[Reisefoto]

Auf der diesjährigen Fotoreise nach Grönland waren wir an einem Strand auf der Diskoinsel (aidualk hat schon ein paar Bilder von dort gezeigt), an dem viele Eisbrocken lagen und vor dem auch einge Eisberge schwammen oder festsaßen. Das musste natürlich nachts mit Polarlicht fotografiert werden. Wir waren schon zur blauen Stunde dort, um nichts zu verpassen:


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Es gab also zunächst noch Licht und von links leuchteten zwei kräftige Scheinwerfer (hier ausnahmsweise orange). Das Meer bekam wenig vom Scheinwerferlicht ab, aber die darüber hinausragenden Eisbrocken und Eisberge leuteten hell auf. Das Bild enspricht weitgehend dem Kamera-JPG, aber es wurde die Vignettierung reduziert und verkleinert.

Als es dunkel wurde und auch das Polarlicht leuchtete, wurde das orange Licht auf dem Eis, aber auch auf dem schwarzen Strnd und etwas auf der Meeresoberfläche ziemlich dominant, so dass ich bei den Bildern die Sättigung der Orangetöne stark zurückgedreht habe. Zuerst nicht total, so dass ein warmweiß auf dem Eis entstand:


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Nun ist das Eis aber nicht warmweiß, sondern neutralweiß. Also habe ich die weiteren Bilder bei den Orangetönen noch stärker entsättigt:


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Bei der Bildkomposition musste man einen Kompromiss aus der Lage der Eisbrocken und der jeweiligen (sich verändernden Position) der Polarlichtaktivität.


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Mich würde sehr interessieren, wie Euch die Bilder gefallen, insbesondere auch der Umgang mit dem orangen Licht und natürlich auch deren Komposition. Konstruktive Verbesserungsvorschläge sind sehr willkommen!

Zu der Reise gibt es auch einen Reisebericht, in dem es weiter geht, wenn ich zurück in Deutschland bin und Zeit sowie einen passenden PC und Monitor zur Bildbearbeitung habe. Die obigen Bilder habe ich am Notebook bearbeitet, was besonders hinsichtlich der Farben ein gewisses Lotteriespiel ist. Ich war nur erstmal neugierig, wie meine Bilder von dem Strand aussahen. Heute habe ich einen guten Internetzugang, so dass ich die Bilder auch hochladen kann.

[Norbert W]

Wie sieht das denn 1:1 mit dominanten Orangetönen aus? Ich mein', es war halt so und da verstehe ich nicht, wieso man das immer wegmacht. Nicht falsch verstehen, das soll überhaupt nicht gegen die bearbeiteten Fotos sein, aber wenn's doch anders war würde es mich schon interessieren wie das aussieht.

[Reisefoto]

Zitat von Norbert W

Wie sieht das denn 1:1 mit dominanten Orangetönen aus?

So:

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In den obigen Bildern hatte ich zudem den Weißabgleich etwas kälter gestellt.

Mir gefällt das orange Bild nicht so recht und der eigene Eindruck ist auch anders, weil das Auge ja einen Weißabgleich vornimmt. Das allein wäre alerdings noch kein Grund zur Änderung, denn die Kamera sieht ja auch das Polarlicht intensiver als wir mit bloßem Auge. I.d.R lasse ich das Polarlicht aber wie es ist oder entsättige es allenfalls leicht.

[KSO]

Das Bild zur blauen Stunde finde ich super genial!

Von den Polarlichtbildern gefällt mir das Vorletzte Bild am besten.
Irgendwie scheinen ich bei Polarlichtbildern ein „Problem“ mit Eisbrocken im Vordergrund zu haben.
Die Orangeentsättigung empfinde ich als angenehmer im Vergleich zum Original.

[Norbert W]

O. K. -wieder was gelernt. Manchmal ist bearbeitet doch schöner als annähernd original.
Vielen lieben Dank für's Zeigen

[Reisefoto]

Vielen Dank für Eure Antworten! Ich nehme gern auch noch weitere Kommentare entgegen.

[Tafelspitz]

Die Bilder gefallen mir prinzipiell gut. Polarlicht ist auch auf dem n-ten Foto ein immer wieder faszinierendes Phänomen.
Die "orangen" Versionen sind in der Tat etwas gar bunt (aber daher vermutlich der Name Disko-Insel )

Allerdings empfinde ich die orange-entsättigten Versionen ebenfalls nicht ideal. Auf mich wirkt es so, als hätte man eine Aufnahme graduell von oben nach unten nach SW entsättigt.
Meinem Auge fehlt in der unteren Bildhälfte Farbe. In diesem Fall müsste es, aufgrund der dominanten (Polar)-Lichtquelle etwas grünlich sein. Oder im Mindesten halt einfach nicht so stark entsättigtes Kunstlicht vom Ufer her. Von dem her gefällt mir die "warmweiss-entsättigte" Version am besten, da sie auf mich am natürlichsten wirkt.

Ich weiss nicht, ob deine Software das so hergibt (und ob es danach besser aussieht), aber versuch doch mal probeweise, anstatt weiter zu entsättigen, den Farbton etwas mehr dem Polarlicht anzugleichen, damit das Eis eher etwas grünlich schimmert?

[Reisefoto]

Grün wird das Meer, wenn das Polarlicht entsprechend hell ist. Das ist bei dem nachfolgenden Bild der Fall. Bei den Eisbergen wird das grüne Licht aber weitgehend durch das Kunstlicht übertönt. Alles in grün würde mir auch nicht gefallen; erst recht nicht, wenn es künstlich eingefärbt wäre. Übrigens hatte ich nur die Orangetöne entsättigt, ansonsten war das Bild schon in Natura ziemlich farbarm, wenn man vom grünen Polarlicht absieht.

Ich habe jetzt mal das Orange etwas weniger entsättigt, so dass ein Hauch von Farbe in den unteren Bildbereich zurückkehrt:


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Das gefällt mir ganz gut!

[Tafelspitz]

Ja, mir auch Wirkt auf mich, der die Situation nicht in Echt kennt, so viel natürlicher.

[aidualk]

Ich empfand den Strandabschnitt, an dem du warst, als etwas zu stark beleuchtet.
Das Licht bringt die Eisbrocken, die dort zwar mehr versammelt waren, fast überhell zur Geltung, was die ohnehin schon surreale Szenerie noch unwirklicher erscheinen lässt, fast zu unnatürlich.
Die rötliche Lichtfärbung würde ich nur partiell leicht rausnehmen, weil sonst auch das leichte rot im Himmel fehlt. So wie im letzten Bild finde ich die Farbzusammensetzung und auch die Helligkeitsverteilung ideal.
Du hattest doch auch Didymfilter?