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Alt 09.02.2016, 23:28   #21
Mainecoon

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 20.10.2013
Beiträge: 2.097
Zitat:
Aber ich wurde von einer Seite des Trios gebeten, doch noch die "soziale Komponente" des Tages zu berichten.
Danke, Vera!

Es grüßt

Mainecoon
__________________
Zur Demokratie gibt es keine Alternative.
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Alt 09.02.2016, 23:31   #22
BeHo
 
 
Registriert seit: 11.08.2004
Ort: Woinem
Beiträge: 31.987
Eine Dreiecksgeschichte? Da bin ich ja mal gespannt.
__________________
.___.
(O,o)
/)__) Meine SUF-Bilder / Island-Bilder
-"-"-██P.S.: Wissenschaft ist keine Meinung.
BeHo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.02.2016, 03:24   #23
Vera aus K.
 
 
Registriert seit: 30.01.2009
Ort: Köln
Beiträge: 3.178
Vielen Dank für diesen sehr lesenswerten Bericht!

Besonders gut haben mir jene Bilder gefallen, die die charakteristischen Strukturen und Schattierungen der Gesteinsschichten zeigen.


Zitat:
Zitat von Millefiorina Beitrag anzeigen
Wart ihr zufälligerweise auch im Wasserschloß Pfaffenrath?
Du meinst Schloss Paffendorf?!

Dort hätte ich die beiden gerne in die Brasserie geführt, - aber diese war leider wegen „Brauchtumspflege“ (so der Text auf der HP) geschlossen.
Und ganz gewiß sind wir dort auch nicht versehentlich gelandet.

Nun bin ich auf Danas Part und ihre Bilder gespannt!

Ich kann nicht versprechen, dass ich in den nächsten Tagen überhaupt dazu komme, nach meinen eigenen Bildern von der Tour zu schauen. Wenn es klappen sollte, seht ihr es hier.
__________________
Viele Grüße,

Vera
________________________________________________
Für die, die meine Bilder (teilweise) nicht angezeigt bekommen hier steht die Lösung!
Vera aus K. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.02.2016, 07:49   #24
Tafelspitz
 
 
Registriert seit: 26.11.2004
Ort: Region Basel (CH)
Beiträge: 5.415
Zitat:
Zitat von BadMan Beitrag anzeigen
Aber es gab natürlich auch Fälle, wo die Häuser im alten Ort noch recht neu waren. Dabei waren aber auch Fälle, die spekuliert habe; billig in Eigenleistung gebaut, als schon klar war, dass der Bagger kommen wird
So was in der Art habe ich mir gedacht, als ich weiter oben las, dass es auch um recht neue Häuser ging, die von der, hm, "Umsiedlung" betroffen waren: wenn man da hinbaut, weiss man doch bestimmt um die im besten Fall ungewisse Zukunft des Bauplatzes, wenn man nicht mit völlig verschlossenen Augen und Ohren den Bauplatz erstanden hat? Es ist ja nicht so, dass dort erst seit ein paar Jahren nach diesem System Kohle abgebaut wird...
Nicht dass das die Gesamtsituation irgendwie verbessert.
__________________
Liebe Grüsse
Dominik
∞ ∞ Infinite Landscapes ∞ ∞
Dieser Satz kein Verb.
Tafelspitz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.02.2016, 14:59   #25
Dana
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 33.828
So...dann will ich mal meinen Teil noch dazu beisteuern.
Wo wir waren, kann man ganz toll in Dat Eis Beitrag sehen, da ist unser Gebiet verlinkt.

„Wenn wir das zu Fuß nicht finden, müssen wir halt laufen!“

Tour mit Vera und Mainecoon im Garzweiler Braunkohle-Abbaugebiet und Umgebung

Nach Mainecoon hier überhaupt etwas zu schreiben, ist gar nicht so einfach…denn dagegen ist ja kaum ein Ankommen. Ich mache es so wie immer: ich schreibe, wie mir die Schnauze gewachsen ist, ohne großen „Lehrwert“… Einfach das, was wir an dem Tag erlebt haben. Die Fakten und das wirklich Lesenswerte habt ihr ja schon von Mainecoon erfahren. Natürlich würde es mich freuen, wenn den Bericht noch der ein oder andere liest.


„Um WIE viel Uhr willst du morgens kommen??“

Vera morgens um elf einen Besuch abstatten zu wollen, deckt sich nicht so ganz mit ihrem Tagesrhythmus (), aber mir zuliebe quälte sich die Spätschichtlerin dann doch aus dem Bett. Gottlieb hatte an dem Tag andere Pläne in Köln und setzte „dat Kind“ im Spieleparadies ab. Mainecoon hatte Interesse bekundet, mit uns mal „um die Häuser“ zu ziehen und genau dies taten wir dann heute – und nahmen ihn mit. Er holte uns ab, im Gepäck eine riiiieeeeesige Brötchentüte (verhungern würden wir schon mal nicht ) und los ging es in einem sehr geräumigen Renault Kangoo mit Vierradantrieb, yeeehaw, der Tag konnte kommen!

„Wie stressresistent bist du?“
Vera schaute Mainecoon prüfend an.
„Ähm…wieso?“
„Naja…fremde Gegend, Karten, keiner weiß so genau, wo es hingeht, da kann auch mal ein „nicht hier, dort drüben!!! HA, wir müssen da links!!!“ und so weiter kommen…“
„Ach…das geht schon.“
Eine dunkle und beruhigende Stimme machte uns dahingehend Mut.
Wie sehr Mainecoon diese Entscheidung noch bereuen sollte, wusste er zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Ich war etwas aufgedreht, weil ich mich auf den Tag sehr freute und da werde ich auch gegenüber meinen „Aufpassern“ gerne mal etwas frecher…jedenfalls gab es schon zwei Minuten nach Abfahrt auf die Autobahn die Überlegung, mich doch gerade mal in einer Kurve zu „verlieren“. Netterweise wurde das dann doch nicht durchgeführt – was wahrscheinlich daran lag, dass Gottlieb Vera das Versprechen abgenommen hatte, gut auf mich aufzupassen – wahrscheinlich wusste er, warum er das tat.

Wir fuhren fröhlich unseres Weges – Navi…wer braucht schon ein Navi. Wir hatten ja Pläne! Vera und Mainecoon waren sehr gut vorbereitet, ich musste diesmal überhaupt nichts tun, nur mit fahren und genoss dies in vollen Zügen. Trotzdem war es dann wohl doch nicht so einfach, die perfekte Ausfahrt zu finden.

„Hier raus?“
„Hm…also auf dem Plan steht…“
Vera knisterte hinten mit Papier.
„Also…jetzt?“
„Neeee…ich glaube nicht, das sieht hier…also…“
Und an der Ausfahrt vorbei.
„Vera?“
„Ja…?“
„Ich glaube, das wäre doch die richtige Ausfahrt gewesen…“
Mainecoon steuerte sein Autochen nun etwas skeptischer.
„Ach, egal, wie wäre es, wenn wir dann einfach ganz im Norden beginnen und uns in den Süden durcharbeiten?“
Mir war alles wurscht, ich wollte nur was sehen. WIE rum, das war mir egal. So begannen wir im Norden des Gebietes und steuerten den Aussichtspunkt Garzweiler 1 an. Ab der Autobahn war das auch schön ausgeschildert und wir fuhren den Schildern „Aussichtspunkt“ nach. Plötzlich hörten die auf…aber wir waren eigentlich schon an der Grube. Vielleicht konnte man da stehen, wo man wollte? Wir hielten an einem „Parkplatz“, wo auch andere Autos schon standen und Menschen über die Felder gingen. Herdentrieb, auf, ihnen nach!

Alles, was wir an Kameramaterial dabei hatten, hängten wir uns um und liefen los. Ok, man HÄTTE schon stutzig werden können, dass man über einen Graben hüpfen und einen Hügel erklimmen musste…und dass man dann bis vor an die Grube laufen konnte, ohne dass da ein deutsches Geländer war….aber es stand nirgends, dass das Betreten verboten war, so liefen wir weiter. Ein TOLLES Gebiet…man kam ganz nah ran!


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Hier war es extrem wichtig, dass Licht fiel. Sobald die Sonne hinter den Wolken war, war das Gebiet dumpf und stumpf…aber sobald das Licht kam, boten sich tolle Farben, Formen und Schatten.


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Mein Lieblingsbild ist der „Canyon“:


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Klar, ich habe ihn farblich etwas einem Canyon angepasst, aber ich hatte sofort diese Steingebilde in den USA vor Augen.

Ich sprang dort auf der matschigen Wiese herum und freute mich, weil es so toll da war. Weiter hinten sah ich noch eine Fotografin mit Stativ und wanderte ein Stück die Grube entlang, Vera folgte mir, Mainecoon lief genau anders herum. Wir knipsten und hatten Spaß. Vera beugte sich nach vorne, um über den Grubenrand zu schauen und kam für mich SEHR nah an die Abbruchgrenze. Ich war schon bereit, alles fallen zu lassen, um sie am Schlafittchen zu packen. So viel zu „wer hier auf wen aufpasst“.

Als ich zurück kam und ungefähr 100m von der Straße entfernt war, hielt oben ein weißer Kastenwagen. Ein Mann stieg aus, stellte sich auf den Hügel und brüllte die von Mainecoon schon beschriebenen Worte wütend über das Feld.
Oups…wie, hier durfte man nicht…aber…wo denn dann?
Naja, klar, ungesicherte Grubenzugänge, in Irland wäre das normal gewesen. So kamen wir also alle ganz brav wieder zurück, während der Mann schon wieder eingestiegen und weiter gefahren war. Die Schilder, die darauf hinwiesen, dass man hier nicht laufen durfte, waren tatsächlich vorhanden, lagen aber mit dem „Gesicht“ im Matsch, somit konnte man uns nun wirklich keinen Vorwurf machen. Mir ist so was immer sehr unangenehm, ich mag das gar nicht…aber es ging ja glimpflich aus.

Nungut, wenn DAS nicht der Aussichtspunkt war…wo war er? Wir fuhren noch ein Stück weiter und ungefähr 300m später kam eine eingelassene Terrasse mit dickem Geländer und Schutzbannern. Aaaaha. Hier also.

Von dort ließ es sich auch gut fotografieren:


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Und SO schön legal.
Habt ihr gesehen, was für interessante Kirchen die da haben?

Ein Dreieck für Bernds Monatsthema habe ich auch gefunden:


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Nun wollten wir um die Grube herum, da sollte es noch den so genannten „Skywalk“ geben. Skywalks sind ja immer hoch gelegene Stege, die man „über allem“ erlaufen kann. So zB auch der Baumwipfelpfad am Edersee, wo man über den Baumkronen läuft. Das wollten wir uuunbedingt mit nehmen.

„Wollen wir vielleicht da links ab?“
Vera blätterte wieder in dem Ausdruck.
„Ähm…du willst DA in den Feldweg??“
„Eija…“
Da wir uns aber dann nicht sicher waren, ob diese tolle Straße nicht da hinten in den Containern endete, entschieden wir uns für die Autobahn, die uns wieder das vorhin zu weit gefahrene Stück zurück bringen sollte.

Erkenntnis: mehrere Zettelwirtschaften und ein Kreisel…sind zu viel.

Mainecoon merkte das bereits, als er in den Kreisel abgebogen war…doch rückwärts fahren war nicht. Somit befanden wir uns plötzlich auf der Autobahn…aber in die falsche Richtung. Naja, kann passieren, dann dreht man halt bei der nächsten Gelegenheit wieder.

Tja…wenn eine käme. Die Ausfahrten, die wir vorgesetzt bekamen, führten auf andere Autobahnen – und immer weiter vom eigentlichen Ziel weg.
„Och…Düsseldorf ist auch schön!“
Ich grinste und war froh, angeschnallt zu sein, sonst hätte ich wahrscheinlich wirklich an der Autobahnabfahrt auf Gottlieb warten müssen.
Irgendwann kam dann doch eine Möglichkeit und Mainecoon steuerte das Auto gekonnt in die andere Richtung. Nun passten wir wie die Schießhunde auf, die richtige Abfahrt auf keinen Fall zu verpassen und fuhren diese dann auch tatsächlich ab.

Ja…aber dann?
„Also…da steht was von zweimal links…“
Rascheln von der Rückbank. Vera hatte Wegbeschreibungen ausgedruckt und las sie sich gerade durch.
„Ähm…echt? Also…hier?“
Mainecoon kam das spanisch vor.
„Nee, das kann nicht stimmen…“
Wir drehten also und fuhren zurück. Plötzlich waren wir wieder an der Autobahnabfahrt, die wir vorher heraus gekommen waren.
„Ähm…hä?“
Wir fuhren ein Stück weiter (was allerdings jetzt entgegen der Beschreibung „rechts abfahren“ bedeutet hätte) und sahen, dass es dort nach Immerath ging, was wir ja auch besuchen wollten.
Diesmal wollten wir aber ZUERST an den Skywalk fahren, also drehten wir wieder und fuhren einfach wirklich dann links, wo es hieß, man solle. Eigentlich war das die Autobahnabfahrt in die andere Richtung, aber da ging eine kleine Straße noch weiter – und endete tatsächlich in einem runden Parkplatz, direkt an der Grube.

Wir parkten und dann wollte ich zuerst einmal an die Brötchentüte, denn es hieß, Mainecoon habe Berliner dabei! Ooooh! Ich biss herzhaft in meinen hinein (so lecker) und war gleich völlig mit Zucker überpudert. Auch Mainecoon holte sich seinen aus der Tüte. Vera, die eigentlich bis zum Abend nichts essen wollte (man hüte die Figur!), konnte dann nicht anders.
„Also…wenn IHR beide esst, dann will ich auch!“

So standen wir erst einen Moment in der Sonne und mampften zufrieden unsere süßen Gebäckstücke (die Kalorien verflogen bei dem Wind mit Sicherheit!) und schauten uns dann um.

„Ähm…DAS ist der Skywalk??“
Mit offenem Mund deutete ich auf ein hutzeliges kleines „Sprungbrett“ mit Geländer, das sich ungefähr 10m vom Rand bis über die Grube erstreckte. Das Teil „Skywalk“ zu nennen, war schon mutig. Zuerst gingen wir aber einfach so an den Grubenrand und trafen auf einen Mann mit „Tüte“. Diese Tüte wurde von uns als 500mm 2.8 geschätzt und wir betrachteten das Riesenteil mit großen Augen.
„600mm“ sagte der Fotograf stolz, als Mainecoon ihn fragte. Tja, wer hat, der hat.
„Aber selbst mit 600mm kommt man an den Bagger da hinten nicht wirklich dran…“
Er schaute traurig.
Mainecoon wunderte sich:
„Aber…man kann von der anderen Seite doch wesentlich näher dran?“
„Ah?? Wie???“
Ok…wie waren wir jetzt gefahren…ähm…das konnte man ja gar nicht mehr rekapitulieren, da waren zu viele Verfahrer, die wir hätten abziehen müssen…
Mainecoon hatte ein Herz für den armen 600er-Fotografen und ging mit ihm zum Auto, um ihm auf der Karte den Weg dorthin zu zeigen. Sollte er seine Verfahrungserfahrungen doch selbst machen.

Ich lief Vera hinterher, die schon vorgegangen war, um den Gewaltmarsch auf dem Skywalk zu beginnen. Für 10m musste man sich schon etwas Zeit mitbringen.
Als ich ihr auf den Steg folgen wollte, nahm ich ein Schild wahr:

„NICHT HÜPFEN“

Und natürlich…sobald so was verboten wird, will man es einfach die ganze Zeit tun. Es war auch klar, warum man nicht hüpfen sollte, denn schon das normale Gehen versetzte diesen frei hängenden Steg in starke Schwingungen, dass zB ein Foto während der Bewegung eines anderen Menschen kaum möglich war, so sehr zitterte und bebte der Aufbau dann. Trotzdem musste ich sehr stark gegen den Hüpfdrang ankämpfen.

Die Aussicht auf dem „Skywalk“ war schön:


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Und für alle Doctor Who Fans: ICH HAB DIE TARDIS GESEHEN!!!!!


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So sah der Skywalk übrigens aus:


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Und wir hatten SO Glück mit dem Wetter. Zwar war es kühl, aber nicht kalt, zwar war es nicht immer sonnig, aber oft genug…und bei den Wettervorhersagen für die ganze Zeit war das der Glücksfall schlechthin. Trotzdem waren wir irgendwann dann doch leicht am Frieren und liefen zurück zum Auto, um nach Immerath zu fahren.

Bedrückend, anders kann man das nicht beschreiben. Man ficht einen inneren Streit aus zwischen dem „wissbegierigen Interesse“ und dem „du solltest hier nicht sein…“-Gefühl. Wir stellten das Auto ab und spazierten ein wenig die Straßen entlang, deren Häuser schon geleert waren. Die Bereiche, die noch teilweise bewohnt waren, mieden wir sehr vorsichtig und deutlich.

Trotzdem war es ein sehr seltsames Gefühl...es liefen mir Schauer über den Rücken, ich fühlte mich von den leeren, kahlen Häusern beobachtet…und in der Luft lag ein (berechtigter?) Vorwurf gegen alles und jeden…ganz seltsam.


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Die Kirche habe ich leider total verhunzt, man kam nicht weiter weg und ich wollte die stark stürzenden Linien raus haben…da muss ich nochmals dran gehen. Betrachtet es einfach als dokumentarisches „damit ihr seht, wie sie quasi aussah“-Bild.

Was irgendwie "witzig" war: ich wollte diese verlassenen Straßen aufnehmen - doch immer, wenn ich bereit stand, kam ein Auto! Jedesmal! Und da es hieß: "Bitte langsam fahren und Rücksicht nehmen", sind die Autos zum Teil mit 20kmH da durchgefahren. Es war also einiges an Geduld nötig, um die Bilder zu bekommen, die ich haben wollte.

Am meisten hat mich ein Spruch "erwischt", der an einer Wand geschrieben stand:


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Im Prinzip fasst es alles zusammen, was man so an Gedanken haben kann...

Ich wollte unbedingt zu einem Gewächshaus, das ich bei Google gesehen hatte. Das sah so toll aus…aber wir fanden es nicht. Mist… Vera meinte dann tröstend:
„Wenn wir das zu Fuß nicht finden, müssen wir halt laufen.“
Ich schaute sie an. Sie schaute mich an. Ich schaute Mainecoon an. Er schaute mich an. Er schaute Vera an. Vera schaute ihn an. Und dann mussten wir leider in dem gespenstischen Ort schallend lachen. Das war zu niedlich gewesen.

Immer, wenn uns Menschen begegneten, hatte ich panische Angst, dass es Bewohner waren, die uns nicht freundlich gesonnen sein könnten…aber es waren immer Leute mit Kamera, auch Urbexer waren da, die auch tatsächlich in Grundstücke einstiegen, was ich hier echt nicht in Ordnung fand.

Am Dorfesrand gab es dann eher friedliche Stimmungen, die Sonne malte schon Farben an den Himmel:


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Wir beschlossen, die Runde zum Auto zurück zu laufen. Details zeigten auch draußen den langsamen Verfall:


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Ein Mann mit Hund begegnete uns. Ein sehr hübsches Tier, irgendwas italienisches…ich habe mal gegoogelt und raus kam ein „Lagotto Romagnolo“, jedenfalls passen die Bilder. Sehr stürmisch wurden wir begrüßt und unterhielten uns kurz mit dem Besitzer, während wir den Kleinen streichelten. Er sah unsere Ausrüstung und war begeistert, der Hund war es von unseren Streicheleinheiten. Kurzerhand drückte der Mann mir die Leine in die Hand.

???

„Ich hole ihn dann später wieder.“

Aha?
Fremde Hunde Gassi führen, war ich ja schon von Irland gewöhnt, aber so hatte ich das auch noch nicht.
Wir lehnten dankend ab und Mann und Hund trotteten ihrer Wege, während wir zur Kirche und zum Auto zurück spazierten. Die Kirche und das Haus, an dem wir geparkt hatten, sah man gerade in schönstem knallgelben Tieflicht:


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Interessant ist das Loch im Fenster der Kirche, wo sie die Glocke aus dem Turm geholt hatten, die hoffentlich jetzt in einer neuen, schönen Kirche läuten darf…

Zwar war Verfahren bei uns ja heute Programm, aber ich glaube, die letzte Etappe zu Terra Nova in Elsdorf bekamen wir ohne ein Problem hin. Sicher bin ich mir aber nicht. Unterwegs sah ich auf den Feldern einen „Vogel“, den ich nicht genau identifizieren konnte. Fasan? Schwan? Gans? Keine Ahnung. Ich überlegte laut und Vera, die mich nicht verstanden hatte, fragte von hinten:
„Was hast du gesehen? Einen… Fasanenschwan?“
Ah, genau, das wird es gewesen sein!

Im Prinzip ist „Terra Nova“ ein modernes Bistrorant, mit Erlebnisspielplatz für die Kinder und großer Aussichtsplattform zur Grube hin. Diese Aussichtsplattform hat metallene „Liegestühle“ und metallene Schirme:


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Und hat dadurch etwas Strandatmosphäre.

Da stellte ich mal wieder fest, wie wenig ich manchmal doch reflektiere. Ich schaute mir das an, machte das ein oder andere Bild


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und fand es eigentlich „ganz hübsch“ da. Bis Mainecoon neben mir stand und brummte: „Wie grotesk ist das…da liegen die Leute „am Strand“ und schauen zu, wie ganze Dörfer weg gebaggert werden…“
Ich schluckte. Eigentlich hatte er Recht.

Da wir Hunger hatten, gingen wir in das Bistrorant und bestellten etwas zu Essen. Obwohl Suppe und Eintöpfe in der Karte ausgepriesen waren, gab es heute keine. Manno. Also ne Currywurst für mich, Waffeln für Vera und einen Salat für Mainecoon.

Die von dem Laden können von GLÜCK sagen, dass wir uns gut unterhalten haben und nicht ausgehungert waren. Ich glaube, sonst wären da ein paar andere Knochen abgenagt worden…jedenfalls verbal. Boah, kam das Essen spät. Und dann noch weit hintereinander.

Vera bekam ihre Waffel (zwei Riesenteile!) und war mit Essen fertig, als unser Essen kam. Meine Currywurst war dann wider Erwarten unglaublich gut, ich hätte damit aber locker vier Leute satt bekommen und der Salat von Mainecoon hätte für eines der Dörfer gereicht…aber lecker war alles.

Wir blieben sitzen, bis das Restaurant um 18h schloss, dann gingen wir nochmals vor zur Grube. Kein Stativ dabei, also war nicht mehr als das:


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Aber hey, immerhin.

Dann ging es „nach Hause“.
Mainecoon setzte Vera und mich bei Vera daheim ab, wo wir uns die Zeit illuster vertrieben, bis Gottlieb dazu stieß. Wir ließen den Abend sanft ausklingen, wobei ich dann schon auf der Couch einschlief.

Es war ein langer, schöner Tag!
__________________
Liebe Grüße!
Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 10.02.2016, 19:42   #26
Nahpets
 
 
Registriert seit: 04.12.2014
Ort: Rhein-Sieg-Kreis (Perle des Bröltals)
Beiträge: 139
Der Bericht von Mainecoon war schon klasse

Mit der wirklich schön geschriebenen Ergänzung von Dana ist es einfach köstlich. Musste oft schmunzeln .
Klingt nach einem schönen Tag und es sind tolle Bilder rausgekommen.

Danke fürs Zeigen und Beschreiben.
Nahpets ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.02.2016, 20:40   #27
Mainecoon

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 20.10.2013
Beiträge: 2.097
Zitat:
Meine Currywurst war dann wider Erwarten unglaublich gut, ich hätte damit aber locker vier Leute satt bekommen und der Salat von Mainecoon hätte für eines der Dörfer gereicht
Sowas kann auch nur eine Frau sagen, die auf ihre schlanke Linie achtet. Wir HATTEN Hunger, Dana sogar so viel, dass mir leicht unwohl wurde bei ihrem Blick auf meinen Bauch (Ich darf sie zitieren:
Zitat:
Hätten wir noch ein paar Minuten länger warten müssen, hätte ich mal gezeigt, dass es auch anders geht als "Bauch weg in fünf Monaten"...das wäre auch in zwei Minuten gegangen.
)

Und dann bekommt Dana diese Ahnung von Currywurst an einem letzten Versprengsel sich fürchtender Pommes und ich ein Salat mit Putenbruststreifen (deswegen hatte ich ihn genommen) von einem Vogel, den als schmalbrüstig zu bezeichnen noch untertrieben gewesen wäre!
Wäre ich nicht das erste Mal mit den Damen unterwegs gewesen, hätte ich meine Manieren vergessen, den Salat als Vorspeise, die Currywurst als Hauptgericht und die Waffeln als Nachtisch bestellt...

Ich bin froh, Dana, dass wir dich überreden konnten, auch einen Bericht zu schreiben! Danke dafür!

Es grüßt

Mainecoon
__________________
Zur Demokratie gibt es keine Alternative.
Mainecoon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.02.2016, 20:42   #28
der_knipser
 
 
Registriert seit: 01.04.2008
Ort: Drabenderhöhe
Beiträge: 10.621
Ein Wissenschafts- und ein Erlebnisbericht. Besser und umfassender geht es nicht.
Vielen Dank euch beiden für die tollen Texte und eindrucksvollen Bilder!
__________________
Gruß
Gottlieb
der_knipser ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.02.2016, 21:31   #29
Dana
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 33.828
Zitat:
Zitat von Mainecoon Beitrag anzeigen
Sowas kann auch nur eine Frau sagen, die auf ihre schlanke Linie achtet.
Komm, sag's nochmal!
__________________
Liebe Grüße!
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Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.02.2016, 22:16   #30
der_knipser
 
 
Registriert seit: 01.04.2008
Ort: Drabenderhöhe
Beiträge: 10.621
Zitat:
Zitat von Mainecoon Beitrag anzeigen
... dass wir dich überreden konnten, auch einen Bericht zu schreiben!
Aller guten Dinge wären drei...
__________________
Gruß
Gottlieb
der_knipser ist offline   Mit Zitat antworten
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