einwandfrei und du musst ja nicht hingehen.


Nimmt ja auch alles Überhand. Gerade bei Facebook. Ich würde mein Ok wohl nicht mehr geben...und meine Enkelkinder warne ich auch ständig vor den möglichen Gefahren...
Gefahrenabwehr ist ja gut, aber leider schleicht sich langsam eine volle Paranoia in die Gesellschaft. Wenn jemand bei einer Veranstaltung sich danach nicht im Internet sehen will, soll er sich halt vorher überlegen, ob er das vertreten kann und sonst halt einfach nicht hingehen. Aber dabei sein und danach auf "mein Name ist Hase" zu spielen finde ich irgendwie dumm. Davon abgesehen, dass das eh nicht verhinderbar ist.

HeinS
08.08.2011, 15:51
....aber leider schleicht sich langsam eine volle Paranoia in die Gesellschaft...

Na ja, da gibts ja wohl einen Unterschied zwischen einzelnen Presseleuten Akkreditierung http://de.wikipedia.org/wiki/Akkreditierung_%28Journalismus%29, die das öffentliche Interesse bedienen und tausenden Hobbyknipsern, die ihre Fotos unkontrolliert/ohne die Abgelichteten zu fragen überall hochladen.

subjektiv
08.08.2011, 17:27
... Ob das auch für Pressefotografen gilt, Zitat:
"Dieses Privileg (zur Veröffentlichung) steht nur Medienmachern zu. Für Privatnutzer gilt das nicht....Da gilt das Persönlichkeitsrecht...."

Diese Aussage ist völlig daneben. Es kommt nicht darauf an, ob jemand "Medienmacher" :lol: ist. Niemand darf pauschal ein Foto einer anderen Person ohne Zustimmung veröffentlichen. Auch nicht wenn er sich für den Obermacker hält.

Ausnahmen leiten sich nicht davon ab, wer das Bild gemacht oder veröffentlicht hat, sondern davon wer bei welchem Anlass wie zu sehen ist...
Wenn ich z.B. eine Rede auf einer öffentlichen Veranstaltung halte, darfst Du mich dabei fotografieren und das Foto z.B. für einen Bericht darüber auch veröffentlichen. Ich trete damit ja in die Öffentlichkeit und muss das damit in Kauf nehmen...

Fahre ich aber z.B. mit dem Rad durch die Gegend (also privat, kein Rennen...) oder lege mich an den Strand, so darf das auch der Oberpressefuzzi mit drei schweren Kameras nicht ohne meine Zustimmung. Ausser, ich bin nur ein unwesentliches Beiwerk auf seiner Aufnahme.

Das Thema ist insgesamt aber doch deutlich komplizierter, als dass man es mit ein paar Worten in einem Zeitungsartikel sinnvoll und umfassend vermitteln könnte. Jedenfalls hat der Macker der überregionalen Superzeitung nicht mehr Rechte als Du und ich!
Nur nehmen die teilweise Klagen bewußt in Kauf, wenn entsprechende Honorare winken...

konzertpix.de
08.08.2011, 18:46
Das einzige was sich damit ändert wird dann sein, dass bei jeder Veranstaltung halt auf der Eintrittskarte der Vermerk ist, dass du dem Veröffentlichen von Fotos zustimmst. Damit ist dsa rechtlich einwandfrei und du musst ja nicht hingehen.

Genau das passiert bereits bei recht vielen Veranstaltungen. Es steht auf der Eintrittskarte und noch häufiger am Eingang der Vermerk, daß man sich mit der Teilnahme an der Veranstaltung damit einverstanden erklärt, daß man auf Bildern im Internet veröffentlicht werden kann. Das schließt nicht aus, wenn man damit nicht einverstanden ist, als einzige Person und als Hauptmotiv auf einem Bild erkennbar abgelichtet zu werden.

Mir erging es seinerzeit mal so, daß ich in einem Partyportal - ich und nur ich ohne jeglicher weiteren Person - aufgetaucht bin. In groß konnte ich das Bild gar nicht ansehen, da hierzu eine Anmeldung erforderlich war. Das machte ein Bekannter von mir, der den Abschuss überhaupt erst gefunden und mich davon verständigt hatte.

Es ging noch ein paarmal hin und her, dann wurde das Bild von der Seite genommen. Der Grund war eindeutig: weder hatte ich insgeheim noch offen mein Einverständnis zur Aufnahme gegeben, noch war ich Staffage für ein allgemeines Bild gewesen, sondern ich war das einzige Motiv auf diesem Bild. Und ich wurde von der Seite aus fotografiert, so daß ich die Aufnahme nicht einmal bemerken konnte. Der einzige Bewegungsgrund, dieses Bild zu zeigen, war mich beim Fotografieren zur Schau zur stellen. Dem hatte ich mich verwehrt.

Es gibt viele Bilder von mir im Internet. Allesamt sind mit meinem Einverständnis veröffentlicht bzw. zeigen mich in meinem Umfeld unter vielen anderen Leuten. Hier würde ich einen Teufel tun und das Bild löschen lassen. Aber wenn ich ungefragt einen Tag später noch dazu nicht einmal fotografisch wertvoll, sondern einfach nur abgeblitzt zur Schau gestellt werde, habe ich definitiv etwas dagegen.

Und ganz genauso halte ich das auch, wenn ich fotografiere. Auf meiner Homepage (und in meinem Archiv) gibt es nur wenige Impressionen zu sehen, das allermeiste zeigt entweder die Bühne und das Geschehen dort (was Personen des öffentlichen Lebens bzw. Interesses darstellt und damit abgesegnet ist) oder man sieht Motive, die überfüllt sind mit Menschen - oder menschenleer. Nur selten (meistens auf Festivals) gibt es Bilder von einzelnen Leuten, die aber auf mich zugegangen sind, ob ich sie nicht fotografieren wolle. Und die Bilder wiederum sind dann auch richtig gut, weil die Jungs und Mädels entsprechend von der Kamera posen ;) Aber sonst halte ich mich viel mehr als Konzertfotograf denn als Partyfotograf - das dürfen gerne andere erledigen.

Und dann gibt es Bilder, die ich nie öffentlich machen würde. Wenn sich z.B. ein Fan auf die entblößte Brust ein Autogramm bei der Festival-Autogrammstunde geben läßt. Wenn sie das Bild haben will, gerne - aber nur per zuvor persönlich ausgetauschter Mailadresse ;)

mrieglhofer
08.08.2011, 20:53
die das öffentliche Interesse bedienen und tausenden Hobbyknipsern, die ihre Fotos unkontrolliert/ohne die Abgelichteten zu fragen überall hochladen
Wenn ich was privat hochlade, bediene ich auch das öffentliche Interesse, warum täte ich es sonst veröffentlichen ;-)
Das Problem ist, dass es keine private Internet Seite gibt (außer mit Passwort usw). Für jede Site gelten die gleichen Regeln. Daran kann man es nicht festmachen.

Und es ist halt wie immer im Leben, auf der einen Seite sind die leicht Paranoiden, die wollen. dass ihr Kind weder in der Schule noch bei einer anderen Gruppenaufnahmen wie Firmung/Erstkommunion zu sehen ist und ihnen damit ja auch die Erinnerungen nehmen, und auf der anderen Seite die "Ignoranten" die peinliche Situationen ins Internet stellen und meinen, damit Fotokunst geschaffen zu haben. Dazwischen wird m.E. die Luft für "normale" Fotografen zunehmend dünner ;-(

Im Regelfall sind die meisten Leute eh nicht so interessant, dass ich sie irgendwie veröffentlichen würde. Störend ist es nur bei Gruppenaufnahmen, wenn dann jemand danach spinnen anfängt. Klar Balken drüber und gut.

Nur passt halt dann jeder halbwegs Gewiefte die rechtlichen Bedingungen entsprechend an und übrig bleiben die Unbedarften, aber die Situation hat sich ja damit nicht verbessert.

subjektiv
08.08.2011, 21:25
Die rechtliche Seite ist ja auch nicht grade neu.
Nur der Umgang... :roll: