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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Theoretische Frage eines Newbies


Relax07
27.06.2011, 12:52
Hi,

habe erst seit einigen Tage eine DSLR, daher entschuldigt vielleicht meine dumme Frage.
Nehmen wir an wir haben folgende Objektive: 90/2,8 Macro und 70-200/2,8 Telezoom
Wenn jetzt das Telezoom auf 90mm gestellt wird, sind die Bilder, die mit den beiden Objektiven gemacht werden, dann gleich?
Ich weiß dass die Naheinstellgrenze bei dem Macro kleiner ist, aber es geht um Entfernungen > 1m.

Gruß
Peter

alberich
27.06.2011, 13:01
Ja. 90 mm sind 90 mm.
:)

About Schmidt
27.06.2011, 13:21
Oder anders gesagt, dann, wenn die beiden Bildwinkel gleich sind, haben beide Objektive die gleiche Brennweite eingestellt. Glaube nicht den Einstellungen auf dem Objektiv selbst. Wenn dort steht 100mm muss es nicht bedeuten, dass dort exakt 100mm anliegen.

Gruß Wolfgang

Dat Ei
27.06.2011, 13:38
Moin Peter,

Wenn jetzt das Telezoom auf 90mm gestellt wird, sind die Bilder, die mit den beiden Objektiven gemacht werden, dann gleich?

was heißt bei Dir gleich? Gleich unter allen Aspekten? Und ab welcher Toleranz gelten sie als gleich?

Jede Rechnung bringt ihre eigenen Kompromisse und Fehler mit und jedes Objektiv seine eigenen Produktionsfehler. Zu Wolfgangs Anmerkung, daß den Brennweitenskalen nur bedingt zu glauben ist, möchte ich hinzufügen, daß die Brennweite eines Objektivs zudem mit der Entfernung zum Motiv variieren kann.


Dat Ei

red
27.06.2011, 13:39
Des Weiteren haben beide Objektive natürlich unterschiedliche Eigenschaften (Verzerrungen, Chromatische Abberationen etc), so dass sich die Bilder immer unterscheiden werden.

Hansevogel
27.06.2011, 14:36
Wenn ein 70-200/2,8 Telezoom bei 90mm ein exakt gleiches Bild erzeugen würde wie ein 90/2,8 Macro, könnte man sich das Macro sparen (vermute, daß die Frage darauf hinauslief). Ist aber (leider?) nicht so. :D

Gruß: Joachim

Relax07
27.06.2011, 15:01
...was heißt bei Dir gleich? Gleich unter allen Aspekten? Und ab welcher Toleranz gelten sie als gleich? ...

Mit "gleich" meine ich, dass der Bildauschnitt und die Schärfentiefe gleich sind.
Das die Qualität unterschiedlich sein kann, habe ich mir schon gedacht.

Wenn ein 70-200/2,8 Telezoom bei 90mm ein exakt gleiches Bild erzeugen würde wie ein 90/2,8 Macro, könnte man sich das Macro sparen (vermute, daß die Frage darauf hinauslief). Ist aber (leider?) nicht so. :D
...

Genau das ist momentan meine Überlegung. Ich habe das 90mm Makro und denke darüber nach, es zurückzugeben und statt dessen das 70-200 zu holen.
Alle Versuche, echte Makrofotos zu machen, sind kläglich gescheitert. :-(

Danke für Eure Antworten!
Peter

Shooty
27.06.2011, 15:18
Beide Objektive haben natürlich bei gleicher Brennweite die gleichen "physikalischen" Eigenschaften wenn man das so sagen will. (Jedenfalls wenn die Brennweitenangaben genau stimmen würden)
Ist die gleiche Blende eingestellt bekommst du auch die gleiche Schärfentiefe (an gleicher Kamera) usw.

Unterschiedlich ist aber z.b. die Unschärfe, die so manch einer Bokeh bezeichnet.
Und das hängt dann wieder von den Linsen bzw dem Aufbau des Objektives ab.

Somit rechtfertigt sich ein Objektiv beispielsweise wenn es eine sehr schöne Unschärfe kreieren kann, die Naheinstellgrenze eine andere ist oder das eine größer und viel schwerer ist, dafür aber schärfer abbildet usw.

BadMan
27.06.2011, 15:38
Ich habe das 90mm Makro und denke darüber nach, es zurückzugeben und statt dessen das 70-200 zu holen.
Alle Versuche, echte Makrofotos zu machen, sind kläglich gescheitert. :-(

Mit dem 70-200 wirst Du aber noch weniger Makros machen können. Das 90er ist ein richtiges Makroobjektiv, mit dem sich ein Maßstab von 1:1 erreichen lässt und dies in excellenter Qualität.

Der maximal erreichbare Abbildungsabstand des 70-200 ist wesentlich geringer (ich vermute mal so 1:4 -1:3, weiß es aber nicht genau). Ohne weitere Hilfsmittel (Zwischenringe, Telekonverter) sind also richtige Makroaufnahmen nicht möglich. Hinzu kommt noch das hohe Gewicht.
Sind mit dem 90er Makro mit Übung und Erfahrung auch mal Freihandaufnahmen möglich, wird das mit dem 1.5 kg Klopper wesentlich schwerer.
Aber selbst mit dem kleinen 90er und für Makroaufnahmen allgemein gilt: Für optimale Qualität nimmt man am besten ein stabiles Stativ, Spiegelvorauslösung und Fernauslöser.

Wieso gelingen denn keine Aufnahmen mit dem 90er? Zeig' doch mal ein paar Beispielbilder. Ich vermute ja mal, dass die Aufnahmen einfach verwacklelt sind oder Du beim Auslösen aus dem extrem geringen Schärfebereich rutschst.
Da hilft dann einfach nur üben, üben, üben und/oder ein Stativ.

Canax
27.06.2011, 16:00
Ich habe das 90mm Makro und denke darüber nach, es zurückzugeben und statt dessen das 70-200 zu holen.
Alle Versuche, echte Makrofotos zu machen, sind kläglich gescheitert. :-(

Warum sind die Versuche denn gescheitert? Mit diesem Objektiv sind wahnsinnige Makros möglich. Das wichtigste Hilfsmittel dabei dürfte ein Stativ sein. Sonst brauchst Du sehr viel Licht (um abblenden zu können) und ein sehr ruhiges Händchen.

Ciao
Canax

Relax07
27.06.2011, 17:20
Wieso gelingen denn keine Aufnahmen mit dem 90er? Zeig' doch mal ein paar Beispielbilder. Ich vermute ja mal, dass die Aufnahmen einfach verwacklelt sind oder Du beim Auslösen aus dem extrem geringen Schärfebereich rutschst.
Da hilft dann einfach nur üben, üben, üben und/oder ein Stativ.

Vielleicht will ich einfach zu viel auf einmal.
Üben ist wohl das wichtigste.
Stativ habe ich, aber die meisten Insekten sind schon weg, bevor ich das Staiv aufgebaut habe.

Vielen Dank für Eure Antworten!

Gruß
Peter

Man
27.06.2011, 17:42
Ich habe und nutze beide. Wenn ich nur 1 haben düfte, würde ich eher das 70-200 nehmen, da es flexibler (Zoom) ist.
Es ist aber auch ungefähr 3 x so schwer!, das kann sehr lästig sein.

Das 90er halte ich bei F2,8 für schärfer als das 70-200 bei F2,8. Wenn du Platz hast und z. b. Portraits machen möchtest, würde ich das 90er bevorzugen - wenn du Flexibilität benötigst (z. B. auf einem Event / einer Feier, bei der du immer "schußbereit" sein musst und du dir evtl. deinen Standpunkt nicht frei wählen kannst), halt eher das 70-200er (dann ist aber sicherlich auch noch das 17-50er in der Tasche).

Wenn dir das Gewicht und die Größe nichts ausmacht, ist das Tauschen eine gute Idee - sonst nicht.

Wenn es dir (wirklich?) um Makrofotos geht - tausche nicht. (Ich halte es für keine gute Idee, das 70-200er für Makrofotos zu verwenden, wenn man ein Makroobjektiv zur Verfügung hat.)

viele Grüße

Manfred

red
27.06.2011, 17:45
Stativ habe ich, aber die meisten Insekten sind schon weg, bevor ich das Staiv aufgebaut habe.

Versuch mal zu anderen Tageszeiten zu fotografieren, an denen die Insekten nicht so aktiv sind. Ein wenig Glück gehört auch dazu ;)

Ich persönlich bin kein Freund von Stativen bei Makroaufnahmen, dass ist mir zu umständlich. Ich benutze da lieber einen Blitz mit Diffusor. Evtl. wäre das auch mal ein Versuch für dich wert.

Ansonsten ist ein 90er Makro auch eine astreine Portraitlinse. Ich würde es auf jeden Fall behalten.

About Schmidt
27.06.2011, 18:27
Ich behaupte mal, richtig gute Makroaufnahmen sind mit die am schwersten zu fertigenden Fotos überhaupt. Wenn du zunächst nur misserfolge erntest, sollte dir Ansporn sein, besser zu werden, die Flinte (Objektiv) nicht gleich ins Korn zu schmeißen und den Fehler bei dir und nicht bei der Ausrüstung suchen.

1. Voraussetzung für eine gute Makroaufnahme ist gutes Licht.
2. Ein Stativ
3. Ein geeignetes Motiv
4. Idealerweise Windstille
5. Ruhe und gute Nerven
6. Kein Erwartungsdruck an dich selbst
7. Ein Fernauslöser
8. Blende 11 oder kleiner, sprich 16 oder gar 22
9. Fokussieren von Hand (manuell)

ich denke, das ließe sich noch beliebig fortsetzen, aber ich hoffe ich habe das wichtigste zusammen gefasst. Anfangen würde ich auf jeden Fall mit statischen Objekten (Blumen, Kirschen oder ähnliches).

Gruß Wolfgang

BadMan
27.06.2011, 20:20
Wolfgang hat es schön auf den Punkt gebracht.

Um es vielleicht mal an meinem Werdegang deutlich zu machen:

Angefangen habe ich auch mit einem 90er Makro freihand. Da sind durchaus brauchbare Ergebnisse machbar. Aber, es braucht eine hohe Frustrationstoleranz. Bei mir lag die Ausbeute an ausreichend scharfen Fotos vielleicht bei 5%. Dabei ist aber noch nicht gesagt, dass die anderen Aspekte wie Bildgestaltung, Bokeh, Licht, etc. auch zufriedenstellend waren. Das senkt den Prozentsatz an wirklich guten Fotos dann noch mal.
Darauf sollte man sich also einstellen und auch mit der richtigen Erwartungshaltung an die Sache herangehen. Sich also bewusst sein, dass der Großteil der Fotos für die Tonne ist. Dann kann man aber in der Tat viel Freude an der Sache haben.

Heute fotografiere ich eigentlich fast ausschließlich nur noch vom Stativ bei weichem Morgen- oder Abendlicht.
Dann ist, vernünftige Planung, richtige Kameraeinstellung und überlegte Bildgestaltung vorausgesetzt, die Ausbeute gelungener Fotos wesentlich höher.
Dafür hat man mit anderen Problemen zu kämpfen. Da wäre zum einem der innere Schweinehund, der überwunden werden will, wenn man Insekten morgens um 5 Uhr in der Kältestarre fotografieren will. Und da ist dann der Feind Nr. 1, genannt Wind. Denn früh morgens oder abends ist natürlich das Licht knapp und die Belichtungszeiten können sich im Sekundenbereich bewegen. Da macht dann der leiseste Hauch das Ergebnis zunichte.
So kommt es, dass ich in diesem Jahr erst einmal auf der Wiese war, da die Wetterbedingungen sonst nicht gestimmt hatten, dass es erfolgversprechend gewesen wäre.

Du siehst, es gibt mehrere Wege zum Erfolg (wobei der letztere für mich die ästhetischeren Fotos erlaubt), aber umsonst ist keiner.
Für gelungene Makros muss man halt auf die ein oder andere Weise investieren.

Sir Donnerbold Duck
27.06.2011, 21:28
Ich erlaube mir mal, das Dogma vom Stativ bei Makroaufnahmen in Frage zu stellen. Ich habe selber lange mit dem 2,8/100 Makro Makroaufnahmen ohne Stativ gemacht. Das geht wunderbar, wenn man willens ist, sich in die Wiese zu schmeißen, zwei aufgestützte Ellenbogen sind ein wunderbarer und flexibler Stativersatz. Mit längeren Brennweiten ist das allerdings kniffeliger, aber ich habe diese Technik auch mit dem 200er Makro schon erfolgreich eingesetzt. Ansonsten sind die wichtigsten Zutaten für Makroaufnahmen Geduld, Geduld und Geduld sowie bei Insekten eine gewisse Kenntnis der Lebensgewohnheiten des Motivs.

Ein 2,8/90 ist jedenfalls ein tolles Makroobjektiv. Auf die die Idee, Makros mit dem 70-200 zu machen, bin ich noch nie gekommen, dafür ist es einfach nicht gemacht.

Gruß
Jan

Gruß
Jan

BadMan
27.06.2011, 21:49
Ich erlaube mir mal, das Dogma vom Stativ bei Makroaufnahmen in Frage zu stellen.
Ich habe doch geschrieben, dass es 2 Wege zum Erfolg gibt; einen ohne und einen mit Stativ.
Für beide Arten braucht es Geduld, aber eben auf unterschiedliche Art und Weise.
Da muss halt Jeder seinen Weg finden.

Unbestreitbar ist aber doch auch, wenn man richtig weiches Licht möchte und damit harte Kontraste vermeiden möchte, die Belichtungszeiten rel. lang werden. Und dann geht es halt nicht ohne Stativ.

Und um noch mal auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen, damit das nicht untergeht:
Das Tamron 90/2.8 (ich denke, um dieses Objektiv handelt es sich) ist sicher eines der besten Makroobjektive für unser System. Damit lassen sich mit etwas Übung hervorrragende Ergebnisse erzielen.

About Schmidt
28.06.2011, 05:31
Ich erlaube mir mal, das Dogma vom Stativ bei Makroaufnahmen in Frage zu stellen.

Das ist richtig, aber zu Beginn sollte man schon mit Stativ üben. Wenn das sitzt, geht es mit etwas Geschick auch freihand.

Ein 2,8/90 ist jedenfalls ein tolles Makroobjektiv. Auf die die Idee, Makros mit dem 70-200 zu machen, bin ich noch nie gekommen, dafür ist es einfach nicht gemacht.

So, so
http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=105088
diese Bilder wurden mit Zwischenring und Sony 70-200 gemacht. Auch wenn das Objektiv dafür nicht gebaut ist, funktioniert es einwandfrei.

Gruß Wolfganghttp://www.sonyuserforum.de/forum/images/icons/icon_alpha380_n.gif

BadMan
28.06.2011, 08:11
So, so
http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=105088
diese Bilder wurden mit Zwischenring und Sony 70-200 gemacht. Auch wenn das Objektiv dafür nicht gebaut ist, funktioniert es einwandfrei.
Du musst aber zugeben, dass der Abbildungsmaßstab noch weit weg von einem richtigen Makro ist. Der Kaisermantel hat eine Flügelspannweite von ca. 60 mm. Wir sind hier also bei ca. 1:2.5 - 1:3.
Und je näher man dem 1:1 kommt, desto schwieriger wird es (auch aufgrund der geringen Schärfentiefe) natürlich auch, vernünftige Resultate zu erzielen, unabhängig vom verwendeten Objektiv. Und da ist halt einfach üben angesagt.

About Schmidt
28.06.2011, 14:43
Das ist korrekt,
allerdings sollte man eh mal klein Anfangen und nicht unbedingt direkt mit Maßstab 1:1

Gruß Wolfgang

BadMan
28.06.2011, 15:09
Das ist auch wieder richtig. :top:
Erst recht natürlich, wenn man offensichtlich Probleme hat, vernünftige Ergebnisse zu erzielen, die ich mal auf die Tücken des großen Abbildungsmaßstabes zurückführen.
Langsam herantasten heißt dann die Devise.

Relax07
28.06.2011, 16:25
Vielen Dank für die vielen Anmerkungen und Ratschläge.
Ich hoffe ich kann Euch bald schöne Makrofotos zeigen.

Meine Entscheidung ist gefallen, das 90er bleibt und das 70-200 wird trotzdem gekauft :D

Gruß aus Frankfurt
Peter

Shooty
28.06.2011, 17:11
Meine Entscheidung ist gefallen, das 90er bleibt und das 70-200 wird trotzdem gekauft :D

Gruß aus Frankfurt
Peter

:top:

Frankfurt?
Komm ma zum Stammtisch! ;)
Dann können wir sogar mal live schwätzen *G*

Relax07
29.06.2011, 10:09
:top:

Frankfurt?
Komm ma zum Stammtisch! ;)
Dann können wir sogar mal live schwätzen *G*

Beim nächsten bin ich dabei.