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Alt 01.01.2017, 19:23   #4
der_knipser
 
 
Registriert seit: 01.04.2008
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Beiträge: 10.621
Es gibt auch Jahre nach dem Forenstart Menschen, für die das Kapitel Sensorreinigung neu ist. Daher schreibe ich mal ein paar Punkte zusammen:

Zitat:
Zitat von Goldleader Beitrag anzeigen
....sind zwei Flecken...
Vor dem Reinigen ist es sinnvoll, die tatsächlichen Flecken erstmal gewollt sichtbar zu machen. Auf Deinem Bild sind etwas mehr als zwei Flecken, aber das ist bei Kameras mit Sensor und Wechselobjektiven vollkommen normal.

Das Sichtbarmachen dient dazu, die Lage der Krümel und den Erfolg des Putzens besser sichtbar zu machen. Einen Sensor vollkommen staubfrei zu bekommen und über längere Zeit auch so zu behalten, ist in der Praxis unmöglich. Daher empfiehlt es sich, vor manchen Fototouren etwas strenger zu kontrollieren, insbesondere wenn es um bedeutsame Bilder geht (z.B. Hochzeit) oder wenn man schon weiß, dass viel Himmel zu sehen sein wird.

In Lightroom (sicher auch in anderen Programmen) gibt es eine grafische Unterstützung zum Sichtbarmachen der typischen Kringel. Im Bereich von halbwegs scharfen Motiven gehen die natürlich in deren Kontrasten unter, und man übersieht sie deshalb beim Putzen.
Die beste Methode, die Übeltäter zu finden: stark abblenden (z.B. f/22), absichtlich fehlfokussieren (z.B. auf 50 cm), eine möglichst homogene Fläche anvisieren (blauen Himmel) und ein Bild machen.
Auf diese Weise spart man sich eigentlich schon die nachträgliche Kontrastverstärkung, und braucht nur noch eine mäßige Vergrößerung auf dem Kameradisplay.


Bild in der Galerie


Der Sensorschüttler hat sich in vielen Fällen als wenig wirksam erwiesen. Große Krümel schüttelt er manchmal ab, die kleinen bleiben haften.
Mit dem Blasebalg muss man ziemlich genau zielen, um die Brocken wirklich zu erwischen, dazu muss man ihre Lage auf dem Sensor kennen. Mit bloßem Auge sind die Krümel je nach Sehfähigkeit und Lichteinfall kaum oder gar nicht erkennbar.
Man muss ebenfalls wissen, dass jedes Objektiv das Bild kopfstehend projiziert. Ein Fleck, der auf dem Display unten links erscheint, sitzt in Wirklichkeit oben rechts. Weil man die Kamera aber dreht, und von vorne auf den Sensor schaut, sitzt der Krümel dann oben links, und genau da muss man mit dem Blasebalg arbeiten.

Je nach gewünschter Gründlichkeit kann es mehrere Durchgänge erfordern. Testbild - Putzen - Testbild - Putzen - Testbild... bis alles weitgehend sauber ist.

Die Flecken, die man bei f/22 nur noch schwach wahrnimmt, fallen bei f/6,3 fast gar nicht mehr auf.

Weil das Reinigen eine regelmäßige Prozedur ist, und weil man sich nicht von Servicediensten abhängig machen sollte, tut man gut daran, die paar Handgriffe zu üben und selbst auszuführen.

Es gibt beim Putzen manchmal Flecken, die so hartnäckig sind, dass sie sich nicht wegblasen lassen. Mit einer Nassreinigung lassen sie sich dann trotzdem entfernen. Wie das geht, und was man dafür nimmt, davon stehen die ersten Seiten des Forums ziemlich voll, geschrieben zu der Zeit, nachdem die ersten DSLRs auf den Markt kamen, und an der Gültigkeit der Beiträge hat sich bis auf die Namen einiger Putzmittel kaum etwas geändert.
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Gruß
Gottlieb
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