Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schlechte Nachrichten für Japan...
...und den Rest der Welt: ZAMG (http://www.zamg.ac.at/aktuell/index.php?seite=1&artikel=ZAMG_2011-03-22GMT13:31) vermeldet für die ersten vier Tage der nuklearen Katastrophe in Japan nukleare Emissionen in Höhe von 20-50% der gesamten Tschernobyl-Katastrophe. (http://de.wikipedia.org/wiki/Katastrophe_von_Tschernobyl)Damit scheint klar, dass wir es in Japan mindestens mit einem Vorfall gleicher Größenordnung zu tun haben, und die Krise dauert an.
Die ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) (http://www.zamg.ac.at/) wertet für Österreich die Daten der Organisation des Vertrags über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBTO) (http://www.ctbto.org/)aus. Daher sind ihre Daten absolut ernst zu nehmen. Auf diese Daten kann von allen Mitgliedern (bisher 182 Staaten) zugegriffen werden, auch Deutschland verfügt über diese. Dennoch scheint sich bisher nur Österreich entschlossen zu haben, diese Daten auch zu veröffentlichen. Vielleicht spielt dabei eine Rolle, dass Österreich keine Kernkraftwerke besitzt und daher auch keine Industrie schützen möchte.
Diese Daten lassen sich bestimmt nicht mehr auf einfache Druckentlastungen zurückführen. Vielleicht ist die Befürchtung wirklich real, dass die Explosion in Reaktor 3 bei weitem nicht so harmlos war, wie es dargestellt wurde: Youtube (http://www.youtube.com/watch?v=T_N-wNFSGyQ&feature=related).
Was dies für Japan und die Welt mittel- und langfristig für Folgen haben wird, lässt sich überhaupt noch nicht abschätzen. Auf jeden Fall ist das nicht harmlos und nicht unter Kontrolle!
AlphaDreamer
22.03.2011, 20:40
Und ich hatte gehofft, ich sehe mal wieder nur alles zu schwarz ...
Das bestätigt meine Befürchtungen. - Danke für die Quellenangaben!
In einem Bericht im Fernsehen sagte mal einer der Atomexperten beim Interview dass Deutschland angeordnet hat, Geodaten, die nach dem 16.03. aufgezeichnet wurden, nicht zu veröffentlichen. Ich weiß nicht, was daraus nun wurde. Aber es macht schon sehr nachdenklich.
Und die sogenannten Experten haben uns jeden Tag erzählt, daß die Katastrophe gar nicht das gleiche Ausmaß erreichen kann, weil das ja ein ganz anderer Reaktortyp ist. Dort könne ja nicht so viel Radioaktivität entweichen, weil im Gegensatz zu Tschernobyl keine Graphitstäbe abbrennen könnten. Offenbar sind aber Wasserstoffexplosionen im Reaktordruckbehälter auch ganz effektiv ... :roll:
Das Argument hab ich eh nie verstanden. Die Menge an strahlendem Material ist potenziell in Japan viel höher. Immerhin sind mindestens 4 Reaktoren betroffen. Ohne größeren Brand wird es halt nicht direkt so hoch getragen. Das erledigt dann eben der Wind. Der hat den Japanern aber wenigstens die meiste Zeit über geholfen. Bei vorwiegend auflandigen Winden hätten wir jetzt noch ganz andere Nachrichten. Aber jedesmal, wenn der Wind dreht, wird die Belastung des Festlandes höher.:flop:
Ich denke aber weiterhin, dass für Europa keine unmittelbare Bedrohung besteht - wir sind sehr weit weg. Für uns also sicher kein Grund zur Panik.
Ich weis ja nicht wie naiv ihr seid aber lest ihr nicht zwischen den Zeilen der japanischen Nachrichten?
Wenn ein japanischer Miniprä dasitzt und weint ist die Lage verheerend.
In Tschernobyl war es ein Reaktor, in Japan sind es 6. Und es raucht wie in Tschernobyl.....
Cogito ergo sum....
In Reaktor 2 und 3 ist die offene Kernschmelze voll im Gang, und im schlimmsten Fall steht das den Japaner in den anderen 4 Reaktoren auch noch bevor.
Unsere Regierung sagt da kommt nix zu uns, wieso wird dann in Island schon erhöhte Strahlung gemessen? Von Flugenten oder was? NTV verbreitet das schon seit Mittag.
Die Verlängerung der Laufzeit der AKWs aus den 1970ern ist sicher eine gute Sache. Wir sollten da alle dahinter stehen und nur drei Monate aussetzen mit der Reaktorsicherheit, uns steht dann eine strahlende Zukunft bevor.
---------- Post added 23.03.2011 at 01:26 ----------
Und die sogenannten Experten haben uns jeden Tag erzählt, daß die Katastrophe gar nicht das gleiche Ausmaß erreichen kann, weil das ja ein ganz anderer Reaktortyp ist.
Fujikato 1-6 sind Siedewasserreaktoren wie ISAR 1.....:roll:
Der älteste Schrott sind die ungekapselten Siedewasserteile.
Und dann kommen die zwar gekapselten aber nicht viel sichereren Druckwasserteile, abenfalls Schrott aus den 1980er Jahren.
Wenn ich jedes Jahr 1 MRD (Milliarde) € Gewinn aus einem maroden AKW raushole wird auch klar wieso die Abschaltung nicht zu verantworten ist.
Die Dame Merkel ist Physikerin, sie kennt also die Gefahren sehr genau.
Und ihr sind auch die eklatanten Sicherheitsmängel der deutschen AKWs sehr genau bekannt, wieso schaltet sie dann nicht ab?
Strom gibts bei uns genug, nur kann man dann halt nicht mehr ein Drittel verkaufen.
---------- Post added 23.03.2011 at 01:42 ----------
Vielleicht hab ich jetzt den wichtigsten Teil vergessen, die Explosion war in Tschernobyl nicht der "Vergifter" sondern der Brand des Reaktors. Durch den Brand wird die Strahlung richtig verteilt, und steigt um ein tausendfaches an, das konnten sich die Experten die bei Tschernobyl hinzugezogen wurden nicht erklären......
Aber über dem Reaktor herrschten in 200m noch 120°C, und eine Strahlung die selbst die Hubschrauberpiloten innerhalb einiger Tage umbrachte.
About Schmidt
23.03.2011, 06:35
Hallo,
dass es zu Verstrahlung von Meerwasser kommt, war mir von Beginn der Löscharbeiten klar. Wo bitte soll denn das Wasser hin laufen, dass man ständig auf die Reaktoren spritzt. Das sammelt sich alles fein, artig im Abklingbecken? :roll:
Es sind folgende Sätze die mich stutzig machen:
-Im Reaktor in Tschernobyl lagern immer noch 200Tonnen! hochradioaktiven Materials.
-Plutonium hat eine Halbwertzeit von 24.000 Jahren, Menschen gibt es seit ca. 4000 Jahren nachweislich in Europa.
-Die Freisetzung der Atomkraft hat alles verändert außer unserer Denkweise und deshalb treiben wir auf Katastrophen zu, die nicht ihresgleichen haben.
-Die Menschheit, allen voran die Verantwortlichen für Kernenergie auf der ganzen Welt, werden sich eingestehen müssen, dass Kernkraft in gewissen Grenzen kontrollierbar, jedoch niemals beherrschbar sein wird.
Mehr braucht man eigentlich nicht zu wissen um sich darüber klar zu werden, dass die größte Katastrophe, welche die Welt je gesehen hat, eine Hausgemacht ist.
Weder Erdbeben noch Tsunami haben Schäden angerichtet, die nicht von Menschenhand zu beseitigen wären. Dazu die vielen Toten, deren Zahl sich, gerade wegen der Atomkatasthrope, in den nächsten Jahren mehr als verdoppeln wird.
Was haben wir (die Menschheit) da getan?
Gruß Wolfgang
Korrektur
4000-5000 Jahre bezog sich auf nachweislich in Europa, habe das Korrigiert!
AlexDragon
23.03.2011, 08:30
Hallo,
Menschen gibt es seit ca. 4000 Jahren auf der Welt!
Das soll ja wohl ein Schreibfehler sein ???!!!
Die 1. Dynastie im Alten Ägypten liegt schon 6.000 Jahre zurück, oder meintest Du, richtiger Weise, 4.000.000 Jahre :roll:;)
konzertpix.de
23.03.2011, 08:47
Die 1. Dynastie im Alten Ägypten liegt schon 6.000 Jahre zurück, oder meintest Du, richtiger Weise, 4.000.000 Jahre :roll:;)
Alex, das ist genausowenig korrekt wie die von dir zuvor zitierten 4000 Jahre. Man müßte sich schon auf eine Definition von "Mensch" festlegen, um sein Auftreten in der Weltgeschichte festlegen zu können. Eine übliche Definition z.B. ist der "Moderne Mensch", den es erstmals vor 160.000 Jahren in Afrika gegeben hat.
Aber das führt zu weit vom Thema weg.
Treffen sich 2 Planeten im Weltraum, sagt der eine: "Du, ich bin von Homo-sapiens befallen", sagt der andere "Macht nichts, das geht schnell vorbei".
traurig aber wohl wahr...
Es geht munter weiter:
+++ 06.33 Radioaktivität im Tokioter Trinkwasser +++
In einer Wasseraufbereitungsanlage in der Hauptstadt Tokio werden den Behörden zufolge erhöhte Werte von radioaktivem Jod gemessen. Das Wasser solle Säuglingen nicht gegeben werden. Die Warnung gelte für 22 der 23 Bezirke der japanischen Hauptstadt.
...
+++ 04.08 Wieder hohe Radioaktivität in Fukushima +++
Wegen erhöhter Strahlenwerte werden die Arbeiten am Unglücksreaktor 2 im AKW Fukushima erneut unterbrochen. Die Arbeiter verlassen vorübergehend die Anlage. Nach Angaben der Aufsichtsbehörde erreicht die Radioaktivität eine Stärke von 500 Millisievert pro Stunde. Im Reaktor 1 steigt die Temperatur über den Grenzwert.
+++ 01.12 Japan erstellt Liste mit verstrahlten Lebensmitteln +++
Das japanische Gesundheitsministerium hat eine Liste mit elf Gemüsearten veröffentlicht, bei denen eine teilweise drastisch erhöhte Radioaktivität festgestellt wurde. Darunter sind Spinat, Broccoli, Kohl und das japanische Blattgemüse Komatsuna, wie die Nachrichtenagentur Kyodo meldete. Das Ministerium rief die Verbraucher auf, dieses in der Präfektur Fukushima erzeugte Gemüse nicht zu verzehren.
Quelle: N-TV (http://www.n-tv.de/Spezial/Radioaktivitaet-im-Tokioter-Trinkwasser-article2810866.html)
Die japanischen Angaben über Strahlenwerte sind mit Vorsicht zu genießen. Sievert (http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84quivalentdosis) ist eine relative Einheit, die die gemessene Strahlung je nach Art mit Faktoren (http://de.wikipedia.org/wiki/Strahlungswichtungsfaktor) gewichtet. Vor Ort tragen Arbeiter sicher Atemschutz und Anzüge, sind also vor :a:-Strahlung :crazy: gut geschützt. Deshalb wird möglicherweise nur die Gammastrahlung gewichtet (Faktor 1). Für einen ungeschützten Menschen müsste man dann die Alpha-Strahlung mit dem Faktor 20 gewichten. Wenn ihr Anteil vor Ort ähnlich hoch ist wie die Gammastrahlung, lägen wir direkt bei über 10 Sievert/h - schon nach einer viertel Stunde potenziell tödlich (http://de.wikipedia.org/wiki/Ionisierende_Strahlung).
Natürlich könnte es auch sein, dass Tepco ehrlich und wohlwollend eher überhöhte Werte veröffentlicht.:icon_biggrin_xmas:
Die Verlängerung der Laufzeit der AKWs aus den 1970ern ist sicher eine gute Sache. Wir sollten da alle dahinter stehen und nur drei Monate aussetzen mit der Reaktorsicherheit, uns steht dann eine strahlende Zukunft bevor.
Fujikato 1-6 sind Siedewasserreaktoren wie ISAR 1.....:roll:
Der älteste Schrott sind die ungekapselten Siedewasserteile.
Und dann kommen die zwar gekapselten aber nicht viel sichereren Druckwasserteile, abenfalls Schrott aus den 1980er Jahren.
Zum Thema Schrott habe ich letztens einen schönen Artikel aus der 48. Ausgabe des Spiegel aus dem Jahre 1975 gefunden:
Dabei wächst offenbar das Sicherheitsrisiko auch noch mit zunehmendem Alter der Anlage. Mit neun Jahren Betriebsdauer ist Gundremmingen das älteste Groß-Kernkraftwerk der Bundesrepublik. Und erst kürzlich, bei einer Tagung des Instituts für Reaktorsicherheit in Köln, klagte Gundremmingen-Direktor Dr. August Weckesser, sein Werk verlange schon jetzt steigenden Aufwand für Wartung und Instandhaltung. Zudem seien seine Mitarbeiter inzwischen soweit strahlenvorbelastet, daß sie sich nicht mehr während der ganzen üblichen Arbeitszeit in den gefährlichen Bereichen aufhalten können.
Solche Äußerungen werfen die Frage auf, ob konventionelle Schätzungen noch haltbar sind, nach denen Atomkraftwerke auch der ersten Generation eine Lebensdauer von 30 bis 40 Jahren hätten. Immer häufigere Leckagen und zunehmende Materialermüdung werden beispielsweise auch aus amerikanischen Kraftwerken gemeldet, die länger als fünf Jahre in Betrieb sind.
Quelle: DER SPIEGEL (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41406223.html)
Man bedenke, dass diese Zeilen vor über 35 Jahren geschrieben wurden ...
Gruß, eiq
Nur eine Info, nicht um die Katastrophe zu relativieren:
Sievert berücksichtigen die biologische Wirksamkeit der Strahlung, aber nicht die Abschirmung.
Bei Alpha-Strahlern hängt die Biologische Wirksamkeit extrem davon ab, ob sie inkorporiert werden oder nicht, das wird bei der Angabe der Dosis vermutlich berücksichtigt.
Derzeit ist vermutlich das I-131. gamma- und beta-Strahler das Hauptproblem, mit einer Halbwertszeit von 8 Tagen, ist dieser Teil des Spuks bald vorbei.
I-131 wird zwar seit vielen Jahrzehnten zur Behandlung gut- und bösartiger Schilddrüsen-Erkrankungen eingesetzt, es gibt auch gute Daten,d ass man sich dabei keine Sorgen machen muss, aber in den Dosen, die bei einem Reaktorunfall auftreten, ist es für kindliche Schilddüsen äußerst gefährlich (Auslösen von Schilddürsenkrebs, der dann zwar meist behandel-/heilbar ist, aber das ist nur ein schwacher Trost).
Das Cs-137 wird uns lang begleiten, HWZ 30 Jahre, das finden wir auch hier noch in Pilzen und Wildschweinen, meist aber unter den Grenzwerten. Jäger müssen Ihr Fleisch aber immer noch freimessen. Bei uns wird aber zum Glück ein erheblicher Verdünnungseffekt dafür sorgen, dass wir nicht in Panik verfallen müssen.
In wie weit Plutonium (alpha-Strahler und hochgiftiges Schwermetall) eine Gefahr darstellt, vermag ich nicht zu sagen, ich habe auf fie Schnelle auch keine Informationen gefunden.
Jan
André 69
23.03.2011, 12:01
Hallo,
... mir tun die Japaner wirklich leid, aufrichtig leid! Wenn man ihre Kultur betrachtet, so kommt für die, die es sich leisten könnten ja nichtmal eine Flucht in ein anderes Land in Frage. Als Japaner lebt man in Japan.
Was mich allerdings ankotzt ist die deutsche Panikmache der meisten Medien.
Es werden reißerische Überschriften gewählt, um sich am ende des Artikels dahingehend zu korrigieren, etwa wie Die ankommende Radioaktivität werde jedoch „sehr, sehr niedrig sein“.
Das hat nichts mit Aufklärung zu tun, schon gar nicht mit gutem Journalismus!
Was den GAU in Japan betrifft, so fragt sich doch ein Pessimist wie ich, wie man die Reaktoren welche aus dem kontrollierbaren Bereich sind wieder kontrollierbar machen will.
Wir reden ja nicht von einem Wasserhahn der kaputt ist und ausgetauscht werden muss, und man evtl. dabei nass wird.
Hier kann es nur um Schadensbegrenzung gehen, und das leider unter großen Opfern.
Ich war bis vor einer Woche auch noch der naiven Hoffnung, daß es glimpflicher abgeht, aber man kann ja im Internet alles nachlesen, im Fernsehen sich erklären lassen (worauf ich gern verzichte), wie hilflos man vor Ort ist.
Wenn man nüchtern solche Aktionen wie anfänglich mit dem Wasserwerfer betrachtet, wo wohl 30m³ Wasser in das Gebäude gespritzt wurden, um das Abklingbecken zu füllen welches 2000m³ Wasser fasst, und anschließend diese Aktion als gelungen dargestellt wird ... ?
Ich habe große Achtung vor den Leuten, die dort wissend in den Strahlentod gehen, mit der Hoffnung noch mehr Schaden abzuwenden!
Und um auf den Satz von aidualk einzugehen, der mir auch geläufig ist (Treffen sich 2 Planeten ...)
Die Menschheit wird nicht mit einem großen Knall untergehen, so human sind wir nicht, es wird schleichend sein, so wie wir schleichend - aber mit beiden Händen und ohne Kopf - unseren Planeten immer weiter vergiften ...
Wer sich einen Kopf um die nun freigesetzte Radioaktivität macht - hier in Deutschland - der sollte auch mal Artikel lesen, die schon vor Fukushima da waren:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kernwaffentests
http://de.wikipedia.org/wiki/Eniwetok
Und das ist Themenbezogen nur ein kleiner Aspekt...
Gruß André
Zum Thema Schrott habe ich letztens einen schönen Artikel aus der 48. Ausgabe des Spiegel aus dem Jahre 1975 gefunden:
Quelle: DER SPIEGEL (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41406223.html)
Man bedenke, dass diese Zeilen vor über 35 Jahren geschrieben wurden ...
Gruß, eiq
Danke, 1975 war ich noch ein kleiner Bub.
Was zeigen uns jetzt die aufgeführten Beispiele?
Der Dreck gehört schnellstens abgeschaltet, egal welche Lügen die Atomindustrie und die Merkel-Regierung uns vorsetzt.
Am Rhein gab es 13xx ein Beben mit Stärke 10,00. Da bleibt keines der deutschen AKWs funktionstüchtich. Aber gar keins!!
Der Tree-Mile-Island-Unfall ist passiert weil ein Wasserschlauch an einem Druckluftventil angeschlossen wurde, und der Greifswaldunfall 1975 ist passiert weil Elektriker einem Lehrling die Umschaltung der Spannung zeigen wollte.
Alle gravierenden Unfälle (Mayak/Three-Mille-Island/ Tschernobyl/Futschikato) basierten auf einer Unfallkette aus vorranging technischem und anchließenden menschlichem Versagen.
Und das ist sicher?
Übrigens wurde der Vorfall in Japan mittlerweile als INES6 eingestuft.
Aber INES7 wird wohl kaum lange auf sich warten lassen.:flop::flop::flop:
---------- Post added 24.03.2011 at 01:38 ----------
In wie weit Plutonium (alpha-Strahler und hochgiftiges Schwermetall) eine Gefahr darstellt, vermag ich nicht zu sagen, ich habe auf fie Schnelle auch keine Informationen gefunden.
Ich schon, Plutonium hat eine Halbwertszeit von 24000 Jahren.
Halbwertszeit heißt seine tödliche Strahlung halbiert sich in 24000 Jahren.
Wie alt ist die Menschheit? 1.000.000 Jahre sagt man, dann kann es sich jeder selbst errechnen......
Und Reaktor 3? ist gespickt damit. So a Freid, wie man in Baiern sagt....
Ich schon, Plutonium hat eine Halbwertszeit von 24000 Jahren.
Halbwertszeit heißt seine tödliche Strahlung halbiert sich in 24000 Jahren.
Zumindest das in den Mox-Brennstäben verwendete Isotop 239Pu (hier mehr Infos auf Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Plutonium)). Das ist aber nur der Anfang einer Zerfallsreihe (http://de.wikipedia.org/wiki/Uran-Actinium-Reihe): 239Pu zerfällt unter Abgabe von Strahlung zu Uran (235U (http://de.wikipedia.org/wiki/Uran) Halbwertszeit 703,8 Mio. Jahre), dieses zu Thorium (231Th (http://de.wikipedia.org/wiki/Thorium)) usw. Dieses Plutonium kommt im Grunde nicht natürlich vor, sondern ist künstlich hergestellt in einer Menge von mehreren tausend Tonnen weltweit. Wir arbeiten hier also mal so richtig nachhaltig!
Inzwischen hat TEPCO, der Betreiber des AKWs bekannt gegeben (http://english.kyodonews.jp/news/2011/03/80539.html), letzte Woche drei Tage lang von Montag bis Mittwoch, also direkt nach der Explosion von Reaktor 3, mehrfach sog. Neutronenblitze über dem Kraftwerk gesichtet zu haben. Diese entstehen nur bei Kettenreaktionen.
Ich denke, genau das ist eingetreten. Ohne Kühlung schmolzen die Brennstäbe, es sammelte sich eine kritische Menge auf dem Boden (bei 239Pu liegt die kritische Masse bei ca. 10 kg, es sind aber Tonnen davon im Reaktor). Bei der dabei eintretenden Kettenreaktion erhöhte sich der Druck schlagartig - und BOOM. Das Ergebnis kann man hier auf Youtube (http://www.youtube.com/watch?v=T_N-wNFSGyQ&feature=related) bewundern. Damit dürfte ein schöner Teil des Inventars in die Atmosphäre geblasen worden sein. Ein anderer Teil liegt schön im Gelände verstreut herum.
Die Japanische Regierung und der Betreiber TEPCO müssen jetzt eine dreifache Aufgabe erfüllen: Verhinderung weiterer Explosionen, Beseitigung des freiliegenden Materials, Wiederverschluss der Lecks.
Eine schier unmenschliche Aufgabe. Die opfern gerade sicher Menschenleben im großen Stil. Dabei sind sie bestimmt nicht zimperlich. Gleichzeitig opfern sie auch die Menschen in der Nähe des Kraftwerks ausserhalb der Evakuierungszone. Allein in der Provinz Fukushima leben Millionen Menschen. Diese werden mit Sicherheit immer stärker verstrahlt.
Das ist natürlich nur eine Möglichkeit des Hergangs. Laut ARD-Korrespondent Robert Hetkämpfer schickt schickt die Betreiberfirma von Fukushima 1 Obdachlose und Minderjährige als "Wegwerfarbeiter" in das Atomkraftwerk. (http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article12901818/Schickt-Tepco-Obdachlose-ins-AKW.html)
Wir starren hier in die ungeschminkte Fratze eines menschenverachtenden Atomsystems, an dem wir alle durch unkritischen und verschwenderischen Konsum mitschuldig sind! Zumindest dadurch!
Japan ist weit, und die Menschen vergessen schnell. Leider !
Man hat Tschernobyl klein geredet, und das passiert jetzt wieder!
Es gibt keine absolute sichere Technik, und keinen Prozess.
Der Unterschied ist, alles ander ist in Grenzen reparabel, Atom Unfälle nicht !
Ralf,
danke für die Informationen und die Quellen,
Gruß,
Alison
---------- Post added 24.03.2011 at 12:52 ----------
.
Am Rhein gab es 13xx ein Beben mit Stärke 10,00.
Das ist eine Sache die ich mich auch schon gefragt habe. Woher weißt du dass, hasst du vielleicht noch mehr Angaben zu Erdbeben in Deutschland?
Gruß,
Alison
alberich
24.03.2011, 13:57
http://www.regionalgeschichte.net/hauptportal/bibliothek/texte/ereignisse-und-fakten/1356-erdbeben.html
http://www.regionalgeschichte.net/hauptportal/bibliothek/texte/ereignisse-und-fakten/1356-erdbeben.html
Wobei man hier nicht die verschiedenen Skalen durcheinander bringen darf. Die Marcalliskala (Basel: 10) hat mit der heutzutage verwendeten Momenten-Magnituden-Skala (Japan: 9,0) nicht allzu viel zu tun.
Gruß, eiq
Vielen Dank für die Quelle, hochinteressant!
Wobei man hier nicht die verschiedenen Skalen durcheinander bringen darf. Die Marcalliskala (Basel: 10) hat mit der heutzutage verwendeten Momenten-Magnituden-Skala (Japan: 9,0) nicht allzu viel zu tun.
Das Beben von Basel wird auf der Momenten-Magnituden-Skala bei etwas 6.2-6.9 eingestuft, ist damit also schwächer als viele im Moment stattfindenden Nachbeben in Japan.
Bei aller Tragik und berechtigter Sorge um die Sicherheit deutscher Kernkraftwerke sollte man doch schon objektiv bleiben. Schlagzeilen auf Bild-Niveau (In Deutschland hatten wir schon Stärke 10) bringen einen da nicht wirklich weiter.
Im Gegenteil, es sorgt nur für Panik in der Gesellschaft. Bestes Beispiel; es sind in Deutschland vielerorts die Geigerzähler ausverkauft und die Leute schmeißen wie verrückt Jodtabletten ein, was gesundheitlich sehr bedenklich ist und viel mehr schadet, als es nützt, wenn keine Indikation dafür gegeben ist.
Das Beben von Basel wird auf der Momenten-Magnituden-Skala bei etwas 6.2-6.9 eingestuft, ist damit also schwächer als viele im Moment stattfindenden Nachbeben in Japan.
Bei aller Tragik und berechtigter Sorge um die Sicherheit deutscher Kernkraftwerke sollte man doch schon objektiv bleiben. Schlagzeilen auf Bild-Niveau (In Deutschland hatten wir schon Stärke 10) bringen einen da nicht wirklich weiter.
Das stimmt. Man kommt nur mit exakten Werten weiter.
Dazu gehört aber auch, dass viele der AKWs in Deutschland maximal für Erdbeben der Stärke 6 ausgelegt sind.
Viele Grüße
Stephan
Dazu gehört aber auch, dass viele der AKWs in Deutschland maximal für Erdbeben der Stärke 6 ausgelegt sind.
Auch wenn so ein Beben in Deutschland vielleicht nur alle 100 Jahre vorkommt und das Risiko noch stärkerer Beben eher gering ist, lehrt uns Japan, dass dieser Fall doch schneller eintreten kann als erwartet.
RoDiAVision
24.03.2011, 20:19
Hallo zusammen,
ich lese zu den AKW´s sehr interessiert die Beiträge in diesen und in den anderen Themen in diesem Forum und ich sehe hier gefühlte 95% Kernkraftgegner.
Am vergangenen Montag war in Betzdorf, im benachbarten Rheinland Pfalz, eine Wahlveranstaltung zu der auch Frau Merkel zugegen war.
Meines Wissens das erste mal das ein(e) Bundeskanzler(in) diese Stadt besucht hat, dementsprechend groß war auch der Zulauf.
Ihre Ankunft wurde von mehreren hundert Demonstranten "begrüßt", das sah dann so aus: YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=11KTKX_4Yb0&feature=related)
Mir lief ein Schauer dem Rücken runter, so eine Demo habe ich hier in der Provinz noch nicht erlebt. Menschen aller "Klassen" haben Angst um ihren Heimatplaneten und das zurecht, aber während der Veranstaltung in der Halle hatte ich das Gefühl, diese Leute werden nicht richtig ernst genommen.
In der Halle wurden rein geschmuggelte Banner von AKW Gegnern hochgehalten und anschließend mehr o. weniger raus beordert.
Ich hörte dann eine Person sagen: Die dummen Grünen
Es waren keine Grünen, wenn man sich auf die Partei bezieht, sondern Öko-Aktivisten.
Wie dem auch sei:
Die "dummen" Grünen und Ökos wußten schon vor gut 40 Jahren das Atomkraft Sch...e ist.
Dirk,
also, alles was recht ist - aber dieses Gejohle aus dem verlinkten Video erinnert mich eher an eine Horde, die aus ... entsprungen ist, als an Leute, die sich vernünftig benehmen und argumentieren können! :flop:
Miefwoke
24.03.2011, 21:34
Wenn es jemand gibt der bezahlbare Alternativen bietet, dann weg mit der Atomkraft.
Aber die gibt es nicht.
Wenn die jetzt alle AKWs abschalten, jammern alle rum das der Strom so Sau teuer geworden ist.
Und jetzt kommt nicht mit Windkrafträdern, sobald es heißt hier werden welche hin gebaut, kommen alle gelaufen und Jammern rum, das sie ja das Naturbild verschandeln, das sie Laut sind usw. usw. ich hab es hier erlebt.
Hier schalten sie die Kraftwerke ab, und an der Polnisch-Deutschen Grenze wird eins gebaut, auf der Polnischen Seite.
Da vertraue ich dann doch mehr der Deutschen Gründlichkeit.
RoDiAVision
25.03.2011, 00:04
Dirk,
also, alles was recht ist - aber dieses Gejohle aus dem verlinkten Video erinnert mich eher an eine Horde, die aus ... entsprungen ist, als an Leute, die sich vernünftig benehmen und argumentieren können! :flop:
Hallo Matthias,
bei der Ankunft war ich in der Halle, habe diese auch selbst erst im Video gesehen.
Ich denke der Ton aus dem verlinkten Video hört sich schlimmer an als er ist, ich hatte später draußen auch ein paar Video-Schnipsel gedreht, z.T. völlig übersteuert.
"Mein Schauer" bezog sich auf meinen Austritt aus der Halle, da war es auch recht laut, aber doch sehr gesittet, soweit ich das mitbekommen habe.
alberich
25.03.2011, 00:11
gesammelte Links (http://www.google.com/url?q=http%3A%2F%2Ftinyurl.com%2Fdaiichi-links&sa=D&sntz=1&usg=AFQjCNG2Roliiws6zWNwAHzq65P7l6cnoA) zum Thema Fukushima Daiichi.
Wenn die jetzt alle AKWs abschalten, jammern alle rum das der Strom so Sau teuer geworden ist.
Mir wäre es durchaus recht, wenn der Strom erheblich teurer werden würde. Wenn ich sehe, wie manch einer mit der vermeintlich unerschöpflichen Energie aus der Steckdose umgeht ...
Gruß, eiq
Die NISA gibt jetzt erstmals zu, dass der Reaktordruckbehälter in Reaktor 3 beschädigt sein könnte: High radiation leak suggests damage to No. 3 reactor vessel. (http://english.kyodonews.jp/news/2011/03/80947.html)
Die hohe Radioaktivität wurde ausserhalb des RDB (Reaktordruckbehälter), aber innerhalb des sog. Containments gemessen.
Die GRS (http://www.grs.de/kommunikation-medien/japan-statusmeldung-stand-24-03-2011-1100) gibt die Strahlenwerte wie folgt an:
Block 1: 46 SV/h (Containment); 31,6 SV/h (Kondensationskammer)
Block 2: 52 SV/h (Containment); 1,8 SV/h (Kondensationskammer)
Block 3: 60,5 SV/h (Containment); 1,75 SV/h (Kondensationskammer)
Irgendwo habe ich gelesen, dass die Tschernobyl-Strahlung am offenen Kern ca. 70 SV/h betragen hat.
Interessanter Seitenaspekt: Die GRS gibt in der gleichen Meldung an, das Containment sei nach JAIF nicht beschädigt. Die JAIF ist Japans Vereinigung der Atomindustrie, also die oberste Lobbytruppe der Mafia.
Die NISA ist hingegen rein staatlich - und die spricht nur noch von "some containment", räumt also einen Defekt im Grunde ein.
Interessant also, dass die deutsche GRS sich dort auf die japanischen Lobbyisten beruft.
AlexDragon
25.03.2011, 12:32
Interessant also, dass die deutsche GRS sich dort auf die japanischen Lobbyisten beruft.
Da sind eben die Lobbyisten mal wieder unter sich :roll::shock::twisted:
Man ziehe sich mal folgenden Artikel rein: Super-GAU versus Panikmache. (http://www.n-tv.de/Spezial/Super-GAU-versus-Panikmache-article2927076.html)
Ich zitiere mal ein bisschen:
Pflugbeil beruft sich auf Strahlenwerte der Internationalen Atomenergiebehörde (http://www.iaea.org/newscenter/news/tsunamiupdate01.html) IAEA. Sie hat Messungen im Umkreis von 200 Kilometern um Fukushima vorgenommen und habe dabei hohe Werte von Beta-Gamma-Strahlungen in Entfernungen von bis zu 58 Kilometer festgestellt: Zwischen 200.000 und 900.000 Becquerel pro Quadratmeter liege die Verstrahlung. "Das ist die Größenordnung von heißen Flecken bei Tschernobyl", sagt Pflugbeil n-tv.de. Dort seien die so genannten "hot spots" als Kontaminationen mit mehr als 555.000 Becquerel pro Quadratmeter definiert worden. "Die Höhe der Strahlenbelastung ist erheblich", warnt Pflugbeil. Er hält eine Evakuierungszone in einem Radius von 80 Kilometern für nötig, so wie es auch die US-Regierung empfohlen hat.Hotspots wie in Tschernobyl, erhebliche Strahlenbelastung, Ausweitung der Evakuierungszone erforderlich. Scheint alles nachvollziehbar und auch angemessen.
Die japanische Regierung lehnt eine Ausweitung der Evakuierungszone bislang allerdings ab. Zwar räumt die Regierung ein, dass auch an Orten weiter als 30 Kilometer vom Unglückskraftwerk entfernt hohe Radioaktivität auftreten könne. Womöglich seien Werte von 100 Millisievert pro Stunde gemessen worden, so Regierungssprecher Yukio Edana. Die natürliche Hintergrundstrahlung liegt bei etwa 2 Millisievert pro Jahr. Besorgte Anwohner sollten deshalb die Fenster geschlossen halten. Die Strahlung ändere sich aber ständig mit dem Wind. Es sei schwer, sie genau zu messen.Nö, wir evakuieren nicht, bleibt halt drinnen, dann passiert euch schon nichts.:?
Aber jetzt kommts knüppeldicke:
Die Zahlen können Sie vergessen. Das sind keine belastbaren Informationen", sagt Peter Jacob, Leiter des Instituts für Strahlenschutz am Helmholtz-Zentrum München. Nach Berechnungen seines Instituts sei es zwar nicht auszuschließen, dass nördlich von Fukushima sogar noch höhere Werte gemessen werden könnten. Jacob nennt 1000 Kilobecquerel pro Quadratmeter vorstellbar. Doch sei damit noch keine Aussage über den Grad der Verstrahlung getroffen.Aha, die Strahlenbelastung könnte also noch höher sein. Ist ja auch logisch, da bisher offensichtlich nur Beta-Gamma-Dosis gemessen wurde. Die Alpha-Dosis wird niemals erwähnt, dabei ist Plutonium ein Alpha-Strahler... und weiter:
Selbst wenn von Werten wie in Tschernobyl die Rede sei. Es bestehe derzeit anders als behauptet kein sehr hohes Krebsrisiko. "Wenn 100 Leute eine Dosis von 100 Millisievert abbekommen, steigt die Krebswahrscheinlichkeit um einen zusätzlichen Fall an", sagt Jacob.Das ist jetzt der Gipfel der Verdummung und zeigt auch die Verantwortungslosigkeit dieser Mafia. Erstmal sind ja 1er von hundert nicht viel, gell. In Japan gibts ja eh zuviele Menschen, oder was? :shock:
Und dann unterschlägt er auch noch, dass hier über 100 mSV pro Stunde gesprochen wird! Nach seiner Statistik bekommen 100 von 100 Betroffenen nach 40 Stunden Aufenthalt in der Region irgendwann Krebs! Und wenn sie sich wochenlang dort aufhalten, werden sie mit hoher Wahrscheinlichkeit noch wesentlich schneller sterben. Unglaublich!:flop:
Das Helmholtz Zentrum betrieb ja auch das Forschungsbergwerk Asse. :roll:
About Schmidt
25.03.2011, 17:58
Ich denke für Japan stellt sich nicht die Frage ob evakuieren oder nicht, sondern wenn, dann wohin? Dort sind momentan ca. 450.000 Menschen obdachlos. Quelle:
http://www.greenfamily.de/index.php?option=com_k2&view=item&id=402:450000-menschen-in-japan-obdachlos&Itemid=17
Also wohin bitte soll man evakuieren? Die Versorgung solcher Menschenmassen ist eine logistische Meisterleistung, die kaum jemand zu stemmen vermag, schon gar nicht, wenn fast die gesamte Infrastruktur zusammen gebrochen ist. Bitte versteht mich nicht falsch, ich wäre auch dafür, die Menschen dort besser heute als morgen heraus zu holen. Doch das ist realistisch betrachtet einfach nicht machbar.
Gruß Wolfgang
Ich hab letztens irgendwo im TV gehört, das Sibirien den Japanern angeboten hat nach Sibirien auszuwandern. Muss ein schlimme Vorstellung für die Japaner sein:flop: Ich kann überhaupt nicht beschreiben wie leid mir die Leute da tun:(.
RoDiAVision
25.03.2011, 19:33
Das was die Japaner da jetzt durchmachen wünscht man seinem ärgsten Feind nicht :(
Ich hab aus einem Nachbarforum folgenden Link: Wohnungen für Japaner (http://www.openyourheartopenyourhome.com/index.php?id=1&L=2)
Hier werden Leute gesucht die in ihrem Haus Wohnraum für Japanische Familien anbieten können.
Die japanische Agentur Kyodo berichtet (http://english.kyodonews.jp/news/2011/03/81301.html), dass in den Turbinenhallen unterhalb der Reaktoren große Wassermengen mit enorm hoher radioaktiver Belastung gefunden worden. In bzw. unter der Halle von Reaktor zwei war das Wasser unter anderem mit dem extrem hohen Wert von 2.9 billion Becquerel pro Kubikcentimeter (=Liter) für das Isotop I(od) 134 kontaminiert. Dieses Isotop hat eine Halbwertszeit von ca. 53 Minuten und muss daher frisch sein. In dieser Menge kann es im Grunde nur bei einer laufenden Kettenreaktion entstehen...
Anderes Detail: Hier berichtet Kyodo (http://english.kyodonews.jp/news/2011/03/81122.html) über die 3 verstrahlten Arbeiter, die im Tubinenhaus von Reaktor drei eingesetzt wurden. Während ihre Dosimeter irgendwas um die knapp unter 200 mSV anzeigten, lief ihnen die radioaktive Suppe in die Schuhe (keine Schutzstiefel!). Irgendwo habe ich gelesen, dass die vermutete reale Belastung durch den Hautkontakt irgendwo bei 2-6 Sievert! gelegen habe... Statistisch sterben 50% der Menschen, die einer Belastung von 4,5 S/h ausgesetzt werden, innerhalb von 30 Tagen...
Aussage des Subunternehmens, dass diese Arbeiter dorthin geschickt hat:
Electrical engineering firm Kandenko Co., which employs the two, said its workers were not required to wear rubber boots as its safety manuals did not assume a scenario in which its employees would carry out work standing in water at a nuclear power plant.
Hat man Worte...:shock:
RoDiAVision
27.03.2011, 13:23
Im Radio kam gerade die Meldung das die Strahlung das 10 Millionen-Fache über normal erreicht hat:
ARD 10.000.000-mal mehr Strahlung als normal (http://www.tagesschau.de/ausland/fukushima322.html) :(
Blitz Blank
27.03.2011, 14:07
Die meisten Beiträge in den Medien beschäftigen sich mit den direkten Auswirkungen in Japan bzw. auf die Politik in Deutschland.
Dies verdeckt, möglicherweise gewollt, den Blick auf künftiges Handeln.
Eine kurzfristige Abschaltung aller AKW in Deutschland oder gar Europa ist unrealistisch, ob man dies befürwortet oder nicht.
Wie aber bekommt man die Bestände (in der Übergangszeit, was immer das heißt) sicherer?
Wird es eine von den Stromkonzernen unabhängige Risikobewertung geben?
Wird diese Konsequenzen bis hin zur Abschaltung haben?
Wird es Sanktionen (Handelsverbot) für Strom aus AKW bzw. Staaten geben, die sich einer Kontrolle entziehen?
Wird die Kontrolle über den Betrieb von AKW wieder vom Staat übernommen, Privatisierungen rückgängig gemacht? Stattdessen wird über Nutzungsausfall Entschädigungen diskutiert. Die harten Bandagen hat die Politik da ganz offensichtlich nicht angezogen.
Frank
André 69
27.03.2011, 14:39
... apropo Abschaltung:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34420/1.html
...gibt dann doch irgendwie zu denken.
Gruß André
Im Radio kam gerade die Meldung das die Strahlung das 10 Millionen-Fache über normal erreicht hat:
ARD 10.000.000-mal mehr Strahlung als normal (http://www.tagesschau.de/ausland/fukushima322.html) :(
Das hat Tokio Electric Power (TEPCO) inzwischen revidiert (http://www.tepco.co.jp/en/press/corp-com/release/11032714-e.html). Angeblich sei z.B. der oben genannte Wert von I 134 doch nicht korrekt.
Hier ein Artikel der Washington Post (http://www.washingtonpost.com/world/radiation-levels-reach-new-highs-as-conditions-worsen-for-workers/2011/03/27/AFsMLFiB_story.html) über den aktuellen Stand der Dinge.
Japanese authorities say efforts to control Fukushima’s overheated reactors will take months and during that time radiation will continue to leak into the environment...und über die Sicherheitsmaßnahmen für die Arbeiter vor Ort:
One subcontracted worker who laid cables for new electrical lines March 19 described chaotic conditions and lax supervision that made him nervous. Masataka Hishida said neither he nor any of the workers around him was given a dosimeter, a device used to measure one’s exposure to radiation. He was surprised that workers were not given special shoes; rather, they were told to put plastic bags over their street shoes. When he was trying on the gas mask for the first time, he said, the supervisor told him and other subcontractors, “Listen carefully, I’m only going to say this one time,” while explaining how to use it.
When Hishida finished his work shift, an official scanned his whole body for radiation. He came up clean, except for the very tip of his beard. He was sent into a shower where he lathered up and scrubbed his beard. He was tested again and passed.
A few days later, still worried about the extent of his radiation exposure, he trimmed his beard.
Die bekommen keine Dosimeter, wissen also gar nicht, wie stark sie verstrahlt werden!:shock:
alberich
28.03.2011, 12:17
Und Yukio Edano tritt vor die Medien und sagt, dass man davon ausgehe, dass es in Reaktor 2 zu einer Kernschmelze gekomen sei, gehe aber ebenso davon aus, dass sie, also die Kernschmelze, vorübergehend sei. .....
Aktuelle Bilderstrecke bei Spiegel (http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-66168-2.html)
About Schmidt
28.03.2011, 14:00
Ich bin mittlerweile zur Meinung gelangt, dass niemand dort weiß, was genau dort abgeht und wie man das, was man nicht kennt, verhindern kann. Man lässt die Zeit für sich Arbeiten und hofft, dass Maßnahmen greifen. Aber was ist schon Zeit, bei einer Halbwertszeit von 24.000 Jahren?
Mein Mitleid gilt einzig und allein den Menschen, die durch den grenzenlosen Egoismus der Energieriesen alles verloren haben und nun auch noch mit ihrer Gesundheit büßen müssen. Natürlich bin ich in Gedanken auch bei denen Menschen, die vom Erdbeben und Tsunami betroffen sind, nur dass man mich nicht falsch versteht.
Gruß Wolfgang
Hansevogel
28.03.2011, 14:03
(Zitat Yukio Edano)..., gehe aber ebenso davon aus, dass sie, also die Kernschmelze, vorübergehend sei. .....
Klar, nach tausenden von Jahren oder mehr oder weniger, wenn es da nichts mehr zu zerschmelzen gibt, ist sie, die Kernschmelze, vorübergegangen. :roll:
Gruß: Joachim
Mein Mitleid gilt einzig und allein den Menschen, die durch den grenzenlosen Egoismus der Energieriesen alles verloren haben und nun auch noch mit ihrer Gesundheit büßen müssen. Natürlich bin ich in Gedanken auch bei denen Menschen, die vom Erdbeben und Tsunami betroffen sind, nur dass man mich nicht falsch versteht.
Die Ursachen allein bei dem grenzenlosen Egoismus der Energieriesen zu suchen, ist zu einfach. Schließlich können die auch nur deshalb ihre märchenhaften Gewinne einstreichen, weil die Energie auch abgekauft wird. Und wozu wird sie verwendet? Um ein immerwährendes Wachstum anzutreiben. Womit werden denn z.B. unsere geliebten Kameras produziert? Atomstrom, Erdöl und giftiger Chemie! Mit jeder Kamera, die wir kaufen, fördern wir die Vergiftung der Welt. Jedesmal, wenn wir ein Auto anwerfen, finanzieren wir die lebensfeindliche Ausbeutung des Planeten. Jedes Lebensmittel, das wir im Supermarkt in seiner Plastikverpackung kaufen, vergiftet die Umwelt.
Atomkraft ist nur ein kleiner Teil des Problems, das wir alle schaffen. Man erinnere sich mal an den Chemieunfall von Seveso (http://de.wikipedia.org/wiki/Sevesoungl%C3%BCck), oder an die Ölkatastrophe im Golf von Mexico (http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96lkatastrophe_im_Golf_von_Mexiko_2010) letztes Jahr, von der wahrscheinlich immer noch eine riesige Giftwolke durch den Ozean treibt. Es wird langsam immer enger für uns.:(
About Schmidt
29.03.2011, 16:13
Hallo Ralf,
natürlich hast du recht. Ich gebe aber zu bedenken, dass die Erde im Stande ist, alles zu "reparieren", was wir verbockt haben. Es dauert halt nur seine Zeit, auch wenn es wirklich grauenhaft ist, was die Menschheit ihr zumutet.
Auch die Atomkatastrophe wird sie wegstecken, was aber für die Menschheit zu lange dauert.
In Japan, oder besser gesagt für die Japaner ist es kein Problem, die Vernichtungen, welche das Erdbeben und der Tsunami angerichtet haben, in einem Jahrzehnt zu beseitigen. Die unsägliche menschliche Tragödie mal außen vor gelassen.
Aber die Atomgeschichte wird noch in Jahrtausenden die Menschheit belasten und niemand ist in der Lage, daran etwas zu ändern. Ein Sprichwort sagt, wer mit dem Feuer spielt, kommt darin um. Das Feuer, welches die Menschheit hier entfacht hat, war einfach eine Nummer zu groß und alle Löschversuche werden erfolglos sein. Auch wenn ich mich wiederhole, mir geht das Zitat von Albert Einstein nicht mehr aus dem Kopf.
Die Freisetzung der Atomkraft hat alles verändert außer unserer Denkweise und deshalb treiben wir auf Katastrophen zu, die nicht ihresgleichen haben.
Wie recht er doch hatte. Dabei denke ich, das, was in Japan passiert ist, ist längst noch nicht das Ende der Fahnenstange und ich bete täglich, dass ich unrecht habe :!:
Ich kann es nicht oft genug erwähnen, mir tun die Menschen in Japan unsäglich leid!
Wolfgang
Schließlich können die auch nur deshalb ihre märchenhaften Gewinne einstreichen, weil die Energie auch abgekauft wird. Und wozu wird sie verwendet? Um ein immerwährendes Wachstum anzutreiben...
Das ist für mich der Punkt. Das Versprechen der letzten 30 - 50 Jahre für günstigen Strom hat die ganze Gesellschaft dahin getrieben, dass unbegrenzter Konsum richtig ist.
Aber dieser Konsum verbraucht Ressourcen, die eben nicht unbegrenzt sind. Aber Wachstum und Konsum hängen nun einmal zusammen. Kein Wachstum bedeutet wiederum weniger Arbeit und dass wiederum will keine kapitalistische westliche Gesellschaft akzeptieren.
Strukturänderungen hätten vor 30 Jahren stattfinden müssen. Ich hoffe, dass sich der Atomausstieg bis 2020 (SPD) realisieren läßt.
bydey
Das ist für mich der Punkt. Das Versprechen der letzten 30 - 50 Jahre für günstigen Strom hat die ganze Gesellschaft dahin getrieben, dass unbegrenzter Konsum richtig ist.
Aber dieser Konsum verbraucht Ressourcen, die eben nicht unbegrenzt sind. Aber Wachstum und Konsum hängen nun einmal zusammen. Kein Wachstum bedeutet wiederum weniger Arbeit und dass wiederum will keine kapitalistische westliche Gesellschaft akzeptieren.
Strukturänderungen hätten vor 30 Jahren stattfinden müssen. Ich hoffe, dass sich der Atomausstieg bis 2020 (SPD) realisieren läßt.
bydey
Der Konsum muss hoch gehalten werden, koste es, was es wolle - das ist das System!
Selbst wenn wir den Ausstieg früher als geplant schaffen sollten und die 24% Atomstrom anders generieren, löst das nicht die europäische und globale Situation. Von einem Wolkenkuckucksheim zu träumen, hilft uns und auch nicht der Erde weiter.
Alleine die Franzosen haben an die 60 AKW. Heute im Gespräch mit einer Kollegion stellte sich heraus, dass ihr Freund in einer Firma arbeitet, die mit dem Teile-Bau von AKW ihr Geld verdient. Bei den Ausschreibungen geht es knallhart zu. Die größten Preisdrücker sind die Koreaner. Die gehen bis zur Schmerzgrenze - und das kostet unter Umständen Sicherheit.
Selten habe ich so geballte und zum Teil auch irationale Ängste in Deutschland erlebt, wie jetzt im Moment. Das ist meistens ein schlechter Ratgeber...:roll:
Der Konsum muss hoch gehalten werden, koste es, was es wolle - das ist das System!
Wir können auch sauber und sicher konsumieren und vor allem wachsen. Dazu brauchen wir keine gigantische Verschleuderung von Rohstoffen und die Vergiftung des Planeten. Ziemlich unsinnig.
Selbst wenn wir den Ausstieg früher als geplant schaffen sollten und die 24% Atomstrom anders generieren, löst das nicht die europäische und globale Situation. Von einem Wolkenkuckucksheim zu träumen, hilft uns und auch nicht der Erde weiter. Das ist richtig. Es reicht nicht, bei uns umzudenken. Aber es ist ein Anfang. Und irgendjemand muss anfangen, selbst wenn das zunächst bei anderen Irritationen auslösen sollte. Aber natürlich müssen wir auch alle Kräfte mobilisieren, auch international eine Wende herbeizuführen. Darin liegen für uns deutlich größere Chancen als in diesen aus dem kalten Krieg stammenden Plutoniumfabriken, die sich KKW oder AKW nennen...
Japans Premier scheint schon zu lernen: „Saubere Energien wie Sonnenkraft und Biomasse“ müssten zu einer „Hauptsäule eines neuen Japans“ werden, sagte er am Dienstag vor einem Ausschuss des japanischen Parlaments. Das Unglück von Fukushima müsse Japan „eine Lehre“ sein. (tagesspiegel) (http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/lage-in-fukushima-bleibt-unvorhersehbar-regierung-plant-energiewende/3999448.html)
steve.hatton
30.03.2011, 02:54
Der Konsum muss hoch gehalten werden, koste es, was es wolle - das ist das System!
Das ist EIN System, aber ob das dauerhaft funktioniert, darf bezweifelt werden.
Das Wachstum scheint und über den Kopf zu wachsen!
...
Selbst wenn wir den Ausstieg früher als geplant schaffen sollten und die 24% Atomstrom anders generieren, löst das nicht die europäische und globale Situation. ...
Alleine die Franzosen haben an die 60 AKW. Heute im Gespräch mit einer Kollegion stellte sich heraus, dass ihr Freund in einer Firma arbeitet, die mit dem Teile-Bau von AKW ihr Geld verdient. Bei den Ausschreibungen geht es knallhart zu. Die größten Preisdrücker sind die Koreaner. Die gehen bis zur Schmerzgrenze - und das kostet unter Umständen Sicherheit. ...:
Da bin ich komplett anderer Meinung.
Das Argument mit den unsicheren Nachbar-AKWs und den 80% AKW-Anteil bei den Franzosen ist nur ein Scheinargument.
Jede Risikoverringerung ist ein Gewinn!
Somit ist jedes abgeschaltete AKW ein Gewinn für die Gesellschaft - keine Wirtschaft kann die Kosten - die Gesamtkosten! - des Atomstroms bezahlen.
Selbst die sichersten AKW sind noch lange nicht sicher - das ist das Problem.
Der Sicherheitsaspekt, bzw. die Sicherheitsvorgaukelei scheint auch schon Kratzer bekommen zu haben, denn diesmal ist kein russischer "Schrottreaktor" hochgegangen, sondern einer in einem Hochtechnologie-Land!
Und selbst redundante Systeme, seien es zwei- drei- oder vierfache haben den Nachteil, dass sie in einigen Bereichen eben nicht redundant sein können. Sonst wäre es unbezahlbar und definitiv nicht rentabel!
Prof. Heckl vom Dt. Museum hat es am Sonntagsstammtisch sehr treffend gesagt, dass das Wort Restrisiko schon etwas komisch sei. Es gibt ein Risiko und kein Risiko, ein geringes oder ein hohes....
Restrisiko ist einfach ein mittlerweile ziemlich alter Neologismus um ein bestehendes Risiko zu verharmlosen, denn eigentlich muss man das Risiko mit dem Schaden in Zusammenhang bringen um es bewerten zu können - dann wollen wir mal rechnen was das kostet...
Anders formuliert: Hätten "wir" die Subventionen die in die AKWs geflossen sind ind regenerative Energiessteme und deren Entwicklung gesteckt, wären wir ALLE gesünder, unabhängiger und wahrscheinlich auch mit günstigerem Strom versorgt.
Aber der Mensch ansich ist allzuoft technik-affin und vergisst hierbei die Risiken, sei es mit 200 Sachen auf der Autobahn oder mit der unbeherrschbaren Energie-"Gewinnung" via AKW.
Nur dass das Risko mit 200 auf der Autobahn "kalkulierbarer" ist, weil hierbei der Verursacher und vielleicht "ein paar" andere Hops gehen im Falle des GAUs...
NB: 0,9% Windenergieanteil in BW zeigt woher der Wind bisher wehte!!!
Schade dass immer unendlich viele Menschen unendlich viel Leid erfahren müssen, bevor wiranfangen die Dinge zu Ende zu denken!
Gut Nacht
Steve
Selten habe ich so geballte und zum Teil auch irationale Ängste in Deutschland erlebt, wie jetzt im Moment. Das ist meistens ein schlechter Ratgeber...:roll:
Dem kann kaum widersprochen werden. Aber nach dem, was ich die letzten 30 Jahre gesehen habe, muss diese Angst schön hochgehalten werden, damit sich Grün-Rot vom Sonntag nicht bald wieder in einer atomaren Wolke auflöst.
Ich hoffe schlicht, dass du falsch liegst! So wie du hoffst, nein glaubst, dass kein AKW in EU je richtig Schaden nimmt.
Übrigens Glauben war auch selten ein guter Ratgeber.
bydey
SanGerman
30.03.2011, 11:35
Steve Du sprichst mir aus der Seele! Aber Technik Affin trifft es nicht ganz, die Atomindustrie hat sich über Jahrzehnte hinweg dum und dämlich verdient - ohne Risiko - das tragen die Steuerzahler.
Dem kann kaum widersprochen werden. Aber nach dem, was ich die letzten 30 Jahre gesehen habe, muss diese Angst schön hochgehalten werden, damit sich Grün-Rot vom Sonntag nicht bald wieder in einer atomaren Wolke auflöst.
Ich hoffe schlicht, dass du falsch liegst! So wie du hoffst, nein glaubst, dass kein AKW in EU je richtig Schaden nimmt.
Übrigens Glauben war auch selten ein guter Ratgeber.
bydey
Zum ersten Absatz: :top:
Ich hoffe in der Tat, dass kein AKW bei mir in der Nähe "hopps geht". Geanu so hoffe ich, dass ich nach einer Autobahnfahrt oder auch sonst aus dem Auto wieder gesund aussteige, mir kein Flugzeug auf den Kopf fällt, ich nicht von der Leiter falle und mir den Hals breche,...
Ohne Glaube, Liebe und Hoffnung geht es m.E. nicht. Eine gute Prise davon kann auch der Politik nicht schaden! Deinem letzten Satz kann ich so also nicht zustimmen...;)
---------- Post added 30.03.2011 at 13:03 ----------
Das ist EIN System, aber ob das dauerhaft funktioniert, darf bezweifelt werden.
Das Wachstum scheint und über den Kopf zu wachsen!
Zeig mir ein anderes, das besser funktioniert!
Zweiteres denke und beobachte ich allerdings auch...:roll:
Das Argument mit den unsicheren Nachbar-AKWs und den 80% AKW-Anteil bei den Franzosen ist nur ein Scheinargument.
Jede Risikoverringerung ist ein Gewinn!
Somit ist jedes abgeschaltete AKW ein Gewinn für die Gesellschaft - keine Wirtschaft kann die Kosten - die Gesamtkosten! - des Atomstroms bezahlen.
Selbst die sichersten AKW sind noch lange nicht sicher - das ist das Problem.
Es gibt keine absolute Sicherheit, weder in technischen, zwischenmenschlichen noch sonstigen Bereichen! Wenn man das akzeptiert, kann man auch vernünftig mit den Dingen umgehen!
Natürlich kannst du 10 Reaktoren bei uns abschalten, in Osteuropa werden dafür wieder 20 neue gebaut, etc.
Im Grunde genommen haben wir uns darauf verständigt, die Dinge so sicher wie möglich zu konstruieren und gestalten. Wenn dann ein Fehler auftritt, wird der Mangel behoben und es erfolgt eine Verbesserung und Optimierung.
Man muss sich eben fragen, ob das für die Atomkraft auch gelten soll oder nicht. Anders herum: welchen Preis sind wir bereit für unseren Konsum und Wohlstand zu bezahlen und welches Risiko nehmen wir dafür in Kauf? Eingentlich ein klassischer Fall von Güterabwägung mit ziemlich weit reichenden Folgen...
About Schmidt
30.03.2011, 13:41
Wir sollten aus einer Technik, bei der Ereignisse nicht ausgeschlossen werden können, die nicht beherrschbar sind, so schnell wie möglich rausgehen. Ein anderes Handeln wäre nicht verantwortlich.
Klaus Töpfer
Quelle:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34443/1.html
Gruß Wolfgang
Anders formuliert: Hätten "wir" die Subventionen die in die AKWs geflossen sind ind regenerative Energiessteme und deren Entwicklung gesteckt, wären wir ALLE gesünder, unabhängiger und wahrscheinlich auch mit günstigerem Strom versorgt.
Steve
Genau das ist der springende Punkt. Damit hätte man aber nicht soviel Gewinn gemacht und nur das ist dieser Energiema... wichtig.:twisted:
Es graust mir jeden Tag mehr.
André 69
30.03.2011, 14:50
... eher durch Zufall gefunden:
http://www.lobbycontrol.de/blog/index.php/2011/03/lesenswertes-zur-atomlobby/
Gruß André
...Selten habe ich so geballte und zum Teil auch irationale Ängste in Deutschland erlebt, wie jetzt im Moment. Das ist meistens ein schlechter Ratgeber...:roll:
Angst ist aber wohl doch nicht immer der schlechteste Ratgeber? Und ob es nur irrationale Ängste sind, ich weiß ja nicht? :roll:
...Natürlich kannst du 10 Reaktoren bei uns abschalten, in Osteuropa werden dafür wieder 20 neue gebaut, etc.
Handeln nach diesem Grundsatz hätte zur Folge, dass kein Land der Erde auf Kernenergie verzichtet. Schweden hatte auch schon einmal den Ausstieg per Gesetz, aber weil sich mit abgeschriebenen KKW so herrlich Geld verdienen lässt, wurde es wieder kassiert. Also immer weiter so? Ich glaube es nicht. :flop:
...Im Grunde genommen haben wir uns darauf verständigt, die Dinge so sicher wie möglich zu konstruieren und gestalten. Wenn dann ein Fehler auftritt, wird der Mangel behoben und es erfolgt eine Verbesserung und Optimierung. ...
Diese Aussage gilt ja wohl kaum bei einer bereits erfogten Kernschmelze, nachdem alle zuvor schon optimierten Sicherheitssysteme erbärmlich versagt haben. Oder gibt's da jetzt auch noch was zu optimieren? Doch wohl höchstens noch Schadensbegrenzung, wenn die überhaupt möglich ist. :shock:
... Man muss sich eben fragen, ob das für die Atomkraft auch gelten soll oder nicht. Anders herum: welchen Preis sind wir bereit für unseren Konsum und Wohlstand zu bezahlen und welches Risiko nehmen wir dafür in Kauf? Eingentlich ein klassischer Fall von Güterabwägung mit ziemlich weit reichenden Folgen...
Vielleicht hat sich die Menschheit genau das schon viel zu lange gefragt? :roll:
Welche Güterabwegung jetzt wohl gerade in Japan stattfindet? Das sollen TEPCO und die japanische Regierung mal der betroffenen Bevölkerung erklären, aber möglichst ehrlich! :(
Angst ist aber wohl doch nicht immer der schlechteste Ratgeber? Und ob es nur irrationale Ängste sind, ich weiß ja nicht?
Wissen tue ich es auch nicht aber der Anschein bzw. die Wahrscheinlichkeit ist schon extrem groß bzw. groß - man braucht sich nur den Verlauf dieses freds anschauen...
Wissen tue ich es auch nicht aber der Anschein bzw. die Wahrscheinlichkeit ist schon extrem groß bzw. groß - man braucht sich nur den Verlauf dieses freds anschauen...
Natürlich ist da im Moment der Katastrophe ne Menge Panikmache und Übersteigerte Hysterie drin. Nachdem die "Rauchwolke" sich verzogen hat werden wir sehen, was davon irrational war und was nicht.
Ich glaube und hoffe allerdings, dass nach einer ehrlichen Bestandsaufnahme der Japaner auch die ein oder andere weitere Regierung die Finger von dem atomaren Teufelszeug lassen wird. Zumindest mittelfristig.
Spätestens unsere Enkel werden uns vermutlich verfluchen, wenn wir so weitermachen. Es ist nach Harrisburg, Tschernobil und Fukushima ja nicht anzunehmen, dass das der letzte GAU bleiben wird. Da ist inzwischen eine gewisse Wiederholungsrate erkennbar.
Bis dahin wünsche ich den Japanern, dass es nicht noch schlimmer kommt, als jetzt schon bekannt ist. Glauben tue ich es aber nicht.
alberich
30.03.2011, 18:39
Hier noch eine gute Seite (http://www.benlambert.co.uk/japan/), die die aktuellen Informationen und Streams zusammenfasst.
(Tipp: Den NHK Stream kann man via rechte Maustaste stummschalten)
Weil die Japaner ein Großabnehmer auch für europäische Atomtechnik ist, revanchiert sich die EU: Per Eilverordnung höhere Strahlengrenzwerte in Lebensmitteln. (http://foodwatch.de/kampagnen__themen/radioaktivitaet/lebensmittel_importe/index_ger.html) Diese Grenzwerte liegen übrigens deutlich über den in Japan selbst erlaubten.:cool:
Erst habe ich gedacht, dass Lebensmittel aus Japan bei uns keine Rolle spielen. Aber dann habe ich im Supermarkt mal in das Kühlregal mit dem Fisch geschaut. Das Fanggebiet ist auf den Packungen vermerkt. Pazifik, Pazifik, Pazifik...:?
André 69
31.03.2011, 10:26
Eine sehr vertauensbildende Maßnahme!
Ich meine, ich kann von unserer Regierung nicht enttäuscht werden, dazu fehlen die Vorraussetzungen, aber ich denke ich werde mich im rechten Moment daran erinnern!
Erst habe ich gedacht, dass Lebensmittel aus Japan bei uns keine Rolle spielen. Aber dann habe ich im Supermarkt mal in das Kühlregal mit dem Fisch geschaut. Das Fanggebiet ist auf den Packungen vermerkt. Pazifik, Pazifik, Pazifik...:?
Ob die neue Bild-Diät deswegen Döner anstatt Fisch empfiehlt?!
bydey
AlexDragon
31.03.2011, 13:07
Erst habe ich gedacht, dass Lebensmittel aus Japan bei uns keine Rolle spielen. Aber dann habe ich im Supermarkt mal in das Kühlregal mit dem Fisch geschaut. Das Fanggebiet ist auf den Packungen vermerkt. Pazifik, Pazifik, Pazifik...:?
Der Pazifik ist aber sehr groß und ist nicht nur bei Japan :roll:;)
Da sollte man schon differenzieren, da selbst die Japan. Fischfang Flotten (Was für ein Wort:roll:) einen gr. Aktionsradius haben ;)
So schrecklich sind diese Gernzwerte nicht und die 'normalen' Werte sind vielleicht wirklich unbegründet streng, aber es ist ein fatales Zeichen, völlig falsch und zur falschen Zeit (und ich denke auch völlig überflüssig).
Jan
Hansevogel
31.03.2011, 14:11
Ich bevorzuge Fisch aus dem Pazifik!
Aber weit weg von Japan, aus dem Bikini-Atoll. :oops:
Ich bin froh, der älteren Generation anzugehören. Manches wird mir wohl so erspart.
Gruß: Joachim
Da sollte man schon differenzieren, da selbst die Japan. Fischfang Flotten (Was für ein Wort:roll:) einen gr. Aktionsradius haben ;)
Die radioaktiven Partikel aber auch. Hier mal eine Karte der hypothetischen Ausbreitung der Strahlenwolke für trockenen (http://db.eurad.uni-koeln.de/prognose/data/alert/ddcs_hem_1h_72_1.gif) und nassen Fallout (http://db.eurad.uni-koeln.de/prognose/data/alert/wdcs_hem_1h_72_1.gif), erstellt vom Rheinischem Institut für Strahlenforschung der Universität Köln. Man beachte, dass die von den Japanern selbst gemessene Belastung vor der Küste weit über den hier angenommenen Werten liegt. Und die radioaktiven Partikel sammeln sich dann über die Nahrungskette möglicherweise auch wieder in den Lebewesen an...
So schrecklich sind diese Gernzwerte nicht und die 'normalen' Werte sind vielleicht wirklich unbegründet streng
Bedenke aber bitte, dass es keine "gesunde" Strahlung gibt. Jede Bestrahlung bringt die Gefahr von irreparablen Schäden für den Organismus mit sich. In der Masse gesehen ist das dann eine Frage der Wahrscheinlichkeiten - aber was bringt das dem Einzelnen, wenn dann Krebs o.ä. entsteht?
Wie wird denn die Strahlenbelastung in Lebensmitteln eigentlich überwacht? Die können doch schlecht jeden einzelnen Fisch scannen?
Die Dosis-Wirkung-Beziehung im Niedrigdosisbereich ist letztlich nicht bekannt, i.d.R. wird eher vorsichtig / konservativ eine lineare Beziehung angenommen, also ohne Schwellenwert oder sogar positive Effekte geringer Strahlendosen (Hormesis).
Unter dieser Annahme hst Du theoretisch recht, aber die Risiken sind u.U. sehr gering und evtl. überwiegen andere Risiken, z.B. bei aus Angst fischfreier Ernährung mag es ein höheres Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen oder Schilddrüsenerkrankungen geben.
Zur Messung, vermutlich werden Stichproben genommen. Z.B. die Deutschen Jäger messen Wildschweine, die immer noch deutlich mit Cs-137 belastet sind, wohl miest mit diesem Gerät (http://www.berthold.com/ww/en/pub/strahlenschutz/produkte/rpprodactivitylowlevel/rpprodlowlevelactivitylb200.cfm).
Jan
P.S.: Universität zu Köln, soviel Zeit muss sein ;).
André 69
31.03.2011, 14:49
, z.B. bei aus Angst fischfreier Ernährung mag es ein höheres Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen oder Schilddrüsenerkrankungen geben.
Nun, dann haben sie ja genau richtig reagiert, genau diese Angst weiter zu schüren!
Wenn eine Änderung der zugelassenen Werte nicht notwendig gewesen wäre / notwendig ist, sollte man die Werte ja auch nicht hochsetzen!
Gruß André
Das sehe ich genau wie Du, gegen Angst (die auch somatisch krank machen kann), hilft es nicht, Maßnahmen zu ergreifen, die den Rest an Glaubwürdigkeit unserer Obrigkeit zerstören.
Grenzwerte sollten nach rationalen Erwägungen und mit deutlichem Sicherheitspuffer festgelegt werden. Wenn es neue Erkenntnisse gibt, kann man sie ja lockern (was äußerst selten vorkommt, meist erkennt man mit der Zeit Gefahren, die man ursprünglich nicht kannte, und muss dann Grenzwerte verschärfen). Ich kann beim besten willen keine rationalen Gründe für diese Entscheidung erkennen, oder sind die wirtschaftlichen Interessen der Fischhändler 'systemrelevant'?
Jan
Nun, dann haben sie ja genau richtig reagiert, genau diese Angst weiter zu schüren!
Wenn eine Änderung der zugelassenen Werte nicht notwendig gewesen wäre / notwendig ist, sollte man die Werte ja auch nicht hochsetzen!
Gruß André
So weit ich es weiß, werden die Werte eigentlich deswegen hochgesetzt, um einem möglichen Versorgungsengpass vorzubeugen. Im Moment erscheint dafür eigentlich keine Notwendigkeit gegeben zu sein.
About Schmidt
31.03.2011, 16:06
Das sehe ich genau wie Du, gegen Angst (die auch somatisch krank machen kann), hilft es nicht, Maßnahmen zu ergreifen, die den Rest an Glaubwürdigkeit unserer Obrigkeit zerstören.
Grenzwerte sollten nach rationalen Erwägungen und mit deutlichem Sicherheitspuffer festgelegt werden. Wenn es neue Erkenntnisse gibt, kann man sie ja lockern (was äußerst selten vorkommt, meist erkennt man mit der Zeit Gefahren, die man ursprünglich nicht kannte, und muss dann Grenzwerte verschärfen). Ich kann beim besten willen keine rationalen Gründe für diese Entscheidung erkennen, oder sind die wirtschaftlichen Interessen der Fischhändler 'systemrelevant'?
Jan
Gestern Abend sprach in den Heutenachrichten ein Fachmann für Strahlenkrankheiten der Ausführte, dass die von der EU verordneten! Grenzwerte zu hoch seien, da selbst kleinste Dosen an Strahlen krank machen könnten. Er plädierte dafür, die vormaligen Grenzwerte weiter herab zu setzen. Ich hoffe dass die Bürger so wie beim E10, auch die möglicherweise Radioaktiv belasteten Lebensmittel boykottieren. Nur so werden unsere Herren Politiker wach und vielleicht auch aktiv.
Gruß Wolfgang
André 69
31.03.2011, 16:26
So weit ich es weiß, werden die Werte eigentlich deswegen hochgesetzt, um einem möglichen Versorgungsengpass vorzubeugen. Im Moment erscheint dafür eigentlich keine Notwendigkeit gegeben zu sein.
Ahhja, also heiligt der Zweck die Mittel?
Wenn ich mich nicht darauf verlassen kann, daß ich keine höher verstrahlte Lebensmittel bekomme - bleiben wir mal beim Fisch - und ihn auch nicht selbst testen kann, was bleibt dann? Der Verzicht! Sicher nicht komplett, aber man schaut wo er herkommt.
Ergebnis: Vertrauensverlust und weniger Fischkonsum. Nur die denen es egal ist werden ihre Gewohnheiten nicht ändern.
BSE, Vogelgrippe, Schweinepest, ...
bleiben wir mal beim Fisch - und ihn auch nicht selbst testen kann, was bleibt dann? Der Verzicht! Sicher nicht komplett, aber man schaut wo er herkommt.
Es schadet eh nicht, zu wissen, wo die eigene Nahrung herkommt, wie sie hergestellt wird und wer sie herstellt.;) Wenn man dem mal genauer nachgeht, kommen einem manchmal erschreckende Erkenntnisse.
Aber für die Japaner ist das Nahrungsproblem derzeit sicher wesentlich größer als bei uns, denn sie können einheimischen Nahrungsmitteln im Grunde nur noch sehr eingeschränkt trauen!
Interessant sind natürlich auch die Zustände, die in der japanischen Industrie herrschen, und die vielleicht auch Anteile an der Entstehung dieser Katastrophe haben. Spiegel Online (http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,754098,00.html) schreibt hier über "Amakudari", "vom Himmel herabsteigen". Finde ich aufschlussreich. Die Methoden der Mafia sind wohl ziemlich global.
Slowlens
31.03.2011, 20:35
Ahhja, also heiligt der Zweck die Mittel?
Wenn ich mich nicht darauf verlassen kann, daß ich keine höher verstrahlte Lebensmittel bekomme - bleiben wir mal beim Fisch - und ihn auch nicht selbst testen kann, was bleibt dann? Der Verzicht! Sicher nicht komplett, aber man schaut wo er herkommt.
Ergebnis: Vertrauensverlust und weniger Fischkonsum. Nur die denen es egal ist werden ihre Gewohnheiten nicht ändern.
BSE, Vogelgrippe, Schweinepest, ...
Ich denke, die japanische Industrien werden insgesamt in der Phase des Wiederanlaufs nach der Katastrophe , die so wichtig dafür ist, dass das Land wieder auf die Beine kommt, unter Vorurteilen oder realen Begebenheiten bez. der radioaktiven Produktverseuchung leiden. Bei Lebensmitteln mag es Kontrollen geben, Gütertranspotschiffe aus Japan werden auf Radioaktivität untersucht und zurückgewiesen werden. Japanische Elektronikkomponenten wandern in für Verbraucher nicht nachvollziehbarer Art und Weise in Konsumartikel aus aller Herren Länder.
In fünf Jahren werden wir alle in unseren Haushalten kleine Strahler beherbergen, von denen wir nichts ahnen.
Ich hoffe für die Japaner, dass sie diese Problematik in den Griff bekommen, durch transparente Aufklärung (Produktion in China, Malaysia etc.).
Viel wichtiger im Moment ist für mich, dass der Super Gau doch noch eingedämmt werden kann, und sich die unmittelbaren Gefahren kontinuierlich von den japanischen Menschen abwenden.
André 69
01.04.2011, 08:39
Hallo Slowlens,
... Du benutzt da zwei wunderschöne Wörter: transparente Aufklärung
> Denkpause<
Pffft, genau da ist das Problem! Mir geht es ja noch nicht einmal um die genauen Grenzwerte die ich 1. nicht einschätzen kann, und 2. nicht kontrollieren kann.
Aber jeder normal denkende Bürger erwartet doch, daß nun Importware aus Japan besser kontrolliert wird als vorher (oder überhaupt), und NICHT, daß Regeln und Werte geändert werden, die zur Folge haben daß ich mich WENIGER geschützt fühle.
Da fühlt man sich doch glatt verar***t! Mal wieder, eigentlich wie immer ...
Aber um mal wieder den Blick nach Japan zu wenden, das sind die Betroffenen, nicht wir:
Die werden auch nur verar***t, von Tepco und der Regierung.
Ich verstehe nicht, wie die ihre eigene Bevölkerung desinformiert der Gefahr überlassen. Ich meine speziell die Sperrzone ...
... und den SuperGAU noch abwenden? Der ist doch schon längst da, scheibchenweise presentiert, verteilt über 14 Tage. Was kann denn noch abgewendet werden?
Die haben kein Ass mehr im Ärmel. Umgebung verseucht, Grundwasser verseucht, Meer verseucht.
Zitat Spiegel:
Fest steht: In dem durch das Erdbeben und eine 14 Meter hohe Flutwelle zerstörten Atomkraftwerk wurden in mindestens drei der sechs Reaktoren Brennstäbe beschädigt. Erstmals gaben die Behörden am Dienstag zu, dass die Schutzhüllen der Blöcke 1, 2 und 3 nicht mehr dichthalten. Dies war schon am 13. März kurz nach einer Wasserstoffexplosion im Reaktor 1 vermutet, aber offiziell nicht bestätigt worden.
Reaktor 3: Plutonium, strahlt nicht nur, ist auch hochgiftig ...
Ich bin trauriger Erwartung was sonst noch alles scheibchenweise bekannt wird, die Auswirkungen für das Gebiet sind jedenfalls immens, allein der menschliche Aspekt macht mich tieftraurig, der rest eher wütend.
Gruß André
Hey André,
Ich bin trauriger Erwartung was sonst noch alles scheibchenweise bekannt wird, die Auswirkungen für das Gebiet sind jedenfalls immens, allein der menschliche Aspekt macht mich tieftraurig, der rest eher wütend.
ich verweise ungern auf eigene Postings, insbesondere wenn meine Äusserungen bei so einer Tragödie und Katastrophe auf so dramatische Art bestätigt werden. Das Posting ist gute 2 Wochen alt:
Posting vom 16.03.2011 (http://www.sonyuserforum.de/forum/showpost.php?p=1158098&postcount=208)
Dat Ei
André 69
01.04.2011, 09:01
Hallo Dat Ei,
... wann war die eine Woche rum? Was wird zur Stunde noch für ein Spiel gespielt?
Gruß André
Moin, moin,
zu der EU-Eilverordnung gibt es mittlerweile ein paar Artikel, die ein wenig Licht in die Angelegenheit bringen.
Clickclack! (http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,754389,00.html)
@André: Die Woche war am 18.3. vorbei. Die Tatsache, daß nach wie vor Infos tröpfchenweise bekannt und verteilt werden, zeigt, daß man zum einen noch nicht den umfassenden Überblick hat, und zum anderen immer noch Katastrophenmanagement betreibt.
Dat Ei
About Schmidt
03.04.2011, 19:03
Hier gibt es eine wie ich finde, recht interessante und wichtige Website!
http://atomfree-eastwest.com/
Gruß Wolfgang
Gute Nachrichten:
IAEA Update on Fukushima Nuclear Accident (6 April 2011, 8:15 UTC)
Leakage of highly contaminated water has been stopped
According to Japanese authorities, the leak of highly contaminated water from the cable storage pit located next to the Unit 2 inlet point at Fukushima Daiichi nuclear power plant has stopped as of 20:38 UTC on 5 April.
http://www.iaea.org/newscenter/news/tsunamiupdate01.html
Das Leck ist gestopft, aber das Wasser wird ins Meer abgelassen. Ist zwar radioaktiv, aber es geht keine Gefahr für die Menschheit aus. Na also. Dann können wir ja alle 100 Meter ein Kernkraftwerk bauen. Jedem für seinen Hausgebrauch eines.
About Schmidt
06.04.2011, 16:40
Das Leck ist gestopft, aber das Wasser wird ins Meer abgelassen. Ist zwar radioaktiv, aber es geht keine Gefahr für die Menschheit aus. Na also. Dann können wir ja alle 100 Meter ein Kernkraftwerk bauen. Jedem für seinen Hausgebrauch eines.
Ich sehe das so wie du, aber was gibt es für Alternativen zum ablassen ins Meer?
Gruß Wolfgang
Photongraph
06.04.2011, 17:55
Die traurige Wahrheit wohl keine, wenn man die ,,Kühlkette" und die ,,Reperaturarbeiten" am laufen halten will bzw. möchte. Das radioaktiv verseuchte Wasser muss ja zwangsläufig aus den unteren Etagen der AKW-Anlage ins Meer abgelassen werden...
Es ist ja nicht so, dass man einfach jetzt alles zubetonieren kann oder wir a la Traumwelt alles per Stickstoff einfrieren könnten... :roll: Wobei mit ,,Kunstharz" sind die jetzt auch dran... :roll:
Das Leck ist gestopft, aber das Wasser wird ins Meer abgelassen. Ist zwar radioaktiv, aber es geht keine Gefahr für die Menschheit aus. Na also. Dann können wir ja alle 100 Meter ein Kernkraftwerk bauen. Jedem für seinen Hausgebrauch eines.
Die eigentliche Frage für mich in der gesamten Fukushima AKW-Katastrophe ist, inwieweit die Kernschmelze im Gange ist und die radioaktiven Spätfolgen über Jahrzehnte hinweg bei der Bevölkerung und die Strahlenbelastung und Verseuchung. Ich bin mir sicher das wahre Ausmaß sagen uns keine Medien und ich muss sagen so mancher Spiegel-Artikel bzw. Interview selbst von so manchen Strahlen-Medizinern halte ich für salopp gesagt für eine große Lüge oder Vermeidung von Panikmache, klar die paar Minimengen an freigesetzten Plutonium und Co. ist ja nicht so dermaßen schlimm... Wer's glaubt... :roll: :flop:
Ansonsten ich hoffe das japanische Volk wird mit der Krise mehr oder weniger fertig werden und dass die Spätfolgen nicht zu sehr drastisch ausfallen werden und dass sich Geschichte nicht in einen noch katastrophaleren Ausmaß als Tschernobyl sich wiederholen wird, denn in Japan leben insgesamt deutlich mehr Menschen dicht besiedelt zusammen... :roll:
Auch möchte ich eins sagen, dass alles wird uns auch sehr betreffen, Japan ist eine große Industrienation und Wirtschaftsmacht, klar wir beziehen kaum Lebensmittel und Co. Aber dafür massig Elektronikartikel oder High-End Teilprodukte aus Japan, die nach China kommen und zusammengesetzt werden. Siehe auch unser gemeinsames Hobby, die Fotografie. Der eine oder andere CMOS und CCD-Sensor wird in Japan sicherlich gebaut werden und landet dann in Kameras, die in China insgesamt zusammengebaut werden... Assembling eben. :roll: Ob Japans Wirtschaft die Produktionsausfälle verdauen wird bzw. wie schlimm es wirklich auch um Japans Wirtschaft künftig stehen wird, wissen wir alle momentan nicht wirklich.... :roll: Bleibt zu hoffen, dass nicht Japan auch hier eine Katastrophe erleben wird. :(
Klar eigtl. bedarf dies eigtl. keiner Nennung, wenn man bedenkt, dass das menschliche Leid in Japan sicherlich schwerer wiegt und moralisch das erschütterndste ist, was einer Nation passieren kann, die auf Atomkraft gesetzt hat und die eigene Bevölkerung ein Vertrauen auf die Wirtschaft und Politik gesetzt hat etc. Und genau das macht mich wiederum stutzig, wir alle wirklich jedes Volk, jeder Mensch, wusste spätestens seit Tschernobyl, die Atomenergie bzw. Atomkraft und verniedlichend auch von den Befürwortern als ,,saubere Kernkraft" bezeichnet wird, weiß, dass diese Technologie mehr als gefährlich ist und das Wort ,,Restrisiko" eher ein Euphemismus darstellt angesicht, der realexistierende Gefahr, dass man durch bloße dumme Zufälle oder Naturkatastrophen locker mal eben einen Super-GAU am Hals hat oder bevorstehen kann! :twisted: :flop:
Ich will hier keinen Vorwürfe machen und mir tut das japanische Volk und auch damals die Menschen in der Ukraine Leid, die all das Leid erfahren mussten oder noch müssen.
Aber ich finde es einfach widerlich, wie manche Staaten noch an der Atomkraft halten wollen, wo gerade eine so hochtechnologisierte Industrienation wie Japan selbst gezeigt hat, dass wenn ein Gau oder Super-Gau droht man relativ hilflos leider da steht und die beste High-End Techniken oder Infrastruktur etc. einen nichts mehr nützt, wenn sich beispielsweise die Natur sich gegen den Menschen wendet und stärker ist als das was der Mensch geschaffen hat... :roll:
Aber auch in Deutschland ist die Diskussion der Politiker im ein Moratorium und die Atomkraft ein widerliches Wahlkampftaktieren und Spiel gewesen bzw. wird es in den kommenden Jahren noch werden. Hier geht es ganz klar um Interessenkonflikte, will man Interessengemeinsschaft xy wahren oder lieber auf die Ängste und Befürchtungen und Wünsche des Volkes eingehen. Sprich will man Wahlen gewinnen oder verlieren? (siehe dazu Brüderle Protokoll nur als Beispiel) :flop:
@AboutSchmidt
Achja hab ich was verpasst, oder seit wann bist du nicht mehr Moderator? :shock:
(War lange Zeit nicht mehr in diversen Internetforen, da wenig Zeit und viel zu tun gehabt... :roll:)
Wobei, dass war glaub schon länger her nicht? :?:
Ich will hier keinen Vorwürfe machen und mir tut das japanische Volk und auch damals die Menschen in der Ukraine Leid, die all das Leid erfahren mussten oder noch müssen.
:
Dann sollten einem auch die ca 10.000 chinesischen Bergarbeiter "Leid tun" die JÄHRLICH in den Gruben ums Leben kommen (Info laut Paul Scherrer Institut, Schweiz).
Das sog. Tohoku-Erdbeben (Hauptbeben) vom 11. März 2011 hatte eine Magnitude von 9.0, das entspricht einer Energiemenge von 3,9 × 10hoch22 Joule bzw. einer Energie von ca. 9,3 Gigatonnen TNT-Äquivalenten oder vergleichsweise einer Energie von etwa 780 Millionen Hiroshima-Atom-Bomben (USGS, Geoforschungszentrum Potsdam, Japan Meteorological Agency).
Dieses seltene und extrem starke Beben wird als verheerend und alles zerstörend eingestuft. Bei der Betrachtung der Bilder von den gewaltigen Zerstörungen kann das wirklich so eingeschätzt werden. Der nachfolgende tektonisch hervorgerufene Tsunami hatte dann ebenfalls enorme Zerstörungskräfte. Alles zusammen eine gewaltige Naturkatastrophe! Unsagbares menschliche Leid ist zubeklagen. Mehr als 450 000 Menschen sind unmittelbar betroffen. Doch was schwätzen die deutschen Medien ohne Pause? Nur von Fukushima…
Die grün-roten Medienkonzerne in ihrem Element: Desinformation, Verdummung, Lügen…
Ist das nicht eine perverse Medien-Welt???
Photongraph
06.04.2011, 19:14
Die grün-roten Medienkonzerne in ihrem Element: Desinformation, Verdummung, Lügen…
Ist das nicht eine perverse Medien-Welt???
Eher schwarz-gelbe Medienkonzerne (da kennen wir doch ein ach so ,,gutes meinungsbildende Blatt") gepaart mit der Lobby, die sich rot-grün als frische Innovationskraft im Lande sich insgeheim wünscht, weil sie merken dass schwarz-gelb nicht mehr läuft... Und was passiert am Ende? Ja, die da oben verkaufen uns wieder an die Lobby, so wie es schon immer war (wusstet ihr schon, dass in manchen ach so unkritischen und allgemein gehaltenen politischen Nachschlagewerk steht, dass die Politik ohne Interessensgemeinschaften nicht funktionieren würde und so weiter und sofort.. Und ihr wisst sicherlich alle, was das auch heißt...) :roll:
(Das befürchte ich und die Parteibasis des kleinen Politikers in den Kommunen, Kreis- und Landtagen muss wieder die verfehlte Bundespolitik ausbaden, egal welche Partei, die da oben sind manchmal einfach zu abgehoben oder zu sehr von Interessen xy scheinbar gelenkt... :roll:)
Versteh mich nicht falsch, die Medien sind momentan in Dtl. eher gespalten die einen sind für grün und dementsprechend kritisch zur Regierung, die anderen typisch konservativ kritisch gegen grün, es ist bloß eine Medienschlammschlacht in Dtl., statt sich um die eigentlichen wahren Probleme im Lande zu beschäftigen und für Japan etwas sinnvolleres zu tun und wie du es uns im Forum auch aufzeigst, den anderen größeren Leid und Problemen auf der Welt uns zu kümmern! Schließlich sterben genug Kinder auch pro Tag an Krankheiten/Seuchen, Waffengewalt und Misshandlungen etc..
=> Aber leider sind all das Dinge wo wir im Westen leider häufig lieber die Augen verschließen wollen oder uns wegen der Medien gerade evtl. abstumpfen gegenüber dieses Leid... Zumindest dies meine Beobachtung auch Fukishima zeigt dies wiederum deutlich, denn einen ist es wirklich absolut egal was in Japan oder Lybien und Co. los ist, der andere hingegen rechthaberisch tuend... Statt wirklich ernsthaft was zu verändern oder versuchen den Menschen dort zu helfen... :roll:
Und die ärmeren dieser Welt haben nichts zu lachen und wir regen uns wegen einen Japan auf... Tja, dass sind nicht bloß Medien, sondern unser Zeitgeist, wir heulen erst auf, wenn es uns schlecht geht oder wir Angst haben oder unsere so guten Partner und Freunde Probleme haben, wo wir selber denken ,,Herje, auch das könnte uns passieren!" Das ist die traurige Wahrheit des menschlichen Charakters und Zeitgeist von uns, wo wir wegschauen, wenn andere mal nicht vor unserer Haustür leiden oder wir selber nicht leiden... :roll: Wir sind alle kleine ,,Güllener" bzw. haben eine gewisse Affinität zu einer scheinheiligen Doppelmoral.
Aber ich will hier keinen mit meiner bescheidenen kritischen Meinung hier nerven. Die will sowieso wahrscheinlich keiner hören und lesen, weil sie zu sehr zum nachdenken anregt.
Mehr als 450 000 Menschen sind unmittelbar betroffen. Doch was schwätzen die deutschen Medien ohne Pause? Nur von Fukushima…
Die grün-roten Medienkonzerne in ihrem Element: Desinformation, Verdummung, Lügen…
Ist das nicht eine perverse Medien-Welt???
Na ja, so drastisch würde ich es nicht sehen, das Problem teilweise dahinter ist:
-Eine Atomkatastrophe so widerlich es auch klingen mag, lässt sich besser in der Medienlandschaft bzw. Welt verkaufen als ein Erdbeben und Tsunami... Leider! Weil, die nukleare Katastrophe egal ob durch Atombomben oder Super-Gau hervorgehend eines der modernen Ängste des Menschen sind sozusagen, der seit Dekaden in unseren Hirnen rumschwirrt. :roll:
-anderer Punkt: Tsunami und AKW-Katastrophe in Japan hängen unmittelbar zusammen, es ist quasi der Oberhammer der noch hinzukommt, nach einen schon an sich sehr fatalen Erdbeben in Japan mit verherrenden Folgen für's Land an Sich, trifft es die Menschen dort nochmals zusätzlich härter dank den beschädigten Reaktorblöcken!
Um das ganze etwas nüchterner zu betrachten... Die Medien sind leider marktwirtschaftlich abhängig, deswegen müssen sie mit großen Schlagzeilen und Aufhängern arbeiten, die sich verkaufen lassen, aber in Japan ist auch ein Art doppelter Notzustand einmal Erdbeben/Tsunami und AKW-Katastrophe... :roll: :flop:
Hier gibt es eine wie ich finde, recht interessante und wichtige Website!
http://atomfree-eastwest.com/
Gruß Wolfgang
auf dieser Seite wird dazu aufgerufen, Bio-Lebensmittel für "die Kinder von Fukushima" zu sammeln und zu spenden. Die Deutschen sind echt verstrahlt. Zum Glück wissen sich die Japaner weitgehend selber zu helfen und sind nicht auf hysterische Aktivist_Innen und Welt-Retter_Innen angewiesen
wörtlich:
"Wir wissen alle, Mut kommen aus der alltäglichen Lebensfreude. Das sind die Gedanken, die der Aktion Bio für die Kinder „Fukushima" zugrunde liegen.
Zusammen mit handwerklich hergestellten Alltagsgegenständen stehen Bio-
Lebensmittel als wertvollstes Gut aus Deutschland im Mittelpunkt.
Aufgerufen zum Mitmachen bei der Aktion sind Bio-Produzenten, der Bio-Groß-
und Einzelhandel und natürlich die Bio-Verbraucher."
Zum einen wird mir bei so etwas fast schon "Angst und Bange" in was für eine ideolgieversuchte, mediengeleitete Gesellschaft sich De großflächig verwandelt hat, zum anderen ist es auch abstoßend, wie hier im Windschatten einer Naturkatastrophe billiger Lobbyaktionismus promotet wird - und auch noch selbstbeweihräuchernd verkleidet als humantiäres Projekt.
Da haut hier ja einer ganz schön auf die K… .:oops:
About Schmidt
06.04.2011, 20:00
auf dieser Seite wird dazu aufgerufen, Bio-Lebensmittel für "die Kinder von Fukushima" zu sammeln und zu spenden. Die Deutschen sind echt verstrahlt. Zum Glück wissen sich die Japaner weitgehend selber zu helfen und sind nicht auf hysterische Aktivist_Innen und Welt-Retter_Innen angewiesen
wörtlich:
"Wir wissen alle, Mut kommen aus der alltäglichen Lebensfreude. Das sind die Gedanken, die der Aktion Bio für die Kinder „Fukushima" zugrunde liegen.
Zusammen mit handwerklich hergestellten Alltagsgegenständen stehen Bio-
Lebensmittel als wertvollstes Gut aus Deutschland im Mittelpunkt.
Aufgerufen zum Mitmachen bei der Aktion sind Bio-Produzenten, der Bio-Groß-
und Einzelhandel und natürlich die Bio-Verbraucher."
Zum einen wird mir bei so etwas fast schon "Angst und Bange" in was für eine ideolgieversuchte, mediengeleitete Gesellschaft sich De großflächig verwandelt hat, zum anderen ist es auch abstoßend, wie hier im Windschatten einer Naturkatastrophe billiger Lobbyaktionismus promotet wird - und auch noch selbstbeweihräuchernd verkleidet als humantiäres Projekt.
Du beweist mit deinem Beitrag folgendes:
1. Dass du die Seite nicht richtig gelesen hast, den es ist keine der/die Deutschen, sondern ein in Deutschland lebender Japaner Namens Tomoyuki Takada.
2. Dass du besser handeln als schwafeln solltest.
3. Wäre ich noch Moderator, würde ich jetzt intern für eine Sperre von dir plädieren.
Übrigens hat Herr Takada dieser Tage die von ihm gesammelten Unterschriften und Beiträge an die japanische Regierung gesandt. Er schwafelt nicht, er handelt!
http://atomfree-eastwest.com/index.php?option=com_content&view=category&layout=blog&id=22&Itemid=25
Gruß Wolfgang
Photongraph
06.04.2011, 20:13
Tja, das Internet und die Macht der Worte. Und wie schnell der Mensch etwas falsch verstehen kann bzw. missverstehen kann.
Erinnert mich grad an ,,Per Anhalter durch die Galaxis", wo durch den universalübersetzenden Babel Fish, man sich schnell an die Haare kriegt... :roll:
Ach Leute, kriegt euch doch wieder ein. :roll:
Gute Nachrichten:
IAEA Update on Fukushima Nuclear Accident (6 April 2011, 8:15 UTC)
Leakage of highly contaminated water has been stopped
According to Japanese authorities, the leak of highly contaminated water from the cable storage pit located next to the Unit 2 inlet point at Fukushima Daiichi nuclear power plant has stopped as of 20:38 UTC on 5 April.
...
Na, dann ist (für Dich?) ja wohl alles in Butter. Der Rest regelt sich dann bestimmt auf natürlichem Weg im Laufe der nächsten "paar" Jahre, oder?
Wie schreibst Du weiter unten so deutlich: Ist das nicht eine perverse Medien-Welt???
In Bezug auf die o.g. IAEA-"Erfolgsmeldung" stimme ich Dir ausnahmsweise zu, was die perverse Medienwelt angeht. Ansonsten aber wohl eher nicht. :roll:
Karsten in Altona
07.04.2011, 00:12
Da haut hier ja einer ganz schön auf die K… .:oops:
Naja, unrecht hat er nicht.
About Schmidt
07.04.2011, 13:02
Naja, unrecht hat er nicht.
Da wüsste ich gern, wie du das begründest? Der eigentliche Sinn der Website ist es, Unterschriften zu sammeln für die Stilllegung des größten Japanischen Atomkraftwerkes Hamaoka und
Den Ausstieg aus der Kernenergie in Japan und Deutschland zu unterstützen und alternative Möglichkeiten dafür durch gemeinsames Handeln aufzeigen.
Wir werden die kulturellen und gesellschaftlichen Unterschiede überbrücken und Informationen, Wissen, Erfahrungen zwischen den beiden Ländern austauschen. Unser Ziel: Atomfreie Welt in Ost und West - von Mensch zu Mensch.
Dass sich dann jemand bemüht, und Lebensmittel für Kinder in Notunterkünften zur Verfügung stellt, ist doch bewundernswert und ich finde daran nichts verwerfliches. Warum man diesen hilfsbereiten Menschen lobyismus unterstellt, entbehrt jeder Grundlage. Ich denke Fehler im System sollte man wo anders suchen, gewiss nicht, Menschen die so handeln, wie auf dieser Website.
Gruß Wolfgang
Da wüsste ich gern, wie du das begründest? Der eigentliche Sinn der Website ist es, Unterschriften zu sammeln für die Stilllegung des größten Japanischen Atomkraftwerkes Hamaoka und
Gruß Wolfgang
Das könnte ich eventuell auch, aber dann würden wir von verschiedenen Sachen sprechen.:roll:
Jedenfalls war mit dem "Kommentar" aber auch nicht die Unterschriftenaktion gemeint.
Dass er Recht hat, mit der Bemerkung, Deutschland habe sich in eine mediengeleitete Gesellschaft verwandelt, ist nicht von der Hand zu weisen. Das haben u.A. Geschichten wie die mit Copy&Paste-Karl gezeigt.
Den Zirkelschluss, den ich aus cmosses Posting rauslese, nämlich dass die Sorgen der (u.A.) deutschen Bevölkerung angesichts des GAUs in Fukushima von den Medien aufgeblasene Panikmache sind, halte ich für völlig unverantwortlich und schlicht dumm.
Wer jetzt noch nicht gemerkt hat, wohin uns die Atompolitik der letzten 40 Jahre bringt, dem ist auch nicht mehr zu helfen.
Es gibt Fakten und es gibt Panikmache, lieber cmosse.
Arbeitest Du für einen Energiekonzern? Wenn wir schon von "billigem Lobbyaktionismus" reden, sollten wir mal die jüngere Atompolitikentwicklung in Deutschland nicht ganz außer Acht lassen.
Nur für den (m.E. unwahrscheinlichen) Fall, dass ich dich falsch verstanden habe bereits jetzt: sorry.
Ernst-Dieter aus Apelern
07.04.2011, 17:17
Das Schlimmste was passieren konnte..
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,755717,00.html
Ernst-Dieter
About Schmidt
07.04.2011, 18:47
Das könnte ich eventuell auch, aber dann würden wir von verschiedenen Sachen sprechen.:roll:
Jedenfalls war mit dem "Kommentar" aber auch nicht die Unterschriftenaktion gemeint.
Dann denke ich, haben wir uns verstanden. Dass es neuerlich zu einem Erdbeben in Japan gekommen ist berührt mich natürlich sehr. Ich hoffe für alle Menschen dort, dass sie nicht noch mehr Leid ertragen müssen. Wie lange braucht die Welt und auch die japanische Regierung um zu begreifen, dass hier jede und alle mögliche Hilfe gebraucht wird, die man bekommen kann.
Gruß Wolfgang
Nachtrag:
Ich habe gerade nach den neuesten Ereignissen in Japan gegoogelt. Die zehn ersten Überschriften die ich fand, drehten sich alle um den Dax. Hier geht es also (wie immer und überall) nur ums Geld. Wenn zigtausende Sterben und hunderttausende Obdachlos sind, ist das unwichtiger, als dass der Dax um 5% einbricht. Leute, ganz ehrlich, ich finde die Morallosigkeit der Regierungen, der Wirtschafts- und Finanzriesen nur noch zum ko..en. :evil:
André 69
07.04.2011, 19:51
Hallo Wolfgang,
... wer macht die Überschriften, die Texte? Nicht Die, denen Du es vorwirfst.
Mir geht im allgem. auch diese Berichterstattung :roll: auf den Züder.
Gruß André
About Schmidt
07.04.2011, 20:06
Hallo Wolfgang,
... wer macht die Überschriften, die Texte? Nicht Die, denen Du es vorwirfst.
Mir geht im allgem. auch diese Berichterstattung :roll: auf den Züder.
Gruß André
Richtig!!! die Presse hatte ich vergessen. :evil:
auf dieser Seite wird dazu aufgerufen, Bio-Lebensmittel für "die Kinder von Fukushima" zu sammeln und zu spenden. Die Deutschen sind echt verstrahlt. Zum Glück wissen sich die Japaner weitgehend selber zu helfen und sind nicht auf hysterische Aktivist_Innen und Welt-Retter_Innen angewiesen
wörtlich:
"Wir wissen alle, Mut kommen aus der alltäglichen Lebensfreude. Das sind die Gedanken, die der Aktion Bio für die Kinder „Fukushima" zugrunde liegen.
Zusammen mit handwerklich hergestellten Alltagsgegenständen stehen Bio-
Lebensmittel als wertvollstes Gut aus Deutschland im Mittelpunkt.
Aufgerufen zum Mitmachen bei der Aktion sind Bio-Produzenten, der Bio-Groß-
und Einzelhandel und natürlich die Bio-Verbraucher."
Zum einen wird mir bei so etwas fast schon "Angst und Bange" in was für eine ideolgieversuchte, mediengeleitete Gesellschaft sich De großflächig verwandelt hat, zum anderen ist es auch abstoßend, wie hier im Windschatten einer Naturkatastrophe billiger Lobbyaktionismus promotet wird - und auch noch selbstbeweihräuchernd verkleidet als humantiäres Projekt.
Nicht jede Spende kommt bei den Opfern an. Gott-Sei-Dank gibts ja noch die Verwaltungskosten.
Wichtig ist jetzt, dass die Kernkraftewerke wieder zum Laufen gebracht werden. Wir müssen das Klima schützen.
Nicht jede Spende kommt bei den Opfern an. Gott-Sei-Dank gibts ja noch die Verwaltungskosten.
Richtig. Das ist beruhigend zu wissen, denn dann braucht man ja auch nicht zu spenden, weil es ja auch ein paar schwarze Schafe geben mag.:(
Wichtig ist jetzt, dass die Kernkraftewerke wieder zum Laufen gebracht werden. Wir müssen das Klima schützen.
Genau!:top: Hier bei Greenpeace (http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/atomkraft/Kommunikationskonzept_Kernernergie.pdf) kann man sich ein für E.ON erstelltes Strategiepapier herunterladen, indem ausführlich beschrieben wird, wie die Nuklearmafia die deutschen Bundestagswahlen 2009 gekauft hat. Und hier gibt es einen Vergleich (http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/atomkraft/ArgumentePRGS_Politik.pdf) der Aussagen deutscher Politiker mit den Formulierungen jenes Papiers. Das schrieb 2009 der Spiegel (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,650172,00.html) über den Vorgang. Hochinteressanter Lesestoff, der tief blicken lässt.
steve.hatton
10.04.2011, 02:08
..
Wichtig ist jetzt, dass die Kernkraftewerke wieder zum Laufen gebracht werden. Wir müssen das Klima schützen.
EIn Klima welches dann ohne gesunde Menschen auskommen wird - wie heute schon rund um Tchernobyl und bald Fukushima, dann ...
About Schmidt
10.04.2011, 07:59
EIn Klima welches dann ohne gesunde Menschen auskommen wird - wie heute schon rund um Tchernobyl und bald Fukushima, dann ...
Wird alles auf der Welt besser werden! Die Menschheit kommt ohne eine intakte Umwelt nicht aus, wohl aber die Welt ohne die Menschheit. Nur das hat ein Großteil der geldgeilen Entscheidungsträger noch nicht kapiert, wie so vieles andere auch nicht.
Selbst einige Politfachleute, zu denen ich z.B. Friedrich Nowottny rechne, können dieses ständige höher-schneller-weiter nicht mehr nachvollziehen. Jeder denkt nur noch an Kapitalvermehrung. Wie und was er hinterlässt ist egal, hauptsache ist, er und seine Familie haben so viel Geld, dass man es mit vollen Händen aus dem Fenster werfen kann und die Aktionäre halten die Füße still.
Ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass weder Auftragslage noch Naturkatastrophen die Wirtschaft zu fall bringen, sondern AG´s, Börsen und Banken. Dass sich einige wenige Atomphysiker in der Ukraine in Lebensgefahr brachten, nur um zu verstehen, was im Reaktor passiert ist, wen interessiert das? Wer weiß überhaupt, dass es Menschen gab, die im Reaktor von Tchernobyl waren, nach dem Unfall, nur um zu verhindern, dass so etwas noch einmal passiert, um die Vorgänge zu verstehen, die zum Zeitpunkt des Unfalls dort abgelaufen sind?
Ich behaupte weiter, dass alle Versuche in Fukushima nutzlos sind, und nur dazu dienen, die Bevölkerung zu beruhigen. Was, wenn so ein Unfall in der nähe einer Großstadt wie Paris, Berlin, Moskau passiert? Wie will man Menschen dort evakuieren? Die gesamte Atomindustrie ist ein Tanz auf Messers schneide. Bei uns im Saarland wurde der Kohleabbau eingestellt, weil es leichte Grubenbeben gab und einige Häuser wieder hergestellt werden mussten. Tragisch für die Betroffenen, ohne Frage. Ein Atomunfall macht weite Landstriche für tausende von Jahren unbrauchbar, ein Akw sorgt über Jahrhunderte für Entsorgungskosten, die nicht zu überblicken sind und wir Steuerzahler zahlen werden. Wer von den Atomriesen, frage ich, würde auch nur ein AKW betreiben, wenn er für die anfallende Entsorgungskosten aufkommen müsste. Keiner - ein riesiges Zusatzgeschäft, dessen Risiko wir alle tragen. Wie kann es sein, dass man es Unternehmen ermöglicht, das unternehmerische Risiko auf die Bevölkerung abzuwälzen?
Dazu kommt dann, dass Unternehmen wie die RWE gegen die Regierung klagen, weil die Laufzeitverlängerung zurückgenommen wurde. Direkt ist von Verlusten von mehreren Mio Euro die rede. Verlieren kann ich aber nur, was ich schon habe, also sollte man schön bei der Wahrheit bleiben und richtiger weise sagen, dass die Gewinne wohl geringer ausfallen werden, und das Risiko eines Atomunfalls gemindert wird.
Wäre ich Nutzer von Energien die von einem Betreiber stammen, der gegen die Laufzeitverlängerung klagt, ich würde sofort den Anbieter wechseln, weil ich so was nicht noch unterstützen kann.
Mich schmerzt das leid der Bevölkerung von Japan immer noch sehr.
Gruß Wolfgang
Blitz Blank
11.04.2011, 01:24
...für E.ON erstelltes Strategiepapier herunterladen, indem ausführlich beschrieben wird, wie die Nuklearmafia die deutschen Bundestagswahlen 2009 gekauft hat.
Man sollte das Strategiepapier selber lesen, der Spiegel ist ebensowenig objektiv wie andere (Print)medien doch ein "wie die Nuklearmafia die deutschen Bundestagswahlen 2009 gekauft hat" hat nicht mal Bild-Niveau (Prägnanz fehlt).
Ist es nicht fast amüsant, ein geleaktes Strategiepapier zu finden, in dem SWOT eine "starke Corporate Identity unter den Mitarbeitern" als Stärke aufführt?
Und unter W(eaknesses) dann "Störfälle bei KKW jederzeit möglich".
Damit kann eine Gegenstrategie doch wunderbar arbeiten.
Strategiepapiere gibt es in allen Parteien und Interessengruppen.
Sind sie dann gut, wenn sie eigene Interessen widerspiegeln und böse, wenn nicht?
Was ist mit "I love it" von McDonalds? Genial, oder? Dagegen läßt sich unmöglich argumentieren, also werden jetzt alle (statistisch) noch dicker und kränker. Gut, das ist jetzt eindeutig böse.
Nun, hier ging es um die Katastrophe in Japan - Unglück möchte ich es nicht nennen, das hat diesen fatalistischen Charakter von "eh nicht beeinflußbar" - und wie ich nach zwei Tagen Medien-Abstinenz feststelle ist das Thema in den deutschen Massenmedien inzwischen kaum noch präsent.
Gibt es nichts Neues oder ist der Neuigkeits- und Medienwert schon so stark gesunken? Wie das Strategiepapier (aus dem man einiges über Kommunikation lernen kann) schon so richtig feststellt: man kann zwar nicht die Darstellung in den Medien, wohl aber die Agenda mitbestimmen.
Gehofft hatte ich, daß nicht andere Ereignisse den Blick so schnell von Japan weg lenken würden doch Libyen bietet, pardon, Zynismus, offensichtlich mehr "Action".
Und mit Blick auf Japan meine ich tatsächlich zuerst Japan, denn tatsächlich betrifft die Katastrophe zuvorderst die Japaner, nicht uns. Von allen nicht direkt betroffenen, sei es die Regierung in Tokyo wie auch uns, erwarte(!) ich Vernunft-(mit)gesteuertes Handeln, hier habe ich schon mehrfach erlebt, daß es nur bis Vernunft-begabt gereicht hat und dazu gehören für mich auch reißerische Übertreibungen.
Demjenigen, der hier vor einigen Tagen den Link auf die hochauflösenden Drohnen-Aufnahmen des Reaktor-Geländes gepostet hat, noch ein "DANKE". Aller Manipulierbarkeit dessen, was gezeigt oder gerade nicht gezeigt wird zum Trotz hatte ich zumindest das Gefühl, authentische Informationen zu Gesicht zu bekommen und habe mir die Bilder lange und detailliert angesehen. Sie geben m.E. einiges an Information her.
Frank
---------- Post added 11.04.2011 at 01:52 ----------
Einer der wenigen mir bekannten Artikel, die sich mit ganz konkreten Szenarien zum mittel- und längerfristigen Fortgang in Fukushima beschäftigen:
Japan Times (http://search.japantimes.co.jp/cgi-bin/nn20110411f1.html)
Frank
Wird alles auf der Welt besser werden! Die Menschheit kommt ohne eine intakte Umwelt nicht aus, wohl aber die Welt ohne die Menschheit.
Ich frage mich schon lange, ob das stimmt. Ich habe das Gefühl, dass der Mensch noch sehr lange ohne eine intakte Natur klarkommt.
Gehofft hatte ich, daß nicht andere Ereignisse den Blick so schnell von Japan weg lenken würden doch Libyen bietet, pardon, Zynismus, offensichtlich mehr "Action".
Mir ging es genau anders herum: ich hatte das gefühl, dass Libyen so weit aus dem Fokus gerät, dass die Revolution ohne Unterstützung scheitert.
bydey
Man sollte das Strategiepapier selber lesen, der Spiegel ist ebensowenig objektiv wie andere (Print)medien doch ein "wie die Nuklearmafia die deutschen Bundestagswahlen 2009 gekauft hat" hat nicht mal Bild-Niveau (Prägnanz fehlt).
Stimmt. Die Bild würde u.a. nicht das Wort Nuklear benutzen. Es ist mit drei Silben zu kompliziert.:lol:
Strategiepapiere gibt es in allen Parteien und Interessengruppen.
Sind sie dann gut, wenn sie eigene Interessen widerspiegeln und böse, wenn nicht?Das Strategiepapier ist gut, denn da kann man sehr schön ablesen, wo die Jungs und Mädels ihre Propaganda streuen. Die SWOT-Analyse bringt es wie üblich auf den Punkt.
Stärke: Große Finanz- und Marktmacht und Große Ressourcen bei den Abteilungen Kommunikation und Politik.Gefahr: Umsatz und Gewinnrückgang in D.Durchbricht [E.ON] nicht die gewohnt polarisierend verlaufende Debatte, droht in Deutschland der Status quo beim Atomausstieg mit entsprechendem Umsatz- und Gewinnrückgang - oder heftige Proteste inklusive Imageverlust, falls eine schwarz-gelbe Regierung den Ausstieg aus dem Ausstieg ohne Rücksicht auf öffentliche Belange durchpeitschen will.Nur darum geht es. Geld. Der Rest ist Propaganda.
Einer der wenigen mir bekannten Artikel, die sich mit ganz konkreten Szenarien zum mittel- und längerfristigen Fortgang in Fukushima beschäftigen:
Japan Times (http://search.japantimes.co.jp/cgi-bin/nn20110411f1.html)Auch dieser Vorstoß von Toshiba & Co. ist im Grunde nur Propaganda. Gegenwärtig sind selbst Prognosen über den weiteren Ablauf der Katastrophe nicht seriös möglich, ganz zu schweigen von Plänen zur Beseitigung der Ruinen, und schon gar nicht unter derart ehrgeizigen Zeitzielen (10 Jahre). Aber man sieht hier schön, wie die Unternehmen, die zunächst die Meiler unter Milliardengewinnen errichten, auch noch wieder Milliarden an der Beseitigung verdienen wollen - natürlich zu Lasten der Allgemeinheit, denn der Betreiber TEPCO wird wohl nicht überleben - die japanische Regierung denkt über eine Verstaatlichung nach.
Hier ein Link zu einem geleakten PDF (http://fairewinds.com/sites/default/files/AREVA%20Fukushima.pdf) der französisch-deutschen Areva vom letzten Mittwoch über Ablauf und Prognose der Reaktorkatastrophe in Fukushima.
Zitat zum höchstgefährlichen Stand der Dinge allein in den zum Teil völlig frei liegenden Abklingbecken der Reaktorgebäude:
- Due to maintenance in Unit 4 entire core stored in Fuel pool
- Dry-out of the pools
· Unit 4: in 10 days
· Unit 1-3,5,6 in few weeks
- Leakage of the pools due to
Earthquake?
Consequences
- Core melt „on fresh air “
- Nearly no retention of fission
products
- Large release
Es kann also jederzeit erheblich eskalieren.
About Schmidt
11.04.2011, 15:23
Ich frage mich schon lange, ob das stimmt. Ich habe das Gefühl, dass der Mensch noch sehr lange ohne eine intakte Natur klarkommt.
bydey
Was auch beweist, das irren menschlich ist. ;)
Im übrigen gab es in der Gegend um Fukushima schon wieder ein starkes Nachbeben (http://www.sz-online.de/special/jahrhundertbeben-in-japan/artikel.asp?id=2737191)
Gruß Wolfgang
Was auch beweist, das irren menschlich ist. ;)
Deine Irrungen oder meine?
Ich gehe nicht davon aus, dass 6.000.000.000 Meschen ohne Naturkonsens überleben können.
Aber der Mensch hat schon so viele Bereiche besiedelt. Häufig nur kurz und mit Abhängigkeit zu externen Ressourcen. Wer weiss schon, wo das hinführt und ob das dann für eine Elite ein Atlantis ist!?
bydey
About Schmidt
11.04.2011, 15:50
Sowohl als auch,
ich weiß nicht ob ich recht habe oder nicht, von daher...
Sicher ist, ohne Bäume und Sträucher, ja selbst ohne Bienen wird die Menschheit nicht auf Dauer überleben, was vielleicht sogar gut so ist. Ich kann jedenfalls meine Kindern nicht guten Gewissens raten, ihrerseits später Kinder in die Welt zu setzen.
Gruß Wolfgang
Sicher ist, ohne Bäume und Sträucher, ja selbst ohne Bienen wird die Menschheit nicht auf Dauer überleben, was vielleicht sogar gut so ist.
Es stellt sich aber schon welches Ausmaß eine Katastrophe haben muß, dass es gar nix mehr gibt. Ich habe da immer das Gefühl, dass die menschgewordene Ratte sich mit allem arrangiert, bzw. ein Überleben technisch möglich macht.
Aber wie gesagt, sicher nicht für die gesamte Menschheit.
Ich kann jedenfalls meine Kindern nicht guten Gewissens raten, ihrerseits später Kinder in die Welt zu setzen.
Das ist wohl auch so alt, wie die Menschheit. Wenn Menschen sich in Europa während des zweiten Weltkriegs mutig getraut haben Kinder in die Welt zu setzen, sollten wir heute keine Zweifel haben.
Der Wunsch nach Leben überwindend alle Widerstände. Die Vergangenheit ist gepflastert mit Beispielen.
bydey
AlexDragon
11.04.2011, 16:46
Es stellt sich aber schon welches Ausmaß eine Katastrophe haben muß, dass es gar nix mehr gibt. Ich habe da immer das Gefühl, dass die menschgewordene Ratte sich mit allem arrangiert, bzw. ein Überleben technisch möglich macht.
Aber wie gesagt, sicher nicht für die gesamte Menschheit.
Das ist wohl auch so alt, wie die Menschheit. Wenn Menschen sich in Europa während des zweiten Weltkriegs mutig getraut haben Kinder in die Welt zu setzen, sollten wir heute keine Zweifel haben.
Der Wunsch nach Leben überwindend alle Widerstände. Die Vergangenheit ist gepflastert mit Beispielen.
bydey
Aber ALLES hat einmal ein Ende :shock:
Aber ALLES hat einmal ein Ende :shock:
Wohl war, wohl war. Doch in diesem Zusammenhang belegt die Geschichte ja eher das Gegenteil. Aber bis vor drei Wochen waren Deutsche AKW ja auch sicher.
bydey
AlexDragon
11.04.2011, 17:40
Wohl war, wohl war. Doch in diesem Zusammenhang belegt die Geschichte ja eher das Gegenteil. Aber bis vor drei Wochen waren Deutsche AKW ja auch sicher.
bydey
Sie sind immer noch sicher ;)
Deutsche AKW's sind die sichersten in der ganzen Welt, da wir hier den höchsten Sicherheitsstandard haben und es hier auch keine Erdbeben der Stärke 7 geben wird, respektive je gegeben hat.
Habe selber an 5 AKW's mitgearbeitet, z.T. als Konstrukteur und in 2eien war ich drin, in einem während des Betriebes und ich habe keine Verstrahlung ;)
P.S. und was die Geschichte anbetrifft, so irrst Du wieder - Alles hat wirklich einmal ein Ende - siehe: Ägyptisches Reich, Griechisches Reich, Römisches Reich usw. ;)
Photongraph
11.04.2011, 17:46
Habe selber an 5 AKW's mitgearbeitet, z.T. als Konstrukteur und in 2eien war ich drin, in einem während des Betriebes und ich habe keine Verstrahlung ;)
Nicht jede Spende kommt bei den Opfern an. Gott-Sei-Dank gibts ja noch die Verwaltungskosten.
Wichtig ist jetzt, dass die Kernkraftewerke wieder zum Laufen gebracht werden. Wir müssen das Klima schützen.
Ich hoffe das war bei euch beiden Ironie!
Sie sind immer noch sicher ;)
Deutsche AKW's sind die sichersten in der ganzen Welt, da wir hier den höchsten Sicherheitsstandard haben und es hier auch keine Erdbeben der Stärke 7 geben wird, respektive je gegeben hat.
Na ja, wenn die paar bis jetzt noch inaktiven Vulkane in Europa wieder wüten, dann ist auch Ende im Gelände.
http://www.planet-wissen.de/natur_technik/naturgewalten/vulkane/wissensfrage.jsp
http://de.wikipedia.org/wiki/Supervulkan
Nichts ist in solchen Dingen sicher und definitiv auf der Welt. ;) Und alleine der Begriff Restrisiko oder Reaktorsicherheit sind für mich starke Euphomismen, rein beschönigende Wörter.
Ansonsten es ist schon beschämend, wenn man meint Energie aus dermaßen endlichen Quellen wie Atomkraft (Uranressourcen erschöpfen sich auch langsam, die Rede ist durchaus von ca. 50 Jahren an Uranvorräten, jeder der mal genauer gelesen hat, wie viel Uran man braucht, der wird sich wundern, wie viele Tonnen man benötigt für ein AKW und dass nur 5% davon spaltbares Uran sind!), seien sauber und total unendlich und günstig und total klimafreundlich und somit seien sie ja auch somit total umweltfreundlich. Das stimmt alles so nicht. Da sind laufende Kosten mit verbunden, neben Endlagerfrage und Co. und dass die Strahlung durchaus über mehrere Jahrhunderte gar Jahrtausende bei manchen radioaktiven Müll andauert oder spätestens wenn dir mal ein netter ach so klimafreundlicher AKW um die Ohren fliegt. Vorbei mit der sauberen Energie, die nie sauber war und wer von ,,Brückentechnologie" spricht sorry, der hat wohl zu viel zu viel nette Werbefilmchen von irgendwelchen Interessensverbänden und Co. geschaut.
Ansonsten jeder der das Kühlkreislauf eines AKW kennt, der weiß, dass durchaus Radioaktivität in die unmittelbare Umwelt gelangt, zwar sicherlich nicht in großen Mengen, aber durchaus genügend kleinen Mengen, dass Flora und Fauna in der Umgebung bzw. Fische radioaktiv verseuchtes Material aufnehmen und sich dort anreichert. Bon Appetit! :twisted:
Auch spricht man nicht umsonst von zum Beispiel radioaktiven Argon Gas und Co., dass mal aus den Kühltürmen eines AKW durchaus aufsteigen kann. Klar man kann wieder sagen, dass seien verschwindend geringe Mengen zur natürlichen Strahlung! Aber dennoch immerhin ist damit das Mythos der geringen CO2 emittierenden und angeblich so sehr umweltfreundlichen sauberen ,,Kernkraft" bzw. eher Atomkraft damit beseitigt.
Und ansonsten alle sprechen vom Klimawandel, sorry wir haben weitaus mehr Probleme als paar Flutkatastrophen, dank abschmelzende Polkappen und paar Grad mehr, die dazu führt, dass manche Regionen auf der Welt kaum noch was zum Essen haben werden dank Dürre auf Grund der Erderwärmung, aber andererseits soll ja die zugefrohrenen nördlichen Regionen rund um Grönland und Co. so enteist seien, dass dort vernünftige Landwirtschaft betrieben werden könnte und Co... Und natürlich durch die paar Grad mehr, werden Malariamücken und paar Seuchen auch zu uns nach Nordeuropa kommen (vor paar Jahrhunderten gab's Malariamücken dank Sumpfgebiete und anderes Klima auch bei uns!) und natürlich jeder der Xenophop und was gegen Migranten hat, der wird auch aufschreien, wie jetzt bereits bei den Flüchtlingen aus Lybien bzw. Nordafrika, dass wir dank Klimakatastrophe mehr Flüchlingswellen gehen Norden haben.... :roll:
Aber wichtiger ist:
Von Tag zu Tag verseuchen wir Menschen alleine schon unsere Küsten bzw. Weltmeere mit tonnenweise Industriegiften bzw. Industriemüll, die nicht vernünftig entsorgt werden (illegale Entsorgung) und all der Plastikmüll alleine, der Fische und andere Meerestiere verenden lässt.
Und wichtiger ist selbst China investiert in erneuerbare Energien mittlerweile und nimmt hier schon eine Investitionsvorreiterrolle ein, auch die von der KP wissen längst, dass man nicht bloß mit AKW und Kohlekraft und Öl und Co. die Energieversorgung auf die Dauer aufrecht erhalten kann bzw. dass auch diese Energiequellen im Vergleich zu den erneuerbaren Energien sehr sehr endlich sind!
Noch hat Deutschland hier in Sachen Technologie Know-How bei den erneuerbaren Energien noch den Spitzenplatz, aber wer weiß wie lange noch, denn bei der Politik sieht man nicht wirklich viel Interesse die erneuerbaren Energie wirklich durchzusetzen bzw. so voranzubringen, dass wir endlich mal von einen ,,vernünftigen Energiemix" sprechen könnten... :roll:
Habe selber an 5 AKW's mitgearbeitet, z.T. als Konstrukteur und in 2eien war ich drin, in einem während des Betriebes und ich habe keine Verstrahlung ;)
Aha. Das ist natürlich ein absoluter Beweis für die Sicherheit deutscher AKW. :roll:
Und nur mal zu Erdbeben hierzulande: Nur, weil in geschichtlicher Zeit noch keines der Stärke 7 festgestellt wurde (Basel 1356 wird immerhin auf irgendetwas zwischen 6 und 7 geschätzt), heißt das noch lange nicht, dass es keines geben kann. Theoretisch könnte heute Nacht die Erde rumpeln. Wenn man dann bedenkt, dass ein paar AKW direkt auf einer Bruchzone der Erdkruste stehen.
Gruß
Bernd
P.S.: Fukushima war bis vor ein paar Wochen auch sicher.
AlexDragon
11.04.2011, 18:41
Aha. Das ist natürlich ein absoluter Beweis für die Sicherheit deutscher AKW. :roll:
Und nur mal zu Erdbeben hierzulande: Nur, weil in geschichtlicher Zeit noch keines der Stärke 7 festgestellt wurde (Basel 1356 wird immerhin auf irgendetwas zwischen 6 und 7 geschätzt), heißt das noch lange nicht, dass es keines geben kann. Theoretisch könnte heute Nacht die Erde rumpeln. Wenn man dann bedenkt, dass ein paar AKW direkt auf einer Bruchzone der Erdkruste stehen.
Gruß
Bernd
P.S.: Fukushima war bis vor ein paar Wochen auch sicher.
Aber es ist eine unbestrittene Tatsache, dass in der Nähe von Japan diese Erdplatten sich ineinander schieben, was zu den Erdbeben führt und bei uns gibt es das NICHT !
Und das ich in den 80igern an mehreren AKW's mitgearbeitet habe, als Konstrukteur, hat nichts weiter mit der Sicherheit derer zu tun, da ich nichts mit dieser zu tun hatte, sondern Rohrleitungskonstrukteur bin ;)
Es gibt jede Menge Gefahren für jedes Atomkraftwerk. Man kann sich nicht gegen alles absichern. Aber manchen Menschen muss wohl direkt selbst mal eines um die Ohren fliegen, damit sie das begreifen.:roll: Mal ehrlich, die Technologie ist doch hahnebüchen: Man nehme die nachhaltig gefährlichsten Stoffe der Welt und halte sie wie einen Tauchsieder in einen Kessel.:shock: Nur leider schaltet sich das Zeug nicht wie ein Tauchsieder ab, wenn mal der Strom ausfällt...:flop: Was für ein Schwachfug!
Unterdessen will Japan die Evakuierungen ausweiten, in manchen Gebieten 60 km vom Kraftwerk entfernt.
Und gerade meldet Kyodo: NEWS ADVISORY: Japan eyes raising level of nuke crisis to most severe
Das wäre dann INES 7 - wie Tschernobyl. Und es sieht fast so aus, als ob wir noch eine 8 bekommen. Fukushima = x mal Tschernobyl?
Giovanni
11.04.2011, 19:06
Habe selber an 5 AKW's mitgearbeitet, z.T. als Konstrukteur und in 2eien war ich drin, in einem während des Betriebes und ich habe keine Verstrahlung ;)
Du Glücklicher. Die beiden Kernphysiker, die ich kannte, sind mittlerweile an Krebs gestorben. Einer davon arbeitete direkt an der Entwicklung deutscher AKW mit - von deren erster Generation an. Seine Familie hatte keine Zweifel, woher seine Krankheit kam. Er selbst meinte über die AKW in Deutschland gegen Ende seines Lebens: "Sie sind sicherer geworden". Wohlgemerkt nicht sicher, sondern nur sicherer im Vergleich zu den ersten Schrottreaktoren wie Niederaichbach und dem verunglückten Gundremmingen A.
Nur dass jemand mal in einem AKW war, kann man kaum als Maßstab besonderer Kompetenz in Fragen kerntechnischer Sicherheit ansehen. Es gibt jede Menge Leute, die da ein und aus gehen und trotzdem nur ihren kleinen Fachbereich kennen, ohne die Risiken der Gesamtanlage zu überschauen. Außerdem: Es sollte ja wohl für die meisten, die in einem AKW arbeiten, selbstverständlich sein, "keine Verstrahlung" abzubekommen - nicht mal in Russland hättest du das im Normalbetrieb zu befürchten. Sogar beim Erdbeben in Fukushima wurden die Areva-Techniker aus Erlangen, die gerade in Block 4 waren, ganz schnell vom Gelände gebracht, vor der Reaktor vollends durchging.
...
Das wäre dann INES 7 - wie Tschernobyl. Und es sieht fast so aus, als ob wir noch eine 8 bekommen. Fukushima = x mal Tschernobyl?
Tschernobyl ist aber näher und dort lagern noch immer 190 Tonnen radioaktiv verstrahltes Material unter einem "bröckelnden Sarkophag": Klick! (http://www.augsburger-allgemeine.de/wissenschaft/Ex-Tschernobyl-Direktor-Neue-Wolke-bedroht-Europa-id14640346.html)
Rainer
Tschernobyl ist aber näher und dort lagern noch immer 190 Tonnen radioaktiv verstrahltes Material unter einem "bröckelnden Sarkophag": Klick! (http://www.augsburger-allgemeine.de/wissenschaft/Ex-Tschernobyl-Direktor-Neue-Wolke-bedroht-Europa-id14640346.html)
Rainer
Dazu gibt es aber auch andere Meinungen:
Laut Sebastian Pflugbeil (Präsident der Gesellschaft für Strahlenschutz) sind maximal 5 bis 20 % des radioaktiven Materials noch im Reaktorkern, 80 bis 95 % seien freigesetzt worden. Pflugbeil bezeichnet daher den Plan eines zweiten Sarkophags als „Gelddruckmaschine“. (http://de.wikipedia.org/wiki/Katastrophe_von_Tschernobyl)
Klingt für mich durchaus plausibel - macht die Folgen natürlich auch nicht besser, zeigt aber schön, dass man mit einem havarierten Reaktor auch noch Geschäfte machen kann. Angeblich gibt die Ukraine 5 % des BIP für den Erhalt des Sakophags aus - oder ist es doch die EU, wer weiß das schon.
Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Japan may raise nuke accident rating severity level to highest 7 (Kyodo). (http://english.kyodonews.jp/news/2011/04/84721.html)
The Nuclear Safety Commission of Japan released a preliminary calculation Monday saying that the crippled Fukushima Daiichi nuclear plant had been releasing up to 10,000 terabecquerels of radioactive materials per hour at some point after a massive quake and tsunami hit northeastern Japan on March 11.Haruki Madarame, chairman of the commission, which is a government panel, said it has estimated that the release of 10,000 terabecquerels of radioactive materials per hour continued for several hours.10000 Terabecquerel pro Stunde. Vermutlich bezieht sich das nur auf das Isotop I 131.:shock: Im Augenblick läge die Emission unter 1 Terabecquerel pro Stunde (das ist eine Billion Becqerel). Das bezieht sich ausserdem vermutlich nur auf die Luft. Dass im Augenblick die meiste Radioaktivität vermutlich ausgewaschen wird und irgendwo im Untergrund verschwindet, erwähnt im Augenblick niemand.:evil:
alberich
12.04.2011, 01:02
http://www.japanquakemap.com/
Hier kann man den zeitlichen Verlauf der letzten fast 1000 Beben seit dem 11.03. in einer Animation verfolgen.
Habe selber an 5 AKW's mitgearbeitet, z.T. als Konstrukteur...
Nimm es mir wirklich nicht übel Alex, aber diese Info beruhigt mich kein Stück - im Gegenteil!
Nimm es mir wirklich nicht übel Alex, aber diese Info beruhigt mich kein Stück - im Gegenteil!
Das hatte ich mir auch gedacht, aber nicht zu schreiben gewagt. ;)
Stephan
Deutsche AKW's sind die sichersten in der ganzen Welt, da wir hier den höchsten Sicherheitsstandard haben und es hier auch keine Erdbeben der Stärke 7 geben wird, respektive je gegeben hat.
Wenn Alex so einen Unfug schreibt,
Das hatte ich mir auch gedacht, aber nicht zu schreiben gewagt. ;)
dann ist seine nachfolgende Aussage wirklich beunruhigend und dann darf man das auch schreiben.
...höchsten Sicherheitsstandard haben und es hier auch keine Erdbeben der Stärke 7 geben wird, respektive je gegeben hat.
..
Den höchsten Standard zu haben behauptet jeder. Das war auf der Titanic nicht anders.
Dein verweist auf das Fehlen von Erdbeben hierzulande ist nicht wirklich beruhigend. Vor Naturkatastrophen sind auch wir nicht sicher. Der Verlauf der Nordseeküste ist aus solchen Katastrophen entstanden. Siehe Mandränke (http://de.wikipedia.org/wiki/Mandr%C3%A4nke) Wo heute das Watt ist, waren früher Ortschaften und wären heute Kernkraftwerke wegen der günstigen Lage zur Wasserkühlung.
Auch sind die vom Mensch gemachten Kastrophen gerade in Europ nicht zu vernachlässigen. Ein Blick in die Vergangenheit macht das deutlich.
@Photongraph
Nicht so ganz ironisch gemeint ist die erneute in Betriebsetzung der Kernkraftwerke. Tatsächlich braucht Japan Strom. Warum nicht diese Kernkraftwerke wieder in Betrieb bringen? Vertragen sie die Strahlung nicht? Aber wenn diese zu unsicher sind, dann müßten die noch laufenden Kraftwerke abgeschaltet werden. Oder waren die zersörten Kernkraftwerke die bösen Kernkraftwerke? Die Einteilung in gute und böse Kernkraftwerke ist die Ironie.
About Schmidt
12.04.2011, 08:51
Das hatte ich mir auch gedacht, aber nicht zu schreiben gewagt. ;)
Stephan
:lol: ich auch nicht. :lol:
das hätte Alex wohl besser für sich behalten. Kann das Team den Tread bitte ins Nirvana verschieben? :mrgreen:
Gruß Wolfgang
André 69
12.04.2011, 10:06
Nun,
... daß es etwas "Sicheres" gibt ist eine Illusion.
Wir können zwar froh sein, daß unsere AKWs (hoffentlich) sicherer sind als eine EC-Karte, oder unsere Banken, oder ein Auto mit ABS, ESP, Airbag, etc.
... aber die Aussage daß ein AKW sicher sei ist doch schon mal die erste Fehleinschätzung.
Auch wenn es bei uns keine so heftigen Erdbeben wie in Japan geben mag, auch keine Tsunamis, so haben wir doch Menschen in diesen Einrichtungen arbeiten,
und Menschen machen Fehler.
Der Tschernobyl Super GAU ist vor allem durch von Menschen verursachte Bedienfehler entstanden, wenngleich der Reaktortyp in meinen Augen eh nur eine gezügelte Atombombe ist. (was man mitlerweilen alles so im Internet lesen kann).
Und Technik ist auch nicht unfehlbar ... wenn es selbst schon Störungen beim normalen herunterfahren eines AKWs auf Grund des Moratoriums hier in Deutschland gab!
Das ganze Leben ist ein Abschätzen von Risiken, die meisten überschaubar, und manche können zur Katastrophe werden. Und in dem Zusammenhang hätte ich dann doch lieber kein Risiko welches die Aussicht auf eine Katastrophe hat, das kleinere Übel ist dann doch "Grüner Strom" mit evtl. höheren Kosten für den Einzelnen - wobei - wer sagt eigentlich, daß es teurer wird?
Gruß André
Ellersiek
12.04.2011, 10:10
... Dass im Augenblick die meiste Radioaktivität vermutlich ausgewaschen wird und irgendwo im Untergrund verschwindet, erwähnt im Augenblick niemand.:evil:
Das bringt zu einer Frage, die ich schon lange stellen wollte (bin kein Chemiker und habe von Strahlentheorie/praxis wirklich keine Ahnung):
Wolken entstehen ja auch aus Meerwasser. Da ja nun das Meerwasser vor Fukushima mit verstrahltem Wasser "vermischt" wird, frage ich mich, ob das Wolkenwasser dann verstrahltes Wasser beinhaltet oder ob die aufsteigenden Wassermoleküle keine Strahlung enthalten?
Gruß
Ralf
PS.: Meinen Respekt und Dank an alle, die sich an diesem hochbrisanten Thread beteiligt haben - es bleibt hier sehr sachlich, informativ und ohne Polemik, das finde ich nicht selbstverständlich, macht weiter so (Okay, okay: ein wenig Ironie war dabei).
konzertpix.de
12.04.2011, 10:29
Ralf, Wasserdampf ist nicht gleich Cäsium oder Jod. Wasser besteht aus Wasserstoff und Sauerstoff. Wasserdampf kann bestenfalls ein wenig Salze durch Zerstäuben transportieren, aber nicht durch bloßes Verdampfen. Zerstäubtes Wasser ist aber flüssig und nicht gasförmig, d.h. es wird nicht wirklich weit transportiert.
Viel schlimmer halte ich an der ganzen Misere die Tatsache, daß die Reaktoren zwar in absehbarer Zeit abgeschaltet werden - früher oder später, je nach Ausgang des Moratoriums und der Zeitplanung -, daß aber die dort drinnen verwendeten Brennstoffe uns noch über viele Jahrhunderte hinweg belasten werden. Wer kommt für diese Kosten auf ? Sicherlich sind das nicht mehr die Energiekonzerne, nein, das wird mit Sicherheit wieder einmal der Staat und damit wir alle sein. Zuvor das Geld aus dem Gewinn abschöpfen durften aber ein paar wenige - die sich, salopp gesagt, über ein paar Jahre daran bereichern durften...
Passt zur Wegwerfgesellschaft, die immer mehr Überhand nimmt. Man schaut auf seinen eigenen schnellen Gewinn / Schnäppchen / Vorteil und schert sich einen Dreck um diejenigen, die dadurch ihren Schaden haben werden :flop:
SanGerman
12.04.2011, 11:21
die Folgekosten für den Atomabfall wird einigen Staaten die voll auf Atomkraft setzen noch teuer zu stehen kommen.
Würde man die Folgekosten mit auf den Strompreis setzen, wäre Atomstrom unbezahlbar.
About Schmidt
12.04.2011, 11:44
Warum das nicht die Betreiberfirmen zahlen müssen ist mir sowieso ein Rätsel. Jeder private Betrieb muss für die Entsorgung selbst aufkommen. Wäre es bei den AKW Betreibern genau so, würde wohl niemand ein AKW betreiben. :evil:
Gruß Wolfgang
Wolken entstehen ja auch aus Meerwasser. Da ja nun das Meerwasser vor Fukushima mit verstrahltem Wasser "vermischt" wird, frage ich mich, ob das Wolkenwasser dann verstrahltes Wasser beinhaltet oder ob die aufsteigenden Wassermoleküle keine Strahlung enthalten?
Im Wasser gelöste radioaktive Stoffe werden mitverdampft und gelangen so auch wieder in die Atmosphäre. Der größere Teil jedoch wird sich im Plankton ansammeln, von dort in die Fische wandern, dort eingelagert und angereichert und kann schließlich so in unsere Nahrungskette gelangen.
Die Belastung der Luft entsteht sicher hauptsächlich durch direkte Freisetzung. Das französische Institut de Radioprotection et de Sûreté Nucléaire (http://www.irsn.fr/FR/Actualites_presse/Actualites/Pages/20110408_Modelisation-dispersion-rejets-radioactifs-echelle-mondiale.aspx) stellt hier eine Modellrechnung der globalen Ausbreitung der radioaktiven Wolke bereit: Klick. (http://www.irsn.fr/FR/popup/Pages/irsn-meteo-france_Film-Global_8avril.aspx) Die Partikel haben sich über die gesamte Nordhemisphäre verbreitet - und die Emissionen dauern an.:flop:
Warum das nicht die Betreiberfirmen zahlen müssen ist mir sowieso ein Rätsel. Jeder private Betrieb muss für die Entsorgung selbst aufkommen.
Für sowas gibt es doch genügend negative Beispiele, ich verstehe z.b. bis heute nicht, wieso die Allgemeinheit für die Polizeieinsätze bei Fussballbundesligaspielen zahlen muss. Kohle haben die doch genug, sonst könnten sie nicht solche Gehälter zahlen.
Müssten die Vereine das selber zahlen, gäb es auch diese immensen Gehälter bei den Fussballern nicht, die damit letztlich wir alle bezahlen, ob gewollt oder nicht. Ist zwar ein wenig OT aber irgendwie eben doch nicht.
André 69
12.04.2011, 12:04
Warum das nicht die Betreiberfirmen zahlen müssen ist mir sowieso ein Rätsel. Jeder private Betrieb muss für die Entsorgung selbst aufkommen. :evil:
Gruß Wolfgang
Wenn ich jetzt bitterböse wäre würde ich sagen:
Weil keiner will daß das Zeug irgendwo wieder auftaucht, es soll ja auch sowas wie Müllexport geben
... mir fällt da ein ganzer Kontinent ein, wo die Industrie sich einfach bedient, oder etwas hinterlässt was hier keiner will.
Gruß André
About Schmidt
12.04.2011, 12:05
Mich wundert, dass hier andere Staaten und Länder nicht mehr intervenieren. Vielleicht tut man das, allerdings nicht öffentlich. Oder man ist sich einfach der Sache bewusst, dass daran sowieso nichts mehr zu ändern ist.
Gruß Wolfgang
Ellersiek
12.04.2011, 12:18
Danke für die Antwort.
Im Wasser gelöste radioaktive Stoffe werden mitverdampft und gelangen so auch wieder in die Atmosphäre...
Möchte nochmal nachfragen:
Die Wassermoleküle bleiben zwar von der Strahlung verschont, aber beim Verdampfen hängen sich die strahlenden Atome an den Wasserdampf mit dran.
Muss ich mir das so vorstellen?
Gruß
Ralf
konzertpix.de
12.04.2011, 13:51
Nein, das ist nicht korrekt, genauso wie Tiras Vorstellung - aber das schrieb ich heute vormittag schon.
Wasserdampf ist per Definitionem reines 100%iges Wasser - H2O. Wasserdampf ist per Definitionem gasförmig. Durch Rekondensation von Wasserdampf wird destilliertes Wasser - sehr reines Wasser - hergestellt. Der Dampfdruck von in Wasser gelösten anorganischen Stoffen wie z.B. Cäsiumhalties Zeug ist um Größenordnungen geringer und bleibt beim Verdampfen von Wasser demzufolge als Rückstände übrig (-> Kalkflecken auf Gläser, wenn das Leitungswasser verdunstet ist).
Das, was aus den Wolken kommt bzw. in diesen steckt, wurde dorthin auf anderem Wege getragen als durch natürliches Verdunsten / Verdampfen von Wasser (mit gelösten Salzen). Beispielsweise ist das Zerstieben von Wasser auf Wellenkronen durch einen Sturm der Fall. Allerdings ist dies dann kein Wasserdampf, sondern Wassernebel - winzig kleine Tröpfchen aus flüssigem Wasser.
Das mag ein physikalischer Unterschied sein, für die Verteilung ist das aber ziemlich unerheblich. Spätestens Wolken bestehen aus wieder kondensiertem Wasserdampf und in diesem können sich trockene und durch den Wind hochgewirbelte Substanzen dann auch wieder fangen. Und auf diesem Weg über weite Strecken hinweg transportiert werden.
Ellersiek
12.04.2011, 14:15
Danke nochmal euch beiden, jetzt ist es für mich klarer und beunruhigender (wobei ich sowie schon lange bzgl. dieser Energieform beunruhig bin - aber das gehört nicht in diesen Thread).
Gruß
Ralf
Würde man die Folgekosten mit auf den Strompreis setzen, wäre Atomstrom unbezahlbar.
Gilt das nicht für Strom aus fossielen Energieträgern genauso? Kohlekraftwerksbetreiber können genau so wenig die Auswirkungen auf Gesundheit und Natur bezahlen wie es AKW betreiber können. Bei einem AKW hat man immerhin die Chance das eben nichts passiert oder wenn etwas passiert man weit genug weg ist. Bei einem Kohlekraftwerk sind die Emmisonen im Regelbetrieb da.
Wasserdampf ist per Definitionem gasförmig.
Nur noch zu Ergänzung von Rainers Ausführungen: das hier ist so ein Fall, wo wissenschaftliche Definion und Umgangssprache auseinander gehen.
"Wasserdampf" ist in der Tat definiert als gasförmiges und damit unsichtbares Wasser. Das was wir beim Nudelnkochen als "Wasserdampf" bezeichnen, nennt der Chemiker "Nebel", und meint damit feine Tröpfchen flüssigen (!) Wassers, die in der Luft herumschwirren - und die man sehen kann.
Gruß,
Alison
Gilt das nicht für Strom aus fossielen Energieträgern genauso? ...
War mit Folgekosten vielleicht eher die notwendige und bislang noch ungelöste Endlagerung aus KKW gemeint? :shock:
Endlagerprodukte aus Kohlekraftwerken sind überwiegend Asche, Schlacke und Gips (aus der DeSOx) und verursachen sicher etwas geringere Kosten, die übrigens vom Verursacher auch getragen werden und im Strompreis bereits enthalten sind. ;)
Die Umweltbelastung durch fossile Brennstoffe (übrigens auch aus privaten Haushalten und Verbrennungsmotoren) ist für mich ein etwas anderes Thema als ein Super-GAU wie in Japan.
About Schmidt
12.04.2011, 18:12
Die Umweltbelastung durch fossile Brennstoffe (übrigens auch aus privaten Haushalten und Verbrennungsmotoren) ist für mich ein etwas anderes Thema als ein Super-GAU wie in Japan.
Und ließen sich durch weitere Maßnahmen drastisch reduzieren und sind durch die Natur abbaubar und entstehen häufig auch unnütz und unsinnig, siehe Auto und Motorradrennen. Keine Angst, ich schaue mir auch gern die Formel 1 an, das wäre auch ein anderes Thema.
Die "Reste" aus Atomanlagen werden zwar auch abgebaut, was allerdings ein Zeitraum überspannt, der für die Menschheit nicht überschaubar ist. Ranga Yogeshwar sprach in diesem Zusammenhang von 40.000 in Worten vierzigtausend Generationen! und nicht etwa Jahren. Ich bleibe dabei, wie konnte die Menschheit so etwas nur machen? :roll:
Wenn wir davon ausgehen, dass alle 25 Jahre ein solcher Gau, irgendwo in der Welt geschieht, wird die Welt im nächsten Jahrtausend komplett verstrahlt sein. :flop:
Gruß Wolfgang
Ernst-Dieter aus Apelern
10.07.2011, 14:14
Leider wieder ein starkes Nachbeben in Japan
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,773472,00.html
Die Menschen dort kommen einfach nicht zur Ruhe.
Ernst-Dieter
About Schmidt
04.11.2011, 18:43
Der Rückbau der Anlage dauert laut dem Betreiber (http://nachrichten.t-online.de/akw-fukushima-anzeichen-neuer-kernspaltung-in-reaktor/id_51113794/index) mindestens 30 Jahre! Bis dahin wir wohl die Gefahr, dass es zu einem Supergau kommt, bestehen bleiben. Auch wenn man nichts oder nur noch wenig darüber hört, die Gefahr besteht jeder Zeit.
Gruß Wolfgang
Und ließen sich durch weitere Maßnahmen drastisch reduzieren und sind durch die Natur abbaubar
Gruß Wolfgang
Klar lässt sich CO2 biologisch abbauen- nur leider nicht in den Mengen, den die Kohlekraftwerke ausstoßen... So rettet uns die globale Erwärmung glücklicherweise vor der überfälligen nächsten Eiszeit.
Über den Schwachsinn ein in Konzentrationen von über 10% tödliches Gas in die Erde zu pressen (ein Kohlekraftwerk mit 1000 MW emittiert jedes Jahr ca. 20 Millionen Tonnen davon) reden wir besser nicht....
Übrigens belaufen sich die geschätzten Emissionen an radioaktiven Stoffen aus der Kohleverbrennung auf 10000 t Uran und 25000 t Thorium jährlich weltweit (beides Alpha- Strahler, die man möglichst nicht einatmen sollte). das meiste geht zwar in die Asche aber wie viel gerade in Indien und China mit der Flugasche aus dem Kamin kommt oder bei dem verbreiteten Ascheabtransport mit Wasser herausgelöst wird, wage ich nicht abzuschätzen.
Das Dosimeter auf meinen Schreibtisch zeigt seit Fukushima keine erhöhten Werte an.
mit besten Stromspargrüßen
Michael
steve.hatton
06.11.2011, 01:31
Der Rückbau der Anlage dauert laut dem Betreiber (http://nachrichten.t-online.de/akw-fukushima-anzeichen-neuer-kernspaltung-in-reaktor/id_51113794/index) mindestens 30 Jahre! Bis dahin wir wohl die Gefahr, dass es zu einem Supergau kommt, bestehen bleiben. Auch wenn man nichts oder nur noch wenig darüber hört, die Gefahr besteht jeder Zeit.
Gruß Wolfgang
30 Jahre effizienter Stromgewinnung zu minimalen Kosten, gell ?
---------- Post added 06.11.2011 at 00:35 ----------
...
Das Dosimeter auf meinen Schreibtisch zeigt seit Fukushima keine erhöhten Werte an.
mit besten Stromspargrüßen
Michael
Dazu solltest DU deinen Schreibtisch mal Richtung Ukraine oder Fukushima schieben - oder vielleicht auch nur nach Gorleben ?
BTW: Ich glaube nicht dass eine Aufrechnung von Kohle gegen Uran/Plutonium hlfreich ist, eher die Erkenntnis, dass die so beherrschbare Kernenergie - ganz abgesehen vom Müllproblem, welches homo sapiens in seiner maßloen Arroganz schon bei Beginn der AKW-Euphorie vor über 40 Jahren als bald gelöst propagierte - eben ein unkalkulierbares Risiko - genannt minimales Restrisiko - beinhaltet, welches die sogar die Versicherbarkeit ausschließt: SOllte das nicht zu denken geben, dass keine Versicherung der Welt unbegrenzt für den potentiellen Schaden eintreten will.
About Schmidt
06.11.2011, 08:42
Traurig aber wahr,
Indien und China werden in den nächsten Jahren vermehrt AKW bauen und auch in betrieb nehmen. Wohin mit dem Atommüll weiß niemand. Außerdem sind beide Länder von Erdbeben betroffen, besonders China.
Das Streben nach Wohlstand, Reichtum und Luxus wird uns alle irgendwann auffressen. Dazu kommt, dass durch dieses verantwortungslose Handeln viele Kinder elend sterben. Doch was ist schon ein Kinderleben gegen einen prall gefüllten Geldbeutel und eine Rolex von 200 Mio am Handgelenk.
Mich ko..t das nur noch an. :flop:
Gruß Wolfgang
steve.hatton
06.11.2011, 13:47
Unsere "Fotschrittsgläubigkeit" bringt uns um.
"Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werden die Menschen feststellen, dass man Geld nicht essen kann" - einst wie heute nie falsch, nur heute offensichtlicher !
(...)
Das Streben nach Wohlstand, Reichtum und Luxus wird uns alle irgendwann auffressen. Dazu kommt, dass durch dieses verantwortungslose Handeln viele Kinder elend sterben. Doch was ist schon ein Kinderleben gegen einen prall gefüllten Geldbeutel und eine Rolex von 200 Mio am Handgelenk.
Mich ko..t das nur noch an. :flop:
Gruß Wolfgang
Traurig aber wahr... Du hast Recht und das Schlimme daran ist, dass wir Menschen eine Lawine losgetreten haben, die sich nicht mehr stoppen lässt. Hinzu kommt noch, das der Fernost (vor allem das Reich der Mitte) sehr schnell und gar rücksichtslos nach seinem Wohlstand strebt (Nachholbedarf?). Unsere westliche Welt kann sich davon jedoch auch nicht ganz lossagen und wir sind genauso von Energie abhängig, wie jede andere Wohlstandsgesellschaft auch.
Es wird also weiter gehen. Japan ist aus dem medialen Fokus verschwunden und für viele vllt. sowas wie "ein weiterer Fall in der Statistik", genauso wie auch das ukrainische Wunder der Kerntechnologie: Fälle, die man zwar nicht vergessen hat, an die man aber nicht mehr so intensiv denkt.
Ich glaube, dass uns noch weitere Unfälle dieser Art und Größenordnung erwarten. Wann und wo? Wird sich schon zeigen, hoffentlich so zeitnah und offen wie in Japan und nicht so mit schwarzer Tusche verschmiert wie in Tschernobyl.
In der Zwischenzeit erfreuen sich wieder einige Leute ihrer 200 Mio. Rolex und ihrer Privatjet-Flotte. Mich ko...t es auch an aber ich kann's leider nicht ändern.
Gruß
alberich
06.11.2011, 14:52
Japan ist aus dem medialen Fokus verschwunden ..
Hat nichts an Gültigkeit eingebüßt.
Noam Chomsky - Manufacturing Consent (http://www.youtube.com/watch?v=PQhEBCWMe44)
Traurig aber wahr,
Indien und China werden in den nächsten Jahren vermehrt AKW bauen und auch in betrieb nehmen. Wohin mit dem Atommüll weiß niemand. Außerdem sind beide Länder von Erdbeben betroffen, besonders China.
Das Streben nach Wohlstand, Reichtum und Luxus wird uns alle irgendwann auffressen. Dazu kommt, dass durch dieses verantwortungslose Handeln viele Kinder elend sterben. Doch was ist schon ein Kinderleben gegen einen prall gefüllten Geldbeutel und eine Rolex von 200 Mio am Handgelenk.
Mich ko..t das nur noch an. :flop:
Gruß Wolfgang
Wir haben die Kehrtwende gerade noch hinbekommen, leben aber deshalb trotzdem noch sehr gut, im Vergleich zu vielen anderen Regionen der Welt, und den Energiehunger der aufstrebenden Länder wird man ganz sicher nicht so schnell aufbauen können durch "alternative Energiegewinnung" wie es nötig wäre.
Will man also diesen Menschen den "Luxus" auf vielleicht ein einfacheres bzw. besseres Leben verweigern, nur weil einen das a…?
Ich würde mich da nicht auf das Hohe Roß setzen, und sagen wollen, das dürft Ihr aber nicht machen.
RoDiAVision
06.11.2011, 16:08
Habe neulich den Film Yellow Cake (http://www.yellowcake-derfilm.de/index.php?id=52) gesehen.
Es ist noch gar nicht so lange her da hatten wir in Deutschland den drittgrößten Uranerzbergbau der Welt :shock:
Man sollte die Atomlobby dort bis an ihr Lebensende aufräumen lassen.
Da wird in der Presse ständig berichtet was wir doch für so tolle Fußballer u. Rennfahrer haben, aber solche unbequeme Wahrheiten wie -Yellow Cake- muß man erst suchen.
About Schmidt
06.11.2011, 16:38
Unsere "Fotschrittsgläubigkeit" bringt uns um.
"Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werden die Menschen feststellen, dass man Geld nicht essen kann" - einst wie heute nie falsch, nur heute offensichtlicher !
Aber nicht mal die Großkapitalisten denken darüber nach, was sie ihren Kindern und deren Kindeskindern hinterlassen. Der Mensch ist halt ein absolut egoistisches Lebewesen, dem sich gefälligst alles unter zu ordnen hat und seien es die eigenen Nachkommen.
Ich möchte hier nochmal an die Website von Atomfree-eastwest (http://atomfree-eastwest.com/) und diesem Bericht (http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/startseite/#/beitrag/video/1428436/blickpunkt-vom-04-September-2011) im ZDF.
Gruß Wolfgang
Es ist noch gar nicht so lange her da hatten wir in Deutschland den drittgrößten Uranerzbergbau der Welt :shock:
Man sollte die Atomlobby dort bis an ihr Lebensende aufräumen lassen.
Da kennt sich einer aber richtig gut aus in Deutschland......
Vom Uranbergbau in Thüringen und Sachsen ist nicht mehr viel zu sehen, 2007 fand dort die Bundesgartenschau statt (Ronneburg)
Das Uran ging übrigens komplett in die damalige Sowjetunion und diente zum Abzahlen der Reparationsleistungen aus dem 2. Weltkrieg.
Michael
---------- Post added 06.11.2011 at 22:33 ----------
keine Versicherung der Welt[/B] unbegrenzt für den potentiellen Schaden eintreten will.
Ich möchte die Versicherung sehen, die das Risiko der CO2 Sequestation versichert.
Es ist schon grotesk mit welcher Sorgfalt die Angst vor Atommüll geschürt wird, aber parallel dazu das Verpressen von CO2 als Lösung des Energieproblems propagiert wird.
Da soll ein hochverdichtetes Gas zu vielen Millionen Tonnen in die Erde gepresst werden, ohne zu ahnen, wann und wo das Zeug wieder ans Tageslicht kommt. Was dann passiert: Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Nyos-See
Das war aber nur eine relativ kleine Menge und das Gas (schwerer als Luft) konnte zügig ins Tal abfließen.
Was losgeht, wenn es in einer dicht besiedelten Gegend einen wirklich großen Ausbruch gibt, wage ich mir nicht auszumalen.... (zur Erinnerung 20 Mio Tonnen je Kraftwerk mal 50 Jahre als mittlere Betriebsdauer eines Kraftwerkes sind 1 Milliarde Tonnen oder 500 Kubikkilometer Gas bei Umgebungsdruck und wir haben eine Menge Kohlekraftwerke)
Von dem was der Kohle- Bergbau in der Landschaft zurücklässt reden wir da nicht mehr. Glücklicherweise können wir ja billige Kohle aus China und Australien importieren.
Vor 100 Jahren war das Auto auch die Lösung eines Umweltproblems.......
About Schmidt
07.11.2011, 07:23
Weder für das CO² noch für den Atommüll gibt es eine brauchbare Endlösung. Das Verpressen in die Erde geschieht frei nach dem Motto, was ich nicht sehe, ist nicht mehr da. Vogel Strauss Politik halt.
Gruß Wolfgang
turboengine
07.11.2011, 09:30
Wir haben die Kehrtwende gerade noch hinbekommen, leben aber deshalb trotzdem noch sehr gut.
Wie kommts? Es der Grossteil der alten Infrastruktur noch da und wir importieren Strom. Die Rechnung für die "Energiewende" kommt erst noch. Wie immer.
RoDiAVision
07.11.2011, 22:01
Es ist noch gar nicht so lange her da hatten wir in Deutschland den drittgrößten Uranerzbergbau der Welt :shock:
Man sollte die Atomlobby dort bis an ihr Lebensende aufräumen lassen.
Da kennt sich einer aber richtig gut aus in Deutschland......
Vom Uranbergbau in Thüringen und Sachsen ist nicht mehr viel zu sehen, 2007 fand dort die Bundesgartenschau statt (Ronneburg)
Michael
Ich kann aber richtig gut lesen ;)
Bund bestätigt Sanierungsplan der Wismut bis 2040 (http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/TOP-THEMA/Bund-bestaetigt-Sanierungsplan-der-Wismut-bis-2040-artikel7650367.php)
Ostdeutsche Uran-Gebiete fast saniert Wismut wird aber noch Milliarden kosten (http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/ostdeutsche-uran-gebiete-fast-saniert-wismut-wird-aber-noch-milliarden-kosten/4590668.html)
Ob das kontaminierte Wasser jemals komplett gereinigt werden kann ist fraglich,
im Doku-Film wurde über den immensen Aufwand berichtet, da macht sich schon Pessimismus breit.
Ich kann aber richtig gut lesen ;)
Ob das kontaminierte Wasser jemals komplett gereinigt werden kann ist fraglich,
im Doku-Film wurde über den immensen Aufwand berichtet, da macht sich schon Pessimismus breit.
Warst du mal dort?
Ich habe die Artikel gelesen und kenne auch die zitierten Wasseraufbereitungsanlagen.
Da geht es in erster Linie um Schwermetalle von Arsen bis Zink, einschließlich Uran, Kobalt und ähnliche leckere Sachen die nicht unbedingt ins Oberflächenwasser gehören. Schließlich heißt die Gegend "Erzgebirge"
Da wird endlich mal das gemacht, was in anderen Gegenden mit ehemaligen Bergbau dringend notwendig wäre. Nur ein kleiner Teil davon hat mit radioaktiven Altlasten zu tun (zB die alten Absetzbecken)
Ich kenne Bäche im ehemaligen Thüringer Schieferrevier, wo die ungereinigten Bergwässer reinlaufen, die schäumen schlimmer wie früher die Saale hinter dem Vorfluter der Chemiewerke Leuna.
Meine Großmutter hatte mir schon als Kind verboten, dort zu spielen.
Übrigens kommt der Steinkohlebergbau auch nicht besonders gut weg (Zitat Wikipedia "Ewigkeitskosten"):
"Laut einem Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums belaufen sich die Ewigkeitskosten des deutschen Steinkohlebergbaus auf mindestens 12,5 bis 13,1 Milliarden Euro.[1] Dabei nimmt der Kostenblock der Grubenwasserhaltung mit 5 Milliarden Euro den größten Posten ein, Risiken für das Trinkwasser sind nicht eingerechnet. Dem gegenüber stehen Rückstellungen der RAG von nur 6 Milliarden Euro." Zitat Ende
Wer mal mit einen Flugzeug über die Lausitz oder die Rheinischen Tagebaue geflogen ist, wird mir zustimmen, das dort ähnliche Kosten warten.
Das auch der vor Jahrhunderten eingestellt Altbergbau auf Kupfer und Silber nicht unproblematisch ist, zeigen immer wieder spektakuläre Bergstürze, z. B letztes Jahr in Schmalkalden oder im Frühjahr in Saalfeld.
Zum Thema Dokumentarfilme:
Auch diese werden mit bestimmten Absichten produziert und gesendet. Nicht selten stehen handfeste wirtschaftliche Interessen dahinter, schließlich sind die 110 Mio € in der Gegend um Ronneburg ein ganz erheblicher Wirtschaftsfaktor.....
Viele Grüße
Michael
RoDiAVision
07.11.2011, 23:21
Hallo Michael,
nein ich war noch nicht dort.
Ansonsten gebe ich dir Recht und gerade der Kohlebergbau ist in seiner Zerstörung nicht zu unterschätzen.
Bei uns in der Gegend kracht es auch hin u. wieder mal, der Bergbau hat auch hier seine Spuren hinterlassen und das ein o. andere Haus mußte evakuiert werden.