Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Probleme mit dem Weißabgleich bei Infrarotfotografie
lumos_Draco
06.02.2011, 19:23
Hallo erstmal =)
Vor Kurzem haben ein Freundin und ich beschlossen doch einfach mal den Versuch zu starten, in das Feld der Infrarotfotografie mit der Sony a550 reinzuschnuppern.
Da wir von dem bösen Infrarot-Block-Filter vor dem Sensor gehört haben wir uns eine Günstige Variante eines Infrarotfilters aus China bestellt, und den nm Wert sehr niedrig gewählt (680).
Dieser kam jetzt auch vor 2 Tagen an und natürlich hab ich ihn gleich aufgesetzt, die Belichtungszeit hoch gestellt und ein Foto gemacht.
Das Resultat: Es funktioniert. Allerdings waren die Fotos Rot.
Nach einiger Recherche fand ich raus das man einen Weißabgleich machen soll... Alles klar, nachgeschaut, wie das geht (hab die Kamera nicht so lange) und versucht es so zu machen wie bei einigen Infrarot-Tut's beschrieben ( mit filter auf Blatt, auf grüne Fläche etc.) aber all das brachte nichts. Es kam die Meldung, dass der Weinabgleich fehlgeschlagen ist, der wert wird auf 9900 k gesetzt (manchmal auch 2500 und g9) und es ändert sich nichts Oo.... im B/w Modus geht es allerdings ganz gut, und wenn ich die roten Infrarotfotografien in Photoshop bearbeite, bekomme ich auch schöne schwarz weiß Fotos hin aber eben keine bunten Infratotfotos.
Kann jemand helfen? Liegt es an der umgebugstemperatur? An der Sony oder an was Oo
Auch hallo :)
Es liegt wahrscheinlich ganz einfach daran, daß der Filter zu viel sichtbares (rotes) Licht durchläßt. Gerade weil die Kamera einen effektiven IR-Sperrfilter hat, mußt du dem einen ebenso effektiven IR-Durchlaßfilter entgegensetzen, also mindestens einen R-72. Du kriegst natürlich irrwitzige Belichtungszeiten, aber das läßt sich halt nicht ändern.
Den Weißabgleich macht man übrigens nicht auf irgendeine "grüne Fläche", sondern auf lebendes Grün – grüne Wiese, grüne Bäume usw. →Wood-Effekt. Ist vielleicht nicht ganz die richtige Jahreszeit dafür. ;)
lumos_Draco
06.02.2011, 19:48
Alles klar Oo d.h. also doch einen hören nm Bereich wählen.. ab wie viel nm, blockt der Filter in der Sony den? Dachten halt wenn wir einen relativ niedrigen Filter wählen umgehen wir das Problem, dass zu viel der Infrarotstrahlung blockiert wird ... Naja okay also doch den 720 nm filter ...
und dann erledigt sich das Problem mit dem Weißbagleich von alleine? Kommt also keine Fehlermeldung mehr?
Alles klar Oo d.h. also doch einen hören nm Bereich wählen.. ab wie viel nm, blockt der Filter in der Sony den? Dachten halt wenn wir einen relativ niedrigen Filter wählen umgehen wir das Problem, dass zu viel der Infrarotstrahlung blockiert wird ... Naja okay also doch den 720 nm filter ...
und dann erledigt sich das Problem mit dem Weißbagleich von alleine? Kommt also keine Fehlermeldung mehr?
Nee, das mit dem Filter passt schon. Wenn du einen höheren nimmst, kommt am Sensor nichts mehr an, da vor dem Sensor ja schon ein IR Sperrfilter sitzt. Ohne dass du deine Kamera umbauen lässt, kannst du eigentlich nur im Grenzbereich zum IR Spektrum fotografieren, kommst nicht richtig rein.
Die Bilder werden freilich immer rot werden. Ich mach meine IR Bilder mit manuellem WB auf 2500 K plus dem G9 Filter, wie du oben beschrieben hast. Dann sind die jpg schon mal recht gut. Die RAWs bekommst du so gut nicht hin, weil der G9 Filter hier nicht wirkt, und S/W bekommst du ja hin, wie du sagst.
Mein work-flow für IR Farbbilder ist der: Das mit minimaler Farbtemperatur entwickelte RAW Bild auf "Auto Tonwertkorrektur", dann ist das rot schonmal ansehnlicher. Dann Kanaltausch Rot <-> Blau, damit hast du den roten Himmel nun blau und anschliessend "Farbton/Sättigung" die roten/magenta und ggf. gelben Farbstiche rausnehmen, die Stärke nach Geschmack.
Beispiel nach dieser Art:
6/Bearbeitung_color_09.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=120226)
Beispiel von fast S/W mit noch etwas gelb und leicht rot drin:
827/DSC01976_1.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=115883)
wobei meine Kamera umgebaut ist, aber vom Prinzip her geht es mit einer "normalen" Kamera auch, nur die Belichtungszeiten werden exorbitant länger mit allen damit verbundenen Nachteilen (Bewegungsunschärfe, Stativ, rauschen usw.).
viele Grüße
aidualk
Nee, das mit dem Filter passt schon. Wenn du einen höheren nimmst, kommt am Sensor nichts mehr an, da vor dem Sensor ja schon ein IR Sperrfilter sitzt.
Das Problem des fehlenden IR-Anteils löst du aber nicht dadurch, daß du mehr sichtbares Licht auf den Sensor läßt. Du verkürzt dadurch vielleicht die Belichtungszeit, aber IR-Fotografie ist das nicht. Höchstens Dunkelrot-Fotografie :).
Im Gegenteil ... wenn dein Sperrfilter z.B. 95% des IR wegfiltert, dann mußt du einen Filter dagegen setzen, der mehr als 95% des sichtbaren Lichts wegfiltert, es geht ja darum, den relativen IR-Anteil zu erhöhen.
Ich hab das gerade mal mit der D7D und einem RM90 getestet; hier im Innenraum bei Kunstlicht komme ich auf Belichtungszeiten im einstelligen Minutenbereich bei ISO 200, also für Außenaufnahmen bei Sonnenschein geht da sicher was. Ist aber natürlich kein Vergleich zu einer modifizierten Kamera, schön wird das nicht.
Ohne dass du deine Kamera umbauen lässt, kannst du eigentlich nur im Grenzbereich zum IR Spektrum fotografieren, kommst nicht richtig rein.
Da hast du allerdings recht. Wobei man damit leben kann, wenn es einem nur auf den Wood-Effekt ankommt, denn der ist auch schon im langwelligen sichtbaren Spektrum recht deutlich. Dafür wäre der 680nm-Filter also schon ok ... aber die Bilder werden dann halt knatschrot jenseits jeden Weißabgleichs, das taugt eher nur für S/W.
Ein weiteres Problem neben der geringen Lichtmenge ist die Tatsache, daß die IR-Sperrfilter üblicherweise als Hotmirror konstruiert sind, sie absorbieren den IR-Anteil nicht, sondern reflektieren ihn vom Sensor weg. Da nun außerdem die Vergütung der Linsen normalerweise nicht für IR ausgelegt ist, gibt das ein lustiges Photonen-Pingpong, d.h. du hast einen allgemeinen Streulicht-Schleier, der die Aufnahmen flau und kontrastarm macht.
wobei meine Kamera umgebaut ist
Das war jetzt gemein, ihm die Bilder zu zeigen ;) So eine Qualität kriegt man mit einer unmodifizierten Kamera einfach nicht hin, damit muß man sich abfinden.