Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welcher Farbraum
Peter-NRW
20.03.2011, 23:30
Hallo zusammen,
welche Erfahrungen habt Ihr mit sRGB bzw. AdobeRGB gemacht?
Ist AdobeRGB wirklich nur "für Anwendungen oder Drucker, die Farbmanagement und DCF 2.0 Option Farbraum unterstützen", oder wirkt es generell bei lebendigem grün oder rot?
Gruß
Peter-NRW
Hast du einen Monitor, der AdobeRGB darstellen kann, und eine Bildbearbeitung und einen Viewer, die Farbprofile unterstützen? Dann kann es einen Vorteil haben. Wenn nicht, wird dir bestenfalls der größere Farbraum einfach wieder auf sRGB beschnitten, schlimmstenfall stimmen alle Farben nicht mehr.
Übrigens kann nicht einmal die A900 ihre eigenen AdobeRGB-Bilder auf dem eigenen Display farbrichtig anzeigen. Ich gehe mal davon aus, daß das für die A850 dann auch gilt.
EarMaster
22.03.2011, 10:38
Entscheidend ist doch eigentlich das Ausgabeformat. Hast du eine Ausgabe, die AdobeRGB voraussetzt, z.B. im prof. Druck, dann kann es sinnvoll sein, von Anfang an mit AdobeRGB zu arbeiten (dann aber auch in der Entwicklung und Nachbearbeitung). Ist die Ausgabe primär auf dem PC zu erwarten, dann ist der Vorteil eher gering einzuschätzen und wiegt meines Erachtens die Nachteile (kann mein Monitor den Farbraum überhaupt darstellen, halte ich über den kompletten Entwicklungszeitraum den Farbraum korrekt ein, ist meine Ausgabe fähig den Farbraum darzustellen, usw.) nicht auf.
Anaxaboras
22.03.2011, 15:17
Auch wenn heute längst nicht jeder Monitor AdobeRGB darstellen kann - mehr als sRGB schaffen sie alle :D. Und Drucker sowieso.
Daher: Immer in AdobeRGB aufzeichnen und erst am Ende der Bildbearbeitungskette in sRGB konvertieren (aber nur, wenn es das Ausgabegerät erfordert).
Martin
Daher: Immer in AdobeRGB aufzeichnen und erst am Ende der Bildbearbeitungskette in sRGB konvertieren (aber nur, wenn es das Ausgabegerät erfordert).
Bisher hatte ich das immer so verstanden, dass RAW-Datei RAW-Datei ist und die Farbraumeinstellung nur ein Entwicklungsparameter ist, den die Kamera im RAW-File mit abspeichert und den der RAW Konverter dann als Default wählt, dass aber schlussendlich nur zählt, in welchen Farbraum man den RAW Konverter dann später tatsächlich entwickeln lässt.
Viele Grüße
Stephan
alberich
22.03.2011, 15:30
Bisher hatte ich das immer so verstanden, dass RAW-Datei RAW-Datei ist ...
Das hast Du richtig verstanden. :)
Das hast Du richtig verstanden. :)
Da bin ich aber beruhigt und habe schnell noch den Grammatikfehler korrigiert. ;)
Stephan
mrieglhofer
22.03.2011, 17:58
Aber es sollte auch jedem klar sein, dass der Adobe Farbraum insbesondere im Bereich grün deutlich ausgeweitet ist. Diese Ausweitung bedeutet auber auch, dass die im sRGB Farbraum liegenden Farben weniger Bit zur Verfügung haben und daher die Farbdifferenzierung in diesem Bereich schlechter wird.
Daher ist nach meinem Verständnis AdobeRGB insbesondere dann sinnvoll, wenn bestimmte Farben außerhalb oder am Rand des sRGB Farbraumes dargestellt werden sollen.
Der generelle Ansatz, AdobeRGB ist besser, weil es ein größerer Farbraum ist, ist m.E. leider nicht korrekt. Es geht darum, den für die eigene Anwendung besseren Farbraum zu verwenden und das wird, nicht nur für Web, in sehr vielen Fällen sRGB sein.
Aber es sollte auch jedem klar sein, dass der Adobe Farbraum insbesondere im Bereich grün deutlich ausgeweitet ist. Diese Ausweitung bedeutet auber auch, dass die im sRGB Farbraum liegenden Farben weniger Bit zur Verfügung haben und daher die Farbdifferenzierung in diesem Bereich schlechter wird.
Exakt. Sowohl sRGB als auch AdobeRGB können jeweils genau 16777216 verschiedene Farben darstellen. Der AdobeRGB-Farbraum ist nur deshalb "größer", weil die darstellbaren Farben weiter auseinander liegen.
Der generelle Ansatz, AdobeRGB ist besser, weil es ein größerer Farbraum ist, ist m.E. leider nicht korrekt.
Das wäre ungefähr so, als wenn man grundsätzlich nur Weitwinkelobjektive benutzen würde, weil damit ja mehr aufs Bild drauf geht. :cool:
Aber ich hoffe, wir sind uns weiter einig, dass es völlig wuppe ist, was ich an der Kamera einstelle?
Stephan
mrieglhofer
22.03.2011, 18:29
Wenn du in RAW speicherst und dann danach die Bilder passend entwickelst, ist das korrekt. Wenn du die JPG direkt verwendest ist es falsch. Dann wird es in der Kamera schon entsprechend kodiert und die Information ist weg.
Aber ich hoffe, wir sind uns weiter einig, dass es völlig wuppe ist, was ich an der Kamera einstelle?
Stephan
Naja, wenn Du in Raw fotografierst. Außer, daß die "JPG"-Einstellungen eben Einfluß auf das eingebettete JPG und damit auch auf die Beurteilung eines Bildes am Kameradisplay haben.
Für den JPG-Fotografen ist es hingegen nicht "wuppe". Der sollte sich das gut überlegen, ob er den größeren Farbraum bei "nur" 8-Bit-Farbtiefe wirklich braucht. Adobe-RGB-JPGs später in sRGB wandeln hieße die Nachteile beider Farbräume "vereinen".
Rainer
Für den JPG-Fotografen ist es hingegen nicht "wuppe". Der sollte sich das gut überlegen, ob er den größeren Farbraum bei "nur" 8-Bit-Farbtiefe wirklich braucht. Adobe-RGB-JPGs später in sRGB wandeln hieße die Nachteile beider Farbräume "vereinen".
Ja, das stimmt. Aber wenn ich mir schon über Unzulänglichkeiten des sRGB-Farbraums Gedanken mache, dann werde ich doch wohl nicht in JPEG fotografieren, oder? Aber da denke ich vielleicht zu eigen...
Stephan
mrieglhofer
22.03.2011, 20:25
Aber wenn ich mir schon über Unzulänglichkeiten des sRGB-Farbraums Gedanken mache
Was findest du bei sRGB unzulänglich?
Der SRGB Farbraum hat keine Unzulänglichkeiten, sondern es ist eine willkürliche Festlegung, welche Farben wie in die 8Bit reinkodiert werden. Deswegen gibt es auch zig andere Farbräume.
Wenn ein anderer Farbraum nur Vorteile hätte, wäre es ja kein Problem, den in die Kamera zu implementieren. Der Sensor hat eh einen Farbraum, der deutlich größer ist.
Aber es ist leider so, dass die Verwendung des "besten" Farbraumes von vielen Dingen abhängt. In der Regel ist der Farbraum der beste, der genau alle Farben des Motives abbilden kann (und nicht mehr!) und dies durchgängig bis zum Output. Damit hängt es vom Motiv, dem Workflow und dem Druckverfahren ab.
Was findest du bei sRGB unzulänglich?
Ich finde da nix dran unzulänglich.
Stephan
Exakt. Sowohl sRGB als auch AdobeRGB können jeweils genau 16777216 verschiedene Farben darstellen. Der AdobeRGB-Farbraum ist nur deshalb "größer", weil die darstellbaren Farben weiter auseinander liegen.
Nicht ganz korrekt
Normale Grafikkarten und Monitore mit DVI Anschluss können nur 16777216 verschiedene Farben darstellen. Grafikkarten für den Workstation Bereich mit passenden Monitoren können mit dem Display Port 1 Mrd. Farben darstellen
Beispiel EIZO CG223W-BK
http://www.eizo.de/monitore/colorgraphic/22-zoll/CG223W.html
Darstellbare Farben: 1 Mrd. (30 Bit) Display Port, 16,7 Mio. (24 Bit) DVI
Die Software für die Bildbearbeitung muss dann aber auch 30-Bit Farbdarstellung unterstützen. Standard ist zur Zeit noch 8-Bit Unterstützung für normale Grafikkarten mit DVI Anschluss.
Bei dem Adobe RGB Farbraum sind die Farben feiner abgestuft. Entwicklung in diesem Farbraum macht aber nur an einem passenden Gespann, Grafikkarte + Monitor einen Sinn.
Wer einen Unterschied mit normaler Grafikkarte aus dem Nvidia oder ATI Spielerkarten Bereich, die in den Standard Computern eingebaut sind, bei einem TN Panel oder LCD unterhalb 900 EUR sehen will, macht sich nur etwas vor. Er sollte besser im sRGB Bereich bleiben.
Photoshop unterstützt auch erst ab CS5 30-Bit Farbdarstellung. In 2-3 Jahren wird dies wohl Standard sein.
alberich
22.03.2011, 23:28
Nicht ganz korrekt
Stimmt. Da geht jetzt aber einiges durcheinander.
Anaxaboras
22.03.2011, 23:34
Bisher hatte ich das immer so verstanden, dass RAW-Datei RAW-Datei ist und die Farbraumeinstellung nur ein Entwicklungsparameter ist, den die Kamera im RAW-File mit abspeichert und den der RAW Konverter dann als Default wählt, dass aber schlussendlich nur zählt, in welchen Farbraum man den RAW Konverter dann später tatsächlich entwickeln lässt.
So stimmt das leider nicht ganz. Jede Kamera hat auch ihren ganz spezifischen Gerätefarbraum und der wird vom RAW-Konverter berücksichtigt. In welchem Farbraum der RAW-Konverter dann die "entwickelten" Dateien speichert oder weitergibt, stellt man im RAW-Konverter ein, nicht in der Kamera.
Für den JPG-Fotografen ist es hingegen nicht "wuppe". Der sollte sich das gut überlegen, ob er den größeren Farbraum bei "nur" 8-Bit-Farbtiefe wirklich braucht. Adobe-RGB-JPGs später in sRGB wandeln hieße die Nachteile beider Farbräume "vereinen".
Welchen Nachteil ich mir mit dem AdobeRGB-Farbraum einhandele, weiß ich ehrlich gesagt nicht.
Ich weiß aber genau, welche Nachteile sRGB hat:
sRGB wurde 1996 eingeführt und diente seinerzeit dem Ziel, einen Farbraum zu definieren, der auf den seinerzeit üblichen Röhrenmonitoren sowie den meisten anderen Ausgabegeräten darstellbar ist. sRGB stellt also so etwas wie den kleinsten gemeinsamen Nenner dar.
Heutige Ausgabegeräte können in der Regel einen deutlich größeren Farbraum darstellen als sRGB. (Wenngleich Monitore, die AdobeRGB zu 100% abdecken, noch sehr teuer sind.) Das gilt insbesondere auch für Drucker. Wer sich also von vorneherein für sRGB entscheidet, "verschenkt" Farben.
Es ist relativ einfach möglich, einen größeren Farbraum (AdobeRGB) in einen kleineren (sRGB) zu überführen. Umgekehrt gilt das nicht.
Nur der Vollständigkeit halber (weil das hier sicher für die wenigstens eine Rolle spielt): AdobeRGB wurde auch entwickelt, weil sich darin CMYK-Farben vollständig abbilden lassen.
Für mich gilt daher: Am Anfang der Bildbearbeitungskette immer den größtmöglichen Farbraum verwenden (bei mir RAW mit dem 12-Bit-Gerätefarbraum der Kamera). Dann schrittweise runterstufen auf die Ausgabe-Absicht. Das heißt: AdobeRGB für den heimischen Drucker und Monitor, sRGB fürs Wald-und-Wiesen-Online-Labor und zur Internetveröffentlichung. Wobei: Es gibt sowohl Labore wie auch Browser, die was mit AdobeRGB anfangen können - but that's another song.
Übrigens: Nicht von ungefähr verwendet Lightroom mit ProPhotoRGB einen Farbraum, der noch größer ist als AdobeRGB.
Martin
Normale Grafikkarten und Monitore mit DVI Anschluss können nur 16777216 verschiedene Farben darstellen. Grafikkarten für den Workstation Bereich mit passenden Monitoren können mit dem Display Port 1 Mrd. Farben darstellen
Aber nicht, wenn man sie mit einem 24-Bit-JPEG füttert. Wo nur 16777216 Farben drin sind, kann auch kein Monitor mehr anzeigen. Die Farben sind bei AdobeRGB halt nur andere als bei sRGB.
Stimmt. Da geht jetzt aber einiges durcheinander.
Ja, weil jetzt auf einmal jemand mit der Monitordarstellung ankommt, obwohl es eigentlich um die darstellbaren Farben in der Datei ging.
Jede Kamera hat auch ihren ganz spezifischen Gerätefarbraum und der wird vom RAW-Konverter berücksichtigt. In welchem Farbraum der RAW-Konverter dann die "entwickelten" Dateien speichert oder weitergibt, stellt man im RAW-Konverter ein, nicht in der Kamera.
Und wenn man am Raw-Konverter nix einstellt, gibt es einen Defaultwert, und der ist je nach Kameraeinstellung entweder sRGB oder AdobeRGB. :cool:
Welchen Nachteil ich mir mit dem AdobeRGB-Farbraum einhandele, weiß ich ehrlich gesagt nicht.
Wenn du in AdobeRGB bleibst, keine. Wenn du aber am Ende sRGB benötigst, ist das ein unnötiger Zwischenschritt und damit eine unnötige Fehlerquelle.
Jede Konvertierung des Farbraums bringt Rundungsfehler mit sich, egal ob AdobeRGB -> sRGB oder umgekehrt. Deswegen würde ich dafür plädieren, so früh wie möglich am Anfang der Bearbeitungskette gleich in den vorgesehenen Ausgabefarbraum zu gehen. Wohlgemerkt, wir reden hier von 24 Bit Farbtiefe. Wenn du mit 48 Bit arbeitest, sind die Fehler zwar auch da, aber so gering, daß sie buchstäblich im Rauschen verschwinden.
sRGB wurde 1996 eingeführt und diente seinerzeit dem Ziel, einen Farbraum zu definieren, der auf den seinerzeit üblichen Röhrenmonitoren sowie den meisten anderen Ausgabegeräten darstellbar ist. sRGB stellt also so etwas wie den kleinsten gemeinsamen Nenner dar.
Ja. Das ist der Vorteil von sRGB. Von allen denkbaren Farbräumen ist sRGB der einzige, der vermutlich von allen Eingabegeräten, Ausgabegeräten und Programmen verstanden wird.
Heutige Ausgabegeräte können in der Regel einen deutlich größeren Farbraum darstellen als sRGB. (Wenngleich Monitore, die AdobeRGB zu 100% abdecken, noch sehr teuer sind.) Das gilt insbesondere auch für Drucker. Wer sich also von vorneherein für sRGB entscheidet, "verschenkt" Farben.
Und wenn auch nur ein Glied in der Bearbeitungskette nicht mit Farbprofilen im Allgemeinen oder AdobeRGB im Besonderen umgehen kann, hast du nicht nur verschenkte, sondern komplett falsche Farben. Das gibt spätestens dann Probleme, wenn du Bilder weitergibst und die Möglichkeiten des Empfängers nicht kennst.
Es ist relativ einfach möglich, einen größeren Farbraum (AdobeRGB) in einen kleineren (sRGB) zu überführen. Umgekehrt gilt das nicht.
Nein; es ist völlig unmöglich, AdobeRGB in sRGB zu überführen, ohne daß Farben "out of gamut" verloren gehen (unter der Annahme, daß der größere Farbraum auch wirklich ausgenutzt wird). Umgekehrt kann man sRGB jederzeit in AdobeRGB überführen, der größere Farbraum wird dann halt einfach nicht vollständig ausgefüllt.
Nur der Vollständigkeit halber (weil das hier sicher für die wenigstens eine Rolle spielt): AdobeRGB wurde auch entwickelt, weil sich darin CMYK-Farben vollständig abbilden lassen.
Ja, und in dem Fall würde es auch Sinn machen ;)
Für mich gilt daher: Am Anfang der Bildbearbeitungskette immer den größtmöglichen Farbraum verwenden (bei mir RAW mit dem 12-Bit-Gerätefarbraum der Kamera). Dann schrittweise runterstufen auf die Ausgabe-Absicht. Das heißt: AdobeRGB für den heimischen Drucker und Monitor, sRGB fürs Wald-und-Wiesen-Online-Labor und zur Internetveröffentlichung.
Ja, aber nicht als Bearbeitungskette in der Reihenfolge (Kamera-Farbraum -> AdobeRGB -> sRGB), sondern je nach Anwendung Kamera-Farbraum -> AdobeRGB oder Kamera-Farbraum -> sRGB.
Ich hab übrigens gerade verblüfft festgestellt, daß mein kleiner DPF-D72 offenbar mit AdobeRGB zurechtkommt. Irgendwann werd ich mal ein paar RAWs sowohl als sRGB als auch als AdobeRGB entwickeln, mal sehen, ob man da einen Unterschied feststellen kann.
Welchen Nachteil ich mir mit dem AdobeRGB-Farbraum einhandele, weiß ich ehrlich gesagt nicht. ...
Martin, lies bitte etwas genauer was ich schrieb.
Adobe-RGB-JPGs später in sRGB wandeln hieße die Nachteile beider Farbräume "vereinen".
Ich schrieb Adobe-RGB-JPGs. Heißt großer Farbraum in eine 8-Bit-pro-Kanal-Darstellung gequetscht. Also wesentlich weniger "feine" Farbabstufungen. Kann durchaus bei nur 256-Abstufungen pro Kanal kritisch werden. Bei 16-Bit kein Thema, bei 8 Bit sehr wohl, 16-Bit JPGs gibts aber nicht.
Und dann schrieb ich: "Adobe-RGB-JPGs in sRGB wandeln". Das heißt dann, bei der Aufnahme in Adobe RGB erst der Verzicht auf die "feine" Farbabstufung, und dann die zusätzlichen Adobe-RGB-Farben später doch in sRGB "reinquetschen" oder je nachdem wie mans einstellt, einfach abschneiden. Damit habe ich dann den "kleinen" sRGB-Farbraum vereint mit der weniger "feinen" Farbabstufung von AdobeRGB.
Und damit wollte ich ausdrücken, daß man sich bei JPG vorher gut überlegen sollte, welchen Farbraum man auswählt. Wenn man sRGB einstellt, hat man nur einen kleineren Gamut, wenn man sicherheitshalber ARGB einstellt um dann doch in sRGB zu wandeln (explizit, weil man eh nur fürs Web aufnimmt und dann in sRGB wandelt, oder implizit indem man ein Bildbearbeitungprogramm nimmt, das nur sRGB als Arbeitsfarbraum kennt oder auch implizit dadurch, daß man die Bilder stets nur auf einem Monitor betrachtet, dessen Farbraum nicht größer als sRGB ist) dann gilt eben mein oben erläuterter Satz. Dann wäre es eben besser gewesen, gleich in sRGB aufzunehmen.
Rainer
Kurze Nachfrage um sicher zu gehen: Wenn ich im RAW-Format aufnehme, halte ich mir alle Optionen für den späteren Farbraum also offen? In der Rohdatei wird immer das Maximum an Farbinformationen gespeichert, soweit es der Sensor hergibt, und erst mit dem Konverter überführt man das Bild in einen bestimmten Farbraum, egal ob sRGB, AdobeRGB oder sonstwas?
Da hätte ich zwei Fragen:
1) Einige Drucklabore bieten einen Druckfarbraum für die Entwicklung an, den man sich auf deren Webseite herunterladen kann. Wenn man Bilder zum ausbelichten bearbeitet, würde es Sinn machen, aus dem RAW-Konverter direkt in diesen zu konvertieren?
2) Oder gibt es soetwas wie einen maximalen Farbraum für Sony-Sensoren, mit dem man arbeiten kann um dann erst am Ende in einen finalen Farbraum, beispielsweise für Druck oder Web, umzuwandeln? Würde das Sinn machen?
Das Bisher geschriebene gilt doch nicht nur für die A850, sondern auch für die A300 und die A580?
Grüße,
Teheron
So stimmt das leider nicht ganz. Jede Kamera hat auch ihren ganz spezifischen Gerätefarbraum und der wird vom RAW-Konverter berücksichtigt. In welchem Farbraum der RAW-Konverter dann die "entwickelten" Dateien speichert oder weitergibt, stellt man im RAW-Konverter ein, nicht in der Kamera.
Ich sehe hier ehrlich keinen Widerspruch zu dem von mir zuvor geschriebenen. Ich sehe nur einen Widerspruch zu Deiner eigenen ersten Aussage. ;)
Und Du kannst den Farbraum auch bei RAWs in der Kamera einstellen. Ist halt einfach ein Metadatum, das der RAW Konverter auswerten kann, um eine Voreinstellung vorzunehmen. Und Rainer hat richtigerweise ergänzt, dass es eine Auswirkung auf das eingebettete Preview JPEG hat, wobei diese Auswirkung sicherlich nur begrenzten Effekt auf das praktische Arbeiten hat.
Stephan
Kurze Nachfrage um sicher zu gehen: Wenn ich im RAW-Format aufnehme, halte ich mir alle Optionen für den späteren Farbraum also offen? ...
So ist es.
...
Da hätte ich zwei Fragen:
1) Einige Drucklabore bieten einen Druckfarbraum für die Entwicklung an, den man sich auf deren Webseite herunterladen kann. Wenn man Bilder zum ausbelichten bearbeitet, würde es Sinn machen, aus dem RAW-Konverter direkt in diesen zu konvertieren?
2) Oder gibt es soetwas wie einen maximalen Farbraum für Sony-Sensoren, mit dem man arbeiten kann um dann erst am Ende in einen finalen Farbraum, beispielsweise für Druck oder Web, umzuwandeln? Würde das Sinn machen?
...
1)
Auch Drucker in Verbindung mit dem Papier und bei Tintenstrahldruckern auch in Verbindung mit den verwendeten Tinten haben einen eigenen Farbraum. Sofern man also durch eine Farbraumkonvertierung Farben, die die Kamera und auch der Drucker darstellen kann, "löscht", dann hat man eben Verluste, die nicht unbedingt sein müßten. Eine zwischenzeitliche Wandlung in einen größeren geräteunabhängigen Arbeitsfarbraum, ist beim Arbeiten in 16-Bit Farbtiefe (z.B. ProPhoto) durchaus nicht unüblich und gibt für die Operationen, die man im Rahmen der Bildbearbeitung macht, eine "Reserve". Spätestens beim Wandeln in 8-Bit sollte der Farbraum dann allerdings nicht mehr überflüssig groß sein.
Abgesehen davon können die meisten Ausgabegeräte wie Drucker und Monitore nur einen recht eingeschränkten Farbraum darstellen.
...
Das Bisher geschriebene gilt doch nicht nur für die A850, sondern auch für die A300 und die A580?
...
Ja, es gilt für jede Digitalkamera.
Rainer
mrieglhofer
23.03.2011, 09:58
1) Einige Drucklabore bieten einen Druckfarbraum für die Entwicklung an, den man sich auf deren Webseite herunterladen kann.
Bist du sicher, dass es sich dabei nicht um ein Farbprofil des Druckers handelt?
Farbräume werden von Oranisationen genormt und müssen dann in der Software unterstützt werden. Farbprofile kann jeder individuell erstellen. Dabei werden in einer Tabelle die Abweichungen der Ausgabe zur Eingabe aufgezeichnet und davor korrigiert. Dann kannst es damit Proofen und allenfalls für die bestimmte Ausgabe konvertieren. Aber das ist die Korrektur der Druckkennlinie innerhalb des verwendeten Farbraumes.
Moin
wenn ich alle "Wunschvorstellungen oder Formulierungen" die zwar das richtige meinen,
es aber "verkehrt" ausgedrückt haben...zitieren würde...
kämen gleich drei weitere Seiten zusammen :P
will sagen, auch an die Adresse der Experten...wir müssen das endweder "richtig erklären"
oder das gesamte so umformulieren...das es auch JEDER kapiert( und das wird kaum gehen :cool:)
deshalb müssen wir mal am ENDE anfangen...:top:
wer kein Adobe RGB>>>
Monitor hat, Drucker hat oder für dei Druckvorstufe arbeitet...
hat nix von Adobe RGB, kann es nicht sehen, nix damit anfangen :cry:
auch die Bilderdienste...können KEIN ARGB,
sondern nutzen ihr Maschinenprofil...wie sollte das sonst auch gehen :?:
eigene Fotodrucker...
können es auch auch nicht, ich sage mal die können sogar "noch weniger" wie sRGB,
drucken nur gut mit ausgemessenen Drittanbieter-Profilen ;)
selbst für die Druckvorstufe....
muss es nicht unbedingt ARGB sein denn, ich bin das beste Beispiel dafür...
habe jahrelang für meine Grosskunden nur JPG+sRGB geliefert( so gefordert!!!)
und kein Bild hatte gedruckt irgendwelche Farbprobleme die nicht darstellbar waren :top:
Komplex aber wird es...
wenn man (wie ich) selbst komplettes DTP anbietet...
Bilder und Layouts macht, das nur am Compi durckfertig auf CD zusammen stellt :roll:
da gab es dann reichlich Probleme, die aber auf PC-zu-MAC Konvertierung beruhten,
und nach Umstellung von ARGB auf ECI dann behoben werden konnten...:top:
( der Knacks hier lag in den ARGB-Bildern die nach CMYK Euroscala konvertiert wurden...
eigentlich ganz gut im Druck aussahen, aber....
nach ECI Umstellungen deutlich einen sichtbaren Grünstich hatten, der vorher so nicht auffiel:oops::top::cool:)
------------------------------
Kameras...machen kein Profil....sondern( wurde dann erwähnt) setzten nur eine Flag für ARGB oder sRGB(Jpg)
wenn das nicht wäre...könnte man im RAW Konverter ja das Profil nicht verlustlos wechseln :P:D:top:
Kamera LCDs...
zeigen auch kein Profil....dazu nicht mal das richtige Bild, sondern immer nur das im Dateiheader eingebettete Mini-JPG....:!:
auch hier herrscht Verwirrung weil bei Datenproblemen häufig >>> nur diese Mini-JPG gezeigt wird....
aber nicht das richtige Bild, was längst kaputt sein kann :roll:
Fazit....
für Leute die häufig Tonwertabrisse z.B in Himmelsverläufen haben oder ähnlichen Motiven...
empfiehlt sich also RAW+ARGB, um es möglichst verlustfrei zu bearbeiten...
wer aber fast auschließlich nur am Monitor schaut, Bilder ins Web stellt...
mit mit sRGB genauso gut klar :top:
und dazu (meine Behauptung) wenn Bilder nicht ausreichend Licht haben und gut genug ausgemessen(Falschmessung) sind....
ist es naheliegend das mit sRGB früher/schneller Probleme auftauchen :top:;):cry:
jegliche Verbesserungsversuche in der EBV machen es meist nur schlimmer :cool:
Mfg gpo
++++ und muss gesagt sein
es gibt Kameras die perfekte OOC JPGs können....viele andere eben nicht oder nicht so gut ...
muss man rausfinden :top:
Bist du sicher, dass es sich dabei nicht um ein Farbprofil des Druckers handelt?
Das meine ich ja. Die ICC-Datei hieß irgendetwas mit "Fuji XYZ" und die schrieben auf der Seite, dass Sie eben Maschinen von Fuji für das Ausbelichten verwenden. Ich habe es so verstanden, dass man sich mit der Datei das Farbprofil der Druckmaschinen auf den Rechner lädt. Wenn man nun seine Bilder in dieses Profil umwandelt, müßte man doch eine, wenn auch nur marginal, bessere Vorschau auf das Druckergebniss haben. Zu mindest wenn der Bildschirm kalibriert wurde (ich habe einen Datacolor Spyder 3 Elite zum abstimmen des Monitors).
Irgendwo gab es auch mal eine Diskussion über dieses bestimmte Profil. Der Farbumfang war geringer als sRGB. Falls Interesse besteht, kann ich mich mal auf die Suche nach dem Anbieter machen. Ad hoc weiß ich nicht mehr welcher es war.
MfG,
Teheron
turboengine
23.03.2011, 16:54
Das meine ich ja. Die ICC-Datei hieß irgendetwas mit "Fuji XYZ" und die schrieben auf der Seite, dass Sie eben Maschinen von Fuji für das Ausbelichten verwenden. Ich habe es so verstanden, dass man sich mit der Datei das Farbprofil der Druckmaschinen auf den Rechner lädt.
Die Idee ist auch, dass man ein Softproof machen kann. Photoshop kann das beispielsweise. Waehlt man diese Ansicht, zeigt der Bildschirm annaehernd die Farbwiedergabe des spaeteren Ausdrucks. Man sieht auch, wo der Farbraum des Druckers verlassen wird (Gamut Warning).
So hat man noch die Moeglichkeit per EBV einzugreifen und die Farben soi anzupassen, dass sie gedruckt werden koennen. Die automatische Umwandlung mit dem Profil des Ausgabegeraets bring selten optimale Ergebnisse.
Der vollstaendige Rueckzug auf den kleinen RGB Farbraum aber auch.
...... Die ICC-Datei hieß irgendetwas mit "Fuji XYZ"
Ich habe es so verstanden, dass man sich mit der Datei das Farbprofil der Druckmaschinen auf den Rechner lädt. Wenn man nun seine Bilder in dieses Profil umwandelt, müßte man doch eine,
MfG,
Teheron
NEIN
Bilder werden NICHT in ein Druckprofils "umgewandelt"....das ist quatsch :shock:
wenn du aus PS heraus auf dem Fuji drucken willst...
bekommst du dort eine Auswahl...dort versteckt sich das Druckerprofil,
was du dann anwählen kannst :cool:
Mfg gpo
mrieglhofer
23.03.2011, 21:36
Irgendwo gab es auch mal eine Diskussion über dieses bestimmte Profil. Der Farbumfang war geringer als sRGB
Das Farbprofil beschreibt die Eigenschaften des Druckers. Daraus kann die entsprechend Software dann Korrekturen anbringen, damit es besser paßt.
Der Farbumfang eines Druckers ist in vielen Fällen geringer. Es können dann Farben innerhalb des Farbraum nicht ordentlich gedruckt werden. Das ist normal. Hat aber nichts mit dem Farbraum zu tun.
....Hat aber nichts mit dem Farbraum zu tun.
eben>>> Druckerfarbprofil :top::D:cool:
die Sauerei eigentlich ist...
die drei großen Druckerhersteller die für Foto in Frage kommen...
liefern da leider nur unzulängliche Infos :flop:
da wird zwar viel von Profilen geredet, aber....wo findet man die:?::?::?:
bekanntlich stehen die ja alle im Colorordner im Windows System...
nur die Bezeichnungen sind irreführend weil,
man da dauernd irgednwelche neuen und unbekannten Profile enddeckt,
die man selbst da nicht hinkopiert/installiert hat....hat man aber doch denn,
neue Drucker installiert, vielleicht noch drei verschiedene...
und das Kuddelmuddel ist perfekt:oops:
meist kommt man an diese "Profile" nur ran, wenn man beim Drucker ins "erweitere Menue" geht, oder Expertenmodus:top:
nur wirklich erklärt oder aufgeklärt wird man da auch nicht, kann vor allem selten "was eigenes dort abspeichern :evil:
Ein Grund warum...
ich meist direkt aus Corel Draw ausdrucke:top::top::top:
der Einstellungsdialog in der Corel Druckvorschau läst zu....
den Treiber zu manipulieren, und zwar so heftig das endlich auch Tinte pisst ;)
z.B. hatte Versuche mit Epson Backlite Folie die dann wie ein Großdia wirkt und von hinten bedruckt wird...
aus Epson heraus war die opake Folie nur lauwarm bedruckt...also unbrauchbar,
aus Corel habe ich da endlich mal ordentlich Farbe draufgedonnert und...
siehe da, man konnte die Backlite Folie wie ein Großdia im Leuchtkasten einsetzen:top::top:
davon hatte ich im Studio so 6x Stück an einer Wand,
Größe 30x40 und das sah richtig cool aus, manch ein Kunde konnte da festgequatscht werden:top:
Mfg gpo
Hallo zusammen,
zu dem Thema Farbraum möchte ich noch meine Problematik hinzufügen.
das Problem RGB / sRGB hatte ich neulich bei der Bildausgabe im Fotoladen - Format A4.
Die Aufnahme ist mit RAW/AdobeRGB erstellt und in Lightroom 3 als JPG - AdobeRGB 1998 zu 100% konvertiert.
Das Ergebnis: Himmel lila, Hausfront und Münsterdach dunkelbraun, zu wenig Rot- Anteil - eine Katastrophe!
Erst eine JPEG- Ausgabe mit sRGB war zufriedenstellend!
Wie ist das zu erklären?
Gruß Hans
Der einfache Gedanke wäre,
das der Fotoladen nicht mit eingebetteten Adobe-RGB-Profil umgehen kann.
EarMaster
13.04.2011, 02:10
Ich würde nicht so pessimistisch denken: Der Fotoladen kümmert sich vermutlich einfach nur nicht um das eingebettete Farbprofil, weil es zu viel Arbeit machen würde und in 95% der Fälle eh nicht nötig ist, weil die normale Digitalknipse immer sRGB liefert.
turboengine
16.04.2011, 09:40
Kann man mal erklären was "Bildausgabe im Fotoladen - Format A4" denn heisst? Kamera mit Kabel per PictBridge an einen Drucker angeschlossen oder Abzüge?
hwbuerks
16.04.2011, 21:12
Das liest sich fast so wie automatische Bildkorrekturen beim Dienstleister nicht abgestellt. :cool:
hallo turboengine,
zum Verständnis:
1. Aufname in RAW, Export in Lightroom3, jpg, Farbraum RGB bzw. sRGB
2. jpg's auf Stick
3. Farbaufnahme im Format DIN A4 im Fotoladen - Abzüge
Gruß Hans
turboengine
18.04.2011, 19:06
Dann zeig' uns doch bitte mal ein Beispielbild (mit EXIF) und stelle idealerweise auch das RAW zur Verfügung.
Hans005:
" zum Verständnis:
... Farbraum RGB bzw. sRGB"
RGB und sRGB oder: RGB = sRGB (was so ja nicht stimmt)?
Ist aber von der Auswirkung her schon bedeutsam.
Grüße