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Startseite » Forenübersicht » Treffpunkt » Café d`Image » Wird der Goldene Schnitt überbewertet – Regeln vorschreiben? – Regeln brechen?
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Alt 23.11.2018, 15:49   #31
RRibitsch
 
 
Registriert seit: 04.05.2007
Ort: Klagenfurt am Wörthersee
Beiträge: 1.272
Es kommt immer auf die Gruppe der Betrachter an wie ein Foto ankommt, in einem Fotoforum werden viele Kritiker auf die Regeln verweisen. Ich komme aus der einschlägigen Eisenbahnfotografie und habe leider viel zu lange auf die dort geltenden Regeln geachtet, Fotos welche nicht diesen Grundlagen entsprachen wurden links liegen gelassen, obwohl sie mir persönlich besser gefallen haben. Bestätigt wurde ich erst durch Kommentare von Personen, welche nicht aus der hardcore-Bahnfototruppe stammen.

Zum Brechen von Regeln habe ich mir kürzlich dieses Video mit Beispielbildern angesehen:

https://www.youtube.com/watch?v=FszCIIV13og
__________________
Schöne Grüße
Robert

i know you, you know me, i am the black sheep of the family...
RRibitsch ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 23.11.2018, 17:32   #32
nickname

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 04.06.2016
Beiträge: 1.276
Zitat:
Zitat von haribee Beitrag anzeigen
Interessante Diskussion hier.
Das Beachten der sog. Kompositionsregeln (Goldener Schnitt etc.) bringt allermeist gefällige Bilder. Das (bewußte) Brechen dieser Regeln erregt größere Aufmerksamkeit beim Betrachter. Wenn es einen erschließbaren Grund hiefür gibt, dann wird es ein besseres Bild als bei Einhaltung der klassischen Komposition; wenn nicht , dann ... ist es meist ein Bild für die Tonne.

Auch Bildschärfe wird zumeist vehement eingefordert. Jedoch fehlt diese z.B. bei einigen ikonenhaften Bildern der Fotografie (Che Guevara, Bilder von Robert Capa etc.); sie sind trotzdem herausragend.

Das alles beweist m.E. nur, dass die künstlerische Qualität eines Bildes vielfach unabhängig von Kompositiosregeln und technischer Vollkommenheit ist.

Aber natürlich: Über Kunst und Geschmack kann man trefflich streiten.

LG Harald
Da gehe ich 100% mit.
Das Brechen von Regeln birgt unzweifelhaft die Gefahr des Scheiterns in sich, gibt aber auch die Gelegenheit zur Genialität.
Die Dadaisten wussten das und landeten in beiden Bereichen: Museum und Tonne.
__________________
Liebe Grüße
Nele
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Alt 23.11.2018, 17:53   #33
nickname

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 04.06.2016
Beiträge: 1.276
Zitat:
Zitat von RRibitsch Beitrag anzeigen
Es kommt immer auf die Gruppe der Betrachter an wie ein Foto ankommt, in einem Fotoforum werden viele Kritiker auf die Regeln verweisen. Ich komme aus der einschlägigen Eisenbahnfotografie und habe leider viel zu lange auf die dort geltenden Regeln geachtet, Fotos welche nicht diesen Grundlagen entsprachen wurden links liegen gelassen, obwohl sie mir persönlich besser gefallen haben. Bestätigt wurde ich erst durch Kommentare von Personen, welche nicht aus der hardcore-Bahnfototruppe stammen.

Zum Brechen von Regeln habe ich mir kürzlich dieses Video mit Beispielbildern angesehen:

https://www.youtube.com/watch?v=FszCIIV13og
Das Video ist sehr interessant (im positiven Sinn) und bringt einige Beispiele bezüglich der Gestaltungsregeln und Lichtführung. Vielen Dank dafür!
__________________
Liebe Grüße
Nele
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Alt 23.11.2018, 18:35   #34
Kurt Weinmeister
 
 
Registriert seit: 06.03.2015
Ort: Berlin
Beiträge: 4.442
Bei Regeln fällt mir immer wieder der Herr Goethe ein, der scheinbar ein nie versiegender Quell von Lebensweisheiten war und ist.

Man kann zum Vorteile der Regeln viel sagen, ungefähr was man zum Lobe der bürgerlichen Gesellschaft sagen kann. Ein Mensch, der sich nach ihnen bildet, wird nie etwas Abgeschmacktes und Schlechtes hervorbringen, wie einer, der sich durch Gesetze und Wohlstand modeln läßt, nie ein unerträglicher Nachbar, nie ein merkwürdiger Bösewicht werden kann; dagegen wird aber auch alle Regel, man rede was man wolle, das wahre Gefühl von Natur und den wahren Ausdruck derselben zerstören! Sag' du: ›das ist zu hart! Sie schränkt nur ein, beschneidet die geilen Reben‹ etc. – guter Freund, soll ich dir ein Gleichnis geben? Es ist damit wie mit der Liebe. Ein junges Herz hängt ganz an einem Mädchen, bringt alle Stunden seines Tages bei ihr zu, verschwendet alle seine Kräfte, all sein Vermögen, um ihr jeden Augenblick auszudrücken, daß er sich ganz ihr hingibt. Und da käme ein Philister, ein Mann, der in einem öffentlichen Amte steht, und sagte zu ihm: ›feiner junger Herr! Lieben ist menschlich, nur müßt Ihr menschlich lieben! Teilet Eure Stunden ein, die einen zur Arbeit, und die Erholungsstunden widmet Eurem Mädchen. Berechnet Euer Vermögen, und was Euch von Eurer Notdurft übrig bleibt, davon verwehr' ich Euch nicht, ihr ein Geschenk, nur nicht zu oft, zu machen, etwa zu ihrem Geburts- und Namenstage etc. – folgt der Mensch, so gibt's einen brauchbaren jungen Menschen, und ich will selbst jedem Fürsten raten, ihn in ein Kollegium zu setzen; nur mit seiner Liebe ist's am Ende und, wenn er ein Künstler ist, mit seiner Kunst.

Werther, 26. Mai 1771
__________________
Chefexeget an der Rudolf-Steiner Schule
Kurt Weinmeister ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.11.2018, 21:14   #35
nickname

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 04.06.2016
Beiträge: 1.276
Zitat:
Zitat von Kurt Weinmeister Beitrag anzeigen
Bei Regeln fällt mir immer wieder der Herr Goethe ein, der scheinbar ein nie versiegender Quell von Lebensweisheiten war und ist.

Man kann zum Vorteile der Regeln viel sagen, ungefähr was man zum Lobe der bürgerlichen Gesellschaft sagen kann. Ein Mensch, der sich nach ihnen bildet, wird nie etwas Abgeschmacktes und Schlechtes hervorbringen, wie einer, der sich durch Gesetze und Wohlstand modeln läßt, nie ein unerträglicher Nachbar, nie ein merkwürdiger Bösewicht werden kann; dagegen wird aber auch alle Regel, man rede was man wolle, das wahre Gefühl von Natur und den wahren Ausdruck derselben zerstören! Sag' du: ›das ist zu hart! Sie schränkt nur ein, beschneidet die geilen Reben‹ etc. – guter Freund, soll ich dir ein Gleichnis geben? Es ist damit wie mit der Liebe. Ein junges Herz hängt ganz an einem Mädchen, bringt alle Stunden seines Tages bei ihr zu, verschwendet alle seine Kräfte, all sein Vermögen, um ihr jeden Augenblick auszudrücken, daß er sich ganz ihr hingibt. Und da käme ein Philister, ein Mann, der in einem öffentlichen Amte steht, und sagte zu ihm: ›feiner junger Herr! Lieben ist menschlich, nur müßt Ihr menschlich lieben! Teilet Eure Stunden ein, die einen zur Arbeit, und die Erholungsstunden widmet Eurem Mädchen. Berechnet Euer Vermögen, und was Euch von Eurer Notdurft übrig bleibt, davon verwehr' ich Euch nicht, ihr ein Geschenk, nur nicht zu oft, zu machen, etwa zu ihrem Geburts- und Namenstage etc. – folgt der Mensch, so gibt's einen brauchbaren jungen Menschen, und ich will selbst jedem Fürsten raten, ihn in ein Kollegium zu setzen; nur mit seiner Liebe ist's am Ende und, wenn er ein Künstler ist, mit seiner Kunst.

Werther, 26. Mai 1771
You've made my day.
Im Zweifelsfall muss der Künstler frei sein...
__________________
Liebe Grüße
Nele
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