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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Objektiv richtig testen


mrpase
10.02.2011, 22:11
Hallo zusammen :)

Ich besitze zur Zeit eine A550 mit 18-55er Kit-Objektiv und werde mir demnächst ein Teleobjektiv dazu kaufen. Da ich noch nie ein Objektiv gekauft habe, weiß ich nicht, wie ich ein solches am besten testen sollte.
Habt ihr irgendwelche Ratschläge/Tipps für mich? :)

Vielen Dank im Voraus und beste Grüße,
Pascal

Tommyknocker
10.02.2011, 22:17
Geil, geil, noch ein Objektiv-Test-Thread :D

Wie wär es, wenn Du einfach das Objektiv auf die Kamera schraubst und damit Fotos machst? Ich mach das z.b. so und bisher waren die Fokusfehler immer hinter der Kamera und nicht in der Linse zu suchen ;)

Sollte das Objektiv wirklich einen an der Klatsche haben, dann merkst Du das auch so recht schnell, wenn nicht, dann stört es Dich auch nicht.

Aber da Dir das wahrscheinlich nicht reichen wird:

Klick (http://lmgtfy.com/?q=Objektiv+testen)

(Nichts, was man nicht selber könnte, aber ich helfe ja gern...)

mrpase
10.02.2011, 22:50
Die Ironie war kaum zu überlesen :shock:

Einerseits hab ich gedacht, dass es (aus welchen Gründen auch immer) bei Sony-Kameras bzgl Objektiv-Test Besonderheiten gibt. Andererseits hab ich mal nicht direkt Google genutzt. Als Neuling finde ich Informationen aus Foren generell hilfreicher, denn hier erfährt man das ein oder andere was nicht im Netz steht.

Aber danke, dass du dich trotzdem erbarmt hast :roll:

simply black
10.02.2011, 23:08
Ich fotografiere seit so vielen Jahren. Ich habe noch nie ein Objektiv getestet.
Ich kaufe und mache Fotos. Wenn mir dann was nicht gelingt im Schärfebereich, habe ich meist Fehler im AF Modus gemacht oder nicht lange genug über die Schärfentiefe nachgedacht.
Ich weiß nicht, wie viele Objektive ich hatte. Probleme hatte ich nie. Nur wenn ich sie beim normalen Gebrauch spüren würde, würd ich testen.

desperado00
10.02.2011, 23:33
Welches Objektiv hast du im Sinn ?

Bei meinem Tamron 17-50 2,8 habe ich 4 verschieden Objektive
versucht, wobei 3 davon einen merklichen Backfokus hatten.
Wer ein bisschen ein technisches Denken hat versteht auch warum.
Das Zauberwort heißt "Summentoleranzen" der einzelnen Bauteile.
d.h. es muss nicht jedes Objektiv auf jeder Kamera 1A Ergebnisse liefern da nicht jedes Bauteil die gleichen Fertigungstoleranzen hat.
Es gibt hier doch sehr starke Unterschiede.
Speziell bei Drittherstellen wie Tamron und Sigma.

Ich persönlich habe jedes Objektive in einem "Fachgeschäft" gekauft und ausgibig getestet.
Man inverstiert doch auch viel Geld in eine gute Ausrüstung
Stativ, Fokusdetektor und Kamera ins Gepäck und ab ins Fachgeschäft.

Bastel dir einen Fokusdetektor (anbei ein Link)

http://www.traumflieger.de/desktop/fokusdetektor/fokusdetektor.php

mrieglhofer
10.02.2011, 23:53
Bastel dir einen Fokusdetektor (anbei ein Link)

Na ja, der Fokusdetektor führt wohl eher dazu, dass viele Objektive wegen BF eingeschickt werden, die keinen haben ;-)

Das Zauberwort heißt "Summentoleranzen" der einzelnen Bauteile.
Das mußt mir bei einem geschlossenen Regelkreis mal erklären. Wenn die Kam feststellt, dass etwas nicht scharf ist, regelt das Ding solange nach, bis es paßt. Oder leider auch nicht, wenn

der AF Sensor an der falschen Stelle ist
die Schärfenebene bei offener Blende woanders als geschlossen ist
eine stärkere Bildfeldwölbung vorhanden ist
der Bediener bei Fokuslock die Kamera schwenkt
usw

Aber natürlich kann es auch an der Objektivabnützung liegen.

Wenn mir dann was nicht gelingt im Schärfebereich, habe ich meist Fehler im AF Modus gemacht oder nicht lange genug über die Schärfentiefe nachgedacht.
Dann bist ein Glückspilz. Aber nur wieder mal ein Artikel zur Genauigkeit.
http://www.nikon-foto.de/templates/technique/articles/autofokus_cofo.pdf

desperado00
11.02.2011, 08:54
Na ja, der Fokusdetektor führt wohl eher dazu, dass viele Objektive wegen BF eingeschickt werden, die keinen haben ;-)

Das mußt mir bei einem geschlossenen Regelkreis mal erklären. Wenn die Kam feststellt, dass etwas nicht scharf ist, regelt das Ding solange nach, bis es paßt. Oder leider auch nicht, wenn

der AF Sensor an der falschen Stelle ist
die Schärfenebene bei offener Blende woanders als geschlossen ist
eine stärkere Bildfeldwölbung vorhanden ist
der Bediener bei Fokuslock die Kamera schwenkt
usw



Das hat sehr wohl etwas mit den Summentoleranzen im "Objektiv" zu tun.
Die einen streuen mehr die anderen weniger, was direkte Auswirkung auf
die Abbildungsleistung hat (Zentrierung des Objektives)

der Bediener bei Fokuslock die Kamera schwenkt

Das ist richtig.

Zitat:
Bastel dir einen Fokusdetektor (anbei ein Link)

Na ja, der Fokusdetektor führt wohl eher dazu, dass viele Objektive wegen BF eingeschickt werden, die keinen haben ;-)


Kannst du hierzu etwas genauer Stellung nehmen?

mrpase
11.02.2011, 09:37
Welches Objektiv hast du im Sinn ?

Zur Zeit hab ich das Sigma 70-200 und das Tamron 70-200 ins Auge gefasst, wobei mein Augenmerk wohl eher zum Sigma geht, wenn der Autofokus wirklich so lahm ist, wie man überall lesen kann.

Es gibt hier doch sehr starke Unterschiede.
Speziell bei Drittherstellen wie Tamron und Sigma.

Mhh, leider ist mein Studenten-Budget beschränkt. Da muss ich wohl hoffen, dass ich auf Anhieb gute Ware erwische.

Ich persönlich habe jedes Objektive in einem "Fachgeschäft" gekauft und ausgibig getestet.

Alles was ich an Zubehör habe, habe ich bei nem Fachhändler gekauft. Ich könnte mir aber vorstellen, dass er die Objektive evtl. nicht für Sony-Bajonette hat und ein Test vorerst scheitert. Wär natürlich der Kracher wenn er verlangt, dass ich für seine Absicherung ne Anzahlung mache, damit er überhaupt eins bestellt ;)

cdan
11.02.2011, 09:42
...weiß ich nicht, wie ich ein solches am besten testen sollte.
Habt ihr irgendwelche Ratschläge/Tipps für mich? :)

Die Frage ist schon absolut berechtigt, denn so wie sich das hier im Forum immer darstellt sind viele Objektive irgendwie dezentriert oder haben einen Front- oder Backfokus. Das Forengrundrauschen sorgt immer dafür, dass sich Probleme deutlich schlimmer anfühlen als sie in der Realität sind. Dazu gesellen sich dann die Fachleute die gleich die gesellschaftspolitische Analyse zum Fehler und dessen Relevanz zur wirtschaftlichen Lage der Nation liefern. An die frische Luft mit dem Objektiv und fotografieren. Zuhause am heimischen PC in der natürlich 300%-Ansicht lässt sich dann auch der letzte Funken Unschärfe sicher beurteilen und das Objektiv zur Gurke zusammenschmelzen.

@mrpase: Wenn du in der Praxis festzustellen meinst, ein Objektiv das irgendwie fehlerhaft zu sein scheint dein Eigen zu nennen, dann such nach dem Legosteintest (http://www.sonyuserforum.de/forum/search.php?searchid=3519225) und befolge die gut gemeinten einschlägigen Ratschläge. Mach die diversen Tests, möglichst noch innerhalb der Garantiezeit und gut ist.

desperado00
11.02.2011, 10:38
Die Frage ist schon absolut berechtigt, denn so wie sich das hier im Forum immer darstellt sind viele Objektive irgendwie dezentriert oder haben einen Front- oder Backfokus. Das Forengrundrauschen sorgt immer dafür, dass sich Probleme deutlich schlimmer anfühlen als sie in der Realität sind. Dazu gesellen sich dann die Fachleute die gleich die gesellschaftspolitische Analyse zum Fehler und dessen Relevanz zur wirtschaftlichen Lage der Nation liefern. An die frische Luft mit dem Objektiv und fotografieren. Zuhause am heimischen PC in der natürlich 300%-Ansicht lässt sich dann auch der letzte Funken Unschärfe sicher beurteilen und das Objektiv zur Gurke zusammenschmelzen.

@mrpase: Wenn du in der Praxis festzustellen meinst, ein Objektiv das irgendwie fehlerhaft zu sein scheint dein Eigen zu nennen, dann such nach dem Legosteintest (http://www.sonyuserforum.de/forum/search.php?searchid=3519225) und befolge die gut gemeinten einschlägigen Ratschläge. Mach die diversen Tests, möglichst noch innerhalb der Garantiezeit und gut ist.

Sehr gut ausgedrückt.
Da schließe ich mich doch glatt an.

Wobei ich zu meiner " Schande " auch gestehen muss das ich ein notorischer Fehlersucher bin.
Und man findet "immer" etwas :)
Asche über mein Haupt.

mrieglhofer
11.02.2011, 15:30
Das hat sehr wohl etwas mit den Summentoleranzen im "Objektiv" zu tun
Na ja eine philosophische Frage. Toleranzen spielen beim Antrieb schon eine Rolle, vor allem ob das Ding gleich den Fokus findet oder mehrfach probieren muß. Die anderen Dinge sind spezifische Fehler. Aber welche Toleranz im Objektiv soll dazu führen, dass das nicht scharfstellt? Bildfeldwölbung, fällt das unter Toleranz,Fehler oder konstruktive Eigenschaft? Dezentrierung ist eindeutig ein Fehler. Blendenabhängiger Fokusshift? Hat ja keine Toleranz und wird auch nicht justiert. Also dahingehend würde ich nicht den Begriff Toleranzen wählen.
M.M. nach ist es meist ein Gehäuseproblem, das bei bestimmten Objektivtypen konstruktiv stärker oder weniger stark auftritt und bei bestimmten Fehlern erst auftritt.


Na ja, der Fokusdetektor führt wohl eher dazu, dass viele Objektive wegen BF eingeschickt werden, die keinen haben ;-)
Das schräge scharfstellen auf ein Blatt Papier kann für einen erfahrenen Fotografen durchaus machbar sein. Bei Laien dürfte aber sehr oft der Fokus aus anderen Gründen nicht genau treffen und der User geht dann davon aus, dass die Kamera einen BF oder Front FF hat. Da sind andere Tests, u.a. der Legotest m.E. unkritischer. z:b .ist bei vielen Kameras der Fokuspunkt nicht dort, wo er angezeigt wird bzw. ragt weit drüber hinaus. Und damit bist bei dem Test schon aus dem Rennen, weil du die Ente fokussierst und derweilen die Blattstruktur dahinter genommen wird.
Ich selber verwende das Ding auch manchmal zur Gegenprobe. Aber verlassen würde ich mich alleinig nicht. M.E. muß das Target so groß sein, dass es zweifelsfrei und im rechten Winkel erwischt wird.

desperado00
11.02.2011, 18:16
Na ja eine philosophische Frage. Toleranzen spielen beim Antrieb schon eine Rolle, vor allem ob das Ding gleich den Fokus findet oder mehrfach probieren muß. Die anderen Dinge sind spezifische Fehler. Aber welche Toleranz im Objektiv soll dazu führen, dass das nicht scharfstellt? Bildfeldwölbung, fällt das unter Toleranz,Fehler oder konstruktive Eigenschaft? Dezentrierung ist eindeutig ein Fehler. Blendenabhängiger Fokusshift? Hat ja keine Toleranz und wird auch nicht justiert. Also dahingehend würde ich nicht den Begriff Toleranzen wählen.
M.M. nach ist es meist ein Gehäuseproblem, das bei bestimmten Objektivtypen konstruktiv stärker oder weniger stark auftritt und bei bestimmten Fehlern erst auftritt.



Das schräge scharfstellen auf ein Blatt Papier kann für einen erfahrenen Fotografen durchaus machbar sein. Bei Laien dürfte aber sehr oft der Fokus aus anderen Gründen nicht genau treffen und der User geht dann davon aus, dass die Kamera einen BF oder Front FF hat. Da sind andere Tests, u.a. der Legotest m.E. unkritischer. z:b .ist bei vielen Kameras der Fokuspunkt nicht dort, wo er angezeigt wird bzw. ragt weit drüber hinaus. Und damit bist bei dem Test schon aus dem Rennen, weil du die Ente fokussierst und derweilen die Blattstruktur dahinter genommen wird.
Ich selber verwende das Ding auch manchmal zur Gegenprobe. Aber verlassen würde ich mich alleinig nicht. M.E. muß das Target so groß sein, dass es zweifelsfrei und im rechten Winkel erwischt wird.

Ich messe die Position (rechter Winkel horrizontal sowie vertikal) immer aus.
Wenn man diesen Testaufbau gewissenhaft vornimmt nehme ich schon an, dass dieser doch recht aussagekräftig ist.
Motto: einfach probieren.

Zum obrigen Punkt: Toleranzen.
Ich spreche hier lediglich fertigungstechnische Toleranzen im Objektiv an.

mrpase
11.02.2011, 18:54
Danke für eure Antworten!! Jetzt muss ich nur noch zum Laden fahren und Hand anlegen :lol:

mrieglhofer
11.02.2011, 19:03
Ich spreche hier lediglich fertigungstechnische Toleranzen im Objektiv an.
Die fertigungtechnischen Toleranzen dürften dem AF meist egal sein. Wenn es merkbar dezentriert ist, ist das keine Toleranz. Wenn es eine Bildfeldwölbung aufweist auch nicht, das ist Design. Und wenn sich die Schärfe beim Abblenden verschiebt, erst recht nicht.
Toleranzen sehe ich in der Unendlichkeitesstellung (war bei alten MInoltas oft ein Problem, gibt es aber nicht mehr mangels Unendlichkeitsstellung), Blendensteuerung (manche Objektive sind da zu hell oder zu denken), aber bitte wo sonst, wo es Auswirkungen auf den AF hat?

desperado00
11.02.2011, 21:29
Die fertigungtechnischen Toleranzen dürften dem AF meist egal sein. Wenn es merkbar dezentriert ist, ist das keine Toleranz. Wenn es eine Bildfeldwölbung aufweist auch nicht, das ist Design. Und wenn sich die Schärfe beim Abblenden verschiebt, erst recht nicht.
Toleranzen sehe ich in der Unendlichkeitesstellung (war bei alten MInoltas oft ein Problem, gibt es aber nicht mehr mangels Unendlichkeitsstellung), Blendensteuerung (manche Objektive sind da zu hell oder zu denken), aber bitte wo sonst, wo es Auswirkungen auf den AF hat?

Kann ich leider nicht nachvollziehen bzw macht aus technischer Sicht keinen Sinn ;)

weberhj
11.02.2011, 23:29
Fertigungstoleranzen spielen sehr wohl eine ganz entscheidende Rolle beim AF. Insbesondere Spiel im AF Antrieb wirkt sich auf die Treffsicherheit des AF sehr negativ aus. Das Spiel kann auch bei unterschiedlichen Entfernungen unterschiedlich sein und der Vortrieb des Tubus muss nicht exakt linear mit der Drehbewegung am Gehäuse korrelieren. (Das kann man sehr schön mit ausgeleierten Sigma AF-Antrieben verifizieren.)

Spiel im Tubus und/oder bei beweglichen Objektivgruppen wirkt sich zusätzlich negativ auf die Zentrierung, die planparallele Lage der Schärfeebene, deren Krümmung und auch auf CAs aus. Darunter leidet besonders, aber eben nicht nur, die Präzision der äußeren AF Sensoren.

Das liegt auch hauptsächlich daran, dass der Phasen AF eben kein geschlossener Regelkreis ist sondern aus einer relativ stark defokussierten Position heraus bereits die berechnete finale Zielposition ansteuert (nicht regelt!), denn es ist ja gerade der große Vorteil des Phase AF das Maß der Defokussierung sehr exakt bestimmen zu können. Ein kurzer finaler Check kann nur noch grob abweichenden Fokus detektieren und eine ensprechende Korrektur einleiten. Diese Methode gewährleistet insbesondere die (geforderte) hohe AF-Geschwindigkeit.

Deshalb ist es besonders bei alten stangengetriebenen Objektiven wichtig, dass diese spielarm arbeiten.

Heute fordern wir bei 100% Ansicht eine um "Welten" präzisere AF-Steuerung als dies in den letzten Jahrzehnten (analog) der Fall war. Man sieht das allein schon an den Tiefeschärfenskalen der Objektive. Selbst wenn man z.B. zwei Blenden Reserve einplant, ist an der Grenze des Tiefenschärfenbereichs in 100% Ansicht schlicht immer noch alles Matsch. Deshalb sollte man den damaligen Konstrukteuren auch nicht böse sein...

BG Hans