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Startseite » Forenübersicht » Kamera und Technik » Zubehör » Empfehlung für einen Panoramakopf (inkl. Schiene)?
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Alt 09.11.2017, 12:13   #51
LXDZB
inaktiv
 
 
Registriert seit: 10.03.2008
Ort: Leverkusen
Beiträge: 914
Die Panoramen sind ja nicht die ienzige Funktion von Affinity, HDRs werden heute oder morgen getstet und am Wochenende werde ich mal schauen was das Fokusstacking so kann.
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Gruß Marcus

If you see the flash, it´s almost too late!
LXDZB ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 09.11.2017, 12:33   #52
pirrax

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 09.05.2017
Ort: Wolfenbüttel
Beiträge: 345
Zitat:
Zitat von LXDZB Beitrag anzeigen
Die Panoramen sind ja nicht die ienzige Funktion von Affinity, HDRs werden heute oder morgen getstet und am Wochenende werde ich mal schauen was das Fokusstacking so kann.
O ja, da bin ich schon gespannt, was Du für Erfahrungen hast. Vielleicht hast Du mal Lust nach den Tests einen kleinen Erfahrungsbericht zu schreiben(?)
__________________
Möge das Licht mit Dir sein
500px
pirrax ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.11.2017, 14:34   #53
der_knipser
 
 
Registriert seit: 01.04.2008
Ort: Drabenderhöhe
Beiträge: 10.621
Zitat:
Zitat von pirrax Beitrag anzeigen
@knipser: habe ich richtig verstanden, dass durch das sorgfältige Setzen von Kontrollpunkten Stitchingfehler korrigiert werden können (zumindest bei PTGui)?
Ja, das stimmt so. Voraussetzung ist dabei, dass die Bilder im Überlappungsbereich tatsächlich inhaltsgleich sind. Das erreicht man durch sorgfältiges Einhalten des korrekten Drehpunktes um die Eintrittspupille und durch das Entfernen aller Kontrollpunkte auf bewegten Motiven.

Für freihändige Landschaftspanoramen kann man dafür sorgen, dass sich keine Vordergrundmotive gegenüber den Hintergrundmotiven verschieben, indem man sich beim Schwenken nicht um die eigene Körperachse dreht, sondern die Kamera raumstabil lässt und dabei um die Eintrittspupille wandert. Auch wenn das keine wissenschaftliche Methode ist, werden die Stitchingergebnisse besser.

Wenn dennoch nahe und entfernte Motive in den Überlappungsbereichen sind, kann man hilfsweise den Daumen als Nodalpunktadapter benutzen. Man setzt die Faust auf einne festen Untergrund und lehnt das Objektiv im Bereich der Eintrittspupille auf den Daumen. Dann dreht man die Kamera um diesen Punkt. Erfahrungsgemäß lassen sich auf diese Weise recht gut passende 180°-Panoramen aufnehmen, solange die Belichtungszeit die Freihandaufnahmen zulässt.
Beim Stitchen solcher Bilder muss man darauf achten, dass Kontrollpunkte NUR auf Hintergrundmotiven sitzen. Dabei kann es passieren, dass es Stitchingfehler im Vordergrund gibt. Die kann man entweder hinnehmen, oder durch mehr Übung verkleinern, oder man nimmt die Bilder so auf, dass Vordergundmotive nicht gestitcht werden müssen, weil sie komplett auf einem Bild vorhanden sind. Durch Maskieren kann man diesem Bildbereich Priorität geben, so dass die Nahtstellen außerhalb des Motivs liegen, dort wo Fehler nicht auffallen oder leicht retuschierbar sind.

Um wieviel sich auch entfernte Motive gegeneinander verschieben, kann man sehr leicht feststellen, indem man genau zwei Gegenstände beobachtet, während man einen halben Schritt zur Seite geht. Angenommen, es gibt eine Hauskante in 10 Meter Entfernung, und ich bewege mich um einen halben Meter. Das nächste Haus steht 20 Meter hinter dem ersten. Vor dem halben Schritt sehe ich, dass die Hauskanten in der selben Flucht stehen, und nach der Bewegung sehe ich einen ganzen Meter vom hinteren Haus. So viel macht es ungefähr aus, wenn man sich mit Kamera im Anschlag um die eigene Achse dreht. Das muss man sich einmal deutlich bewusst machen und ausprobieren. Wenn das Verständnis einmal erlangt ist, sind Freihandpanoramen kein so großes Problem mehr.
Noch deutlicher: Du schaust aus etwa 1 Meter Entfernung aus dem Fenster und schließt abwechselnd das linke und das rechte Auge, ohne den Kopf dabei zu bewegen. Im Hintergrund siehst Du deutlich, dass es gegenüber der Fensterkante verspringt. Die Bilder, die beide Augen erreichen, haben also verschiedene Inhalte. Unser Gehirn berechnet auf diese Weise Entfernungen, aber ein Panorama bekommt die beiden Bilder nicht zusammen. Völlig egal, welchen Stitcher man nimmt oder ob man eine Automatik nutzt oder das Zusammenfügen manuell probiert. Es passt nie. Obwohl der Versprung beider Augen nur 60-65 Millimeter beträgt.
Ausprobieren mit diesem Thema in Gedanken bringt großes Verständnis.
__________________
Gruß
Gottlieb
der_knipser ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.11.2017, 12:07   #54
pirrax

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 09.05.2017
Ort: Wolfenbüttel
Beiträge: 345
Wieder mal toll erläutert, vielen Dank knipser!
__________________
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pirrax ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.11.2017, 13:29   #55
Taxman1997
 
 
Registriert seit: 26.01.2015
Ort: Krefeld
Beiträge: 167
Hallo zusammen!

Ich lese den Beitrag von Anfang an interessiert mit, auch wenn sich meine Panorama-Erfahrungen bisher auf die Automatikfunktion in meinen bisherigen Kameras erstrecken. Ich werde mich bei nächster Gelegenheit (also vermutlich erst im Urlaub...) mal intensiver mit dem Thema beschäftigen.

Ich habe so den Eindruck: Wenn wir noch ein paar Wochen warten, dann kann man den Thread binden und als Ratgeber verkaufen. Riesen Lob und vielen Dank an Gottlieb für die ausführlichen und fachkundigen Erläuterungen!

Viele Grüße vom linken Niederrhein

Klaus
Taxman1997 ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 10.11.2017, 14:59   #56
der_knipser
 
 
Registriert seit: 01.04.2008
Ort: Drabenderhöhe
Beiträge: 10.621
Zitat:
Zitat von Taxman1997 Beitrag anzeigen
... Riesen Lob und vielen Dank...
Dankeschön, das freut mich!

Panoramen fotografieren und zusammenbauen ist eine Technik, mit der ich mich seit 2008 ziemlich intensiv beschäftigt habe. In den Jahren hat sich dort Vieles entwickelt. Verschiedene Stitchingprogramme sind erwachsen geworden, es gibt eine Menge Anbieter für Nodalpunktadapter und nicht zuletzt gibt es inzwischen Kameras, die dem Anwender diesen Aufwand komplett abnehmen. Ein wenig hat das Thema dadurch an Reiz verloren, weil es ja jetzt "jeder kann".
Trotzdem werfe ich das erworbene Wissen und Können noch nicht über Bord. Die Vollautomatiken sind noch an zu vielen Stellen begrenzt, wo ich mit der handwerklichen Methode noch viele Gestaltungsmöglichkeiten habe. Es ist eine Sache des Anspruchs. Wenn ich ein Smartphone-Panorama auf Facebook zeige, bekomme ich viele Likes, und die Leute freuen sich über breite Bilder. komplette Sphären bekommt man heute mit einem Klick fertig aus der Kamera (siehe z.B. Ricoh Theta). Diese Bilder haben durchaus ihre Berechtigung. Einen Immobilienmakler interessiert es meistens nicht, ob die Kugel im Nadir sauber ist, ob die Fenster überstrahlen, weil JPG den Dynamikumfang nicht packt oder die bunten CAs an den Rändern der Einzelbilder. Ob die Kugel exakt im Lot sitzt, oder ob sie taumelt, ist für manche Zwecke ohne große Bedeutung. Es gibt sogar Anwendungszwecke, wo diese Technik ihre Überlegenheit ausspielt. Wer jemals ein Kugelpanorama auf einem belebten Marktplatz oder bei einem Konzert aufgenommen hat, der weiß, was bewegte Motive an Nacharbeit und Retusche mit sich bringen. Mit Einklick kein Problem mehr. Und die Freunde ungewöhnlicher Perspektiven freuen sich, dass sie jetzt Panoramen in kleinsten Nischen aufnehmen können, wo niemand mit einer großen Kamera zwischen kommt.
Ganz zu schweigen von den Videos, die es inzwischen auch im drehbaren Kugelformat gibt, wo man im laufenden Film seine Blickrichtung verschwenken kann.

Dennoch bleibt es für manche Bereiche spannend, die altbewährte Technik zu kennen und zu beherrschen. Und es gibt Motive, die es wert sind, diesen Werdegang durchzumachen. Hoffen wir, dass uns dieser Spaß noch eine ganze Weile bleibt.
__________________
Gruß
Gottlieb
der_knipser ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.11.2017, 15:45   #57
Elric
 
 
Registriert seit: 21.09.2005
Beiträge: 3.276
Absolut Gottlieb.
Sehr schön geschrieben.

Dann gibt es immer noch Spezialitäten, was man mit Panoramen noch machen kann.
Ich habe im Urlaub ein Panorama aufgenommen, bei dem ich auf einer Aussichtsplattform stand und entlang des Randes der Plattform gelaufen bin um ein Bergpanorama aufzunehmen.
Bei den vielen (Mit-)Touristen, wäre gar nichts anderes gegangen. Durch Verzicht auf Vordergrund ließ sich das Panorama dennoch ohne Probleme berechnen.

Eine andere Herausforderung, selbst wenn man einen Nodalpunktadapter mit korrektem Aufbau verwendet, war eine Seilbahn auf den Teilfotos. Durch das Gewicht der Gondel oder Sessels am Stahlseil gibt es Höhenabweichungen des Stahlseils. Viel Spaß beim Zusammensetzen des Panoramabildes. Das muss ich noch Lösen, dieses Problem.
__________________
"Eh ich mich uffresch - is mers lieber egal"
Elric ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.11.2017, 16:41   #58
der_knipser
 
 
Registriert seit: 01.04.2008
Ort: Drabenderhöhe
Beiträge: 10.621
[QUOTE=Elric;1955834]... Gondel ... Höhenabweichungen des Stahlseils. [QUOTE]

Geschickt zu lösen wäre es dann, wenn Du die Nahtstellen der Bilder an die Stützpfeiler legen kannst, dann ist alles ganz einfach.
Im schwierigen Fall musst Du nach dem Stitchen "hart" retuschieren. Bei blauem Himmel geht das relativ einfach, indem Du das Seil in eine Auswahl einfasst und diese so verformst, dass es passt.
Wenn das alles gar nicht geht, weil z.B. Landschaft hinter dem Seil ist, die man nicht verformen kann, wird das komplette Seil weggestempelt, so dass die Gondel erstmal eine "Schwebebahn" wird. Dann sind kreative Photoshop-Mal- und Zeichenkünste gefordert, um ein Seil komplett nachzubilden...


... wenn das Bild so viel Aufwand wert ist.
__________________
Gruß
Gottlieb
der_knipser ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.11.2017, 16:49   #59
Elric
 
 
Registriert seit: 21.09.2005
Beiträge: 3.276
Ja, genau. Das sind die Optionen.
Wie heißt es so schön: Hinterher ist man immer schlauer. Ich habe während der Aufnahme nicht an diesen Effekt gedacht. Hätte aber in dem Fall nichts genutzt. Mehrere Aufnahmen waren notwendig, es sind aber leider keine Stützpfeiler in dem Bildbereich.

Es sollte nicht so schwer zu retuschieren sein. Der Versatz ist an günstigen Stellen.

Dennoch ist es ein Punkt, an den man bei der Aufnahme denken kann, wenn man darum weiß.
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"Eh ich mich uffresch - is mers lieber egal"
Elric ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.11.2017, 18:43   #60
walt_I
 
 
Registriert seit: 04.12.2011
Ort: Al norte de Hamburgo
Beiträge: 841
Ergänzend zu Gottliebs hervorragenden Ausführungen, hier noch ein Video. in dem ausführlich die Einstellung des Nodalpunkts erläutert wird.
Wenn nur Einreihige Panoramen gemacht werden sollen, genügt ein Stativ mit Panorama- Kugelkopf wie z. B. das Rollei C5i. Wichtig ist, dass die Panorama- Drehfunktion mit einer separaten Feststellschraube läuft, also zwei Feststellschrauben, eine für den Kugelkopf und eine für Pano.
Zusätzlich benötigt man noch eine Schiene um den Nodalpunkt exakt (+-0,5mm) einzustellen.
Das Ganze sieht dann so aus:


Bild in der Galerie
__________________
flickr

walt_I ist offline   Mit Zitat antworten
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