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Alt 03.08.2018, 06:32   #11
Harry Hirsch

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 24.08.2014
Ort: Stuttgart
Beiträge: 3.535
Tag 3

Da wir heute Kosovo verlassen, noch ein paar Worte dazu. Unser Guide hat uns hier super informiert!
Kosovo ist das jüngste Land Europas. Es hat sich 2008 für unabhängig erklärt.
Die meisten, aber bei weitem nicht alle Länder, erkennen den Staat an. Deutschland etwa. Nicht anerkannt wird Kosovo von Serbien, was auf der Hand liegt, aber auch z.B. von Spanien.
Das hat mich zunächst erstaunt, aber die Art von eigenständiger Unabhängigkeitserklärung ist ja lt. spanischer Verfassung verboten. Katalonien lässt grüßen.
Die kosovarische Bevölkerung ist im Schnitt sehr jung. Die Hälfte sei unter 18. Das nimmt man (besonders in den Städten) auch so wahr.
Eine Sprache "kosovarisch" gibt es nicht. Es wird meist albanisch oder serbisch gesprochen.
Das Land gilt als relativ sicher und hat kaum Kriminalität. Das hat mich überrascht. Nochmal sorry, liebe Kosovaren, ich war hier schlecht informiert. Mein Kenntnisstand war diesbezüglich in den Neunzigern stehen geblieben. Und da war es nun mal so, dass die Kosovo-Albaner einen schlechten Ruf hatten.
Das ist wohl Geschichte.

Die Feindschaft zwischen Serbien und Kosovo bzw. Albanien leider nicht. Da gibt es noch einiges zu verarbeiten. Unser Guide (er ist Albaner) hat versucht uns sein gigantisches Wissen objektiv zu vermitteln. Aber er könnte seine Emotionen nicht immer neutralisieren.

Jetzt aber zu heutigen Wandertour.

Drelaj (Kosovo) – Plav (Montenegro)

Bild in der Galerie

Insgesamt geht es heute über 3 Pässe. Wir wechseln auch das Land und kommen von Kosovo nach Montenegro.

Zunächst noch mal eine Aufnahme unserer Unterkunft (Guesthouse) der letzten Nacht.

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Wir werden mit dem Bus zu unserem Startpunkt gebracht und einfach mitten im Wald ausgesetzt.
Eines der wenigen Male, in denen ich mich an Deutschland erinnert fühlte. Die breite, neu geschaffene Waldstraße.

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Wir kommen an ein Stück Wald, das vor ein paar Jahren niedergebrannt ist. Man kann es an den kahlen Bäumen erkennen. Die Natur ist aber kräftig am Reparieren.

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Die Landschaft wird steiniger und rauher

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Über die nächste Aufnahme war ich zuhause erstaunt. So düster habe ich es dort nicht empfunden. Im Gegenteil: Das Wolkenspiel schaffte faszinierende An- und Aussichten.

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Manchmal ist der Weg gut markiert

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Ein schöner Bergsee. Das trübe Licht vermittelt auf dem Foto einen falschen Eindruck.

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Und da schwamm ein Wassersalamander. Ich wusste nicht, dass es so ein Tier gibt!

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Es kam ein Zwischenabstieg durch den Wald, der sehr unangenehm war. Der Pfad war total matschig, es haben sich unter dem Matsch Baumwurzeln versteckt. Viele von uns sind auf dem Hosenboden gelandet. Ich auch. Je nach Gefälle und UNtergrund war das mehr oder weniger unangenehm. Auf jeden Fall sahen wir aus wie englische Rugbyspieler. Clementine häte ihre Freude gehabt.
Der Ausblick auf den nächsten See entschädigte ein wenig

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Man ist einer Meinung, DA geht es weiter. Im Zweifel wüssten das auch unsere Guides

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Seht ihr den "Felsdurchgang" etwas rechts von der Bildmitte?

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Auf dem Jelenka Pass. Wir sind in Montenegro. Grenzkontrollen o.ä. gibt es hier nicht. Das ist auch der höchste Punkt unser heutigen Tour. Rund 2255 Meter hoch.

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Kissenenzian (Hoffe ich doch mal):

Bild in der Galerie

Wegweiser in Montenegro...

Bild in der Galerie

Wir gehen weiter. Es folgen einige Kilometer auf einem breiten Grad über blühende Wiesen, vorbei an Zirbelkiefern und Blaubeersträuchern. Die Sonne kommt ein wenig raus. Später fängt es nochmal an zu regnen. Aber das ist nur ein kurzer Schauer

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(wieder mit Schirm, Dominik

Diese Landschaft war typisch für unsere heutige Strecke. Vor allem aber viel farbintensiver, bunter und beeindruckender als es das Handyknipsbild vermuten lässt. Ihr kennt bestimmt auch. Daher appelliere ich hier an eure Fantasie (es war wirklich viel schöner!):

Bild in der Galerie

Es geht über Bäche,

Bild in der Galerie

vorbei an Schäferhäusern (-hütten wäre zutreffender)

Bild in der Galerie
(Das Schwarze rechts hinter den Kindern mit dem Topf, das ist die Küche.)

und über Brücken, die nicht immer nach deutschem Standard sind.

Bild in der Galerie

Und kam da noch die Sache mit dem Traktor, dem Anhänger, dem Heu darauf und den Menschen noch daraufer. Der fuhr vor uns. Unheimlich hoch mit Heuballen gestapelt. Oben drauf saßen 3 Kinder. Und das Fahrrad hinten dran. Geht alles...
An dieser Stelle fuhr er durch ein Schlagloch und die Heuballen links fielen runter. In Zeitlupe. Schön einer nach dem anderen. Zum Glück ist der Rest drauf geblieben und den Kindern ist nichts passiert.
Die runtergefallenen Heuballen wurden irgendwie wieder aufgeladen und festgezurrt. Die Angelegenheit war danach immer noch wackelig. Das hat der Fahrer nach ein paar Metern, als beim nächsten Schlagloch wieder alles zu kippen drohte, auch gemerkt, blieb stehen und signalisierte uns, wir sollen vorbei fahren. Und zwar genau da

Bild in der Galerie

links vorbei. Das passt nicht? Doch:

Bild in der Galerie

Geht alles

Die Werte der heutigen Tour:
Länge 17km
Höhenmeter auf: 1123m
Höhenmeter ab: 1097m
Zeit: 07:30 Std. (inkl. Pausen)
Wanderer, die uns begegnet sind: 2

Nochmal: Die Tour war viel schöner, als es die Bilder zeigen. Das trübe Wetter lässt die Aufnahmen doch recht trist aussehen. Das entspricht aber nicht dem, wie ich es erlebt habe!

So, ich habe jetzt Pause bis Dienstag. Erst dann geht (frühestens) weiter. Aber eines kann ich euch jetzt schon ankündigen: Die nächste Tour ist ein echtes Highlight.
__________________
Grüße Joachim
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Das Leben ist einfach...einfach zu schwer. Es wäre so einfach, wenn es einfacher wär' (Lindemann)
Harry Hirsch ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 03.08.2018, 12:50   #12
Reisefoto
 
 
Registriert seit: 10.11.2007
Ort: Nordschwarzwald
Beiträge: 8.884
Interessanter Bericht aus einer Gegend, in deren Nähe ich bisher nur beim Durchfahren auf dem Autoput gekommen bin.
Reisefoto ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.08.2018, 14:51   #13
Tafelspitz
 
 
Registriert seit: 26.11.2004
Ort: Region Basel (CH)
Beiträge: 5.415
Sehr schön. Positiv überrascht bin ich von der "Wanderinfrastruktur" in Form von Wegweisern etc. Das ist ja schon fast auf schweizer Niveau (zumindest soweit deine Bilder ahnen lassen).

Die ganzen neuen Länder dort habe ich auch noch nicht so wirklich verinnerlicht. Für mich ist das alles irgendwie einfach noch Jugoslawien
__________________
Liebe Grüsse
Dominik
∞ ∞ Infinite Landscapes ∞ ∞
Dieser Satz kein Verb.
Tafelspitz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.08.2018, 01:38   #14
Vera aus K.
 
 
Registriert seit: 30.01.2009
Ort: Köln
Beiträge: 3.178
Vielen Dank, lieber Joachim für diesen lebendigen Reisebericht von einer (zumindest mir) weniger bekannten Ecke Europas! Du hast eine sehr angenehme und unterhaltsame Schreibe, die ich gerne mag!

Ich bin schon auf den nächsten Teil gespannt!
__________________
Viele Grüße,

Vera
________________________________________________
Für die, die meine Bilder (teilweise) nicht angezeigt bekommen hier steht die Lösung!
Vera aus K. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.08.2018, 17:21   #15
Harry Hirsch

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 24.08.2014
Ort: Stuttgart
Beiträge: 3.535
Zitat:
Zitat von Reisefoto Beitrag anzeigen
Interessanter Bericht aus einer Gegend, in deren Nähe ich bisher nur beim Durchfahren auf dem Autoput gekommen bin.
Autoput ist mir noch aus den 80ern ein Begriff. Wir sind damals (1984) eindringlich davor gewarnt worden. Und daher haben wir uns für die Küstenstraße nach Dubrovnic entschieden. Schön, aber eine ewige Gurkerei....

Zitat:
Zitat von Tafelspitz Beitrag anzeigen
Sehr schön. Positiv überrascht bin ich von der "Wanderinfrastruktur" in Form von Wegweisern etc. Das ist ja schon fast auf Schweizer Niveau (zumindest soweit deine Bilder ahnen lassen).

Die ganzen neuen Länder dort habe ich auch noch nicht so wirklich verinnerlicht. Für mich ist das alles irgendwie einfach noch Jugoslawien
Die Wegweiser sind eine echte Rarität

Jugoslawien: ja, so ging es mir vor unserer Reise auch

Zitat:
Zitat von Vera aus K. Beitrag anzeigen
Vielen Dank, lieber Joachim für diesen lebendigen Reisebericht von einer (zumindest mir) weniger bekannten Ecke Europas! Du hast eine sehr angenehme und unterhaltsame Schreibe, die ich gerne mag!

Ich bin schon auf den nächsten Teil gespannt!
Danke Vera! freut mich, dass es dir gefällt! Es geht nachher weiter...
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Grüße Joachim
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Harry Hirsch ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 07.08.2018, 20:48   #16
Harry Hirsch

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 24.08.2014
Ort: Stuttgart
Beiträge: 3.535
Tag 4

6, 7, 8.

Der typische Start in den Tag auf unserer Reise. 6 Uhr aufstehen, 7 Uhr Frühstück, 8 Uhr los.

Was ich bisher noch nicht erwähnt hatte: Das Gebirge in dem wir unterwegs sind, nennt sich "Prokletje". Das Prokletje Gebirge ist ein Teil der "dinarischen Alpen".

Letzte Nacht haben wir in einem Hotelzimmer geschlafen! Ein richtiges Doppelzimmer. Mit eigenem Bad
Die Nacht davor waren wir noch im 6-Bett Zimmer untergebracht. Einer unserer Mitreisenden hat sich erkältet (wahrscheinlich an dem regnerischen Tag) und konnte nur durch den Mund atmen. Das war von entsprechenden Geräuschen begleitet.

Unsere heutige Wanderung ist (ausnahmsweise) eine Rundtour. D.h. wir werden kommende Nacht wieder im gleichen Hotel schlafen. Auch nicht schlecht.

Die Route:

Bild in der Galerie

Mit einem schicken VIP Bus werden wir direkt vom Hotel abgeholt und zu unserem Startpunkt gebracht.

Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

Den Asphalt laufen wir nur für ein paar Meter, bevor es in den Wald abzweigt und der Anstieg beginnt. Wir haben heute einige Höhenmeter vor uns, die meisten davon am Anfang. Entsprechend steil geht es hoch.
An einem montenegrinischen Wassersprudelbaum füllen wir unsere Trinkbeutel, Flaschen usw. mit frischen Quellwasser auf. Kalt und lecker.

Bild in der Galerie

(Auch unsere Guides waren über den Baum und die Mühe, die sich ja jemand gemacht hat sichtlich erstaunt. Letztes Mal sei das noch nicht so da gewesen...)

Wie gesagt: steil bergauf...

Bild in der Galerie

Vom deutsch/österreichischen Alpenraum bin ich in dieser Höhe eigentlich Nadelbäume gewohnt. Hier steigen wir meist durch Buchenwälder auf. Und die sind auffallend jung. Unsere Guides meinten, dass früher alles abgeholzt wurde, was nicht bei drei auf dem Baum war (na ja - so ähnlich). Teils zum privaten Verheizen, teils für die Stahl- /Eisenindustrie, die -staatlich befohlen- zur diktatorischen Zeit von der ausländischen Kohle unabhängig sein sollte. Stahl kochen mit Holz. Unvorstellbar!

Wie durch eine Tür verlassen wir den Wald und stehen in diesem schönen Hochtal:

Bild in der Galerie

Saftiges Grün und volle Blüte! Schön anzusehen.

Typisch für das Prokletje: Karst. Bildet faszinierende Formationen.

Bild in der Galerie

Wir erreichen unseren ersten Gipfel für heute: Can (1863 m). Wir machen Pause und merken wie klein wir doch sind

Bild in der Galerie

Ein kurzer Blick auf unseren weiteren Weg

Bild in der Galerie

Das Gleiche noch aus einer etwas anderen Perspektive und mit unserem Höhepunkt, dem Gipfel Taljanka (2057 m). Rechts oben am Bildrand.

Bild in der Galerie

Die nächsten Bilder möchte ich einfach mal wirken lassen. Es war unbeschreiblich schön, faszinierend, toll... es lässt nicht in Worte fassen.

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Nachdem einem kurzen aber heftigem Zwischenabstieg vom Gipfel, gönnen wir uns diesen Blick zurück auf den Cen. Die zwei Punkte oben, das sind Menschen die auf dem Gipfel stehen. (Gipfelkreuze gibt es im Prokletje keine. Jedenfalls haben wir keine gesehen).

Bild in der Galerie

Auf dem Grat zum Taljanka

Bild in der Galerie

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Blick nach gegenüber

Bild in der Galerie

Wir erreichen unseren höchsten Punkt und unser Zwischenziel der heutigen Wanderung. Den Gipfel Taljanka (2057 m)

Bild in der Galerie

Und genießen das phantastische 360 Grad Panorama, das ich euch leider nur in bescheidenen Ausschnitten zeigen kann.

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Nach einer Mittagspause auf dem Gipfel steigen wir ab. Unsere Guides wählen einen anderen Weg, als es der Plan vorsieht. Der "richtige" Pfad ist zu matschig nach dem viele Regen, fürchten sie. Aus den Erfahrungen der letzten Tage heraus, haben wir daran keinen Zweifel.

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Diese Ziege lag auf einem Stein und bewegte sich nicht. Unsere Guides meinten, dass sie sich wahrscheinlich ein Bein verletzt hat und nicht laufen kann.

Bild in der Galerie

Nochmal der Blick zurück auf die hinter uns liegenden Gipfel

Bild in der Galerie

Etwas Botanik muss auch heute sein: Heidelbeeren. Lecker, übrigens. Und Enzian. Die ExpertInnen untersuchen das.

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Wir kommen an unseren Ausgangspunkt zurück. Dort werden wir von unserem VIP Shuttle wieder abgeholt. Hier nochmal der Blick hoch zu unserem ersten Gipfel, dem Cen.

Bild in der Galerie

Bevor wir ins Hotel gehen. besichtigen wir noch den Ort Plav.
Wohnhaus mit Scheune(?)

Bild in der Galerie

Ein traditioneller Wohnturm

Bild in der Galerie

Die Werte der heutigen Tour:
Länge 14km
Höhenmeter auf: 1423m
Höhenmeter ab: 1420m
Zeit: 06:40 Std. (inkl. Pausen)
Wanderer, die uns begegnet sind: 10

Unser Guide meinte, das ist seine Lieblingsroute. Nachvollziehbar
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Geändert von Harry Hirsch (08.08.2018 um 07:24 Uhr) Grund: Bildlink korrigiert
Harry Hirsch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.08.2018, 07:08   #17
Norbert W
Gesperrt
 
 
Registriert seit: 24.08.2016
Beiträge: 2.035
Das ist einfach unfassbar schön da

Und das 'Gipfelkreuz' erst

Zitat:
Zitat von Harry Hirsch Beitrag anzeigen
... Den Gipfel Taljanka (2057 m)

Bild in der Galerie
Norbert W ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.08.2018, 07:25   #18
Tafelspitz
 
 
Registriert seit: 26.11.2004
Ort: Region Basel (CH)
Beiträge: 5.415
Wieder sehr tolle Bilder und unterhaltsamer Bericht, Joachim!

Zitat:
Zitat von Harry Hirsch Beitrag anzeigen
Typisch für das Prokletje: Karst. Bildet faszinierende Formationen.
Hach, ich höre förmlich die Winnetou-Titelmelodie vor meinem geistigen Ohr vorbeireiten
Ähnliche Formationen sahen wir neulich auf Sardinien. Faszinös.


Zitat:
Zitat von Harry Hirsch Beitrag anzeigen
(Gipfelkreuze gibt es im Prokletje keine. Jedenfalls haben wir keine gesehen).
Finde ich sehr löblich. Ich habe noch nie verstanden, weshalb man hierzulande jeden Hügel ausgerechnet mit einem Folter- und Hinrichtungsinstrument verschandeln muss. Aber wems gefällt

Zitat:
Zitat von Harry Hirsch Beitrag anzeigen
Diese Ziege lag auf einem Stein und bewegte sich nicht. Unsere Guides meinten, dass sie sich wahrscheinlich ein Bein verletzt hat und nicht laufen kann.
Och Mönschenskinder... die Kleine tut einem ja richtig leid. Ich glaube, von der hättest du mich nicht mehr weggebracht

Zitat:
Zitat von Harry Hirsch Beitrag anzeigen
Höhenmeter auf: 1423m
Höhenmeter ab: 1420m
Wenn das eine Rundwanderung war, hat dir hier aber irgendjemand irgendwo unterwegs drei Meter unterschlagen... ich hoffe, du hast das nicht unreklamiert hingenommen?
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Liebe Grüsse
Dominik
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Tafelspitz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.08.2018, 14:47   #19
Harry Hirsch

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 24.08.2014
Ort: Stuttgart
Beiträge: 3.535
Dir entgeht aber auch nichts!
Der Fehler liegt aber nicht der Höhenangabe, sondern in der Aussage Rundtour.
Wenn dir im ersten Bild den Weg ansiehst, kannst du erkennen, dass Start- und Zielort nicht identisch sind.
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Harry Hirsch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.08.2018, 20:59   #20
Harry Hirsch

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Ort: Stuttgart
Beiträge: 3.535
Tag 5

Heute geht es über die Grenze nach Albanien. Albanien…. das war bis vor kurzem ein weißer Fleck, gefühlt irgendwo auf der anderen Seite der Erdkugel.

Was muss man über Albanien eigentlich wissen?

Bevor ich in ein für mich unbekanntes Land reise, sehe ich erstmal beim Auswärtigen Amt nach. Erste Überraschung, dort steht bei "Kriminalität":
Fälle von Gewaltanwendung bei Klein- und Straßenkriminalität sind zwar selten, jedoch wird zu Wachsamkeit und vorsichtigem Verhalten geraten. In letzter Zeit kam es vermehrt zu Auto- und Wohnmobileinbrüchen und dem Diebstahl dort aufbewahrter Dokumente.

Ich hatte da Schlimmeres erwartet. Z.B. zu Italien steht da dramatischeres...

Geld…. womit zahlt man eigentlich in Albanien (Kosovo und Montenegro)? Ganz einfach: Mit Euro. Albanien hat zwar offiziell noch den Lek, aber der Euro ist auch dort gern gesehenes Zahlungsmittel. Und Lek hätten wir nicht mal über unsere Hausbank beziehen können.
Ansonsten ist es gut zu wissen, dass Albanien 1912 gegründet wurde. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Land unten dem Diktator Enver Hoxha kommunistisch regiert.
Hoxha war extrem (krankhaft) misstrauisch und machte Albanien zum isoliertesten Land der Welt. Ähnlich wie heute Nordkorea.
Erst 1991, mit dem Zusammenbruch des Kommunismus, öffnete sich das Land wieder und ging auf einen demokratischen Kurs.
Es gab in Albanien 1991 rund 300 Autos, sagte uns unser Guide. Mir persönlich sind Autos nicht wichtig, aber ein Indikator bezüglich Wirtschaft und Wohlstand ist das schon.

Damit aber erstmal genug mit Geschichtsunterricht. Ich streue später immer mal wieder was ein.

Unsere heutige Route:

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Frühstück und Kaffee…. ist bei unserer Reise mit dabei. Und Ersteres immer reichhaltig und lecker. Der Kaffee und ich sind aber keine besten Freunde geworden. Als verwöhnter Filterkaffeetrinker war die balkanische Art den zu genießen nicht so ganz mein Ding. Zubereitung: Wasser auf dem Herd aufkochen und Kaffeepulver mit dem Löffel direkt rein. Die ersten ein, zwei Schlucke sind ok, aber irgendwann knirschte der Kaffeesatz wie Sand zwischen den Zähnen. Was soll’s da gibt es Schlimmeres.

Bild in der Galerie

Wir werden mit Jeeps von unserem Hotel zum Startpunkt der Wanderung gebracht. Jeeps sind gut bei den Straßenverhältnissen. Straße ist eigentlich nicht das richtige Wort... Bevor wir ankommen legen wir noch einen kurzen Zwischenstopp ein. Am Blue Hole.
Das Wasser kommt aus der Tiefe und geht direkt in einen Fluß über. Ein beeindruckende Quelle.

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Hier geht es los und unser Ziel Theth ist sogar ausgeschildert! Ganz oben.

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Wieder ein beeindruckender Start!

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In der Bildmitte:
Gipfel Arapit (2217 m), auch das Matterhorn Albaniens genannt

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Dieser See ist normalerweise im Sommer ohne Wasser. Unser Guide meinte, er hätte das seit über 6 Jahren nicht mehr gesehen, dass der um diese Zeit gefüllt ist. Das unterstreicht nochmal, wieviel es im Balkan dieses Jahr geregnet hat.

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Wir gehen oberhalb des linken Ufers am See vorbei. Im Sommer ist es sonst auch möglich auf dem (trockenen) Grund zu laufen. So unsere Guides. Unser Wanderführer (Buch) meinte, dass ist aufgrund von Schlangen nicht so empfehlenswert….

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Ehemaliger Grenzstein einer früher scharf bewachten Grenze zwischen zwei Ländern. Wir kommen von Montenegro nach Albanien. Heute wacht dort niemand mehr.

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Blick zurück auf den See

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Es geht auch (mal) einfach

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An einer Wiese mit mehreren Schäferhütten machen wir Rast und tanken auf.

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Diese Schäferhütten sehen zwar verfallen und ungenutzt aus, aber das täuscht. Sie werden noch genutzt. Die Schäfer sind jedoch dieses Jahr noch nicht da. Wahrscheinlich wegen des schlechten Wetters. Das Dach der Hütten wird im Herbst entfernt, sonst würde es unter der Schneelast einbrechen.

An dieser Stelle holt uns unser Gepäck ein. Das wird nämlich -mangels Straßenverbindung- mit Pferden und Mulis zum Zielort transportiert.
Also daher die am Anfang genannten “Gepäckvorschriften”.

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Die Gruppe trennt sich hier. Optional wird die Besteigung des Arapit angeboten. Da unser Guide hier aber ziemlich Druck aufgebaut hat, was Geschwindigkeit angeht, verzichten wir. Wandern unter Zeitdruck ist nicht so unser Ding.
Es geht weiter in Richtung Peja Pass

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Blick zurück in das Tal durch das wir zuvor aufgestiegen sind. Am unteren Bildrand kann man einen kleinen Bunker sehen. 200.000 hat der Diktator davon an die Grenzen setzen lassen. Und keineswegs nur zu den imperialistischen Feindländern. Sein Misstrauen machte gegenüber den kommunistischen Brüder keinen Halt. Allianzen, auch mit Russland und China hielten nur kurz.
Die meisten dieser Bunker sind zerstört. Das enthaltene Eisen wird von der armen Bevölkerung rausgeabeitet und verhökert.

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Auf der anderen Seite eine Kaserne, die nur von dieser Seite zu sehen ist. Aus Montenegro ist das nicht zu erahnen. Heute wird die einigermaßen ebene Grasfläche auf dem Dach gern von Wanderern zum Zelten genutzt

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Nochmal der Arapi aus der Nähe

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Ein kurzer Zwischenabstieg, bevor wir auf der anderen Seite hoch zum Peja Pass gehen.

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Hier geht es zum Gipfel Arapit

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Und hier ist der Pass.

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Und da ist Pause. Chillen.

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Wegweiser

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Ab jetzt geht es 1000 Höhenmeter am Stück runter. Sehr steil. Teilweise auf Geröll und sandigen Kieswegen. Rutscht gerne mal das Zeugs. Und was auf ihm steht gleich mit. Ich hatte hier Glück andere weniger. Aber es ist niemandem etwas passiert.

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Ein paar Eindrücke vom Weg abwärts. Das letzte Bild ist der Blick zurück auf die Wand, an der unser Weg runter ging.

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Unten erwartet uns ein Cafe mit landestypischer Getränkekühlung (funktioniert sehr gut und ist absolut umweltfreundlich!)

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Durch ein, im Sommer trockenes, Flussbett werden wir zum Zielort Theth gebracht.

Bild in der Galerie

Am Schluss der Blick über Theth auf die Berge

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Die Werte der heutigen Tour:
Länge 15km
Höhenmeter auf: 650m
Höhenmeter ab: 1050m
Zeit: 06:30 Std. (inkl. Pausen)
Wanderer, die uns begegnet sind: 18
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