Thema: α7 II Frage zum AF via LA-EA 4
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Alt 01.06.2018, 08:15   #2
Man
 
 
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Die ersten AF-Objektive von Minolta hatten noch keine Übermittlung der Entfernung an die Kamera. Damit die Kamera das Objektiv scharf stellen kann, fährt es nach Ansetzen des Objektives die Entfernung bis zum Anschlag (ich meine, bis zu unendlich), um einen Startpunkt zu haben. Die Kamera bekommt vom Objektiv die Information, welches Objektiv es ist (immerhin). Die Kamera greift auf eine Datenbank zu (das ist vielleicht etwas zu hochtrabend ausgedrückt), aus der sie entnehmen kann, wie viele Umdrehungen (wenn unendlich der Startpunkt ist ab unendlich rückwärts) für eine bestimmte Entfernungseinstellung notwendig sind.
Ab der Nullstellung (Entfernung auf unendlich) zählt die Kamera die Umdrehungen genau in Bruchteilen. Dafür sitzt auf der Antriebswelle eine Art Flügelrad, durch welches Licht auf einen Messsensor fällt. Bewegt sich die Welle, unterbricht das mit der Welle bewegte Flügelrad das Licht. Dieses Flackern wird vom Sensor registriert und von der Kamera gezählt. Sie behält sich das im Speicher. Die Kamera weis also jederzeit ab Nullstellung, auf welcher Entfernungseinstellung sich das Objektiv befindet, ohne dass das Objektiv ihr das mitteilen könnte.
Damit weis sie (die A-Mount-Kamera, hier der LAEA4) die für die benötigte (gemessene) Entfernungseinstellung exakte Richtung und Anzahl der benötigten Umdrehungen der Antriebsstange und kann den Antriebsmotor entsprechend steuern.

Ich vermute, dass sich bei deinem LAEA4 bei der Zählung der Umdrehungen oder deren Auswertung (bei Entfernungseinstellung von nah auf fern scheint es ja zu funktionieren) ein Fehler eingeschlichen hat.
Wenn das stimmt klingt das für mich nach Austausch (des LAEA4) oder zukünftig Nutzung nur noch von Objektiven mit Entfernungsübermittlung.
An allgemein zu viel Spiel glaube ich nicht so recht - das müsste ja in beide Richtungen für ungenaue AF-Ergebnisse sorgen. Eher hat das Flügelrad oder dessen Befestigung "einen hau weg", wird z. B. nur in einer Richtung korrekt mitbeschleunigt.

Fragen:
Ist mit "AF auf einen Punkt weiter weg" immer unendlich gemeint?
Bitte mal mit Entfernungen ausprobieren, die noch eine Meterangabe auf dem Entfernungseinstellring haben, z. B. zwischen 1 Meter und 5 Meter statt 1 Meter und (fast) unendlich.

Bleibt der AF konstant in einer Richtung falsch und in der anderen Richtung richtig?
Gemeint ist: wenn von weit auf nah fokussiert wird, ist der AF ungenau - wird jetzt von dem nahen Punkt auf einen entfernten Punkt gemessen, sitzt der AF genau (so habe ich es jedenfalls verstanden).
Ist das bei einer weitern Wiederholung genau so (ohne dass das Objektiv ab- und wieder angesetzt wird, also ohne neue Nullstellung des Objektives) oder sind dann alle AF-Einstellungen nicht mehr auf den Punkt?

Sind auch stangengetriebene Objektive mit Entfernungsübermittlung betroffen? (die hatten bei Minolta ein d für distance im Namen, mindestens alle Objektive mit 8-poligen Kontakten übermitteln auch die Entfernung)

Sind auch Objektive mit eingebautem Motor (SSM, HSM, USD) betroffen? (das würde mich sehr wundern und bedeutet, dass meine Vermutung "Fehler beim zählen/interpretieren der Umdrehungen der Antriebsstange" nicht zutrifft)

Hast du z. B. auf einem Stammtisch schon mal einen anderen LAEA4 auf dieses Fehlverhalten mit deinen Objektiven getestet?

vlG

Manfred
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