Zitat:
Zitat von Giovanni
Die Leistung, die z.B. die Konstrukteure bei Minolta oder Canon in den 80er Jahren bei der Entwicklung der ersten marktreifen AF-Systeme erbracht haben, war sicherlich für die Entwickler (und dazugehörige BWLer ) nicht minder herausfordernd als die heutige Kamerafirmware-Entwicklung, vermutlich sogar wesentlich aufwändiger und risikoreicher.
|
Risikoreicher sicher, weil damals keiner wusste, wie das System vom Markt angenommen wird und etliche Komponenten neu entwickelt werden mussten.
Aufwendiger? eher nicht:
Die Software einer Kamera hat heute weit über 500 MByte Daten. Das sind Millionen Zeilen Code, die jemand schreiben muss - Nachdem die Mathematik dahinter entwickelt wurde und in Algorithmen transferiert wurde. Und die Mathematik hinter einen komplexen AF- System ist nicht simpel. Da sitzen eine Menge schlauer Leute schon einige Monate....
Dazu kommt, dass die elementare Bearbeitung der Rohdaten aus Geschwindigkeitsgründen und der Leistungsaufnahme wegen in Hardware implementiert werden muss, auch die muss erst mal entwickelt werden. Deswegen werden zeitkritische Bereiche der Software auch heute noch in Assembler programmiert- falls´t du weißt, was das bedeutet......
Dazu kommt, das heute an diese Systeme ganz andere Anforderungen in Sachen Geschwindigkeit und Präzision gestellt werden. Zumindest, wenn ich nicht Landschaftsfotografie bei schönen Wetter mit Blende 11 betreibe, dann reicht auch ein einzelner AF- Punkt in Bildmitte.....
Und nein, ich arbeite nicht in der Softwareindustrie, aber ich hab schon Maschinensteuerungen programmiert. Das waren zwar recht einfache Maschinen, aber die mussten hinterher funktionieren.....
Ich bin froh, das ich das heute nicht mehr machen muss.