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Startseite » Forenübersicht » Kreativbereich » Fotostories und -reportagen » This is Africa - oder "iss wenigstens dein Fleisch!"
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Alt 14.01.2018, 20:46   #1
Dana
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 33.765
This is Africa - oder "iss wenigstens dein Fleisch!"

This is Africa – oder „Iss wenigstens dein Fleisch!“

Viele von euch haben den Weg ja mitbekommen, den diese Reise gegangen ist.

Es begann damit, dass Vera mir eröffnete, Safari/Afrika sei ihr allergrößter Traum.
Meiner nicht.
So gar nicht.
So überhaupt nicht.

Ich hatte Angst vor dieser Entfernung, den Tieren, den Insekten, einfach allem.
Vera: „ok, dann fahre ich alleine irgendwann…“
Ähm. Näh! Auf keinen Fall lasse ich sie alleine da hin!

Also überlegt, wie ich es verwirklichen kann, dass sie hin kommt, ich dabei bin und nicht vor Angst sterbe.
Ich schrieb Ingo (Kober, der mit den Viechern) eine PN, weil ich wusste, dass er schon oft dort war und Afrika sehr liebt. Eigentlich wollte ich ihn nur fragen, ob er irgendwelche Tipps für mich hat, wo man recht sicher unterkommen kann. Dann, während ich schrieb, überlegte ich, ob ich ihn nicht zum Mitkommen bewegen könnte…so als Guide. Und DANN fiel mir noch ein, dass ich ja eh lieber mit bekannten Menschen und Freunden auf Safari fahren wollen würde als alleine…wer weiß, mit wem man dann im Jeep sitzt…und so wurde die PN gegen Ende eher zu einer FragePN, ob Ingo mit uns mit kommen würde und ob man so was als Forenreise anbieten könne.

Ingo schrieb postwendend zurück:
„Nee, als Guide, das geht nicht…aber wenn ihr wollt, könnt ihr mit uns mit kommen! Wir fahren über Silvester zwei Wochen nach Afrika!“

*schluck*

Ach du meine Güte.

Aber die PN war so begeisternd…und so kam es, dass wir sein Ziel, das er mit seiner Familie bereiste, für die Allgemeinheit öffneten und nach 24 Stunden waren 25 verbindliche Anmeldungen da, so dass Ingo einen Cut setzte.

Ziel: Makutsi.

Makutsi bedeutet in ungefähr „place to rest“. Und genau das war es.

Makutsi. Ein Camp für Afrikaeinsteiger und Menschen, die nicht jeden Tag die volle Dröhnung brauchen, sondern auch mal etwas entspannen wollen.
Ich hatte keinerlei Angst. Zu keiner Sekunde. Man war dort behütet, betreut, es wurde auf uns geachtet, für uns gesorgt…und neben tollen Erfahrungen auf Safari, Bushwalks oder Zeltcamps, wo das Adrenalin pochte, hatte man immer wieder Momente der völligen Entspannung. Am riesigen Pool, beim guten Essen, beim Spazieren innerhalb des Camps, beim Smoothie auf der überdachten Terrasse oder beim Ansitzen am hauseigenen Wasserloch auf Tiere, die Durst haben und mal vorbei kommen…
Ich bin selten so erholt und zufrieden aus einem Urlaub nach Hause gekommen.

Diese tapferen Recken waren mit dabei:


Bild in der Galerie

(die beiden, die keinen Namen tragen, weil kein Platz war, sind die einzigen zwei Ladies in der quasi dritten Reihe: links Charlotte, die Tochter von Ingo und Birgit und rechts Danielle, die Frau von carm)

Danke an carm, der seine Kamera zur Verfügung gestellt hat und an Karin von Makutsi, die es nach kurzer Einweisung für uns geschossen hat!

So…dann will ich mich mal in den Bericht stürzen.


Freitag, 28.12./Samstag, 29.12.
Von gekauten Bonbons, schreienden Kindern und klaren Regeln.


„Hach“….Vera schwärmte.
„Das erste Mal, dass ich nicht schon zu nachtschlafender Zeit aufstehen muss!“

Der Flieger ging erst abends um 20:45h und somit mussten wir erst am späten Nachmittag zum Flughafen los. Mit unseren Koffern und Marc (phoenix.92) im Gepäck, erreichten wir pünktlich den Schalter von Southafrican-Airways, checkten fertig ein und hatten dann natürlich noch ewig Zeit. Würde es nach Vera gehen, würde sie so zum Flughafen kommen, dass sie nahtlos zum Boarding durchlaufen könnte. Wenn sie mit MIR fliegt, sind wir in der Regel gut zwei Stunden vorher vor Ort, ich fühle mich sonst nicht wohl. Wir trafen Beate (Beso), die recht zeitgleich mit uns am Flughafen ankam und tranken noch ein überteuertes Getränk im zugigen Flughafenbistrorant.

Vera hatte einen Tee bestellt (Earl Grey). Da sie keinerlei Probleme mit Aussprache hat, waren wir doch überrascht, dass dann ein „grüner Tee“ ankam. Sie merkte es glücklicherweise, bevor sie ihn aufgerissen hatte und ließ ihn zurückgehen.
Der Kellner kam, schaute auf den Tee und meinte tröstend zu ihr:
„Macht nix…kann passieren! Solange Sie ihn nicht aufgemacht haben…“
Ähm…als ob WIR Schuld daran hätten, dass ER den falschen Tee gebracht hatte. Aber Vera fühlte sich dolle getröstet.

Die Mannschaft sammelte sich vor dem Boarding-Schalter, alle waren sehr freudig erregt und es wurde dort schon viel gelacht und erzählt.

„Wo sitzt ihr?“
Jemand fragte in der Runde nach unseren Plätzen und ich schaute auf meine Karte.
„6c…“
„Was?? Das wäre ja Business-Klasse!“
„Aber…das steht da…“
Ich zeigte mein Ticket. Ja, da stand 6c.
„Boah…bist du upgegradet worden??? Ist ja cool!“
Ich begann mich gerade zu freuen, als mir der Fehler auffiel.
„Ach…nee, das ist ja das Ticket für den zweiten Flug (Inland, kleines Flugzeug)!“
Alles lachte und ich war fast etwas enttäuscht.

Endlich war Boarding und zu unserer Freude konnten wir sehen, dass unsere Freunde um uns herum saßen. Eva und Tim hinter uns, Beate und Tom vor uns, Sascha und Volker neben uns und auch die anderen waren in unserer Nähe, das war klasse.

Autsch!!
Ich betrachtete verwundert die kleine Wunde in meiner Hand. Irgendwas hatte mich gestochen. Wir waren doch noch gar nicht in Afrika!
Da stand ein kleiner Dorn aus Plastik an meinem Sitz hervor, etwas war abgeplatzt. Wir sagten es der Stewardess, sie holte für uns einen Techniker, der das Stück abriss und dann den Sitz an der Stelle tapte, damit ich mich nicht nochmals verletzte. Hinterher erfuhren wir, dass einige leicht nervös geworden waren, weil sie den Techniker durch das Flugzeug hatten laufen sehen…und Techniker, die durch ein Flugzeug laufen, wenn es eigentlich losfliegen soll, sind selten gern gesehen.

Aber los gings!

Vera hatte ein J-Hörnchen (das ist so ein Nackenkissen mit extra Teil für unters Kinn) und überlegte, wie sie das um den Hals legen sollte. Als sie es irgendwann so auf dem Kopf trug, dass sie wie ein Gockel aussah, bereuten wir es alle, keine Kamera mit zum Sitz genommen zu haben.

Eva: „Hat jemand Kaugummi? Ich hab vergessen, mir welchen mitzunehmen und für den Start wäre das gut…“
Vera bot ihr ein Bonbon an.
Eva: „Nee…danke, das nutzt nix, ich muss doch kauen!“
Vera: „Dann kau es doch!“
Glücklicherweise erbarmte sich Tom und Eva startete glücklich kauend.

Das Abendessen an Bord war sehr lustig, da es kaum möglich war, mit den ganzen kleinen Töpfchen und Schälchen und Besteck und Nachtisch und Süßigkeiten und Getränk zu hantieren auf einer Fläche eines DIN A4 Blattes…aber irgendwie gings dann doch. Der dazu ausgeschenkte Wein machte den ein oder anderen etwas redseliger. War jedenfalls ganz lustig.

Die Nacht war es weniger. Schmerzen, weil immer in derselben Position, leichte klaustrophobische Anflüge, weil wenig Platz, ein dauerbrüllendes Kind…nach der Nacht waren einige und auch ich ziemlich bedient und auch ein Egg- oder Continentalfrühstück konnte uns da nicht aufheitern.

In Johannisburg angekommen, hatten wir etwas Zeit, bis wir zum nächsten Flieger mussten. So gingen wir, als wir unser Gepäck hatten, schnell Geld wechseln.

Veras Karte wollte nicht. Sie (also die Karte, nicht Vera) überkreuzte die Arme und schüttelte wild mit dem Kopf.
Nach dem dritten Versuch zeigte sie uns dann den Hintern und stellte ein Schild auf:
„No money today!!“ (Also…immer noch die Karte und nicht Vera)
Na super.
Ingo erbarmte sich unser und hob von seiner Karte Geld ab, damit wir wenigstens etwas flüssig waren, denn ab und an brauchte man doch etwas Bargeld.

Wir stellten fest, dass einige der Gruppe schon zum EXIT rausgegangen waren. Problem nur: man kam dann nicht mehr hinein, weil man aus der Sicherheitszone gegangen war. Glück war nur, dass wir doch tatsächlich dann alle dort hinaus mussten, um ans Gate B zu kommen. Bernds Koffer, den er, um mal nur zu gucken, im Innenbereich gelassen hatte und nun nicht mehr an ihn ran kam, brachten wir ihm mit.

Wir suchten das Gate B und plötzlich hingen unabschüttelbar zwei „Helfer“ an unseren Fersen, die uns liebenswürdigerweise dort hin brachten. Danach hielten sie die Hand auf und ließen sich auch dort nicht abschütteln. Ich weiß zwar, dass sie das Geld sicher brauchen, aber es war schon sehr dreist, wie sie sich dran gehängt haben und dann bei einem Trinkgeld noch erbost waren, es sei zu wenig.
Unsere Koffer wurden erneut eingecheckt, was für einige ein Problem darstellte, da sie den Gepäckaufkleber schon angezogen hatten. Ihnen musste dann ein neuer ausgestellt werden und die Dame am Schalter konnte noch ein paar Menschen mit wildem Aufkleberabziehaktionismus davon abhalten, denselben Fehler zu begehen.

Als wir zu unserem Flieger kamen, wurde mir doch etwas mulmig.


Bild in der Galerie

Oh Gott. Da passten wir mit 25 Leuten gerade so rein - das Gefährt war nur etwas größer als mein Opel Astra. Die Treppe ins Flugzeug war so schmal, dass man gar nicht zwei Füße nebeneinander setzen konnte und ziemlich staksen musste, um die Treppe hoch zu kommen. Schon unser Handgepäck war ein Problem und als der Pilot sah, mit welchen Massen an Gepäck wir kamen, tankte er geschwind 800 Liter nach! Wirklich!
Der Flug war trotz Miniflugzeug sehr cool und sehr laut. Die Propeller machten einen Heidenlärm, aber es war cool, dort entlang zu fliegen.

Weitwinkelselfies rocken!


Bild in der Galerie

Hier noch ein paar Bilder vom Flug. Entschuldigt die momentan noch miese Quali...die Fenster waren schlimm. Die nächsten Tage werden fotografisch sicher etwas besser, wenn ich mich richtig erinnere.


Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Aaaaaahhhhh! Afrikanischer Busch!!


Bild in der Galerie

Dann landeten wir in Phalaborwa (Pallabora ausgesprochen).


Bild in der Galerie

Ich glaube, ich habe noch NIE so einen niedlichen Flughafen gesehen! Sowas Süßes!


Bild in der Galerie

Miniklein, kleiner als der kleinste Bahnhof bei uns in der Gegend, dazu alles afrikanisch angehaucht, sehr sauber und unglaublich herzig eingerichtet.


Bild in der Galerie

Klostory für gpo:

Natürlich mussten wir mal. Und als wir auf die Toilette gingen, stellten wir fest, dass die Außenwand fehlte! Dort waren nur dicke Drähte gespannt, aber man konnte rausgucken! Cool! So war immer Frischluft im Klo. Weniger toll fanden es einige, dass das in den Kabinen genauso war! Man hatte drei Wände und die vierte Wand war nach außen hin offen. Man saß also quasi im Freien. Allerdings konnte wohl keiner dort hin und gucken und auch von nebenan sah man sich nicht in die Kabine. Ich fand es toll! Danach wollten wir uns die Hände waschen, fanden die Regler für kaltes Wasser, aber keine Wasserhähne. Beherzt drehte Vera auf…und eine Fülle von kleinen Fontänen kam aus dem Waschtisch nach oben geschossen! Wie klasse! Wie ein kleiner Springbrunnen! Ich bin bei der Heimreise extra aufs Klo dort, obwohl ich gar nicht musste. Fotos kommen dann am Ende, da habe ich die Kamera mit rein genommen.

Die Guides und der Chef Jesko von Makutsi waren schon da und verteilten uns auf die Autos. Die Koffer bekamen die Zimmernummern und wurden später dann von den Helfern in unsere Behausungen gebracht. Mega Service.

Auf dem Weg sahen wir schon die ersten Tiere. Warzenschweine, Paviane, Kühe und sogar eine Giraffenherde! Es hatte noch etwas Zoo-Charakter, weil sie sehr nahe am Trennzaun des Gebietes waren, aber hey! Egal!

Die Fahrt dauerte eineinhalb Stunden und als wir ankamen, waren wir alle durch. Müde, weil wir die Nacht kaum geschlafen hatten, dazu aber voller Adrenalin wegen der neuen Umgebung und den ganzen Eindrücken und einem etwas aus der Balance gebrachten Körper, weil die Fahrt gen Ende doch sehr holperig war…die Augen wussten gar nicht, ob sie zufallen oder aufgerissen bleiben sollten.

Wir versammelten uns in der Lapa, das ist die große überdachte Terrasse von Makutsi, mitten im Camp, mit Bar, wo man sich abends vor dem Abendessen traf und auch nach dem Abendessen immer mal einen Cocktail schlürfen konnte. Es gab einen Guavensaft (herrlich!) und dann wurden wir in die Campregeln eingewiesen bei der ersten Camp-Begehung mit Jesko.

Hier merkte man schon: absolut klare Regeln, die befolgt werden mussten.

1. Vor 7 Uhr und nach 17.30h ist NIEMAND mehr im Camp unterwegs! Vor 7h hatte man draußen nichts zu suchen und nach 17:30h waren die Camp-Bewacher im Feierabend und die Tiere hatten freie Bahn. Das Camp ist nicht eingezäunt, so dass auch Löwen und Leoparden frei ins Camp kommen könnten, so sie das wollten. Wer bis 17:30h nicht an der Lapa war, wurde später mit dem Auto von den Rangern geholt. Super System, klappte hervorragend.


2. KEINER verlässt die innere Grundstücksgrenze! Überall waren Sperrschilder, wenn es aus dem Camp hinausging, denn dahinter begann sofort der Busch. Das Camp war aber groß genug, dort ein wenig herum zu spazieren. Ansonsten hatte man ja die großen Safaris oder das hauseigene Wasserloch, wo man Tiere sehen konnte.

3. Kinder unter 16 NUR in Begleitung! Charlotte, die Tochter von Ingo und Birgit, wurde kritisch beäugt. Sie reckte das Kinn: „Ich BIN 16!“
Tja, nur weil man etwas kleiner ist, heißt das nicht, dass man sich nicht behaupten kann.

Es folgten Infos über die Häuser, die Einrichtungen, wo es Internet gab, wie das mit dem Telefonnetz war (wenn ihr HIER steht, könntet ihr Netz haben, aber wenn ihr DA steht – 1m weiter – kann es schon wieder weg sein! Glaubt es, so ist es! – und so war es), wann es Essen gab, was man wo tun konnte oder lassen…uns schwirrte ganz schön der Kopf, aber wir freuten uns sehr auf die Zeit.

Wir checkten ein und bekamen eine Karte, auf der die Rondavels (so heißen die kleinen, runden Bungalows, in denen wir paarweise oder alleine wohnten) verzeichnet waren. Das erste Abenteuer begann: suche dein Zuhause!
Nach einer Weile fanden wir unser Rondavel und fanden unsere Koffer und Rucksäcke ordentlich gestapelt im Inneren vor. Wir schauten nicht mal, ob etwas fehlte, denn wir hatten von Anfang an völliges Vertrauen in die Mannschaft von Makutsi…und das zu Recht. Man konnte alles offen liegen lassen, es lag auch Stunden später noch genauso da. Wie entspannend!

Die Rondavels waren ultraniedlich. So sah es von außen aus:


Bild in der Galerie

Und von innen war unseres wie ein Schneckenhaus. Wohnzimmerchen, Bad daneben, dann eine innere Rundung und hinten war das Schlafzimmer. Ultrasauber, wunderschön. Bilder davon kommen im nächsten Berichtsteil, da bin ich einmal durchs Camp gelaufen.

17:13h! Wir, gerade fertig geduscht, mussten aber jetzt die Beine in die Hand nehmen! Nicht, dass wir gleich am ersten Abend Regeln brachen oder warten mussten, bis wir geholt werden! Neinneinnein!
Wir trafen den Rest der Truppe an der Lapa und einige waren schon dabei, am Geländer mit ihren Kameras zu knipsen.
„Was seht ihr denn da?“
Tatsächlich, da kamen Tiere zum kleinen Wasserloch!


Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Der graue größere ist ein Wasserbockmännchen, der kleinere bräunliche mit den Topfen ist ein Buschbockmännchen. Das Vogelviech könnte ein Frankolin sein, wenn ich das richtig in Erinnerung habe…aber ich werde mich da noch einige Male blamieren, denn ich kann mir die ganzen Tiere einfach nicht merken. Es waren einfach zu viele…

Wir saßen zusammen, aßen Erdnüsse, tranken etwas und warteten aufs Essen.
Die Trommeln erklangen, das Zeichen, dass das Essen fertig war – und wir liefen alle hinüber zum Restaurant. Es gab einen total leckeren, frischen Salat mit Thunfisch, Hacksteak Wellington mit verschiedenen Beilagen und einen fuuuurchtbar süßen Zitronenkuchen. Aber LECKER…meine Güte. Ich passte in Gedanken schon mein Sportprogramm an, um nicht mit fünf Kilo mehr nach Hause zu kommen.

Charlotte war nicht so hungrig und stocherte etwas.
„Iss wenigstens dein Fleisch!“
Mutters strenger Blick rang der 16jährigen nur einen gequälten Blick ab.
Birgit erzählte, dass das schon in ihrer Familie Tradition hatte, dass wenigstens das Fleisch gegessen werden sollte, wenn schon der Rest nicht. Das hatte sich aus der Kriegszeit irgendwie rüber gerettet und wir benutzten es die komplette Zeit über als geflügeltes Wort. Wir hatten unseren Spaß und Charlotte wird den Satz wohl die nächsten 20 Jahre nicht mehr hören können.

Es war ein schöner erster Tag, der mit einer Überraschung endete: Bernd hatte Geburtstag, wir wussten das alle irgendwie gar nicht!

Danach sammelten wir uns für die Heimfahrt. Das Bustaxi brachte jeden einzelnen an sein Rondavel, der Fahrer stieg mit aus, leuchtete herum und brachte uns bis zur Tür. Tür auf, rein, Licht an…erst dann ging der Fahrer zurück zum Bus und fuhr weiter, die nächsten heim bringen. Ich habe mich noch NIE so sicher gefühlt wie im afrikanischen Busch.

Gute Nacht!

(Ich verspreche, bei den nächsten Teilen gibt es mehr Bilder… Am Anfang war ich zu aufgeregt, um immer an die Kamera zu denken…das gab sich aber schnell. )
__________________
Liebe Grüße!
Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.

Geändert von Dana (14.01.2018 um 21:05 Uhr)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 14.01.2018, 21:20   #2
ingoKober
 
 
Registriert seit: 14.06.2005
Ort: 64521 Groß-Gerau
Beiträge: 10.447
Danke Dana, sehr schöner Start.
Ich füge mal auf die Schnelle ein paar weitere Illustrationen bei.


Hier das boarden in den kleinen Flieger. Nein, der war innen NICHT größer als außen und Staufächer über den Sitzen gabs auch nicht.


Bild in der Galerie

Wir hatten den ganz für uns..kein nicht SUFler hätte mehr reingepasst. ...meine Beine taten das auch nicht wirklich.


Bild in der Galerie


Den vorne sitzenden spotzte die Klimaanlage trüben Saft ins Gesicht. Mäßig angenehm.


Bild in der Galerie

Aber schon bald waren wir da.....


Bild in der Galerie


Der nette kleine Buschflughafen wurde gerne im Detail geknipst.


Bild in der Galerie


...und ich vergass sofort meine Vorbildrolle, da auf einem Baum am Rollfeld ein paar Braunkopfpapageien (Poicephalus cryptoxanthus) saßen.
Die hatte ich noch nie geschafft, in Südafrika zu finden (deutsches Sprache schwer, wenn müde) , und da musste ich nochmal "rasch" aufs Rollfeld laufen, um die abzulichten.


Bild in der Galerie


Aber irgendwann kamen wir dann doch alle an.
Der Eingang zum Camp hat für mich immer sowas Jurassic Parc mäßiges:


Bild in der Galerie

Und auf der Lapa fand dann durch Jessco (Ganz links) die Erklärung der Campregeln statt:


Bild in der Galerie


So...mehr habe ich noch nicht....aber es waren ja noch weitere Fotografen dabei.....

Ach ja...den Pool zeige ich noch. Für viele ein Highlight auf Makutsi.


Bild in der Galerie

Viele Grüße

Ingo

P.S.: Das Vogelviech ist ein männlicher Natalfrankolin
__________________
Viele Grüße

Ingo
____________________________
Kober? Ach der mit den Viechern!

Geändert von ingoKober (14.01.2018 um 21:59 Uhr)
ingoKober ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.01.2018, 21:42   #3
neffets
 
 
Registriert seit: 27.01.2016
Ort: Dresden
Beiträge: 215
Ich finde es Klasse eure Reise und eure Eindrücke an Hand dieses Berichtes so ein klein wenig nachempfinden zu können. Danke fürs mitnehmen Dana und bitte mehr. Und danke an alle die ihre Bilder und Erfahrungen hier teilen.
__________________
Viele Grüsse
Steffen
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Geändert von neffets (14.01.2018 um 22:07 Uhr)
neffets ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.01.2018, 22:15   #4
kppo
Gesperrt
 
 
Registriert seit: 15.09.2013
Beiträge: 1.967
Zitat:
Zitat von Dana Beitrag anzeigen
das Gefährt war nur etwas größer als mein Opel Astra.
Du hast aber einen großen Astra

Zitat:
Zitat von Dana Beitrag anzeigen
Das Camp war aber groß genug, dort ein wenig herum zu spazieren.
......
Wir checkten ein und bekamen eine Karte, auf der die Rondavels (so heißen die kleinen, runden Bungalows, in denen wir paarweise oder alleine wohnten) verzeichnet waren. Das erste Abenteuer begann: suche dein Zuhause!
Nach einer Weile fanden wir unser Rondavel und fanden unsere Koffer und Rucksäcke ordentlich gestapelt im Inneren vor. ......
Die Rondavels waren ultraniedlich. So sah es von außen aus:


Bild in der Galerie

Und von innen war unseres wie ein Schneckenhaus. Wohnzimmerchen, Bad daneben, dann eine innere Rundung und hinten war das Schlafzimmer. Ultrasauber, wunderschön. Bilder davon kommen im nächsten
....
Das Bustaxi brachte jeden einzelnen an sein Rondavel, der Fahrer stieg mit aus, leuchtete herum und brachte uns bis zur Tür. Tür auf, rein, Licht an…erst dann ging der Fahrer zurück zum Bus und fuhr weiter, die nächsten heim bringen. Ich habe mich noch NIE so sicher gefühlt wie im afrikanischen Busch.
Wie groß ist denn das Camp?
Ich habe auf der Makutsi Seite die Karte im Satelitenbild angeschaut und man sieht kaum was...
Zumindest die großen Gebäude und den Pool sollte man doch sehen
kppo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.01.2018, 22:18   #5
Porty
 
 
Registriert seit: 06.03.2011
Ort: Im Grenzgebiet zwischen Bayern, Franken und BW
Beiträge: 5.504
Zum Flug mit der kleinen Maschine ist noch anzumerken, das natürlich die vorgesehenen Fächer fürs Handgepäck (6 kg! zulässig, zum Glück hat keiner nachgewogen) nicht reichten, so dass die letzten beiden Fotorucksäcke kurzerhand in Cockpit hinter den Pilotensitzen verstaut wurden.....
That´s Africa......
__________________
Grüße
Michael


Fotografie ist das Festhalten des flüchtigen Augenblicks.....
Porty ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 14.01.2018, 22:18   #6
Dana

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 33.765
@Ingo: cool, endlich gefalle ich mir mal auf Bildern.
Und den Papagei hast du super hingekriegt!

@kppo: also...es sind so um die 60 Rondavels, jedes ist so zwischen 30 und 130qm groß, würde ich schätzen... Es gibt Einzel, Doppel- und Familienrondavels.
Das Haupthaus ist klein, das Restaurant fasst zwei lange Tischreihen à 40 Leute würde ich sagen...die Lapa ist auch rund und größer als die Rondavels...wesentlich.

Der Pool hat 30m Länge und ca. 10m Breite ungefähr.

Wie viel Fläche das Camp hat...keine Ahnung.
Aber man kann sicher ne Stunde drin rumlaufen, wenn man alle Wege abläuft und nicht rennt.
__________________
Liebe Grüße!
Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.01.2018, 22:34   #7
hpike
 
 
Registriert seit: 12.07.2005
Beiträge: 16.214
Mal wieder sehr schön geschrieben, macht Spaß das zu lesen. Bin gespannt wie es weiter geht.

Zitat:
Zitat von Dana Beitrag anzeigen
@Ingo: cool, endlich gefalle ich mir mal auf Bildern.
Kann ich verstehen Dana, siehst hübsch aus auf den Bildern vom Ingo.
__________________
Gruß Guido
A-Mount lebt!
Es kommt anders wenn man denkt.
hpike ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.01.2018, 22:47   #8
DiKo
 
 
Registriert seit: 27.02.2014
Beiträge: 3.073
Als stiller Mitleser sage ich auch schon mal Dankeschön an Dana und alle Mitgereisten, dass ihr uns virtuell nochmal mitnehmt auf eure Reise!

Ich freu mir schon ein Loch in den Bauch auf die weiteren Berichte.

Gruß, Dirk
DiKo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.01.2018, 07:10   #9
Tom D
 
 
Registriert seit: 27.04.2009
Ort: Freigericht
Beiträge: 5.538
Ach schön - es gibt was zu lesen und zu gucken Danke sehr für den Bericht. Auch, wenn ich ja live dabei war, ist es immer schön, alles noch einmal nachzulesen.

Mal sehen, ob ich heute Abend ein paar erste Bilder beisteuern kann. Und evtl. auch einen kleinen Text.
__________________
Viele Grüße, Tom

Ein Foto zeigt nicht die Wahrheit. Es schlägt nur eine Möglichkeit vor._______
Tom D ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.01.2018, 08:53   #10
Tom D
 
 
Registriert seit: 27.04.2009
Ort: Freigericht
Beiträge: 5.538
So, ich habe es doch schon jetzt geschafft. Aber es gibt nur iPhone-Bilder.

Das Abenteuer beginnt- Die Anreise


Ich mag es, frühzeitig am Flughafen zu sein. Lieber warte ich dort vor Ort noch eine Stunde, als dass ich am Ende hetzen müsste. Also war ich, von meinem Nachbarn gefahren, kurz vor 17:00 Uhr am Flughafen. Aber, ich war nicht der Erste. Nachdem ich die Schalternummern für den Checkin bei South African Airways ermittelt hatte, fand ich dort bereits Sascha, Volker (Prodo), Ute und Peter. Kurze Zeit später traf auch die Luxembourg-Connection ein und wir bildeten schonmal eine Schlange am Schalter, an dessen Bildschirm noch Air Canada eingeblendet war. Die ersten Scherze machten die Runde: "Für Kanada habe ich gar nicht gepackt" oder "Ich will aber Löwen sehen und keine Bären". Pünktlich um 17:00 Uhr wechselte dann aber das Logo und auch die netten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von SAA nahmen an Ihren Arbeitsgeräten Platz.
Ich gab meinen Reisepass ab und erwähnte, dass ich bereits Online eingescheckt war und nur das Gepäck aufgeben wollte. Die Dame nickte und meinte "Kann ich bitte Ihren Reisepass sehen?". Große, fragende Augen meinerseits! "Ich brauche Ihren Reisepass". Ähm, den halten Sie gerade in der Hand. War ihr sichtlich peinlich, aber sie nahm es mit Humor.
An der Security traf ich dann auf unseren Forenkollegen nobsch, der dort arbeitet. Ich warnte ihn schonmal vor, dass in den nächsten Stunden eine ganze Menge weiterer SUFler dort durchkommen würden.
Meine Vorwarnung schien erfolgreich gewesen zu sein: http://sonyuserforum.de/forum/showpo...&postcount=820

Am Gate trudelten dann nach und nach alle Mitreisenden ein und recht pünktlich konnten wir auch an Bord gehen. Dort versuchte ich es mir erst einmal bequem zu machen, was gar nicht so einfach war. Die Sitzabstände in der A340-600 sind zwar akzeptabel, dennoch, bei einer Körpergröße von 1,92m muss man erst mal sehen, wo die Beine geparkt werden können. Und das über 10 Stunden lang. An Schlaf war so gut wie nicht zu denken. Ach hätte ich doch auch ein J-Hörnchen gehabt. Ich kenne aber nur A- und B-Hörnchen. Sind die verwandt?

Nach einer sehr sanften Landung kam zunächst eine erste Enttäuschung: Temperatur in Johannesburg 18° C. Frisch. Aber klar, erstens 8:00 Uhr irgendwas am Morgen und Jo'burg liegt ca. auf 1800m über dem Meeresspiegel - da darf es dann auch mal etwas frischer sein.

Nach den Einreiseformalitäten und dem Gepäck abholen wollten alle Geld tauschen bzw. am ATM ziehen. Da die Schlange am ATM schon recht lang war, bin ich also 'raus' aus der Internationalen Ankunftshalle um bei einer Bank Geld zu tauschen. Das war ein wenig kompliziert. Reisepass hergeben, Reisepass kopieren lassen, Quittung unterschreiben und das alles in einem Anfangs noch gewöhnungsbedürftigen südafrikanischen Arbeitstempo. Eine halbe Stunde später hatte ich dann meine 2400 Rand - alles in 200er Scheinen.

Die nächste Hürde bestand darin, die Abflugschalter für die Gepäckaufgabe nach Phalaborwa zu finden. Auf meinen Irrwegen traf ich Ute, Peter und unsere Luxemburger, die auch ein wenig ratlos waren. Also sprach ich einen in offiziellem Gelb gewandeten Mitarbeiter des Flughafens an, der Fluggästen beim Automatencheckin half. Dieser führte unsere kleine Gruppe zum richtigen Schalter und erwartete dann natürlich auch eine entsprechende Entlohnung. Ein 200er-Schein wanderte von meiner Geldbörse in seine Mütze und ich denke auch die anderen haben noch reichlich dazu gelegt. Das war also schonmal ein guter Tag für den Kollegen.

Mittlerweile hatten es auch alle anderen unserer 'kleinen' Reisegruppe zum richtigen Schalter geschafft, und wie ich las auch nicht ohne die Hilfe eines bzw. zweier Bezahlguides.

Irgendwie ergab es sich, dass ich als erster mein Gepäck abgeben durfte. Die Dame zögerte kurz, meinte, dass das Gepäck der ganzen Gruppe ja bereits bis Phalaborwa durchgecheckt sei und dass die ganze Gruppe bitte jetzt und sofort zu ihr an den Schalter kommen solle. Das war ein Tohuwabohu und die anderen Reisenden staunten nicht schlecht, als plötzlich 25 Leute ihr Gepäck bevorzugt aufgeben durften

Der Flug in der kleinen Maschine, eine British Aerospace Jetstream 41, war dann recht beengt und kuschelig, aber durchaus auch ein interessantes Erlebnis.


Bild in der Galerie

Angekommen in Phalaborwa.

Bild in der Galerie
Der Flughafen wurde von Eva gleich Dalek-Flughafen genannt, wegen der vielen Knubbel überall (hier auf dem Bild in Rot zu sehen). (Daleks: https://de.wikipedia.org/wiki/Daleks)
Das Knubbel-Thema setzte sich im Innern des Flughafens noch fort.


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

Am Flughafen Phalaborwa wurden wir dann von unseren Abholern auf 3 Toyota-Kleinbusse verteilt und in eineinhalb Stunden nach Makutsi gefahren. Da konnte man schonmal etwas vom südafrikanischen Flair schnuppern. Am besten waren die letzten 10 km auf einer Schotterpiste. Ein auf deutsche Straßen abgestimmtes Fahrwerk hätte da nach 1 km den Geist aufgegeben, insbesondere, da unsere Fahrer dort nicht viel langsamer fuhren als auf den geteerten Straßen.

Das war also die Anreise. Das Schönste aber war das wirklich erhebende Gefühl angekommen zu sein. Wie wir dort alle bei der Lapa standen, unsere Drinks in den Händen, erschöpft aber glücklich und zufrieden schauten und voller Freude die nächsten 14 Tage erwarteten - das ist unbeschreiblich.

Die Lapa

Bild in der Galerie
__________________
Viele Grüße, Tom

Ein Foto zeigt nicht die Wahrheit. Es schlägt nur eine Möglichkeit vor._______

Geändert von Tom D (15.01.2018 um 09:00 Uhr)
Tom D ist offline   Mit Zitat antworten
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