Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gas oder Öl - nochmal zum Thema Heizung
Vielleicht erinnert ihr euch noch an unsere kaputte Heizung - und nun werden wir wohl im Sommer eine neue bekommen.
Ich hatte dann mal auf Anregung einer Freundin gefragt, ob es auch Gas sein könne - was theoretisch wohl möglich wäre.
Nun meint mein Vermieter, dann sei man doch immer von der Stadt abhängig und es sei ev. teurer als Öl.
Kann man das wirklich so allgemeingültig sagen?
Ich fände es reizvoll, wenn der Heizöltank verschwinden würde :)
André 69
15.04.2011, 12:59
Hallo,
... zumindest gibt es keine Ölpreisbindung für Erdgas mehr, und was der Ölpreis macht kann man gut an der Tankstelle sehen!
http://www.tecson.de/pheizoel.html
Ansonsten habe ich davon eher wenig Ahnung ...
Gruß André
Meine Eltern haben ne Heizung mit Wärmepumpentechnik. Die wurde gefördert und die sind nun ganz unabhängig von Öl oder Gas.
Erdwärme könnte mich auch
begeistern!
Meine Eltern haben Erdwärme und sind begeistert.
Allerdings sind da natürlich ein paar "Umbaumaßnahmen" erforderlich. Irgendwo (im Garten) müssen tiefe Löcher gebohrt werden (bei meinen Eltern waren es glaub' ich 4 Stück a 50 m, hängt natürlich auch von der Wohnfläche ab) und das Ganze funktioniert nur mit Fußbodenheizung. Wurde bei meinen Eltern aber schon direkt beim Neubau gemacht.
Dann ist es aber wirklich eine feine Sache. Selbst im tiefsten Winter mollig warmes Wohnzimmer (mir schon zu warm).
Ist es beim Gas nicht mittlerweile so, dass man wie beim Strom bei Preiserhöhungen einfach den Anbieter wechseln kann (Stichwort Sonderkündigungsrecht)? Wobei die Verbrauchskosten für Öl anscheinend billiger als die für Gas sind.
BodenseeTroll
15.04.2011, 14:23
Nun meint mein Vermieter, dann sei man doch immer von der Stadt abhängig und es sei ev. teurer als Öl.
Aber das ist man doch eh. Eine Ölheizung ist ja auch nicht autonom sondern braucht Strom für die Pumpen. Ausserdem kannst Du Gas bei einem beliebigen Anbieter ordern, notfalls bei einem in Hamburg, bei Öl bist Du auf die Lieferanten im Umkreis angewiesen.
Ich hab sowohl Öl als auch Gas gehabt, mir gefällt Gas besser. Man spart enorm Platz, ich habe keinen Kamin mehr, alle 2 Jahre kommt der Schornsteinfeger und das wars.
Sehr in Mode sind aktuell Pelletheizungen.
Guck mal hier (http://www.energiesparen-im-haushalt.de/energie/bauen-und-modernisieren/modernisierung-haus/heizung-modernisieren/heizkosten-gas-oel-pellets.html), da gibt es einen Preisvergleich für verschiedene Heizungen. Allerdings - was Öl oder Gas in 10 Jahren kosten, kann keiner sagen, so gesehen ist es auch eine "Bauchentscheidung"
Viele Grüsse,
Michael
Schmiddi
15.04.2011, 15:55
Wie lange Pelletheizungen noch preiswert heizen, hängt schwer davon ab, wie lange das noch nur wenige nutzen. Sooo schnell wächst Holz nun mal auch nicht...
Optimal ist prinzipiell die Erdwärme + Solarstrom (die Wärmepumpe braucht Strom!) - ob das nachrüstbar ist, hängt schwer von den Heizkörpern ab (im Prinzip ist Fußbodenheizung nötig, aber auch mit Erdwärme sind 80°C Vorlauf machbar - nur ob 2 WP in Reihe dann noch Sinn machen, muss man nachrechnen). Aber nur damit ist man abgekoppelt von fossilen Brennstoffen (die zudem demnächst wegfallen, wobei Gas noch etwas länger verfügbar ist - aber auch Öl sollte es länger geben als die nächste Heizung hält :evil:). Falls die Geologie die Erdwärme nicht erlaubt, kann man die "Eisheizung" nutzen (ist letztlich ein Wasserpufferbehälter, dem man zum Heizen Energie entzieht - wobei das dann Eis gibt - und dann über thermische Solarkollektoren wieder Energie reingibt - braucht 2 Wärmepumpen, dafür entfallen die tiefen Löcher).
Ich habe Gas - da gibt es auch mehrere Anbieter, nur wer wo anbietet ist regional stark unterschiedlich. Müsstest über so ein Preisportal mal schauen - bei mir "aufm Dorf" bleibt mir nur der örtliche Versorger. Täte ich bauen, würde ich Geothermie nutzen (funzt im Sommer gleichzeitig als Klimaanlage :D).
Andreas
OK - fällt Erdwärme also schonmal aus, schade.
About Schmidt
15.04.2011, 16:52
Erdwärme ist nur dann interessant wenn ich
a) Fußbodenheizung habe
und
b) mein Haus recht gut isoliert ist.
Am besten ist ein Niedrigenergiehaus.
Meine Schwester hat vor ein paar Jahren so eines gebaut. Alles sehr aufwändig und vorab teuer. 24cm dickes Kalksandsteinmauerwerk mit 20 cm dicker Außenisolierung, dazu 20cm Styrodur auf der Bodenplatte, da kein Keller! Fußbodenheizung im gesamten Haus. Dafür sind die Energiekosten sehr gering. Die Stromkosten für die Heizung belaufen sich im Schnitt auf 380 Euro.
In einem durchschitts Haus würde ich momentan auf Öl setzen, mit Solarthermie auf dem Dach (Wagner-Solar (http://www.wagner-solar.com/wagnerDE/)) entweder nur für Warmwasser oder besser, zur Heizungsunterstützung. Letzteres ist allerdings auch wieder nur sinnvoll, wenn man Fußbodenheizung hat, da sonst die Vorlauftemperaturen zu hoch sein müssen.
Kurzum,
Ölheizung und 2-3 Solarzellen auf dem Dach für warmes Wasser. Das betreibe ich schon seit 15 Jahren und spart, laut Wärmemengenmesser, etwa 5-700 Liter Öl im Jahr.
Gruß Wolfgang
Danke - würde sowas auch theoretisch mit Gas gehen? Solar für's Wasser und Gas für die Heizung?
About Schmidt
15.04.2011, 17:15
Klar!
Ich würde Holz-Pellets auch noch in Betracht ziehen.
Ist zumindest theoretisch fast CO2-frei und unabhängig von preistreibender Mineralölindustrie und diktatorischer Despotenstaaten.
Reisefoto
16.04.2011, 16:11
Ich würde Gas nehmen. Du sparst die Fläche für die Tanks (bei uns war das ein kompletter Kellerraum für den 5000L Tank), hast weniger Wartungsaufwand an der Heizung, keine Wechsel von Anoden im Öltank oder durchrostende Tanks, keinen Ölmuffel im Keller und eine größere Anbieterauswahl für das Gas. In meinem Elternhaus hatten wir zuerst eine Ölheizung (und später Fernwärme) in meinem eignen Haus habe ich Gas und das gefällt mir viel besser.
Wenn Du ein nach Süden geneigtes Dach hat, kannst Du die Gasheizung noch mit mit thermischen Solarkollektoren für das Warmwasser ergänzen.
Holz Pellets würde ich nicht nehmen. Preise und Nachfrage nach den Pellets sind erheblich gestiegen. Je nach Mode kann das noch so weitergehen. Wenn dafür mehr als nur Restholz verwendet wird, werden auch ökologisch fragwürdige Holzquellen erschlossen. Zur Pflege und Wartung der Pelletheizungen kann ich nichts sagen. Auf jeden Fall musst Du Dich um die Asche kümmern.
Je nach dem, wie groß Euer Haus ist, könntest du vielleicht auch ein kleines Blockheizkraftwerk in Erwägung ziehen. Das ist im Prinzip so ähnlich wie ein Automotor, der mit seiner Wärme Dein Haus heizt und gleichzeitig einen Stromgenerator antreibt. Den Stom nutzt man selbst oder speist ihn in das Netz ein. Vorteil ist der sehr hohe Wirkungsgrad. Hier gibt es aber Mindestgrößen zu beachten und Wartung sowie die vertragliche Abwicklung mit dem Energieversorgungsunternehmen kann u.U. auch etwas aufwendiger sein.
Ernst-Dieter aus Apelern
16.04.2011, 16:49
Ich werde in ein paar Jahren mir einen Kachelofen einbauen lassen und dann mit Holz heizen, zumindest in der guten Stube(50qm).Außerdem werde ich beim Holzsägen und Hacken etwas für die Fitnes tuen.Ist für den Herbst 2013 vorgesehen.Für Sonnenkollektoren sind wir zu alt , bis diese sich bemerkbar machen.Anschaffung zu teuer.;)
Giovanni
16.04.2011, 16:50
Meine Eltern haben ne Heizung mit Wärmepumpentechnik. Die wurde gefördert und die sind nun ganz unabhängig von Öl oder Gas.
Aber nicht vom Strompreis. Und der wird mit Sicherheit steigen - und zwar egal ob mit oder (hoffentlich bald) ohne AKWs.
---------- Post added 16.04.2011 at 16:52 ----------
Danke - würde sowas auch theoretisch mit Gas gehen? Solar für's Wasser und Gas für die Heizung?
Ja, ist eine brauchbare Kombination. Solaranlagen, die nur Brauchwasser erwärmen und nicht zusätzlich die Heizung unterstützen, sind auch wirtschaftlich durchaus attraktiv. Holzpellets kann man ebenfalls in Erwägung ziehen - aber man braucht dafür sehr viel Lagerplatz. Der Effekt, bisher durch den Öltank belegten Platz zu sparen, geht dabei mehr als verloren.