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Alt 08.02.2017, 22:34   #1
aidualk
 
 
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Carl Zeiss Sonnar 2.4/85mm Loxia

Ich möchte ein paar erste Eindrücke vom Zeiss Loxia 85mm teilen.
Ich habe als Ergänzung, hauptsächlich für Landschaft, ein kurzes Tele gesucht, das mir eine möglichst gleichmäßige, möglichst hohe Abbildungsleistung über das gesamte Bildfeld bringt. Da ich nur selten Portraits mache, ist mir dabei die Lichtstärke und das Bokeh nicht wirklich wichtig. Das Loxia war eigentlich nicht meine erste Wahl, vor allem weil es rein manuell ist und ich mit dem 135mm STF, das ich viele Jahre hatte, nie richtig warm geworden bin. Ich tat mich mit der exakten Fokussierung immer schwer, trotz peaking und Lupe. Mit dem Loxia funktioniert das dagegen sehr schnell und sicher. Der Fokusring läuft spürbar geschmeidiger und er ist nicht so steil ausgelegt. Damit kann ich die Fokussierung erheblich präziser, und meist auch schon im ersten Versuch, korrekt vornehmen. Für mich passt das sehr gut.
Ich würde das Loxia aber keinem empfehlen, der sich auf Portraits spezialisiert hat. Auch wenn die Lichtstärke vielleicht noch soweit brauchbar ist (wenn man nicht nur die Pupillen scharf haben möchte und die Wimpern schon unscharf). Das Bokeh des Loxia ist einfach nur mittelmäßig - Punkt.

Die Schärfe in der Bildmitte ist dagegen bei Offenblende schon sehr gut. Der Bildrand und die Ecken für die Praxis brauchbar.
Blende 4 steigert die Leistung deutlich, um dann bei Bl. 5.6 das Maximum zu erreichen. Da kann man dann auch die Ecken als perfekt bezeichnen.



Bild in der Galerie

Rot umrahmt die Ausschnitte:


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Die Offenblende zeigt eine leichte sphärische Aberration, die aber fast nur bei Nachtlichtern zu sehen ist. Bei Tagaufnahmen muss man schon sehr genau hin schauen. Ebenfalls sind LoCA bei Offenblende zu sehen, die bei 3.5 schon fast komplett weg sind.
Bl. 3.5 ist in der Praxis dann auch schon für Landschaftsaufnahmen von hoher Qualität einsetzbar.

Bildmitte:


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Bildecke:


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Wie schon geschrieben, das Bokeh ist für einen nahen Hintergrund nur mittelprächtig, aber die Offenblende, bis weit ins Halbfeld hinein, schon sehr scharf.


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Für Landschaft aber durchaus nicht verkehrt (hier sieht man auch die Vignettierung bei Offenblende - ab Bl. 4 muss sie nicht mehr korrigiert werden).


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Eine Blendenreihe davon:


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Abgeblendete Landschaftsaufnahme:


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und die 100% crops daraus:


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Offenblende Landschaftsaufnahme:


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Offenblende Gegenlicht. Die Sonne ist gerade so nicht im Bild, leuchtet aber auf die Frontlinse (trotz Gegenlichtblende).


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Bei Offenblende und Bl. 4 ist das auch kein Problem. Ab 5.6 wird es etwas Lichtverschmiert und ab Bl. 8 eigentlich unschön.
Hier hält die Zeiss T* Vergütung nicht wirklich das, was sie verspricht. Das Loxia 21mm ist dagegen wesentlich gutmütiger.
Da muss man etwas vorsichtig sein. Ich werde das weiter testen, um die Reaktionen des Objektivs in verschiedenen Gegenlichtsituationen besser kennen zu lernen.
Blende 8 aus der Reihe:


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Noch ein Bild:


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Der erste Eindruck ist sehr gut. Eigentlich genau das was ich gesucht hatte. Es ist auch klein genug um in meinen kleinen Fotorucksack nicht zuu viel Platz einzunehmen.
Ohne es jetzt direkt mit dem 85mm GM verglichen zu haben, das ich nur kurz hatte, würde ich sagen, das GM ist bis Bl. 4 in der Auflösung etwas besser am Bildrand. Darüber zieht das Loxia gleich.
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