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Startseite » Forenübersicht » Kamera und Technik » Blitzgeräte und Beleuchtung » Blitzfußadapter Seagull SC-5 öffnen
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Alt 04.08.2009, 23:55   #1
ddd
Moderator
 
 
Registriert seit: 15.01.2004
Ort: D-31311 Uetze
Beiträge: 4.095
Blitzfußadapter Seagull SC-5 öffnen

moin,
auf gezielte Anfrage stelle ich hier mal die bebilderte "Öffnungsanleitung" rein.
Meine Versuche basieren auf infos aus dem "blauen" mifo:
Automatikbetrieb 1200AF und
Blitzprotokoll und Anschluss-pinout

Hintergrund:
Der Seagull SC-5 sieht dem minolta FS-1100, den Sony nicht mehr anbietet, bis auf die zusätzliche PC-Buchse ähnlich wie ein Zwilling. Leider oder eher absichtlich (!, s.u.) sind die beiden zusätzlichen Kontakte nicht durchverbunden, nur Masse (Aussenrand) und X (Mittenkontakt) sind verbunden.

Ohne die beiden minolta-spezifischen Kontakte ist keine Blitzbereitschaftsanzeige im Sucher, kein AF-Hilfslicht und keine Automatik möglich.

Alle Blitze vor den 3600HS-D/5600HS-D unterstützen nur P-TTL, und kein Digital-Body (von der RD-175 und den SB-70/90 sehen wir mal bitte ab) unterstützt dieses Automatikprotokoll, da eine Reflexmessung während der Belichtung auf der Sensoroberfläche im Gegensatz zur Messung auf der Filmoberfläche nicht möglich ist bzw. keine verwendbaren Ergebnisse liefert.

Speziell die Blitze der AF-Baureihe, die noch den minolta-ISO-Fuß haben, lassen sich auch mit dem modifizierten Adapter oder dem Original-FS1100 nicht im Automatikbetrieb benutzen.

Ich habe meinen umgebaut, um wenigstens das Einstelllicht des 1200AF-Ringblitzes ausprobieren zu können. Ein externer Sensor um den 1200AF zum "Computer-Blitz" umzurüsten steht noch auf meiner "zu Basteln Liste".

Beim Einsatz von Fremdblitzen dürfen die beiden Zusatz-Kontakte sicherheitshalber keinesfalls verbunden werden

So sieht er offen aus:

-> Bild in der Galerie ...... -> Bild in der Galerie
ACHTUNG: Das Oberteil (oben/links) ist um 90° links gedreht, da das Kabel nicht länger ist.

Wie man auf dem linken Bild sieht, gibt es mehr als nur die zwei Schrauben auf der Unterseite .

Man nehme einen Schraubendreher Phillips No.0 und beginne mit den beiden sichtbaren. Es sind die langen schwarzen Mittelgewinde-Flachkopf-Schrauben (in Kunststoff, keine Gewalt) auf dem ersten Bild.

Sodann nehme man eine schmale Klinge (Cutter) und hebe vorsichtig das Federblech aus der Oberseite, indem man am hinteren Rand (Anschlag) mit der Klinge die schmale Kante hochzieht (etwas kanten, fummelig, aber es geht), und dann das Federblech nach vorne abschiebt. Es ist das untere Metallteil.

Jetzt kann man die vier blanken Feingewinde-Senkkopf-Schrauben des Masserahmens herausdrehen (Metallgewinde, die vier kurzen oben links) und diesen abnehmen (das obere Metallteil), dabei das Mittenkontakt-Kunststoffteil festhalten. Dieser sitzt stramm in dem Masserahmen und die Lackdrähte sind sehr dünn...

Nun endlich kommt man an die verdeckte schwarze Grobgewinde-Senkkopf-Schraube, zwischen Mittenkontakt und PC-Buchse (Kunststoffgewinde, mitten im Bild). Herausdrehen und die beiden Gehäusehälften können getrennt werden, dabei auf die dünnen Lackdrähte achten. Der Druckknopf für die Entriegelung fällt heraus (Gnubbel unten links). Er passt nur in einer Stellung, beim Zusammenbau nicht vergessen...

Wenn man im Oberteil die beiden schwarzen Flachkopf-Feingewindeschrauben (oben Mitte) aus dem Unterblech herausdreht, kann man dieses (der Massedraht ist dort angelötet) und den Mittenkontakt aus der oberen Gehäusehälfte herausfädeln. Macht das Löten einfacher.

Das Unterteil braucht nicht weiter zerlegt zu werden.

Die beiden fehlenden Drähte sollten so lang wie die vorhanden sein. Am besten Lackdraht oder sehr dünne Litze.
Alle Angaben beziehen sich jetzt auf das rechte Detail-Bild!
Oben links auf der Platine im Unterteil sind zwei offene Durchkontaktierungen. In diese werden die beiden Drähte eingelötet. Geht problemlos, geeigneter Lötkolben (16W oder so, kein Dachrinnenbrateisen) und dünnes bleihaltiges (!) Elektronik-Lot mit Flussmittelseele vorrausgesetzt.

Jetzt kommt der kniffeligste Teil:
Der Draht von der linken Durchkontaktierung (mit Leiterbahn) gehört an den rechten Zusatzkontaktpin, der obere Draht (Leiterbahn auf der Unterseite der Platine) kommt überraschenderweise an den linken Zusatzkontaktpin (so wie es oben auf dem rechten Foto liegt !!!). Wer sich fragt, was daran kniffelig ist, hat noch nicht versucht, Drähte an die Pins in dem niedrigschmelzenden Thermoplast zu löten.
Am besten Lackdraht, abisolieren, wire-wrappen um die Pins, diese Verbindung in Flussmittel tauchen und mit Lottropfen an der Lötnadel so kurz als möglich verlöten. Sonst wandern die Kontaktplatten aus dem schmelzenden Kunststoff.

Beim Zusammenbau zuerst die Masseplatte und den Mitten/Zusatzkontakt ins Oberteil fädeln, Masseplatte festschrauben, Entriegelungsknopf einlegen, Gehäuse zusammendrücken und Entriegelungsfunktion prüfen (drücken>Haken zieht ein). Dann zuerst die langen Schrauben in die Unterseite, den Rest sinngemäß umgekehrt wie beim Zerlegen, zuletzt die Massefeder einschieben. Sitzt sie zu locker ggfs. vorsichtig etwas nachbiegen.

Was bringt das Ganze?

Nicht viel. Die Blitzbereitschaftsanzeige im Sucher. Das klappt ab AutoElectroflash <nummer>X, hier getestet mit AE132X aus seligen XD5-Zeiten (1979). Also allen minolta-Blitzen mit einem Zusatzkontakt im ISO-Fuß und kompatiblen SCA-Adaptern (nummer ???)

Bei einigen Modelle das AF-Hilfslicht bzw. Einstelllicht (1200AF geht, andere ???).

Was auf keinen Fall funktioniert: die Blitzautomatik

Das ist keine Gemeinheit, es geht technisch nicht anders (wer hätte bei Einführung der X-700 und der AE<nummer>PX-Blitze 1981 damit gerechnet, dass die neue tolle Blitzautomatik mit Direktmessung auf der Filmoberfläche während der Belichtung 25 Jahre später bei Digitalsensoren technisch unbrauchbar ist? Und wenn schon, hätte irgendjemand das damals berücksichtigt? Hinterlinsen wurden auch nicht gegen Rückreflexion vergütet...)

so long, thomas
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gruesze, thomas -das Leben ist zu kurz, um sich über kostengünstige, mittelmäßige Objektive zu ärgern- ... ich moderiere nicht, ich bin hier nur der Hausmeister.
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