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31.07.2018, 21:05 | #1 | ||||||
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PoB
Mein Gegenüber sieht mich merkwürdig an. Zwischen seinen Ohren finden die Synapsen keine rechte Klarheit. Die Frage, ob ich ihn auf den Arm nehmen will, schwebt unausgesprochen im Raum. Aber weder mein Gesichtsausdruck, noch meine ausgesprochenen Worte signalisieren derartiges.
"Hä, wohin?" kommt schließlich als Nachfrage. Gut, ich gebe zu, Albanien, Kosovo und Montenegro gehörten auch bei mir nicht zu den Ländern, die mir zum Thema Urlaub als erstes eingefallen wären. Wie kommt man also darauf? Ganz banal: Wir haben letztes Jahr einen Bericht über einen erschlossen Wandertrail im Dreiländereck Albanien, Kosovo und Montenegro gesehen. Er nennt sich Peaks of the Balkan Wir waren von Bericht und Bildern begeistert. Die Entscheidung diesen Trail zu laufen ist sofort gefallen. Selbst oder organisiert? Ohne Werbung machen zu wollen, aber DAV Summit hat die perfekte Variante für uns im Programm. Da wir diese Länder so gar nicht kennen, nicht wissen, wie Wegbeschaffenheit, -markierung sind und wie es mit wilden Tieren aussieht, wollten wir nicht auf eigene Faust gehen. Bei dem genannten Angebot ist Guide und Gepäcktransport enthalten und als Ü50 dürfen wir das Das Gepäck, das wir auf den Tagestouren nicht selbst tragen, ist auf 15 kg p.P. beschränkt. Und möglichst eine Reisetasche, kein Koffer, Trolly u.ä. Warum? Dazu später mehr... → Bild in der Galerie Dauer: 12 Tage mit An- und Abreisetag. Am 09. Juli ging es os. Flug Stuttgart -> Wien -> Pristina Tag 1 Abflug bei schönstem Wetter in Stuttgart (und Wien). Ankunft in Pristina bei Regen. Kurz vorher ist ein Gewitter niedergegangen. Mein Wissen und Vorstellungen über die drei Länder sind so reichhaltig und klar wie das Licht aus einem schwarzen Loch. Daher, Kosovaren mögen mir das bitte nachsehen, war ich überrascht, dass der Flughafen Pristina ein ganz normaler europäischer Flughafen ist. Klar keine Drehscheibe mit einer hohen Taktung, aber auch kein heruntergekommener Wald- und Wiesenflughafen. → Bild in der Galerie → Bild in der Galerie Nachdem uns unser Guide in Empfang genommen hatte, ging es mit einem Kleinbus in die Stadt Peja. Einfahrt in die Stadt: → Bild in der Galerie Dort gab es eine Mahlzeit in familiärer Atmosphäre (kein Restaurant). Unheimlich nette Gastgeber und lecker Essen! Hier war ich noch etwas sparsam mit Fotografieren, daher gibt es nur ein Bild vom Garten, der -wie ich finde- auch durchaus irgendwo in Deutschland sein könnte... → Bild in der Galerie Wir sind noch ein bisschen durch die Stadt gebummelt, die an typische südeuropäische Urlaubsstädte erinnert. → Bild in der Galerie Danach ging es zum Patriarchenkloster Peć, dass wir besichtigen konnten. Sehr schön, sehr interessant, die Jahreszahlen werden einem gerade so um die Ohren gehauen. Bilder waren nur außerhalb der Hauptkirche erlaubt. Während wir in der Kirche waren, kamen Nonnen zum Abendgebet und haben wunderschön gesungen. Gänsehaut pur.
Jetzt geht es mit dem Bus zu unserer ersten Herberge, "idyllisch im kleinen Bergdorf Reka e Allagës gelegen". So unser Reiseführer. Klingt nicht schlecht, ist es auch nicht. Aber - ohne Fleiß keinen Preis. Unsere Fahrt durch die spektakuläre Rugova-Schlucht endete abrupt vor einen Sand-/Steinhaufen mitten auf dem Weg. → Bild in der Galerie Es geht nicht weiter. Jemand hat schon die Polizei gerufen, die auch bald kommt (obwohl das sehr abgelegen ist!). → Bild in der Galerie Aber... Viel machen können sie auch nicht. Der Haufen bleibt erstmal und wir kommen mit dem Bus nicht daran vorbei... Da es nur noch zwei Kilometer sind, heißt es eben das letzte Stück zu Fuß laufen. Unser Gepäck wird schon irgendwie hochkommen. → Bild in der Galerie Nachdem wir rund die Hälfte gelaufen waren, kam unser Bus. Der Fahrer hatte einen (wohl abenteuerlichen) Umweg entdeckt. → Bild in der Galerie Wir konnten wieder einsteigen und uns die letzten paar Meter zu unserer ersten Unterkunft schaukeln lassen (von Straße kann man nicht wirklich reden).
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Grüße Joachim ------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist einfach...einfach zu schwer. Es wäre so einfach, wenn es einfacher wär' (Lindemann) Geändert von Harry Hirsch (01.08.2018 um 05:41 Uhr) Grund: Rechtschreibfehler korrigiert |
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31.07.2018, 21:08 | #2 |
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Oh, wunderbar, dass du von dort berichten kannst. Ich war in diesem Sommer auch in Montenegro (und Kroatien und Bosnien...) und habe Appetit bekommen und mich schon gefragt, wie es wohl möglich ist, dort unten mehr zu reisen.
Bin sehr gespannt auf die Fortsetzung!! Super Bilder!!!
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31.07.2018, 21:10 | #3 |
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Da bin ich aber sehr gespannt auf die weiteren Tage. War das der Bericht im „Panorama“, der deine Neugier geweckt hat?
Gruß Jan
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01.08.2018, 05:47 | #4 |
Themenersteller
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Ja, so geht es uns auch. Das war definitiv nicht unsere letzte Reise in den zentralen Balkan!
und... Danke Wir haben ihn in "Bergauf, bergab" gesehen.
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Grüße Joachim ------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist einfach...einfach zu schwer. Es wäre so einfach, wenn es einfacher wär' (Lindemann) |
01.08.2018, 08:00 | #5 |
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Ich bin auf die restlichen 11 Tage gespannt.
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01.08.2018, 21:04 | #6 |
Themenersteller
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Tag 2
Unser erster Wandertag. Bevor ich zu der Wanderung selbst komme, habe ich gedacht, ich erläutere mal ein paar grundsätzliche Dinge zum Thema wandern im Gebirge. Für die unter uns, die damit nicht so vertraut sind. Die eigentlichen Herausforderungen bei alpinen Wanderungen sind nicht (unbedingt) die Distanzen, sondern die Höhenmeter und Wegbeschaffenheit. Die Höhenmeter sind konditionell die eigentliche Herausforderung. Grundsätzlich wird in Höhenmeter aufwärts und abwärts unterschieden. Wenn nichts angegeben ist, sind nur die Höhenmeter aufwärts gemeint. Und zwar in Summe. Beispiel: Wir befinden uns an einem Punkt, der 800 Meter über normal Null liegt. z.B. Oberstdorf
Alles klar? Nun zu unserem ersten Wandertag. Die hinter uns liegende Nacht im 6er Zimmer war nicht ganz ruhig, aber ganz ok. Ein Paar kam erst in der Nacht an. Austria hatte den Flug von Berlin nach Wien gecancelt und die zwei über Istanbul geschickt. 6 Stunden Flug statt 2. Ein Badezimmer in dem sich auch die Toilette befindet, steht für alle zur Verfügung. Also auch für die aus den anderen Mehrbettzimmern. Unser Zimmer → Bild in der Galerie Erstmal gab es Frühstück. Bei unseren Gastgebern im Wohnzimmer. Ungewohnt, aber sehr persönlich (im positiven Sinn)! → Bild in der Galerie Jetzt sollte es aber langsam losgehen: Unsere erste Wandertour führt uns von Reka e Allagës nach Drelaj: → Bild in der Galerie Es regnet und das nicht zu knapp. → Bild in der Galerie Los geht es trotzdem, die entsprechende Kleidung ist natürlich dabei und darf sich gleich am ersten Tag beweisen. Wäre ja auch blöd, wenn man Zeugs umsonst mitschleppen würde.... → Bild in der Galerie Der Matsch ist uns heute ein treuer Freund. Es schmatzt so schön, wann man durchläuft. → Bild in der Galerie An dem herrlichen Blick in eine faszinierende Landschaft wird noch gefeilt → Bild in der Galerie Ein paar nette Tierchen laufen uns auch noch über den Weg. Wild und gefährlich sind die aber nicht → Bild in der Galerie → Bild in der Galerie Wir hatten einen Pflanzenexperten und eine Biologin dabei. Die haben uns immer wieder auf besondere Gewächse aufmerksam gemacht. Zum Glück für mich, ich übersehe sowas meistens und selbst wenn ich es sehe habe ich keine Ahnung wie das heißt. Hier ein Hainwachtelweizen. Besonderheit: Die 2 unterschiedlich farbigen Blüten. → Bild in der Galerie Am Ziel gab es erstmal einen echt schmackhaften Kuchen: → Bild in der Galerie Die Werte der heutigen Tour: Länge 10.3km Höhenmeter auf: 558m Höhenmeter ab: 500 Zeit: 04:20 Eigentlich gehört zu der Wanderung auch ein (optionaler) Abstecher auf den Gipfel Hajla (2403m). Das wäre aber bei der Nässe zu gefährlich gewesen. Un das bei einer zu erwartenden Aussicht gleich Null. Schade, aber Sicherheit hat Vorrang. Fotografisch war es heute nicht der Kracher. Wegen des Dauerregens blieb die Kamera im Rucksack und die Fotos von der Tour sind mit dem Mobile geknipst. Abends konnte ich dann die Alpha doch noch auspacken und benutzen Tief bin ich gesunken → Bild in der Galerie Henne mit Nachwuchs an unserer Unterkunft → Bild in der Galerie Sieht man in der Gegend oft. Grabsteine mit Bild des/der Verstorbenen. → Bild in der Galerie Ebenfalls sehr typisch für Kosovo und Nord-Albanien: Solide, aber unverputzte bewohnte Häuser. → Bild in der Galerie Die drei Länder sind vom Glauben muslimisch geprägt. Moscheen gibt es praktisch überall. Dennoch sind die Menschen nicht streng gläubig. Religion hat keinen sehr hohen Stellenwert. Eher wie bei uns. → Bild in der Galerie Abendbrot (Vorspeisen) → Bild in der Galerie Und der verdient den Namen "Riesenchampignon" → Bild in der Galerie
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Grüße Joachim ------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist einfach...einfach zu schwer. Es wäre so einfach, wenn es einfacher wär' (Lindemann) Geändert von Harry Hirsch (01.08.2018 um 21:14 Uhr) |
02.08.2018, 12:13 | #7 |
Registriert seit: 26.11.2004
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Au fein, auf deinen Reise- und Wanderbericht aus Balkanien hatte ich schon gehofft und mich gefreut
Die Gegend ist mir gänzlich unbekannt, aber in einem sehr schönen Bildband über Naturreservate hatten wir neulich mal eindrückliche Fotos von dort gesehen und das hat Neugierde geweckt. Bin gespannt, was du noch so alles zu berichten weisst. Der Anfang ist ja schon mal sehr lesens- und sehenswert. Bergwandergruppen mit Schirmen habe ich bisher noch nicht so oft gesehen Und es ist natürlich immer toll, wenn man Leute dabei hat, die etwas über die Flora und Fauna zu berichten wissen. (Ich kann einen Wald erkennen, wenn ich einen sehe) |
02.08.2018, 14:11 | #8 |
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Eine Kollegin hat kürzlich eine geführte Reitwoche in Albanien gemacht und sehr begeistert davon berichtet. Von daher freue ich mich schon auf die restlichen tage von Joachims' Bericht. Appetit hat er uns ja schon mal gemacht.
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02.08.2018, 15:05 | #9 |
Registriert seit: 22.04.2006
Beiträge: 4.490
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Kleiner Hinweis: Das trifft nur für Albanien und den Kosovo zu. In Montenegro mit mehrheitlich montenegrinischer und serbischer Bevölkerung überwiegt der serbisch-orthodoxe Glaube.
Danke für den interessanten Bericht. Geändert von *mb* (02.08.2018 um 15:20 Uhr) |
02.08.2018, 18:10 | #10 |
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Da hast du recht. Ich habe Montenegro das mal einfach unterstellt, das aber falsch.
Montenegro war das Land in dem wir am wenigsten waren und über das wir am wenigsten erfahren haben.
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Grüße Joachim ------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist einfach...einfach zu schwer. Es wäre so einfach, wenn es einfacher wär' (Lindemann) |
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