Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 20.09.2018, 10:48   #9
s_77

Themenersteller
 
 
Registriert seit: 16.01.2013
Beiträge: 55
Am nächsten Tag war zum Glück erstmal ausschlafen angesagt. An diesem Tag stand nur abends die Eröffnungsfeier an und so stand erstmal Erholung auf dem Programm.

Wie läuft so ein typischer Tag im "olympischen Dorf" also ab?


Beim Frühstück erzählen die Amerikaner, dass ihre Botschaft Heuballen zum Strand gebracht hat als Trainingsmöglichkeit. Also der Plan: Bogen schnappen und ab zum Strand.


Beim Verlassen des Zimmers natürlich erstmal aufpassen, dass man nicht über einen der Falken auf der Treppe stolpert, kurz dem Adler unter der Treppe "Hallo" gesagt und schon kommt begeistert der Mongole von nebenan aus dem Zimmer und drückt einem einen Becher Tee in die Hand. Anschließend gab er sein bestes um uns mongolisches Knochenwürfeln beizubringen. Hierzu nimmt man Schafsknöchel. Die sind recht vielseitig und es gibt verschiedene Spiele. Leider sprach der Mongole kein englisch und so musste es mit Händen und Füßen gehen. Tatsächlich hat so ein Schafsknöchel 4 verschiedene Seiten auf denen er landen kann. Die Stellungen entsprechen "Pfed", "Kamel", "Ziege", "Schaf". Man würfelt dann, findet Tierpaare usw. Eine andere Variante ist eine Art Geschicklichkeitsspiel: Man wirft die Knochen hoch und fängt sie mit dem Handrücken auf. Dann wirft man sie erneut und fängt sie mit der Handfläche nach unten mit der Hand (also ohne die Hand zu drehen). schließlich wirft man einen Knochen hoch, muss während der Flugphase weitere vom Tisch sammeln und auch noch den Knochen wieder fangen... Ich glaub ich hab mich ziemlich doof angestellt, aber wir hatten Spaß.


Bild in der Galerie

Also weiter Richtung Strand.

Kurz Halt gemacht bei einem Kasachen und erklären lassen, dass für die Adlerjagd nur die Weibchen taugen: die sind größer und stärker (vielleicht sind die Adler im Hotel deshalb so geschwätzig? Alles Mädels...)
Vom nächsten Balkon winken einem begeistert die Baschkieren zu, die ich vor kurzem auf einem Turnier in Baschkortostan kennengelernt habe.


Bild in der Galerie

(Das Foto ist in Baschkortostan aufgenommen)

Nach Begrüßung und einer kurzen Unterhaltung mit einem Baschkieren wie es mit dem Aufbau seiner Stutenmilchfarm voran geht (Kumys, angegorene Stutenmilch ist das Nationalgetränk der Baschkieren und auch in Kirgistan weit verbreitet), ging es weiter zum Strand.


Bild in der Galerie

vorbei an einigen trainierenden Ordospielern, hatten wir dann tatsächlich die Strecke von insgesamt maximal 200m geschafft.
Am Strand hatten sich dann bunt gemischt bereits andere Nationen zum fröhlichen Heuballenschießen eingefunden und es wurde sich fleißig über Bögen, Pfeile und was Bogenschützen sonst so interessiert ausgetauscht.

Und wenn man dann abends noch in netter Lagerfeuerrunde mit den Slovenen, Tschechen und Kanadieren zusammensitzt und der Kanadier die neusten Bigfootgeschichten erzählt: Dann weiß man: man ist auf den World Nomad Games

Geändert von s_77 (20.09.2018 um 10:50 Uhr)
s_77 ist offline   Mit Zitat antworten