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Alt 15.01.2019, 13:22   #27
Aleks
 
 
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Hallo skewcrap,

ja, das Plugin hatte ich auch schon gesehen. Bin aktuell mit beiden Enwicklern, also von Negative Lab Pro (Nathan Johnson) und ColorPerfect (Christoph Oldendorf) in Kontakt, weil eine wesentliche Frage nach der Farbtemperatur der Repro-Lichtquelle noch nicht geklärt ist.

Ich beschäftige mich mit dem Thema seit mehreren Jahren und habe meinen Aufbau auf meiner Webseite dokumentiert: http://www.zgraja.com/digitalisieren/1_vorwort.php
Was noch fehlt, ist ein nachbaubarer und nachvollziehbarer Workflow für Farbnegative. Letztere benötigen eine grundsätzlich andere Verarbeitung als Diapositive und Schwarzweissnegative, das fängt schon bei der Wahl der richtigen Lichtquelle beim Digitalisierungsvorgang an.

Der Entwickler von ColorPerfect erläutert recht einleuchtend, warum man Lightroom für die Umwandlung grundsätzlich nicht verwenden sollte (das im Detail aufzufüren würde den Thread sprengen, kann aber hier nachgelesen werden):
https://www.colorperfect.de/ColorPer...igitalkameras/
https://www.colorperfect.de/gamma_ps.html

Kurz: es geht dabei um die Farbintegrität. Die meisten Hersteller, auch Adobe, scheinen nach Erläuterung von ColorPerfect hierbei entscheidende "Fehler" zu machen, um die Ergebnisse bei normalen Workflows aufzuhübschen, die aber zeitgleich eine farbrichtige Negativ-Positiv-Umwandlung unmöglich machen. Bei "normalen" Workflows ist das nicht weiter schlimm, denn Photoshop und LR sind nicht in erster Linie für die Negativ-Positiv-Umwandlung entwickelt worden.

Wir wissen leider nicht, wie Negative Lab Pro intern genau arbeitet, sprich ob es genauso ein Pfusch ist, als wenn ich selbst als Anwender manuell den Weißpunkt und Schwarzpunkt setze, die Gradationskurve von oben nach unten flippe und den Rest so lange "nach Gefühl" anpasse, bis die Ergebnisse gefällig sind.
Oder ob Negative Lab Pro farbrichtig und mathematisch korrekt umwandelt. Herr Oldendorfs oben verlinkte Seiten geben Auskunft darüber, worum es hierbei geht, welcher Tricks sich die meisten Hersteller bedienen und zu was für Fehlern das in unserem Anwendungsfall "Negativ-Positiv-Umwandlung" führt.

Was mich etwas skeptisch macht: nach Aussage des Entwicklers von Negative Lab Pro erfolgt die Umwandlung in erster Linie automatisch, zuzüglich gibt es eine Art manuelles Feintuning "nach eigenem Geschmack". Es gibt jedoch keine Presets/Fein-Einstellungen für Kameramodelle oder Filmtypen. Wenn ich den Entwickler richtig verstanden habe (Kommunikation läuft auf Englisch), sind diese in Planung.
Dabei haben gerade die Analogfilme unheimlich viele "Feinabstimmungen", vergleiche: https://www.colorperfect.de/filmtypes.html

So oder so, am Ende soll bestmögliche Qualität rauskommen, mit vertretbarem Aufwand. Was wir nicht wollen, sind absaufende Schatten, ausgefressene Lichter und Farbstiche.

Klar, man kann jede einzelne Vorlage irgendwie abfotografieren und manuell so lange anpassen bis sie einem gefällt, aber da wird man mit einer größeren Bildmenge nie fertig. Mein Ziel ist, die Umwandlung zumindest "filmweise" farbrichtig zu automatisieren.

Die von Dir aufgezählen Vorteile von Negative Lab Pro sehe ich genau wie Du. Wäre schön, wenn es wie beworben funktioniert und gute Ergebnisse liefert.

Hast Du eventuell schon eine Vollversion gekauft und ausprobiert?

Viele Grüße
Aleks
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