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Startseite » Forenübersicht » Kreativbereich » Fotostories und -reportagen » This is Africa - oder "iss wenigstens dein Fleisch!"
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Alt 15.01.2018, 22:07   #31
Dana

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 33.809
Sa, 30.12.

Von Milch-Buttermilch-Irrtümern und gegessenen Termiten

Ich beginne jetzt jeden Tag des Berichtes mit den gesehenen Tieren. Alle Tiere, die mir vor die Augen gekommen sind, werden aufgezählt (außer Käfern und Mücken und so was). Das bedeutet NICHT, dass ich das alles auch für mich zufrieden stellend fotografieren konnte. Es kann also sein, dass ein paar gesehene Tiere nicht in den Bildern auftauchen. Aber laut den Guides ist es wichtiger, sie gesehen und ins Herz aufgenommen zu haben, statt sich mit dem Sucher am Auge sofort drauf zu stürzen. So habe ich es dann auch ab und an genommen. =)

Also. Gesehene Tiere heute:
Meerkatzen, Ibis, rote Libellen, Riesentausendfüßler, Geier, Scarabäen, Kudus, Schabrackenschakal, Giraffe, Warzenschwein, Impalas, Buschbock, Wasserbock, Gnu, Vögel en Masse, Adler im Besonderen, Löwen, Hippo.

KAWUMM!!!!!
Und senkrecht im Bett. Was um Gottes Willen war das für ein Schlag?
Ich horchte in den langsam beginnenden Tag hinein.
Nein, es war kein Schlag, um Elefanten zu verjagen oder sonstiges Getier, es regnete in Strömen und gewitterte!
Och…wie blöd…ich hatte mich am Abend vorher mit Tom, Ute und Peter zum Schwimmtraining verabredet, aber bei dem Wetter war an Training nicht zu denken. Gleich am ersten Morgen so was.
Anscheinend hatte es hier in einen der Blitzableiter geschlagen, so doll, wie das geknallt hatte – und ich war wach.

Egal. Fertig machen, anziehen…und noch lange war es nicht Zeit, die es mir erlaubte, mich vom Haus weg zu bewegen. Ich setzte mich also auf die Terrasse, die überdacht war und mir so das Sitzen im Regen erlaubte. Es war ja nicht kalt und ich genoss den guten Geruch der Erde, die jeden Tropfen dankbar aufsaugte.

Tiere kamen keine vorbei, nur ein Riesentausendfüßler bahnte sich seinen Weg über die Terrasse. Die sind total süß und fühlen sich lustig an, wenn man sie über die Hand laufen lässt.

Als Vera dann auch fertig war, verließen wir unsere Behausung und machten uns auf den Weg zum Frühstück. Vor unserer Tür stapfte ein Käfer herum, den ich erst für einen Scarabäus hielt, er hatte aber Glanzstreifen auf dem Rücken und ist daher eine andere Sorte. Muss Ingo sagen, welche.
Wir nannten ihn Wilfried, denn es sah so aus, als würde er sich bei uns heimisch fühlen. Später war er dann doch weg und ward nie wieder gesehen. Treulose Tomate.


Bild in der Galerie

Das Frühstück war sehr lecker! Die Köchinnen und Küchenmädchen erzogen uns zwar zur Geduld (Brot kam meist erst 15 Minuten später auf den Tisch, wenn man schon längst mit dem Belag da saß und wartete), aber „this is africa“. Damit lebte man ohne Probleme, wenn man beschloss, sich über so etwas nicht zu ärgern und statt dessen einfach mit einem Fruchtsalat anfing. Es gab Eier in jeglicher Form, die einem frisch zubereitet wurden, Toast oder Brötchen, Belag (immer nur einen, aber der war super), Säfte, Aufstriche…schmausen war kein Problem! Alles frisch, alles unbedenklich zu essen...herrlich.
Ich holte mir noch etwas Saft und Vera bat mich, ihr etwas Milch mitzubringen. Dies tat ich und schüttete Milch in ein Glas. Eine Dame, die hinter mir wartete, nahm indes die andere, volle Milchkanne und schüttete sich selbst etwas ein. Gemeinsam gingen wir zurück zum Tisch.

Vera dankte, nahm die Milch und schüttete sich davon in ihren Kaffee, während die andere Dame ihr Glas zum Mund führte.
„Iiiiiiiiiiiihhhhhh!!!!“
Angeekelter Blick auf das Glas.
„Das ist... Buttermilch!!“
Vera roch daher erst einmal vorsichtig, um dann sacht zu probieren. Aber glücklicherweise hatte ich die richtige Milch erwischt! Das Etikett der Buttermilch war aufgeweicht und abgefallen und im Schatten sahen sich beide Kannen komplett ähnlich…das wäre ein Spaß gewesen…Buttermilch im Kaffee.

Da wir zu langsam waren, um mit dem Shuttle-Bus ans Hippohide (großes Wasserloch auf Campgebiet) zu kommen, der Regen aber mittlerweile besserem Wetter gewichen war, beschloss ich, mein Training nun nachzuholen. Umgezogen, Handtuch geschnappt und Jogging-Gürtel…und ab in den Pool!
Meine Güte, war das schön…. Der Pool misst fast 30m, ist so um die 28 Grad warm, tief genug, dass man auch wirklich aquajoggen kann, ohne den Boden zu berühren und ungechlort! Das Wasser ist aus der Mineralquelle und wird auch zum Sprengen der Rasenflächen benutzt, weshalb der Pool immer mal um 10cm Höhe schwankt, aber dauernd frisches Wasser nach bekommt. Für meine Haut war das eine absolute Kur! Am Schluss weich wie ein Kinderpopo!

So sieht er aus (also der Pool):


Bild in der Galerie

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Auf dem Rücken dort nach getaner Arbeit zu treiben, in den blitzblauen Himmel zu schauen, die Sonne zu spüren und das satte Grün der Bäume und Palmen zu sehen, während Meerkatzen in den Kronen herum wirbeln…das ist echt genial. Rote Libellen flogen knapp über die Wasseroberfläche, stoppten kurz vor dem Gesicht und nahmen einen Umweg. Einfach NUR schön. Man wollte überhaupt nicht wieder raus aus dem Wasser.

Doch da man irgendwann sonst total verkrumpelt, stieg ich doch aus den Fluten und Vera und ich starteten einen Gang durch unser Camp, nachdem ich wieder in normalen Klamotten manierlich genug aussah.

Das Camp ist aufgebaut wie ein kleines Dorf. Die Rondavels, mal Einer, mal Doppelte, mal Familienrondavels, sind an Schotterstraßen angeordnet, haben Nummern und man fühlt sich wie in einem Mini-Städtchen. Um uns herum wohnten überall unsere Freunde und Bekannte, das war einfach schön. Diese runden Häuschen mit Strohdach sahen einfach zu niedlich aus und die Vegetation drum herum war üppig und schön. Ich zeige mal nur noch ein paar Bilder, Ingo hat das ja schon sehr schön dokumentiert.


Bild in der Galerie

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Auf dem Weg vom Pool zu unserem Haus kamen wir immer an einem Strauch vorbei, den sich Heuschrecken als bevorzugten Dinnerplatz ausgesucht hatten. Während wir da waren, wurde er immer kahler.


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Auch sonstiges Getier fanden wir, allerdings eher kleines oder weit entferntes:


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(Riesen-Tausendfüßler, Kap Taggecko, Weißrückengeier, Streifenskink, Hagedasch-Ibis)

Nur unser Haus-Buschbock war etwas größer:


Bild in der Galerie

Ich habe den Eindruck, es war der einzige seiner Art, der es gewagt hat, auch innerhalb des Camps in Seelenruhe zu grasen. Er war dauernd im Camp unterwegs und ließ sich toll ablichten.

Nach dieser Runde gingen wir Mittag essen. Um nicht total rund nach Hause zu kommen, hatte ich mich für eine Gemüsesuppe eingetragen und Vera ließ das Mittagessen ganz aus, aß nur ein Stückchen Kuchen. Die Gemüsesuppe war der Hammer. Toll gewürzt, mit saisonalem Gemüse drin, wunderbar leicht und ultralecker. Dazu günstig! Ich habe sie in den 14 Tagen sicher ungefähr 9 mal gegessen, jedes Mal schmeckte sie anders.

Dann stand endlich unsere erste Safari-Tour im Landrover auf dem Programm! Da ein Fahrer an Malaria erkrankt war, wurden wir und Kobers gebeten, in einer späteren Safari zu starten als die anderen. Tom kam auch noch mit und so waren wir dann mit drei anderen Fremden zusammen in einem Auto, das erst um 16h startete, während die anderen alle um 15h schon los fuhren. Wir blieben dafür bis zum Abendessen unterwegs und Jesco, der Juniorchef, fuhr uns persönlich. Jesco ist ein Mann, der weiß, was er will, wo es lang geht und was „man soll und was nicht“. Und das erklärte er uns ziemlich deutlich.

Als wir ihm nicht leise genug waren, hielt er an und befahl: „Behaltet das, was ihr denkt, für euch! Ihr seht keine Tiere, wenn ihr es immer raus lasst!“ Ich bekam einen roten Kopf, musste ich doch noch üben, keinerlei Emotionen aus mir heraus zu lassen. Wer mich kennt, weiß, was das für ein Kampf geworden ist.

So sah es im Busch aus:


Bild in der Galerie

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Und diese Tiere haben wir gesehen:


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(In der Reihenfolge der Bilder: Schabrackenschakal, Kudu-Ricke, Warzenschwein, Kudu-Ricke 2x,
weibliches Amethystglanzköpfchen, Impala-Ricke, Gabelschwanzdrongo (Trauerdrongo), Zimtracke, Braunkopfliest,
Gnu, Leopardenschildkröte, Gelbschnabeltoko, Neuntöter 2x,
Baumhopf, Rotschnabeltoko, Krokodile, Blaustirnblatthühnchen, Scarabäus mit Mistkugel)

Und letzten Endes eine Giraffe - jedenfalls einige Teile. )


Bild in der Galerie

An einer Stelle brachte ich Jesco zum Halten, da sich vor uns auf der Straße eine tolle Landschaft auftat. Und da ich sah, dass er die Straße nur kreuzte, wollte ich das unbedingt auf Chip bannen, bevor wir weg waren. Jesco seufzte und drehte das Auto in Knips-Position. Ich machte die Bilder, andere allerdings auch.


Bild in der Galerie

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"Habt ihr endlich eure "Jenseits von Afrika"-Bilder geschossen??"
Er grinste.
"Jaaaaaa....." Egal, was er dachte, ich mochte das!

Dann, beim Weiterfahren, sahen wir seltsame Landrovergestalten:


Bild in der Galerie

(Vorne links der Ranger, daneben Frank-Werner
hinten dran Eva, Tim, Sascha
hinten dran Carlo und Ditmar
hinten dran Danie, Pascals Hut, Pia.)

und fuhren wieder über die Grenze nach Makutsi Camp.


Bild in der Galerie

Vorher waren wir im Außenbezirk unterwegs. Es ging seit langer Zeit dauernd hoch und runter, Hügelchen, Löcher, Wurzeln…die Fahrt war ganz schön holperig, aber ungemein spaßig! Das Wetter war ideal, warm, aber nicht zu stechend und es machte einfach nur gute Laune, offen dahin zu brettern.

Plötzlich bremste Jesco wieder.
"Links, Giraffe!"
Ich starrte ins Gebüsch.
"Hä...wo?"
Jesco seufzte (das sollte er meinetwegen noch öfter tun ).
"Warte..."
Er setzte das Auto zurück. Ich hatte Glück, auch andere hatten sie nicht gesehen.
"DA!"
Einige machten nun "Aaaaaah!"
Ich nicht.
"Was?? Ich seh die nicht..."
Meine Augen traten fast aus den Höhlen vor Anstrengung.
"Das gibts doch nicht."
Jesco setzte noch einmal zurück.
"Vier Beine, vier Meter hoch!!!"
Vera flüsterte mir leise zu:
"Schau mal nach "Hell"..."
Und tatsächlich, da sah ich ein Stück Bauch und vier Beinansätze. Ziemlich gut getarnt.
Ich war leicht säuerlich.
"Ich hab nach einer Giraffe gesucht und nicht nach einem langbeinigen Schemel!"

Egal, ich wurde schnell getröstet. Ich sah das niedlichste Impala-Kind, das man sich denken kann…wie es mich unverwandt anschaute.


Bild in der Galerie

Auch hier foppte Jesco uns immer wieder. Für die Südafrikaner sind Impalas wie Schafe. Überall zu finden, in Herden. In Massen. Für uns waren sie niedliche Tiere, die wir vorher noch nie live gesehen hatten...sollte er sich nicht so haben! Aber er machte sich einen Spaß daraus, immer wieder total "aufgeregt" IMPALAS!! zu rufen und scheinbar begeistert in die Richtung der Tiere zu deuten. Blödi. (Karen, falls du mitliest: Sag es ihm nicht, dass ich ihn Blödi genannt hab. Sonst muss ich bei meinem nächsten Besuch zu Fuß gehen!)

Und dann ging es ins Löwen- und Adlergebiet!
Da es schon dämmrig war, wurde das Fotografieren immer schwieriger, zumal ich mich immer noch standhaft weigere, mit Blitz zu arbeiten, weil das meiner Meinung nach die Tiere einfach zu sehr anstrahlt. Nicht, weil es sie furchtbar stört, sondern weil es mir nicht gefällt. Daher muss ich dann mit dunkleren Bildern leben.

Und der Schreiseeadler auch.


Bild in der Galerie

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Die Sonne senkte sich immer mehr.


Bild in der Galerie

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Andere Genossen wurden langsam müde oder gerade erst aktiv.


Bild in der Galerie

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(Gelbschnabeltoko, Einsiedlerkuckuck, Coucal)

Plötzlich bremste Jesco!
„DA!“
Tatsächlich…da hinten waren Löwen!!


Bild in der Galerie

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Die Löwenmama mit ihren Jungtieren. Zwar weit weg, aber immerhin!!

Inzwischen war die Dämmerung in vollem Gange.


Bild in der Galerie

Wir fuhren ein paar Meter, nur um dann wieder abrupt zu halten, weil wir über das nächste tolle Tier gestolpert waren:


Bild in der Galerie

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Dass wir das Hippo außerhalb des Wasserloches zu sehen bekamen, war für uns alle super. Es ist übrigens kein falscher Weißabgleich…wenn ich das richtig verstanden habe, schwitzen Hippos rosa. Es fand uns allerdings ziemlich doof und drehte uns schnell den Hintern zu. Ich dachte immer, Hippos seien sehr aggressiv und schnell, wenn sie sich angegriffen fühlen...aber Jesco fuhr mit dem Landrover total hart an das Nilpferd dran, versuchte, uns in eine gute Fotoposition zu bringen. Das einzige, was das Tier tat, war, nicht mitzuspielen und recht schnell den Heimweg anzutreten. Das war schon imposant!

Ouha, war das schon spät! Wir mussten zurück, wenn wir noch pünktlich zum Essen kommen wollten! Jesco legte einen Zahn zu und plötzlich flogen vor uns Termitenschwärme auf. Die Luft schwirrte und ich sah, wie Ingo, der vorne saß, plötzlich dauernd die Hand hoch hielt und versuchte, welche zu fangen.
Warum?
„Die kann man essen! Die Jungen sogar mit Kopf, die Älteren sollte man köpfen…“
Na toll. Die armen Tiere. Zwar war ich neugierig, wie Termite schmeckt, aber einem lebenden Tier den Kopf abreißen…das war nichts so wirklich für meine Seele. Töten mussten für meine Fleischeslust immer andere.

Als wir dann beim Abendessen ankamen, wo es lecker Fisch und Kartoffelgratin gab, ertranken zwei Termiten in meinem Weißwein. Ich fischte sie raus. Ach je, die Armen.
„Probier sie!“
Ingo sah mich abwartend an.
Stimmt, sie lebten kaum mehr. So erlöste ich sie und kaute prüfend drauf rum.
Schmeckte nicht wirklich nach viel…
Während ich so kaute, sah ich in die erstarrten Gesichter der Menschen um mich herum, während Ingo anerkennend grinste.
„Du hast jetzt nicht wirklich…?“
„Doch, wieso nicht? Wollte wissen, wie die schmecken. Nach kaum was.“
Ekel in den Gesichtern. Mei, so schlimm war das nicht.

Jemand meinte: "Den Tisch müsste man auch mal fotografieren, was da alles rumliegt!"
Ich schnappte mir die Kamera und tat es:


Bild in der Galerie

Und da liegen vielleicht gerade mal 2/3 der gesamten Stücke drauf! Carlos und meine Sachen fehlen komplett und auch andere Kameras lagen da nicht bei. Wir rechneten irgendwann in der Woche mal und kamen zu dem Schluss, dass wir zusammen mit einer sechsstelligen Summe unterwegs waren!

Danach liefen wir noch rüber zur Lapa (der Weg von Restaurant zur Lapa und zu den Toiletten war auch abends erlaubt, da hatte man uns unter den Fittichen) und bestellten uns einen Cocktail. Ich bestellte einen „Pimms and Lemonade“, ohne zu wissen, was „Pimms“ war. Es ist eine Art Likör. Zusammen mit Ginger Ale, Eis, Gurke (!), Minze und Limette eine vorzügliche Mischung! Allerdings reichte einer, um zu signalisieren, dass der Tag lang genug war. Wir ließen uns heim fahren.

Als wir bettgehfertig waren, hörten wir seltsame Geräusche.

„Du, das ist doch Löwengebrüll, oder??“
Das klang echt nah.
Wir nahmen die Taschenlampe und leuchteten durch die Fenster ins Gras um unser Haus herum. Nur ein Wasserbock guckte dumm, als wir ihn im Halbschlaf störten, sonst sahen wir nichts. Und wenn DER da ruhig lag, konnten wir auch ruhig sein.

Wir bekamen dann am nächsten Tag erzählt, dass das Löwengebrüll so laut ist, dass man es kilometerweit hören kann. Die Löwen waren nicht näher am Camp als davor auch.

Wir sichteten noch Bilder und ich zeigte Vera ein Bild eines Warzenschweins von heute.
Vera: „Wo ist denn der Kopf der Antilope?“
„Ähm…was?“
„Na…der Kopf…“
„Ähm…Schatz, das ist ein Warzenschwein…“
„Ach deshalb…“

Höchste Zeit, ins Bett zu gehen!

Gute Nacht!
__________________
Liebe Grüße!
Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.

Geändert von Dana (15.01.2018 um 22:37 Uhr)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 15.01.2018, 22:33   #32
ingoKober
 
 
Registriert seit: 14.06.2005
Ort: 64521 Groß-Gerau
Beiträge: 10.487
Wieder sehr schön und athmosphärisch geschildert, Dana.
Ich habe nur ganz wenige kobersche Haarspalterkorrekturen:

Den Ibis benenne ich mal genauer, weil er einen so schönen Namen hat: Hagedasch. Sein Ruf ist für mich so ein typischer Afrikalaut.
Auch beim Geier kann man genauer sein: Weissrückengeier

Wilfried ist ein Schwarzkäfer der Gattung Gonopus. Seine bedornten Vorderbeine weisen darauf hin, dass er wohl der Art Gonopus tibialis angehört.

Dein erster "Streifenskink" ist ein männlicher Kap Taggecko (Lygodactylus capensis)

Die Heuschrecken gehören der Gattung Phymateus an (wahrscheinlich P. baccatus). Giftige Viecher, die teils in riesigen Schwärmen auftreten.

Weisskopfseeadler gibt es nur in Amerika. In Afrika ist das der Schreiseeadler!

Ich hoffe, das ist OK, wenn ich das so ergänze.

Viele Grüße

Ingo

Ach ja...nie ohne Bild. Also hänge ich wenigstens noch eines dran. Ein Mitbewohner des Koberschen Rondavels: Wahlbergs Samtgecko (Homopholis wahlbergi), der größte Gecko Südafrikas (ca 22cm)


Bild in der Galerie
__________________
Viele Grüße

Ingo
____________________________
Kober? Ach der mit den Viechern!
ingoKober ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.01.2018, 22:37   #33
Dana

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 33.809
Klar ist mir das Recht!
Ich muss dich ja eh schon genug fragen, welcher Vogel welcher ist...da dachte ich, bei den anderen Tieren frag ich nicht AUCH noch nach.
__________________
Liebe Grüße!
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Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.01.2018, 22:47   #34
hpike
 
 
Registriert seit: 12.07.2005
Beiträge: 16.214
Herrlich die Geschichte mit den Termiten Dana. Hab hier grad lauthals gelacht.
__________________
Gruß Guido
A-Mount lebt!
Es kommt anders wenn man denkt.
hpike ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.01.2018, 23:57   #35
kppo
Gesperrt
 
 
Registriert seit: 15.09.2013
Beiträge: 1.967
Hallo Dana,

toll geschrieben!

Zitat:
Zitat von Dana Beitrag anzeigen
Egal. Fertig machen, anziehen…und noch lange war es nicht Zeit, die es mir erlaubte, mich vom Haus weg zu bewegen. Ich setzte mich also auf die Terrasse, die überdacht war und mir so das Sitzen im Regen erlaubte.
Auf die Terrasse darf man also (fast) immer?


Zitat:
Zitat von Dana Beitrag anzeigen
Dann, beim Weiterfahren, sahen wir seltsame Landrovergestalten:


Bild in der Galerie

(Vorne links der Ranger, daneben Frank-Werner
hinten dran Eva, Tim, Sascha
hinten dran Carlo und Ditmar
hinten dran Danie, Pascals Hut, Pia.)
Mit den Rangern ist aber wohl nicht zu spassen
Haben die das schwere Gerät wegen den Tieren oder gegen Wilderer?

Gruß
Klaus
kppo ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 16.01.2018, 00:19   #36
Dana

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 33.809
@Guido: Eija!

@kppo: Die Terrasse gehörte untrennbar zum Haus. Da durfte man, wann immer man wollte, sitzen, auch nachts. Die Tiere gehen nicht in die Nähe des Hauses, es sei denn, man schreit, wirft die Arme und bewegt sich noch wild dazu. Wenn man da einfach sitzt, nehmen die einen nicht extra wahr. Das ist ähnlich wie im Auto. Wenn man da nicht aufspringt und fuchtelt, sehen die Tiere das Auto im Ganzen.

Das Gewehr ist bei diesem Ranger dabei, weil er eigentlich kein Guide ist, sondern in der Wildererbekämpfung unterwegs. Ansonsten nehmen die Guides die Gewehre eigentlich nur mit, wenn auch ein Bush-Walk-Teil dabei ist. Da ist die Waffe immer dabei, damit nichts passiert. Allerdings bekommt man sofort eingeschärft, sich korrekt zu verhalten, damit keiner gezwungen wird, die Waffe zu erheben. Denn eigentlich ist es nicht nötig, auch nur einen Schuss abzugeben, egal, wo.

Einer unserer Guides zählte uns mal spaßeshalber ab und steckte dann exakt die Anzahl Patronen in seinen Gürtel.
__________________
Liebe Grüße!
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Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.01.2018, 07:31   #37
ingoKober
 
 
Registriert seit: 14.06.2005
Ort: 64521 Groß-Gerau
Beiträge: 10.487
Zitat:
Zitat von hpike Beitrag anzeigen
Herrlich die Geschichte mit den Termiten Dana. Hab hier grad lauthals gelacht.

Ein wenig muss ich hier auch noch korrigieren: Die Schmackhaftigkeit hängt nicht mit dem Alter, sondern mit der Größe zusammen. Große Flügel sind unangenehm im Mund, kleinere nicht.
Große Köpfe können merklich beissen, kleinere nicht.
Aber die kleineren Arten kann man wirklich einfach im Flug aus der Luft fangen und essen. Machen ja auch alle Tiere so.
Vom Fliegenschnäpper bis zum Warzenschwein. Auch Menschen essen die Flugtermiten lokal fleissig und gerne.
Bei mit Grashalm aus dem Bau geangelten Soldaten zerquetsche ich die Köpfe, bei großen Flugtermiten entferne ich die Flügel (Sollbruchstelle, geht fast von alleine).
Geschmack ist buttrig mit leicht zitronigem Abgang, aber nicht sehr intensiv.
In Wein eingelegt, wie bei Dana, schmecken sie wahrscheinlich vor allem nach Wein.
Aber wenn man schon zur Schwärmzeit in Afrika ist, muss man das auch mal probiert haben.


Viele Grüße

Ingo
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Viele Grüße

Ingo
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Kober? Ach der mit den Viechern!
ingoKober ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.01.2018, 08:32   #38
dey
 
 
Registriert seit: 03.09.2009
Ort: Ilvese boi Mannem
Beiträge: 15.272
Zitat:
Zitat von Dana Beitrag anzeigen
Kopfkino: "Bitte legen sie ihre Waffen ab. Alle!"

Zimperlich ward ihr nicht.
__________________
Meinungsvielfalt -1! Keine Meinung -> kein Profil!
dey ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.01.2018, 08:32   #39
Tom D
 
 
Registriert seit: 27.04.2009
Ort: Freigericht
Beiträge: 5.540
Ein sehr schöner, lebendiger Bericht des 2. Tages - eigentlich des 1. vollständigen Tages auf Makutsi.

Die 'Jenseits-von-Afrika'-Bilder sind sehr schön. Die S/W-Variante allerdings ist in meinen Augen zu trist und traurig und wird dem so farbenfrohen Afrika nicht gerecht.
__________________
Viele Grüße, Tom

Ein Foto zeigt nicht die Wahrheit. Es schlägt nur eine Möglichkeit vor._______
Tom D ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.01.2018, 09:09   #40
peter2tria
Chefheizer
 
 
Registriert seit: 30.03.2015
Ort: Fürstenfeldbruck
Beiträge: 4.823
Es gibt eigentlich nichts mehr zu ergänzen von unserer Seite - sehr schöne Bilder Dana

Nur das Landroverbild ist untypisch:
Ich habe die Landrover mit mindestens 7x 400mm(und mehr) Objektiven erlebt. Die Guides waren zu Beginn echt irritiert - sie haben sich aber daran gewöhnt.

Bethuel, den die grüne Gruppe mehrfach erleben durfte, ist selber Hobbyfotograph und man merkte, dass er einfach so den Landrover immer so hinstellte, dass man (möglichst viele) gut fotographieren konnten - wir waren verwöhnt
__________________
So long
Peter

....ich administriere nicht, ich moderiere nur....

Geändert von peter2tria (16.01.2018 um 09:25 Uhr)
peter2tria ist offline   Mit Zitat antworten
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