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Startseite » Forenübersicht » Kreativbereich » Fotostories und -reportagen » Scharten und Spitzen: Fünf Tage Venediger Höhenweg
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Alt 03.10.2017, 15:48   #1
Sir Donnerbold Duck
 
 
Registriert seit: 16.01.2005
Ort: Pfinztal
Beiträge: 2.684
Scharten und Spitzen: Fünf Tage Venediger Höhenweg

Hallo,

wie so einige hier zieht es mich jedes Jahr für wenigstens ein paar Tage in die Alpen und jedesmal ist die Kamera dabei. Diesmal gingen wir ein paar Tage auf dem Venediger Höhenweg auf der Südseite der Hohen Tauern. Meine fotografische Ausbeute will ich hier wie schon mehrfach in einen kleinen Bildbericht zeigen. Kommentare bzw. Kritik zu den Bildern ist natürlich immer willkommen!

Der erste Tag: "Quäl dich, du Sau!"

Nach mehrstündiger Anfahrt stellen wir das Auto am Matreier Tauernhaus ab und schlagen uns mit Bus und Taxi zum Ausgangspunkt der Wanderung, dem Parkplatz Ströden, durch. 1403 m hoch, im hintersten Virgental gelegen, da sollte doch nach der drückend schwülen Hitze, vor der ich aus Karlsruhe geflohen bin, endlich einmal wieder frische Bergluft Nase und Glieder umschmeicheln und ein frohgemutes und unbeschwertes Ausschreiten in der wohltemperierten Bergwelt möglich machen.

Pustekuchen! Es ist Nachmittag und saumäßig warm, wolkig, schwül, so dass der Schweiß bei jedem Schritt noch heftiger rinnt - und Schritte liegen einige vor uns. 805 Höhenmeter bis zur Hütte. So richtig Spaß will noch nicht aufkommen und an den steilen Passagen schießt mir immer wieder Udo Bölts' Ausspruch "Quäl dich, du Sau!" durch den Kopf. Mache ich doch!

Aber die Quälerei lohnt sich, denn die Luft wird angenehmer, das Licht besser und die Landschaft ist sowieso herrlich!

Bild in der Galerie
Die Hütte kommt in Sicht, überragt von den beiden Simonyspitzen, dahinter das Maurerkees und die Maurerkeesköpfe. Großartig! Nach knapp 2 h Aufstieg sitzen wir hinter der Hütte, genießen den Ausblick und freuen uns auf den nächsten Tag. Da gibt es dann auch mehr Bilder!
__________________
Meine Homepage: http://www.klassischeyachten.de

Geändert von Sir Donnerbold Duck (04.10.2017 um 09:40 Uhr)
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Alt 04.10.2017, 09:40   #2
Sir Donnerbold Duck

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 16.01.2005
Ort: Pfinztal
Beiträge: 2.684
Der zweite Tag: Zwei Scharten

Gegen 7 Uhr morgens treten wir aus der Hütte und werden von strahlendem Wetter und angenehm morgenfrischen Luft begrüßt. Hinter der Hütte steht etwas erhöht das Marterl vor der grandiosen Kulisse der Simonyspitzen:

Bild in der Galerie

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Wir schultern die Rucksäcke und stapfen los ins Maurertal. Zwei Übergänge, das Türmljoch (2790 m) und die Zopetscharte (2958 m) liegen vor uns, dazwischen lockt die Johannishütte (2121 m) zur Mittagsrast, insgesamt knapp 1500 Höhenmeter und 8 h Gehzeit. Zum Warmwerden zieht der Weg erstmal recht eben ins Maurertal hinein, wo wir die Grenze zur Kernzone des Nationalparks überschreiten.

Bild in der Galerie

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Eine herrlich wilde Landschaft von arktischer Anmutung im herrlichsten Morgenlicht! Bald zieht der Weg nach rechts den Hang hinauf und wir legen zügig Höhenmeter zurück.

Bild in der Galerie
Der Blick zurück zeigt, dass wir schon ordentlich Höhe gemacht haben. Links unten liegt die Essener-Rostocker Hütte, von der aus wir rechts ins Maurertal gelaufen sind. Überragt wird das Tal von den Simonyspitzen und den Maurerkeesköpfen.

Bild in der Galerie
Nach einem problemlosen, aber in der Vormittagssonne durchaus schweißtreibenden Anstieg erreichen wir kurz nach 9 Uhr das Türmljoch und genießen die Aussicht bei einer kleinen Rast. Unter uns liegt das Maurertal, links grüßt der Lasörling (3098 m) über das Virgental hinüber.

Bild in der Galerie
Der Abstieg zur Johannishütte zieht sich und in Gedanken ziehe ich nochmals meinen Hut vor Frau und Kindern, mit denen ich hier vor drei Jahren in Gegenrichtung über das Türmljoch gelaufen bin. So steil hatte ich das gar nicht in Erinnerung... Im Tal kommt die Johannishütte in Sicht:

Bild in der Galerie
Dort kommen wir kurz vor 11 Uhr an und unterwerfen uns einer strikten Kaiserschmarrndiät, um die verbrannten Kalorien zügig zu ersetzen. Gegen 12 Uhr erheben wir uns mit spannendem Bauch und doch etwas schmerzenden Schenkeln, lockern den Hüftgurt am Rucksack und wanken etwas zu wohlgenährt los. 850 Höhenmeter und 3 h bis zur Scharte sagt die Tourenbeschreibung. Nach der Rast sind die Beine eingerostet und der Kaiserschmarrn liegt ziemlich schwer im Magen, so dass wir uns die ersten Höhenmeter schweigsam und schnaufend hochkämpfen. Der Blick auf die hinter uns liegende Talseite mit dem eben zurückgelegten Abstieg verrät uns, dass die Beine nicht grundlos schmerzen:

Bild in der Galerie
Über der Johannishütte ist deutlich der dreieckige Zacken des Türml zu sehen, rechts davon das Türmljoch.

Der Blick ins Dorfertal ist fantastisch und immer wieder zieht der Großvenediger unsere Blicke auf sich:

Bild in der Galerie

Nach gut 20 min sind die Beine wieder im Tritt und der Kaiserschmarrn ist im Blut angekommen, so dass wir nun zügig den Berg hinaufschnüren. Kurz vor 14 Uhr starten wir den Schlussanstieg zur Zopetscharte:

Bild in der Galerie
Wenige Minuten später sind wir auf der Scharte und genießen den Blick ins Timmeltal auf der anderen Seite der Scharte, wo wir einen ersten Blick auf unser morgiges Ziel, die 3300 m hohe Weißspitze haben.

Bild in der Galerie
Der Abstieg von der Scharte ist lustig, dass es so steil zur Sache geht, ist in der Literatur nicht erwähnt:

Bild in der Galerie
Im Rückblick nach oben sieht das natürlich noch spaßiger aus:

Bild in der Galerie
Der weitere Abstieg nach den ersten steilen Metern ist unproblematisch und erfreut mit toller Aussicht auf die Weißspitze und vielen Murmeltieren:

Bild in der Galerie
Gegen 16 Uhr erreichen wir unser Tagesziel, die Eisseehütte, wo wir uns einquartieren und mit großer Sorgfalt unseren Flüssigkeitshaushalt nach der schweißtreibenden Tour ins Gleichgewicht bringen.

Bild in der Galerie
Nach einem abendlichen Blick auf die Zopetscharte, über die rechts im Bild das Licht streift, widmen wir uns noch der allabendlichen botanischen Lektion. Nachdem wir dabei gestern die Zirbe durchgenommen haben, behandeln wir heute die die Obstgehölze des Alpenraumes und gönnen uns eine Marille und einen Pregler (Apfel-Birne, lecker), bevor wir ins Bett kriechen.

Bild in der Galerie
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Alt 04.10.2017, 10:04   #3
Dana
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 33.804
Danke für den schönen Bericht und die tollen Bilder! =)

Was hattet ihr für ein Glück mit dem Wetter! Super Sicht, gelungene Fotos!
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Liebe Grüße!
Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.
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Alt 04.10.2017, 13:49   #4
Sir Donnerbold Duck

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 16.01.2005
Ort: Pfinztal
Beiträge: 2.684
Hallo Dana,

dankeschön! Ja, mit dem Wetter hatten wir fast die ganze Zeit Glück. Das war diesen Sommer ja mal wieder ein bisschen Glücksspiel... In der Woche vor der Tour war es dauernd gewittrig, zwei Tage nach unserer Tour kam schon der erste Schnee. Fotografisch sicher sehr reizvoll (mehr als dauernd baluer Himmel), aber zum Wandern war es so schon deutlich besser.

Gruß
Jan
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Alt 04.10.2017, 20:29   #5
HWG 62
 
 
Registriert seit: 30.10.2010
Ort: Mitten im Spreewald
Beiträge: 2.261
Da habt ihr ja einen schöne Tour gemacht, bei feinstem Wetter. Schade nur das sich nicht ab und an mal eine weiße Wolke ins Bild geschlichen hat. Die Gegend ist top. Eure allabendlichen botanischen Lektionen kann ich gut nachvollziehen. Wir waren Ende September vier Tage mit 12 Mann am Dachstein. Leider konnten wir am dritten Tag den geplanten Übergang von der Hofpürglhütte über den Linzer Steig zur Adamekhütte nicht gehen. Schnee bis zur Hüfte in den Rinnen. Wir hatten trotzdem Spaß und die Zirbe am Abend ist ein Muss! Klasse Bilder.
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Gruß Hans-Werner

Der Naturfotograf mag oft mit leeren Händen heimgehen - aber nie mit leerem Herzen.. (Franz Bagyi)

Naturfotografie im Spreewald

Geändert von HWG 62 (05.10.2017 um 07:33 Uhr)
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Alt 05.10.2017, 19:09   #6
Sir Donnerbold Duck

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 16.01.2005
Ort: Pfinztal
Beiträge: 2.684
Es kommen noch ein paar Bilder, bei denen sich Wolken ins Bild geschlichen haben, keine Bange!

Schnee bis zur Hüfte ist natürlich ein echtes Problem beim Wandern... Ende September ist das aber auch nicht richtig überraschend. Dann muss man halt abbrechen, die Hüttenzirbe hat man sich auf jeden Fall verdient!

Gruß
Jan
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