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Startseite » Forenübersicht » Kreativbereich » Fotostories und -reportagen » Gletscher, Grate und fünf Gipfel - die Venedigerkrone
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Alt 08.09.2016, 09:53   #1
Sir Donnerbold Duck
 
 
Registriert seit: 16.01.2005
Ort: Pfinztal
Beiträge: 2.684
Gletscher, Grate und fünf Gipfel - die Venedigerkrone

Hallo,

ich starte hier eine kleine Bilderreihe über meine Tour auf den Großvenediger, die für mich ein absolutes Highlight des Jahres war. Das ist zwar ein Bildbericht und nicht der Bilderrahmen, ich würde mich aber dennoch über Kritik an dem einen oder anderen Bild freuen!

Die Unternehmung spukte mir schon länger durch den Kopf und dieses Jahr konnte ich mir im Urlaub zwei Tage Urlaub von der Familie nehmen. Immer wieder eingestreute Bemerkungen der Art "Wir könnten doch mal da hoch...", sehnsuchtsvolle Blicke in die Höhe und offensichtliche Unausgelastetheit meinerseits beim Wandern führten dazu, dass meine Frau zum Schluss kam, ich müsse mich wohl "mal richtig austoben". Und das habe ich dann auch getan.

Auf zum Defreggerhaus

Los ging es am Donnerstag, 25.8.2016, bei herrlichem Wetter. Um 11 Uhr steige ich aus dem Hüttentaxi, das mich bis zur Johannishütte (2121 m) gefahren hat. Von hier aus steige ich auf zum 2963 m hoch gelegenen Defreggerhaus. Schon nach wenigen Höhenmetern öffnet sich der Blick ins Dorfertal und der Eisschild des Großvenedigers rückt in den Blick. Ein herrlicher Anblick!

Bild in der Galerie
Sony A850 + 2,8/24-70 CZ + Polfilter
Der Großvenediger (3674 m) ist der Schneegipfel links der Bildmitte, rechts davon das Hohe Aderl (3506 m) und der Felszacken im Gletscher ist das Rainerhorn (3559 m). Mein Plan ist es, den Großvenediger zu erklimmen, allerdings kommt es dann ein wenig anders - dazu später.

Das Dorfertal im Panorama, links unten sieht man gerade nicht mehr die Johannishütte. Der Gletscher sieht von hier aus ziemlich winzig aus, tatsächlich ist da oben aber eines der größten Gletschergebiete der Ostalpen.

Bild in der Galerie
Sony A850 + 2,8/24-70 CZ, Freihandpanorama aus drei Aufnahmen

Über die Moräne des Zettalunitzkeeses, einer Zunge des Äußeren Mullwitzkeeses, geht es im Angesicht der 3300 m hohen Weißspitze in sengender Sonne steil hoch.

Bild in der Galerie
Sony A850 + 2,8/24-70 CZ + Polfilter

Der Aufstieg ist steil und er bleibt steil. Die Schönheit der Landschaft lässt mich das aber vergessen und diverse Fotopausen sorgen auch für Verschnaufpausen.

Bild in der Galerie
Sony A850 + 2,8/24-70 CZ + Polfilter

In einem kleinen See spiegeln sich die Weißspitze und die Eishaube des Mullwitzkeeses. Der Weg verlässt nun die Moräne und zieht von rechts nach links durchs Bild. Wer genau hinsieht, erkennt das Holzschild, das die Grenze der Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern markiert.

Bild in der Galerie
Sony A850 + 2/24 CZ + Polfilter

Nun rückt endlich mein Tagesziel, das Defreggerhaus, in den Blick, überragt vom mächtigen Felszacken des Rainerhornes. Noch fehlen ein paar Höhenmeter, aber die sind auch bald geschafft.

Bild in der Galerie
Sony A850 + 2,8/24-70 CZ + Polfilter

Nach 2,5 h erreiche ich glücklich und zufrieden die Hütte, wo ich mich erstmal stärke und mein Lager beziehe. Der anstrengendeste Teil der Tour ist geschafft.

Fortsetzung folgt.

Gruß
Jan
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Alt 08.09.2016, 11:31   #2
aidualk
 
 
Registriert seit: 17.12.2007
Ort: Rhein-Main
Beiträge: 21.240
Gefällt mir, sowohl von deinen Bildern wie auch von deinen Beschreibungen.
Einzig wie wenig Schnee/Eis es hat, ist irgendwie erschreckend.

(wir kamen damals über die Kürsingerhütte und haben 3 Tage gebraucht / Zeit gelassen)

Geändert von aidualk (08.09.2016 um 11:34 Uhr)
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Alt 08.09.2016, 12:05   #3
Sir Donnerbold Duck

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 16.01.2005
Ort: Pfinztal
Beiträge: 2.684
Nur Geduld, Schnee und Eis kommen noch! Es war saumäßig warm, da hatte Schnee in der Höhe noch keine Chance. Vor zwei Jahren sind wir schon mal zum Defreggerhaus, da sah das anders aus: in der Nacht war Schnee gefallen und wir sind fast die ganze Strecke im Neuschnee (gute 30 cm) gelaufen. Das war auch sehr schön.

Gruß
Jan
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Alt 08.09.2016, 13:24   #4
Canax
 
 
Registriert seit: 23.03.2011
Ort: Dort wo die Hasen Hosen und die Hosen Husen haßen!
Beiträge: 518
Ich bin schon auf den Rest der Bilder gespannt - 2008 waren wir auch auf der "weltalten Majestät", wenn auch von der Kürsingerhütte aus. Immer toll, so eine Hochtour-Unternehmung

Die Farben finde ich allerdings ein bisschen überzogen - derart knallig blauen Himmel habe ich auch im Gebirge noch nie gesehen. Auch die "Verteilung" des Blaus am Himmel ist merkwürdig, evtl. Polfilter eingesetzt und nicht gut eingestellt?

Ciao
Canax
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Alt 08.09.2016, 15:33   #5
Sir Donnerbold Duck

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 16.01.2005
Ort: Pfinztal
Beiträge: 2.684
Ja, das Licht zur Mittagszeit war extrem gleißend und knallig, also eigentlich sehr fotounfreundlich. Da konnte ich nicht widerstehen und habe mich mit dem Polfilter in einen kleinen Farbrausch versetzt. Allerdings war der Himmel wirklich unverschämt knackblau und die Luft irre klar und trocken. Das siehst du an dem Panorama, das ich ohne Polfilter gemacht habe. Die Blauverteilung sieht bei mir eigentlich trotz Polfilter ganz ok aus. Ansonsten kommen die Farben vielleicht etwas knackiger daher als sonst, aber das ist im Hochgebirge so: da ist das Gras tatsächlich grüner und die Blüten sind satter gefärbt. Das dient wohl dem UV-Schutz der Pflanzen.

Ich muss aber gestehen, dass ich die Wirkung des Polfilters in der Höhe und gerade im Kontrast zum weißen Gletscher "etwas" unterschätzt habe. Da kommen noch ein paar Bilder, wo man das deutlich sieht, aber mir gefällt das eigentlich ganz gut.

Gruß
Jan
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Alt 08.09.2016, 16:03   #6
HWG 62
 
 
Registriert seit: 30.10.2010
Ort: Mitten im Spreewald
Beiträge: 2.261
Schöne Gegend und klasse Bilder die Sehnsucht wecken. Wir machen auch jedes Jahr eine viertägige Hüttentour. In zwei Wochen ist es wieder so weit. Da kommt mir deine Reportage zur Einstimmung gerade recht. Ich freue mich auf weiteres. Auch weil ich die Gegend der Alpen noch nicht kenne.
__________________
Gruß Hans-Werner

Der Naturfotograf mag oft mit leeren Händen heimgehen - aber nie mit leerem Herzen.. (Franz Bagyi)

Naturfotografie im Spreewald
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Alt 08.09.2016, 16:48   #7
Sir Donnerbold Duck

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 16.01.2005
Ort: Pfinztal
Beiträge: 2.684
Wo geht es denn hin? Da musst du dann aber auch Bilder zeigen! Das ist bei mir afester Programmpunkt der Jahresgestaltung: jedes Jahr die Herrentour in den Alpen mit einem Freund. Die hatten wir zwei Wochen vorher im Ötztal gemacht. Jetzt war ich mit der Familie unterwegs, aber die wollte ja nicht mit hoch. Dann halt nächstes Mal...

Gruß
Jan
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Alt 08.09.2016, 16:49   #8
Sir Donnerbold Duck

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 16.01.2005
Ort: Pfinztal
Beiträge: 2.684
Weiter geht's...

Die Kür: auf dem Mullwitzaderlgrat

Nach einer Stärkung auf der Hütte ist der Tag noch jung und auch ich fühle mich noch so. Also beschließe ich, dass es an der Zeit ist, der "weltenalten Majestät" Großvenediger etwas näher auf die Pelle zu rücken. Hinter der Hütte führt ein Trittspurengewimmel hinauf auf den Grat des Mullwitz Aderl, von wo aus man auf den Gletscher gelangt und auch einen tollen Blick hat. Nach ein paar Höhenmetern öffnet sich vor mir in ca 3050 m Höhe der Blick auf das Rainerkees und die es überragenden Berge. Ein Gänsehautanblick!

Bild in der Galerie
Sony A850 + 2,8/24-70 Zeiss + Polfilter

Von links nach rechts sieht man Hohes Aderl, als verschämte kleine Schneehaube darüber der Großvenediger und rechts das Rainerhorn.

Hier die beiden erstgenannten im Hochformat:

Bild in der Galerie
A850 + 2,8/25-70 CZ + Polfilter

Die Wirkung des Polfilters in der klaren Höhenluft in Verbindung mit dem harten Weiß sorgt für einen fast schon schwarzen Himmel. Etwas heftig, aber mir gefällt es hier.

Ich kann mich an dem Anblick nicht sattsehen und steige fotografierend weiter auf.

Bild in der Galerie
A850 + 2,8/24-70 CZ + Polfilter

Hier als Panorama aus vier Querformataufnahmen (ohne Polfilter!):

Bild in der Galerie
A850 + Minolta 3,5/17-35 G

Ein von mir noch nicht bestimmter Vogel (ich hoffe auf Bestimmungshilfe... Ingo?) posiert geduldig und gibt mir das gute Gefühl, das 70-400 G nicht umsonst hier hinauf getragen zu haben:

Bild in der Galerie

Je weiter ich nach oben komme, desto mehr sehe ich vom Großvenediger, der sich bisher gut versteckt hielt. Hier sieht man nun also auf den Schneegrat, über den es morgen zum Gipfel geht. Rechts am Bildrand die Spur, die vom Gletschereinstieg weg in die Höhe zieht:

Bild in der Galerie

Schließlich habe ich bei ca 3159 m den höchsten Punkt des Grates vor dem Gletschereinstieg erreicht. Das Mullwitz Aderl in der Bildmitte ist mit 3241 m ein Gipfel, den fanatische 3000er-Sammler hier noch mitnehmen können. Der Blick auf dem Grat ist herrlich, er reicht über die ganze Gletscherkappe des Venedigers:

Bild in der Galerie
Freihandpanorama aus 9 Bildern (ohne Polfilter!)
A850 + 2,8/24-70 CZ

Ich beschließe, es gut sein zu lassen, 1000 Höhenmeter sind genug für heute. Einmal muss der Großvenediger noch aufs Bild:

Bild in der Galerie
A850 + 2/24 CZ + Polfilter (das ist eine saugute Kombination!)

Einen Blick muss ich dann aber doch noch auf den Einstieg in den Gletscher werfen, der in der prallen Nachmittagssonne schon etwas aufgeweicht daherkommt:

Bild in der Galerie
A850 + 2,8/24-70 CZ + Polfilter

Bei dem Anblick denke ich mir, dass das Rainerhorn eigentlich auch nach einem lohnenden Gipfel aussieht... Dann gehe ich zur Hütte runter, wo das Abendessen und das Treffen mit dem Bergführer warten.
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Alt 10.09.2016, 14:42   #9
Sir Donnerbold Duck

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Ort: Pfinztal
Beiträge: 2.684
Der Abend

Vor dem Essen lasse ich noch vor der Hütte meine Blicke schweifen und genieße das Panorama. Hier der Blick über das vor der Hütte liegenden Mutzwitzköpfl hinweg zum Hochgall, dem mit 3436 m höchsten Berg der südwestlich gelegenen Rieserfernergruppe:

Bild in der Galerie
Sony A850 + 4-5,6/70-400 G

Nach dem Essen flitze ich mit Kamera und Objektiven bepackt zum Grat hinter der Hütte, um den Gletscher im Abendlicht zu bestaunen:

Bild in der Galerie
Panorama aus drei Aufnahmen
A850 + Minolta 3,5/17-35 G

Ein wunderschöner Anblick, den ich nicht nur fotografierend, sondern auch einfach nur still auf dem Fels sitzend genieße.

Zurück auf der Hütte treffe ich nun den Bergführer und die anderen Gipfelaspiranten. Ich stoße als letzter zu der Runde, die schon mit einem Bier tagt. Nach ein paar Ausführungen zum Gepäck für morgen kommen wir ins Schwätzen und der Bergführer erkundigt sich beiläufig nach meiner Kondition. Ich antworte guten Gewissens, dass es gut um die bestellt sei, ich sei ja schon etwas in den Bergen und gut aklimatisiert und blabla... Ob ich denn dann nicht morgen die Venedigerkrone gehen wolle, sie hätten noch Plätze in einer Seilschaft. Zur Erklärung: die Berge der Venedigergruppe umstehen den in einer Mulde liegenden Gletscher, den Oberen Keesboden, wie die Zacken einer Krone. Die Venedigerkrone ist eine Tour, die über fünf der höchsten Berge führt: Hohes Aderl (3506 m), Großvenediger (3674 m), Rainerhorn (3559 m), Schwarze Wand (3511 m) und Hoher Zaun (3457 m). Ich überlege nicht lange (eigentlich gar nicht...) und sage begeistert zu. Angeblich dauert das nur 1,5 h länger als der ursprünglich von mir geplante Großvenediger und Steigeisen kann mir der Bergführer leihen. Also dann.

Um 21 Uhr liege ich im Bett, um 5:40 klingelt der Wecker, um 6:30 brechen wir auf...
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Alt 10.09.2016, 19:43   #10
CB450
 
 
Registriert seit: 17.06.2004
Ort: OBB
Beiträge: 6.398
Hallo Jan,
ein feiner Bericht und Bilder die Deine Eindrücke sehr gut wiedergeben.
Ich bin richtig gespannt wie es weitergeht.
__________________
Schöne Grüsse,
Peter

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