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Alt 21.07.2023, 11:21   #11
Man
 
 
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kurz: 28-200 + A7c.

lang: Bei den Fotos vom Klassentreffen werden in der Regel Fotos auf dem Nievea von Smartphonebildern erwartet = viel drauf und möglichst viel scharf. Neben Location und Gruppenfotos kommen noch Detailbilder (Portraits, interagierende Personen) dazu.
Letzteres lässt sich mit einer „richtigen“ Kamera besser realisieren, wie mit einem SP, aber niemand erwartet bei Bildern von einem Klassentreffen eine ausgefeilte Lichtsetzung oder einen in sich zerfließenden Hintergrund.
Häufig arbeitet man auf engem Raum, z. B. im Restaurant, beim Gespräch untereinander, beim Wandern oder spazieren gehen = man möchte ja nicht (nur) die Landschaft betrachten, sondern mit den alten Klassenkameraden zusammen kommen und sich mit Ihnen unterhalten.
Das 16-35 wäre da klasse – aber bei 16mm verzerrt es Gesichter schon deutlich (keiner will die Knollennase mit den winzigen Ohren bei sich auf dem Foto sehen, wenn er portraitiert wurde).
Das 70-180 ist klasse für Portraits, aber Gruppenaufnahmen?
Das Makro taugt auch für Portraits und man sogar ein Auge formatfüllend aufnehmen – mit allen Falten, Poren und Unreinheiten darum herum. Bei Gruppenaufnahmen wird es wieder schwierig.
Das 28-200 fällt vermutlich von der Bildqualität etwas gegenüber den anderen Objektiven ab – aber das wird man nicht sehen. Zumindest bei den Portraits kommt es einem schon sehr gelegen, wenn nicht jede einzelne Hautpore in ihrer vollen Pracht dargestellt wird – das will niemand wirklich sehen.
Freistellpotential gegenüber dem 70-180 (F/5,6 gegenüber F/2,8 bei der langen Brennweite) ist nur mäßig – aber das wird keinen wirklich kümmern.
Selbst wenn man alles mitnimmt, hat man das Problem, dass man vorher selten genau weiss, welches Objektiv das richtige ist. Wenn man die Entwicklung steuert, also zum Beispiel jetzt mache ich die (gestellten) Gruppenfotos, jetzt mache ich die Portraits usw. kann man sich natürlich das am besten passende Objektiv dazu aussuchen – erwartet werden aber auch (wenn nicht sogar hauptsächlich) ungestellte Fotos von Einzelpersonen, Aktivitäten, Gruppen usw. Von der Schlepperei mal abgesehen (es reicht nicht, wenn das Equipment im Auto liegt, man benötigt es griffbereit möglichst direkt am Mann) hat man für den Objektivwechsel häufig keine Zeit.
Das spricht dafür, ein universell einsetzbares Objektiv zu verwenden – und das ist hier das 28-200.
Letztlich bist du ja nicht „nur“ Fotograf, sondern auch Teilnehmer – da macht umfangreiches Equipment wenig Sinn.
Blitz ist eine feine Sache, wenn die Lichtverhältnisse mies werden. Wenn du das gewohnt bist, spricht da außer dem schlechteren Handling (mit dem Blitz auf der Kamera ist die nicht mehr so wirklich handlich) nichts dagegen. Bei indirektem Blitz (ich würde da immer einen Bouncer/Lichtdom verwenden oder, wenn im freien keine Decke Wand als Reflektor zu Verfügung steht, gegen eine Reflektorkarte blitzen) sieht man den Bildern nicht so sehr an, dass sie mit Blitzunterstützung aufgenommen wurden.
Ohne Blitz bist du abends selbst bei „Zimmerbeleuchtung“, 28-40mm Brennweite mit 1/125stel und Offenblende F/2,8 schnell bei 3200 ISO und mehr. Das sollte selbst JPG-ooc für die A7c (VF mit BSI-Sensor) kein echtes Problem sein. Wenn man leichte Bewegungsunschärfen von sich bewegenden Händen oder Köpfen toleriert oder es sich um sehr ruhige Momente (Portraits) handelt, kann man auch mit 1/60ste oder 1/30stel Sekunde gut klarkommen und wird mit „harmlosen“ ISO belohnt.
Wenn du in der Bildbearbeitung fit bist, würde ich in RAW (oder JPG+RAW) fotografieren – mit den aktuellen Entrauschungsprogrammen ist da schon viel möglich.
Vermutlich würde ich an deiner Stelle auch dazu tendieren, einfach (fast) alles mitzunehmen, um im Zweifel darauf zugreifen zu können – und würde mich letztlich ziemlich sicher darüber ärgern, dass ich alles mitgenommen habe, weil ich mit dem Standardzoom alles habe abdecken können.

Viel Spaß beim Klassentreffen
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