Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Filtervergütung
deranonyme
28.04.2011, 11:02
Hallo
Ich habe da mal ne grundsätzliche Frage. Wie wichtig ist die Vergütung bei Filtern? Das ist es was mich noch mehr verunsichert hat: Foto Müller B+W Graufilter 103 MRC (8x), ND 0,9, MRC-vergütet, F-Pro-Fassung, Filterhöhe 4,5 mm.
Filterfaktor 8 (+3 Blenden). .... Achtung: Die MRC-Vergütung macht bei diesem dunklem Graufilter eigentlich wenig Sinn, zumindest was die Reflexionsminderung betrifft. Auf vielfachen Kundenwunsch bietet B+W aber nun doch die MRC-Version an (manche Kunden wünschen die höhere Kratzfestigkeit und wollen MRC, weil Sie Ihre anderen Filter auch alle mit dieser Vergütung haben). Also meine Frage, macht Vergütung nur bei hellen Filtern (Pol, kleine ND, UV usw.) Sinn? Kann man es bei dunklen ND vernachlässigen? Sieht man die Vergütung den Bildern an? Gibt es Beispielbilder für den Sinn von Vergütungen?
Bitte bringt mir Erhellung:roll:
Frank
Hier habe ich eine kleine Untersuchung zum Thema gemacht:
http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=69009&highlight=Filter
Prinzipiell würde ich sagen, je besser die Vergütung, desto besser!
Auch bei ND-Filter...
erhanoezmen
28.04.2011, 12:14
hallo anonymus:),
eine vergütung bei filter macht für die fotos nur dort einen sinn, wo du erstens einen uv-/sky- oder derartigen filter verwendest und zweitens wo es eine reflektionsquelle gibt. zum beispiel: du fotografierst abens deinen dinner-tisch bei eingeschalteter zimmerbeleuchtung. dann kann es bei einem unvergüteten filter zu reflektionen kommen, die du auch auf dem foto siehst.
bei polfiltern macht eine vergütung keinen sinn, obwohl diese teilweise auch vergütet werden. bei graufiltern...(keine Ahnung, habe keinen)? ich gehe aber davon aus, dass das nur angeboten wird, damit auch das filterglas vor kratzern geschützt sein soll (so wies bei dir steht).
es gibt verschiedene vergütung, wie auch bei brillengläsern und eine vergütung erkennst du an der reflektierten färbung des glases; die meisten haben eine grünliche färbung. bei sony kommt teilweise auch eine bläuliche färbung vor.
Sorry, da muss ich widersprechen: eine Vergütung macht immer Sinn, da dadurch der Kontrast einer Aufnahme nicht leidet!
erhanoezmen
28.04.2011, 12:43
hallo toni,
ich gebe dir ja recht, mein polfilter von sony ist ja auch vergütet.
aber bei polfiltern soll doch der filter die reflektionen vermindern, damit unter anderem auch der kontrast hervorsticht.
erhanoezmen
28.04.2011, 12:44
ps.
viele grüße nach österreich
hallo toni,
ich gebe dir ja recht, mein polfilter von sony ist ja auch vergütet.
aber bei polfiltern soll doch der filter die reflektionen vermindern, damit unter anderem auch der kontrast hervorsticht.Ähm, aber die Reflexionen, die der Polfilter verhindern soll, spielen sich wo anders ab - nämlich am Objekt und nicht im Objektiv bzw. Filter.
Beim Polfilter könnte man diskutieren, ob die Reflexionen zwischen Filterglas und Filterfolie so gering sind (weil der Brechungsindex von Glas und Folie nicht so unterschiedlich ist), dass sie kaum Einfluss haben. Aber an den reinen Glas-Luftflächen entstehen trotzdem Reflexionen - auch beim Polfilter.
deranonyme
28.04.2011, 13:07
Hi Toni
Hier habe ich eine kleine Untersuchung zum Thema gemacht:
http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=69009&highlight=Filter
Prinzipiell würde ich sagen, je besser die Vergütung, desto besser!
Auch bei ND-Filter...
Das ist doch mal was im ganzen. Mal jemand der was von Optik zu verstehen scheint und sich nicht nur auf Angaben verlässt sondern nachprüft/misst. Dein Link hat mir echt geholfen. Aber hast du eine Erklärung für des Zitat, warum es bei Graufiltern anders sein soll?
Danke
Frank
Da beziehen sie sich wohl auf Reflexionen, die im Inneren des Filters dadurch entstehen, daß das Licht zwischen den beiden Glasflächen hin und her gespiegelt wird. So ein reflektierter Lichtstrahl müßte dann mindestens dreimal durch den Filter, bevor er die Linse erreicht, und würde dabei auch dreimal so stark abgeschwächt wie das direkte Licht. Also wenn der Filter drei Blendenstufen schluckt, wären es bei den Reflexionen mindestens neun Blendenstufen; das Störlicht wäre dann sechs Blendenstufen dunkler als das eigentliche Bild. Das kann man wohl wirklich vernachlässigen.
Aber es entstehen ja auch Reflexionen zwischen Filter und Frontlinse, und dagegen nützt eine Vergütung natürlich immer noch.
deranonyme
28.04.2011, 15:30
Hier die Antwort von B+W respektive Schneider Kreuznach zum Thema vergütete oder unvergütete ND Filter:
...
Eine Vergütung sorgt für eine höhere Transmission. Bei ND Filtern möchte man bewusst Transmission verringern. Das war der Grund warum B+W Graufilter bislang unvergütet angeboten wurden.
In der digitalen Fotografie kann das aber u.U. zu Geisterbilder führen. Das Programm wurde umgestellt und die Filter sind heute mit Einschicht Vergütung oder MRC Vergütungssystem erhältlich.
Ok, das klärt dann die Frage, zumindest für mich :D
Bye Frank
Edit RainerV: Hallo Frank,
ich habe mir erlaubt, Namen und EMail-Adresse Deines Ansprechpartners bei Schneider, Kreuznach zu entfernen. So öffentlich sollte man das nicht ohne Wissen des Anderen machen.
Ok, war mir nicht bewusst.
Danke
Ja wie passend wenn man dann noch den Nick deranonyme trägt ;) dann hat sich das mit der Anonymität aber ganz schnell erledigt, auch wenns dann nicht die eigene ist ;) .
Um ehrlich zu sein, bin ich über die Antwort von Schneider-Kreuznach ein wenig verwundert, denn eine Vergütung wird in erster Linie wegen der Vermeidung von Vielfachreflexionen gemacht und NICHT wegen der höheren Transmission. :shock:
Aber wahrscheinlich hat die Werbeabteilung geantwortet und nicht die Technik...:lol:
Die Vermeidung von Reflektionen ist sicher die vordringliche Aufgabe von Vergütungen.
Ich meine mich aber erinnern zu können, das die Entwicklung von besseren Vergütungen die Leistungsfähigkeit von Objektiven mit vielen Linsen einen großen Schritt voran gebracht hat, weil auch die Transmission verbessert wurde. Man kann sich ja vorstellen, wenn man z.B. 16 Linsen hat, und jede schluckt nur 3% Licht, was dann noch hinten heraus kommt.
Nein!
Bei vielen Glas-Luft-Flächen ist NICHT der Lichtverlust das Problem, sondern der Verlust an Kontrast.
Bei 16 Glas-Luft-Flächen und einem Brechungsindex von 1,5 erhält man eine Transmission von ca. 50%. Man verliert nur eine Blendenstufe. ABER das Verhältnis von Nutzlicht (Licht das direkt den Film/Sensor erreicht) zu Streulicht wird extrem schlecht. D.h. der Kontrast sinkt sehr stark.
Historisch hätte man bereits VOR der Entwicklung der dielektrischen Beschichtungen mehrlinsige System berechnen können, aber erst mit Einführung der "Tarn"-Belege ("T*") war der Weg frei für aufwändige optische Systeme.
Zurück zu den ND-Filtern:
ZEISS gibt in einer Broschüre für Sonnenbrillen einen Grund an, warum diese auch "entspiegelt" sein sollten:
http://www.zeiss.de/4125680F0055C122/EmbedTitelIntern/Kap_F/$File/KAP_F.pdf
Es ist genau wieder das Verhältnis aus Nutzlicht zu Streulicht!
Du hast recht, die Verminderung des Streuchlichts hat den Fortschritt gebracht.:top: