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08.01.2018, 16:13 | #71 |
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Hallo pirrax,
den Stitcher, den Du verwendest, kenne ich kaum, weiß daher nicht um die manuellen Eingriffsmöglichkeiten. Wenn Du einen kostenlosen Stitcher mit manuellen Möglichkeiten brauchst, würde ich Hugin empfehlen. Als kommerzielle Software nutze ich PTGui Pro, andere Anwender bekommen auch gute Ergebnisse mit Autopano Pro. Bilder vor dem Stitchen verformen? Ausdrücklich NEIN! Das ist Sache des Stitchers. Nicht geraderücken, nicht beschneiden. Verzeichnungskorrektur kann man machen, muss man aber nicht. Nur bei wellenförmiger Verzeichnung ist es vorteilhaft, die vorher zu korrigieren. Was man vorher machen MUSS: gleichmäßig belichten und entwickeln, unbedingt CA rausrechnen, das geht im fertigen Pano nicht mehr, weil das eine zentrische Bearbeitung pro Einzelbild ist. HDR macht das Stitchen schwieriger, und es gibt verschiedene Workflows. Manche rechnen HDR vor und andere nach dem Stitchen, wieder andere nutzen die rudimentäre HDR-Funktion des Stitchers. Ich bin jedoch dafür, jeden Arbeitsgang mit dem Programm zu erledigen, das speziell dafür gemacht wurde. Seit ich in RAW fotografiere, habe ich HDR nie wieder genutzt. Vorteilhaft ist natürlich, mit ISO 100 zu arbeiten, damit nicht so viel Dynamik verloren geht. Häufiges Problem bei HDR: Es gibt Geisterbilder. Also uffbasse! Weiteres Problem: Während der blauen Stunde muss man sehr genau planen, in welcher Reihenfolge man die Bilder aufnimmt, denn das Licht ändert sich während der Gesamtbelichtungszeit enorm schnell, so dass Helligkeit und Farbe nicht mehr passen. Aus einem ISO100-RAW kann man normalerweise alles rausholen, was man braucht. Ich würde auch eher knapp belichten, damit die Spitzlichter nicht überstrahlen. Dunkelbereiche lassen sich dann immer noch hochziehen, bzw. dürfen sie auch dunkel bleiben, damit das Aussehen der tatsächlichen Wahrnehmung entspricht.
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10.01.2018, 08:29 | #72 |
Themenersteller
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Hallo knipser, vielen Dank für Deine Empfehlung! Ich habe gestern Hugin getestet. Puh so selbsterklärend ist das Programm für einen Pano-Neueinsteiger nicht wirklich. Ich muss erstmal ein wenig schlau lesen, mir ein paar Tutorials anschauen.
Ich nutze bisher spezielle Programme für spezielle Aufgaben (Zerene zum Fokusstacken, Photomatix für HDR). Für Pano versuche ich erstmal weiterhin mit Hugin. Entweder kriege ich es irgendwannmal so hin, das Programm richtig zu bedienen oder ich habe in der Zwischenzeit eine "einfachere" kommerzielle Lösung gefunden. Du hast natürlich vollkommen Recht mit Geisterbildern bei HDR-Aufnahmen. Die muss ich in der Regel mühevoll im Photomatix rausrechnen (manchmal geht sogar gar nicht ). Bei der nächsten Gelegenheit werde ich Deine Idee zusätzlich zu HDR-Pano-Aufnahmen testen (bei ISO 100 einstellen und unterbelichten). Danke für diese Anregung! |
10.01.2018, 09:22 | #73 |
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Hugin ist nicht selbsterklärend, das ist richtig. PTGui ist es auch nicht. Aber man bekommt mit beiden tolle Ergebnisse, wenn man sich mit den Funktionen vertraut gemacht hat. Das kostet Zeit und Lernaufwand, zahlt sich dann aber aus, denn man kann damit viel mehr machen als nur den Automatik-Button zu drücken.
Das gilt für jede Software, egal ob Bildbearbeitung, CAD, Office...
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28.01.2018, 21:38 | #74 |
Themenersteller
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So lange nicht dazu gekommen. Am Wochenende hatte ich Glück mit dem Wetter und ich habe den nächsten Versuch gestartet. Die Bilder wurden ohne Stativ geknipst und im Hugin gestitcht. Wahrscheinlich in Augen von Experten noch nicht perfekt, aber für den Einstieg (bzw. try and error im Hugin) war es nicht schlecht:
Die Bilder wurden vom Josephskreuz im Südharz aufgenommen: → Bild in der Galerie |
28.01.2018, 22:44 | #75 |
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oha....
Das Gute zuerst: Auf Anhieb finde ich keine Stitchingfehler. Aber: das Pano ist noch zu weit weg von dem, was man rausholen könnte. Nur in Stichpunkten: - Der Horizont ist gebogen und kippt nach rechts - Die Einzelbilder sind unterschiedlich belichtet (rechts heller als links) - und haben unterschiedlichen Weißabgleich, möglicherweise täuscht mich da die Wetterstimmung? Die rechte Hälfte erscheint mir kühler abgestimmt als die linke. - Das Pano sieht aus, als hättest Du in JPG fotografiert. Den Wald im Vordergrund empfinde ich als zu dunkel, und in den Wolken sehe ich einen zu großen weißen Bereich ohne Zeichnung. Falls Du doch in RAW aufgenommen hast, solltest Du die Einzelbilder vor dem Stitchen ausgewogener entwickeln. Bitte keine RAWs im Stitcher verwenden, der kann naturgemäß nicht so gut entwickeln wie ein Raw-Konverter. - Beim Bildaufbau würde ich entweder dem Vordergrund oder dem Himmel mehr Anteil geben. Einen mittigen Horizont finde ich als Bildgestaltung nicht so prickelnd. Ein Panorama wirkt nicht allein dadurch, dass es ein breites Bild ist, die Gestaltung ist ebenso wichtig wie bei "normalen" Bildern. Das erreicht man mit interessanten nahen Vordergrundmotiven oder auch durch Motive im Mittelgrund, die den Horizont durchstoßen.
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Gruß Gottlieb |
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30.01.2018, 22:14 | #76 | |||||
Themenersteller
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Hallo knipser, vielen Dank für Deine konstruktive Kritiken, zu den einzelnen Stichpunkten:
Zitat:
Zitat:
Fehler Nr. 2 war, dass ich nicht aufgepasst habe, dass die Sonne zwischenzeitlich aus den Wolken rauskam. Deshalb war die Belichtung etwas unterschiedlich (obwohl die Bilder alle mit einer identischen Einstellung aufgenommen wurden und obwohl die JPEG-Entwicklung aus den RAW-Dateien gleich war). Also nur mal zur Info, hier ist ein Bildsegment aus der Kamera mit der gespeicherten Spotmessung im Himmel: → Bild in der Galerie Zitat:
→ Bild in der Galerie So aus diesem Versuch habe ich was gelernt: - So schwierig ist es nicht, Hugin zu bedienen (wenn man versteht, was für eine Arbeitsreihenfolge gemacht werden muss) - Nicht immer lässt sich aus unterbelichteten Bereichen alles retten - Ein Verlaufsfilter ist ein Muss! Ich habe gerade eben Welchen bestellt. - Obwohl man sich schon relativ beeilt hat, können zwischen den Aufnahmen ein paar Sekunden vergehen (bei mir waren ca. 13 Sekunden ) In diesem Fall muss man (insbesondere bei Landschaftsaufnahmen) auf Änderungen durch den Wind und durch das Licht achten (nochmal ). Ach so übrigens, so sieht der Josephskreuz aus (falls Du ihn noch nicht kennst):
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31.01.2018, 00:13 | #77 |
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Dafür machen wir diese Übungen doch
Bei meinen ersten Panoramen hatte ich nur Spaß daran, dass ich überhaupt Bilder zusammensetzen konnte. Die Feinheiten lernt man erst danach. Die Methoden werden ausgereifter und der Blick wird kritischer. Du bist einer, der mit konstruktiver Kritik gut umgehen kann, und es macht Spaß, Tipps zu geben und zu sehen, wie die Ergebnisse besser werden. Es ist abzusehen, dass Du es bald bist, der andere dahin führen kann, weil Du ernsthaft lernst.
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Gruß Gottlieb |
31.01.2018, 18:46 | #78 | |
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Zitat:
Ich übe bei Gelegenheiten fleißig weiter. Hoffentlich bin ich bis zu meinem Urlaub Ende März fit genug, um eine Aufnahme dort vor Ort so hinzukriegen, wie ich es mir zurzeit vorstelle. |
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11.02.2018, 02:47 | #79 |
Themenersteller
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So mein nächster Hugin-Versuch mit einem kleinen Stitchingfehler
Sankt Magni in Braunschweig → Bild in der Galerie |
14.02.2018, 12:59 | #80 |
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Du meinst den oben links im Baum? Tja, das kommt bei bewegten Motiven immer wieder vor. Es gibt aber verschiedene Methoden, das zu vermeiden. Die beste ist, solche Motive so zu fotografieren, dass sie nicht gestitcht werden müssen, indem sie komplett auf EINEM Einzelbild sind.
Die nächste Methode wäre, die Stitching-Grenze so zu verschieben, dass der Fehler entweder ausgemerzt ist, oder dass er in einen Bereich des Motivs verschoben wird, in dem er nicht oder kaum auffällt. Wenn das beides nicht möglich ist, bleibt nur die nachträgliche Retusche. Auch dabei gibt es wieder mehrere Möglichkeiten. Man kann den Bereich mit geschicktem Stempeln so kaschieren, dass der Fehler unsichtbar wird. Stempeln in so einem Bereich setzt aber Übung voraus, sonst sieht es nachher schlimmer aus als vorher. Eine andere Methode: Markiere einen Bereich des Bildes, so dass eine Auswahl entsteht. Diese lässt sich strecken und zerren, so dass die Äste auf diese Weise wieder "zusammenwachsen". Falls beim Strecken Kanten im Hintergrund entstehen, kann man diese mit weichem Stempel bereinigen. Das gelingt außerhalb des Motivs (z.B. im Himmelsblau) recht gut. Eine andere Weise wäre so, dass man das Panorama nicht am Stück ausgibt, sondern als separate Ebenen einer psd-Datei. Damit hat man die Möglichkeit, innerhalb eines Einzelbildes einen Teilbereich zu verformen (z.B. mit dem Netz-oder Gitter-Werkzeug), ohne das andere überlappende Bild zu berühren. Wer Panoramen fotografiert, muss sich gezwungenermaßen mit vielen Bereichen der Bildbearbeitung beschäftigen, um fehlerfreie Ergebnisse zu erzielen. Das bildet, und es kommt jeder zukünftigen Bildbearbeitung (auch bei Einzelbildern) entgegen. Insgesamt zu dem Bild: Der Aufbau ist zum Üben gut, aber man könnte das Bild spannender gestalten, indem der riesige leere Vordergrund mit einem interessanten Motiv gefüllt wäre. Zur Bearbeitung: Das Bild wirkt fleckig und man sieht, dass Du zu kräftig an manchen Reglern gezogen hast, insbesondere am Kontrast oder Klarheit, möglicherweise auch am Schärferegler. Die Dachkanten haben zum Himmel einen sehr hellen Rand, den es mit Sicherheit so nicht gab. Auch die Bäume sind von einem breiten Halo-Saum umgeben, der hier schon unangenehm störend wirkt. Möglicherweise gibt es auch den Fehler (kann ich nicht eindeutig bestimmen), dass die Überlappung ziemlich eng war, und dadurch dunkle Bereiche im Himmel entstehen, wo sich zwei Vignettierungen überlappen. Das schafft der Blender nicht auszugleichen. Abhilfe ist möglich, indem Du größere Überlappung wählst, so dass die Vignetten in die hellen Bereiche der Nachbarbilder hineinragen. Genauso gut kannst Du die Vignette beim Entwickeln der Bilder herausrechnen lassen, das kommt dem Gesamteindruck des Panoramas zugute.
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Gruß Gottlieb |
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