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Startseite » Forenübersicht » Kreativbereich » Fotostories und -reportagen » This is Africa - oder "iss wenigstens dein Fleisch!"
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Alt 19.01.2018, 20:20   #141
BeHo
 
 
Registriert seit: 11.08.2004
Ort: Woinem
Beiträge: 31.987
@Ingo: Austrocknungsgefahr bestand an dem Tag eigentlich keine. Es hatte ja bis kurz davor geregnet. Die Rollen von letzten Tag dienten wohl auch der Schildkrötenentledigung, auch wenn diese nach kurzer Zeit immer wieder auf den Rücken geklettert waren. Bei dem Regen am ersten Tag sonnte sich natürlich keine auf dem Hippo-Rücken.

@Dana: Dafür sah ich in den zwei Wochen weder Elefanten noch Leopard und Löwen sowie Geparden fast nur von Botanik verdeckt.

@Frank-Werner: Die Paar-Flugshow der Bienenfresser ist wirklich sehr gelungen. Das habe ich nicht annähernd so hinbekommen.
__________________
.___.
(O,o)
/)__) Meine SUF-Bilder / Island-Bilder
-"-"-██P.S.: Wissenschaft ist keine Meinung.

Geändert von BeHo (19.01.2018 um 20:59 Uhr)
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Alt 19.01.2018, 20:21   #142
ingoKober
 
 
Registriert seit: 14.06.2005
Ort: 64521 Groß-Gerau
Beiträge: 10.494
Man muss nur dreist genug sein. Aber da das Krokodil das Maul eh voll hat, fällt ihm das Schnappen nach der Schildkröte schwer. Zudem sind Schildkröten sehr reaktionsschnell (ja, wirklich).

Sich drehende Hippos sieht man überall, wo das Wasser flach ist.
Im Ngorongoro Krater, aber auch in einem Seitenarm des Chobe sahen wir jeweils große Hippo Herden in flachem Wasser...mehr Hippos als Wasser.


Bild in der Galerie


Da hat sich in etwa jede Minute mindestens eines gedreht


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Viele Grüße

Ingo
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Viele Grüße

Ingo
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Kober? Ach der mit den Viechern!
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Alt 19.01.2018, 21:17   #143
ingoKober
 
 
Registriert seit: 14.06.2005
Ort: 64521 Groß-Gerau
Beiträge: 10.494
Im Hippo Hide muss sich ein Flußpferd manchmal so einiges gefallen lassen:


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Kein Wunder, wenn es genervt schaut


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Und manchmal macht es dem Ärger auch eindrucksvoller Luft


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Viele Grüße

Ingo
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Kober? Ach der mit den Viechern!

Geändert von ingoKober (19.01.2018 um 21:43 Uhr)
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Alt 19.01.2018, 22:41   #144
Dana

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 33.828
Soooo, weiter gehts im Text!
Das wird ein Bilderhochgelade...es ist jetzt 21h10, mal sehen, wie lange ich brauche.

Mi, 3.1.

Der Gepard hat das Impala gerüsselt!!


Gesehene Tiere:
Zebras, Nashornhintern, Impalas, Giraffen, Pferde (!), Buschhörnchen, Kudus, Elen-Antilope, Skinke, Felsenschild- und Plattechsen, Vögel, Käfer, Warzenschweine, Nashörner ganz, Schreiseeadler, Crowned Eagle, Leopardenmama mit Jungen




4:20h, die Nacht war zu Ende. Ok, das war echt früh, meine Augenlider dachten, ich mache Spaß und blieben geschlossen. Ich musste sie erst darüber informieren, dass sie verdammtnochmal ihre Arbeit beginnen sollten.

Nachdem ich endlich freie Sicht hatte, stand ich auf und machte mich schlafdösig fertig. Vera schlief noch (jaha, ich übernehme immer die erste Schicht, SO nett bin ich!!) und ich bereitete mich vor. Als ich dann auf die Veranda trat, sah ich eine Giraffe am Wasserloch! Ich riss meine Kamera hoch, doch war das schöne Tier schon auf dem Rückweg. Dadurch, dass die Einstellungen *hust* nicht ganz der Tageszeit angepasst waren, ist das KUNST, nur dass das klar ist.


Bild in der Galerie

Und ehrlich: ich mag das Bild tatsächlich SEHR. Es gibt leicht "scharfe" Teile der Giraffe...und die Beine haben Bewegungsunschärfe. Ok, die Augen fallen fast aus den Höhlen, wenn man es länger betrachtet, aber vielleicht ersetzt es Kaffee oder Drogen.

Vera rührte sich drin und machte sich ebenfalls fertig (dazu fehlte nicht viel, total fertig war sie wegen der Uhrzeit eh schon ) und ich stellte die Kamera ein, falls nochmals Tiere den Weg zum Wasserloch kamen. Und tatsächlich!


Bild in der Galerie

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Achje, war das schön! Die Giraffe war um kurz nach halb fünf zu sehen, die Zebras um kurz vor fünf (meine Kamerauhr stimmt nicht so ganz, stelle ich fest)… um 5:15h sollte es mit Rob in den Busch gehen. Nachdem wir uns im Haupthaus eingefunden hatten, zählten wir durch.
„Ähm…da fehlen welche!“
„Wer?“
Kurzes Rumgucken:
„Eva und Tim!“
Die werden doch nicht…
Ich rannte los.
Als ich bei ihnen ankam, rief ich durch die geöffneten Fenster, weil ich keine Bewegung wahrnehmen konnte. Da bewegte sich die Bettdecke und ein belegtes
„Oh…haben wir verschlafen…?“
kam darunter hervor.
„Jawoll!! Ihr kriegt noch zehn Minuten!“
Ok, da kam Leben in die Bude und ich ging zurück, um die Gruppe zu informieren. Die beiden kamen dann recht bald sehr zerknirscht, konnten aber nichts dafür, denn ihr Handywecker war gestellt und an, hatte aber, warum auch immer, nicht geklingelt. Man sah die Aktivierung, aber kein Zeichen dafür, dass er auch angesprungen war.

So fuhren wir halt ein KLEIN wenig später los als geplant. Es war um diese Uhrzeit erst 17 Grad und ich war megafroh über meinen Schal und meine Decke. In die kuschelte ich mich, während Rob uns zu der Stelle fuhr, ab der wir dann zu Fuß weiter liefen. Rob stellte den Landrover seitlich aus dem Weg und ließ uns aussteigen, dann ging es zu Fuß durch den Busch. Im Gänsemarsch, schön brav, leise und ruhig. Vor diesem Fußmarsch hatte ich Angst. Er sollte bis fünf Stunden dauern und ich war gestern nach den drei Stunden schon total erledigt. Aber noch waren die Knochen zu müde, um zu merken, was eigentlich geschah und trugen mich automatisch.

Der Buschwalk mit Rob und Daison war, mal abgesehen von der Strapaze, wirklich total lustig. Daison war ein perfekter Fährtenleser und half Rob vorne mit, wir anderen liefen brav gänsetechnisch hinterher. Dazu war Rob von der Campleitung angehalten, so viel Deutsch wie möglich zu sprechen, weil er es immer besser lernen sollte und hielt sich da auch brav dran. Er machte die süßesten Fehler.

Rob -- > Deutsch:
Wechseln -- > Wachsen (Das Gras wechselt nich so höch, wegen der Dörrheit!)
Rüsseln - - > Reißen (Der Gepard hat das Impala gerüsselt!)
Meisen/Meisenlich - - > Meistens (Das hat gedauert, bis wir gemerkt haben, dass er nicht von Vögeln sprach!)
Verscheidenheit - - > Verschiedenheit
„He talks robbish!“ setzte sich dafür schnell durch.

Natürlich bekamen wir wieder alle möglichen Pflanzen erklärt, aber heute ging es vor allem um Fährten…und darum, auch die zugehörigen Tiere wenigstens mal zu SEHEN.
Daison und Rob hatten eine Rhinospur entdeckt, die frisch zu sein schien – und dann sahen wir die Rhinos auch kurz durch das Gestrüpp blitzen! Allerdings hörten wir zeitgleich auch ein Funkgerät und Rob schnaufte. Da war jemand im Busch! Es war ein Makutsi-Kollege, der im Busch unterwegs war und uns leider die Rhinos verscheucht hatte, ohne das zu wollen. Er wusste nicht, dass wir ebenfalls dort liefen. Wir pirschten weiter und versuchten, die Rhinos einzuholen. Zweimal mussten wir umdrehen und anders weiter laufen, aber dann!!!

Ähm…ja, dann sahen wir ein KLEINES Fleckchen braun…Rob zeigte hin.
Ja, da waren sie hinter allen möglichen Pflanzen, aber so versteckt, dass ich nicht fotografierte, sondern mich damit zufrieden gab, die Tiere entdeckt zu haben. Ich ließ die, die wollten, Bilder machen und drehte mich zur Seite. Dort sah ich eine Herde Impalas hetzen (vielleicht war etwas in der Nähe?) und blieb schussbereit. Ein Impala blieb aufmerksam genau in einer kleinen Lichtung stehen. Das war dann eher mein Motiv:


Bild in der Galerie

Aufmerksam hörte es in das Dickicht hinein…und dann rannten die restlichen Tiere alle schnell davon. Wir pirschten weiter, ließen die Rhinos in Ruhe.
Da sich einige bei der Sichtung nicht ganz korrekt verhalten hatten (zB lautes Auftreten, schnelles Vorpreschen und Vordrängeln, um ein Bild zu kriegen etc), bekamen wir dann eine verbale kalte Dusche von Rob, der uns erklärte:
„Wenn IHR keinen Respekt vor den Tieren habt, habe ICH keinen vor euch! Dann sind die Kameras ganz schnell im Auto und wir laufen ohne weiter!“
Oha.
Aber Rob war danach gleich wieder freundlich und die, die es betraf, schluckten die Kritik und waren ab dann vorbildlich brav.

Hier sieht man uns mal ein wenig durch den Busch "robben":


Bild in der Galerie

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Das Funkgerät knackte und eine Stimme gab eine Gepardensichtung durch. Rob packte der Jagdeifer – und nachdem wir bereits zwei Stunden stramm gelaufen waren, trieb er uns plötzlich zur Eile an.
„Der Gepard ist schnell!!“
Jo…und auch wenn wir rennen, schneller als wir.“
Aber egal, wir hasteten ihm hinterher. Das war dann eher unschön, denn wir kamen an einem Wasserloch vorbei, ohne Zeit dafür:


Bild in der Galerie

(Könnte ein Hammerkopf sein?)

und dann standen plötzlich viele Giraffen dort. Direkt vor und neben uns, ohne Auto dazwischen. Mei, war das schön!


Bild in der Galerie

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„Wenn ihr jetzt Giraffen fotografiert, ist der Gepard weg!!“

Man merkte der Gruppe an, dass sich so ein wenig ein „na und…dann isses halt so…“ in den Köpfen umher trieb – und als wir immer weiter schnell gingen, er uns immer weiter antrieb und schimpfte, wenn die Gruppe Löcher aufwies, obwohl wir seit mehreren Stunden liefen, ohne Frühstück und alles, nahm ich die Chance wahr, um Rob zu erklären, dass das für die Gruppe nicht mehr sehr angenehm sei. Wir hatten nicht ganz so fitte Leute dabei, (ich eigentlich auch, aber interessanterweise macht mir Gehen und schnell Gehen nicht so viel, sondern das dauernde Stehenbleiben, so wie im Museum, das ist schlimmer), dazu ein halb kaputtes Bein und Kopfschmerzpatienten. Da gab es einige Lädierungen, so dass ich mal für die Gruppe sprach, da ich auch schon das eine oder andere aufgeschnappt hatte.

Rob war das nicht sooo Recht, das merkte man, aber er verstand, nickte, ließ die Gruppe rasten (es gab frische Äpfel und Wasser) und änderte dann seinen Plan. Die Giraffen haben wir leider nicht mehr getroffen,aber wir beendeten die Fünfstunden-Fußtour ein klein wenig früher. Das Rasten tat aber erst einmal wirklich gut. Wir nahmen alle auf einem umgestürzten Baum Platz, während Rob die Umgebung im Auge behielt und schmatzten die Äpfel. Als der Rest abgenagt war, wandte ich mich an Birgit.
„Was meinste…kann man die Apfelreste hier wegschmeißen?“
Birgit zuckte die Schultern:
„Denk schon…ist ja komplett abbaubar oder wird gefressen.“
Ich dachte mir das genauso und warf den Rest hinter mich.
Und dabei hatte ich wohl Glück, dass Rob das nicht gesehen hatte. Ein paar Tage später tat Tim dasselbe mit seinem Apfelrest bei einer Wanderung, weil wir das ja hier auch gemacht hatten und Rob, der auch diese Tour führte, sah es und fragte, ob er IRGENDWO APFELBÄUME sehen würde??
„Ähm…neee?“
„AHA????“



Tim durfte ihn aber liegen lassen, Rob gewährte es mal gnädig.

Wir fuhren nun zurück ins Camp:


Bild in der Galerie

Wieder "daheim", waren wir alle total fertig. Aber gottseidank gab es nun endlich Frühstück! Und zur Wiedergutmachung gab es Pancakes! Boah, so lecker mit Erdbeermarmelade…
Auf dem Tisch stand auch eine kleine Flasche mit breitem Verschluss.
„Marmaid“…was ist das denn?
Ich wurde aufgeklärt, dass das so was Ähnliches sei wie konzentrierter Maggi, den man in Südafrika (und auch in englischsprachigen Ländern) zT einfach so aufs Brot machte. Rob grinste:
„Ist SOOO gut! Aber das Beefy Bovril ist noch leckerer, weil Fleisch mit drin ist!“
Ich zeigte Interesse, aber alle, die es von anderen Ländern her kannten, rieten mir davon ab.
„Das schmeckt, als würdest du in einen Brühwürfel beißen, oder ne Maggiflasche leer trinken!“
Egal, ich wollte das probieren! Ich nahm das Glas vor Robs Platz weg, steckte einen Löffel hinein und tat mir etwas (ganz wenig) auf den Käse auf meinem Brot.

Und MIR schmeckte das! Ich fand das echt lecker! Nichts für immer, nichts für den Alltag, aber mal in Südafrika einen anderen Geschmack dazu, warum nicht?
Ich strich also was davon auf mein Brot und die Gesichter der Anderen waren wieder ungefähr so, wie bei der Termite.

Rob staunte.
„Das ist das erste Mal seit SECHS Jahren, dass ich um mein Beefy Bovril kämpfen muss UND dass ein Löffel drin steckt!!“

Ab dem Tag war morgens auf meiner Scheibe Toast Butter, Beefy Bovril, eine Scheibe Braten und eine Scheibe Käse. Seeeehr lecker! (Hey, wenn man nur eine Scheibe isst, dann wenigstens gut belegt. )

Nach dem Frühstück hatten wir Pause bis um 15h, da sollte es nochmals losgehen. Um 14:30h war ein kleines Mittagessen angesetzt.

Vera und ich, gefolgt von Birgit, bezogen Posten auf der allgemeinen Außenterrasse, die als Ausguck in den Felsen gebaut war. Drum herum waren überall Eidechsen und Skinke am Huschen, das war eine wahre Freude:


Bild in der Galerie

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1.+2. Babyfelsenschildechse, 3. junger Streifenskink, 4. Streifenskinkmännchen, 5. Plattechse, 6. Streifenskinkmännchen

Irgendwer hatte seine Strümpfe und Sohlen ausgezogen und ein junger Streifenskink fand das sehr praktisch und so schön weich!


Bild in der Galerie

Viele der Gruppe gingen, um sich doch etwas hin zu legen, doch Birgit, Vera und ich blieben und betrachteten das Wasserloch, um zu sehen, wer da so kam. Dabei unterhielten wir uns gut und hatten Spaß. Ingo kam dann auch noch dazu. Ich saß sehr gut und im Schatten, während Vera nebendran durchaus Sonne abkriegte, was ihr nicht gefiel.
„Möchtest du den Stuhl wechseln?“
Vera verstand nicht. Ich erklärte, was ich meinte.
„Ach so, du meinst PLATZ TAUSCHEN.“
Ich bin der festen Überzeugung, dass man „Stuhl wechseln“ durchaus ebenfalls sagen kann und erklärte das (aber für mich müsste es eh ein eigenes Wörterbuch geben. )
„Dooooch, das kann man sagen, das meint dasselbe!“
Ingo trocken von hinten:
„Stuhl wechseln bedeutet, dass der Stuhl größer wird!“
(Wer vorhin bei „robbish“ genau aufgepasst hat, muss wahrscheinlich genauso lachen wie wir das mussten. )

Das Ansitzen lohnte sich!
Eine kleine Kuduherde kam mehrfach (zu süß, wie die einen trotz der Entfernung noch wahrnehmen und dann mit aufgestellten Ohren gucken!), eine größere Gnuherde scharte sich um das Loch zum Trinken, eine größere Antilope, die wir noch nie gesehen hatten, gesellte sich ans Wasser, Zebras und Warzenschweine stellten sich ein.

Ok, laden wir mal hoch, das sind...einige.


Bild in der Galerie

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Ingo war wegen der Antilope total begeistert:
„Eine Elen-Antilope!! Die sind hier total selten!“
Hach, wir hatten sogar was Seltenes vor die Linse gekriegt, na prima! =)

Während wir dort saßen, sahen wir Rob, der sich Sportklamotten anzog. Nee, der wird doch nicht nach der langen Tour…doch, er tat. Er ging eine geschlagene Stunde Laufen! Wahrscheinlich waren wir ihm viel zu wenig und viel zu langsam gelaufen, dass die überschüssige Energie noch raus musste. Nach einer Stunde war er wieder da und sprang in den Pool zum Abkühlen.

Die Zeit war SO schön gewesen, die Unterhaltungen so toll, Vera war dann kurz vor dem Essen auch noch in den kleinen Pool gehüpft und dann gab es einen leckeren Nudelsalat und Früchte zu Mittag. Während wir schmausten, entwickelte Rob mit uns einen Schlachtplan und wir sagten ehrlich, dass wir nicht in der Lage seien, noch so eine Runde Fußmarsch hinzulegen. Für mich war es weniger die Fitness, als die Tatsache, dass mich Bäume und Blätter jetzt nicht so riesig interessierten und man zu Fuß einfach unheimlich wenig Tiere zu sehen bekam (vor allem, wenn man für ein „größeres Ziel“ an den meisten vorbei rennen musste…). Rob versprach, dass wir die meiste Zeit fahren würden und er nur ausstieg, wenn es sich wirklich lohnte. Guter Plan!

So fuhren wir guter Dinge bei gutem Wetter um 15h wieder in Richtung Busch.

Das war eine der schönsten Safaris ever, nur noch getoppt von zwei späteren Safaris mit Jesco und Derrick. Es war einfach MEGA. Wir fuhren eigentlich NUR Auto (einmal pirschten wir uns an ein Wasserloch, aber das war leer und so ließ er uns wieder einsteigen und fuhr nur noch) und Rob zeigte uns die schönsten Stellen. Es war ein Riesenspaß und wunderschön.

Eine Meerkatze saß neben dem Zaun auf der Straße:


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Und wir sahen, dass die Kollegen von ihr ohne Probleme durch den Zaun hüpften, obwohl der voll unter Strom stand. Die passten auf! Selbst die Kleineren konnten das! Rob erklärte uns, dass sie das gelernt hatten und genau wussten, welche der Drähte wo unter Strom standen. Sie kletterten nur dazwischen durch, wo es ungefährlich war. Genial.

Wieder sahen wir ein Nashorn hinter den Bäumen, aber der Fokus wollte es nicht scharf stellen, ich fabrizierte nur Unscharfes. Ich gab auf, zumal man ja nun auch wirklich NIX von dem Tier wirklich sah. Als ich daheim die Bilder auf den Rechner lud, zeigte sich wieder mal, dass es gut war, nicht sofort am Kamerabildschirm zu löschen. Der Fokus hatte sich nämlich einen kleinen Nashornbeobachter gekascht:


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Nach dem kleinen Walk zum leeren Wasserloch,


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knipste ich mal unseren Landrover:


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Der verschwand wenigstens nicht plötzlich im Busch.

Und dann ging eine wilde Tiersichtung los! Wir sahen Giraffen und dann tatsächlich mal Nashörner GANZ, die Mama mit ihrem zweijährigen Jungtier.


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Und hier noch ein Gabelschwanzdrongo:


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Die Fahrt durch den Busch war einfach wundervoll.


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Dazu gab es wieder mal ein Weitwinkel-Rocks-Selfie.


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Dann stoppte der Landrover, weil es Angstschreie aus dem Busch gab. Tiere schrien und Rob und Daison gingen nachsehen, ob der Leopard in der Nähe war.


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Witzig immer, wie Daison mit seinen Business-Schuhen aus braunem Leder im Busch rumlief.

Ein Leopard, das wäre was gewesen! Aber leider…sie kamen zurück, ohne Erfolg. So fuhren wir weiter. Hier ein paar Busch-Aufnahmen:


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Die Termiten hatten immer so einen Hang zu sehr...phallischen Gebäuden:


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Und dann fuhren wir auf unserem Weg in den bekannten Makutsi-Teil:


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Ich freute mich, denn ich mochte das Adlergebiet und das Flussbett dort sehr.
Zuerst begrüßte uns ein Kudu-Männchen mit wunderschönen Hörnern:


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(Ich verwechsele Kudus und Nyalas manchmal…aber ich habe gelernt, dass Nyalas auch noch Punkte auf dem Hintern haben und der hier hat keine…ich hoffe, ich habe also richtig bestimmt!)

Wir fuhren über das Flussbett, in mein geliebtes Adlergebiet, da sind einfach SO schöne Bäume...vor allem einer hatte es mir angetan, der "Ana-Tree", wenn ich das richtig verstanden habe. Er wirkt auf dem Foto überhaupt nicht so groß...aber in ihm hätte man mehrere Häuser bauen können.


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Weiter ging es!


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Und tatsächlich: im Adlergebiet wurden wir diesmal fündig!


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(Schwarzbrust-Schlangenadler und Schreiseeadler, leider nicht alle so qualitativ gut, weil sehr weit weg)

Dann stoppten wir abrupt, weil wir noch einen Adler im Baum ausmachten, den wir fotografieren wollten.


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Rob blieb die Spucke weg, er war ganz aus dem Häuschen.
„Das ist ein Crowned Eagle!! Ich bin jetzt 16 Jahre hier Ranger und habe noch NIE ein adultes Exemplar gesehen! Nur mal zwei Jungtiere! Das ist…“
Er strahlte über das ganze Gesicht und wir freuten uns, dass wir zum zweiten Mal an diesem Tag über etwas Seltenes gestolpert waren!

Er funkte sofort in den Gemeinschaftsfunk, so dass auch andere Autos die Chance bekamen, ihre Gäste hier her zu führen. Die Ranger waren alle über Funk verbunden, so wurden Tiersichtungen immer sofort weiter geleitet und man konnte entscheiden, ob man nahe genug war oder nicht. Der Crowned Eagle hatte sogar einen Waran erbeutet, den er schon halb gefressen hatte, war dann aber durch uns doch so gestört, obwohl wir völlig leise waren, dass er ihn fallen ließ und erst einmal abdüste.

Die Sonne begann langsam, sich zu senken:


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Wir fuhren weiter und sahen noch ein paar Giraffen, die aber keinen Bock auf uns hatten und sich schnell im Busch versteckten. Man ahnte gar nicht, WIE schnell solche großen Tiere unsichtbar wurden! Drei Schritte in den Busch…weg. Nicht mehr sichtbar für egal welches Auge. Krass.

Aber eine erwischte ich noch. Auf dem Rücken die so genannten „Madenhacker“, Vögel, die „mit reisen“ und die Giraffen von Parasiten befreien, vor allem von Zecken.


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Das Licht wurde immer traumhafter:


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Von einem Ast erklang ein lauter Ruf. Ein Glanzhauben-Turako saß im Baum und gab seinen Stimmbändern freien Lauf.


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Das ist der Vogel, den Eva unbedingt mit nach Hause nehmen wollte. Er ist mit dem „Go Away-Bird“ verwandt. Dieser blökt allerdings noch mehr herum als der Glanzhauben-Turako und warnt oft vor Angreifern Daher ist er bei Jägern SEHR unbeliebt.

Es gibt in dem Film „die lustige Welt der Tiere“ auch eine Szene, wo ein eingeborener Jäger versucht, Wild zu erlegen, aber der Vogel ihm DAUERND durch den Ruf in die Quere kommt. Dann kommt ein Filmschnitt und in der nächsten Szene sieht man wortlos den gerupften Vogel sich über dem Feuer drehen. Böse. Dieser hier war aber wohl der harmlose Verwandte davon. Go-Away-Birds sollten wir auch noch zu sehen bekommen.

Und NOCH eine Aufregung des Tages! Leopardensichtung!! Über Funk war uns durchgegeben worden, dass eine Leopardenmutter mit zwei Kleinen durch das Flussbett unterwegs war. Rob legte an Gas zu und der Landrover jagte über die holprigen Straßen. Am Flussbett angekommen, erhaschten wir leider nur noch einen kleinen Blick auf die Tiere:


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Auch hier kann ich wieder nur „ist halt Kunst“ sagen, besser habe ich sie nicht bekommen. Aber dafür, dass man sie hier nur höchst selten überhaupt zu Gesicht bekam, war ich schon sehr froh. Manche aus dem Wagen haben sie nicht mal gesehen, weil das Auto für sie ungünstig stand. Von daher brachte ich es nicht übers Herz, diese Bilder zu löschen. Nun hatten wir Rhinos gesehen, Löwen...und Leoparden, jedenfalls so halb. Fehlten noch Büffel und Elefanten. Bei den Elefanten hatten wir allerdings kaum Hoffnung, sie sollten sich aus dem Gebiet entfernt haben und keiner wusste, für wie lange.

Es begann eine Jagd nach den Leoparden über Stock und Stein, hoch, runter, sehr heftig, die ganze Zeit ging die Funke und alle versuchten, sich in Position zu bringen. Birgit, die eh heute mit Migräne zu kämpfen hatte, war irgendwann völlig fertig. Die Mirgräne war voll ausgeschlagen und sie unterdrückte Enttäuschungstränen, dass dieser blöde Kopf ihr dauernd in die Quere kam.
Ich wandte mich an Rob:
„Ich glaube, wir müssen abbrechen.“
Rob fragte genau nach, Migräne nimmt er wohl auch ernst, aber Birgit war unglaublich tapfer. Sie meinte, dass es jetzt eh zu spät sei und die Schmerzen ja schon da. Also total egal, ob sie in einem Auto oder daheim sitze. Wir sollten auf jeden Fall weiter nach dem Leoparden suchen.

Leider brachte ihr Opfer keinen Erfolg. Zwar war völlig klar, wo die drei Leoparden waren, aber sie hatten sich im dichten Gras des Flussbettes versteckt und alle Landrover von allen Camps, die auf Jagd nach ihnen waren, hatten keinen Erfolg. Sehr schade!

Als kleinen Ersatz gab es noch einen dunkelroten Amarant:


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Und Ingo meinte, die kleinen Dinger seien sehr schwer zu knipsen, also immerhin! Auf dem ersten Bild ist er übrigens nicht "kaputt entrauscht", sondern fleddert sein Gefieder - und die längere Belichtung hat das dann so erwischt.

(Danke übrigens an Ingo, der heute wieder einige Tierchen über Whatsapp für mich bestimmt hat, damit ich nicht total bekloppt hier wirke. )

So brachen wir dann die Suche ab und fuhren nach Hause.
Aber ganz ehrlich…dieser Safarinachmittag war einfach die WUCHT gewesen. Wir hatten so viel gesehen, das Wetter war so toll, es roch betörend im Busch, es zwitscherte, zirpte…manchmal war es ganz leise, wenn Rob den Motor abstellte…und man hörte nur noch Natur. Da konnte die Seele gesunden. =) Zusätzlich hatte Rob eine komplette Stunde an unsere Safari dran gehängt! Da sieht man, wie stark er selbst seelisch involviert ist in solche Tiersichtungen. Echt toll. =)

Zum Abendessen gab es eine Art Gulasch, das sehr lange in einem Tontopf über dem Feuer gekocht wird. Unglaublich schmackhaft. Charlotte aß, so viel sie konnte und als sie satt war, schob sie den Teller zur Seite.
"Och...iss doch wenigstens dein Fleisch noch!"
Yaaaaaaaaaay, da war er wieder, unser Lieblingssatz!
Charlotte hat eine Reihe von Gesichtsausdrücken drauf. Einer ihrer besten war immer die Folge dieses Wunsches der Eltern... Und nein, es war kein freudig-erregter, dass die Mami und der Papi so um sie besorgt waren.

Im Anschluss gab es Robs Lieblingsnachtisch, ein südafrikanisches Schichtdessert, mit Ingwerkeks unten, dann einer Pudding- und einer Sahneschicht, dazwischen irgendwas Fruchtiges. Ich zog den Löffel einmal durch und als Rob sagte, davon könne er drei essen, stellte ich ihm den Nachtisch vor die Nase, denn ich war einfach pappsatt. Rob riss die Augen auf und verneinte dann doch, er sei schon dick genug. Jo…was man halt so „dick“ nennt, ne. Eva und Tim erbarmten sich dann und so konnte es auch am nächsten Tag gutes Wetter geben.

Diesen Abend dachte ich dran, die Außenhaut des Zeltes auch zu schließen und schon schlief ich viel besser!

Gute Nacht.


(Und? Wie viel Uhr ist jetzt? Gute eineinhalb Stunden gebraucht, um die blöden Bilder zu laden!! Gnaaaaa... )
__________________
Liebe Grüße!
Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.01.2018, 23:39   #145
KleineBlende
 
 
Registriert seit: 13.04.2013
Beiträge: 175
Warum wurde es am Hippo hide so traurig? Bernd hatte es erwähnt, und jetzt werden wir es sehen, dass Hipo verließ uns und den Tümpel! Warum? Zuerst waren wir sprachlos, dann aber betroffen: Ein Pavian hatte den Respekt verloren und mußte dafür mit seinem Leben bezahlen. Hatten Menschen ihn gefüttert, oder versucht zu zähmen? tiefe Betroffenheit, doch das Hippo verschwand:


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Leider dauerte dieser Zustand etliche Tage. Der Hipo-Hide wurde traurig, ganz langweilig! Das Krokodil verzehrte den Affen, aber lag dann eben tagelang gelangweilt am Ufer.
Spannend, wie das Hipo alles gibt, um zu fliehen, allen Balast abzuwerfen, den Rückstrahl/ schub zu nutzen und dann über die Diagonale paarweise die Füße zu bewegen! Man beachte die Querbeschleunigung und die große Masse, bei der Fluchtkurve!
Tiere in der freien Wildbahn sind schon eine Beobachtung wert!
Auch von mir eine gute Nacht.
@Dana , danke für so viel schönen und belebenden Text schreibst, er versetzt mich richtig wieder ein paar Tage zurück!
Guts Nächtle
Frank-Werner

Geändert von KleineBlende (19.01.2018 um 23:44 Uhr)
KleineBlende ist offline   Mit Zitat antworten
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Alt 20.01.2018, 00:08   #146
kppo
Gesperrt
 
 
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Beiträge: 1.967
Zitat:
Zitat von KleineBlende Beitrag anzeigen
Fortsetzung folgt!
Mit einem Hippo ablenken gilt net
kppo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.01.2018, 02:15   #147
Irmi
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Ort: Sauerland 59***
Beiträge: 10.940
Was ein schöner Reisebericht. Ich bin ganz gefesselt. Musste heute erst mal komplett lesen und könnte nur einzelne Fotos ansehen. Das ist ja toll in dem Camp. Morgen muss ich mal Fotos ansehen.

Jetzt müde, könnte aber wieder mal nicht schlafen, dafür aber hier erst mal komplett gelesen.
__________________
Gruß aus dem Sauerland Irmgard (IRMI) I.M.A f to / meine Glerie hier / I.M.A lerei
Ein Foto stellt den Augenblick dar, die Malerei die Interpretation
Irmi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.01.2018, 04:00   #148
KleineBlende
 
 
Registriert seit: 13.04.2013
Beiträge: 175
Zitat:
Zitat von kppo Beitrag anzeigen
Mit einem Hippo ablenken gilt net
Wir haben noch ein paar Tage!
KleineBlende ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.01.2018, 08:53   #149
Dana

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 21.08.2008
Ort: Hessen
Beiträge: 33.828
Zitat:
Zitat von Irmi Beitrag anzeigen
Was ein schöner Reisebericht. Ich bin ganz gefesselt.
Schön, dass es dir gefällt und danke, dass du deinen Gedanken Ausdruck verleihst. Das motiviert!
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Liebe Grüße!
Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.01.2018, 10:10   #150
Irmi
 
 
Registriert seit: 07.09.2003
Ort: Sauerland 59***
Beiträge: 10.940
Und jetzt bin ich gaaaanz müüüde, weil ich so spät noch alles gelesen habe.,
Aber irgendwie hatte ich den Beginn verpasst.
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Gruß aus dem Sauerland Irmgard (IRMI) I.M.A f to / meine Glerie hier / I.M.A lerei
Ein Foto stellt den Augenblick dar, die Malerei die Interpretation
Irmi ist offline   Mit Zitat antworten
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